Ausreiten mit Hund & Pferd – so klappt´s!

Mit Hund und Pferd beim Ausritt gemeinsam die Natur erkunden

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Zuletzt aktualisiert am: 1.2.2023

Ein Reiter auf einem weissen Pferd spaziert mit Hund am Strand.jpg

Damit der Ausritt mit Hund und Pferd zu einem echten Vergnügen wird, müssen einige Dinge beachtet werden. Denn schließlich soll das Ausreiten mit dem Hund für alle Beteiligten möglichst unfallfrei und komplikationslos ablaufen.

Ist man in der glücklichen Lage, einen läuferisch beschlagenen Hund zu besitzen, gleichzeitig ein Pferd sein Eigen nennen zu dürfen, liegt es doch auf der Hand, deren bedarfsgerechten Auslauf gemeinsam zu planen. Und so wird das Ausreiten zu Dritt zu einem erlebnisreichen Spektakel, das die Bedürfnisse beider Tierspezies einbindet. Haben alle Beteiligten Spaß, verstehen sich und verleben eine gute Zeit zusammen, so stärkt dies zudem die Bindung zwischen Hund und Herrchen/Frauchen, Pferd und Reiter sowie Hund und Pferd. So profitieren alle gleichermaßen.

Das tolle am Ausreiten mit Hund ist ferner, dass der Fellnase neben der körperlichen Betätigung auch bezüglich seiner kognitiven Fähigkeiten durch die unzähligen Reizeinflüsse in Feld, Flur und Wald einiges abverlangen. Somit werden Körper und Geist beim Ausritt gefordert und gefördert. Prima.

Welche Voraussetzungen als Reitbegleithund im Hinblick auf den richtigen Hundepartner nötig sind, wie ein harmonisches Miteinander von Hund und Pferd funktioniert und was es sonst noch für einen entspannten Ausritt von Mensch, Hund und Pferd alles zu berücksichtigen ist, werden wir in den weiteren Ausführungen besprechen.

Körper, Kondition und Lauffreude müssen als Reitbegleithund stimmen

Um den richtigen Hundepartner für das Ausreiten mit Pferd an seiner Seite zu haben, braucht es eine Fellnase, die bewegungsfreudig, ausdauerfähig, konditionsstark und geländegängig ist. Sprich, der Hund braucht geeignete physische Voraussetzungen, um beim Ausritt mit Pferd und Mensch, mithalten zu können.

Eine stabile Gesundheit, gute Vitalität, Fitness und Konstitution, Agilität und Mobilität verstehen sich von selbst, damit der Hund unbeschwert und mit vollem Einsatz als Reitbegleithund neben Pferd und Mensch im Schritt, Trab und Galopp herlaufen kann.

Gehört der Hund also zu den lauffreudigen, sportlich und muskulös gebauten, sowie langläufigen Rassen, so wird er die perfekten Anlagen mitbringen, um als Reitbegleithund mit Spaß und Tatendrang bestehen zu können. Zudem muss der Vierbeiner auch die Motivation und das nötige Engagement in der Praxis zeigen, denn selbst mit den besten Anlagen wird es nichts, wenn die innere Einstellung zum Ausreiten mit dem Pferd von Seiten der Fellnase fehlt. Denn letztlich entscheidet die jeweilige Persönlichkeit des Hundes, ob er tatsächlich Gefallen am Ausritt mit dem Pferd findet. Vehemente Überredungskünste oder gar Zwang sind im Sinne aller Beteiligten keine Alternativen.

Prinzipiell kommen beispielsweise diverse Hunde/Hunderassen in Frage, die als Arbeits- und Gebrauchshunde gezüchtet wurden, um ihre Besitzer im Rahmen unterschiedlicher Aufgaben zu unterstützen. Dabei mit großem Arbeitseifer, läuferischer Gewandtheit und Passion ihren Tätigkeiten nachgehen. Hier kommen demnach verschiedene Jagdhunde-, Hüte- und Treibhunderassen in Frage. Denn es ist bereits seit Generationen bis ins Mittelalter üblich, Jagdhunde bei berittenen Jagdgesellschaften zum Treiben von Wild im Jagdrevier oder auf Rinder-, Schaf- und Viehfarmen, Hunde an der Seite von Cowboys zum Hüten und Treiben von Vieh einzusetzen. Ohne diese tüchtigen, laufbegeisterten und zuverlässigen Vierbeiner wären all diese Arbeiten extrem mühsam und deutlich weniger erfolgsversprechend in ihrer Umsetzung.

Daneben gibt es einige Windhunderassen, die als Sichtjäger Wild über lange Strecken hetzen und damit ein ausgesprochenes Laufvermögen angelegt haben. Auch sie gehören demnach zur engeren Auswahl, wenn es um geeignete Vierbeiner als Reitbegleiter geht.

Eine weitere Rassegruppe, die für ihre außerordentlichen Laufleistungen berühmt sind und extreme Strecken problemlos mit entsprechender Kondition zurücklegen, sind Schlittenhunde. Zudem sind sie auch historisch an andere Nutztiere gewohnt gewesen, denke man an die indigen Völker, die mit Vieh und ihren Hunden im Schlepptau, umherzogen.

Neben den vorgenannten Rassehunden, sind einige Hybridhunderassen und Mischlingshunde definitiv als Begleiter für den Ausritt mit Pferd qualifiziert. Hier kommt es maßgeblich auf die vererbten Anlagen der gekreuzten Ausgangsrassen, Elterntiere und Vorgängergenerationen an. Werden ihnen die genetischen Voraussetzungen in Sachen Physis und Psyche mitgegeben, sind beide Hundearten definitiv für die Verwendung als Reitbegleithund brauchbar.

Wir wollen exemplarisch einige geeignete Hunderassen als ideale Reitbegleithunde nennen:

Natürlich kommen auch kurzläufige Hunde in Frage, sofern sie läuferisch das Potential mitbringen und nicht beim Ausreiten über ihre Grenzen hinweggehen müssen. Denn ansonsten wird dies unnötig Gesundheit und Wohlergehen beeinträchtigen. Werden Tempo, Streckenabschnitt und Distanz an die physischen Bedingungen angepasst, so kann auch getrost mit niederläufigen Hunden ein wohldosierter Ausritt unternommen werden.

Es gibt aber auch kleingewachsene und mittelgroße Hunde, die ein Paradebeispiel an Agilität und Dynamik mitbringen. So sind u.a. Beagle, Jack und Parson Russell Terrier, sowie Fox Terrier (Drahthaar und Glatthaar) bestimmt geeignete Kandidaten, die von Haus aus eine ausgeprägte Bewegungsfreude, läuferische Qualitäten, Ausdauer und körperliche Stabilität zeigen. Damit als Reitbegleithund das nötige Rüstzeug haben und dort ihrem läuferischen Elan nachgehen können.

Sozialverträglichkeit und Vergesellschaftung müssen beim Reitbegleithund passen

Wie wir nun umfassend erfahren haben, braucht ein geeigneter Reitbegleithund einige wesentliche physische Voraussetzungen, um für das Ausreiten von Mensch, Hund und Pferd, gewappnet zu sein.

Daneben kommen aber auch nur Hundekandidaten in Frage, die mit einer umfangreichen Gewöhnung und Sozialisierung, mit Pferden angemessen umgehen, verträglich sind und problemlos harmonieren. Pferd und Hund brauchen eine Eingewöhnungszeit, um sich mit der artfremden Spezies, deren Eigenarten und Verhalten vertraut zu machen. Das Annähern und Kennenlernen und die daraus resultierenden Eindrücke und Erfahrungen, müssen unbedingt unter einem positiven Stern für beide Seiten verlaufen. Dies ist dann die perfekte Basis für das zukünftige harmonische Miteinander von Hund und Pferd.

Je nachdem wann und wie das erste Aufeinandertreffen geplant ist und in welcher Lebensphase beide Tiere sich aktuell befinden, ist sicherzustellen, dass keiner der beiden negative Erlebnisse in der Vergangenheit mit der anderen Spezies gesammelt, damit der Erstkontakt unter optimalen Bedingungen stattfinden kann. Immerhin dürfen die riesigen Ausmaße und Kräfte des Pferdes nicht vergessen werden und welchen Schaden mögliche Tritte bei Konfliktsituationen dem Hund zugeführt werden können. Besonders wenn die Fellnase mit in der engen Pferdebox verweilt.

Entsprechend ist eine entspannte und ruhige Atmosphäre an einem vertrauten Ort für die ersten Begegnungen und die Vergesellschaftung anzustreben. Stress, Hektik und Nervosität können zu Scheu, Schreckhaftigkeit bis hin zu Bedrohungsempfinden und Angst bei allen Parteien führen, was schließlich in eher defensivem Flucht- oder offensivem Aggressionsverhalten münden kann. Um also bestens vorbereitet beide Parteien aneinander vorzustellen und Schritt für Schritt zu gewöhnen, braucht es zum einen Platz und Bewegungsfreiheit, damit keines der Tiere durch die unmittelbare Anwesenheit des Gegenübers, sich eingeengt fühlt. Hier bieten sich entweder die Reithalle, der Reitplatz im Außenbereich oder gar die Koppel an. Bestenfalls sorgen nur wenige weitere Außengeräusche und Teilnehmer für Ablenkung, damit sich die Tiere voll und ganz auf ihr Date konzentrieren können.

Weiters braucht es ein souveränes Auftreten von Seiten des verantwortlichen Hunde- und Pferdebesitzers. Und bestenfalls geht ihm/ihr ein versierter Helfer zur Hand, damit sich jeweils eine Person um eines der Tiere kümmern kann. Ruhige Ansprache (Stimme) und bedachte Körperbewegungen sind angebracht, um nicht für unnötige Unruhe zu sorgen. In der Ruhe liegt auch hier die Kraft. Das Verhalten beider Seiten muss ferner aufmerksam beobachtet werden, um Folgeverhalten bereits früh zu antizipieren und angemessen darauf zu reagieren. Pferd und Hund sollten zunächst in gebührenden Abstand zusammengebracht werden, um die ersten Reaktionen in nächster Nähe abzuwarten. Beide Spezies haben eine sogenannte Individualdistanz, deren Grenzen nicht überallartig unterschritten werden darf. Außerhalb dieses Abstands, können sich Hund und Pferd beäugen und lösen nicht sofort das angesprochene Flucht- oder Aggressionsverhalten mit Angriff aus. Hat man das Gefühl, dass Hund und Pferd gegenseitige Sympathie nach dem ersten Blickkontakt und „Beschnuppern“ füreinander entwickeln, so kann man mit der Annäherung in kleinen Schritten weitermachen. Prägen aber eher Unsicherheit und Unwohlsein die ausgesendeten Signale der Tiere, muss die Situation beherrschbar bleiben und feinfühlig moderiert werden. Impulsives oder unruhiges Verhalten sollten in der Kennenlernphase tunlichst vermieden werden, um das erwünschte Ziel nicht zu gefährden. Hier ist Geduld der beste Ratgeber. Erscheint es folglich angebracht, so wird die heutige Exkursion in Sachen Gewöhnung beendet und auf den nächsten Tag verschoben. Jedweder Zwang oder Druck sind Tabu. Gutes Zureden und positive Verstärkung von erwünschtem Verhalten, wirken auch in Sachen Vergesellschaftung von Hund und Pferd Wunder.

Da das Zusammenführen von Hund und Pferd eine hochsensible Veranstaltung ist, die Erfahrung und breites Hunde- und Pferdewissen voraussetzt, raten wird an dieser Stelle einen Profi hinzuzuziehen. Denn passieren beim „First Date“ und der nachfolgenden Kennenlernphase Fehler, kann der Ausritt schnell in weite Ferne rücken, da sich Hund und Pferd nicht „grün“ sind.

Geht es um die Poleposition für den „wahren“ Reitbegleithund, dann liegt der Dalmatiner vermutlich mit seinen physischen Voraussetzungen und der Pferdeverträglichkeit ganz vorne. Denn die Rasse wurde nach ihrer Entwicklung lange Zeit als Reitbegleithund an der Seite von Kutschen geführt, um diesen Schutz gegen Raubüberfälle zu bieten. Zudem bewachten sie nachts unterwegs im Stall das Fuhrwerk und die Pferde. Wollten sich Diebe an dem fremden Eigentum zu schaffen machen, konnten sie ihr blaues Wunder erwarten. Denn die Dalmatiner waren dann zur Stelle und verteidigten die in ihrer „Sicherungsverwahrung“ befindlichen Dinge. Mehr dazu könnt ihr gerne im Rasseporträt nachlesen.

Temperament und Führigkeit des Reitbegleithundes müssen passen

Natürlich dürfen geeignete Reitbegleithunde temperamentvoll sein und sich beim Auslauf an der Seite von Mensch und Pferd in ihrem Element fühlen, voller Energie und Tatendrang sprühen. Sie sollen sich bei dieser Form von Aktivität wohlfühlen und Spaß haben, damit sie sich einbringen, entfalten und auspowern. Denn am Ende des Tages bezwecken die regelmäßigen Ausritte mit dem Hund, dass ein Großteil der notwendigen art- und rassegerechten Bewegung und Auslastung dadurch abgedeckt wird.

Gleichzeitig wünscht sich der verantwortliche Reiter und Hundeführer aber einen Vierbeiner, auf den er sich verlassen kann, der gehorsam und führig auf dem Reitausflug im Einwirkungskreis seines Menschen bleibt und nicht von Außenreizen angetriggert, ständig sich von diversen Umwelteinflüssen ablenken lässt. Im schlimmsten Fall sogar auf die Socken macht und den Versuchungen eines einwirkenden Impulses erliegt.

Wird z.B. eine Jagdhunderasse zum Ausritt mitgenommen, muss sichergestellt sein, dass der Jagdtrieb und das veranlagte Beutefangverhalten unter Kontrolle gehalten werden können. Durch die aufgebaute Impulskontrolle und Frustrationstoleranz beim Hund, sowie den nötigen Führungsinstrumenten wie dem Gehorsam und sicheren Rückruf durch den Hundeführer. Kurz, der Hund muss hören und trotz Anblick oder Aufnahme einer Duftspur eines Wildstücks im Griff gehalten werden können.

Grundgehorsam (Sitz, Platz, Bleib, Komm, Hier, Fuß), Abbruchsignal, Impulskontrolle, Leinenführigkeit, Freifolge, sicherer Rückruf müssen sitzen und sicher funktionieren, bevor es mit dem Pferd zum Ausreiten gehen kann. Dies ist letztlich aber nichts Neues, denn dies gilt auch für das Spazieren, Gassigehen oder Fahrradfahren mit Hund.

Apropos Fahrradfahren mit Hund: Ist diese Aktivität Gegenstand des Hundeprogramms und wird seit längerem praktiziert, so bestehen die besten Voraussetzungen, um auf Pferd umzusteigen. Denn es gibt im Hinblick auf das Führen des Hundes vom Drahtesel zum Pferd, viele Parallelen. Sei es beim Freilauf des Hundes beim Radeln oder Ausreiten, oder dem Führen des Vierbeiners an der Leine von beiden „Sätteln“ aus. 

Gesundheit und Vitalität des Reitbegleithundes müssen stabil sein

Bevor es mit dem Hund zum Ausreiten mit Pferd losgehen kann, muss dessen Gesundheitszustand durch einen Check-Up beim Tierarzt nochmals überprüft werden. Nur wenn der Veterinärmediziner das Go gibt, kann die Fellnase beim Reitausflug mitgeführt und körperlich gefordert werden. Eine vorherige Kontrolluntersuchung stellt sicher, dass der Vierbeiner keine unbekannten und unentdeckten Hundekrankheiten oder Verletzungen hat.

Der Ausritt wird den Vierbeiner physisch einiges abverlangen und ihn mitunter zu Höchstleistungen treiben. Dafür müssen eine hervorragende und unbelastete Konstitution, Vitalität und Fitness sichergestellt sein.

Hundewelpen, Hunde mit Einschränkungen/Behinderungen oder Vorerkrankungen (kardiovaskuläre Erkrankungen, Belastungen des Bewegungsapparats wie Hüftgelenksdysplasie, Patellaluxation, Bandscheibenvorfall, Spondylosen etc.), sowie Seniorenhunde kommen für anspruchsvolle Ausritte mit dem Pferd im Normalfall weniger als Reitbegleithund in Betracht. Oder die Anforderungen müssen auf ein Minimum reduziert und an die Vorgaben des Hundeindividuums angepasst werden. So kann natürlich der heranwachsende Welpe an die zukünftig angedachte Verwendung als Reitbegleiter behutsam herangeführt werden. Allerdings nur in dem Umfang und entsprechender Intensität, wie es keinen Schaden auf die Entwicklung nimmt. Hier muss fürsorglich und feinfühlig dosiert vorgegangen werden. Gleiches ist mit Seniorenhunden denkbar. Wurde der Hund älteren Kalibers lange mit dem Pferd ausgeführt und sein Zustand lässt es nach wie vor in Grenzen zu, gemeinsame kurzweilige Ausritte im Schritttempo zu unternehmen, dann kann dies nach Rücksprache mit dem Tierarzt auch beibehalten werden. In beiden Fällen muss aber stets auf mögliche Überanstrengung und Überlastung geachtet und von Tag zu Tag gedacht werden.

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Übung macht den Meister

Bevor es als Reitbegleithund losgehen kann, muss trainiert und geübt werden.

Vom Schüler zum Profi-Reitbegleithund

Vor dem Start und dem Ausritt ins freie Gelände, braucht es einige weitere Übungs- und Trainingseinheiten, um Praxis und Routine beim gleichzeitigen Führen von Hund und Pferd aufzubauen. So sollen beide Tiere aufeinander abgestimmt sein und sich an das gemeinsame Ausreiten herantasten.

Für den Hund macht es einen gewaltigen Unterschied, ob es nun im Schritt, Trab oder Galopp vorwärts geht.

Auch das Beordern des Hundes von der linken auf die rechte und rechte auf die linke Seite des Pferdes will einstudiert werden, um auf bestimmte Situationen im Gelände reagieren zu können. Kommen z.B. Passanten im Feld entgegen und es lässt sich nicht vermeiden, aneinander vorbeizulaufen, muss der Hund sicher und zuverlässig an der abgewandten Seite des Pferdes geführt werden. Auch hier funktioniert dies nicht anders, als beim Spazieren oder Radeln.

Ferner hört es sich vielleicht einfach an, den Hund vom Pferd aus angeleint zu führen. Aber auch dies hat so seine Tücken, denn ein Verfangen und Verheddern kann hier für das gesamte Gespann Hund-Pferd-Mensch äußert gefährlich werden. Im Übrigen gibt es spezielle Leinen für den Ausritt, die eine bestimmte Stärke haben und damit bei Körperkontakt des Pferdes nicht einschneiden und damit die Verletzungsgefahr deutlich minimiert wird. Im Umkehrschluss sind Flexileinen ein No-Go. Auch auf klassische Schleppleinen sollte diesbezüglich verzichtet werden.

Darf der Hund phasenweise in einem größeren Radius sein Reitgespann begleiten und umläuft dabei auch durchaus hin und wieder Reiter und Pferd, so muss auch dies vorab geübt werden, damit das Pferd nicht erschrickt, wenn der Hund von hinten vorbeirast.

Ebenso können Situation beim Ausritt auftreten, die ein enges Führen von Hund und Pferd erforderlich machen. Vielleicht soll eine Straße überquert, Passanten mit Hund auf dem Feldweg Vortritt gelassen oder gesichtetes Wild auf gebührender Distanz gehalten werden. Kurz, es ist notwendig die Karawane zu stoppen. Und dies punktgenau und sicher. Das Pferd will angehalten werden und die Fellnase soll absitzen. Für das synchronisierte Einspielen braucht es einige Trainingseinheiten, um die notwendige Routine für den Ernstfall aufzubauen.

Mit etwas Input und Anleitung vom Hundeprofi zum eingespielten Hund-Pferd-Mensch Gespann.

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Worauf muss für den perfekten Ausritt mit Hund noch geachtet werden?

Wetter, Pausen, Wasserzufuhr und diverse andere Punkte stehen noch im Blickfeld.

Damit der Reitausflug mit Hund rund um gelungen ist

Das Wetter muss mitspielen. Vor allen Dingen ist bei allem Ansporn auf einen Ausritt mit Hund bei drohendem Unwetter mit Blitz und Donner zu verzichten.

Denn das Grummeln und laute Krachen könnte zu einem Desaster führen, wenn das Pferd aufschrecken würde und durchginge. Ebenso kann der Blitz als Trigger auf das Pferd visuell einwirken und Fluchtverhalten auslösen.

Nicht minder sieht die Situation bei Gewitter im Hinblick auf den Hund aus. Selbst wenn er in gewohnter Umgebung zu Hause an die Umwelteinflüsse gewöhnt ist und damit gelernt hat umzugehen, ist das Naturschauspiel im Freien eine ganz andere Hausnummer.

Beabsichtigt ihr in der Morgendämmerung loszureiten oder die Rückkehr könnte bis in die späten Abendstunden dauern, ist es sinnvoll Pferd und Hund mit Reflektoren und einer Lichtquelle auszustatten. So werden sie nicht übersehen und bereits von Weitem wahrgenommen.

Im Sommer setzen heiße Temperaturen so oder so Hund und Pferd schon zu. Immerhin tragen beide ein dichtes Haarkleid. Die Mittagssonne sollte ohnehin für Bewegung und Auslauf gemieden werden. Denn gerade bei schweißtreibender Anstrengung droht ansonsten durch die Belastung ein Hitzschlag.

Im Winter ist das Ausreiten im Schnee bei sonnigem Wetter bestimmt ein Highlight. Aber auch hier sollten die Grenzen nicht überschritten werden. Und auf glatten Flächen durch Eis und gefrorenen Schnee können Hund und Pferd ausrutschen und sich Verletzungen zuziehen. Besonders an abschüssigen Berghängen kann dann ein Fiasko drohen. Zudem ist an die Pfoten des hündischen Vierbeiners zu denken. Einem Husky wird der Aufenthalt im Schnee große Freude bereiten. Für einen Beagle hingegen könnte der Ausritt je nach Außentemperaturen und Schneeverhältnis nach kurzer Zeit herausfordernd werden. Vielleicht sorgt aber auch die passende Winterkleidung für Entlastung. Warum also nicht auf einen Hundemantel und Pfotenschutz zurückgreifen.

Geht es mit dem Hund für den Reitausflug Richtung Strand, bedarf es in Sachen Pfoten aus zweierlei Sicht, ebenfalls erhöhter Fürsorge. Denn der Sand reibt und schmirgelt im Zehenzwischenraum. Die Hundepfoten werden also bei ausgedehnten Strandausflügen mit dem Pferd besonders beansprucht und unter Umständen in Mitleidenschaft gezogen. Ab und an muss der Sand idealerweise durch Ausspülen mit Wasser entfernt und die Pfoten gereinigt werden. Ansonsten könnten kleine offene Stellen, Risse und Wunden zu Infektionen und Schmerzen führen. An sonnigen Tagen kann der Sand zudem durch die starke Sonneneinstrahlung sehr heiß sein und der Hund sich ggf. die Pfoten verbrennen. Um also in Leistungseinbußen beim Hund durch die vorgenannten Punkte zu vermeiden, muss auch in diesen Punkten im Sinne des Hundes auf die örtlichen Bedingungen geachtet werden.

Egal wie arbeitswillig, engagiert, lauffreudig und leistungsfähig die beiden Vierbeiner beim Ausreiten mit Hund und Pferd auch sein mögen, ab und an haben sich beide eine Pause verdient. Gerade arbeitseifrige Hunde/Rassen wie Labrador Retriever oder Border Collie muss manchmal kurzzeitig gezielt der Stecker gezogen werden, damit sie nicht mit ihrem Aktivitätsdrang den Bogen überspannen. Die Regenerationspausen können dann hervorragend genutzt werden, um Kräfte zu sammeln und wenn möglich, beiden Tiere die Wasseraufnahme zu ermöglichen. Bei längeren Reitausflügen muss dies mehrmals geschehen. Je nachdem steht dann auch mitunter eine Energiezufuhr an.

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Fazit - Wie das Ausreiten mit Hund zur perfekten Beschäftigung wird

Hund und Pferd müssen harmonieren, dann kann es mit etwas Übung stressfrei losgehen.

Wenn alles passt wird das Ausreiten mit Hund und Pferd zum Genuss

Mit dem richtigen Hundepartner wird das Ausreiten mit dem Pferd ein wahres Naturerlebnis. Neben den erforderlichen Anlagen, muss die Gesundheit des passenden Hundes mitspielen und er Freude an dieser Form der Bewegung haben.

Um dann bestens aufeinander abgestimmt und eingespielt ins Gelände gehen zu können, stehen einige Lerninhalte im Rahmen der nötigen Ausbildung zum Reitbegleithund auf dem Programm. Für Reiter, Hund und Pferd.

Damit der zukünftige Ausritt mit Hund und Pferd friedlich, sicher und entspannt funktioniert, ist es ratsam einen versierten Trainer einzubinden, der Erfahrung in der Ausbildung von Reitbegleithunden und Zusammenführung von Hund und Pferd hat.

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