Thoraxerguss beim Hund

Unnormale Flüssigkeitsansammlung im Brustkorb beim Hund

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Zuletzt aktualisiert am: 9.9.2023

Kleiner Havaneser liegt auf dem Ruecken auf dem Fussboden.jpg

Unter Thoraxerguss, auch Pleuraerguss genannt, versteht man die Ansammlung von Flüssigkeit im Brustkorb.

Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum werden als Abdominalerguss oder Aszites bezeichnet.

Sammelt sich vermehrt Flüssigkeit im Herzbeutel an, spricht man von einem Perikarderguss.

Ausgeprägte Ergüsse kann man oft schon äußerlich an einer erschwerten Atmung erkennen. Hört man Lunge und Herz mit dem Stethoskop ab, sind die normalen Atemgeräusche und Herztöne gedämpft durch die „im Weg liegende“ Flüssigkeit.  Aber auch auf einem Röntgenbild oder bei einer Ultraschalluntersuchung sind Ansammlungen gut erkennbar. Da die Flüssigkeit auf Organe, Gefäße und Nerven drückt, kann sie mitunter schmerzhaft sein oder die Atmung, wie schon erwähnt, beeinträchtigen.

Um die Ursache des Ergusses herauszufinden und entsprechend behandeln zu können, wird eine Probe per Spritze entnommen und untersucht. Die makroskopische Beurteilung (Farbe, Geruch, Konsistenz) kann schon wichtige Hinweise liefern, die durch eine mikroskopische Untersuchung untermauert wird. So kann herausgefunden werden, ob und, wenn ja, welche Art von Zellen, Blutbestandteilen, Krankheitserregern und sonstige Bestandteile die Flüssigkeit enthält. Ist die Flüssigkeit eiweißarm, nennt man sie Transsudat, ist sie eiweißreich Exsudat. Transsudate kann man sich vorstellen wie Flüssigkeit, die aus einem Schwamm austritt, wenn man ihn drückt. Sie entsteht bei unterschiedlichen Druckverhältnissen zwischen Gefäßen und Geweben, z.B. bei Stauungen oder Ödembildung.

Ursache hierfür können verschiedenste Herz- und Lungenerkrankungen sein. Typischerweise eine Herzinsuffizienz, bei der das Herz es nicht mehr schafft, genügend Flüssigkeit aus dem Lungenkreislauf in den Körperkreislauf zu pumpen. Aber auch Tumore, Leber- und Nierenerkrankungen kommen in Frage.

Exsudate hingegen sind Flüssigkeiten, die aus undichten Gefäßen austreten, z.B. bei Entzündungsreaktionen, Infektionen oder Verletzungen. Zu Grunde liegen hierbei oft bakterielle Infektionen, Viruserkrankungen oder Lungentumore, sowie Metastasen von Tumoren anderer Organe.

Neben bildgebenden Verfahren, makroskopischer und mikroskopischer Untersuchung helfen auch Blut- und Urinproben bei der Ursachenfindung.

Ist der Auslöser bekannt, kann entsprechend therapiert werden, um weiteren Ergüssen vorzubeugen. Eine regelmäßige Absaugung der Flüssigkeit aus der Brusthöhle kann helfen Druck und Schmerz zu lindern, aber keine komplette Heilung bewirken.


Synonyme

  • Pleuraerguss

Verknüpfte Symptome

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