Hütehund

Was ist ein Hütehund?

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Zuletzt aktualisiert am: 2.5.2024

Bild von: Sabrina Hopstein
Hochgeladen am: 19.9.2023

Ein beiger Huetehund vor einer Schafherde schaut aufmerksam den Betrachter an.jpg

Kurz und knapp: Hütehunde wurden für das "Hüten" von Schafen, Ziegen, Rindern und anderen Nutztieren gezüchtet und folglich für den Arbeitseinsatz an der Seite von Hirten, Bauern und Farmern als unermüdliche Arbeitshelfer entwickelt.

Ein Hütehund ist demzufolge ein Gebrauchshund, der für verschiedene Hüteaufgaben von Vieh und Nutztieren wie Schafen und Ziegen eingesetzt wird. Da Hütehunde also für Arbeiten rund um Herdentiere verwendet werden, gehören sie zu den Herdengebrauchshunderassen, die durch ihre besonderen Rassemerkmale und Fähigkeiten sich als Herdengebrauchshunde eignen und ausbilden lassen. Hütehunde hüten und bewachen die Herdentiere, halten die Gruppe durch ihr aktives Zutun auf den Weideplätzen zusammen und helfen ihren Haltern (Schäfer, Hirten etc.) bei ihren Wanderungen von A nach B, dass kein Tier abhandenkommt und steuern mit ihren geschickten, versierten und strategischen Läufen, dass die Herde beisammen bleibt und damit unversehrt ihren Zielort erreicht.

Hütehunde haben von Haus aus einen natürlich verankerten Hütetrieb mit entprechend veranlagtem Hüteverhalten.

Im Grunde verrät das Wording "Hütehund" bereits beim Lesen dessen Bedeutung - es handelt sich um ein zusammengesetztes Schachtelwort aus den beidne Teilbegriffen "Hüte" + "Hund". Also um einen Hund der hütet. Er hütet Herdentiere wie Schafe, Ziegen, Rinder, Pferde, Gänse bis hin zu Exoten wie Alpakas.

Zu den angesprochenen Herdengebrauchshunderassen gehören neben den Hütehunden, Treibhunde und Hirtenhunde, die in ihrer Funktion für den Herdenschutz verantwortlich sind und daher weitläufig auch als Herdenschutzhunde bezeichnet werden.

Folgende anerkannte Hunderassen der FCI werden in deren Rassenomenklatur u.a. als Hütehunde in der Gruppe 1 geführt:

Ferner kommen aus der Gruppe 1 die erwähnten Treibhunde der Sektion 2 hinzu, die ebenfalls den Hütehunden zugerechnet werden. Bekannte Vertreter der Treibhunde sind der Australische Treibhund (Australian Cattle Dog), Bouvier des Ardennes und Bouvier des Flandres.

Neben den aktuell anerkannte Hunderassen der FCI, gibt es weitere Hütehunde, die eine lange Tradition als Herdengebrauchshunde haben, denke man beispielsweise an den Wäller, Englischen Schäferhund, Schafpudel, Westerwälder Kuhhund oder Altdeutscher Schäferhund. Allesamt wurden als tatkräftige Helfer für die Herdenarbeit gezüchtet und mitunter bis heute als Hütehunde aktiv eingesetzt.

Und so spielen Hütehunde seit Generationen eine bedeutende Rolle in der Landwirtschaft, sei es an der Seite von einzelnen Hirten bei ihren Wanderungen mit ihren Schafsherden von Weide zu Weide, um sie zu vor Ort zu beaufsichtigen, damit kein Herdentier sich verselbständigt und verloren geht oder vor Raubtieren zu schützen. Oder aber als unersetzliche und ausdauernde Laufwunder zum effizienten Treiben und strategischen Bewegen von großen Rinderherden auf den riesigen Farmen Amerikas oder Australiens. Hütehunde erleichtern die mühsamen, anspruchsvollen und mitunter gefährlichen Arbeiten der Viehzüchter und Nutztierhalter, haben demnach eine große Tradition in ihrer Funktion als Arbeits- und Gebrauchshunde. Kurz, ohne die talentierten und mit vorzüglichen Fähigkeiten ausgestatteten Hütehunde, wäre die Herdenarbeit weitaus schwieriger, zeitaufwendiger und weniger erfolgreich gewesen. Dies gilt bisweilen auch regional noch heute so. Trotz aller Industrialisierung. So kann auf die wertvolle Unterstützung von Hütehunden beispielsweise in den Bergregionen nicht verzichtet werden. Selbst Motocross-Motorräder kommen hier in Sachen Wendigkeit und Agilität an ihren Grenzen, sodass Hütehunde die einzig wahren und wirkungsvollen Helfer der Herdenbesitzer sind.

Hütehunde sind arbeitsemsige, bewegungsfreudige und aktive Hunde, die mit einer ausgesprochenen Arbeitsmoral und Energie ausgestattet sind. Hinzu sind Hütehunde äußerst intelligent und gelehrig, kooperativ, führig und gehorsam. Entsprechend wollen sie mit art- und rassegerechten Aufgaben körperlich und kognitiv gefordert werden, damit sie sich mit all ihren natürlichen Anlagen und Instinkten einbringen, entfalten und ausleben können. Sprich, soll ein Hüte-, Treib- oder Hirtenhund abseits seiner ursprünglichen Funktion den Hundealltag verbringen, müssen unbedingt adäquate Aktivitäten her, um den Bedürfnissen der Hütehunde gerecht zu werden. Dies gilt es unbedingt vor der Anschaffung eines solchen Rassevertreters zu bedenken! Denn nicht zu Letzt auch auf Grund ihres attraktiven äußeren Erscheinungsbildes sind die diversen Hütehunderassen extrem beliebt und geraten immer wieder in den Fokus von Hundekäufern, da die Optik für zahlreiche Hundefreunde ein wesentlicher Faktor bei der Entscheidungsfindung des zukünftigen Hundepartners einnimmt - dies ist soweit auch völlig legitim, allerdings spielen zahlreiche andere Kriterien bei der Wahl des passenden Hundes, eine mindestens ebenso wichtige Rolle (ehrlicherweise ist das subjektive Schönheitsempfinden eher zweitrangig). Mehr dazu haben wir in einem gesonderten Magazinbeitrag beleuchtet.

Um mehr über die Aufgaben und einzelnen Rassen der Hütehunde, Treibhunde und Hirtenhunde in Erfahrung zu bringen, haben wir für euch einen ergänzenden Artikel zur Lektüre bereitgestellt. Viel Spaß beim Weiterlesen!

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