Trennungsangst - das zentrale Trauma für Hunde

Psychischer Druck durch Trennungsangst verursacht Schäden bei Hunden

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Zuletzt aktualisiert am: 4.12.2021

Hund wartet auf Decke.jpg

Trennungsangst kann ein zentrales Trauma für Hunde darstellen. Stress pur, Angst, Bellen, Jaulen, Heulen bis hin zu Zerstörungswut im Haus können Auswirkungen beim Alleinsein bedeuten.

Hundehaltung bedeutet viel Verantwortung für einen Hund zu übernehmen. Dazu zählt eine hohe Aufmerksamkeit des Hundebesitzers für seinen Vierbeiner. Je früher Herrchen und Frauchen Verhaltensauffälligkeiten erkennen, desto größer die Erfolgsaussichten für eine etwaige Beseitigung.

Die Trennungsangst gehört zu den Traumata, die bei vielen Hunden nicht bewusst wahrgenommen wird, da sie entsteht, wenn der Hundehalter nicht da ist. Es gibt aber Hinweise, die der Vierbeiner seinem Herrchen gibt und an der Stelle ist es ein enormer Vorteil, ausreichend Wissen über das Ausdrucksverhalten von Hunden im Allgemeinen und des eigenen Hundes im Speziellen zu haben. Zudem kommt es dem Halter sicher entgegen, wenn die Kommunikation zwischen Halter und Hund funktioniert und beiderseitig richtig gedeutet und verstanden wird.

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Trennungsangst beim Hund wahrnehmen

Augen, Ohren und das Fingerspitzengefühl müssen immer aktiv im Sinne des Hundes bleiben, damit die Trennungsangst frühzeitig erkannt wird.

Der Hund wird zurückgelassen - der Moment in dem die Trennungsangst aufflammen kann

Es gibt Themen, die vielen Hundehaltern gar nicht so bewusst sind. Sie sollten aber dem Halter und gleichzeitig Bezugsperson seines Hundes, gegenwärtig sein.

Aufmerksamkeit und intensives Beschäftigen, öffnen oft die Augen. Insbesondere wenn es um Störungen, Ängste oder sonstige emotionale Verhaltensweisen des Hundes geht.

Die Trennungsangst unserer Hunde ist das zentrale Trauma für die Vierbeiner.

Ob wir die Wohnung verlassen, um den Müll wegzubringen, oder wir die Kinder morgens in den Kindergarten bringen, oder gar halbtags zur Arbeit das Haus verlassen. Verlassen und unter Trennungsangst leiden, das ist die Gefühlsebene, die in diesen Momenten bei unseren Hunden unter Umständen hochkommt.

Ist der Hund davon betroffen, dann verspürt er in diesem Moment Ängste. Denn es trifft seine emotionale Gefühlsebene. Es tritt eine Situation ein, die er nicht kennt, die neu ist und ihn verunsichert. Seine Bezugsperson, lässt ihn zurück. Nun ist der etwaige Zeitpunkt erreicht, in dem die Trennungsängste gegenwärtig sind.

Die Hunde leiden unter der Trennung von ihrem Herrchen. Die einen auf brutalste Weise, andere können damit zumindest ein paar Stunden klarkommen.

Eines ist klar, dass die Trennungsangst, eines der größten Probleme im Verhaltensmuster unserer Hunde ist. Es handelt sich um eine Angststörung. Und diese kann tief sitzen.

Wenn der Hund könnte, würde er klammern, also seine Bezugsperson und Herrchen festhalten und nicht mehr loslassen. Wie ein kleines Kind.

Wir wollen deshalb in diesem Artikel auf die Problematik die nachweislich viele Hunde betreffen, aufmerksam machen und sensibilisieren. Denn es geht dabei um das Wohl der Hunde.

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Warum leidet mein Hund unter Trennungsangst?

Der Hund wird plötzlich ohne Vorwarnung alleingelassen. Das Fundament für die Trennungangst wird gelegt.

Die Entstehung der Hund & Mensch Beziehung

Es ist immer sinnvoll, sich in die Lage seines Partners hinzuversetzen, um ein Verständnis für ein etwaiges Problem besser zu entwickeln. Dies ist im Fall des tierischen Partners, eures Hundes nicht anders, auch hier muss man versuchen, die Welt aus dessen Sicht zu sehen.

Wir Hundebesitzer schaffen uns unseren Traumhund an und werden zu dessen Freund und Bezugsperson. Es entwickelt sich ein enges Verhältnis, das sich auf Vertrauen und Sicherheit aufbaut. Um dies zu erreichen, muss viel Arbeit und Engagement in den Bindungsaufbau investiert werden.

Im Vorfeld informieren wir uns mal mehr, mal weniger, welcher Hund zu uns und unseren Lebensgewohnheiten passt. Auch emotionale Gründe werden in die Auswahl des richtigen Hundes hineinspielen.

Ist es der Labrador-Welpen, der Retriever-Welpen oder der Beagle-Welpen vom Züchter sein, oder adoptieren wir einen Rassehund, einen Mischling oder gar einen Hybridhund aus dem Tierheim?

Egal, über wen wir unseren zukünftigen tierischen Mitbewohner kaufen, wir sollten uns stets bewusst sein, was es für unsere Hunde bedeutet, sich in den Alltag von uns Menschen und unsere Lebensgewohnheiten einzugliedern und sich als Hundepersönlichkeit und ihrem Verhalten anzupassen.

Funktioniert dies nicht wie gewünscht, da wir als Bezugsperson u.U. unbewusste Fehler oder Versäumnisse bei der Sozialisierung und Prägung in der Welpenentwicklungsphase, bei der Erziehung und Ausbildung oder einfach nur im alltäglichen Umgang mit unserem Hund machen, können Ängste oder eine Störung die Folgen beim Hund sein.

Rund um die Uhr betreut

Wenn er Hund endlich zu Hause eingezogen ist, werden vielfach die Welpen, Junghunde oder die älteren Hunde förmlich vor Liebe erdrückt. Wir schenken ihnen in der ersten Zeit dermaßen viel Aufmerksamkeit, Zuneigung und Liebe. Der Hund wird nie alleine gelassen und befindet sich immer in unserer Gegenwart.

Wir sind von dem Neuankömmling einfach derart inspiriert und genießen den Kontakt zu unserem Vierbeiner. Die Nähe tut uns gut, die Glücksgefühle blühen auf und in unseren Augen ist dies beim Hund nicht anders.

Die Hunde werden rund um die Uhr, von hinten bis vorne, von uns bedient und wir wollen ihnen möglichst die Erde auf Händen tragen. Dies klingt dramatisch und überspitzt, stellt aber oftmals die pure Realität dar.

Bei einigen Hunden kann man fast schon den Eindruck gewinnen, dass sie von ihren Besitzern abhängig sind und ohne sie unsicher wirken. Fehlt dann plötzlich der Leitwolf und Rudelführer, treten ggf. Trennungsängste oder Angststörungen auf. Emotionale Gefühlsschwankungen, die bei manchen Hunden zu einer Störung des Verhaltens führen. Andere sind sogar geplagt durch Ängste.

Sollte unser persönlicher Alltag es erlauben, dass wir immer mit unserem Hund zusammen sein können, dann ist dies ein absolutes Privileg für uns und unseren Hund. Er wird vermutlich nie das Gefühl der Trennungsangst erleben müssen. Wir sind immer da.

Die Realität des Alltags sieht früher oder später anders aus

In den meisten Fällen und Haushalten, in denen ein Hund Einzug erhalten hat, wird sich tatsächlich aufopferungsvoll und mit viel Engagement um die Hunde gekümmert. Je kleiner desto intensiver, da die Hundewelpen schließlich so süß sind und ständig bepüngelt, gedrückt, geliebkost und geknutscht werden müssen.

Mit der Zeit verfliegt oftmals die erste Euphorie und alle nehmen den Hund mit anderen Augen war. Dies soll nicht heißen, dass die Liebe erloschen ist. Bestimmt nicht, aber der Alltag zieht ein.

Der Urlaub der Eltern ist eines Tages aufgebraucht, der Hund ist relativ stubenrein und der Chef gibt garantiert keinen Sonderurlaub für die weitere Betreuung.

Den Hund mit auf die Arbeit zu nehmen, wäre die ideale Lösung, doch die Firma und die Geschäftsführung sind in dieser Angelegenheit zu nichts zu bewegen.

Die Kinder erhalten eine Standpauke, sollten sie den Hund mit in die Schule bringen und plötzlich mit ihrem geliebten Max oder Bello im Klassenzimmer stehen. Für den Biounterricht noch denkbar, aber pure Illusion.

Die Bezugsperson des Hundes, steht somit vor einer ungekannten Herausforderung, die er im Sinne seines Hundes lösen muss.

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Der Hund muss alleine bleiben. Was nun?

Das Alleinsein stellt unter Umständen eine unbekannte Situation für den Hund dar, die ihm Angst macht.

Der Moment in dem der Vierbeiner zurückgelassen wird

Diese Frage stellt sich bei Millionen von Hundebesitzern und sollte von anderen Hundehaltern ebenfalls in ihre Überlegungen einbezogen werden. Und das frühzeitig und nicht erst wenn das Problem naht.

Trennungsangst wird früher oder später auf viele Hunde zukommen, wenn seine Bezugsperson das Haus verlässt und der Hund alleine zurückgelassen wird. Kennt der Hund diese Situation nicht, dann ensteht eine etwaige Verunsicherung. Betroffene Hunde werden von heute auf morgen vor ganz neue und unbekannte Situationen und Herausforderungen gestellt.

Emotionale Erlebnisse, die dem Hund so nicht beigebracht wurden, die zu einer Angststörung, Störung seines bisherigen Vertrauensverhältnisses zu seiner Bezugsperson, Verlust- oder Trennungsängste führen können. Sprich, die Welt bricht in Teilen für den Hund in diesem Moment zusammen.

Ob es nur kurzweilig oder für eine längere Zeit ist, der Hund vermisst Herrchen und leidet unter der Trennung, da er das Alleinsein so nicht kennt und gelernt hat.

Die Trennungsangst ist den Hundehaltern vielfach so nicht bewusst, da sie mit dem Thema und den etwaigen Verhaltensweisen des Hundes nicht betraut sind. Bisher hat in der Erziehung und Ausbildung der Umstand der Trennung nicht stattgefunden.

Und jedes Mal, wenn ab nun die Bezugsperson sich auf die Haustür zubewegt, gehen die emotionalen Wallungen im Hund von vorne los. Er verspürt die Trennungsängste, würde sich euch gerne um den Hals werfen und klammern. Er will euch nicht weglassen, denn das Alleinsein ist kein normaler angelernter Vorgang, sondern eine Störung für den Vierbeiner.

Viele unterschiedliche Reaktionen auf das Alleinsein treten bei den Vierbeinern auf

Mit der Frage, was die Hunde wohl alles so während der Abwesenheit des Halters so tun,  haben sich die allermeisten Hundehalter noch nicht befasst. Wenn wir die Tür hinter uns zuziehen, was empfindet unser Hund und wie wird er darauf reagieren. Was wird der Hund wohl tun, wenn er freie Bahn hat?

Einige Hunde bleiben für ein paar Minuten erwartungsvoll in ihrem Hundekörbchen liegen, sind aber angespannt und warten auf unsere Rückkehr. Sollten wir aber gleich nicht unweigerlich erscheinen, dann springt unser Hund auf, wird hektisch und unruhig. In gesteigerter Form verspürt er pure Trennungsangst.

Er leidet unter der Abwesenheit seiner Bezugsmenschen, er fühlt sich alleine- und zurückgelassen. Der Hund trauert regelrecht und wird dies je nach Charakter, Wesen und Temperament unterschiedlich zum Ausdruck bringen. Sprich entsprechendes Verhalten wird die Folge sein - und dies kann viele Überraschungen bereithalten.

Der nervös wartende Hund durch die Trennungsangst

Der eine Hund wird seine Komfortzone verlassen und sich vor die geschlossen Haustür ablegen. Aber er wird nicht entspannt dort ruhen, sondern unter einem erhöhten Stresspegel verweilen. Dies kann man an den angespannten Ohren, die ständig hin und her gehen, den wachsamen Augen und der Lage des Kopfes feststellen. Das Kinn des Hundes liegt auf, aber nicht wie gewohnt, der gesamte Kopf in einer Wohlfühlsituation.

Ein anderer Hund sitzt wartend und erwartungsvoll vor der Tür, lässt die Tür nicht aus den Augen und weiß nicht Recht was ihm geschieht. Herrchen hat die Tür vor seiner Nase zugezogen. Diese Situation ist unbekannt und nicht einschätzbar.

Es ist somit eine Störung im normalen Verhalten des Hundes zu erkennen. Verursacht durch emotionale Gründe. Die Trennung von seiner Bezugsperson lässt den Hund irritiert zurück.

Die heulenden Hunde durch die Trennungsangst

Andere Hunde wiederum werden mit ihren Verhaltensauffälligkeiten und Verhaltensproblemen für die Nachbarschaft etwas anstrengender. Sie bellen und jaulen unerlässlich, bis zur Rückkehr werden sie von ihren „Hilferufen“ nicht ablassen. Schnell kann dieses Verhalten dann zu Ärger durch Lärmbelästigung werden.

Die Hunde leiden auf starke Weise unter der Trennungsangst. Sie stehen somit für die gesamte Zeit eurer Abwesenheit unter Dauerstress, was mittel- bis langfristig zu gesundheitlichen Auffälligkeiten und Verhaltensauffälligkeiten führen kann, eher sogar wird.

Die Trennungsängste sind permanente Belastungsfaktoren, die dem Hund in diesen Situationen emotionale Schäden bzw. Störung zufügen. Bis zur Rückkehr der Bezugsperson leidet der Hund unter den Auswirkungen der Angststörung.

Die zerstörenden Hunde durch die Trennungsangst

Wieder andere Hunde, werden durch die Langeweile und Unterforderung euer Mobiliar begutachten. Die Kissen werden hin- und her geschleudert, sie lösen sich auf und die Federn fliegen umher. Kaum lässt der Hund davon ab, entdeckt er die Fernbedienung eures Fernsehers und knabbert solange daran, bis diese in mehreren Teilen auf dem Boden verteilt sind. Auch Tischkanten werden immer wieder gerne angeknabbert.

Den Hund treibt in diesem Moment die Zerstörungswut. Eine Begleiterscheinung, aufgetreten durch die Trennungsangst und gleichzeitige Langeweile. Sie führt unmittelbar zu einer Störung seines normalen Verhaltens.

Die Trennungsängste sind die Gründe für die auftretenden Verhaltensauffälligkeiten während der Abwesenheit der Bezugsperson.

Stubenreine Hunde verrichten ihr Geschäft im Haus, ausgelöst durch die Trennungsangst

Da wir mehrere Stunden unterwegs sind und unser Hund ein dringendes Geschäft erledigen muss, sucht er sich den Teppich im Elternschlafzimmer und lässt den Druck ab.

Der andere Hund macht seinen Haufen im Wohnzimmer in die Ecke oder will uns direkt bestrafen und wählt die Bettdecke im Schlafzimmer.

Handelt es sich hierbei um eine Trotzreaktion durch das alleinelassen und das aufkommende Gefühl der Trennungsangst?

Auch hier sind die Auslöser die Trennungsängste, die eine Bestrafung durch den Hund veranlassen. Der Hund gibt damit einen Hilfeschrei ab, da er unter den Trennungsschmerzen leidet. Er möchte die Aufmerksamkeit seiner Bezugsperson durch die emotionale Handlung erlangen.

Die entspannten Hunde ohne Trennungsangst

Der Dobermann-Rüde ist noch mit am entspanntesten, er liegt in seinem Hundekorb. Dort dreht er sich in der ersten Stunde von rechts nach links, zeitweise ganz entspannt auf dem Rücken und wechselt erst nach 2 Stunden Abwesenheit seinen Platz.

Ein kurzes recken und strecken und ab aufs bequeme Sofa. Auch hier wird er die nächsten Stunden ruhig, gelassen und entspannt schlafen. Dieses Beispiel ist ein Segen und Traum für den Halter, aber insbesondere für das Gemüt des Hundes.

Dieser Hund hat vermutlich das Alleinsein im besten Fall bereits in den frühen Welpenphasen erlernt und leidet nicht unter Trennungsangst.

Emotionale Ausbrüche durch Trennungsängste sind diesem Hund unbekannt. Es wird keine Störung im Verhalten des Hundes durch die Abwesenheit der Bezugsperson ausgelöst. Das Alleinsein hat keine Ängste verursacht.

Der eine so, der andere anders

Anhand der beschriebenen Beispiele kann man den Schluss ziehen, dass unsere Hunde zwar alle unsere Abwesenheit bemerken, aber nicht zwangsläufig darunter leiden müssen.

Der eine Hund hat mehr Schwierigkeiten mit der dem Zurückgelassen werden, dem anderen Hund wiederum scheint es ziemlich egal zu sein. Zumindest zeitweilig.

Dennoch ist die Anzahl der Hunde, die unter der Trennungsangst spürbar negative Verhaltensmuster, mit Leiden bis hin zu Traurigkeit und Trennungsschmerzen aufzeigen, größer ist als vielen bekannt und bewusst ist.

Die große Mehrheit leidet unter dem Alleinsein. Bei der Mehrheit aller Hunde führen die Trennungsängste zu einer sogenannten Angststörung, die durch die emotionale Überforderung im Moment des Zurücklassens ausgelöst wird.

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Folgen: Stress pur für die Hunde, die unter Trennungsangst leiden

Was passiert mit den Hunden, die durch das Alleinsein unter Trennungsangst leiden?

Psychische Belastungen durch die Trennungsangst

Alle Hunde, die mit der Situation des Zurücklassens durch ihre Bezugsperson und der Stille im Haus nicht klarkommen, leiden unter einem deutlich erhöhten Stresspegel. Und dies führt zu Trennungsangst.

Der permanente Stress wird das Verhalten des Hundes und den Gesundheitszustand auf Sicht verändern und beeinflussen. Es wird zu einer gesundheitlichen Störung führen.

Keine schöne Vorstellung, da wir schließlich unserem Hund doch nur Gutes wünschen. Und wir werden hierdurch ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen und die Auswirkungen der Wesensveränderungen und gesundheitlichen Folgen unseres Hundes zu spüren bekommen.

Am Ende des Tages wird sich der Hund durch die Folgeerscheinungen schwieriger führen lassen und der Arbeitsaufwand rund um den Hund wird merklich steigen.

Die gesundheitlichen Folgen werden mit Hilfe des Tierarztes angegangen werden müssen. Die Verhaltensprobleme und ungewünschten Wesenszüge, werden durch verhaltenstherapeutische Behandlungen, Hundetrainings und Übungen zu behandeln sein. Aber es wird viel Geduld, Mühe und Zeit brauchen, um das einmal festgesetzte Problem wieder in den Griff zu bekommen.

Unter Umständen führen die Ursachen der Trennungsängste auch zu einer Störung in der Beziehung zum Hund. Dies erhöht den Druck auf den Halter gleichermaßen. Der eine Halter kann damit besser umgehen, andere sind durch die emotionale Belastung, schlichtweg überfordert.

Grundsätzliches und potentielle Gegenmaßnahmen, die dem Hund die Trennungsangst nehmen

Von vornherein muss jedem Halter klar sein, dass er einen langen Weg der Therapie, des Trainings und des Lernens beschreiten muss, um das Verhaltensproblem und die Störung der Trennungsangst, beim seinem Hund in den Griff zu bekommen.

Der Hundebesitzer ist als Bezugsperson seines Hundes gefragt. Dies ist er seinem tierischen Partner schuldig. Der Hund benötigt die Unterstützung seiner Leitfigur, um die Angst zu überwinden. Durch konsequentes Arbeiten und Lernen wird die Angststörung hoffentlich irgendwann abgelegt werden können.

Da wir Halter uns aber nur das Beste für unseren Hund wünschen, lohnt es sich die Zeit und den Aufwand zu investieren. Damit wird es auf Sicht dem Vierbeiner einfacher fallen, für eine bestimmte Zeit loszulassen und von uns getrennt zu sein. Und dann ohne emotionale Gefühlseinbrüche und Trennungsangst.

Es muss in vielen Aspekten ein Umdenken stattfinden, bei uns wie auch bei unserem Hund. Es ist ein Lernprozess, den beide Seiten gleichermaßen durchlaufen müssen.

Sicherheit und Vertrauen sind hierfür sehr wichtige Faktoren, die der Hund in der Beziehung zu seiner Bezugsperson vermittelt bekommen muss und einen hohen Stellenwert beim frühzeitlichen Bindungsaufbau einnehmen. Er will sich auf seinen Partner verlassen. Dies sind die wichtigsten Treiber für die gemeinsame Therapie der Trennungsängste bzw. Angststörungen.

Dann werden wir mit der Zeit Erfolg haben und dr Alltag wird einfacher zu gestalten sein. Das Hundeleben wird entspannter und schlussendlich zufriedener.

Der Hund wird lernen mit der zeitweiligen Trennung umzugehen, denn er weiß durch die richtigen Lerninhalte und Erziehungsmaßnahmen die Situation richtig einzuschätzen. Ohne Training, therapeutische und professionelle Hilfe geht es aber nicht.

Nicht arbeiten und nie das Haus alleine ohne Hund verlassen

Ob wir es uns finanziell leisten können, oder auch vom persönlichen Stand ohne Arbeit und Kollegen leben wollen, bleibt uns selbst überlassen.

Sollten wir diesen Lösungsansatz beschreiten wollen, wird sich zukünftig alles von der Organisation um unseren Hund drehen, damit er nie alleine ist und immer und überall mit uns seine Zeit verbringt.

Dies bedeutet allerdings unter Umständen eine brutale Einschränkung in unserer eigenen Lebensqualität und ist zwar der einfachste gangbare Weg, aber nicht der lösungsorientierteste, der das Problem an der Ursache angeht.

Denn damit wird der Hund nicht durch Gewöhnung und Training auf  das Alleinsein konditioniert, sprich das Problem und die daraus resultierende Störung wird nur umgangen.

Innerhalb der Familie den Alltag so gestalten, dass der Hund immer bei einer Bezugsperson ist

Andere Hundebesitzer gehen die Problematik des Hundeverhaltens derart an, dass sie versuchen ihren Alltag im Sinne des Hundes zu strukturieren und im Familienkollektiv die Betreuung 24 h gewährleisten.

Somit stellt die Familie sicher, dass immer und überall einer der Familienangehörigen und Bezugspersonen beim Hund ist.

Auch dies ist sicher ein Ansatz, behandelt das Grundproblem des Hundes in seinem Verhaltensmuster bei der Trennungsangst nur bedingt.

Und welche Auswirkungen wird es hervorrufen, sollte etwas Unvorhergesehenes eintreten und der Hund doch einmal für eine kurze Weile alleine bleiben müssen?

Dann wird er mit den geschilderten Trennungsängsten, Trennungsschmerzen und Angststörungen doch konfrontiert und weiß nicht, wie ihm geschieht.

Die vorübergehende Trennung sollte geübt werden, damit der Hund für die Notsituation gut gerüstet ist.

Hundesitter und Hundetagesstätte buchen

Da wir einen guten Job ausüben, der uns Zufriedenheit, Spaß und Einkommen liefert, ist es keine Alternative daran zu denken, die Stelle aufzugeben.

Es gibt aber eine sehr schöne Lösung, um uns die Freiheit für den Beruf zu lassen und dennoch das Problem der Trennungsangst unseres Hundes entgegenzuwirken. Zumindest um ihm die zeitweilige Trennung angenehmer zu gestalten.

Die Betreuungsproblematik von Hunden ist allgegenwärtig, wodurch die Anzahl von Hundebetreuern immer weiter zunimmt.

Damit unser Hund während unserer Arbeitszeit nicht alleine zurückbleiben muss, können wir auf die Hilfe und Unterstützung von Hundesittern, Hundepensionen oder Hundetagesstätten zurückgreifen.

Selbst wenn wir unseren Hund zu Hause beaufsichtigen und betreuen lassen wollen, dann ist der Hundesitter genau die richtige Wahl. Denn er betreut den Hund auch in den eigenen vier Wänden.

Ist es hingegen denkbar, den Hund vor der Arbeit in einer Hundetagesstätte abzugeben und nach Feierabend wieder abzuholen, hat der Hund nicht nur die menschliche Betreuung, sondern auch den sozialen Kontakt zu anderen Hunden, was ihm für das Ausleben des Sozialverhalten entgegenkommt und in seiner Weiterentwicklung fördert.

Den Hund mit zur Arbeitsstätte nehmen

Wenn wir die Erlaubnis von unserem Arbeitgeber haben und zu den glücklichen Arbeitnehmern zählen, die ihre Hunde zur Arbeitsstätte mitbringen dürfen, dann wird unser Hund nicht unter der beschriebenen Trennungsangst leiden müssen. Er begleitet uns, wird zum Bürohund und spürt unsere stetige Anwesenheit.

Der Hund wird nicht mit der Trennung von seiner Bezugsperson überrascht, er ist die ganze Zeit über in dessen Nähe und wird damit keiner abrupten Störung seiner bisherigen Haltungsgewohnheiten erleben. Ängste durch Alleinsein gibt es für diesen Hund nicht. Somit treten auch nicht die Wünsche auf, sich an seinen menschlichen Partner regelrecht zu klammern, sobald dieser sich einer Tür nähert.

So ist zumindest dann die Zeit der Arbeit überbrückt, dennoch fehlt uns der Freiraum, den Hund alleine zu Hause zulassen, um die Einkäufe zu erledigen, den Friseurbesuch zu machen, oder einfach sich mit Freundinnen zum Kaffee in der Stadt zu treffen.

Hundetraining gegen die Trennungsangst

Die wirkungsvollste Art und Weise mit der Trennungsangst eures Hundes umzugehen, ist die Ursachenforschung und die daraus resultierenden Erkenntnisse, mittels gezielten Hundetrainings zu bearbeiten.

Woher rühren die Angststörung bzw. die Trennungsängste und die Verhaltensauffälligkeiten?

Hierzu sollten wir als verantwortungsvolle Bezugsperson unbedingt auf einen erfahrenen Verhaltenstherapeuten und Hundetrainer zugreifen, die als Experten genau wissen, wie man euren Hund anpacken und trainieren muss.

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Die Trennungsangst gezielt im Alltag behandeln

Tipps, Tricks und Trainingsmaßnahmen vom Hundetrainer und Verhaltenstherapeuten

Trennungsangst dort behandeln, wo sie auftritt

Das Problem des Hundes gilt es auf jeden Fall dort anzugehen, wo es auftritt.

Vermutlich ist die Trennungsangst bei den allermeisten von uns Haltern dann präsent, wenn wir das Haus oder die Wohnung verlassen wollen und unser Hund im Heim verweilen soll.

Grundsätzlich stellen die eigenen vier Wände für unseren Hund, den Ort der Sicherheit und Geborgenheit dar. Daher ist das zu Hause in dem Moment der richtige Training- und Therapieort. Hier empfindet unser Hund in der Regel ein Wohlbefinden, die Räumlichkeiten sind ihm vertraut und Ablenkungen sind auf ein Minimum reduziert.

Unterstützung bei der Bewältigung der Trennungsangst vom Fachmann

Der Hundetrainer und Therapeut wird sich einen Eindruck von unserem Hund verschaffen, eine Verhaltensanalyse machen, damit er dessen Wesen und das vorliegende Problem einschätzen kann.

Hinzu kommen die Informationen, die wir ihm zu seinem Angstverhalten schildern.

Dabei gilt es das Emotionale außen vor zu lassen und ganz sachlich die Angelegenheit anzugehen und zu bewerten.

Daran wird sich der Hundeexperte orientieren und einen entsprechenden Trainingsplan zum Behandeln des Trennungsangst-Syndroms ausarbeiten. Es wird eine Verhaltenskorrektur angepeilt.

Der Hundeprofi wird sicherlich die geeignete Therapie vorschlagen, damit die Trennungsängste und die Störung in der Beziehung Hund und Mensch bald der Vergangenheit angehören. Vertraut ihnen.

Die Langfristige Perspektive anstreben

Nun ist bei der Umsetzung Geduld, Fingerspitzengefühl, Disziplin und konsequentes Verhalten gefragt. In langsamen und behutsamen Schritten, werden wir mit unserem Hund Arbeiten und Üben, bis sich die ersten kleinen Erfolge einstellen. Dabei sollten wir uns auch von Rückschlägen, die zwangsläufig kommen, nicht unterkriegen lassen.

Es gilt den Stresspegel und das Angstverhalten des Hundes in kleinen Erfolgserlebnissen zu reduzieren, wenn wir das Haus oder die Wohnung ohne ihn verlassen. Unserem Vierbeiner muss klarwerden, dass er nach wie vor in seiner Komfortzone ist, es ihm an nichts fehlt und unsere Rückkehr definitiv zu einem späteren Zeitpunkt wieder eintritt.

Daher ist am Anfang Behutsamkeit beim Üben angesagt. Übertreiben sollten wir es mit der Abwesenheit bei den ersten Lernschritten nicht.  Es gilt dem Hund neues Vertrauen  zu schenken und ihm die Sicherheit zurück zu geben, die er für die neuen Situationen unbedingt bei der Therapie der Trennungsängste oder dem Erlernen des Alleinseins benötigt.

Wir können die Räumlichkeiten verlassen, die Türe hinter uns schließen und nach einer kurzen Zeit wieder zurückkommen. Die Zeitabstände müssen wohl dosiert sein und werden von Erfolg zu Erfolg verlängert.

Dabei sollten wir unnötigen Stress und Angst möglichst vermeiden. Hilfreich kann ein Babyphone oder Kamera sein, die sein Verhalten aufzeichnen oder übertragen, damit wir rechtzeitig zu unserem Hund zurückkehren bevor sich die negativen Äußerungen seiner Trennungsangst zu stark äußern. Denn dies kann sonst ein Rückschritt im Training mit dem Hund bedeuten.

Wenn wir noch zu Hause anwesend sind, ist das grundsätzliche Einhalten von Regeln äußerst wichtig. So können wir unserem Hund ein Kommando oder Signal geben, damit er sich beispielsweise in sein Lieblingskörbchen legt und spürt, dass es ihm gut geht. Damit liegt unser Hund in seiner Komfortzone und es macht für ihn keinen Unterschied, ob wir zu Hause sind, oder bereits das Heim ohne unseren Vierbeiner verlassen haben.

Durch diesen Umgang baut sich ein Vertrauen und Sicherheitsgefühl auf. Der Hund lernt zu begreifen, dass seine Bezugsperson ihn nicht für immer verlässt, sondern es sich um eine kurzweilige Trennung handelt. Es passiert ihm nichts, es wird ihm nichts Schlimmes widerfahren. Die emotionale Aufgeregtheit und Angst ist unangebracht.

Dieses positive Meinungsbild muss sich in dem Gedankengut und Wesen des Hundes mit der Zeit einprägen und verfestigen. Dann wird es keine Störung, Fehlverhalten oder Trennungsängste mehr geben.

Abschließend folgender Tipp:

In diesem Lernprozess kann die konditionierte Entspannung eine hilfreiche Trainingsmethode sein, mit deren Hilfe das Erregungsniveau des Hundes mit Hilfe von Entspannungssignalen gezielt heruntergefahren werden kann. Sicherlich ist daher die Lektüre unseres Magazinartikels "Hundetraining: Das gezielte und erlernte Entspannen des Hundes mittels Entspannungssignalen" eine große Hilfe und wird euch sicherlich wertvolle Trainingswerkzeuge liefern, um den Hund gezielt situativ zu entspannen, um in der Folge einen einfacheren Zugang zu ihm zu bekommen.

Das Haus oder die Wohnung richtig verlassen

Steht unser Abschied und das Verlassen der Wohnung kurz bevor, so ist es eine entscheidende Phase, die mit äußerster Ruhe und entspannter Atmosphäre einhergehen muss.

Wird der Hund durch Hektik und Stress erst einmal angesteckt, dann erreichen wir dessen gegenteilige Gefühlslage.

Auch die große Abschiedszeremonie und die große Aufmerksamkeit sind tabu.

Mantel an und ohne großes Aufsehen aus dem Haus gehen. Tun als ob es das allernormalste der Welt ist.

Genau dieses ruhige und bedachte Verhalten ist bei unserer Rückkehr ebenfalls angesagt. Ein kurzes Streicheln ist erlaubt, aber nicht mehr.

Durch diese Vorgehensweise beim Abschied und der Rückkehr, übertragen wir die Gelassenheit und machen unserem Hund unmissverständlich klar, dass es überhaupt nichts Besonderes ist, wenn wir kommen oder gehen. Es sind die pure Normalität und Alltag, nur so lernt er dann ebenso dies aufzufassen und damit umzugehen. Es entwickelt sich für ihn zu einer Selbstverständlichkeit.

Wir sollten vermeiden, die Abschiedszeremonie in den Fokus zu stellen

Denken wir doch nur einmal an die Abschiedssituation mit dem Kleinkind, dass erstmalig bei Oma und Opa schlafen soll. Die Mutter hat oftmals das größere Trennungsproblem von ihrem Kind, als anders herum. Sie leidet unter der Trennung und verspürt vor dem Verlassen schon Trennungsschmerzen.

Die Abschiedsszene wird zur Farce, das Kind wird immer und immer wieder gedrückt, geküsst und geliebkost, unterstützt mit den Worten, Mama hat dich lieb und wenn was ist, hole ich dich. Oder willst du direkt mit? Und was entwickelt sich mit genug Insistieren beim Kind?

Wer hier wohl die größere Trennungsangst verspürt und eher eine Therapie nötig hat?

Genau dieses verursachen wir bei unserem Hund, wenn wir ein Riesenspektakel veranstalten, bevor wir gehen und wenn wir wieder nach Hause kommen.

Dies gilt es zu vermeiden, da es unnötig die emotionale Gefühlslage beim Hund anspricht. Selbst wenn es uns schwerfällt, müssen wir mit Bedacht loslassen und uns zrucükziehen. Es ist doch nur auf Zeit.

Schließlich sind wir es als Halter, Bezugsperson und Leitwolf, die mit der richtigen Vorgehensweise voran gehen müssen und den Weg vorgeben.

Ritual zur Beruhigung

Hilfreich ist es weiterhin, ein bestimmtes Ritual durch intensives Training einzustudieren, dass wir vor unserem Aufbruch in Ruhe mit dem Hund abspielen. Es kann ein Wort sein, dass wir ruhig und in entspannter Stimmlage wiederholen, bis unser Hund sich an seinem Lieblingsplatz (Komfortzone) ablegt und im besten Fall eindöst. Ähnlich wie man es mit Kleinkinder ebenfalls macht.

Eine andere Herangehensweise kann bei einem anderen Hund derart aussehen, dass wir eine bestimmte Hundedecke in einem seiner Lieblingsräume, immer an derselben Stelle ausbreiten, sobald wir das Haus verlassen wollen. Liegt die Decke, sollte sich der Hund dort ablegen und wird die Decke als seinen Ort der Sicherheit und des Komforts erkennen. Er wird zur Ruhe kommen, wodurch wir uns langsam aus der Wohnung begeben können.

Derartige präventive Maßnahmen können Wunder bewirken und sehr positiv auf den Hund und dessen emotionale Gefühlslage einwirken. Trennungsängste und Trennungsschmerzen werden vermutlich nicht auftreten. Auch die geschilderte Störung im den Verhaltenszügen des Hundes werden durch die behutsame Vorgehensweise nicht ausgelöst.

Die Beziehung zum Hund befindet in einem ausgeglichenen und vertrauensvollen Verhältnis.

Musik zur Entspannung

Eine wunderbare Unterstützung kann ruhige und entspannende Musik sein, die den Hund in seinem Wohlbefinden zu Hause unterstützt.

Mehr zu dieser Entspannungsmethode haben wir in unserem Artikel "Entspannen Hunde, wenn sie Musik hören?" beschrieben.

Zudem vermittelt es ein Stück Normalität, wenn wir ansonsten auch Radio oder den Player laufen haben. Somit hat der Hund nicht das Gefühl, die Musik wird abgeschaltet und unser Abschied steht an.

Welche Musikrichtung die beste für unseren Vierbeiner ist, müssen wir ausprobieren. Es können durchaus Klassik, Pianomusik, Yoga-Musik oder auch eine ganz andere Musik unserem Hund gefallen und daraus resultierend Ruhe und entspanntes Zuhören bringen. Aber auch der normale Sender, den wir üblicherweise tagsüber laufen haben, ist dann eine gute Wahl, da dieser dann keine Gewohnheiten bricht.

Etwas Fressbares zum Abschied

Bei dem einen oder anderen Hund kann auch ein Ablenkungsmanöver helfen, damit er das Verlassen des Hauses gar nicht erst bemerkt und durch eine Annehmlichkeit versüßt bekommt.

Kurz bevor wir gehen, können wir dem Hund etwas zu fressen geben, das er besonders gerne mag. Am besten an dem Platz, an dem er am liebsten liegt, also wiederum seine Komfortzone. Er wird sich dann über die Leckerchen oder seinem Lieblingsfutter hermachen und verbindet damit etwas Angenehmes.

Durch die Ablenkung steigt sein Stresspegel auf Grund der potentiellen Trennungsangst nicht an. Der Hund ist mit seinen Leckerlies beschäftigt. Wir vermitteln ihm somit das Daheimbleiben mit einem schönen Erlebnis. Ein einfache, aber sehr effektive Methode.

Ähnlich wird die Manipulation des Hundes beim Hundetraining vollzogen, in dem ihm ein Motivationsgegenstand wie Leckerchen oder Lieblingsspielzeug nach erfolgreichem Handeln zur positiven Verstärkung gereicht wird. Mehr dazu in unserem Magazinbeitrag "Richtiges Loben und Motivieren beim Welpen und Hund".

Das richtige Training zum Abbau der Trennungsangst für jeden Hund finden

Alle genannten Varianten sind Möglichkeiten, die in das Training mit eingebaut werden können.

Da allerdings jeder Hund unterschiedlich tickt, ist es ohne Hilfe eines Hundeexperten nur sehr schwer möglich, auf die Erfolgsspur bei der Trennungsangst zu kommen.

Es muss das richtige zugeschnittene Trainingsprogramm für jeden einzelnen unserer Hunde gefunden werden, da die Verhaltensmuster und Probleme bei jedem Hund, sich unter Trennungsangst anders äußern.

Schließlich handelt es sich bei den Hunden um Lebewesen, die ein Individuen sind und ihre eigene Persönlichkeit mitbringen.

Bringt ein zweiter Hund etwas gegen die Trennungsangst des Vierbeiners?

Wie Forscher bereits durch die Auswertung von annähernd 50 Videos von Hundehaltern, die in ihrer Abwesenheit das Verhalten ihrer Hunde aufgezeichnet und innerhalb einer Studie haben untersuchen lassen, sind Hunde in Gemeinschaft, genau denselben Auswirkungen des Alleinseins und der Trennungsangst ausgeliefert, wie ihre Artgenossen, die alleine zu Hause verharren.

Es ist also nicht damit getan, einfach einen zweiten Hund anzuschaffen, denn auch dies muss zueinander passen, damit die Mehrhundehaltung nicht noch weitere Verhaltensprobleme bei einem der Hunde hervorruft, die zusätzlich zur Problematik der Trennungsangst am Halter hängen bleiben.

Der Hund, der zu seinem Halter eine sehr enge und innige Beziehung aufgebaut hat und das Getrenntsein so nicht kennt oder erlernt hat, wird sich durch die Anwesenheit eines zweiten Hundes nicht von seinen Trennungsschmerzen ablenken lassen. Es ist die ganz besondere Beziehung zu seiner Leitfigur, die ihm fehlt.

Die Trennungsangst, ausgelöst durch die Abwesenheit ist das, was die Gefühlslage und die Emotionen hochkochen lassen.

Und in den Augen des Hundes gibt es nichts, dass dies ausgleichen kann, außer der schnellen Rückkehr seiner Bezugsperson.

Den Hundealltag richtig gestalten

Zu einer artgerechten Hundehaltung gehören ausreichend Bewegung, Aktivität und Auslastung.

Je nachdem welche Hundepersönlichkeit und welche Hunderasse wir unser Eigen nennen, wird sich der Aktivitätsgrad sehr individuell bemessen, um eine optimale körperliche und geistige Auslastung zu erreichen.

Natürlich spielt auch der Gesundheitszustand und das Alter bzw. in welcher Lebensphase sich unser Hund befindet, eine Rolle, wie viel Energie er für die Auslastung abbauen muss.

Ob Freizeitaktivitäten, Hundesportarten oder Hundetraining, Hauptsache der Hund wird in ausreichendem Maße, gefordert und gefördert.

Sind die Hunde ausgepowert, sind sie auch glücklich und zufrieden und werden im Falle des Alleinseins, sich ausruhen und schlafen. Und die Trennungsangst wird sie nicht quälen.

Weiterhin sollte der Hund vor dem Verlassen des Hauses, sein Geschäft erledigt haben. Gebt ihm hierzu die Möglichkeit. Aber stressfrei.

Im Welpenalter an das Alleinsein gewöhnen

Um das Problem der Trennungsangst erst gar nicht aufkommen zu lassen, gehört es zu den Aufgaben in der sensiblen Phase der Welpenentwicklung, die wir sehr umfassend in unserem Artikel "Die Entwicklungsphasen von Hundewelpen" besprochen haben, den Welpen frühzeitig an das Alleinsein zu gewöhnen. Sprich, es müssen behutsam Trainingsschritte mit dem Welpen unternommen werden, um ihn langsam an das Alleinbleiben heranzuführen.

Mehr könnt ihr hierzu in unserem Magazinbeitrag "Den Hund bereits im Welpenalter früh an das Alleinsein gewöhnen" erfahren. Es lohnt sich.

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