Gefahr für Hunde: Der Christusdorn ist eine giftige Pflanze für Hunde!

Ist das Fressen vom Christusdorn für den Hund giftig?

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Zuletzt aktualisiert am: 15.10.2024

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Allgemein

Familie: Wolfsmilchgewächse
Giftig: Ja
Giftlevel: Gering
Pilz: Nein

Synonyme

  • Christdorn
  • Euphorbia milii
  • Stechhülse
  • Stechpalme

Der Christusdorn, auch bekannt als Dornenkrone oder Euphorbia milii, gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) und ist eine beliebte Zierpflanze in Innenräumen. Ursprünglich stammt sie aus Madagaskar, wird aber weltweit als Zimmerpflanze gehalten. Trotz ihres dekorativen Aussehens birgt die Pflanze jedoch eine erhebliche Gefahr für Haustiere, insbesondere für Hunde, da sie giftige Inhaltsstoffe enthält. Für Hunde ist der Christusdorn giftig und sollte außer Reichweite sein. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Giftigkeit des Christusdorns, die Symptome einer Vergiftung und wichtige Präventivmaßnahmen.

Vorkommen und Herkunft von Christusdorn

Das natürliche Vorkommen der Giftpflanze Christusdorn (Euphorbia milii) ist die ursprüngliche Heimat Madagaskar in Afrika, sowie die Flora Asiens und Europas. Der dornige Strauch wird aber auch in Gärten, Parks und diversen anderen Orten des öffentlichen Raums gepflanzt. Ferner trifft man auf den Christusdorn als Zier- und Zimmerpflanze im Wohnraum, auf Balkonen, Terrassen und in Wintergärten. Und somit ist die Pflanze nahezu an jedem Ort der Welt anzutreffen, wenn sie die Wohnungen und Häuser ihrer Besitzer schmückt.

Es ist also in Sachen Christusdorn in heimatlichen Gefilden aber auch auf Reisen mit Hund Vorsicht geboten, damit der eigene Vierbeiner möglichst nicht mit der giftigen Pflanze in Kontakt kommt und durch eine Vergiftung Schaden nimmt.

Aussehen und Fakten zum Christusdorn

Der Christusdorn kann bis zu 1,5 Meter hoch wachsen und ist ein belaubter Strauch mit dunkelgrünen Blättern, Blütenständen mit zwei roten Hochblättern und spitzen Dornen. Auf Grund der Dornen und des starken unangenehmen Geruchs, meiden Tiere im Regelfall die Giftpflanze, sodass auch Hunde selten vom Christusdorn fressen.

Warum ist der Christusdorn für Hunde giftig?

Die Pflanze enthält in ihrem Milchsaft hochwirksame Diterpene und Terpene, insbesondere Ingenolester und Phorbolester, die stark reizend auf Haut, Schleimhäute und innere Organe wirken. Diese Giftstoffe bleiben auch nach Lagerung und Trocknung aktiv und können bei Hunden schwere Reizungen und Vergiftungen auslösen. Besonders gefährlich ist der Kontakt mit dem Milchsaft der Pflanze, der bei Verletzungen oder Beschädigungen der Pflanzenteile austritt.

  • Zielorgane: Kommt es durch Knabbern, Fressen oder Augenkontakt zu einer Christusdorn-Vergiftung beim Hund so sind die Haut, Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes, Bindehaut, zentrales Nervensystem, Leber, Nieren und Milchdrüsen als Zielorgane betroffen.
  • Wirkungsmechanismen: Der Milchsaft führt lokal zu einer starken Reizung der Haut, was zu Blasenbildung, Nekrosen und allergischen Kontaktdermatitiden führt. Bei Augenkontakt kann es zu einer schweren Keratokonjunktivitis und sogar zu temporärer Erblindung kommen. Nach oraler Aufnahme reizt der Saft die Schleimhäute des Verdauungstrakts und kann zu Gastroenteritis und schweren neurologischen Störungen führen.

Gut zu wissen: Alle Pflanzenteile des Christusdorn (Euphorbia milii), die Milchsaft enthalten, sind giftig und führen bei Kontakt des Hundes zu einer Christusdorn-Intoxikation, die dann zu Smptomen wie Reizung der Magenschleimhaut, Magen-Darm-Beschwerden, Hautentzündungen, Augenreizungen oder Schleimhautveränderungen führen können.

Symptome und Anzeichen einer Christusdornvergiftung bei Hunden

Die Vergiftungssymptome nach dem Kontakt mit oder Verzehr von Christusdorn können stark variieren, je nach aufgenommener Menge und Kontaktstelle (Haut, Mund, Augen). Typische klinische Symptome einer Christusdornvergiftung bei Hunden sind:

  • Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Koliken, Magenschmerzen.
  • Hautreizungen: Blasenbildung, Rötung, Schwellung, Nekrosen nach Kontakt mit dem Milchsaft.
  • Schleimhautverätzungen: Insbesondere im Mund- und Rachenraum, verbunden mit starkem Speichelfluss und Schluckbeschwerden.
  • Augenreizung: Keratokonjunktivitis, Rötung und Schwellung der Augen, potenziell temporäre Blindheit bei Augenkontakt.
  • Neurologische Störungen: In schweren Fällen können Störungen des zentralen Nervensystems ausgelöst werden, die in der Folge zu Leber- und Nierenschäden führen können.

Letale und toxische Dosis

Obwohl die genaue letale Dosis für Hunde nicht bekannt ist, gilt der Christusdorn als stark giftig. Bereits der Verzehr geringer Mengen kann schwere Symptome hervorrufen. Besonders gefährlich sind die Wurzeln und der Milchsaft der Pflanze. Hier sind einige toxische Dosen für verschiedene Tierarten, die als Orientierung dienen:

  • Toxische Dosis (TD Hund, p.o.): 0,3-1 g frische Wurzeln pro Tier (Wiesner, 1967).

Achtung: Neugierige Welpen, die an allem herumknabbern und lecken, vorerkrankte Hunde und Seniorhunde sind besonders gefährdet an den Folgen einer Vergiftung zu leiden und erhebliche gesundheitliche Schäden davonzutragen. Eine Vergiftung mit dem Christusdorn darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Erste Hilfe: Was tun, bei einer Christusdornvergiftung beim Hund?

Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund Teile des Christusdorns gefressen oder mit dem Milchsaft in Kontakt gekommen ist, solltest du schnell handeln, um schwere gesundheitliche Schäden zu verhindern:

  • Tierarzt kontaktieren: Sofort den Tierarzt anrufen und genaue Informationen zu der Menge und der Art des Kontakts geben (Verzehr oder Hautkontakt).
  • Giftreste entfernen: Entferne Pflanzenreste vorsichtig aus dem Maul deines Hundes und wasche betroffene Hautpartien gründlich mit Wasser ab, um den Milchsaft zu entfernen.
  • Aktivkohle verabreichen: Du kannst Aktivkohle verabreichen, um das Gift im Magen zu binden und die Aufnahme zu minimieren.

Je schneller du im Verdachtsfall oder beim eindeutigen Kontakt deines Hundes mit Christusdorn reagierst und zum Tierarzt oder die nächstgelegene Tierklinik aufsuchst, desto besser die Prognose. Denn im Falle einer Vergiftung zählt jede Minute, um schnell mit wirksamen Gegenmaßnahmen den vergifteten Hund zu behandeln.

Diagnose und tierärztliche Therapie bei einer Christusdornvergiftung

Die Diagnose erfolgt auf Basis der Symptome und der Anamnese, also der Beobachtungen des Besitzers. Der Tierarzt kann folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Dekontamination: Spülen der betroffenen Haut- und Schleimhautstellen und Gabe von Aktivkohle.
  • Erbrechen auslösen: Der Tierarzt kann durch die Gabe von Medikamenten wie Apomorphin Erbrechen gezielt herbeiführen, um das Gift aus dem Körper zu entfernen.
  • Flüssigkeitstherapie: Zur Stabilisierung des Kreislaufs, zur Unterstützung der Nierenfunktion und Vorbeugung von Dehydratation können Infusionen erforderlich sein.
  • Symptomatische Behandlung: Schmerzmittel und Krampflösungsmittel können verabreicht werden, um Schmerzen und Krampfanfälle zu lindern.
  • Schutz der Schleimhäute: Bei schweren Schleimhautreizungen wird der Tierarzt schleimhautschützende Medikamente verabreichen.

Vorbeugende Maßnahmen: So schützt du deinen Hund vor dem Christusdorn

  • Vermeide den Kontakt: Halte Christusdorn außer Reichweite deines Hundes, besonders wenn er neugierig oder anfällig für das Knabbern an Pflanzen ist.
  • Sichere Aufbewahrung: Wenn du Christusdorn als Zimmerpflanze hältst, sorge dafür, dass die Pflanze in einem Raum steht, zu dem dein Hund keinen Zugang hat.
  • Aufmerksames Verhalten bei Spaziergängen: Achte darauf, dass dein Hund draußen keine Pflanzen anknabbert, insbesondere in öffentlichen Gärten oder Parks.
  • Erziehung und Training zur Vorbeugung: Eine gute Erziehung und das sichere Beherrschen von Kommandos wie „Lass es“, „Nein“ oder „Aus“ können deinen Hund effektiv davor schützen, giftige Pflanzen aufzunehmen. Zusätzlich ist ein verlässlicher Rückruf besonders wichtig, um deinen Hund in einer gefährlichen Situation sofort zu dir zurückzuholen. Auch über ein Antigiftködertraining solltest du ernsthaft nachdenken, denn dies hilft, damit dein Hund nicht unkontrolliert Giftköder, giftige Pflanzen oder sonstige gefährliche Gegenstände aufnimmt.

Fazit: Der Christusdorn – Eine häufige Zierpflanze mit hoher Giftigkeit für Hunde

Der Christusdorn (Euphorbia milii) ist eine beliebte Zimmerpflanze, die jedoch für Hunde eine erhebliche Gefahr darstellt. Alle Pflanzenteile, besonders der Milchsaft, sind stark giftig und können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Um deinen Hund zu schützen, solltest du sicherstellen, dass er keinen Zugang zu dieser Pflanze hat und bei Verdacht auf eine Vergiftung sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Weitere hilfreiche Infos in Sachen Vergiftung findest Du in unserem ergänzenden Ratgeber mit dem Titel "Vergiftung beim Hund: Gefahrenquellen, Symptome, Tipps & Hilfsmaßnahmen".

Quelle:

CliniTox Pflanzengifte, Euphorbia milii – Veterinärpharmakologie und -toxikologie, Zürich


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