Richtiges Loben & Motivieren beim Welpen & Hund

Wie richtiges Loben beim Hund und Welpen effektiv funktioniert.

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Zuletzt aktualisiert am: 16.9.2021

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Loben und Motivieren ist ein zentrales Element der Kommunikation zwischen Halter/Hundeführer und Hund/Welpe. Besonderen Stellenwert nehmen das Loben, Belohnen und Motivieren im Hundealltag natürlich im Zusammenhang mit dem Hundetraining und dem Führen des Vierbeiners im Kontext mit erwünschtem Verhalten ein.

Mit einem gut gemeinten und richtig angewendeten Lob, soll der Welpe in der Welpenfrüherziehung und der erwachsene Hund im Alltag, eine positive Bestärkung und damit Motivation, für das erfolgreiche Umsetzen einer Handlung erhalten.

Damit dies auch klappt und aus dem Lob keine alltägliche Floskel wird, die durch die falsche Anwendung untergeht und das Ziel verfehlt, wollen wir mit diesem Beitrag mehr Klarheit schaffen, die jedem Hundehalter für die Aufgaben rund um die Hundehaltung weiterhilft. Viel Freude beim Lesen!

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Worauf baut das Loben & Belohnen des Hundes auf?

Das richtige Loben und Belohnung baut auf positiver Verstärkung im Erfolgsfall auf.

Operantes Konditionieren

Das Operante Konditionieren hat seinen Ursprung in der Lernpsychologie und baut auf dem Prinzip von Trail & Error, also Versuch & Irrtum auf. Es geht schlussendlich um das Lernen des Individuum durch den Erfolg.

Die Tiere, also in unserem Fall die Hunde, lernen bestimmte Verhaltensweisen und erhalten von ihrer Umwelt hierfür eine Verstärkung im Erfolgsfall.

Dadurch werden Handlungen bzw. die Verhaltenszüge mit dem positiven Effekt und der positiven Erfahrung (in unserem Fall die Belobigung/Belohnung) verbunden und verknüpft.

Dies führt unmittelbar dazu, dass dieselbe Handlung bzw. dasselbe Verhalten, beim nächsten Abrufen zu einem hohen Wahrscheinlichkeitsgrad durch den angenehmen Reiz erneut erfolgreich ausgeführt wird und sich so sukzessiv erwünschtes Verhalten beim Hund aufbauen lässt. Denn der Vierbeiner lernt schnell, dass er als Konsequenz für das korrekte Ausführen eines konkreten Verhaltens wie beispielsweise "Sitz", z.B. ein Leckerchen unmittelbar nach dem Absitzen als Belohnung erhält, dies folglich verhaltensverstärkend wirkt. Bestimmtes Verhalten ist also aus Sicht des Hundes mit dem Leckerchen und damit unmittelbar mit etwas Angenehmen verbunden, das er auch zukünftig wieder ergattern möchte und sich damit positiv auf die zukünftige Auftrittswahrscheinlichkeit des damit zusammenhängenden Verhaltens auswirkt.  

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Was ist das Ziel von Lob & Motivation beim Welpen/Hund?

Welpe und Hund erhalten damit eine Bestätigung, dass sie etwas positiv und erfolgreich erledigt haben.

Es kommt beim richtigen Loben und Motivieren auf verschiedene Faktoren an

Der braune Labrador Retriever erhält von seinem Frauchen eine Belohnung für erwünschtes Verhalten.

Mit dem Einsatz von Lob wird das Ziel verfolgt, den Welpen und Hund für ein erwünschtes Verhalten und/oder die erfolgreiche Umsetzung einer ihm gestellten Aufgabe, sei es im Rahmen seiner Erziehung und Ausbildung, der Hundepflege, beim Hundesport oder dem Spaziergang, in seinem Tun positiv zu bestärken und damit zu motivieren.

Das Lob, wie dieses auch immer aussehen mag, hat einen belohnenden Effekt, verstärkt das damit unmittelbar zusammenhängende Verhalten und wirkt folge dessen motivierend und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass selbiges Verhalten zukünftig ebenfalls korrekt ausgeführt wird.

Damit die Belobigung ihre Wirkung erzielt, sind einige Faktoren aber zu beachten, denn es kommt dabei auf das richtige Timing, die Auswahl der Belobigungstechnik, wie Clicker oder Motivationswort, Mimik, Gestik und Stimme, als auch auf die eingesetzten Motivationsgegenstände wie beispielsweise Leckerchen/Futter oder Spielgerät an. Wichtig ist an der Stelle auch die Hundesprache und das Ausdrucksverhalten des Hundes lesen und richtig deuten zu können, um dessen Verhalten zu antizipieren und die Belobigungstechnik zum richtigen Zeitpunkt effektiv einsetzen zu können, damit sie mit diesem unmittelbar verknüpft wird und nicht ihre Wirkung verfehlt, da das beabsichtigte Gutieren viel zu spät und zusammenhangslos geschieht.

Wird dann mit der gewählten Art und Weise des Lobens, die Leistung des Hundes durch die richtige Anwendung positiv verstärkt, so erhöht dies einerseits die Chance, dass das gewünschte Verhalten/Handlung sich schrittweise aufbauen und verfestigen lässt, andererseits versteht der Hund und Welpe durch die Annehmlichkeit, dass er zur Zufriedenheit seines Halters gehandelt hat. Die daraus resultierende Motivation stärkt somit auch sein Selbstbewusstsein und sorgt für Glücksgefühle, was sich nebenbei auch durch den gemeinsam erzielten Erfolg, positiv auf die Bindung Hund/Mensch auswirkt. Und je öfter er diese angenehmen Glücksmomente erlebt, desto engagierter verhält er sich, weil er diesen Zustand möglichst häufig erreichen möchte.

Egal welche Variante des Lobens der jeweilige Halter nun wählt und aktiv einsetzt, es dient der Kommunikation zwischen dem Welpen/Hund und seinem Hundeführer, sprich der Hund erhält eine Rückmeldung für seine aktive Handlung und gezeigtes Verhalten.

Das Loben und die eingesetzten Techniken sind im Grunde Mittel zum Zweck und werden rein manipulativ und aus taktischen Erwägungen, für das Erreichen eines gewünschten Effektes und Ziels verwendet.

Damit steht fest: Das richtige Loben und Motivieren sind der Schlüssel zum Erfolg, um Verhalten einzustudieren, aufzubauen/zu formen und von seiner voraussichtlichen Auftrittswahrscheinlichkeit beim Abrufen, nachhaltig ins Verhaltensrepertoire des Hundes/Welpen installieren zu lassen.

Der Weg ist das Ziel und diesen muss jeder Halter für sich wählen

Das Loben und Belohnen ist ein ganz wesentlicher strategischer Teil der intensiven Kommunikation zwischen Hundeführer/Halter und seinem Welpen/Hund. Die Belobigung und Bestätigung kann unbegrenzt verwendet werden, sie sollte aber immer gezielt eingesetzt werden, um wirkungsvoll damit zu punkten. Was wir damit meinen, geht aus den weiteren Ausführungen hervor, wodurch ein Gesamtbild in der vertrauensvollen und erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem Vierbeiner entsteht.

Welche Methode des richtigen Lobens und Motivierens am Ende des Tages vom jeweiligen Halter für das Arbeiten mit seinem Welpen und Hund gewählt wird, obliegt jedem selbst. Denn jeder Welpe und Hund ist ein Individuum mit eigener Persönlichkeit, Wesen und Charakter, den der Hundeführer kennenlernen und verstehen muss, damit er am Ende des Tages die für ihn effektivste Methode für seinen spezifischen Vierbeiner wählen kann. Auch jede Rasse bringt dabei ihre ganz eigentümlichen Anlagen mit. Genauso ist jeder Hundeführer anders strukturiert und kann mit der einen oder anderen Methodik mehr anfangen und zielgenauer umgehen.

Es gibt nicht das eine richtige und wahre Allerheilmittel, sondern es muss immer zum Welpen und Hund und dem Hund-Mensch-Team passen.

Die richtige Belohnung mit einem Leckerchen kann auch für Hundetricks wie Männchenmachen eingesetzt werden.

Daher kann mit Fug und Recht behauptet werden, dass es viele Varianten für das Loben und Motivieren bei den unterschiedlichsten Aufgaben der Hundehaltung gibt, der eine Hundehalter schwört auf Methode A, der nächste Hundetrainer und Ausbilder auf Methode B. Wichtig bei der Wahl der entsprechenden Lobes- und Motivationstechnik, ist das Erreichen des Ziels und dass alle teilnehmenden Parteien gut in der Anwendung damit zu Recht kommen.

Wir wollen nun auf die verschiedenen Möglichkeiten und Methoden für das richtige Loben und Motivieren der Welpen und Hunde eingehen, gleichzeitig weitere signifikante Faktoren in der Anwendung und Umsetzung beleuchten, damit die Techniken effektiv genutzt werden können.

Einen ganz essentiellen Beitrag bei der Zusammenarbeit mit eurem Welpen und Hund spielt allerdings ein positives Verhältnis, also eine enge Beziehung und starke Bindung, damit Sicherheit, Vertrauen und Verlass aus Sicht des Vierbeiners als Fundament vorhanden sind und dieser gerne und bereitwillig mit euch zusammenarbeitet.

Nehmt euch daher die Zeit und lest unseren Magazinartikel "Der Bindungsaufbau zwischen dem Welpen & Mensch" in dem ihr wertvolle Informationen zum Thema und hilfreiche Praxistipps findet.

Konsequenz und Disziplin

Konsequenz und Disziplin sind im Hinblick auf die Haltung und das Führen eines Hundes mit die wichtigsten Attribute, die der verantwortliche Halter/Hundeführer im Umgang und jeglicher Interaktion mit seinem Hund, im Hinblick auf den Führungsstil, im Sinne aller Beteiligten, an den Tag legen muss. 

Mit Konsequenz und Disziplin ist gemeint, dass der jeweilige Halter von Anbeginn der Haltung Regeln und Grenzen aufstellt und diese durch das konsequente Anwenden im Alltag, seinem Hund wichtige Leitplanken zur Orientierung seines Verhaltens und seiner Handlungen vermittelt und durch das nachhaltige Umsetzen, ohne Wenn und Aber, er sie verinnerlichen kann. Damit wird dem rangniedrigeren Rudelmitglied schnell klar, was es darf und was nicht erwünscht ist, da der Rudelführer ihn konsequent an die korrekte Ausführung innerhalb der Rahmenbedingungen ansonsten erinnert. Dies ist leichter gesagt als getan, aber dennoch für ein reibungsloses und wunschgemäßes Miteinander unerlässlich, egal wie auch immer die eigene aktuelle Stimmung und Befindlichkeiten sind oder der Hund vielleicht situativ seinen liebevollen Dackelblick aufschlagen lässt. Denn mit Nachlässigkeiten und Führungsschwäche, sowie ständigen Änderungen in der Gangart und Ansprache, wird der Hund je nach Wesen ggf. aufmüpfig oder sogar irritiert und verunsichert, da sein Herrchen/Frauchen an einem Tag so die Führungsrolle interpretiert und morgen ganz gegenteilig mit dem Hund umgeht und alles was gestern noch verboten war, plötzlich durchgehen lässt. Dies bezieht sich im Übrigen auch unbedingt auf alle Familienmitglieder gleichermaßen, sprich alle müssen gemeinsam dieselben Regeln und Umgangsformen mit dem Hund leben, denn nur so sind seine Bezugsmenschen kalkulierbar, verlässlich in ihrem Tun, was dem Vierbeiner Vertrauen schenkt und Sicherheit gibt. Gerade bei sehr charakterstarken und selbstbewussten Hunden gibt es keine Alternative, da ansonsten dominantes Verhalten vorprogrammiert ist und bei labilen, durchsetzungsschwachen und eher unsicheren Menschen ein Führungswechsel droht, da der Hund sehr schnell die Führungsschwäche zu seinen Gunsten umkehren wird und das Heft in die Hand nimmt. Was das u.U. bei einem Dobermann-Rüden, Rhodesian-Ridgeback-Rüden oder Hovawart-Rüden mit ihren wesensseitigen und körperlichen Anlagen für den Familienalltag bedeuten kann, ist sicherlich jedem schnell klar und sicherlich nicht die beste Voraussetzung für ein harmonisches Zusammenleben.

Konsequenz bedeutet auch nicht den Hund hart anzupacken, mit ihm ständig zu schimpfen, ihn zu tadeln und bestrafen, sondern mit souveränem Führungsstil diszipliniert, beständig, nachhaltig und zielorientiert zu leiten und steuern, mit einer klaren Ansprache zu führen und als Rudelführer seinen Welpen, heranwachsenden Hund und ausgewachsenen Sozialpartner eine sichere Stütze im Alltag zu sein, ihm als Autoritätsperson durch das entsprechende Auftreten Halt zu geben und stets lösungsorientiert ihn durch alle Situationen sicher zu geleiten.

Auch bei dem eingeschlagenen Weg der Belobigung und der Motivationsmethode, sollte der Halter konsequent und diszipliniert seinen gewählten Weg gehen und nicht ständig herumexperimentieren, damit insbesondere beim Grundlagentraining ein schnelleres Verständnis von Seiten des Welpen/Hund aufgebaut werden kann. Konstanz in der Umsetzung wird dem Hund Sicherheit geben und den positiven Effekt und Erfolg herbeiführen.

Positive Bestärkung

In der Welpenfrüherziehung, die wir sehr ausführlich in unserem Artikel "Die Entwicklungsphasen von Hundewelpen" beschrieben haben, gilt es durch Erfolgserlebnisse den Hundewelpen in seiner Handlung positiv mit Loben und Motivieren zu bestätigen und damit in seinem Tun zu bestärken. Er braucht in dieser sensiblen Lebensphase positive und erfolgreiche Erlebnisse und Erfahrungen, die auf dessen Persönlichkeitsentwicklung und Wesensprägung, maßgebend Einfluss nehmen. Dies gilt für alle Aktivitäten, ob Erziehung, Ausbildung, Prägung, Habituation, Sozialisierung uvm..

Fehlverhalten, Misserfolge und Rückschläge sollte der Halter in dieser Frühphase des Grundlagentrainings galant ignorieren und entweder den Schwierigkeitsgrad / Intensität reduzieren oder eine Aufgabe wählen, die der Welpe bereits gut beherrscht, damit der junge Hund wieder in die Erfolgsspur zurückkommt und für weitere Aufgaben und erneute Steigerungen der Anforderungen motiviert ist. An dieser Stelle wäre Schimpfen und Tadeln völlig unangebracht, fehl am Platz und absolut kontraproduktiv. Loben, loben, loben, belohnen, belohnen und positiv bestärken, sind hier der einzig richtige Weg und Zugang zum Welpen.

Bei einem Hund der deutlich weiter in seiner Entwicklung und bereits gut geprägt ist, mag der Einsatz von dosiertem Maßregeln Sinn machen. Allerdings kommt es hierbei aber sehr stark darauf an, wie das Wesen und der Charakter des Hundes ausgebildet und geformt sind. Ein hochgradiges Sensibelchen wird sicherlich auch weiterhin seine Probleme mit Schimpfen und Zurechtweisen empfinden, wohingegen der etwas rüpelhaftere und unsensiblere Typus damit gut umzugehen weiß. Hier ist für die Herangehensweise in der Praxis der Halter gefragt, der das nötige Verständnis für seinen individuellen Hund mitbringen muss, um den richtigen Zugang der Kommunikation zu finden und einschätzen zu können. Kurzum, es kommt auf den Hund an.

Eine Maßregelung kann beispielsweise ein klares NEIN sein oder auch eine unterlassene gewohnte Belohnung und Belobigung.

Körperliche Strafmethoden, Schreien und Brüllen, übertriebene Strenge oder sonstige Denkzettel haben allerdings nichts bei der Arbeit mit dem Hund zu suchen.

Kurz: Wir alle miteinander haben doch sicherlich in unserem eigenen Leben bestimmt Erfahrungswerte im Sport, bei der Arbeit oder in der Partnerschaft erlebt, wo unser Verhalten/Handlungen von unserem Sozialpartner, ob Teamkollege, Arbeitskollege/Chef oder Ehefrau/Ehemann uns besonders gelobt haben, was Balsam auf unserer Seele ist, wir uns und unser Tun gewertschätzt fühlen, uns Selbstbewusstsein schenkt und für weitere Aufgaben und jegliche Interaktion enormen Motivationsschub ziehen.

Im Umkehrschluss ist es sicherlich auch in der Vergangenheit vorgekommen, sei es in der Schule, im Beruf oder an anderer Stelle, dass unser Gegenüber unsere gezeigte Leistung weder gewürdigt hat, hier und da bildhaft gesprochen "draufgehauen" und uns in den Senkel gestellt hat, da aus dessen Sicht unser Verhalten/Handlung nicht dem entsprach, was diese Person erwartet hat. Bedröppelt, demotiviert, untergebuttert, gekränkt, tiefgetroffen und unglücklich sind wir dann von Dannen gezogen, haben innerlich einen extremen psychischen Kampf zu bestreiten und sind in unserem Tun blockiert. Mit einer derartigen Herangehensweise und Umgang wird sicherlich eine erwünschte Zielvorgabe nur sehr sehr schwer erreichbar sein, da sind wir uns doch einig?

Nicht anders ist es mit dem Welpe/Hund, den wir für sein gezeigtes wunschgemäßes Verhalten loben, belohnen und damit in seinem Handeln positiv bestärken - auch er zieht hieraus seine Motivation für die Zukunft und erlebt als Individuum dieselben psychischen/mentalen Effekte, die wir aus unserer Sicht gerade aufgezeigt haben - Positive Verstärkung ist daher ein ganz zentrales Instrument, um gesteckte Ziele erfolgreich mit seinem Hund zu erreichen und zudem durch das wohlwollende Gefühl, etwas für die Beziehungsfestigkeit und Bindungsstärke zu tun.

Timing

Das Timing ist eine der ganz wichtigen Faktoren und der entscheidende Punkt hinsichtlich des erwünschten Effektes beim richtigen Loben und Motivieren des Welpen und Hundes.

Ist das Ziel der Aufgabe oder eines bestimmten Verhaltens vom Welpen oder Hund korrekt ausgeführt worden, so folgt sofort, unmittelbar in selbiger Sekunde, die gewünschte und einstudierte Belobigungskette. Der Halter muss also reaktionsschnell die Bestätigung ausführen bzw. aussprechen, damit der Lernerfolg sich einstellt. Erfolgen das Lob und die Belohnung ein paar Sekunden zu spät, so verfehlen sie jegliche zusammenhängende Wirkung.

Der Hund gibt Pfote und erhält punktgenau seine Belohnung.

Durch den richtigen Zeitpunkt des Lobs und der Belohnung verknüpft der Welpe bzw. Hund den erfolgreichen Abschluss einer ihm gestellten Aufgabe und der Belobigung. 

Damit ist der unmittelbare Zusammenhang zwischen etwas tun, um bei Erfolg etwas zu erhalten, hergestellt.

Im weiteren Verlauf der Trainingsübungen wird damit ein Signal (z.B. Geräusch, Stimme, Gestik) vom Welpen und Hund mit der Ausführung einer Handlung verknüpft und je nach Belobigungstechnik sogar mit einem Motivationsgegenstand (Futter, Leckerchen, Spielzeug u.a.) zusätzlich verstärkt.

Der Welpe bzw. Hund wird somit zukünftig alles dafür tun, in seinem Verhalten oder der avisierten Aufgabe, im Sinne seines Hundeführers erfolgreich zu handeln, um dafür seinen Gewinn einzuziehen.

Ein Beispiel zur näheren Veranschaulichung:

Dem Welpen wird das Sitz Kommando beigebracht. Der Halter führt das Sichtzeichen für Sitz mit dem Zeigefinger über dem Kopf des Welpen und dem Befehl Sitz aus. In dem Moment, in dem der Welpe seinen Po auf die Erde setzt, wird sofort das Lob entsprechend der angewendeten Technik (z.B. „Klick“ durch den Clicker oder „Prima“ durch das Belobigungswort und/oder dem Reichen einer Futtergabe) ausgeführt. Damit wird dem Welpen irgendwann klar, dass wenn der Po beim Sitz Kommando auf den Boden kommt, sein Herrchen zufrieden ist und er seinen Gewinn erhält. Die Verknüpfung der Abfolge prägt sich ein.

Die Realität sieht leider oftmals anders aus. So kann man immer wieder Menschen mit ihrem Hund unterwegs beobachten, die unvermittelt ihrem Hund auf den Oberschenkel oder den seitlichen Bauch klopfen und ein gut gemeintes Toll gemacht oder Fein dabei äußern. Doch eine direkte Handlung des Hundes erfolgte zuvor nicht. Vielleicht hat sich der Vierbeiner einige Zeit vorher gut verhalten, als er an dem Nachbarsrüden ohne Mucks vorbeigelaufen ist, aber wie soll nun der Hund den Zusammenhang herstellen und wissen was sein Halter nun meint? Hier fehlt das richtige Timing für das Lob und die gut gemeinte Belobigung Minuten später, verfehlt komplett ihre Wirkung.

Genauso meinen es andere Hundebesitzer mit ihrem Welpen oder Hund so gut, dass sie ihm bei jeder Gelegenheit ein paar Leckerchen zwischendurch reichen, frei nach dem Motto: die Liebe geht durch den Magen und Freundschaft erhält man sich mit kleinen Präsenten. Nun versucht derselbe Halter mit seinem Hund eine Trainingsübung einzustudieren und wählt zur Belohnung ebenfalls das Leckerchen aus. Wie soll nun der Hund nachvollziehen, wofür ihm hier das Leckerchen gereicht wird, wo er doch so oder so ständig über Tag mit den Futtergaben vollgestopft wird. Ihm fehlt in diesem Moment die Verknüpfung zwischen Lob und erfolgreichem Handeln. Der Ansatz kann so nicht funktionieren und sollte mehr als überdacht werden, um zielorientiert mit dem Leckerchen in diesem Fall als Belobigungselement arbeiten zu können.

Stimme und Stimmlage

Jedes Loben und jede Motivationstechnik, die mit einer stimmlichen Komponente bestückt sind, dürfen weder gespielt noch trostlos oder mürrisch rüberkommen. Es gilt der Freude über den Erfolg des Welpen oder Hundes Ausdruck zu verleihen, einen positiven, stolzen und glücklichen Eindruck zu vermitteln. Daher wird das Lobwort in aller Regel mit relativ hoher Stimme und fast mit einer singenden Betonung ausgesprochen. Der Ton macht die Musik. Dazu mehr hier.

Hunde haben im Allgemeinen eine sehr gute Menschenkenntnis, sind feinfühlig und verfügen über ein sehr feines Gespür. Sie beherrschen es zwischen den Zeilen zu lesen, registrieren und vernehmen sofort die Gemütsstimmung und Laune ihres Gegenübers. Dies ist vielleicht an dieser Stelle vielen Hundehaltern nicht bewusst.

Das richtige stimmliche Loben muss somit ehrlich gemeint und ohne jegliche übertriebene Schauspielerei ausgeführt sein, da es von der Körpersprache jedes einzelnen Halters untermauert wird. Finden der Welpe und Hund hier eine aufrichtige Übereinstimmung vor, so erzielt das Loben seine volle Wirkungskraft. Sprich, der Reiz eines ernstgemeinten ausgesprochenen Lobes wirkt Wunder auf der Seele des Vierbeiners.

Körpersprache

Die Mimik, Gestik und gesamte Körpersprache, gerade auch in Verbindung mit der Stimme, verstärken das wohlwollende Loben massiv. Jede noch so kleine Bewegung wird vom Welpen und Hund aufgeschnappt, registriert und in den Kontext des gerade ablaufenden Gesamtmomentes gesetzt.

Der Vierbeiner bemerkt beim Loben und Motivieren sofort, wenn ein freudiges Lächeln in den Augen und im Gesicht zu sehen ist, eventuell noch unterstützt mit einer heiteren Körperhaltung.

Viele Hundetrainer und Hundebesitzer nehmen beispielweise eine offene Körperhaltung ein, breiten ihre Arme weit aus und fordern als Belohnungs- und Belobigungsvariante, den Welpen oder Hund nach erfolgreichem Absolvieren einer Trainingsübung oder eines gewünschten Verhaltens, zum Spielen auf. Jeder der diese Methodik anwendet, sollte bitte den Körper aufrecht oder leicht nach hinten stellen, damit der Hundeführer sich nicht versehentlich über den Welpen oder Hund beugt, denn dies würde dominant auf den Vierbeiner wirken.

Damit wird klar, dass nur die kleinsten Fehler im Auftreten des Halters, beim Vierbeiner schnell etwas Negatives erzeugen, wohingegen in diesem Moment eigentlich die Intention eine Positive war bzw. im Belobigungsprozess sein sollte.

Die richtige Körperhaltung, Körpersprache, Mimik und Gestik, machen somit einen positiven und abgerundeten Gesamteindruck und erreichen den gewünschten und wohlwollenden Zweck.

Die Welpen und Hunde beobachten ihren Rudelführer den ganzen lieben Tag, können ihn sehr sehr gut einschätzen und wissen mit der Zeit genau wie er tickt. Das sollte jedem Halter bewusst sein, denn dies öffnet auch Flanken, hinsichtlich etwaiger Nachlässigkeiten im Umgang mit dem Hund. Dann könnte es passieren, dass der Vierbeiner sein Herrchen anfängt zu konditionieren und ihm auf der Nase herumtanzt.

Ist also schlechte Stimmung angesagt, muss der Halter versuchen sich davon freizumachen, damit seine Stimmung beim Trainieren und Loben nicht auf sein Verhalten übergreifen. Denn der Hund vernimmt sofort die gestresste, steife und angespannte Körperhaltung, sowie den grimmigen und verzerrten Gesichtsausdruck. Alles in allem kommt der Gesamteindruck seines Halters damit in einem schlechten Licht beim Vierbeiner an, was sich sicherlich auf die Leistung der gemeinsamen Arbeit ausschlägt.

Körperkontakt

Eine weitere Variante, die von dem einen oder anderen Hundehalter und Hundeprofi für das Loben und Motivieren des Hundes in Kombination mit einer Belobigung über die Stimme bzw. Belobigungsworten gewählt wird, sind anerkennende und wohlwollende Berührungen nach dem gewünschten Erfolgserlebnis des Hundes.

Der Hund Sitz neben seinem Hundeführer ab und wird zum Lob und Belohnung getreichelt.

Beispielweise, eine belohnende Streicheleinheit oder der Klapps auf die Seite, bei gleichzeitigem Anschmiegen an das Bein des Halters.

Auch hier muss die gewählte Methode des Lobs direkt in Folge der erfolgreichen Umsetzung einer gewünschten Handlung oder Verhaltens erfolgen, damit der Hund oder Welpe, dass Tätscheln, Klapsen oder Streicheln als solches mit der erfolgten Übung verknüpft und in direkte Verbindung setzt.

Futtergabe / Leckerchen

Eine vielfach zum Einsatz kommende Belohnungstechnik ist das Reichen von Futter und/oder Leckerchen. Die Rationen müssen dabei gering ausfallen, sprich keine Handvoll, sondern nach jeder erfolgreichen Handlung 1-3 Futterstücke.

Dabei gilt es dem Welpen und Hund von vornherein das Gefühl zu vermitteln, dass er für einen vollen Magen etwas tun und erfolgreich umsetzen muss. Damit versteht der Vierbeiner seinen Rudelführer und Halter als Futter- und Versorgungsquelle, der sein Hungergefühl befriedigt.

Kurzgesprochen: Die Futterbelohnung wirkt mit am schnellsten und effektivsten, da der Vierbeiner sein Grundbedürfnis (Fressen) damit befriedigt bekommt. Nicht zu vergessen, dass das Rudeltier in der freien Wildbahn auch etwas tun muss, nämlich Jagen, um sich dann mit der Beute (Fressen) zu belohnen. Warum sollte für den Trainings- und Lernprozess, diese Tatsache nicht eingebaut werden, da sie sicher Anklang findet.

Diese Art der Belobigung findet sehr häufig den Einsatz und eine breite Anerkennung als Erfolgsmethode bei Haltern und Hundetrainern.

Um ein Übermaß an Futtergabe und damit perspektivisch Übergewicht beim Welpen und Hund unbedingt zu vermeiden, müssen die Rationen, die für die Konditionierung und sonstigen Aktivitäten über Tag eingeplant werden vom Gesamtfutter abgezogen werden. Dies stellt überhaupt kein Problem dar, der Welpe/Hund bekommt am Morgen seine Grundration, damit sein Magen gefüllt und er ein Sättigungsgefühl hat. Den Rest des Futters nimmt sein Halter für die Trainingseinheiten, die so oder so bei der Welpenfrüherziehung in kurzen Intervallen mehrfach am Tag stattfinden. Der Vierbeiner muss sich somit das Futter erarbeiten. Selbiges kann bei jeder Konditionierungsübung mit dem heranwachsenden oder gar erwachsenen Hund erfolgen.

Sollte ein Vierbeiner auf sein normales Futter nicht so anspringen, kann natürlich auch auf andere Nahrungsmittel (Leckerchen, Käse, Wurst uvm.) zurückgegriffen werden. Aber bitte immer auf die Tagesration anrechnen und die etwaige Gesamtzusammensetzung der gereichten Inhaltsstoffe im Auge behalten, damit der Vierbeiner z.B. keine Überversorgung mit Fett erhält.

Da eine der Lieblingsbeschäftigungen aller Hunde und auch Welpen das Fressen ist, kann der Hundehalter und Ausbilder sich dies galant zu Eigen machen und in den Trainingsprozess als Belobigung einbauen.

Das Futter dient dann als Schlüssel zum Erfolg.

Sicherlich wird dann nahezu jeder Hund gerne mitarbeiten, leichtführig sein und alles für seinen Jackpot am Ende der Handlung tun.

Kommt der jeweilige Hundebesitzer bei der Erziehung des Grundgehorsam (Sitz, Platz, Hier, Abruf usw.) seines Welpens gut voran und die Übungen sitzen, so dass die Basisausbildung solide ist und ein stabiles Fundament darstellt, dann ist es auch an der Zeit, beim Trainieren die Futtergaben langsam abzubauen, ohne dass der Vierbeiner sich daraus eine Logik abschauen kann. Denn wird immer nach derselben Übung ein Leckerchen weniger gereicht, so wird ihm dies schnell bewusst und er wird vermutlich die Übung verweigern, da sie ihm keinen Anreiz mehr bietet.

Spielzeug / Spielen

Diese Art der Belohnung und Motivation findet man beispielsweise beim Training und der alltäglichen Arbeit der Diensthunde, die für den Einsatz als Drogenspürhunde und Fährtensuchhunde ausgebildet werden.

Sobald bei den Trainingssimulationen auf der Suche nach versteckten Drogenpaketen oder bei der Suche eines vermissten oder ausgebüchsten Menschen, das Erfolgserlebnis mit dem Auffinden der Drogen bzw. des Menschen erfolgt, wird der Diensthund über den Klee gelobt und ihm als Belohnung ein Spielzeug (Dummy) als Motivationsgegenstand gereicht.

Selbige Technik kann auch für den Hausgebrauch angewendet werden. Ein Lieblingsspielzeug (Ball, Dummy, Stofftier uvm.) des Welpen oder Hundes, kann am Ende der Belobigung als Motivationsgegenstand dem Hund zum Spielen gegeben werden. Die Freude darüber wird groß sein.

Gibt es einen anderen Gegenstand, der für den Hund oder Welpen alles bedeutet, so kann im Grunde fast alles, als Motivationselement zum Loben eingebaut werden. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt, wichtig ist nur die besondere Leidenschaft des Vierbeiners nach diesem Objekt oder Spiel.

Tipp: Der verwendete Gegenstand darf ausschließlich für das richtige Loben und Motivieren bei entsprechend erfolgreichem Verhalten zum Einsatz kommen. Wird der Motivationsgegenstand auch sonst über Tag einfach mal so dem Hund gereicht, verliert es für das richtige Loben seinen Reiz und die gewünschte Wirkung.

Der Vorteil gegenüber der Belohnung mit Futter und/oder Leckerchen liegt nahe. Es muss nicht ständig Futter mitgenommen werden und in den Trainingsprozess eingebaut sein. Auf der anderen Seite ist diese Belohnungsmethodik zeitaufwendiger.

Auch hier gilt es auf die Präferenz des Vierbeiners einzugehen, da es auch Hunde geben soll, die sich durch Futter bzw. Leckerchen nicht derart motivieren lassen, als beispielsweise mit einem Spiel / Spielzeug und dem spielerischen Moment mit ihrem Hundeführer.

Lobwort

Ein Lobwort kommt sehr häufig zur positiven Verstärkung beim Konditionieren des Hundes zum Einsatz.

Das Lobwort sollte leicht einprägbar sein und sich eindeutig von anderen Worten, die im Alltag mit dem Welpen und Hund verwendet werden, abheben.

Warum? Es sollte zwingend damit vermieden werden, dass es eine Verwechslungsgefahr für den Hund gibt, die ihn nur verunsichern würden und damit den Zweck des Lobwortes entkräften würden.

Ist beispielsweise „NEIN“ ein Befehlswort im Sprachjargon des Halters, so wäre „FEIN“ irritierend. Als optimale Lösung in diesem Fall, könnte „PRIMA“ als Alternative dienen.

In aller Regel erhält der Welpe/Hund einen Befehl (Kommando/Signal) von seinem Hundeführer und führt durch das ständige Wiederholen des entsprechenden Trainingsablaufs, die Übung korrekt und erfolgreich aus. Unmittelbar nach dem Ausführen spricht der Halter nun das Lobwort „PRIMA“ als Belobigung mit der freudigen Stimmlage aus und reicht seinem Hund als Motivationsgegenstand seine Futtergabe. Damit assoziiert der Welpe bzw. Hund den Zusammenhang zwischen Signal, Lobwort und Futterstelle. Die richtige Belohnungskette funktioniert wirkungsvoll, denn von nun an wird der Vierbeiner immer versuchen dieses Kommando seines Herrchens bewusst mit Erfolg umzusetzen. Er will schließlich sein Futter erhalten.

Clicker

Auch der Clicker dient als eine Alternative, um dem Welpen oder Hund im Moment einer erfolgreichen Umsetzung von gewünschtem Verhalten oder Trainingsübung, mit einem Klick den Erfolg zu bestätigen und damit den Vierbeiner zu belohnen.

Viele erfahrene Hundetrainer und Hundehalter nutzen diese Form der Belohnungstechnik und positiven Verstärkung, da bei jeglicher Übung, das Klicken punktgenau und sehr präzise erfolgen kann, wohingegen ein etwaiges Reichen von Leckerchen oder Futter auf Distanz den Ablauf deutlich schwieriger in der Umsetzung macht (hier müsste der Halter sich erst einmal zum Hund bewegen), da damit die Verknüpfung und die Herstellung des Zusammenhangs zu spät erfolgen und damit für den Vierbeiner nicht den nötigen Belobigungseffekt erzeugen würde.

Hinzu kommt der Vorteil, dass das Klicken des Clickers immer dasselbe unverwechselbare Geräusch erzeugt und die Verwechslungsgefahr damit sich deutlich reduziert. Etwaige Stimmungsschwankungen des Hundeführers sind ebenfalls nicht so einfach zu vernehmen.

Solltet ihr an dieser Technik interessiert sein, so raten wir euch zu unserem Magazinartikel "Das Clickertraining", in dem ihr alle Hintergründe zur Trainingsmethode, Bedeutung des Clickertraining und konkrete Trainingstipps erhaltet.

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Wie sieht die Trainingsumsetzung für das richtige Loben & Motivieren konkret aus?

Weitere hilfreiche Tipps und Ratschläge zur Vorgehensweise.

Trainingsumsetzung

Um erfolgreich und effektiv mit seinem Welpen und Hund arbeiten zu können, damit das richtige Loben und Motivieren wirkungsvoll eingesetzt werden kann, ist es absolut notwendig, dass der Vierbeiner konzentriert, aufmerksam und aufnahmefähig bei der Sache ist.

Wird der Welpe durch irgendwelche Reize abgelenkt, sind insbesondere in der Startphase der Welpenfrüherziehung, Rückschläge vorprogrammiert. Sprich, die Erfolge lassen zu wünschen übrig, was in dieser Phase, wie wir gelernt haben, kontraproduktiv ist, denn das Erfolgsrezept basiert auf ERFOLGEN, ERFOLGEN und nochmals ERFOLGEN.

Wir dürfen hierbei nicht die Komplexität der zu vermittelnden Lerninhalte vergessen. Denn der Welpe/Hund muss nicht nur die reine Abfolge einer Übung verstehen und umsetzen, sondern die Verknüpfung und den Zusammenhang von dem Belohnungswort oder dem Klicken des Clickers, mit anschließender Futtergabe, in direkten Kontext zu der Trainingsübung setzen können.

Daher wird mit den Trainingseinheiten zunächst immer in reizarmer Umgebung gestartet, die Intensität in kleinen kurzen Einheiten, mehrfach am Tag geübt und erst sukzessive der Schwierigkeitsgrad erhöht.

Hier liegt es am Hundeführer ein feines Gespür für seinen Welpen und Hund zu entwickeln, um den richtigen Moment zur Erweiterung des Trainingsumfangs oder des Schwierigkeitsgrades zu erkennen, damit die Routine nicht zur Langeweile wird und die Herausforderung des Welpen oder Hundes auf der Strecke bleibt. Um den Überblick zu behalten, helfen Trainingspläne und klar formulierte Trainingsziele.

Meist ist beim Start und unterwegs zum Gesamtziel, weniger mehr, damit der stabile Untergrund für das Gesamtwerk, optimal gebaut und ausgeformt ist. Genauso muss manchmal eben ein kleiner Umweg genommen werden, um das Fernziel erfolgreich zu erreichen.

Der Golden Retriever Welpe macht brav Sitz auf Kommando.

Ein Beispiel aus der Praxis:

Dem Welpen wird das Sitz beigebracht, zunächst noch ohne Kommando. Ziel ist es die Übung 10 mal fehlerfrei gemeinsam zu schaffen. Der Welpe bekommt bei jedem korrekten Durchlauf sofort sein Lob, seine Bestätigung und die Belohnung (Leckerchen/Futter). Sind die entsprechenden Abläufe soweit ohne Fehl und Tadel umgesetzt worden und der Welpe inzwischen in die Lage versetzt, sich sicher auf seinen Welpenpo zu platzieren, so kann zur nächstschwierigeren Trainingsübung zum Sitz mit dem Befehlswort Sitz (Kommando) und demselben bisherigen Ablauf übergegangen werden.

Die genaue und detaillierte Trainingsanleitung zum Sitz kann hier Schritt für Schritt nachgelesen und geübt werden.

Bei all diesen Trainingsmaßnahmen stellt die Futtergabe ein zentrales Medium der gezielten Manipulation beim Konditionieren des Welpen dar. Das Futter dient als Hilfsmittel für das Erreichen des eigentlichen Trainingsziels, wird aber beim Vierbeiner als Gewinn und Jackpot wahrgenommen.

Noch einen wertvollen Hinweis zu der Trainingsintensität wollen wir mitgeben:

Welpen, heranwachsende Hunde und ausgewachsene Vierbeiner haben einige Bedürfnisse, die der jeweilige Halter bei einer artgerechten und rassespezifischen Haltung versuchen sollte unter einen Hut zu bekommen. Hier nimmt die Erziehung und Ausbildung je nach Lebensphase und Verwendung einen großen Anteil der Zeit ein.

Dennoch sollten alle Aktivitäten in einem gesunden Verhältnis stehen, damit der Hund am Ende des Tages glücklich und zufrieden ist.

Deshalb sollte aktiv die Zeit nach den kurzen Trainingsintervallen genutzt werden und dem Vierbeiner ausreichend Zeit für Spielen, Toben und Raufen mit seinen Sozialpartnern, sprich Hunde und Bezugspersonen, aber auch körperliche Zuneigung und Streicheleinheiten, zukommen. Nicht zu vergessen alle sonstigen Themen, wie Pflege, Gesundheit, Hundesport, Spaziergänge, ‚Gassirunden uvm..

Trainingssteuerung bei Müdigkeit, Unkonzentriertheit oder Fehlerzunahme

Vorweg: Ein Welpe, aber auch ausgewachsener Hund, haben nur begrenzte Energie für eine konzentrierte Aufnahmefähigkeit und körperliche Belastungsfähigkeit. Wir Halter haben hier eine große Fürsorgepflicht und Verantwortung, die wir täglich unbedingt beachten müssen, damit die Welpen und Hunde nicht überfordert werden und gesundheitliche Beeinträchtigungen, aber auch Folgen in der Wesensbildung davonziehen.

Wird somit bei den Trainingseinheiten vom Halter bemerkt, dass der Welpe oder Hund müde und unkonzentriert wirkt, sich als Folge Fehler einschleichen oder falsche Verhaltensweisen und vermeintliche Verhaltensprobleme auffallen, sollte der Halter die Trainingseinheit mit einer Übung beenden, die einen letzten Erfolg für den Welpen und Hund einstellt, dessen er sich durch das richtige Belohnen und Motivieren bewusst ist und somit motiviert, mit Freude und Einsatz, bei der nächsten Einheit wieder ans Tagwerk geht.

Oftmals tut eine Pause für Hund und Halter gut, beide können abschalten und mit neuem Elan zu einem anderen Zeitpunkt, mit einer anderen Übung und an einem anderen Ort wieder starten.

Vielleicht liegt es aber auch an den äußeren Bedingungen und die Reize und Ablenkungen rund um den Trainingsort sind einfach noch zu hoch. In diesem Fall kann jederzeit der Trainingsplatz wieder an einen reizarmen Ort mit gewohnter Atmosphäre zurückverlagert werden, damit der Vierbeiner in Ruhe sich auf das Training und die Umsetzung seiner Aufgabe konzentrieren kann, damit er am Ende seinen Erfolg, mit der wohlverdienten Belobigung und Belohnung einsammeln kann.

Selbiges gilt für Fehler und Rückschläge während der Trainingseinheit, die darauf zurückzuführen sind, dass das Trainingsniveau von der Schwierigkeit vielleicht doch zu anspruchsvoll ist. Auch hier geht der Hundeführer als Rudeltier voraus und bietet seinem Welpen und Hund eine Lösung. Der Schwierigkeitsgrad wird reduziert und zu einer vorherigen, festsitzenden und fehlerfrei ablaufenden Übung zurückgegangen, damit der Vierbeiner durch die Wiederholung Erfolg für Erfolg, sprich Belohnung auf Belohnung einsammelt, ehe dann erst wieder auf das schwierigere Trainingsniveau zurückgegangen wird.

Da wir Halter aber auch jederzeit die Fehlerquelle sein können, da unsere Erwartungshaltung an den Welpen oder Hund zu hoch ist, oder wir dem Vierbeiner nicht verständlich und eindeutig eine Trainingsaufgabe inhaltlich vermitteln konnten, oder aber auch nicht feinfühlig genug für die momentane Gesamtkonstitution unseres Vierbeiners sind, sollten wir Hundebesitzer uns immer und stetig hinterfragen. Es geht schließlich um den gemeinsamen Erfolg des Hund-Mensch-Team.

So funktioniert Motivation und Bestärkung, die Lust zum Arbeiten wird damit immer am Leben gehalten. Kurzum: Das Selbstvertrauen des Welpen und Hundes wächst und er hat einfach Spaß sich seine Belohnung zu erarbeiten.

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