Ernstkampf von Hunden

Von einem Ernstkampf bei Hunden spricht man bei einer konfliktgetriebenen Auseinandersetzung, wenn die vorhandene Situation als derartig "ernst" charakterisiert werden kann, da die Absicht eines der Kontrahenten darin liegt, sein Gegenüber durch entsprechend hemmungsloses Aggressionsverhalten mit Beißattacken und Beißschütteln möglichst stark zu verletzen und körperlich zu schädigen. Der Ernstkampf gehört zu den Agonistischen Verhalten, das wiederum Bestandteil des Sozio-negativen Verhalten des Sozialverhaltens von Hunden ist.

Beim Ernstkampf hat der unterlegene Widersacher nur eine Chance aus der prekären Situation herauszukommen, in dem er die Flucht als Auswegslösung wählt, denn während der ungehemmten Auseinandersetzung, werden von der überlegenen Konfliktpartei, keine Unterwürfigkeitsgesten oder sonstige Verhaltensweisen, die der Absicht der Beendigung des Kampfes und Zugeständnis der Niederlage durch die unterlegene Partei dienen sollen, akzeptiert. 

Der sogenannte Ernstkampf wird in der kynologischen Literatur häufig dem Kommentkampf gegenübergestellt. Beide gehören zu den aggressiven Verhalten / Aggressionsverhalten, wobei der Ernstkampf den "hemmungslos offensiv-aggressiven" Verhalten zuzuordnen und der Kommentkampf den "gehemmt offensiv-aggressiven" Verhalten zuzurechnen ist und im Gegensatz zum Ernstkampf keine bösartige Verletzungsabsicht unter den Widersachern besteht.

Den Ernstkampf und die unterschiedlichen Funktionskreise des Sozialverhaltens von Hunden, haben wir in epischer Breite in nachfolgendem Leitartikel beschrieben.