Dobermann

Zuverlässiger und wachsamer Hund aus Deutschland

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Zuletzt aktualisiert am: 12.12.2023

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Das wichtigste in Kürze

  • Großgebaute, muskulöse, kräftige, athletische und leistungsfähige Hunderasse
  • Attraktives äußeres Erscheinungsbild in den Farben Schwarz oder Braun mit rostrotem Brand
  • Offizielle Diensthunderasse für Polizei, Zoll, Militär etc.
  • Unbestechlicher, treuer, mutiger und wachsamer Alltagsbegleiter
  • Geeignet für Besitzer mit Hundeerfahrung

Der Dobermann ist eine anerkannte Hunderasse mit deutscher Herkunft, die über ein attraktives Erscheinungsbild, eine starke Persönlichkeit mit festem Wesen und herausragenden körperlichen Anlagen verfügt. 

Sein Äußeres wird durch die stattliche Größe, den muskulösen und athletischen Körper, sowie dem schwarz-rostrotem oder braun-rostrotem Haarkleid geprägt. Alleine diese Merkmale begeistern bereits zahlreiche Hundefreunde, die von der Mischung aus purer Eleganz und Sportlichkeit beeindruckt sind.

Nun kann der Dobermann aber neben seinem Aussehen auch noch mit seinen Wesensmerkmalen und seiner körperlichen Leistungsfähigkeit auftrumpfen. Die Rasse gilt generell z.B. als freundlich friedlich und seinen Bezugsmenschen gegenüber als äußerst anhänglich. Zudem ist die Rasse mutig, unerschrocken, wachsam und selbstsicher, gelehrig, arbeitswillig und bei entsprechender Handhabung führig. Hinzu besticht der Dobermann mit seiner körperlichen Belastbarkeit, Widerstandsfähigkeit und möglicher Wehrhaftigkeit.

Alle vorgenannten Rasseeigenschaften machen den Dobermann zu einem vielseitig verwendbaren Hund, der aber möglichst in erfahrene Hände gehört, da sowohl bei der Aufzucht, Erziehung, Umgang und dem Führen im Alltag die notwendige Sachkenntnis unbedingt vorhanden sein sollte. Warum? Der Dobermann braucht eine konsequente, disziplinierte, sichere und souveräne Führung.

Welch vielseitige und begabte Hunderasse der Dobermann ist, zeigt nicht zu Letzt die breite Verwendungsmöglichkeit:

So beweist sich der Dobermann tagtäglich in der Praxis an der Seite von privaten Hundehaltern als Familien- und Begleithund, im behördlichen Einsatz als Diensthund bei Polizei, Zoll und Militär, sowie bei Rettungseinsätzen beim Dienst am Menschen, als ausgebildeter Rettungshund.

Kurzum - der Dobermann bringt als Rasse herausragende Qualitäten und Fähigkeiten für diverse Tätigkeiten mit.

Wollt ihr noch mehr über diesen talentierten Rassehund erfahren? Lasst euch nicht abhalten. Unsere Rassebeschreibung hält noch viele interessante und hilfreiche Informationen über den Dobermann bereit. Viel Spaß beim Lesen. 

Nummer: 143
Gruppe: 2. Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
Sektion: 1. Pinscher und Schnauzer
Subsektion: 1. Pinscher
Arbeitsprüfung notwendig? Ja
Ursprung
Deutschland
Patronat -
Verwendung

Begleit-, Schutz- und Gebrauchshund

Datum der Veröffentlichung 13. November 2015
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 1. Januar 1955
Link zum FCI-Standard FCI - Dobermann

Wie entstand unser Rassenname?

Die Entstehung des Rassenamens von uns Dobermännern ist schnell erzählt: 

Wir sind die einzige deutschstämmige Hunderasse, die den Namen unseres Gründervaters trägt.

Der Züchter Friedrich Louis Dobermann stammte aus Apolda, eine kleine Stadt in Thüringen. Dieser lebte von 1834 bis 1894 und übte mehrere Tätigkeiten während seines Lebens aus. Er war als Polizeibeamter tätig, ebenso als Nachtwächter, Steuereintreiber, Bote, Abdeckereiverwalter und städtischer Hundefänger unterwegs, widmete sich zudem der Hundezucht.

Seinen züchterischen Aktivitäten mit diversen Hundeschlägen ist es zu verdanken, dass wir Dobermänner in der heute bekannten Form existent sind und damit zu Recht den Namen "Dobermann" als Rasse, zu Ehren unseres Hauptförderers, verliehen bekamen.

Welches Problem sollten wir lösen?

In den frühen Zeiten unserer Rassehistorie, benötigten unsere Besitzer tatkräftige Unterstützung, um ihr Hab und Gut auf den Höfen und in den Häusern, vor tierischen und menschlichen Dieben zu sichern. Denn sowohl kleine und größere Raubtiere, als auch zahlreiche minderbemittelte Menschen, suchten Fressen, Nahrung und sonstige Kostbarkeiten.

Ferner wurden tierische Helfer bei der Polizei benötigt, die bei der Jagd auf Diebe, Räuber und Mörder oder gegen Aufständige eingesetzt werden konnten, um Arbeiten zu übernehmen, die für die Beamten zu gefährlich waren bzw. nur bedingt selber hätten ausgeführt werden können. 

Weiters gab es auch Arbeitsbedarf bei der Jagd. Hier bestand unsere Hauptaufgabe im Kampf gegen das Raubwild, dem wir uns furchtlos und unerschrocken entgegenstellten und damit wiederum Arbeiten übernahmen, die für Leib und Leben unserer menschlichen Jagdbegleiter einfach zu risikoreich gewesen wären.

Zu guter Letzt halfen wir unseren Besitzern bei verschiedenen Hüteaufgaben. Primär sollten wir mit unserer Anwesenheit und aktivem Zutun, für Abschreckung und folgedessen Sicherheit im Hinblick auf menschliche oder tierische Beutezüge sorgen - sprich, wir Dobermänner waren bestrebt, potentielle "Gefährder" vom Vieh fernzuhalten, damit keines der Tiere erbeutet oder verletzt wurde.

Wie wurden wir eingesetzt?

Unser Aufgabengebiet war schon jeher groß, denn wir brachten einige Wesensmerkmale und körperliche Attribute mit, die uns eine vielseitige Verwendung verschafften - wir waren jeher gefragte Gebrauchs-, Arbeits-, Wach- und Schutzhunde.

So wurden wir Dobermann-Rasse von unseren Besitzern als mannfeste und scharfe Hof- und Haushunde eingesetzt, um das Eigentum vor Übergriffen gegen Tiere und Menschen zu sichern. Wenn nötig waren wir Dobermänner stets in der Lage, uns verteidigungsbereit den ungebetenen Gästen entgegenzustellen und die Habseligkeit und unsere Menschen, vor jeglichem Schaden zu schützen. Wir bewachten aufmerksam und zuverlässig alles uns anvertraute. Wir dienten unserm Herrn folglich als schutzbereite und wehrhafte Wachleute für Haus und Hof.

Da wir eine angemessene Mannschärfe und Mut aufwiesen, gut auszubilden und für diverse Arbeiten besonders geeignet waren, wurden Dobermann-Hunde bereits früh in ihrer Entwicklungsgeschichte zu Polizeidienstzwecken angeschafft und als Diensthunde gegen Diebe, Halunken, Demonstranten und anderes Gesindel eingesetzt. Dies brachte uns schnell die Titulierung "Gendarmenhund" ein.

Auf Grund der äußerst positiven Erfahrungen der Beamten war es naheliegend, dass der Dobermann schließlich auch beim Militär landete. In beiden Weltkriegen verdienten wir Dobermänner uns unsere Meriten beim militärischen Staatdienst des deutschen Heeres, wo wir als Sanitäts-, Melde- und Minensuchhunde fungierten. Zu unrühmlichen Einsätzen kam es, als wir in Gefängnissen und Konzentrationslagern unseren Wachdienst absolvierten.

Auch als Hütehunde fanden wir ausreichend Arbeit. Wir waren die Bodyguards der Nutztiere unserer Besitzer, um die Herdentiere gegen Raubtiere aller Art und menschliche Viehdiebe zu beschützten und wenn nötig mit Nachdruck zu verteidigen.

Zu guter Letzt wurden wir Dobermann-Hunde auch als Jagdhunde mit ins Revier genommen. Hier bestand unsere Aufgabe im Kampf gegen das Raubwild. Wir mussten dabei mutig und tapfer Tieren wie Füchsen, Wölfen, Wildkatzen, Bären u.a. entgegentreten und diese aktiv bekämpfen.

Wo stammen wir her?

Wir Dobermann-Hunde stammen ursprünglich aus Deutschland. Genau genommen, beginnt unsere Entwicklungsgeschichte in einer kleinen thüringischen Stadt, names Apolda. Apolda ist heute eine Kreisstadt und liegt geographisch im Weimarer Land. Apolda gehört demnach zum Freistaat Thüringen.

Hier fand der Startschuss unserer Zuchtgeschichte statt, als Friedrich Louis Dobermann mit seinen züchterischen Aktivitäten loslegte und demnach als maßgeblicher Förderer der Dobermann-Rasse in die Dobermann-Geschichte einging.

Bei seinen diversen Dienstgängen in Apolda, begleiteten ihn stets wachsame, mannscharfe und führige Hunde, die von den Einheimischen als Dobermann-Hunde bezeichnet wurden und schließlich wie bereits erwähnt, ihren späteren Rassenamen auf Grund seines leidenschaftlichen Einsatz auf dem Weg zur heute bekannten Dobermann-Rasse, erhielten.

Die ehemaligen "Fleischerhunde" spielen eine übergeordnete Rolle bei der Entwicklung des Dobermanns.

Welche Rassen sind unsere Vorfahren?

Wir Dobermann-Hunde sind eine Mischung aus verschiedenen Hunderassen und -schlägen.

Unser Zuchtvater, Friedrich Louis Dobermann, war unter anderem als städtischer Hundefänger unterwegs und fing dabei die unterschiedlichsten streunenden Hunde ein. Hier waren sicherlich auch wie bei der Entstehung vieler anderer Hunderassen, diverse Arbeits- und Bauernschläge dabei, die für die angestrebten Aufgaben eines scharfen Gebrauchs- und Arbeitshundes, beste genetische Eigenschaften mitbrachten. Aus diesem zusammengewürfelten Bestand und herrenlosen Hunden, verpaarte er die besonders mannscharfen Vierbeiner miteinander. 

Dobermann besaß eine mausgraue und glatthaarige Hündin, mit dem Namen "Schnuppe" - sie war seine Lieblingshündin und ebenfalls ein Kreuzungshund aus dem vorgenannten Fundus. Ihr kam die ehrbare Aufgabe zuteil, mit einem Fleischerhund, einer schwarz-roten Rottweiler-/Schäferhundmischung, verpaart zu werden. Die besondere Art von Hundeschlag gilt laut Rassestandard als der wesentliche Einflussgeber der Dobermann-Rasse, die zu dieser Zeit, bereits als relativ durchzüchtete "Rasse" galt.

Im weiteren Verlauf soll Dobermann schließlich seine Hündin "Schnuppe" und Folgegenerationen aus den bereits erfolgen Kreuzungszuchten, mit weiteren Pinscher-Kreuzungen, Metzgerhunden, Jagd- und Schäferhundrassen verpaart haben.

Des Weiteren soll laut diverser Niederschriften der kynologischen Literatur, vermutlich der Greyhound eingekreuzt worden sein, um dem bisherigen Dobermann-Hund  durch das genetische Vorgaben, eine schmalere Statur zu verleihen. Ferner stößt man auch auf den Black and Tan Terrier, auf die blaufarbige Dogge, den Ungarischen Vizsla und Weimaraner als potentiell eingekreuzte Rassen, die dem Dobermann während seiner Entwicklungsgeschichte durch ihre Gene und Blut, beeinflusst haben sollen. Allerdings widersprechen anerkannte Fachleute und Zeitgenossen der ein oder anderen Beimischung, wodurch viele Thesen pure Mutmaßungen bleiben und durch die Meinungen weiterer Kynologen neue Nahrung erhalten - kurz, der letztlich gesicherte Entwicklungsweg, bleibt ein stückweit verborgen.

Auf alle Fälle ist Dobermann aber am Ende des Tages mit allen Rassen und Schlägen, die bei der Zuchtentwicklung des heutigen Dobermann eine Rolle spielten, genau das gelungen, was er durch die Aufnahme der Dobermann-Zucht als maßgeblicher Förderer anstrebte: eine idealen, gebrauchstauglichen und leistungsfähigen Wach- und Schutzhund zu züchten, der sich für die unterschiedlichsten Verwendungen und vielseitigen Gebrauch eignete.

Wie haben wir uns auf der Welt verbreitet?

Um das Jahr 1870 soll der weitläufigen Meinung nach, die Dobermann-Zucht durch den Stammvater und Schöpfer, Friedrich Louis Dobermann, seinen Anfang haben. Er wollte einerseits für seine diversen Tätigkeiten als Steuereintreiber und Nachtwächter, geeignete scharfe Hunde an seiner Seite führen, die ihn bei den mitunter gefährlichen Tätigkeiten schützen konnten, andererseits aber auch für den Verkauf züchten. So sind früh die ersten Nachzuchten in die nähere Umgebung von Apolda, dem Wohnort Dobermanns und dem heimatlichen Zuhause der Dobermann-Rasse, gelangt. Sein Bestreben war es also, für den eigenen Bedarf und für den Verkauf spezielle Hunde zu züchten, die den erwünschten Anforderungen gerecht wurden - zu diesem Zeitpunkt hatte Dobermann mit Sicherheit kein Zuchtziel nach bestimmten Kriterien wie einem heutigen Rassestandard im Kopf, sondern es ging primär um das Erreichen seiner erwünschten Eigenschaften für den eigenen Gebrauch und erst mit der weiteren Entwicklungsgeschichte, wurden die Eigenschaften weiter ausdefiniert und verfeinert.

Nach seinem Ableben 1894 züchteten andere Anhänger der Rasse, diese auch im Sinne Dobermanns weiter und entwickelten sie sukzessive fort. In diesem Zusammenhang sind die mit Dobermann befreundeten Dobermann-Förderer Otto Göller, Gustav Krumbholz und Goswin Tischler zu nennen, die allesamt mit ihren Zwingern rund um die Dobermannzucht erfolgreich tätig waren und die Geschichte der Rasse mitprägten.

Göller übernahm nach dem Tod von Friedrich Louis Dobermann, einige der verbliebenen Dobermänner in seinen Kennel, um sie für die Weiterzucht einzusetzen. Otto Göller lebte ebenfalls in apolda und war dort mit seinem Zwinger "von Thüringen" ansässig. Er war es auch, der für die weitere Verbreitungsgeschichte der Dobermann-Rasse enormen Einfluss nahm und somit dessen Bekanntheitsgrad über die Grenzen Thüringens, erweiterte. Denn Göller war mit einem weiteren Liebhaber der Dobermannrasse, Oskar Vorwerk, bekannt. Durch dessen Beziehungen wiederum gelangten die ersten Hunde nach Mittel- und Südamerika.

Im Jahr 1895 wurde der Dobermann in Deutschland als eigenständige Hunderasse anerkannt.

Im Bereich des Ausstellungswesens war es schließlich 1897 so weit, dass in Erfurt Dobermänner präsentiert, gerichtet und damit einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurden. Von hier an dauerte es nicht lange und der Dobermann wurde 1899 in Berlin und 1900 in Dresden gezeigt, was seinen Bekanntheitsgrad stetig erweiterte.

Bereits 1899 wurde auf Bestreben Otto Göllers, der Dobermann Verein e.V. (DV) gegründet. Der Sitz des Vereins war, wie nicht anders zu erwarten, Apolda in Thüringen.

Wir Dobermann-Hunde wurden sehr früh von der Polizei als Diensthund eingesetzt, wodurch wird bereits Anfang des 20. Jahrhunderts den offiziellen Status des Dienst- und Polizeihunds erhielten. Durch die frühzeitige Verwendung bei der Polizei, wurden wir auch als "Gendarmenhund" bezeichnet und waren bei anderen Polizei-Behörden außerhalb Thüringens schnell bekannt und als zuverlässige Gefährten im Dienst gefragt.

Im Jahr 1921 ist bereits der Doberman Pinscher Club of America von George Earle III gegründet worden. In den zwanziger Jahren wurden um die 100 Hunde registriert, die Beliebtheit stieg rasant an und erreichte Anfang der 1940er Jahre, bereits über 1600 registrierte Dobermann-Hunde.

In Folge dessen, gewann als erster Dobermann, Ch. Big Boy of White Gate, bei der Ausstellung in Rhode Island, den ersten offiziellen Titel in Amerika.

Im ersten und zweiten Weltkrieg griff die Armee auf unsere Dobermann-Dienste zurück. Wir kamen beim Heer als Minensuchhunde, Meldehunde und bei den Sanitätseinheiten zum Einsatz. Weiterhin waren wir Teil der Wachhundeeinheiten in den deutschen Konzentrationslagern und Gefängnissen, worauf wir beleibe nicht stolz sind.

Da sich die Dobermann-Rasse bei den genannten Aufgaben bewährt hatte und diese durch die Kriege einem noch breiteren Publikum bekannt wurden, sind Dobermann-Hunde infolgedessen, als Diensthunde in vielen anderen Ländern angeschafft, ausgebildet und zum Einsatz gekommen - daher und aus anderen Gründen auf allen Kontinenten heute beheimatet und im öffentlichen Dienst, im privaten Wach- und Sicherheitsbereich, im Rettungshundewesen bis hin als tierisches Familienmitglied, ein beliebter und zugleich begehrter Partner.

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Aktuelles zum Dobermann

Wie beliebt ist der Dobermann und wie wird er heute eingesetzt?

Beliebtheit der Rasse heute

Der Dobermann gehört zu den beliebtesten Hunderassen in Deutschland. Immerhin wird er unter den ersten 50 Hunderassen der aktuellen Welpenstatistik des Vereins für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH), geführt. 

Damit ist die Beliebtheit der Hunderasse klar belegt.  Denn die gemeldeten Zahlen von 442 (Stand 2020) neugeborenen Dobermann-Welpen, gezüchtet von VDH-Züchtern und weiteren Mitgliedern aus den angegliederten Verbänden, ist ein Beleg für Angebot und Nachfrage. Sprich, zahlreiche deutsche Haushalte legen sich jährlich einen Dobermann-Welpe als ihren zukünftigen Lebensbegleiter zu.

Vielfach werden bestimmte Hunderassen durch ihre Karriere als "Filmhunde" berühmt und steigen in der Gunst der Hundefreunde. So auch der Dobermann.

Denn bereits kurz nach dem Krieg 1946 stand der erste Dobermann in dem Film "It Shouldn´t Happen to a Dog" mit Carole Landis, Allyn Joslyn, Margo Woode, Harry Morgan vor der Kamera und verhalf der Rasse zu weiterem Bekanntheitsgrad.

Im Jahr 1979 zündete eine weitere "Dobermann-Rakete" im Film-Klassiker "Moonraker - Streng Geheim", wo Bonds Gegenspieler "Hugo Drax" zwei Dobermänner hält und ihnen u.a. in einer Szene in Anwesenheit Bonds, in seinem Palast Fleisch zum Fressen vorwirft. Durch diese legendäre Verfilmung des wohl berühmtesten Film-Agenten, sind wiederum Millionen Menschen, auf die Rasse aufmerksam geworden und sicherlich haben sich der ein oder andere Dobermannfreund, im Anschluss für die Anschaffung eines Rassevertreters entschieden.

Von 1980 bis 1988 wurde die Fernsehserie Magnum, mit dem Hauptdarsteller Tom Selleck, abgedreht und ausgestrahlt. In der Serie sind unter anderem die beiden Dobermann-Hunde Apollo und Zeus, zur Bewachung des Anwesens, auf dem auch Magnum wohnte, zur weltweiten Bekanntheit und Ruhm gelangt. Die Hunderasse hat damit einen weiteren großen Schub bei Hundeliebhabern auf der ganzen Welt erhalten.

Zahlreiche weitere Filmauftritte rückten den Dobermann durch dessen Mitwirken in den Kinosälen und Fernsehzimmer auf der ganzen Welt in den Fokus von Groß und Klein, wo er als tatkräftiger Polizeihelfer und in anderen Rollen, die Herzen der zuschauenden Hundefreunde gewann.

Ferner kann die Rasse sogar mit präsidialem Kontakt auftrumpfen, da einer der bekanntesten US-Präsidenten, John F. Kennedy, u.a. einen Dobermann-Rüden mit dem Namen Moe, während seiner Präsidentschaft von 1961-63 als "Präsidentenhund" im Weißen Haus hielt.

So ist die Rasse in den Vereinigten Staaten von Amerika noch populärer als in Deutschland - immerhin rangiert sie dort beim American Kennel Club (AKC) auf Platz 17 der aktuellen Beliebtheitsskala. Not bad...

Verwendung heute

Die enorme Vielseitigkeit auf Grund der besonderen Fähigkeiten und Anlagen des Dobermanns, kommen im Hinblick auf dessen umfangreiche Verwendung zum Ausdruck:

Er wird als wachsame und beschützender Lebensbegleiter von Singles, Paare und Familien mit Kindern geschätzt, die den Dobermann als Familien- und Begleithund mit ausgeprägter Wachhundtauglichkeit, gerne an ihrer Seite halten. Zudem kann er im Rahmen einer klassischen Haltung als Haushund, prima seine Talente und erlangten Fertigkeiten, bei diversen Hundesportarten zeigen - der Dobermann ist ausgesprochen sportlich, geschickt, leistungsfähig und athletisch.

Seine außerordentliche Verwendbarkeit als Gebrauchshund bringt die Rasse natürlich auch heute noch mit und wird daher sowohl im öffentlichen Dienst und im privatwirtschaftlichen Sektor, in verschiedenen Funktionen ausgebildet und geführt. So leisten wir nach wie vor als speziell abgerichtete Diensthunde bei Polizei, Zoll und Militär als Schutzhund, Drogenspürhund, Personensuchhund und in anderen Bereichen, unseren Dienst ab. Aber auch von privaten Sicherheitsfirmen werden wir Dobermänner als Wach- und Schutzhunde zur Sicherung von Objekten oder schutzbedürftigen Personen nach einer speziellen Ausbildung, eingesetzt. 

Darüber hinaus eignen wir uns durch unsere Rassemerkmale, gute Ausbildungs- und Teamfähigkeit, im Rahmen der Rettungshundearbeit als Rettungshunde eingesetzt zu werden, wo wir vermisste oder verschüttete Menschen aufspüren und bestenfalls das Leben retten. 

Ebenfalls wertvolle Dienste leisten wir als Assistenzhunde (z.B. Blindenführhunde) und Therapiehunde ab, um hilfsbedürftigen Menschen durch unsere 24h-Betreuung oder punktuelle Anwesenheit, bei der Bewältigung ihres Alltags oder im Zusammenhang mit der tiergestützten Therapie, zu helfen.

Gehört die Rasse zu den Listenhunden?

Zunächst muss man vorwegschicken, dass jeder Hund für Menschen und Tiere potentiell eine Gefahr darstellen kann. Entscheidend ist, wie ein Hund gehalten und geführt wird. Eine umfassende und tiefgehende frühe Prägung, Sozialisierung, Habituation und Erziehung sind unerläßliche Kernelemente der artgerechten Hundehaltung, um der individuellen Hundepersönlichkeit die notwendige Unterstützung und Lerninhalte zu verleihen, damit sie sich durch die entsprechenden Maßnahmen zu einem sozialverträglichen, umweltsicheren und alltagstauglichen Hund entwickeln kann. Sprich, vieles haben die jeweiligen Hundebesitzer selber in der Hand, denn neben dem notwendigen Rüstzeug für das Hundeleben, kommt es zudem auf den Hundehalter/Hundeführer an, wie er mit dem Hund umgeht und ihn im öffentlichen Raum führt. Dies erfordert Rücksichtnahme, Sorgsamkeit, Sachkunde und Erfahrung, damit nichts und niemand sich durch die Anwesenheit und das Verhalten des eigenen Vierbeiners bedroht oder bedrängt fühlt oder gar zu Schaden kommt. Hierfür sind wir als Halter vollumfänglich verantwortlich.

Ferner muss man als potentieller Hundekäufer bei der Bezugsquelle für die Anschaffung genau hinschauen, damit man einen wesensfesten, verhaltenssicheren, rassetypischen und in allen Belangen gesunden Welpen in die Haltung übernimmt. Denn leider gibt es im Bereich der Welpenvermittlung nicht nur seriöse, sorgsame und kompetente Züchter, sondern auch den einen oder anderen Hundehändler, dem es nur auf den schnellen Euro ankommt. Und für diese Menschen, sind die zur Zucht eingesetzten Hunde und Nachkommen nur Mittel zum Zweck, um möglichst viel Profit durch den schnellen Verkauf zu erzielen - so werden die Hunde mitunter unter unwürdigen Verhältnissen und Umgangsformen gehalten, was sich nicht zu Letzt auch auf die Wesensentwicklung und damit das Verhalten auswirkt.

Kommen wir nun zu unserer Rasse, dem Dobermann, zurück:

Es gibt in Deutschland wie auch in zahlreichen anderen Ländern, diverse Hundegesetze und -verordnungen, die das Halten und Führen eines Hundes im Allgemeinen und bestimmter Rassen im Speziellen regeln. Und so werden zahlreiche Hunderassen zu den sogenannten Listenhunde gezählt. Auch der Dobermann kommt hier in den Genuss, sowohl in manchen Bundenländern, als auch im Ausland, nur unter bestimmten Voraussetzungen angeschafft und in der Öffentlichkeit geführt zu werden. Dies sollte jedem Dobermann-Halter für das rechtskonforme Umsetzen bekannt, als auch jedem Dobermann-Käufer im Vorfeld, bewusst sein.

Wie sieht die aktuelle Lage im In- und Ausland in Sachen Listenhundethematik für die Dobermann-Rasse aus?

Wir Dobermann Hunde werden in Deutschland einzig im Bundesland Brandenburg als sogenannte Listenhunde geführt. Für diese Listenhunde gelten in Brandenburg, laut den länderspezifischen Hundegesetzen -und -verordnungen, besondere Vorschriften zum Halten und Führen im öffentlichen Raum. Wie es nun hier in Sachen Leinenpflicht, Maulkorbzwang und Hundeverbotszonen aussieht, könnt ihr detailliert in unserem Artikel "Das Gesetz zur Hundehaltung in Brandenburg" nachlesen.

Neben den deutschen Hundegesetzen ist aber auch die Gesetzeslage beim Bereisen oder dem Transit anderer Staaten in Sachen Listenhunde unbedingt zu beachten, damit es bei der Einreise oder etwaiger Kontrollen vor Ort, kein böses Erwachen gibt. Neben hohen Geldstrafen können je nach Bestimmungsland etwaige Listenhunde auch von den Behörden eingezogen werden, was es allein im Sinne des Hundes zu vermeiden gilt.

Kommen wir nun zu unserem Nachbarstaat Schweiz, als beliebtes Urlaubsland und Ziel vieler Geschäftsreisenden. Soll der Dobermann mit in die Schweiz kommen, so steht dieser in verschiedenen Kantonen auf der Liste als potentiell gefährlicher Hund. Dies zieht besondere Einreisebestimmungen nach sich, als auch spezieller Haltebedingungen beim Ausführen in der Öffentlichkeit. 

Um die kantonalen Gesetze in Erfahrung zu bringen, haben wir mit Stand (2019) alle Verordnungen recherchiert und in den nachfolgenden Artikeln für euch zusammengefasst:

Neben der Schweiz sind uns aktuell nur noch spezielle Rahmenbedingungen beim Aufenthalt in Liechtenstein bekannt, denn auch hier steht der Dobermann auf der Liste der potentiell gefährlichen Hunde bzw. Hunderassen.

Hier sind Halter verpflichtet, ihren Dobermann stets im öffentlichen Raum angeleint zu führen und mit einem beißsicheren Maulkorb auszustatten. Sprich es besteht Leinen- und Maulkorbzwang. Dieser Verpflichtung kann durch einen entsprechenden Wesenstest entgegnet werden, hierzu solltet ihr euch aber vor der Einreise oder einem etwaigen Umzug/Daueraufenthalt, frühzeitig bei den zuständigen Behörden erkundigen.

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Wie ist es um die Physis des Dobermanns bestellt?

Welche körperlichen Rassemerkmale bringt der Dobermann mit und welche Vor- und Nachteile hängen mit ihnen zusammen?
Lebenserwartung
Rüden
8 - 12 Jahre
Hündinnen
8 - 12 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
68 - 72 cm
Hündinnen
63 - 68 cm
Gewicht
Rüden
40 - 45 kg
Hündinnen
32 - 35 kg

Schläge und Varietäten

Wenn ihr euch konkret mit der Anschaffung eines Dobermann-Welpe beschäftigt, so spielt für viele potentielle Hundekäufer das äußere Erscheinungsbild eine nicht unwesentliche Rolle - denn das Aussehen ist ein Faktor, der in Sachen individueller Geschmack und folglich Gefallen, bei vielen mit in die Entscheidungsfindung einfließt. Das ist natürlich nachvollziehbar, aber nur ein Kriterium unter vielen, denn gerade bei der Hundeanschaffung sind die natürlichen Anlagen, Wesen und Verwendungsabsicht, ganz wichtige Punkte, um den richtigen Hundepartner am Ende des Tages an seiner Seite zu wissen. Daher legen wir euch unseren ergänzenden Artikel "Gedanken rund um die Anschaffung eines Hundes " wärmstens ans Herz.

Wie auch immer, beim Dobermann habt ihr in Sachen Fellfarbe die Qual der Wahl. Warum?

Uns Dobermann-Rüden oder Dobermann-Hündinnen, gibt es in zwei unterschiedlichen Farbvarietäten.

Dabei sind beide Varietäten stets zweifarbig, also Bicolor.

Der erste Farbschlag charakterisiert sich durch die schwarze Grundfarbe. Hinzu kommt rostroter Brand.

Beim zweiten Farbschlag handelt es sich um den Grundton braun, wiederum mit rostrotem Brand.

Der rostrote Brand soll bei beiden Farbschlägen scharf abgegrenzt und von seiner Zeichnung sauber sein, sprich keinen anderen Farbeinschlag oder verlauf zeigen.

Und wo befindet sich der Brand bei einem Dobermann? 

Unser Fang ist von dem beschriebenen Brand bedeckt, weiterhin ist er als Fleck an den Backen zu finden und über unseren Augenbrauenbögen. Der Brand zieht sich über die Kehle, wiederum sind zwei Flecken auf der Brustpartie zu finden und an den Mittelfüßen wie auch unseren Pfoten. Die hinteren Läufe haben die Zeichnung an den Innenseiten der Schenkel, der Sitzbeinhöcker ist bemalt und unser After.

Allgemeines Erscheinungsbild

Nun wollen wir uns dem äußeren Erscheinungsbild der Dobermann-Rasse widmen, das wahrlich Eindruck beim Betrachter hinterlässt.

Die allermeisten Hundeliebhaber sind begeistert von dem rassigen Aussehen und Habitus eines Dobermann-Hundes, das von dessen herausragender Körperlichkeit, der eleganten Linienführung seines Körpergebäudes und perfekten Proportionen, der stolzen und selbstsicheren Ausstrahlung, dem temperamentvollen Wesen und der entschlossenen Präsenz, sowie dem schönen Haarkleid geprägt wird - so stellt man sich dem Vernehmen des Rassestandards, das Idealbild eines Hundes vor.

Wir bringen eine stattliche Körpergröße und ein angemessenes Gewicht mit, wodurch unsere Statur auf Grund der ausgeprägten Muskulatur, zwar kraftvoll, sportlich und athletisch wirkt, aber dennoch ein eleganten, edlen und wohlproportionierten Ausdruck vermittelt. Unser Gebäude ist nahezu quadratisch gebaut, sprich ebenso lang wie hoch. Bei den Rüden soll die Rumpflänge die Widerristhöhe, laut Standard, nicht mehr als 5% und bei den Dobermann-Hündinnen 10% überschreiten. Dies verleiht uns Dobermann-Hunden eine ausgesprochene Stabilität und qualitative Substanz.

Betrachtet man uns Dobermann-Hunde beim Laufen, werden direkt die Vorzüge unseres Gangwerks sichtbar. Der Gang ist flexibel und elastisch, stilvoll und elegant, trotz unserer gesamten Größe sehr wendig, raumgreifend und äußerst frei vom Bewegungsablauf. Die Vorderläufe schwingen dabei weit nach vorne. Unsere Hinterbeine lassen uns durch das weitausgreifende Ausholen, schubvoll und schnell vorwärtskommen. Die Spannung im Rückenbereich, sowie die Stabilität der Bänder und Gelenke sind maßgebend hierfür. Schaut man genau hin, so vernimmt man beim Vorwärtslaufen, dass der Vorderlauf der einen Seite und der Hinterlauf der anderen, sich gleichzeitig nach vorne bewegen. Zusammenfassend bescheinigt man unserem vorhandenen Gangwerk die besondere Bedeutung in Sachen Leistungsfähigkeit und ebenso untermalt es unseren gesamten Look.

Kommen wir nun Schritt für Schritt zu allen weiteren Merkmalen, die unseren unverwechselbaren Körper typisieren und das rassespezifisches Aussehen verleihen:

Die Haut am gesamten Körper ist straff anliegend. Ferner weist sie eine gute Pigmentierung auf.

Wir Dobermänner haben einen kräftigen und gut bemuskelten Kopf, der sich vom Verhältnis harmonisch ins Gesamtbild einfügt und passend zum Körper ausfällt. Nimmt man den Kopf von oben betrachtet in Augenschein, sieht man sofort die Keilform, die von der Struktur stumpf aussieht.

Unsere Augenbrauenbögen sind gut ausgeprägt, treten dabei aber nicht sonderlich hervor.

Die Stirnfurche ist bei beiden Geschlechtern des Dobermanns nur leicht sichtbar. Der Stopp ist minimal ausgebildet, dennoch gut zu erkennen.

Das Hinterhauptsbein hingegen darf dem Betrachter unter keinen Umständen ins Auge stechen. Sprich, es soll unauffällig sein. 

Vom vorderen und oberen Profil betrachtet, dürfen laut Rassestandard die Seiten unseres Schädels nicht gewölbt und ausladend, sprich backig sein. Gleichzeitig soll die vorhandene Rundung des Oberkiefers und unserer Jochbeine, zur Gesamtlänge des Kopfes harmonisch wirken.

Den Geruchssinn üben wir mit unserer Nase aus. Diese ist bei der schwarzen Farbvarietät ebenfalls in der Farbe schwarz, beim braunen Farbschlag etwas heller. Die Öffnungen der Nase sind groß, die Nasenkuppe ausgeprägt und eher breit als rund gebaut.

Unser Fang soll von seiner Struktur kräftig sein und zum Oberkopf vom Größenverhältnis passen. Er ist tief gebaut, die Mundspalte soll bis zu den Molaren reichen, die uns für das Zermahlen der Nahrung dienen. Ferner muss der Fang auch im Bereich der oberen und unteren Schneidezähne eine gute Breite aufweisen.

Die Lefzen an unserem Maul, sind stets glatt und von fester Beschaffenheit. Sie liegen direkt an unseren Kiefern an. Damit ist gewährleistet, dass die Mundspalte von uns Dobermann-Hunden gut geschlossen ist. Gehören wir zu den schwarzen Farbschlägen, sind die Lefzen ebenfalls in schwarzer Farbe pigmentiert. Bei unseren braunen Rassevertretern, haben die Lefzen eine etwas hellere Tönung, wie auch der bereits zuvor beschriebene Nasenschwamm.

Für uns als Dobermann-Rasse ist unser Gebiss von großer Bedeutung, schließlich wollen wir unser Futter gut verarbeiten und müssen hier und da bei den diversen Aufgaben zupacken können. Sobald wir Dobermänner ausgewachsen sind, tragen wir ein äußerst funktionstüchtiges Scherengebiss mit 42 normal großen Zähnen. Verankert ist unser Scherengebiss in einem kräftigen und breiten Kiefer.

Schau mir in die Augen Kleines - kommen wir zu unserer Augenpartie:

Die Augen eines Dobermanns sind mittelgroß und weisen eine ovale Form auf. Die Augen sind stets in dunkler Farbtönung, wobei auch hier der braune Farbschlag, eine etwas hellere Farbtönung tragen darf. Die Augenlider sind behaart und liegen gut an.

Laut dem aktuellen Rassestandard, pbliziert von der Fédération Cynologique Internationale (FCI), sind die Ohren eines Dobermanns, unbedingt in einem naturbelassenen und unkupierten Zustand, zu lassen. Die Ohren sind von einer entsprechenden Größe zu tragen, sie müssen einfach zur Gesamterscheinung des Hundes passen. Die Ohren befinden sich an oberster Stelle unseres Schädels und hier seitlich. Die Ohren hängen, fallen in Dreiecksform nach vorne und liegen an den Wangen an.  

Wie sieht es mit unserer Halspartie aus? Wie man bei unserer Ansicht sofort erkennen kann, haben wir Dobermann-Hunde einen sehr muskulösen und trocknen Hals. Sprich, es ist keinerlei Fett an der Halspartie zu finden. Der Hals verleiht uns eine enorme Kraft und einen hervorragenden Hebel, da die Länge gut ausgebildet ist und sich prima zum Kopf und dem Gesamtgebäude einfügt. Der Hals ist leicht gebogen und wird in einer aufrechten Haltung getragen, die uns ein aristokratisches und edles Auftreten verleiht.

Das Körpergebäude ist bei uns Dobermännern nahezu quadratisch gebaut, was uns ein sehr kompaktes, robustes und solides Aussehen vermittelt - dem ist auch so...

Unser Rücken ist kurz und fest gebaut, die Breite wirkt ausgeprägt und die ausreichend vorhandene Muskulatur ist gut zu erkennen. Die Körperpartie ist straff und stramm, und bildet damit eine sehr gut Basis für die ausgesprochen gute körperliche Konstitution.

Folgend kommen wir zu unserer Lendenpartie. Diese ist ebenfalls ausladender gebaut und sehr muskulös. Dabei ist es den Hündinnen gestattet, etwas länger von den Lenden zu sein, da sie den Platz für ihr Gesäuge benötigen.

Die Kruppe fällt vom Kreuzbein in Richtung Rutenansatz nur ganz minimal ab, was dadurch quasi nicht zu vernehmen ist. Sie ist mit einer kräftigen Muskulatur versehen, die eine schöne Breite vermittelt und gut abgerundet wirkt. Dies verleiht uns Dobermännern, Weiblein wie Männlein, tolle Rundungen.

Bei unserer Brust ist es so, dass diese von der Proportion der Länge und Tiefe zur Rumpflänge, in einem guten Verhältnis stehen soll. Die Tiefe der Brust soll demnach ca. 1/2 der Widerristhöhe betragen. Unsere Rippen sind leicht gewölbt. Unsere Vorbrust ist stark ausgeprägt, was durch die breitgebaute und nach vorn ausladende Brustpartie entsteht.

Betrachtet man uns Dobermann-Hunde von der Seite und nimmt die untere Profillinie und den Bauch in Augenschein, so vernimmt man die deutlich aufsteigende Linie vom Brustbein in Richtung Becken.

Am hintersten Ende befindet sich noch unsere naturbelassene und unkupierte Rute, die wir am idealerweise  in einem leichten Bogen nach oben tragen.

Für jeden Hund gleichermaßen wichtig, sind gut ausgebildete Gliedmaßen, um leistungsfähig und gebrauchstauglich zu sein, sei es bei einer konkreten Arbeitsverwendung, beim Hundesport oder im normalen Hundealltag.

Auch für uns Dobermann-Rasse sind die Vorder- und Hinterläufe ein Garant für jegliche Aktivität, die wir machen. Die Gliedmaßen sind insgesamt kräftig, muskulös und von herausragender Substanz. 

Die Vorderläufe sind sehr solide gebaut und stehen fest und gerade auf dem Boden.

Das Schulterblatt ist im Bereich der Schulterblattgräte mit einer starken Muskulatur bestückt und liegt am Brustkorb an.

Auch unsere Oberarme sind gut bemuskelt und angemessen lang. Die Unterarme sind kraftvoll, gerade und wiederum mit einer starken Bemuskelung ausgestattet. Die Länge der Unterarme soll gut ins Gesamtbild passen.

Von einer kräftigen Bauweise ist das Vorderfußwurzelgelenk. Dies ist die Bezeichnung für die zusammengefügten Gelenke zwischen den Unterarmen und den Handknochen des Hundes.

Die Knochen unseres Vordermittelfußes der Vorderläufe sind von gerader Natur und kräftig. Seitlich ist eine minimale Schrägstellung zu sehen.

Schaut der Betrachter einen Dobermann von seiner Rückseite an, so vermittelt die Hinteransicht eine ausgeprägte Breite, die durch die starken Beckenmuskeln der Hüfte und Kruppe erzeugt wird.

Der Oberschenkelbereich, der Bereich der Knie und der Unterarme sind insgesamt breit und mit starken Muskeln versehen. Diese geben uns Dobermann Hunden enormen Schub und Kraft, sowohl für das Laufen als auch Springen.

Die muskulösen Hinterläufe stehen parallel und gerade auf dem Boden.

Unsere Unterschenkel sollen von der Länge, gut zur Länge der Hinterläufe passen.

Das Sprunggelenk der Hinterhand, ist mittelmäßig kraftvoll gebaut. 

Der Hintermittelfuß ist von einer kurzen Beschaffenheit und steht senkrecht.

Die Pfoten der Hinter- und Vorderläufe sind bei einem Dobermann-Rüden und einer Dobermann-Hündin, kurz und geschlossen. Die Zehen tragen wir nach oben gewölbt, daran befinden sich schwarze und kurze Nägel.

Fellfarben & Fellarten

Felldichte dicht
Fellstärke -
Fellform glatt
Fellhärte hart
Felllänge kurz
Unterwolle Nein
Fellmuster zweifarbig, Brand
Fellfarbe Schwarz, Braun, Rot

Bei der Wahl des richtigen Dobermanns muss der zukünftige Hundebesitzer sich entweder für einen schwarzen oder braunen Dobermann entscheiden.

Hinzu kommt jeweils ein rostroter Brand. 

Sprich, beim Dobermann kommen die Fellfarben Schwarz, Braun und Rostrot vor.

Die Struktur der Haare unseres Fells ist hart. Die Haare sind kurz und dicht. Dabei liegen die Haare unseres Haarkleids fest und glatt am Körper an.

Die Haare sind auf dem Körper von uns Dobermann Hunden harmonisch und ausgewogen verteilt. Es gibt somit keine Körperstellen die üppiger oder schütter bewachsen sind.

Eine Unterwolle tragen wir Dobermänner nicht. Somit sind wir mit einem einfachen Haarkleid ausgestattet.

Körpermaße

Die Widerristhöhe von einem Dobermann ist abhängig von seinem Geschlecht. Rüden werden im Allgemeinen größer als Hündinnen.

Auf jeden Fall gehören wir mit unserer Statur zu den großen Hunderassen.

Als Rüde erreichen wir eine Körpergröße von 68 bis 72 cm, gemessen am Widerrist.

Die Dobermann-Hündin hingegen, soll eine Widerristhöhe von 63 bis 68 cm erreichen.

Laut dem Rassenstandard der FCI für den Dobermann, ist jeweils eine Mittelgröße der vorgenannten Werte wünschenswert.

Passend zu den Widerristhöhen, pendelt sich das Körpergewicht ein. Auch hier ist der Dobermann-Rüde deutlich schwerer, als die Dobermann-Dame. Das weibliche Geschlecht achtet eben auf ihre Figur...

Wollte ihr wissen wie schwer wir Dobermänner im Regelfall so werden?

Der Standard gibt hier Werte für Rüden mit einem Gewicht von 40 bis 45 kg vor.

Die Damen unter den Dobermann-Hunden sollen ein Gewicht von 32 bis 35 kg vorweisen.

Eine Abweichung von den obigen Werten, ist nach den Richtlinien des Standardas der FCI nicht gewünscht. Sicherlich wird man allerdings auch auf Rassevertreter treffen, die von den Normwerten abweichen, da sie beispielsweise zu viele Kilos mit sich rumschleppen. Ob sie dann aber zur Zucht zugelassen werden und ein Zuchttauglichkeitsprüfung bestehen? Also lieber auf die Linie achten, ist so oder so für die Gesundheit und Fitness, die bessere Wahl.

Stärken

Durch unseren Körperbau und die körperlichen Anlagen, bringen wir Dobermann-Rasse einige Stärken für unseren mitunter sehr unterschiedlich ausgelegten Alltag mit. Denn je nach Verwendung müssen wir vom Polizeidienst, bis hin zum Apportieren einer Frisbeescheibe auf der Hundewiese, diverse Fähigkeiten und Fertigkeiten mit Hilfe unserer körperlichen Konstitution mitbringen. Aber seid Gewiss, nicht umsonst greifen Behörden durch unsere ausgesprochene Leistungsfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit auf unsere Hilfe zurück - wir haben uns bei den unterschiedlichsten Tätigkeiten und Aufgaben bewährt, mit unserer körperlichen und mentalen Belastbarkeit und hervorragenden Leistungen einen Namen gemacht.

Kurz: Egal ob beim Hundesport auf dem Hundeplatz, den Freizeitaktivitäten, dem Diensteinsatz bei einer Behörde oder im Rahmen unserer wertvollen Arbeit als Rettungshund, sind wir mit unserer körperlichen Ausstattung stets gut gewappnet und für alle Herausforderungen bestens gerüstet.

Unsere Vorder- und Hinterläufe sind insgesamt mit einer starken Muskulatur ausgestattet, die einerseits vor einer Verletzung der Gliedmaßen und Bänder guten Schutz bietet, ferner uns kraftvoll und mit großem Elan und Schub vorwärtskommen lässt. Eine ausgeprägte Grundschnelligkeit bringen wir mit, können mit einer hohen Sprungkraft aufwarten, sind trotz unserer Größe beweglich und agil. 

Weiterhin sind wir zähe und robuste Hunde, die sich in der Not wehrhaft verhalten können und unseren Bezugspersonen ausreichend Schutz bieten. So schnell haut uns nichts und niemand um.

Man sagt unserer Rasse eine enorme Sportlichkeit und Athletik nach, nicht umsonst sind wir neben den anspruchsvollen Aufgaben eines Diensthundes, ehemals bei der Jagd auf Raubwild und zum Hüten und Beschützen von Vieh eingesetzt worden. Heute zeigen wir unsere Talente und rassespezifischen Fähigkeiten bei Sportarten wie dem Agility, Rally Obedience, Gebrauchshundesport, Turnierhundesport etc., aber auch im Rahmen des Rettungseinsatzes in Katastrophengebieten. 

Unsere Scharfsinnigkeit und herausragenden Sinne, kommen uns als äußerst wachsame Rasse sehr für die Ausübung von Wachaufgaben aller Art zu Gute - auch deshalb greift man neben unserer körperlichen Möglichkeiten, im Bereich der Wach- und Schutzhundeausbildung gerne auf uns Dobermann-Hunde zurück. Der gute Geruchsinn ist eine Grundvoraussetzung für das erfolgreiche Suchen von vermissten Personen im Rettungshundedienst, aber auch bei diversen Disziplinen im Hundesport, wie dem Mantrailing oder ZOS.

Vom Pflegeaufwand schätzt man uns Dobermann-Hunde, da wir als pflegeleichte Hunderasse gelten.

Apropos Hygiene und Sauberkeit: Wir sabbern nur in seltenen Fällen, z.B. wenn wir unser Lieblingsfressen wittern.

Stärken

  • Geländegängigkeit
  • große Sprungkraft
  • Schnelligkeit
  • schubvolle Beschleunigung
  • Eindruck von Wach- und Schutztauglichkeit
  • Apporttauglichkeit
  • Agilität
  • Belastbarkeit
  • Sportlichkeit
  • fester Biss
  • ausreichend Platz für innere Organe
  • stabiles Skelett
  • imposantes Bellen
  • wenig Sabber
  • geringer Pflegeaufwand
  • leichte Auffindbarkeit von Zecken in Fell
  • Robustheit
  • stabiler Stand
  • Verletzungsresistenz
  • Wehrhaftigkeit
  • Widerstandsfähigkeit
  • Zähigkeit
  • guter Geruchssinn
  • Wärmeresistenz

Schwächen

  • hoher Futteraufwand
  • Fellwechsel 2 mal jährlich
  • Haarverlust ganzjährig
  • großer Platzbedarf
  • Kälteempfindlichkeit
  • Nässeempfindlichkeit
  • Schneeempfindlichkeit

Schwächen

Sicherlich haben wir euch mit unseren Stärken beeindruckt. Dennoch wollen wir Dobermänner so fair sein, euch auch unsere kleinen, aber erwähnenswerten Schwächen zu nennen:

Durch die Beschaffenheit unseres Haarkleids und die damit fehlende wärmende und schützende Unterwolle, sind wir durchaus wetteranfällig. Allzu große Kälte, Nässe und Schnee empfinden wir als unangenehm.

Daher sind wir sicherlich auch keine Hunde, die für eine Zwingerhaltung in Frage kommen, oder in der tiefsten Arktis unseren Lebensraum haben wollen.

Des Weiteren verliert unser Haarkleid ganzjährig Haare. Im Frühjahr und Herbst fällt der Haarverlust saisonal stärker auf Grund des anstehenden Fellwechsels aus - sprich ihr werdet sicherlich sowohl an der Kleidung, im KFZ und Wohnraum etc. mehr Haare von uns finden. Das gehört eben auch zu uns dazu.

Durch unsere Größe brauchen wir im Auto und Wohnraum ausreichend Platz für unsere Bewegungsfreiheit, wir sind keine Handtaschenhunde.

Da wir sehr bewegungsfreudige Hunde sind und wie bereits erwähnt eine stattliche Größe mitbringen, benötigen wir relativ viel Futter, um unsere Energiereserven aufzufüllen.

04

Dobermann: Wesen, Charakter & Temperament

Was zeichnet das Wesen und Sozialverhalten beim Dobermann aus?

Allgemeine Merkmale

Intelligenz Hoch
Temperament Mittel
Willenstärke Hoch
Allein zuhause Mittel
Verfressenheit -
Jagdtrieb Mittel
Wachsamkeit Hoch
Streuner-Trieb -
Bewegungsbedürfnis Hoch
Verspieltheit -
Mut Hoch

Allgemeine Merkmale

Intelligenz

Wir Dobermann Hunde sind äußerst kluge und schlaue Köpfe. Wir sind mit einer hohen Intelligenz ausgestattet, die beispielsweise bei unserer Ausbildung von großem Vorteil ist. 

Insbesondere beim Erlernen der Lerninhalte als Diensthund wird Wert auf eine gute Auffassungsgabe und die schnelle und korrekte Umsetzung gelegt. Hierzu sind wir mehr als in der Lage, da wir gescheite Hunde sind.

Unsere ausgeprägte Intelligenz, Feinfühligkeit und Sensibilität verleihen uns die Begabung viele Situationen zu erahnen und früh zu erkennen. Wir sind äußerst scharfsinnige Hunde.

Bester Beweis für unseren scharfen Verstand sind demnach die ausgesprochene Gelehrigkeit, die uns zu vielseitig begabten Gefährten bei diversen Verwendungsformen machen, sei es im Polizeidienst, als Hundesportler, Rettungshund, Assistenzhund, Therapiehund oder beliebter Alltagsbegleiter. Die unterschiedlichen Anforderungen und zu erlernenden Fertigkeiten in all diesen Bereichen, sind nur für helle Köpfchen zu schaffen - wir Dobermänner beweisen dies seit langer Zeit.

Temperament

Den Dobermann muss man auf jeden Fall als temperamentvollen, aktiven und lebhaften Hund und Charakterkopf bezeichnen. Das Temperament soll dabei aber laut dem aktuellen Rassestandard, von mittlerer Stärke ausgeprägt sein.

Des Weiteren bringen wir eine mittelmäßige Schärfe non Natur aus mit.

Die Reizschwelle liegt bei uns Dobermann Hunden ebenfalls im mittleren Bereich. Wir lassen uns also mnicht so leicht aus der Reserve locken. Unser Gemüt kann einiges ertragen. Wir gelten als recht ausgeglichen und gelassen - wenn es aber genug ist und bestimmte Grenzen überschritten werden, können wir sehr impulsiv und mit Nachdruck entgegenhalten und bei unserem Gegenüber für Eindruck sorgen. Wir können also auch energisch und entschlossen zu Werke gehen.

Uns Dobermännern wird eine ausgesprochen Wesensfestigkeit attestiert.

Bei entsprechender Führung gelten wir als enorm diszipliniert, sind arbeitswillig, arbeitseifrig, arbeitsfreudig und bringen eine hohe Leistungsbereitschaft mit. 

Willensstärke

Wir wirken stets sehr entschlossen und dabei kann man den starken Willen unseres Wesens förmlich spüren. Wir sind bereit für das was auf uns zukommt, gehen selbstwusst und selbstsicher durchs Hundeleben, sind eine charakterstarke Persönlichkeit, die zielgerichtet und konzentriert ihre Aufgaben annimmt und zuverlässig umsetzt. Wir Dobermänner gelten als sehr durchsetzungsfähig.

Weiterhin kann es auch sein, dass wir unseren eigenen Willen unserem Besitzer und den Bezugspersonen gegenüber zeigen und in der einen oder anderen Situation etwas unnachgiebig und stur wirken. Wir haben durchaus manchmal einen dicken Kopf. 

Allein zuhause

Wir sind keine Hunderasse, die den ganzen Tag alleine zu Hause auf die Rückkehr unseres Herrchens warten will.

Ihr dürft nicht vergessen, dass wir gezielt für das enge Zusammenarbeiten mit Menschen in den unterschiedlichsten Funktionen gezüchtet wurden, entsprechend eine enge Bindungsbereitschaft mitbringen und folglich nicht veriansamt tagtäglich alleine zu Hause verweilen wollen - wir brauchen unsere Menschen und wollen so viel Zeit als möglich mit ihnen verbringen.

Bringt man uns mit Geduld frühzeitig das Alleinbleiben bei, dann ist es durchaus möglich uns für ein paar Stunden das Haus hüten zu lassen, aber übertreibt es nicht mit unserem guten Willen...

Jagdtrieb

Natürlich haben auch wir Dobermann-Rasse einen natürlich verankerten Jagdtrieb, schließlich wurde wir in unserer frühen Rassegeschichte u.a. auch für die Raubwildjagd eingesetzt.

Daher sollten von klein auf die Prägungs- und Sozialisierungsmaßnahmen auch positiven Kontakt zu anderen Tieren, seien es Katzen, Wild, vögel oder andere artfremde Spezies sein, damit wir lernen neutral mit diesen Kontakten umzugehen. Hilfreich sind auch bestimmte erzieherische Mittel, wie der Aufbau und das Stärken der Impulskontrolle, individuellen Frustrationstoleranz, Lerninhalte des Antijagdtraining, Abbruchsignalsicherer Rückruf etc..

Wachsamkeit

Wir Dobermann Hunde eignen uns durch unsere Wesenseigenschaften sehr gut zur Beaufsichtigung von Hab und Gut unserer Besitzer. In unseren Genen steckt ein ausgeprägtes territoriales Verhalten, sprich wir sichern unser Revier.

Wenn wir eine Aufgabe zur Bewachung des Eigentums oder von Personen übernehmen, kann man sich voll und ganz auf unsere Aufmerksamkeit und den Beschützerinstinkt verlassen.

Man attestiert unserer Rasse eine ausgesprochene Wach- und Schutztauglichkeit, nicht umsonst werden wir zu Diensthunde und im Bereich des privatwirtschatlichen Objekt- und Personenschutz ausgebildet und eingesetzt - wir sind äußerst scharfsinnig und wachsam, schnappen sofort alles Ungewöhnliche auf und sichern im Rahmen unserer Aufgaben die uns anvertrauten Dinge zuverlässig.

Entsprechend werdet ihr uns auch als Wächter eures Eigentums im Rahmen einer klassischen Begleit- und Familienhundhaltung sehr schätzen, euch selbstredend eingeschlossen. In unserer Gegenwart werden wir dafür sorgen, dass euch nichts passiert.

Bewegungsbedürfnis

Das Bedürfnis nach Bewegung und Aktivität ist hoch. Wir lieben es mit klaren Aufgaben beschäftigt und bewegt zu werden. Dies ist für uns Arbeitstiere zwingend notwendig, damit wir unseren Anlagen und Trieben entsprechend auf unsere Kosten kommen, uns ausleben und entfalten können, um am Ende des Tages ausgeglichen und zufrieden zu sein.

Egal ob es stürmt, regnet, kalt ist, oder eine brütende Hitze das Wetter bestimmt, es gibt keine Auszeit - allerdings sollte das Beschäftigungsprogramm auch im Hinblick auf die aktuellen Wetterbedingungen angepasst sein, damit wir nicht überfordert werden oder gar gesundheitlichen Schaden nehmen. 

Sollte unser Hundehalter und Herrchen selbst ein Sportmuffel oder gar eine Couchpotato sein, dann wird es mit uns Dobermann-Hunden sich im Alltag schwierig darstellen. Und wenn wir körperlich und geistig nicht ausreichend mit adäquaten Aktivitäten gefordert werden, wo unsere Sinne, Instinkte, Körper und Geist angesprochen und gezielt gereizt werden, dann kann Unterforderung, Langeweile und daraus resultierende Unausgeglichenheit, zu schlechter Stimmung bei uns sorgen.

Wir sind als Arbeits- und Gebrauchshunde für körperliche und geistige/mentale Aufgaben gezüchtet worden und wollen folglich bei diversen Tätigkeiten unsere hohe Leistungsfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit unter Beweis stellen, sei es im Rahmen einer speziellen Ausbildung und aktivem Dienst im "öffentlichen" Bereich als Diensthund, Rettungshund, Assistenzhund, Therapiehund oder bei einer "normalen" Haltung auf dem Hundeplatz beim Hundesport.

Alleine auf Grund des vorhandenen Bewegungsbedürfnis von uns Dobermann-Hunden, solltet ihr als Stadtbewohner unbedingt im Vorfeld der Anschaffung überlegen, wir ihr unserem Aktivitäts- und Bewegungsdrang gerecht werden könnt.

Mut

Wir sind sehr mutige, furchtlose, unerschrockene und couragierte Hunde. 

Von Haus aus sind wir sehr wesensfest, mit mittlerer Reizschwelle veranlagt, sind von uns überzeugt und treten daher selbstbewusst und selbstsicher auf - wenn nötig bringen wir eine mittlere Schärfe mit und können impulsiv aus uns herausgehen und dem Gegenüber mit angemessener Härte zur Verteidigung entgegentreten. 

Nicht umsonst werden wir regelmäßig als Wach- und Schutzhunde von Polizei, Zoll, Militär, Sicherheitsunternehmen etc. ausgebildet und für diverse Aufgaben, für die kontrollierter Schneid und Wehrhaftigkeit gefragt ist, eingesetzt und geführt.

Sozialverhalten

Sozialverträglichkeit

Von Haus aus bringen wir Dobermann-Rasse alles mit, damit ihr uns zu einer sozialverträglichen und umweltsicheren Hundepersönlichkeit entwickeln und formen könnt. Aber es liegt eben in der Hand unserer Besitzer, uns die notwendigen Lerninhalte und Maßnahmen zu vom Welpenalter an zu vermitteln, damit wir durch positive Erlebnisse und Eindrücke in Sachen Prägung, Habituation und Sozialisierung, das erforderliche Rüstzeug mitbekommen.

Da wir charakterstarke und durchsetzungsfähige Hunde sind, brauchen wir dementsprechend eine starke Führungspersönlichkeit, die von Anfang an ihre rudelführende Rolle annimmt und wir uns durch dessen Führungsstärke, Konsequenz, Disziplin, Souveränität und Kompetenz, bereitwillig in der Rangordnung unterordnen, da wir das nötige Vertrauen und Respekt in dessen Tun gewonnen haben. Und dies geht wie so oft u.a. über das Futter - ihr seid als Halter das Alphatier und bestimmt im Idealfall im Hund-Mensch-Gespann, stets Anfang und Ende unserer gesamten Handlungen. So billigt ihr uns unser Futter zu, bestimmt wann gespielt, gefressen, trainiert und zur Gassirunde gegangen wird, teilt uns unseren Ruheplatz und sonstige Privilegien zu. Sollten wir versuchen aufzubegehren, schreitet ihr angemessen, aber bestimmt ein und erstickt somit bereits im Keim, unser unerwünschtes Verhalten.

Solltet ihr diese Regeln beachten, werden wir äußerst gehorsame, führige und sozialverträgliche Gefährten. Mit fortschreitender Reifezeit wird unsere Sozialkompetenz weiter an Qualität gewinnen und ausreifen.

Auch an dieser Stelle müssen wir Dobermann-Hunde als Beweis für unsere ausgeprägte Befähigung zum Aufbau einer hochqualitativen und breitangelegten Sozialverträglichkeit, die vielseitige Verwendungsmöglichkeit und aktive Nutzung unserer Dienste im Rahmen der Diensthunde-, Rettungshunde-, Therapiebegleithunde- und Assistenzhundetätigkeit hinweisen. Ohne dass wir als sozialverträgliche Hunde formbar wären, wäre der Einsatz in diesen Bereichen beim engen und mitunter belastbaren Zusammenwirken mit Menschen, undenkbar. Und für ein hamronisches und intaktes Zusammenleben mit unseren Haltern ebenso wenig...




Freundlichkeit zu Hunden

Auch an dieser Stelle muss man vorwegschicken, dass wir bereits früh in unserem Hundeleben, die Möglichkeit für regelmäßigen Hundekontakt bekommen müssen, um mit anderen Hunden jeglicher Couleur zusammenzukommen, das innerartliche Sozialverhalten und die damit verbundenen arttypischen Umgangs- und Verhaltensnormen kennenlernen, aufbauen, üben und ausbauen müssen, um angemessen und angepasst mit unseren Artgenossen kommunizieren, interagieren und zusammenwirken können. Kurz, eine umfassende und tiefgehende Sozialisierung sind unbedingt erforderlich, um uns auch im Hinblick auf Hundebegegnungen zu einem sozialverträglichen und alltagstauglichen Hund zu formen. Negative Erlebnisse sollten von Anbeginn im Hinblick auf Hundekontakt vermieden werden, da diese einen nachhaltigen Eindruck beim Welpen hinterlassen und im weiteren Hundeleben zu Dissonanzen beim Zusammentreffen mit Artgenossen führen können - es ist während der Präge- und Sozialisierungszeit daher unbedingt auf positive Erfahrungen und Eindrücke zu achten.

Erfahren wir diese Lerninhalte und können unsere Persönlichkeit entsprechend aufbauen und entwickeln, so gelten wir Dobermänner generell als umgängliche und verträgliche Hunde, die den Sozialkontakt auch für ihr eigenes Seelenleben brauchen. 

Treffen wir mit dem nötigen Rüstzeug auf andere Vierbeiner, so treten wir ihnen in aller Regel mit freundlicher, friedfertiger und positiver Grundstimmung entgegen.

Dennoch raten wir euch Haltern, stets aufmerksam das Treiben mit Gleichgesinnten gut zu beobachten, um Verhalten möglichst antizipieren und wenn nötig einschreiten zu können. Denn je nachdem wie sehr wir uns durch Verhalten unseres Gegenübers genervt oder gar bedroht fühlen, kann unsere Reizschwelle überschritten werden und eine klare Ansage die Folge sein.

Sollten wir mit ebenbürtigen fremden Hunden aufeinandertreffen, so gilt Obacht zu halten, denn hier könnte es zu Rangordnungsreibereien kommen.

Kleinen Hunden gegenüber sind wir neutral eingestellt...aber auch sie sollten den Bogen im Hinblick auf ihre Umgangsformen nicht überspannen, denn jegliche Geduld ist irgendwann aufgebraucht.

Rüden und Hündinnen untereinander sollte man ebenfalls Beachtung schenken.




Freundlichkeit zu Menschen

Wir Dobermann Hunde, egal ob Rüde oder Hündin, sind von unserem Wesen und Charakter grundsätzlich sehr freundliche und angenehme Hunde. 

Unter normalen Umständen verhalten wir uns sehr friedlich.

Fremden Menschen gegenüber sind wir aber eher etwas reserviert und misstrauisch eingestellt, schließlich ist dies eine wichtige Eigenschaft für einen Wach- und Schutzhund, da man nie weiß, wer unser Gegenüber ist und was er ggf. im Schilde führt - wir wollen uns also zunächst ein Bild verschaffen.

Regelmäßig bescheinigt man uns unsere gute Umgänglichkeit und Menschenfreundlichkeit, liebe und sanfte Art, wie sonst sollten wir als Assistenz- und Therapiehunde so eng mit hilfsbedürftigen Menschen leben und arbeiten. Ferner stehen wir durch unser kooperatives Verhalten und unsere positive Grundstimmung in Bezug auf Menschen, für zahlreiche weitere Ausbildungswege wie den Diensthunde- oder Rettungshundebereich, hoch im Kurs. Ohne ein hohes Maß an Empathie, Feinfühligkeit und Verträglichkeit wäre dieser enge Kontakt nur schwerlich möglich - wir sind sehr friedfertig veranlagt.




Dominanz gegenüber Menschen

Der Dobermann ist ein cleverer Hund, der genau spürt, wenn ihm zu viel Leine gegeben wird. Sprich der Hundehalter ist angehalten, dem Dobermann zu verstehen zu geben, wer der Boss und Rudelführer ist.

Und hier gilt es nicht nachzulassen, denn sonst versucht auch der Dobermann mit dominanten Verhalten seine Position in der Rangfolge zu verbessern. Und denkt daran, wir sind willensstark und durchsetzungsfähig. 

Insbesondere die Rüden unter uns Dobermännern sind dafür prädestiniert.

Konsequenz, Disziplin und Durchssetzungvermögen sind der Schlüssel zum Erfolg in Sachen Führung, damit der Dobermann seine Hauptbezugsperson als Rudelchef und Autoritätsperson akzeptiert, der nötige Respekt aufgebaut wird und sich unterordnet.




Bindung zum Herrchen

Unsere Familie und Ersatzrudel sind uns heilig und enorm wichtig. Wir pflegen zu allen Familienmitgliedern einen guten Kontakt, sind in der Familie äußerst anhänglich und gerne in der unmittelbaren Umgebung und Nähe unserer Bezugsmenschen.

Zu unserem Rudelchef und Hauptbezugsperson bauen wir eine intensive Bindung auf und führen ein enges Verhältnis - ohne diese stabile Führerbindung und intensive Bindungsfähigkeit wäre die herausfordernden Arbeiten gerade als Diensthund, Rettungshund, Assistenzhund und Therapiehund gar nicht möglich, wo es doch auf ein intaktes und funktionierendes Team mit gegenseitig unerschütterlichem Vertrauen, signifikant ankommt um erfolgreich die anspruchsvollen Aufgaben zu lösen und meistern.

Dabei sind wir unserem Herrchen/Frauchen und allen anderen Bezugspersonen immer sehr loyal und treu.

Wenn ihr Hundebesitzer die grundsätzlichen Regeln für die Erziehung, Prägung, Sozialisierung und das Miteinander mit uns Dobermann Hunden beachtet, werden wir eine inniges, unumstößliches und harmonische Hund-Mensch-Team bilden, dass durch den frühen Bindungsaufbau, Respekt und Vertrauen geprägt wird.




Erziehbarkeit

Da wir Dobermann-Rasse als Arbeits- und Gebrauchshunde gezüchtet und von Anbeginn unserer Rassegeschichte verwendet wurden, sind wir generell einfach und leicht zu erziehen und abzurichten - Voraussetzung ist aber die sachkundige und versierte Herangehensweise und Führung.

Auf Grundlage der erlangten Prägungs-, Habituations-, Sozialisierungs- und Erziehungsmaßnahmen beim Züchter, geht es sofort nach der Übernahme von uns als Welpen auf dem bisherigen Kenntnisstand weiter. Schließlich wollt ihr uns doch das nötige Rüstzeug mit größtmöglichem Umfang vermitteln, um uns auf unser zukünftiges Hundeleben an eurer Seite, bestmöglich vorzubreiten. Ihr wünscht euch doch sicherlich einen sozialverträglichen, umweltsicheren, verhaltenssicheren, gehorsamen und führigen Partner.

Aber mit unserer Rasse habt ihr auf Grund unserer Wesenseigenschaften eine gute Wahl getroffen, denn wir sind intelligent, lernwillig und gelehrig, arbeitsfreudig, kooperativ, leistungswillig und führig. Wir freuen uns auf die enge Zusammenarbeit in allen Belangen, wollen von euch durchgehend und konsequent geführt werden. 

Wir brauchen aber wie bereits erwähnt, eine starke Führungspersönlichkeit, die weiß wie sie uns anpacken und steuern muss. Wir sind keine Anfängerhunde. Ihr habt als Rudelführer die Entscheidungshoheit, die es diszipliniert und mit Fürhungsstärke konsequent umzusetzen gilt.

Dass wir gut auszubilden sind, beweisen erneut unsere vielfältige Verwendbarkeit in diversen Bereichen, wo wir mit unserem Verhalten und Handeln, sensibel und höchstverantwortungsvoll, funktionieren müssen. Und die hervorragende Ausbidlungsfähigkeit und Erziehbarkeit wird uns hierbei regelmäßig bescheinigt.




Kinderfreundlichkeit

Generell gelten für ein harmonisches und funktionierendes Zusammenleben von Hunden mit Kindern bestimmte Umgangsformen und Verhaltensregeln - für beide Seiten.

So wie die Grundvoraussetzung für den Dobermann-Welpe die positivverlaufene Prägung mit der Spezies Mensch und einer umfassenden Sozialisierung der artfremden Individuen für die Beziehungsfähigkeit ist, so brauchen die Kinder ein Grundgerüst an Regeln, wie man grundsätzlich mit einem Hund umzugehen hat. 

Beide Seiten müssen anfangs behutsam zusammengeführt werden, damit sie sich kennen und schätzen lernen, das gegenseitige Individuum und dessen Verhalten studieren können, um sich auf das Gegenüber anzupassen.

Und über allem steht der gegenseitige Respekt und das nötige Vertrauen, das durch den angemessenen Umgang beim sozialen Zusammenwirken aufgebaut wird.

Zudem sollten Erziehungsberechtigte und Eltern stets dem Zusammenwirken, besonders bei kleinen Kindern, beiwohnen. Mit der Anwesenheit der ranghöheren erwachsenen Rudelmitglieder, die für das konsequente Führen des Dobermann im Haushalt verantwortlich sind, wir gewährleistet, dass situativ Verhalten der Kinder oder des Hundes antizipiert werden und wenn nötig eingeschritten werden kann.

Es kommt also in Sachen Verträglichkeit immer auf mehrere Faktoren an, denn angeborene rassespezifische Wesenseigenschaften, erlangte Lerninhalte und Erfahrungswerte, situatives Allgemeinbefinden sowie die Verhaltensweise und der Umgang des jeweiligen Gegenübers, spielen eine Rolle im Hinblick auf das Zusammenwirken.

Um eure Kinder eine gute Basis mitzugeben, legen wir euch unseren Leitfaden mit den Golden Regeln für den Umgang mit Hunden ans Herz, zudem solltet ihr über einen Hund-Kind-Kurs in der Hundeschule nachdenken.

Nun wollen wir uns nochmal die charakterlichen Eigenschaften des Dobermanns in Erinnerung rufen: Die Rasse gilt als sensibel, feinfühlig, kooperativ, mit freundlicher und friedlicher Grundstimmung veranlagt, aber auch selbstbewusst, willensstark, mit mittlerer Reizschwelle und Schärfe ausgestattet. Zudem bringt der Dobermann ein ausgeprägtes Beschützergen mit. Er ist zu den Familienmitgliedern anhänglich, baut aber im Regelfall zu einer bestimmten Hauptbezugsperson die engste Beziehung auf, von der er auch geführt werden will.

Ferner wird Dobermann-Hunden ihre hervorragende Eignung für die Haltung als Familienhund immer wieder bescheinigt, sie gelten als kinderlieb und -verträglich. Zudem können die Kleinen dem Schutz ihres Hundepartners Gewiss sein. Werden alle vorgenannten erzieherischen Komponenten und die individuellen Merkmale der jeweiligen Hundepersönlichkeit berücksichtigt, dann steht der Integration und einem harmonischen Zusammenleben von Dobermann und Kindern, nichts im Weg. Sie werden sich gut miteinander verstehen und viel Spaß im Alltag haben.




Sozialverhalten

Freundlichkeit Mittel
Dominanz Mittel
Sozialverträglichkeit Hoch

Freundlichkeit Hoch
Dominanz Mittel
Bindung Herrchen Hoch
Erziehbarkeit Mittel
Kinderverträglichkeit Hoch
Sensibilität -
05

Was gibt es beim Dobermann im Hinblick auf die Erziehung zu wissen?

Welche rassespezifischen Erziehungsthemen können bei der Haltung des Dobermanns aufkommen?

Erziehungsthemen

Im Hinblick auf den Welpenkauf bzw. die Anschaffung eines Hundes, gibt es im Hinblick auf mögliche rassespezifische Erziehungsthemen, den ein oder anderen Punkt, der bereits bei den Recherchen nach dem passenden Hundepartner und der Bezugsquelle zu beachten sind. Hilfreiche Infos haben wir diesbezüglich in einem gesonderten Artikel für euch zusammengestellt. Dennoch wollen wir auf ein paar wesentliche Themen kurz eingehen:

Zum einen wären da rassebedingte Kriterien, die jeder potentielle Hundekäufer auf seiner Watchlist haben sollte, damit der zukünftige tierische Sozialpartner u.a. zu der eigenen Persönlichkeit, dem angestrebten Verwendungsziel und den Haltebedingungen passt. Denn je nach Rasse und Hundeindividuum, sind Hundeerfahrung, Sachkunde, Führungsstärke wichtige Grundpfeiler, um Hundepersönlichkeit gewachsen zu sein, die auf Grund ihrer ursprünglich angestrebten Verwendung mit Anlagen wie Willensstärke, Selbstbewusstsein, Eigenständigkeit etc. ausgestattet sind und für ein funktionierendes Hund-Mensch-Gespann, eine durchsetzungsfähige Autoritätsperson benötigt, die sich den Respekt des charakterstarken Gegenübers erarbeitet. Gerade bei einem durchsetzungsstarken Charakterhund wie dem Dobermann, der sich primär einer Hauptbezugsperson anschließt und von dieser eng und gradlinig geführt werden will, ist dies unerlässlich, um ein harmonisches und intaktes Verhältnis voller Vertrauen aufzubauen. Schließlich wollt ihr doch euren Hund im Griff und unter Kontrolle haben, er sich durch die Akzeptanz eurer Rolle als Rudelführer unterordnen und seinem Herrn und Meister die Entscheidungsbefugnis überlassen - hier haben Herrchen/Frauchen ab der Welpenübernahme das Heft in der Hand, um durch versierten Umgang und Führen, von klein auf in Sachen Rangordnung für klare Verhältnisse zu sorgen und den eingeschlagenen Weg konsequent beizubehalten. Auch wenn es hier und da, besonders im Zusammenwirken mit den Welpen schwerfallen mag und zwei Herzen in der Halter-Brust schlagen, mit Undiszipliniertheit, Inkonsequenz, Nachgiebigkeit etc. werden nachhaltig Lernerfahrungen beim Welpen aufgebaut, die im weiteren Verlauf die Beziehung belasten, da der Hund hier und da versucht Regeln und Grenzen zu seinen Gunsten zu verschieben. Hunde haben ein sehr gutes Gedächtnis, viel Zeit seine Bezugspersonen zu beobachten um sich ein detailliertes Bild zu machen und durch ihre Scharfsinnigkeit die perfekte Gelegenheit abzupassen, um sich einen Vorteil zu erarbeiten. Besonders heikel kann dies dann in der Junghunde- und Pubertätsphase je nach Hundepersönlichkeit werden, wo der Vierbeiner in verschiedenen Situationen im Alltag etwas aufmüpfig wird und wie bei Jugendlichen auch mal eine "Widerrede" durch Ungehorsam und dem Austesten der gesteckten Grenzlinien, auffällt. Gerade bei so starken, durchsetzungsfähigen und willenskräftigen Rassen wie dem Dobermann, müssen daher eine strikte Rollenverteilung, sowie die konsequente und disziplinierte Umsetzung der notwendigen Regeln, das Fundament der Sozialgemeinschaft bilden. Genau aus diesem Grund, gilt der Dobermann auch nicht als Anfängerhund, denn hier besteht die Gefahr, dass die handelnden Personen der Dobermann-Persönlichkeit nicht gewachsen, mit der Haltung überfordert sind, was schnell zu einer richtigen Belastung für die Hunde-Mensch-Beziehung und mitunter durch mangelnde Kontrolle, zu einer Gefahr für Dritte beim Führen im öffentlichen Raum, werden kann.

In selbem Atemzug muss man die notwendigen lernerischen Maßnahmen nennen, die im Hinblick auf die Welpenaufzucht, einen enormen Stellenwert einnehmen. Denn die gesamte Persönlichkeit des Hundes ist schließlich ein Sammelsurium aus angeborenen Anlagen und ab dem Tag der Geburt, erlangter und erworbener Erfahrungen, Eindrücke und Lerninhalte. Alle zusammengenommen, tragen zur Persönlichkeitsentwicklung und -prägung bei, nehmen folglich auf dessen Verhalten Einfluss.

Und genau an diesem Punkt, kommt die Relevanz der richtigen Bezugsquelle wieder in Spiel, da durch sorgsame, versierte und kontrollierte Zucht nach festen Standards und mit den folgenden ersten signifikanten Maßnahmen in Sachen Prägung, Habituation und Sozialisierung, wegweisende Grundlagen von Seiten des zuchtverantwortlichen Ersthalters hinsichtlich der Formung der Welpenpersönlichkeit und damit angestrebten Sozialverträglichkeit und Umweltsicherheit gelegt werden. Es kann schließlich von jedem Welpenkäufer doch nur das Ziel sein, gesunde, authentische und verhaltenssichere Welpen in die Haltung zu übernehmen, um aufbauend auf den bisher erworbenen Erfahrungswerten und Lerninhalten durch das fürsorgliche Zutun des Züchters, ideale Voraussetzungen für das weitere Vorgehen vorzufinden - immerhin soll dem Welpe doch das nötige Rüstzeug vermittelt werden, um sich in seinem Hundeleben zurechtzufinden, angemessen und angepasst verhalten zu können, schlichtweg alltagstauglich zu sein.

Es gibt also einiges im Sinne des Hundes und einer funktionalen und harmonischen Beziehung zu tun, packen wir´s gemeinsam an...

Daher wollen wir euch nun auf Grund der bisherigen Ausführungen noch mit der ein oder anderen rassespezifischen Erziehungsfrage betraut machen, die rund um die Dobermann-Haltung immer mal wieder im Alltag aufkommen kann:

Die Dobermann-Rasse ist als Arbeits- und Gebrauchshund gezüchtet worden und eignet sich durch ihre vielseitigen Fähigkeiten, für diverse Aufgaben und Tätigkeiten. Das ist wunderbar, da man mit diesem Rassehund ein breites Spektrum hat, mit dem man den Dobermann ausreichend rassespezifisch fordern und auslasten kann. Aber dies muss auch getan werden, denn die arbeitswillige, lauffreudige und aktive Rasse will intensiv mit seiner Hauptbezugsperson arbeiten, körperlich und kopfseitig gefördert und herausgefordert werden. Aber keine Angst, es gibt zahlreiche Aktivitäten, die sich für den Dobermann ideal eignen, bei denen er sich mit all seinen Anlagen, Trieben, Talenten und Stärken einbringen, entfalten und ausleben kann. Die arbeitseifrige und bewegungsfreudige Hunderasse ist daher garantiert nicht der passende Partner für Couchpotatos, da ein unausgelasteter, gelangweilter und unterforderter Dobermann, schlechte Stimmung bekommen wird, dies sich sicherlich auf sein Gemüt und daraus resultierende Verhalten legt und darin münden kann, dass der selbstständige Charakterhund, sich nach einer Alternativbeschäftigung eigenständig umschaut.

Ferner ist der Dobermann nicht der richtige Hundepartner, wenn er auf Grund der beruflichen Situation seines Halters, den ganzen Tag auf die Rückkehr alleine zu Hause verweilen soll. Die Rasse pflegt eine äußerst enge Beziehung und Bindung zu Herrchen/Frauchen, wie man auch die Verwendung innerhalb eines abgestimmtes Team als Diensthunde-, Assistenzhunde-, Rettungshunde- und Therapiehundegespann sehen kann. Der Dobermann kann durch entsprechende Erziehung und Gewöhnung des Alleinbleibens, sicherlich einige Stunden mal das Haus hüten, aber es sollte nicht der Regelfall sein.

Der ausgeprägt verankerte natürlich Jagdtrieb muss innerhalb des Auslastungsprogramm und der Erziehungsmaßnahmen ausreichend berücksichtigt werden, damit auf kontrollierte Weise der Jagdinstinkt angesprochen und in adäquate Beschäftigungsformen umgeleitet wird. Ebenso wichtig sind aber die Sozialisierung und Erziehung, um den Dobermann mit artfremden Spezies wie Katzen, Wild, Kaninchen, Vögel etc., früh während der Aufzucht vertraut zu machen und seine individuelle Impulskontrolle und Frustrationstoleranz auf- und auszubauen. Ferner braucht ihr als Halter Führungsinstrumente, mit denen ihr euren Vierbeiner kontrollieren könnt. So muss der Grundgehorsam in allen Facetten sicher sitzen, um darauf aufbauen ein Abbruchsignal und den sicheren Rückruf aufzubauen und im situationsbedingten Notfall abrufen zu können. Ein Antijagdtraining in der Hundeschule wird sicherlich seine zusätzliche Wirkung erzielen und ist daher ebenfalls ratsam. Mit den vorgenannten Maßnahmen soll erreicht werden, dass einmal der Dobermann nicht auf jeglichen externen Reiz sofort anspringt, sich und seinen Beute trieb also selber im Griff hat, aber auch ihr als verantwortlicher Halter und Hundeführer, situativ euch das Gehorsam und die Führigkeit des Vierbeiners durch sicher erlerntes und abrufbares Verhalten, Gewiss sein könnt.

Weiters ist der Dobermann ein gefragter Wach- und Schutzhund, der durchaus ausgeprägt territorial veranlagt ist und entsprechend sein Revier bewacht und für Sicherheit sorgt. Auch diese Anlage muss im Hinblick auf die Erziehung und das Führen des Dobermanns unbedingt in die Trainingsmaßnahmen und den Umgang einfließen.

Gehören Kinder zum Haushalt, braucht es von Anfang an auch klare Regeln und Grenzen für Hund und Kinder, deren Umsetzung durch das geschickte Moderieren des "Erziehungsberechtigten" während jeglichem Zusammenwirken, kontrolliert werden sollte. Der Dobermann ist seinen Menschen gegenüber zwar äußerst freundlich friedlich gestimmt und gilt als kinderlieb, dennoch darf der Bogen weder unbeabsichtigerweise noch vorsätzlich überspannt werden. Die Rasse bringt eine mittlere Reizschwelle mit, ist demnach gerade im Hinblick auf seine Bezugsmenschen durchaus tolerabel, kann sich aber auch bei einer empfundenen Bedrohung und dem Unterschreiten seiner Individualdistanz pikiert zeigen und nachdrücklich wehren. Dies gilt es durch die stetige Anwesenheit als Leittier des Familienrudels und die Möglichkeit zum Einschreiten, zu vermeiden. Ein Hund-Kind-Kurs in der Hundeschule und einige Goldene Regeln, sollten daher ein gutes Fundament für das harmonische Zusammenleben bilden.

Zu guter Letzt wollen wir nochmals die Notwendigkeit einer starken Führungshand und -persönlichkeit an der Seite des Dobermanns hinweisen. Feste Regeln, klare Grenzen, Konsequenz, Disziplin, Führungsstärke, Durchsetzungsfähigkeit, Sachkunde, Hundeerfahrung etc. sollten unbedingt für die Haltung mitgebracht werden, damit der Halter seinen Hund führt und nicht überspitzt gesagt, der Dobermann die Führungsfrage umkehrt und das Zepter selber in die "Pfoten" nimmt. Werden die individuellen Bedürfnisse des Hundes gestillt, so wird er keinen Grund haben aufzubegehren und die Rolle seines Leittiers zu untergraben. Dies ist der Schlüssel zum Erfolg.

Kommt es dennoch trotz aller Vorsicht und vorbildhafter Maßnahmen zu Verhaltensproblemen mit eurem Dobermann, so zieht frühzeitig einen erfahrenen Hundetrainer oder Verhaltenstherapeuten hinzu. Denn mit eigenem Herumdoktern werden viele unerwünschte Verhalten oft verschlimmbessert und verfestigen sich. Guter Rat ist an dieser Stelle nicht teuer.

Erziehungsthemen

  • Antiaggressionstraining
  • Antijagdtraining
  • Hund und Kind Training

Dobermann - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Eingefasst in einer Aura unverwechselbarer Majestät und Anmut, ist der Dobermann eine Hunderasse, die in allen Nuancen einen starken aber gleichzeitig eleganten Charakter widerspiegelt. Einst im Jahre 1890 von Friedrich Louis Dobermann erschaffen, hat diese Rasse über die Jahre hinweg eine Kennzeichnung sowohl als grandioser Arbeitshund sowie als unermüdlicher Schutzbegleiter erlangt.

Sozialisation des Dobermanns

In Anbetracht der Dobermann-Rasse ist es entscheidend, besonderes Augenmerk auf die Sozialisierung zu legen. Ihre Sozialisation ist insbesondere deshalb wichtig, weil der Dobermann aufgrund seines starken Schutzinstinkts und seiner festgefahrenen Loyalität zum Herrchen schnell zu Aggressionen neigen kann, wenn er nicht richtig sozialisiert wurde. Daher sollte die Sozialisierung möglichst schon im Welpenalter beginnen und kontinuierlich fortgeführt werden. Es eignet sich, den Welpen regelmäßig mit neuen Situationen, Menschen und Tieren konfrontieren, um ihm zu helfen, neue Erfahrungen zu sammeln und die Welt besser zu verstehen.

Grundkommandos

In Bezug auf die Grundkommandos für diese Rasse sind insbesondere "Sitz", "Platz", "Hier" und "Bleib" von vitalem Interesse. Sie helfen dem Besitzer, eine Grundlage für die Kontrolle und Führung des Dobermanns zu schaffen.

Gehorsamstraining – Leinentraining

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Gehorsamstraining. Der Dobermann ist ein intelligenter, schneller Lerner und daher für diverse Gehorsamsübungen gut zu nutzen. Das Training sollte stets auf positive Verstärkung basieren und übermäßige Härte vermieden werden, um das Vertrauen des Dobermanns nicht zu gefährden.
Das Leinentraining spielt auch eine entscheidende Rolle in der Ausbildung eines Dobermanns. Dies kann dazu beitragen, unerwünschtes Verhalten wie das Ziehen an der Leine oder das Springen auf andere Personen zu minimieren. Geduld und Beständigkeit sind hierbei Schlüssel zum Erfolg.

Spiel- und Apportiertraining

Darüber hinaus darf das Spiel- und Apportiertraining nicht vernachlässigt werden. Sie fördern die mentale und physische Fitness des Dobermanns, schaffen eine positive Verbindung zum Besitzer und helfen, das Jagdverhalten des Hundes in geordnete Bahnen zu lenken.

Was sollten wir sonst noch zu dieser Rasse wissen?

Der Dobermann ist eine deutsche Hunderasse, die für ihre Intelligenz, Treue und Schutzeigenschaften bekannt ist. Ursprünglich wurde der Dobermann als Wachhund und Begleiter gezüchtet und ist heute immer noch ein beliebter Hund für Polizei- und Militäreinsätze sowie als Familienhund. Die Rasse hat eine charakteristische Erscheinung mit schlanker, muskulöser Statur und einem kurzen, glänzenden Fell. Der Dobermann benötigt viel Bewegung und mentale Stimulation, um glücklich und gesund zu bleiben.

Temperament

Der Dobermann ist bekannt für sein mutiges und zuverlässiges Temperament. Diese Hunderasse ist hochintelligent und braucht viel mentale und körperliche Stimulation, damit sie glücklich und zufrieden bleibt. Sie sind auch sehr treu zu ihrem menschlichen Rudel und passen sehr gut zu Familien. Allerdings können sie sich aggressiv verhalten, wenn sie nicht richtig sozialisiert oder trainiert sind, daher ist es notwendig, ihnen frühzeitig Gehorsam und Grenzen beizubringen.

Gesundheit

Dobermänner sind im Allgemeinen gesunde Hunde, aber wie alle Rassen sind auch sie anfällig für bestimmte Krankheiten. Dazu gehören u.a. Hüftdysplasie, Hypothyreose und Herzkreislauferkrankungen wie die dilatative Kardiomyopathie. Daher ist die regelmäßige tierärztliche Versorgung unerlässlich, um diese Gesundheitsprobleme zu erkennen und zu behandeln.

Pflege

Dobermänner sind relativ pflegeleicht. Ihr kurzes Fell muss nur einmal pro Woche gebürstet werden, um ihren Glanz zu erhalten und sie sauber zu halten. Sie haaren nicht besonders stark, und regelmäßige Bürstungen können dabei helfen, lose Haare zu entfernen.

Training

Diese Rasse braucht viel Bewegung und mentale Stimulation. Ein Dobermann sollte täglich mindestens eine Stunde Bewegung haben, obwohl er glücklicher sein wird, wenn er mehrere Stunden laufen, spielen und herumtollen kann. Sie profitieren auch enorm von Gehorsamstraining und Gehirnjogging-Spielen. Es ist wichtig, früh mit dem Training zu beginnen und es konsequent zu halten, um das Beste aus ihrem intelligenten, arbeitsfreudigen Wesen herauszuholen.

Zusammenfassung

Im Großen und Ganzen ist der Dobermann eine wunderbare Rasse mit viel Potenzial, aber es ist wichtig zu bedenken, dass er sowohl körperlich als auch geistig aktiv bleiben muss, um gesund und glücklich zu sein. Es ist auch wichtig, sie richtig zu sozialisieren und zu trainieren, um sicherzustellen, dass sie gut angepasst und kontrollierbar sind.

Am Ende blickend auf die Herausforderungen und Freuden, die mit dem Besitz eines Dobermanns einhergehen, stellt sich heraus, dass es vor allem der Respekt vor seiner Intelligenz, seiner Energie und seines Instinkts ist, der einen verantwortungsbewussten Besitz ausmacht. Ein Dobermann benötigt viel körperliche und geistige Anregung, was einen engagierten, aktiven Besitzer erfordert. Er wird jedoch mit Loyalität, Schutz und unermesslicher Liebe belohnen. Es ist ein sanfter Riese, der durch jede einzelne Ader des Körpers pure Liebe und Hingabe pulsiert und nur darauf wartet, diese Liebe mit seinem verantwortungsvollen und liebevollen Besitzer zu teilen.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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Rassetypische Krankheiten des Dobermanns

Dobermann: Welche Erbkrankheiten, genetischen Belastungsfaktoren und sonstigen rassetypischen Hundekrankheiten können auftreten?

Erbkrankheiten

Prinzipiell sind wir Dobermann-Rasse widerstandsfähige, resistente und robuste Hunde, die dennoch von der einen oder anderen genetisch und erblich bedingten Krankheit betroffen sein können, da eine Rasseprädisposition bekannt ist.

So kommt es nun auch im Zusammenhang mit der Gesundheit wiederum darauf an, woher ihr euren Dobermann bezieht. Denn in der organisierten und kontrollierten Zucht kommen nur sorgsam selektierte Zuchthunde zum Einsatz, um die jeweilige Zuchtlinie nicht durch etwaige Belastungsfaktoren der einzelnen Zuchthunde und deren individuellen genetischen Vorgaben, zu gefährden. 

So heisst es auch in Sachen Gesundheit, körperliche und geistige/mentale Konstitution: Augen auf beim Welpenkauf.

Um hier bestens informiert und vorbereitet auf die Bezugsquellen zugehen zu können, legen wir euch unseren Leitartikel "Was muss ich rund um den Welpenkauf alles beachten?" zur Lektüre ans Herz. Hier findet ihr konkrete Themen, die ihr bei eurem Kontakt mit potentiellen Dobermann-Bezugsquellen abklopfen und vor Ort in Augenschein nehmen solltet. 

Schauen wir uns nun die möglichen gesundheitlichen Prädispositonen für Erbkrankheiten und Gendefte an, die für die Dobermann-Rasse bekannt sind:

Die Dilatative Kardiomyopathie (DCM) ist eine angeborene Herzerkrankung, die bei uns Dobermann Hunden öfter anzutreffen ist und durch einen unvorhersehbaren Herztod aus dem Hundeleben scheiden lässt. Da die Quote der betroffenen Dobermann Rüden und Hündinnen bei 58,7% liegt, spricht man auch von der Dobermann Kardiomyopathie. Bei der Dilatative Kardiomyopathie (DCM) ist der Herzmuskel direkt krankheitsmäßig betroffen.  

Eine weitere erbliche Erkrankung, die ab und an bei einem von uns Dobermännern diagnostiziert wird, ist das Kongenitale Vestibularsyndrom. Dabei ist das Gleichgewichtsorgan, dass sich in unserem Innenohr befindet, gestört.

Eine genetisch bedingte Veranlagung für das Wobbler-Sydrom ist ebenfalls bei uns Dobermann-Hunden bekannt. Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung der Halswirbelsäule und des Hals-Rückenmarks. Dobermann Rüden sind von der Häufigkeit in einem Verhältnis von 2:1 zu unseren Hündinnen davon betroffen.

Wie bei vielen anderen großen Hunderassen, tritt die Hüftdysplasie (HD) bei einigen Dobermännern auf. Daher auf jeden Fall vor dem Kauf eines Dobermann-Welpen, entsprechende Gesundheitsbefunde aushändigen lassen.

Die von-Willebrand-Krankheit (vWD) ist ebenfalls eine erblich bedingte Erkrankung, die auf den einen oder anderen Dobermann zukommen kann. Sie wird auch als von-Willebrand-Syndrom bezeichnet. Die Krankheit ist eine Blutgerinnungsstörung, also eine erblich bedingte Blutkrankheit.

Des Weiteren gibt es eine genetisch bedingte Krankheit, die ausschließlich unsere Hunderasse und andere Pinscherarten betrifft. Die Tanzender-Dobermann-Krankheit ist eine neurologische Erkrankung. Sie tritt sehr selten auf und kann bis zu einer Lähmung der Hinterläufe verlaufen.

Weitere bekannte erbliche Vorbelastungen findet ihr in unserer "Krankeitsbox", wo ihr weitere Informationen zu den entsprechenden Krankheiten, direkt durch Anklicken des jeweiligen Links erhaltet.

Blicken wir noch über den Großen Teich, in die USA. Dort sammelt die Orthopedic Foundation for Animals (OFA) seit 1974 Daten zu veterinärmedizinischen Untersuchungsergebnissen im Hinblick auf erblich bedingte Hundekrankheiten. Diese liefert somit weitere Anhaltspunkte, allerdings auf ein geschlossene Dobermann-Population in Amerika:

Die OFA führt bei den erblich bedingten Krankheiten des Dobermanns, die Ellenbogendysplasie mit 0,8% der tiermedizinisch untersuchten Dobermann-Hunde auf. Ein äußerst geringer Wert...

Des Weiteren ist die Schilddrüsen-Unterfunktion bei 4,5% der untersuchten Dobermänner gelistet.

Eine statistische Quote von 1,3% wird für etwaige Augenerkrankungen bei uns Dobermann-Hunden angegeben.

Die Zahnstatusaufnahme führt bei 2,8% der Dobermann Hunde zu Zahnauffälligkeiten.

Sonstige Krankheiten

Da wir Dobermann-Hunde Klappohren haben, kann sich durch mangelnde Sauerstoffzufuhr im Gehörgang, Feuchtigkeit bilden und dies zu einer Infektion führen. Schmutz und parasitäre Mitbewohner sorgen für ihr Übriges. Daher steht die regelmäßige Pflege und Kontrolle unserer Ohren unbedingt auf dem Pflegeprogramm, um durch die entsprechende Hygiene möglichst Entzündungen zu vermeiden.

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Welche Aktivitäten eignen sich für den Dobermann?

Welche Hundesportarten und Alltagsbeschäftigungen eignen sich für den Dobermann?

Passende Sportarten

Bei der richtigen Auswahl der Aktivitäten spielen die körperlichen und wesensseitigen Eigenschaften des Hundes wiederum ein zentrale Rolle. Denn einerseits geht es darum, mit passenden Beschäftigungen den Hund physisch und psychisch zu fordern, damit seine individuellen Triebe kontrolliert gereizt und angesprochen werden, er sich dabei körperlich einbringen und abrackern, aber auch seine hervorragenden Sinnesorgane, rassespezifischen Fähigkeiten und erlangten Fertigkeiten abrufen und sich bei den Aufgaben und Übungen kopfseitig ausleben kann. Zudem soll dies natürlich auch alles Spaß machen, dem Wohbefinden zuträglich sein und der Gesundheit nicht schaden.

So bringen wir Dobermann-Hunde ideale Voraussetzungen mit, da wir als athletisch, aktiv, arbeitseifrig, bewegungsfreudig, leistungsfähig und äußerst gebrauchstauglich beschrieben werden, eine robuste und stabile Konstitution haben, schnell und leicht neue Dinge lernen, eng, intensiv und kooperativ mit Herrchen/Frauchen zusammenarbeiten wollen und bei entsprechendem Handling eine gute Führigkeit zeigen. Nicht umsonst greifen so viele Profis für eine Spezialausbildung auf unsere Rasse zurück - dies kommt euch für das Training und Zusammenwirken beim Hundesport und den Alltagsbeschäftigungen ebenso zu Gute.

Auf jeden Fall sind wir Dobermänner vielseitig verwendbar und werden mit unserer Entschlossenheit und Zielstrebigkeit, gemeinsam viel Freude haben und Erfolge einheimsen.

Bevor es nun aber mit dem Hundesport oder den Freizeitaktivitäten losgehen kann, ist es ratsam uns beim Tierarzt nochmals vorab auf Tauglichkeit durchchecken zu lassen. So können unentdeckte Verletzungen oder Krankheiten ausgeschlossen werden. Sicher ist sicher.

Ferner sollte auch nicht zu früh mit diversen Aktivitäten in der Wachstumsphase begonnen werden, da die Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist und es während dieser Zeit, zu nachhaltigen Belastungen und Schäden an Gelenken, Skelett, Knorpeln, Bändern etc. kommen kann. 

Je nachdem in welchem Lebensphasenzyklus wir uns zudem befinden, müssen die Intensität und Umfang der Aktivitäten dosiert und angepasst werden. Ein Senior Dobermann, der bereits Hüftprobleme hat, kann sicherlich keine 1,5 Stunden Wandertour oder Agility absolvieren...

Grundsätzlich eigen wir Dobermann-Hunde uns für fast alle Hundesportarten, dennoch kommt es natürlich auf jeden einzelnen individuellen Hund und dessen Charakter an. Probiert es einfach aus und kontaktiert eine Hundeschule oder Hundesportverein in eurer Nähe, um euch beraten zu lassen.

Nachfolgende Sportarten und Alltagsbeschäftigungen können u.a. für das Beschäftigungsprogramm eines Dobermanns für dessen hohes Bewegungs- und Beschäftigungsbedürfnis willkommene Aktivitäten sein:

Agility 

Eine herausfordernde und zugleich gut geeignete Hundesportart ist Agility, denn hierbei müssen wir unsere Geschicklichkeit, Schnelligkeit und Beweglichkeit unter Beweis stellen. Es ist ein Hindernisparcours in enger Zusammenarbeit mit unserem Hundeführers zu bewältigen, wo wir zeigen können, wir eingespielt und abgestimmt wir gemeinsam harmonieren. Und dies im Wettlauf mit der Zeit und im Wettbewerb mit anderen Hund-Mensch-Teams, versteht sich von selbst.

Dogfrisbee / Discdogging 

Beim Dogfrisbee und Discdogging ist es die Aufgabe, eine geworfene Frisbee-Scheibe unseres Herrchen aufzufangen.

Es gibt hierbei unterschiedliche Disziplinen. 

Unsere Sprungkraft, Schnelligkeit und Agilität sind klasse Vorraussetzungen, die wir als Dobermann für die Disziplin mitbringen.

Flyball 

Für die Ausübung von Flyball ist unsere Grundschnelligkeit ein großer Vorteil. Parallel auf zwei Bahnen laufen wir gegen andere Teams zu einer Ballmaschine, an der wir einen Knopf mit der Pfote auslösen und die Maschine einen Ball wirft. Diesen müssen wir schnappen und zu Start / Ziel zurücklaufen. Der schnellste gewinnt.

Fährtenarbeit / Nasenarbeit 

Bei der Nasen- und Fährtenarbeit wird einer des bestfunktionierende Sinne von Hunden eingesetzt. Der Geruchssinn.

Wir müssen eine Fährte absuchen, die im Gegensatz zum Mantrailing nicht auf eine spezifische Geruchsidentifikation einer Person ausgelegt ist, sondern über die Duftspur einer Bodenverletzung. Es wird eine Fährte von einem Fährtenleger gelegt, in der Regel auf einer Wiese, dem Feld oder Wald.

Mantrailing 

Das Ziel beim Mantrailing ist für uns Dobermänner, eine Fährte einer bestimmten Person aufzunehmen und diese konsequent bis zum Auffinden der vermissten Person zu verfolgen. Dabei dürfen wir uns von keiner anderen Spur ablenken lassen und immer fokussiert an der Spur dranbleiben. 

Ein perfekt funktionierender Hund beim Mantrailing im öffentlichen Bereich (Rettungshundewesen/Poliziedienst) findet Einsatz u.a. als Spürhund zum Auffinden von flüchtigen Straftätern oder vermissten Menschen bis hin zu Leichen. Weiterhin werden wir nach Katastrophen, wie Erdbeben und Lawinen, zur Opfersuche eingesetzt.

Obedience 

Auch diese Sportart erfordert ein perfekt aufeinander abgestimmtes Team. Hund und Hundeführer müssen eine starke Beziehung haben, damit die Umsetzung der geforderten Übungen funktioniert.

Es werden beispielsweise Elemente wie Sitz, Platz, Steh und Bleib, wie auch das Apportieren und das bei Fußgehen ausgeübt. Auch Aufgaben auf Distanz sind gefordert, die allesamt auf Schnelligkeit und exakt ausgeführt werden sollen.

Rally Obedience 

Ähnlich wie beim Agility, müssen wir wieder einen Hindernisparcours möglichst schnell und korrekt in der Ausübung, mit unserem Hundeführer gemeinsam bewältigen. Der Hundeführer gibt uns den Weg mit Signalen, Hörzeichen und Befehlen vor. Die Kommunikation zwischen uns Dobermann Hunden und unserem Hundebesitzer steht dabei im Fokus.

Treibball

Eine schnelle Hundesportart, bei der es auf Beweglichkeit, Reaktionsvermögen, Schnelligkeit und Arbeitsfreude ankommt, ist die Treibball.

Beim Treibball muss der Hund bis zu acht großen Bällen in ein Tor schießen. Der Hund treibt im Grunde den Gummiball mit der Schnauze voran.

Turnierhundesport

Eine perfekte Hundesportart für uns Dobermann-Hunde ist der Turnierhundesport, da wir hierbei körperlich bestens ausgelastet werden und dennoch unseren Kopf dabei einschalten müssen.

Grundvoraussetzung ist die körperliche Fitness von uns und unserem Hundeführer, da wir die Disziplinen des Turnierhundesports gemeinsam ausüben.

Dabei gibt es den sogenannten Vierkampf, bestehend aus Übungen zur Gehorsamkeit, dem Hürden-, Slalom- und Hindernislauf.

Die weitere Disziplin stellt der Geländelauf mit unterschiedlichen langen Distanzen dar.

Vielseitigkeitssport (Fährte, Unterordnung, Schutzdienst) / Gebrauchshundesport

Die Königsdisziplin im Hundesport wird immer wieder mit dem Zehnkampf bei uns Menschen verglichen.

Beim Vielseitigkeitssport (VPG) werden wir Hunden in drei verschiedenen Disziplinen gefordert.

Wir können unsere Begabung beim Fährtenlesen zeigen, indem wir auf Distanz versteckte Gegenstände auffinden. Die wichtigen Elemente der Unterordnung, sollen wir korrekt und mit einem hohen Tempo ausführen und auf die Signale unseres Hundeführers achten. Beim Schutzdienst besteht die Aufgabe unter der Beachtung der Gehorsamkeit an Grenzfälle herangeführt zu werden, wie beispielsweise dem Stellen und Angreifen eines Gefährders.

Für alle drei Disziplinen bringen wir die geeigneten Merkmale mit und arbeiten eifrig und mit vollem Körpereinsatz, an der erfolgreichen Teilnahme mit unserem Hundeführer mit.

Rettungshundeausbildung

Viele Dobermann-Hunde werden zu Rettungshunden ausgebildet und bei Katastrophen-Einsätzen wie Erdbeben und Lawinen, zur Vermisstensuche verwendet.

Ihr wollt mehr zu den einzelnen Hundesportarten in Erfahrung bringen, die sich für den sportlichen Dobermann als sinnvolle Betätigung anbieten? Dann klickt einfach den jeweiligen link in der Box an und findet detaillierte Informationen und Praxistipps.

Aktivitäten für jeden Tag

Nun wollen wir noch einige Beschäftigungsmöglichkeiten außerhalb des Hundeplatzes anschneiden, die geeignete Alternativen und in Ergänzung zum Hundesport im Hinblick auf die Auslastung förderlich sind:

Wachaufgaben

Sollten wir das Glück haben und mit unserer Familie in einem Haus mit Garten wohnen, so freuen wir uns diebisch, wenn wir Haus, Garten, Familie und das gesamte Eigentum bewachen und beschützen dürfen - diese Aufgabe beherrschen wir. Durch die stetige Aufmerksamkeit und Kontrolle, müssen wir unsere Sinne beieinander halten, was uns mental fordert.

Spaziergänge

Ein ausgedehnter Spaziergang am Morgen und am Abend, sollte unser Herrchen mit uns unternehmen. Dabei können wir uns ausreichend bewegen und erhalten Reize, die für einen Hund wichtig sind.

Ab und an die Wegstrecken abändern, damit es nicht zu monoton wird und die Umwelteinflüsse sich verändern.

Auch die eine oder andere Beschäftigung könnte auf den Spaziergängen zur Abwechslung eingebaut werden, die uns geistig und körperlich zusätzlich fordern, seien es Suchaufgaben mit versteckten Leckerchen, Trainingsübungen diverser erzieherischer Maßnahmen oder Apportierübungen.

Gassirunden

Zwischen den gesamten Tagesaktivitäten, müssen regelmäßige Gassirunden eingeplant werden.

Schließlich wollen wir Dobermann Hunde unser Geschäft verrichten und zwischenzeitlichen etwas Bewegung erhalten.

Wandertouren

Eine ideale Beschäftigungsform für das Hund-Mensch-Team ist das Wandern. So erhalten beide Seiten ausreichende Bewegung bei einem gesunden und vernünftigen Tempo. 

Hinzu kommen die Landschaft und die sonstigen Begegnungen unterwegs, die auf Hund und Mensch einwirken und dessen Wesensmerkmale fördern.

Radtouren

Gemeinsame Fahrradtouren sind auch eine schöne und beliebte Freizeitbeschäftigung, die man mit uns Dobermännern gut unternehmen kann. Körperlich bringen wir allemal die notwendigen Merkmale mit.

Eine vorherige Teilnahme an einer Fahrradbegleithundeausbildung in der Hundeschule ist ratsam, damit Hund und Halter, die korrekte Teilnahme am öffentlichen Verkehr erlernen. 

Reitausflüge

Ihr seid stolze Besitzer eines Pferdes und reitet regelmäßig aus? Klasse, dann nehmt uns mit! Wir wollen euch begleiten und gemeinsam in der weitläufigen Natur unterwegs sein.

Jogging

Für alle Sportbegeisterte, die sich einen Dobermann zulegen und dem Joggingsport frönen, sind wir Dobermann Hunde tolle Begleiter.

Auch wir laufen gerne und ausreichend, damit erhalten wir unsere artgerechte Bewegung und Auslastung.

Allerdings sollten wir behutsam an die Intensität herangeführt und die Distanzen und das Tempo langsam steigern. Wie es ein Sportler eben auch macht.

Apportieren von Ball, Frisbee, Stock

Unterwegs auf den Spaziergängen, oder auch im Garten oder der Hundewiese, sind die Apportierspiele für fast jede Hunderasse ein Vergnügen.

Hierbei können wir Dobermann Hunde unsere Schnelligkeit, Sprungkraft und Wendigkeit einsetzen und den geworfenen Gegenstand zu unserem Herrchen zurück apportieren.

Schwimmen

Gibt es vielleicht die Möglichkeit an einem See erlaubterweise uns Schwimmen zu lassen? Dies wäre eine weitere spaßbringende Gelegenheit, ab und an Abwechslung ins Beschäftgungsprogramm einzubauen und das sogar gelenkschonend.

Spielen auf der Hundewiese mit Artgenossen

Das Treffen mit Artgenossen und deren Hundehaltern auf Hundewiesen ist eine wundervolle Abwechslung, damit wir innerartlichen Sozialkontakt zu anderen Hunden bekommen und mit ihnen beim Spielen, Toben und Raufen uns verausgaben können.

Ziel aller Aktivitäten ist, uns Dobermann Hunden die gewünschte und benötigte Auslastung, physisch wie psychisch, zu verabreichen. Können wir unsere Energie und Power einsetzen, sind wir am Ende des Tages ausgeglichene Zeitgenossen.

Intelligenzspiele und Hundetricks

Auch für diverse Intelligenzaufgaben und das Einstudieren von Hundetricks lassen wir uns gerne begeistern, um durch das Lösen der gestellten Übungsaufgaben ein Leckerchen einzuheimsen. Die nötige Gewandtheit und Geschicklichkeit bringen wir sicherlich mit.

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Das sind die Anforderungen für die Haltung eines Dobermanns

Welche Besonderheiten sind im Hinblick auf Haltebedingungen, Zeit- und Kostenaufwand beim Dobermann zu beachten?
Pflege Gering
tägliche Aktivitäten Hoch
Gassi gehen Hoch
Erziehung Mittel

Anforderungen an den Hundehalter

Stadttauglichkeit

Auf Grund unserer Rassezugehörigkeit gehören wir Dobermänner zu den großen Hunderassen, die ausreichend Platz und wegen des hohen Bewegungsbedürfnis Bewegung brauchen. 

Daher sind wir Hunde, die nicht so gerne in der engen und stressigen Stadt, mit wenig Auslaufmöglichkeiten leben wollen. Wir halten uns nicht für die idealen Stadthunde.

Wir ziehen das Landleben mit viel Natur definitiv vor. Selbstverständlich kann man prinzipiell einen Dobermann in der Stadt halten, aber die artgerechte Haltung wird einem Hundebesitzer dann zeitlich und organisatorisch alles abverlangen.

Die Stadttauglichkeit eines Dobermanns ist eher gering.

Platzbedarf Wohnung

Der Platzbedarf in der Wohnung oder dem Haus ist groß.

Wir benötigen Bewegungsfreiheit und die Größe der Ruheplätze sind für unsere Körpermaße nicht zu verachten.

Platzbedarf Garten

Wenn ein Garten vorhanden ist, nutzen wir diesen gerne für ein wenig Auslauf zwischen den sonstigen Aktivitäten.

Der Garten alleine wird allerdings nicht für unsere Auslastung ausreichen. Dennoch werden wir uns dort extrem wohlfühlen und einer unserer Paradedisziplinen nachgehen - wir werden "Haus und Hof" als unser Revier aufmerksam bewachen und beschützen. Da wir diesgebüzlich dann ständig auf der Hut sind, Kontrollgänge absolvieren, hin und wieder anschlagen und unsere herausragenden Sinne ständig arbeiten, sorgt dies alleine schon für einen Teil unserer notwendigen Kopfarbeit.

Die Größe des Gartens sollte dann entsprechend groß sein.

Zeitaufwand Erziehung

Wir sind nicht die idealen Hunde für Hundeneulinge.

Denn es ist notwendig, dass unser Hundebesitzer eine starke Führung mit einer konsequenten Hand bei der Hundeerziehung an den Tag legt. Uns Dobermann-Hunden muss klar sein, wer der Rudelchef ist und die Hosen anhat.

Auch wenn wir als äußerst intelligent, arbeitsfreudig und lernwillig gelten, benötigen wir eine umfassende Prägung, Habituation, Sozialisierung und Erziehung, um die notwendigen Lerninhalte für unsere Persönlichkeitsentwicklung und Alltagstaauglichkeit zu erhalten. Daneben gehört natürlich die Grundausbildung zum Must-Have, um uns Dobermänner sicher, gehorsam, folgsam und führig durch den Alltag zu manövrieren. Das braucht neben Erfahrung, Sachkunde vor allen Dingen Zeit, um dies alles uns anzueignen, intensiv zu trainieren und üben.

Je nach dem wie wir Dobermann-Hunde verwendet werden sollen, sind weitere Ausbildungschritte und Erziehungsmaßnahmen notwendig, um das gesteckte Verwendungsziel zu erreichen. Vielleicht wollt ihr den Hundeführerschein oder Begleithundeprüfung mit uns ansteuern, beim Hundesport eine spezielle Disziplin regelmäßig ausüben und im Wettbewerb mit anderen Teams uns als Sporthund führen, oder gar eine Karriere im Rettungshundewesen anstreben.

Der Zeitaufwand ist jedenfalls mittelhoch.

Zeitaufwand Gassi

Am Tag sind mehrere Gassirunden zu den sonstigen Beschäftigungsaktivitäten notwendig.

Wir wollen auf den kurzen Touren unser Geschäft erledigen und etwas Auslauf haben.

Der Zeitaufwand für die einzelne Gassirunde hält sich in Grenzen, zusammengezählt ist dennoch einiges an Zeit im Alltag einzurichten und freizuhalten.

Zeitfaktor gesamt ist hoch.

Zeitaufwand tägliche Beschäftigung

Unser Bewegungsdrang ist stark ausgeprägt und wir wollen zudem Aufgaben für unsere kopfseitige und mentale Beschäftigung lösen.

Wir freuen uns auf die täglichen Hunderunden, mit langen und abwechslungsreichen Spaziergängen, Treffen mit anderen Artgenossen auf den Hundewiesen, dem Hundesport, regelmäßigen Hundekursen in der Hundeschule oder den Joggingrunden und Wandertouren mit euch gemeinsam. Es gibt derart viele Beschäftigungsmöglichkeiten, für die wir Dobermann Hunde geeignet sind und die wir bestens ausüben können.

Jeder Hundeliebhaber, der sich für einen Dobermann entscheidet, muss sich ausreichend Zeit im Tagesplan freihalten, um uns unsere artgerechte Auslastung zu ermöglichen.

Der Zeitaufwand kann getrost mit hoch eingestuft werden. 

Wenn man uns betrachtet, spürt man förmlich die Power und Energie, die in uns Kraftpaketen steckt. Und diese muss abgearbeitet und mittels Aktivitäten eingesetzt werden.

Zeitaufwand Pflege

Jeder Hundebesitzer, der sich einen Dobermann kauft, kann sich bezüglich des Pflegeaufwands glücklich schätzen.

Wir Dobermann Hunde benötigen nicht sonderlich viel Hundepflege, aber gewisse Pflegeaufgaben gehören unweigerlich zur Haltung dazu, damit unser schönes und gepflegtes Erscheinungsbild erhalten bleibt. Ferner trägt die Pflege zu unserem Wohlbefinden positiv bei und stützt die Gesundheit.

Ab und an steht das Bürsten mit einer Hundebürste oder einem Hundekamm an. Damit wird getrockneter Dreck gut entfernt und abgestorbenes Haar aus dem Fell herausgebürstet. Hierdurch kann dann das nachwachsende Haar besser gedeihen. 

Die regelmäßige Zahnkontrolle und Zahnpflege ist, wie bei allen anderen Hunderassen, extrem wichtig. Schließlich ist dies unser Kaufwerkzeug und dieses sollte vernünftig aussehen und immer in Schuss belieben. Zudem sorgt das regelmäßige Zahnreinigen dafür, dass Karies und Zahnstein keine allzu großen Problem verursachen. Und der Mundgeruch wird ebenfalls reduziert.

Die Ohrenpflege ist bei einem Dobermann ebenfalls Gegenstand der Hundepflege. Da die allermeistenvon uns laut dem Rassestandard unkupierte Klappohren haben, bildet sich gerne Feuchtigkeit in den Ohren und Dreck lagert sich ab. Dies bildet einen tollen Nährboden für etwaigen Entzündungen. Daher sollten die Ohren öfter gecheckt und gesäubert werden.

Ein weiterer Körperteil, der von unserem Hundebesitzer regelmäßig in Augenschein genommen werden sollte, sind die Pfoten. Diese haben täglich Hochleistungssport zu leisten, denn sie tragen uns durchs Leben. Daher müssen die Pfoten immer voll funktionstüchtig und ohne Beeinträchtigungen möglichst bleiben. Besonders in den Wintermonaten sammelt sich bei Schnee und Eis, gerne das gestreute Salz und Splitt in den Zehenzwischenräumen. Des Weiteren können Risse in den Ballen zu bösen Entzündungen führen. Demnach bitte Pfoten, Zehen und Ballen überprüfen und bestenfalls mit lauwarmen Wasser abspülen. Mehr dazu findet ihr hier.

Unsere Krallen müssen ab und an bezüglich deren Länge kontrolliert werden.

Ein wichtiges Sinnesorgan sind unsere Augen. Sind die Augen entzündet, gerötet oder tränen diese, muss etwas dagegen unternommen werden. Dreck vom Spaziergang oder dem Herumtollen auf der Hundewiese ist ebenfalls zu entfernen. Auch dies gehört zu einer vernünftigen und präventiven Hundepflege dazu.

Weiterhin sollte man als verantwortungsvoller Hundehalter die Haut von seinem Dobermann von Zeit zu Zeit begutachten, damit man trockener Haut, etwaige Ausschläge, krankheitsbedingt oder beispielsweise durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten, wie auch starker Schuppenbildung entgegentreten kann.

Trotz alle aufgeführten Pflegebereiche, ist der Pflegeaufwand bei einem Dobermann gering.

Kostenaufwand Pflege

Was die Kosten der Pflege eines Dobermanns angeht, sind die Kosten hierfür gering.

Eine vernünftige Grundausstattung mit Bürste, Kamm und sonstigen Pflegeutensilien für den Hund, sind zunächst die einzigen Ausgaben.

Den Hundesalon wird der Dobermann nur sehr selten besuchen.

Kostenaufwand Ernährung

Grundsätzlich kommt es bei der Ernährung des Hundes immer darauf an, wieviel Energie der Hund durch seine gesamten Aktivitäten am Tag verbraucht.

Weiterhin ist bei der Zusammenstellung des Futters, auch für uns Dobermann-Hunde, das Lebensalter und die Lebensphase entscheidend, welche Futterbestandteile einen höheren Anteil an der Energieversorgung haben sollten. 

Ein Dobermann im Seniorenalter benötigt sicherlich weniger Inhaltsstoffe, die für die Energielieferung wichtig sind, sondern zusätzliche Nährstoffe, die die Funktionstüchtigkeit seiner Organe unterstützen. 

Generell gibt es diverse Möglichkeiten, das Futter bedarfsgerecht zusammenzustellen - sei es industrielles Nass- und Trockenfutter, das Barfen oder gar eine Kombination aus beidem.

Da wir Dobermann Hunde sehr aktive Hunde sind, die ausreichend Bewegung und Auslastung täglich für ihre artgerechte Haltung haben sollen, gepaart mit der Körpergröße und dem Muskelanteil, ist der Kostenfaktor für die Ernährung mit hoch einzustufen.

Einige wertvolle allgmeine Tipps zur Hundefütterung findet ihr hier.

Kostenaufwand Erziehung

Unser Hundebesitzer wird mit mittelhohen Kosten zu rechnen haben, um uns Dobermänner die notwendige Sozialisierung und Grundausbildung in der Hundeschule zu ermöglichen.

Die Teilnahme am Welpenkurs, dem Junghundekurs und Trainingskursen für die Grundausbildung sind Pflicht. Des Weiteren kann man weitere Erziehungs- und Ausbildungstrainings ins Auge fassen, wie den Hundeführerschein oder die Begleithundeprüfung. 

Kostenaufwand Gesundheit

Wir sind große Hunde, die die eine oder andere Veranlagung für Erbkrankheiten mitbringen, die aber nicht unbedingt bei jedem von uns Dobermann-Hunden auftreten müssen.

Weiterhin gibt es sonstige Krankheiten, die uns heimsuchen können und unweigerlich zu Kosten für die Diagnostik und die Behandlung beim Tierarzt führen.

Hinzu kommen Verletzungen der Bänder oder Bissverletzungen, Knochenbrüche und andere unvorhersehbare Ereignisse, die auf unserem körperlichen und geistigen Gesundheitszustand Einfluss nehmen können.

Je nachdem in welchem Lebensalter wir uns befinden, ist unser Körper eventuell anfälliger und bei Weitem nicht mehr so resistent, als zu unserem Junghund-Dasein.

Regelmäßige Routineuntersuchungen sollten unbedingt mit auf dem Programm stehen, um etwaige Malaisen früh zu entdecken. Denn nur so kann der Veterinärmediziner rasch Gegenmaßnahmen und Behandlungen einleiten, die den Verlauf stoppen, lindern oder gar heilen. Sprich Kosten für regelmäßige Check-Ups solltet ihr definitiv einkalkulieren.

Des Weiteren sind in regelmäßigen Abständen notwendige Impfungen gesetzlich vorgeschrieben und weitere situativ ratsam, wenn es z.B. mit dem Hund auf Reisen geht. Die präventive oder akute Behandlung gegen Parasiten aller Art mit Antiparasitika, kommt ebenfalls mehrfach im Jahr auf euch zu.

Die Kosten für die Gesundheit für uns Dobermann-Hunde, sollte man von vornherein in die Gesamtkalkulation für seinen Hund aufnehmen und sich bewusst sein, dass diese in einem wiederkehrenden Turnus anfallen. Mitunter kann das Budget z.B. durch eine Kreuzbandruptur durch einen Sportunfall schnell ausufern und inklusive Operation und Physiotherapie, 3.000,- Euro verschlingen.

Den Kostenaufwand für die Gesundheit würden wir unter normalen Bedingungen mit mittelhoch bezeichnen, vorausgesetzt nichts Außerplanmäßiges passiert. 

Anforderungen an die Umgebung

Stadttauglichkeit Gering
Platzbedarf Wohnung Hoch
Platzbedarf Garten Hoch

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