Die Bindung Hund und Mensch

Wird in der Kynologie über die Bindung zwischen Hund und Mensch gesprochen, so beschreibt dies die natürlich angelegte Bindungsfähigkeit des Hundes mit einem Menschen in eine Beziehung zu treten. Es handelt sich dabei um eine emotional motivierte soziale Verbindung zwischen einem Hundeindividuum und einem menschlichen Wesen, deren Verhältnis auf Vertrauen, Geborgenheit, Sicherheit und Wohlgefühl basiert. Die Bindung ist Grundvoraussetzung für eine stabile, harmonische und glückliche Sozialgemeinschaft, die der Hund im "Ersatzrudel" mit seinem menschlichen Sozialpartner nach der Trennung von seiner Mutter und den Wurfgeschwistern eingeht, wenn er Seite an Seite mit ihm sein Hundeleben verbringt. 

Betrachtet man sich das besondere Verhältnis im Kontext der Bindung zwischen Hund und Mensch, so ist die Bindungsfähigkeit von Hunden zu menschlichen Wesen und damit zweier artfremder Individuen, das Ergebnis der Domestikation vom wildlebenden und ungezähmten Hund zum heutigen Haushund und fußt auf einer umfassenden Sozialisierung in der sensiblen Phase des frühen Welpenlebens.

Da die Bindung einen sehr bedeutsamen Stellenwert im gemeinsamen Sozialverbund beim Zusammenleben Seite an Seite einnimmt, ist der Bindungsaufbau, den wir in unserem Leitartikel "Der Bindungsaufbau zwischen dem Welpen & Mensch" eingehend beschrieben haben, ab dem Tag des Einzugs des Welpen ein zentrales Aufgabenfeld - schließlich ist die Bindung das Fundament für ein funktionierende Hund-Mensch-Gespann.