Schafpudel

Altdeutsche Hütehunderasse

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Zuletzt aktualisiert am: 2.10.2024

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Das Wichtigste in Kürze

  • Auch als "Hütepudel" bekannt
  • Altdeutsche Hütehunderasse (Herdengebrauchshund)
  • Spezialist für das Hüten von Schafen
  • Mittelgroßer, robuster, agiler, weniger, arbeitseifriger, laufstarker, ausdauernder Arbeitshund
  • Doppeltes Haarkleid - wetterfest, pflegeleicht, anspruchslos, widerstandsfähig

Der Schafpudel gehört zu den altdeutschen Herdengebrauchshunden, die mit Hüte- und Treibaufgaben an der Herde betraut sind. Wie es schon der Rassename hergibt, wird der Schafpudel primär an der Seite von Schafherden eingesetzt.

Und auch sein weiterer Name, Hütepudel, gibt dem Leser den Hinweis, was seine Aufgabe ist - das Hüten der Schafe mit allem Wenn und Aber.

Charakteristisch für den Schafpudel ist sein zottiges doppeltes Haarkleid, das ideal für das Verweilen in Mutter Natur ist, da der Herdengebrauchshund mitunter mehrere Tage im Freien sich aufhält und somit bestens gegen unterschiedliche Wetterbedingungen geschützt ist. Das Fell aus Deckhaar und weicher Unterwolle sorgt für die nötige Wärme bei kalten Temperaturen, hält aber auch Hitze vom Körper fern. Ebenso schützt das Fell vor sonstigen Umwelteinflüssen, seien es Äste, Dornen oder gar Krallen/Zähne bei etwaigen Konflikten.

Wo wir gerade beim Fell sind, wollen wir auch kurz einen Blick auf die möglichen Fellfarben und Farbkombinationen werfen. Den Schafpudel kann man bei der Arbeit auf der Weide in zahlreichen unterschiedlichen Farbschlägen antreffen. So zeichnen Schwarz, Grau, Braun, Beige, Weizen, Schimmel, Weiß etc. das Haarkleid in einfarbiger bis mehrfarbiger und schattierten Varianten.

Schafpudel sind mittelgroß gebaut, robust, muskulös und entsprechend sportlich, agil, beweglich, schnell, ausdauernd und geländegängig auf ihren Läufen unterwegs. Dennoch wirkt der Herdenhund elegant, harmonisch und geschmeidig. 

Die Rasse überzeugt mit einer hervorragenden Konstitution, Vitalität und ist von Haus aus gesundheitlich gut aufgestellt. Sodass der Schafpudel für die anspruchsvollen und mitunter gefährlichen Herdenaufgaben stets gut gerüstet ist.

Ein natürlich verankerter Hütetrieb und Schutzinstinkt verstehen sich von selbst. Denn der Schafpudel soll schließlich dafür sorgen, dass mit seinen strategischen Läufen die Schafe wunschgemäß und vor allen Dingen vollzählig von A nach B kommen. Entsprechend aufmerksam bewacht er seine Herdentiere, um Ausreißer zügig zurückzuholen. Der Schafpudel soll die Herde beieinander halten. Zudem passt er auch wachsam auf, damit von außen die Herdentiere nicht bedroht und gefährdet werden.

Ferner ist der Hütepudel ein arbeitswilliger und extrem eifriger Gebrauchshund, auf dessen Brauchbarkeit und Leistungsfähigkeit stets Verlass ist. Da der Schafpudel bei der Herdenarbeit auch situativ schnell eigenständige Entscheidungen treffen muss, ist er ein selbständiger Charakterhund. Bewegungs- und Lauffreude sind bei dem aktiven und temperamentvollen Hütehund selbstredend. Zudem gilt die Rasse als arbeitsintelligent, klug und lernfähig.

Hier und da trifft man Schafpudel auch außerhalb der Haltung als Arbeits- und Gebrauchshund an. So wird der Schafpudel mitunter als Familien- und Begleithund angeschafft und lebt als Haushund mit seinen Menschen zusammen. Auf Grund seiner Rassemerkmale braucht es dann aber geeignete und sinnvolle Alternativbeschäftigungen, um dem energiegeladenen Arbeitstier ausreichend Bewegung und Kopfarbeit zukommen zu lassen. Dies kann mit diversen Hundesportarten wie Agility, Discdogging, Dogdance, Flyball, Treibball, Turnierhundesport etc. wie mit allen anderen Hüte- und Treibhunden erfolgen. Aber auch lange Spaziergänge, herausfordernde Wanderungen, Joggingrunden, Fahrradtouren und Ausritte mit dem Pferd bieten sich an.

Mittlerweile kommen im Übrigen Schafpudel neben ihrer angestammten Verwendung als Hütehunde (Herdengebrauchshund) und der erwähnten Haltung als privat gehaltene Familienhunde und Sporthunde, nach erfolgter Ausbildung als Therapiehunde zum Einsatz, wo sie im Rahmen der tiergestützten Behandlung von erkrankten Menschen als Co-Therapeuten einen wertvollen Dienst erweisen. Vereinzelt wird der Schafpudel als Rettungshund in Rettungshundestaffeln geführt. Kurzgesprochen, eignet sich der intelligente, talentierte und leistungsbereite Schafpudel für vielfältige Aufgaben.

Da wir gerade bei der Ausbildung und den diversen Funktionen des Schafpudels sind, wollen wir schauen, was in Bezug auf die Erziehung beim Schafpudel beachtet werden muss: Der Schafpudel ist wie gesagt ursprünglich nicht für die Haltung als Familienhund gezüchtet worden. Demzufolge braucht er im Falle einer Haltung als Haushund eine umfassende Sozialisierung, um das nötige Rüstzeug als "alltagstauglicher" Hund zu erhalten. Daneben ist eine konsequente, respektvolle und einfühlsame Erziehung und Führung des Schafpudels mit festen Regeln und Grenzen, das A und O. Gehorsam, Unterordnung und der ausgeprägte Hütetrieb und Schutzinstinkt sind u.a. wichtige Erziehungsthemen, die von Anfang an der Haltung als Haushund in privater Haltung neben ausreichender körperlicher und kognitiver Beschäftigung (Auslastung) im Fokus stehen müssen. Dann können sich die Hundebesitzer eines Schafpudels über einen treuen, ausgeglichenen, zufriedenen Alltagsbegleiter freuen.

Auch wenn es sich beim Schafpudel um einen widerstandsfähigen, genügsamen und prinzipiell pflegeleichten Hund handelt, der für das Arbeiten draußen mit den Schafen gezüchtet wurde und demnach seinen Besitzern keinen allzu großen zusätzlichen Arbeitsaufwand machen darf, braucht er für die Fellpflege die Unterstützung seines Menschen. Denn das Fell neigt auf Grund seiner Textur und Beschaffenheit zu Verfilzungen. Entsprechend muss der Schafpudel regelmäßig gebürstet werden, damit das lange und zotthaarige Fell stets in einem guten Zustand bleibt. Was gibt es sonst noch in Sachen Pflege beim Schafpudel zu wissen? Um dem Schafpudel die erforderliche Körperpflege zukommen zu lassen, müssen natürlich auch alle anderen Körperbereiche regelmäßig kontrolliert werden. Bei Bedarf braucht es dann die entsprechenden Pflegemaßnahmen, wie das Säubern der Ohren und Augen, Entfernen von Parasiten wie Zecken und andere Fremdkörper. Sind die Krallen beim Schafpudel zu lang, müssen sie gekürzt werden. Während dem intensiven Körperkontakt bei der Pflege des Schafpudels können ferner kleinere Verletzungen und sonstige Beschwerden wie Schwellungen ertastet und nötige Maßnahmen ergriffen werden. Erhält der Schafpudel die erforderliche pflegerische Zuwendung, so trägt dies zu dessen Gesunderhaltung, Wohlbefinden und Vitalität bei. Und ganz nebenbei stärkt die gemeinsame Zeit während der Pflege die Bindung Hund und Mensch.

Noch ein Wort zur Gesundheit des Schafpudels: Der Schafpudel ist kein Modehund und leidet folglich nicht an Überzüchtung. Dies zeigt sich glücklicherweise in Bezug auf etwaige rassespezifische Erbkrankheiten. Die Rasse gilt rundum als gesund. Wie auch viele andere Hunderassen, ist beim Schafpudel der Kryptorchismus (Hodenhochstand) bekannt.

Im Übrigen ist der Schafpudel eng mit dem Niederländischen Schapendoes verwandt.

Mehr Informationen werdet ihr zu gegebener Zeit hier finden.

Vielleicht habt ihr durch eure besondere Leidenschaft für die Rasse und spezifischen Kenntnisse über den Altdeutschen Schäferhund auch Lust, uns mit eurem Wissen aktiv zu unterstützen. Oder aber ihr kennt jemanden, der wiederum jemanden kennt, der besonderes Know-How über die Rasse hat und dies mit anderen gerne teilen möchte. Lasst uns gemeinsam die Rasse durch eure wertvollen Beiträge hierzulande bekannter machen und anderen interessierten Lesern wertvolle und hilfreiche Informationen mit euren Inhalten bieten. Wir freuen uns auf eure Mithilfe und Kontaktaufnahme.

Nummer: -
Gruppe: Nicht anerkannte Rassen
Sektion: -
Subsektion: -
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Deutschland
Patronat -
Verwendung -
Datum der Veröffentlichung -
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung -
Link zum FCI-Standard -
Lebenserwartung
Rüden
10 - 15 Jahre
Hündinnen
10 - 15 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
45 - 60 cm
Hündinnen
45 - 60 cm
Gewicht
Rüden
15 - 25 kg
Hündinnen
15 - 25 kg

Schafpudel - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Die Besonderheit und Schönheit des Schafpudels sticht von Moment an ins Augen, wenn man das erste Mal seinen majestätischen, mit langem und lockigem Fell bedeckten Körper erblickt. Seine intensive und liebevolle Art spiegelt ein Hauch von Stärke und Einfallsreichtum wider, während seine spielerische und liebevolle Persönlichkeit sein inneres Wesen enthüllt. Diese beeindruckende Hunderasse, die ihre Wurzeln in Deutschland hat, ist von Natur aus eine Arbeitshunderasse und wird oft als Schäferhund oder Hütehund verwendet. 

Sozialisation des Schafpudel

Die Sozialisation des Schafpudels ist ein Aspekt, den jeder potenzielle Besitzer in Betracht ziehen muss, da er eine entscheidende Rolle für das zukünftige Verhalten des Hundes spielt. Als Schäferhund ist der Schafpudel von Natur aus ein Teamspieler und eignet sich gut für Sozialisierungssituationen, in denen Teamarbeit oder Zusammenarbeit im Mittelpunkt steht. Dadurch kann er in einer Vielzahl von Situationen effektiv mit anderen Hunden und Menschen interagieren. Dennoch ist es wichtig, diesen Sozialisierungsprozess so früh wie möglich zu beginnen, um sicherzustellen, dass der Hund ein angenehmes und ausgewogenes Temperament entwickelt.

Grundkommandos

Grundkommandos wie Sitz, Platz, Hier und Aus sind für jede Hunderasse wichtig, jedoch sind sie bei einem Arbeitshund wie dem Schafpudel noch zentraler. Durch das Einbringen dieser einfachen Befehle schaffen Sie eine Kommunikationsbrücke zwischen Ihnen und Ihrem Hund. Diese Kommandos sind notwendig, um den Schafpudel in alltäglichen Situationen kontrollieren zu können und ihn gleichzeitig nicht in seiner Bewegungsfreiheit und Entschlussfreude zu beschränken.

Gehorsamstraining – Leinentraining

Neben den Grundkommandos sind auch spezielle Trainings, wie das Gehorsamstraining, elementar. Im Gehorsamstraining lernt der Schafpudel, auf verbale und nonverbale Signale des Besitzers zu reagieren, welche für seine Sicherheit und die der Menschen und Tiere in seiner Umgebung von großer Bedeutung sind. Leinentraining ist ebenfalls sehr wichtig, da es dazu dient, die Sicherheit des Schafpudels während der Spaziergänge zu gewährleisten und sicherzustellen, dass er bei Kontakten mit anderen Hunden oder Menschen die Kontrolle behält. Spiel- und Apportiertraining kann auch zur allgemeinen Entwicklung und zum Wohlbefinden des Hundes beitragen.

Was sollten wir sonst noch zum Schafpudel als Rasse wissen?

Wenn Sie ein Schafpudelbesitzer sind, ist es besonders wichtig, dass Sie sich an seine aktive Lebensweise anpassen. Da der Schafpudel ursprünglich gezüchtet wurde, um Schafherden zu bewachen und zu hüten, benötigt er eine beträchtliche Menge an täglicher Bewegung, um sich gesund und glücklich zu fühlen. Darüber hinaus muss er mental stimuliert werden, um seine hohe Intelligenz und Energie effektiv zu nutzen. 

Zusammenfassung

Diese Hunde sind erstaunlich anpassungsfähig und loyal, sodass sie sich an eine Reihe verschiedener Lebensumstände anpassen können. Entscheidend ist, dass die Bedürfnisse des Schafpudels - Bewegung, mentales Ankurbeln und menschliche Interaktion - erfüllt werden. In solch einer Umgebung kann er sich zu einem lebenslangen und loyalem Begleiter entwickeln.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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