Hundepflege - Was gehört alles zu einer umfassenden Pflege des Hundes dazu?

Ratgeber, Tipps & Tricks für die richtige Hundepflege

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Zuletzt aktualisiert am: 17.2.2024

Beiger Chihuahua steht auf der Wiese und wird gekaemmt Ausschnitt.jpg

Die richtige Hundepflege sorgt nicht nur für ein gepflegtes und attraktives Aussehen, sondern unterstützt den Hund im Hinblick auf eine stabile Gesundheit und zahlt sich positiv durch die gemeinsame Zeit für die notwendigen Pflegemaßnahmen, auf die Bindung zwischen Hund und Halter aus.

Ferner gehört eine umfassende und rassespezifische Hundepflege zu den Kernaufgaben der artgerechten Hundehaltung dazu, denn sie trägt zum Wohlbefinden und zu seiner gesamten Konstitution bei, für die letztlich jeder Hundebesitzer verantwortlich ist.

Allerdings ist der Pflegeaufwand von Hunderasse zu Hunderasse und Hundeindividuum zu Hundeindividuum unterschiedlich hoch, da der Umfang der nötigen Hundepflege von verschiedenen Faktoren, wie Rassemerkmale, Verwendung, Gesundheitszustand, Alter etc. abhängig ist.

Generell gehören aber grundlegende Pflegemaßnahmen von Fell und Haarkleid, Augen und Ohren, Zähnen und Gebiss, Pfoten und Krallen und einige Dinge mehr, bei jedem Hund dazu.

Wir wollen nun in unseren weiteren Ausführungen auf die einzelnen Pflegebereiche der Hundepflege im Allgemeinen eingehen, schauen wie der Hund richtig gepflegt wird und euch für den Hundealltag wertvolle Ratschläge und Praxistipps an die Hand geben.

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Die Hundepflege gehört zu den Hauptaufgaben der artgerechten Hundehaltung

Alle Aufgabenfelder der artgerechten Hundehaltung zahlen auf ein nachhaltiges Wohlbefinden des Hundes mit einem möglichst langen, zufriedenen und intakten Hundeleben ein.

Auf das richtige Zusammenspiel aller kynologischen Themen kommt es an

Die Kynologie, die Lehre von Hunden, ist die Grundlage für das notwendige Wissen und die Fähigkeiten, die man als Hundebesitzer für die artgerechte Hundehaltung mitbringen muss, damit für den Hund optimal gesorgt ist, er richtig versorgt und seine Bedürfnisse in ausreichendem Maß rassenspezifisch nachgekommen wird.

Die Hundepflege nimmt bei der artgerechten Hundehaltung, wie ihr in unserem ergänzenden Leitartikel „Checkliste für die artgerechte Hundehaltung – Wie ist ein Hund richtig und artgerecht zu halten?“, eine bedeutende Rolle ein. Die Pflege ist eine der Kernaufgaben eines Hundebesitzer, denn sie trägt nachhaltig für dessen Allgemein- und Wohlbefinden bei, sorgt für eine adrettes Aussehen, ist für die Hygiene und Reinlichkeit des Hundes notwendig, da es damit auch mittelbar zur Sauberkeit des gesamten Lebensumfelds beiträgt, stärkt und stabilisiert seine gesamte Konstitution und zahlt auf die Gesundheit des Vierbeiners ein.

Also ist die Hundepflege in Kombination mit der richtigen Ernährung/Fütterung, ausreichender körperlicher und geistiger/mentaler Auslastung, Gesundheitsprävention und medizinischer Akutversorgung, artgerechtem und liebevollem Umgang inklusive regelmäßiger Zuwendung und Zuneigung, rassegerechten Haltebedingungen und gemeinsamer Freude und Spaß im Hundealltag, maßgeblich als positiver Treiber für ein langes Hundeleben mit einem glücklichen und fitten Hund an der Seite, mitverantwortlich.

Bei alle dem, ist der Hund aber auf die aktive Unterstützung und Mithilfe von Herrchen und Frauchen angewiesen. Ohne euch kommt der Hund hier in vielen Bereichen nicht alleine klar – und wie wichtig die Hundepflege explizit aus vielerlei Sicht ist, werden wir im weiteren Verlauf nun sehen.

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Wofür ist die Hundepflege wichtig?

Die richtige Hundepflege zahlt sich aus vielen Gründen aus.

Bindungs- und Beziehungsförderung

Um einen guten Zugang zu seinem Hund zu haben, hierdurch im täglichen Miteinander und Umgang harmonisch und eingespielt zu funktionieren, sind eine intakte Beziehung und feste Bindung essenziell. Was ihr alles vom Tag des Einzugs eures Hundes hierfür tun könnt, erfahrt ihr durch die Lektüre unseres Magazinartikels „Der Bindungsaufbau zwischen dem Welpen & Mensch“.

Unter anderem ist auch die regelmäßige Hundepflege durch die gemeinsamen Pflegemaßnahmen, die intensiven Berührungen und Zuwendung, äußerst bindungsfördernd, sprich sie zahlt sich positiv auf das Verhältnis und soziale Bindung Hund/Mensch aus. Deshalb sollte man die Hundepflege als wichtiges Ritual ansehen.

Dabei ist es wichtig, den Hund während der Pflege stets aufmerksam im Auge zu halten, um etwaige Unsicherheiten, Ängste, Schmerzen oder unangenehmes Befinden, also seine Stimmung mitzubekommen. Vielleicht passt ihm gerade etwas nicht und stört ihn, hier sollte man auf die Bedürfnisse und das Anliegen des Hundes eingehen, um nicht negative Punkte zu sammeln oder für zukünftige Pflegetätigkeiten Vorbehalte beim Hund aufzubauen.

Damit ihr besten gerüstet seid, um auch an dieser Stelle mit dem Vierbeiner richtig interagieren, ihn verstehen und sein Verhalten deuten zu können, ist es notwendig ein ausreichendes Wissen über die Hundesprache und das Ausdrucksverhalten aufzubauen und die Grundlagen für die Kommunikation Hund/Mensch zu kennen und verinnerlichen.

Erziehung und Rangordnung

Man kann von seinem Hund nicht erwarten, dass er sofort begeistert ist, wenn ihr von einem Tag auf den anderen ihn mit dem Bürsten seines Fells, dem Krallenschneiden oder Ohrenputzen konfrontiert und er bereitwillig stillhalten und kooperieren soll.

Idealerweise fängt auch hier alles in den frühen Welpenphasen an. Wie ihr in unserem Leitartikel „Die Entwicklungsphasen von Hundewelpen“ detailliert entnehmen könnt, sind eine intensive und umfassende Prägung, Habituation und Sozialisierung des Welpen das A und O, damit er das notwendige Rüstzeug vermittelt bekommt, um den Herausforderungen und alltäglichen Begebenheiten seines Hundelebens gewappnet zu sein.

Auch in Sachen Hundepflege und Pflegetätigkeiten wird der Welpe also bestenfalls früh in seiner sensiblen Lebensphase bereits schrittweise und behutsam auf spielerische Art an die Pflegemaßnahmen, Berührungen, Pflegewerkzeuge und -utensilien etc. gewöhnt, damit sich erst gar keine Scheu, Unsicherheiten und Ängste aufbauen, sondern er nur positive Erlebnisse und Erfahrungen dabei sammelt, da er Spaß an den gemeinsamen Übungen hat und diese als angenehm und wohlig empfindet. Die Pflegemaßnahmen sollen sich bei dem jungen Hund als Verwöhnprogramm verinnerlichen, das wohltuend ist und er die gemeinsame Zeit sowie die Zuneigung genießt.

Je nachdem für welche Hunderasse ihr euch entschieden habt, wird der Pflegeaufwand je nach Hundeindividuum anders aussehen. Gegebenenfalls werden Pflegemaßnahmen anstehen, bei denen ihr auf die Unterstützung von externen Dienstleistern, wie ein Hundesalon, zurückgreifen werdet. Daher ist es bei der Gewöhnung dann ratsam, dass ihr schon zu dieser Zeit euren Welpen mit in einen Hundesalon nehmt, damit er sich an die dortigen Bedingungen und an fremde Menschen herantastet. Dies schließt auch das Anfassen und Berühren des Welpen durch diese Personen ein, sowie den Umgang mit bis dato unbekannten Behandlungsmethoden und -geräten wie einer Schermaschine, Trimmgerät oder Fön.

Ferner steht auch die Erziehung des Welpen ab dem Tag des Einzugs im Mittelpunkt. Es sind etliche Trainingseinheiten hinsichtlich Stubenreinheit oder dem Grundgehorsam notwendig. Denn einerseits wollt ihr den Welpen so schnell wie möglich trocken bekommen, damit er nicht mehr ins Haus macht, andererseits wird eine gewünschte Führigkeit des Hundes ohne Grundbefehle und Kommandos wie Sitz, Platz, Hier, Komm, Bleib, Steh, Aus etc. nicht möglich sein, die für die Umsetzung der unterschiedlichen Pflegetätigkeiten aber unerlässlich und unverzichtbar sind.

Warum? Um die nötigen Pflegemaßnahmen ausführen zu können, braucht es einen Hund, der gehorsam und gut zu führen ist. Soll nämlich der Vierbeiner stillhalten, eine gewünschte Position einnehmen, sich an einen bestimmten Platz begeben, werdet ihr auf vorab einstudierte Lerninhalte des Gehorsams zurückgreifen und entsprechendes Verhalten, z.B. durch einen Sitz-Befehl oder ein Hierher-Kommando abrufen.

Ebenso bringen weitere Trainingsübungen und „Hundetricks“ viele hilfreiche Vorteile, wie z.B. das Beibringen des Pfötchengeben, um die Pfoten zu reinigen oder Krallen zu schneiden. Oder wie sieht es denn mit einem speziellen Kommando als „Hüpfbefehl“ aus, wenn der Hund auf einen Behandlungstisch im Hundesalon, beim Arzt oder zu Hause auf den Tisch im Keller soll, damit die Pflegemaßnahme oder tiermedizinische Behandlung einfacher von der Hand geht?

Was wir damit sagen wollen, ist die Tatsache, dass verschiedene erzieherische Trainingsmaßnahmen und das Einstudieren von Kommandos das Leben in Sachen Hundepflege für alle Beteiligten deutlich vereinfachen kann, wenn dadurch ein Hund Folge leistet, entsprechend kooperiert und bereitwillig mitmacht.

Ohne einen führigen und umgänglichen Hund wird es an der Stelle mehr als herausfordernd, denn so oder so muss die rassespezifische Hundepflege erledigt werden. Wie herausfordernd dies werden kann, kennen viele von uns auch bei der regelmäßigen Hygiene unserer Kinder, wenn es heißt, ab unter die Dusche oder die Badewanne, Haare kämmen und Fingernägel schneiden. Wie viele Ehefrauen verzweifeln hier regelmäßig und das laute Geschrei der Kinder ist bis zu den Nachbarn wahrzunehmen. Das wollen wir doch schließlich bei der Pflege unseres Hundes zwingend vermeiden und allen Beteiligten ersparen, dass die Pflege zu einer unschönen und unangenehmen Prozedur wird.

Aber keine Sorge, denn hier hat jeder Hundebesitzer in seiner Position als Rudelführer das Heft in der Hand und kann von Anfang an den richtigen Weg einschlagen. Als verantwortliche Bezugsperson liegt es an euch die richtigen Trainingsinhalte und Übungen hinsichtlich aller Prägungs-, Habituations-, Sozialisierungs- und Erziehungsmaßnahmen aufzustellen, umzusetzen und welpengerecht zu steuern.

Um diese erfolgreich anzugehen und im alltäglichen Umgang mit dem Welpen/Hund zu praktizieren, bedarf es von Anfang an feste Regeln und Grenzen, die konsequent und diszipliniert, aber stets liebevoll, geduldig und mit Nachsicht gelebt müssen. Denn ihr seid der Rudelführer, der die Leitplanken vorgibt, der Welpe wird sich an euch orientieren und folgen. Dies festigt zugleich eure führende Position in der Rangordnung, nachdem der Welpe in die Rudelstruktur erfolgreich eingeordnet und integriert wurde. Besonders perspektivisch, je älter der junge Hund wird, ist dies notwendig, da eine Rangordnung stets durch das tägliche Auftreten und den Umgang mit dem Hund bestätigt werden muss, da sich jederzeit die Verhältnisse neu justieren können und Hunde stets etwaig aufkommende Nachlässigkeiten für sich ausnutzen können.

Kurzum, es geht darum die Kontrolle zu behalten und den Hund stets im Griff zu haben. Damit ist dann auch klar, wer der Chef im Ring ist und dass nur auf Grund von souveräner Führungsfähigkeit, Führungsqualität und Kompetenz.

Bei all den Maßnahmen, ist die positive Bestärkung mit dem richtigen Loben, Belohnen und Motivieren ein zentrales Steuerungselement. Einerseits soll damit erwünschtes Verhalten anerkannt und weiter gefördert werden, andererseits wirkt sich das Reichen der Belohnung förderlich auf die führende Position in der Rangordnung aus. Denn ihr als Rudelführer gebt die Kommandos, die der Welpe und zukünftig erwachsene Hund auszuführen hat und ermöglicht ihm durch die Gabe des Motivationsgegenstands wie beispielsweise ein Leckerchen, den Zugang zu einer ihm wichtigen und kostbaren Ressource. Sprich, er muss sich einen Teil seines Futters erarbeiten und bekommt auch erst dann von dem ranghöheren Rudelmitglied die Kostbarkeit gereicht. Eindeutiger und nachdrücklicher man dem Gegenüber die privilegierte Position als Rudelführer nicht aufzeigen.

Den wissenschaftlichen Hintergrund und viele Beispiele aus der Praxis im Hinblick auf die moderne Hundeerziehung und Konditionierung, haben wir sehr umfassend in unserem nachfolgenden dreiteiligen Leitartikel zur weiteren Lektüre aufbereitet:

Noch ein Tipp: Eine sehr erfolgreiche Trainingsmethode in Sachen Hundepflege, ist das Medical Training, das ursprünglich aus dem Bereich der Zoo- und Zirkustiere für anstehende tiermedizinische und pflegerische Maßnahmen hervorging und zwischenzeitlich effektiv als Vorbereitung für anstehende Pflege- und Veterinärmaßnahmen bei Haustieren angewandt wird. Sicherlich werdet ihr hier einige hilfreiche Tipps für die eigene Herangehensweise an die Hundepflege finden.

Gesundheit und Fitness

Die richtige und umfassende Hundepflege trägt für die Gesunderhaltung, für Stärkung der Abwehrkraft und des Immunsystems, körperliche Fitness und Leistungsfähigkeit des Hundes bei.

Werden beispielsweise die Zähne nicht regelmäßig gepflegt, so bilden sich Zahnstein, es können Zahnerkrankungen mit der Zeit aufkommen und weitere Hundekrankheiten negativ beeinflussen. Zudem können verschiedene körperliche Probleme ursächlich auf Zahnentzündungen und eine schlechte Zahnbeschaffenheit zurückzuführen sein. Extremer Mundgeruch ist ebenfalls eine Folge von fehlender oder unzureichender Zahnpflege und Mundhygiene.

Nicht anders sieht es mit den sonstigen Körperbereichen ebenfalls aus. Werden diese nicht regelmäßig fachgerecht und vom Umfang je nach Verwendung gereinigt und gepflegt, können Verletzungen unentdeckt bleiben, Geschwüre und Geschwulste übersehen werden und sich Infektionsherde weiter ausbilden.

Ebenso entdeckt ihr durch die Hundepflege Parasiten aller Art, seien es Zecken, Flöhe oder Milben, die ihr Unwesen auf dem Körper eures Hundes treiben. Nicht nur seine Gesundheit leidet durch die mögliche Übertragung von Krankheitserregern darunter, auch seine Nerven werden gerade bei Flöhen durch das unentwegte Jucken strapaziert, wodurch der Stresspegel permanent erhöht ist. Zudem seid ihr und euer gesamtes Lebensumfeld davon betroffen, wenn die Eier sich im ganzen Haus verteilen. Sollte euer Hund von Würmern betroffen sein, so können diese auch an Menschen übertragen werden, was durchaus lebensbedrohlich sein kann. Also gehört eine regelmäßige prophylaktische und wenn nötig akute Behandlung mit Antiparasitika zu jeder Hundepflege unbedingt dazu.

Ferner sorgt z.B. die richtige Fellpflege nicht nur für das gepflegte Aussehen, sondern für eine gesunde Haut, ordentliche Durchblutung, die Haut wird insgesamt unempfindlicher für etwaige externe Umwelteinflüsse und regt das natürliche Haarwachstum an. Durch das regelmäßige Bürsten und Kämmen werden zudem Verfilzungen vermieden, die die Belüftung der Haut stören und dann zu Hautirritationen, Hautekzemen, Pilzinfektionen führen können.

Apropos Haarwuchs: Manche Hunde und Hunderassen haben einen starken Haarwuchs an den Augen. Auch hier braucht der Hund die Hilfe durch seinen Halter, um ihn davor zu bewahren, dass die zu langgewachsenen Haare in die Augen fallen, was z.B. zu einer Hornhautverletzung führen könnte.

Egal wie ihr euren Hund einsetzt, ob als aktiven Jagdhund, der euch tatkräftig bei den verschiedenen Jagdaktivitäten unterstützt, sei es bei Verfolgen des Wilds oder der Nachsuche, er muss im Wald über Stock und Stein, um seine Arbeit zu eurer Zufriedenheit verrichten zu können. Nicht anders sieht es bei einem Hund aus, der beim Turnierhundesport, Rally Obedience oder Agility die verschiedenen läuferischen Disziplinen und Aufgaben erfolgreich meistern soll, auch er muss gut zu Fuß unterwegs sein. Gleichermaßen wird es auch einem Begleit- und Familienhund bei den Hunderunden und sonstigen Beschäftigungen, wie beispielsweise den Apportierspielen mit Ball und Frisbee, ergehen. Er muss gut und beschwerdefrei auf seinen Läufen und Pfoten sich fortbewegen können, damit er Spaß an der Aktivität hat und ihr die beabsichtigte Auslastung damit erreicht. Die Grundvoraussetzung für alle genannten Beispiele, sind aber gut gepflegte, verletzungsfreie und intakte Gliedmaßen und Pfoten, damit sich der Hund voll entfalten und in den Aufgaben aufgehen kann, leistungsfähig ist und allen Strapazen problemlos standhält. Würden sich z.B. an den Pfoten kleine Risse bilden, ist die Gefahr für etwaige Entzündungen groß. Genauso stören und schmerzen mitunter kleine Dornen, Splitter, Dreck oder Steinchen in den Zehenzwischenräumen und Ballen. Durch die aktive Hilfe, regelmäßige Kontrolle und Reinigung bei der Hundepflege, könnt ihr als Halter euren Hund aktiv unterstützen und euren Beitrag für die Unversehrtheit und Hygiene leisten. So bleibt er stets einsatzbereit, belastbar und fit.

Das regelmäßige Engagement als Halter im Hinblick auf die richtige Hundepflege wird sich auf Sicht mehr als auszahlen, der Vierbeiner wird langfristig durch den positiven Effekt auf Gesundheit und körperliche wie geistige/mentale Stabilität davon profitieren, um möglichst lange mit großer Lebensfreude, Agilität und frei von Beschwerden durch sein Hundeleben zu schreiten.

Wohlbefinden

Die Pflegemaßnahmen werden durch entsprechend einfühlsame, fachlich kompetente und liebevolle Anwendung eine wohltuende Wirkung beim Hund erzielen, sanfte Berührungen und Massagen sorgen für Entspannung, Stressreduktion, angenehmes und wohliges Allgemeinbefinden und stärkt auf Grund der intensiven Nähe und Zuwendung das Geborgenheitsgefühl.

Weiters wird das Wohlbefinden des Hundes durch die Gesunderhaltung, physische und psychische Fitness, die ebenfalls durch die Hundepflege als positiver Effekt erreicht werden, gestärkt. Hieran erkennt man, wie eng die verschiedenen Einzelbausteine und Aufgabenbereiche rund um die Hundehaltung sich auf die gesamte Befindlichkeit und Konstitution des Hundes zu dessen Gunsten auswirken. Eine umfangreiche und regelmäßige Körperpflege ist einfach angenehm, gut für Körper und Geist, hebt die gesamte Lebensqualität des Vierbeiners an.

Auch hier wollen wir uns doch nur mal ins Bewusstsein rufen, wie wir uns nach einem arbeitsreichen Tag im Garten mit Dreck und viel Schweiß fühlen, wenn wir eine ausgedehnte Dusche oder ein wohltuendes Bad genommen haben, uns die Haare frisch frisiert, den Körper eingecremt und parfümiert haben. Mehr Entspannung, sowie ein gereinigtes und sauberes Wohlgefühl geht kaum, zudem blicken wir dann auch gerne wieder in den Spiegel um unser Äußeres zu betrachten.

Welchen Stellenwert die Pflege im Allgemeinen für den Hund hat, wie sich die Pflegemaßnahmen auf das Gemüt und Körpergefühl auswirken, welche Pflegehandlungen Hunde selber und an Artgenossen beim Allogrooming zeigen, haben wir in unserem Artikel „Das Komfortverhalten bei Hunden“ ausführlich beschrieben. Durch die Lektüre wird das Gesamtbild noch griffiger, warum die Hundepflege eine derart verantwortungsvolle Aufgabe für uns als Hundehalter ist.

Aussehen

Welcher Hundebesitzer bekommt nicht gerne Komplimente von anderen Hundehaltern oder fremden Menschen für das schicke, elegante und aparte Äußere seines Hundes?

Mit den rassenspezifischen Pflegemaßnahmen erreicht man natürlich nicht zu Letzt ein adrettes, attraktives und schönes Aussehen und Erscheinungsbild.

Je nach Hund und Rasse wird die Pflege zu einem seidig glänzenden Fell beitragen, der Hund insgesamt gepflegt und herausgeputzt aussehen.

Dies trägt zwangsläufig auch dazu bei, dass der Betrachter das perfekte äußerliche Auftrittsbild mit einer guten Gesundheit, stabilen Gesamtkonstitution und hervorragenden Fitness in Zusammenhang stellt.

Hygiene und Sauberkeit

Kurzum, ist der Hund sauber und gepflegt, so wirkt sich dies auch positiv auf die Sauberkeit des gesamten Lebensumfelds aus. Die Hundepflege sorgt für einen insgesamt besseren Hygienestatus.

Denn durch das Bürsten und die sonstigen Pflegemaßnamen werden u.a. Zecken entfernt, ein etwaiger Flohbefall entdeckt, überschüssiges Haar herausgebürstet, Dreck und Staub vom Hund gekämmt, der Hund rund um einfach mit der richtige Hundepflege allumfassend unterstützt.

Damit helft ihr euch selber aber ebenfalls weiter, denn sicherlich wollt ihr möglichst keine herumkrabbelnden Zecken an euch finden und potentiell durch einen möglichen Zeckenbiss die Gefahr laufen, mit einer Borreliose infiziert zu werden. Auch ein Flohbefall mit extremen Jucken ist sicherlich nicht erstrebenswert, denn neben den körperlichen Auswirkungen kommen dann für die akuten Reinigungsmaßnahmen des gesamten Wohnbereichs, Auto, Kleidung etc., mit speziellen Antiparasitika, ein enormer Arbeitsaufwand auf euch zu.

Ferner unterstützt ihr euren Hund durch das regelmäßige Bürsten beim Entfernen von unnötigem und abgestorbenen Haar, was das weitere Haarwachstum angeht, aber vermeidet damit auch, dass der Haarverlust komplett auf dem Boden, Sofa, Klamotten usw. landet.

Durch die Pflegemaßnahmen wird der Hundegeruch zudem im Rahmen gehalten, sei es der Mundgeruch durch die regelmäßige Zahnpflege, oder ab und an ein Bad oder Abduschen, besonders in den Fällen, dass sich der Vierbeiner in fremden Kot, Aas oder Schlamm gesuhlt hat.

Legt euch idealerweise immer trockene Handtücher ins Auto, wenn ihr mit dem Hund an regnerischen Tagen zur Hunderunde in den Wald oder einen sonstigen Ort fahrt, um ihn draußen zu bespaßen und auszulasten. Rubbelt ihn nach der Beschäftigung ab und trocknet seine Pfoten, bevor er einsteigen darf. Denn die Nässe wird sein Fell deutlich stärker nach Hund riechen lassen und beim Ablegen im nassen Zustand sofort auf die Polster oder den Teppich im Kofferraum übertragen. Um den Raumduft dann nachhaltig wieder zu verbessern, wird einigen Aufwand verlangen. Um mehr über die Problematik und mögliche Maßnahmen in Sachen Hundegeruch und PKW zu erfahren, haben wir einen ergänzenden Artikel mit dem Titel „Hilfe, das Auto stinkt brutal nach Hund“ im Magazin bereitgestellt.

Da der Hund mit zunehmenden Alter mit den ersten Alterserscheinungen zu kämpfen haben wird, müssen auch die Pflegemaßnahmen von der Intensität und vom Umfang ggf. angepasst werden, da der Vierbeiner nun noch mehr auf die Hilfe von Herrchen und Frauchen angewiesen ist. Etwaige körperliche Beeinträchtigungen können dazu führen, dass der Hund nicht mehr selber ausreichend handlungsfähig ist oder die externen Einflüsse einfach mehr Pflegeaufwand nötig machen.

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Welche Pflegebereiche gehören zu einer umfassenden Hundepflege?

Die gründliche Hundepflege schließt den gesamten Körper des Hundes ein.

Pflegeumfang

Eine umfassende Hundepflege bedeutet nicht nur ab und an mal die Bürste anzulegen und das Fell zu bürsten. So wie wir Menschen uns von Kopf bis Fuß waschen und pflegen, so will auch der Hund von Kopf bis Pfote mit einem gepflegten Äußeren bestechen, sich wohl in seiner Haut fühlen und durch die entsprechenden Maßnahmen möglichst lange gesund, fit und leistungsfähig bleiben.

Schauen wir uns nun nach und nach die einzelnen Körperbereiche an, denen die Aufmerksamkeit bei der Hundepflege gilt. Es gibt einiges zu tun.

Fellpflege und Haarpflege

Das Fell und die Haare des Hundes nehmen einen sehr wesentlichen Anteil der Hundepflege ein.

Das Haarkleid hat eine so große Bedeutung, da es den Hund vor äußeren Einflüssen wie Hitze, UV-Strahlen, Kälte, Regen, Nässe, Schmutz und kleineren Verletzungen durch Gestrüpp, Dornen oder Krallen und Zähnen von Kontrahenten schützt, denke man beispielsweise an einen Jagdgebrauchshund, der bei der Verfolgung von Schwarzwild durch stachelige Brombeerhecken muss oder es bei der Baujagd zu einem direkten Wildkontakt mit einem Fuchs oder Dachs kommt.

Nicht anders ergeht es den verschiedenen Herdengebrauchshunden, wenn sie Tag und Nacht auf der Weide rund um die Herdentätigkeiten den Wetterbedingungen ausgesetzt sind und im äußersten Fall ihre Herde vor Wölfen verteidigen müssen.

Ebenso kann es aber auch bei normalen Hundebegegnungen unterwegs bei der Hunderunde zu unterschiedlich motivierten Auseinandersetzungen zwischen zwei Hunden kommen, oder während dem Toben und Raufen auf der Hundewiese etwas ruppiger zugehen, da ein Teilnehmer dem anderen durch ein kurzes Zuschnappen ein klares Signal senden will.

Für alle drei vorgenannten Beispiele gilt aber gleichermaßen, dass das Fell in solchen Situationen ein gewisse Schutzfunktion übernimmt. Denn die Fellbeschaffenheit macht manche Hunderassen resistenter und robuster, sprich sie sind weniger verletzungs- und wetteranfällig sind.

Des Weiteren sorgt die regelmäßige Fellpflege für das oben beschriebene Wohlbefinden, gepflegte und schöne Aussehen. Die Haare sind ein regelrechter Gradmesser, wie die Befindlichkeit des Vierbeiners aktuell ist. Daher sollten Fellveränderungen stets ernst genommen und kritisch hinterfragt werden.

Glänzt nämlich das Fell, so ist in aller Regel der Hund gesund und es geht ihm rundherum gut. Wirkt das Fell aber stumpf, matt, schmierig, schuppig oder hat der Vierbeiner gar die ein oder andere schüttere oder kahle Stelle, so sind dies u.U. Anzeichen, dass gesundheitlich etwas nicht stimmt. Angefangen von psychischem Leiden und Stress, über Parasitenbefall, bakterielle Infektionen, Nahrungsunverträglichkeiten, Mangelerscheinungen bis hin zu Hundekrankheiten können die Ursachen hierfür sein. In diesen Fällen raten wir den Tierarzt zu konsultieren und den Hund untersuchen zu lassen.

Wie umfangreich nun aber die entsprechenden Pflegetätigkeiten bei eurem Hund ausfallen, kommt auf verschiedene Faktoren an. Eine große Rolle spielen dabei die Fellbeschaffenheit und Fellstruktur, da die Pflegemaßnahmen hier rassebedingt sehr unterschiedlich sind. Ein langhaariger Hund mit glattem Haar wie der Afghanische Windhund hat einen anderen Pflegebedarf als ein Pudel mit gelocktem Haar oder ein Border Terrier mit drahtigem, harschen und kurzem Fell.

Sprich, je nach Rasse und Hund ist das Fell von seiner Grundstruktur anders, kurz oder lang, kraus oder satiniert, glatt, gewellt bis lockig, hart oder weich, dick oder fein, dicht oder dünn. Ferner gibt es Hunderassen, die eine Unterwolle haben oder ohne Fellunterwolle auskommen müssen. Alles Merkmale, die den Aufwand der Fellpflege von der Intensität, Herangehensweise und Ausführung sehr unterschiedlich machen. Mehr zu den rassespezifischen Felleigenschaften und zum Pflegeaufwand findet ihr in unseren Rassebeschreibungen.

Manche Hunde müssen demnach regelmäßig geschoren und getrimmt werden, bei anderen reicht es ein bis zweimal die Woche das Fell ordentlich zu bürsten, um den Dreck, Staub, abgestorbene Hautpartikel und totes Haar aus dem Haarkleid zu entfernen. Langes Haar bringt häufig Verknotungen, Verfilzungen und Verklebungen mit sich, die ein Paradies für Parasiten sind, etwaige Hautprobleme und Juckreiz hervorrufen, die wiederum dann durch das Verhalten der Hunde mit Kratzen, Beißen, Wälzen und sich gegen Gegenstände scheuern, zu Hautverletzungen und Entzündungen führen können. Hier ist regelmäßiges Bürsten, Kämmen und ggf. Schneiden unbedingt notwendig.

Viele Halter wünschen sich, dass der Hund stets gut duftet. Manchmal ist dies sicherlich von Nöten, wenn sich der Hund unterwegs in Kot gewälzt oder einen Kadaver entdeckt hat und diesen mit dem gesamten Körper bearbeitet. In solchen Fällen gibt es zu einem ausgiebigen Bad oder Duschen mit Shampoo oder sonstigen Pflegemitteln keine Alternative, um gegen den Gestank anzukommen und einen nachhaltigen Reinigungseffekt zu erreichen. Schließlich soll der Hund gut riechen, aber auch alle etwaigen Bakterien sicher entfernt werden. Ob eine etwaige Behandlung zur akuten Parasitenbehandlung zusätzlich empfehlenswert ist, sollte ihr kurz mit eurem Tierarzt besprechen.

Was das Baden und Duschen im Allgemeinen mit Shampoos etc. angeht, so solltet ihr eher zurückhaltend sein, denn das regelmäßige Verwenden von Pflegeprodukten kann die natürliche Schutzschicht und Beschaffenheit des Fells und der Haut zerstören. Mehr dazu findet ihr in unserem Leitartikel "Fellpflege beim Hund: Ein Schritt-für-Schritt-Leitfaden für alle Felltypen".

Reines Wasser hingegen stellt überhaupt kein Problem dar, schließlich fühlen sich viele Hunderassen zum Wasser am See oder Fluss grundsätzlich angezogen und pudelwohl, wenn sie Schwimmen und sich im Nass aufhalten dürfen. Wird der Hund nach den Aktivitäten auf Grund von Dreck abgeduscht, so achtet auf die Wassertemperatur, damit der Vierbeiner keinen Kälteschock erleidet.

Nun kommen wir zu einem weiteren Punkt, der in vielen Fällen zwangsläufig zur Haltung eines Hundes dazu gehört: Der Haarverlust.

Die allermeisten Hunderassen verlieren generell Haare, der eine mehr, der andere weniger. Es gibt aber auch vereinzelt Rassen, die fast keinen Haarverlust haben, denke man an verschiedene Hybridhunde, den Pudel oder Wasserhunderassen.

Hinzu kommt zweimal jährlich ein etwaiger rassebedingter Fellwechsel, da die betroffenen Vierbeiner für den Sommer oder Winter ein passendes Sommer- bzw. Winterfell bekommen, um für die dann anstehenden Witterungsbedingungen gut gerüstet zu sein.

Bei Hunden mit einem einfachen Haarkleid löst sich dann das abgestorbene und alte Haar und fällt von selber aus. Dies werdet ihr durch den vermehrten Haarverlust sicherlich im Haus, im Auto und überall wo sich der Hund aufhält schon bemerken, da der zusätzliche Reinigungsaufwand nicht zu übersehen ist.

Handelt es sich bei den Rassen um Hunde mit doppelten Haarkleid, also Deckhaar und Unterwolle, so sind sie beim Entfernen des toten Haars auf die Mithilfe ihres Halters angewiesen, da das abgestorbene Haar auf der Haut liegen bleibt und nicht von selber herausfällt. In diesem Fall ist regelmäßiges Bürsten angesagt, damit das alte Haar entfernt wird und das nachwachsende besser gedeihen kann.

Was es hier in Sachen Fellwechsel alles zu beachten gilt, haben wir in unserem ergänzenden Magazinartikel „Was ihr über den Fellwechsel bei haarenden Hunden wissen müsst“ detailliert beschrieben.

Ohrenpflege

Jeder Hund hat Ohren. Allerdings ist die Ohrenform sehr unterschiedlich, es gibt Hunde und Hunderassen mit Hängeohren, Schlappohren, Klappohren, Stehohren, Rosenohren, Tulpenohren etc.. Hinzu weisen die Ohrenarten eine individuell andere Beschaffenheit auf, sie sind mal dünner, mal dicker, außen mal weniger behaart, mal mehr behaart. Aber auch der Grad der Behaarung zum Gehörgang ist hundeabhängig.

Zwei Hunde mit unterschiedlicher Ohrenform.

Was aber alle Ohren gemein haben, sie haben einen gewissen Pflegebedarf, auch wenn es hier vom Pflegeumfang wieder Unterschiede gibt.

Der gesunde Normalzustand der Ohren ist durch Sauberkeit, eine gute Durchblutung, Geruchslosigkeit und von einer etwas kühleren Temperatur geprägt.

Die richtige und regelmäßige Ohrenpflege beim Hund hat neben dem Reinigungsprozess auch einen präventiven Charakter, denn es bewahrt den Hund vor möglichen gesundheitlichen Problemen und im schlimmsten Fall vor Schädigungen des Gehörs. Zudem lassen sich beim Säubern und der Pflege früh etwaige behandlungsbedürftige Verletzungen am Außenohr, dem Ohrinnern oder dem Gehörgang entdecken.

Bei vielen Hunderassen reicht ein kurzer Blick, um den Idealzustand zu überprüfen, andere Hunde brauchen deutlich mehr Zuwendung.

Bei Rassen mit Stehohren ist der Pflegeaufwand in aller Regel sehr gering, da sie durch die natürliche Belüftung und den natürlichen Reinigungsprozess sich wie von selbst säubern und in einem guten Zustand bleiben. Es ist wünschenswert in diesen Fällen den funktionierenden Reinigungshaushalt und die körperlichen Merkmale unangerührt zu lassen, da alles bestens von selber klappt. 

Sind die Gehörgänge durch Schlappohren, Hängeohren oder Klappohren eher geschlossen, so werden sie nicht auf natürliche Weise ausreichend mit Luft und Sauerstoff versorgt, um Feuchtigkeit, Schmutz und andere ungebetene Gäste, wie Parasiten, fern zu halten. Hier müssen Herrchen und Frauchen ganz regelmäßig die Ohren kontrollieren, reinigen und vor einem Mix aus Wärme, Feuchtigkeit und fehlender Belüftung schützen, damit sich keine übelriechenden Entzündungen, bakteriellen Infektionen oder Pilzansammlungen bilden, Fremdkörper festsetzen oder Parasitenalarm entsteht.

Viele Hunde und Hunderassen mit den vorgenannten Ohrarten neigen zu Ohrenentzündungen mit starkem Juckreiz und mitunter schmerzenden Infektionsherden, die dann mit Antibiotika vom Tierarzt versorgt werden müssen. Dies dehnt sich dann häufig bis ins Innenohr aus, was die Behandlungsbedürftigkeit nur noch umfangreicher macht.

Je nach Hund und Rasse ist es notwendig, die Ohrenhaare im Ohrinnern zu zupfen, damit sie nicht den Gehörgang verstopfen und sich hier ein wunderbarer Nistplatz für Dreck, Zecken, Milben etc. bildet. Hinzu kann dann der Ohrenschmalz zu einem richtigen Pfropfen werden und den Gehörgang verstopfen, da es nicht mehr von selbst abfließen kann.

Apropos Ohrenschmalz. Das Bilden des Ohrenschmalzes ist ein ganz normaler und natürlicher Vorgang. Bei manchen Hunden ist die Ohrenschmalz-Produktion zu hoch und hierdurch mehr als reichlich vorhanden und sollte vorsichtig beim Reinigen der Ohren mitentfernt werden.

Weiters besteht je nach Verwendung des Hundes oder Art der Beschäftigung ein erhöhter Pflegebedarf, denn Hunde die beispielsweise häufig schwimmen, bei der Jagd im Unterholz unterwegs sind oder sich auf der Hunderunde regelmäßig in Dreck und Unrat wälzen, haben ein erhöhtes Risiko, Fremdkörper, Schmutz, Parasiten einzufangen, Ohrenbeschwerden durch Feuchtigkeitsrückstände zu entwickeln oder Verletzungen zu erleiden.

Die Pflege der Ohren gehört unbedingt je nach Hundeindividuum sogar zum Tagesprogramm, denn die Funktionsfähigkeit muss im Sinne des Hundes bestmöglich beibehalten werden. Schließlich nehmen die Ohren und der Gehörsinn einen hohen Stellenwert für die Kommunikationsfähigkeit zwischen Hunden, aber auch bei der Kommunikation Hund/Mensch ein. Einerseits gehört die Gestik und Körpersprache der Ohren zum Ausdrucksverhalten und der Hundesprache dazu, andererseits wollen wir als Halter, dass sie jedes Signal gut hören, um damit verbundene Kommandos und Verhalten korrekt auszuführen. Zudem nehmen die Hunde mit ihrem extrem gut funktionierenden Hörsinn viele Alltagsgeräusche auf, um sich zu orientieren und im Leben zurecht zu finden. Ferner fühlen wir uns als Halter durch die Aufmerksamkeit der Vierbeiner in den eigenen vier Wänden beschützt und sicher, dafür muss das Gehör aber einwandfrei funktionieren.

Wie könnt ihr nun die Ohren eures Hundes idealerweise reinigen?

Nehmt einen Waschlappen oder weiches Tuch, macht es mit lauwarmen Wasser feucht und reinigt vorsichtig das ganze Ohr, sowohl Außen, die Ohrmuschel und behutsam den Eingang des Ohrs. Auf keinen Fall dürfen die Finger, Putztücher oder sonstigen Hilfsmittel zu tief in den Gehörgang eingeführt werden, da die Verletzungsgefahr zu groß ist. Daher raten wir auch dringend von Wattestäbchen ab, mit denen neben dem Verletzungsrisiko zudem die Gefahr besteht, Ohrenschmalz oder Dreck noch tiefer in den Gehörgang zu schieben.

Ferner gibt es jede Menge spezieller Ohrpflegeprodukte, die ins Ohr eingeträufelt werden und einen reinigenden, desinfizierenden und mitunter heilenden Effekt haben.

Seid ihr noch unerfahren in Sachen Hundepflege, zu unsicher, oder aber ihr sucht die richtigen Pflegemittel, so greift auf die kompetente Unterstützung eines Hundesalons oder euren Tierarzt zurück.

Was es sonst noch in Sachen Ohrenpflege beim Hund zu wissen gibt, worauf ihr achten solltet und wie sie in der Praxis funktioniert, könnt ihr in unserem ergänzenden Magazinbeitrag "Die Ohrenpflege beim Hund - Ratgeber, Tipps & To-do´s" nachlesen.

Augenpflege

Die Augen des Hundes sind sehr sensibel und für äußere Einflüsse empfänglich. Die Hundeaugen müssen daher besonders gepflegt, umsorgt und geschützt werden, damit ihre Funktionstüchtigkeit und Leistungsfähigkeit möglichst vollumfänglich erhalten bleibt.

Der Pflegebedarf ist wieder je nach Hundeindividuum und Rasse abhängig. Denn kleine Hunderassen sind z.B. für herumwirbelnden Dreck und Staub vom Boden empfänglicher, da sie einfach mit ihrem Kopfbereich näher am Boden sind. Zudem ist die körpereigene Abwehr von Hund zu Hund unterschiedlich, was eine individuelle Anfälligkeit für Reaktionen durch äußere Einflüsse mitbringt. Sprich bei manchen Hunden und Hunderassen gehören die Augen u.U. zu ihren Schwachstellen.

Verschiedene Ursachen können zu tränenden, trüben und verklebten Augen führen, sich Dreck am Augeninnern sammeln und verkrusten, andere Hunde leiden unter permanent trockenen Augen oder reagieren auf Licht sehr empfindlich, Fremdkörper können stören oder sogar das Auge und die Sehkraft verletzen und gefährden, Staubkörnchen sorgen für Reibung und rote Augen.

Sei es einfach, weil der Hund im Durchzug lag, seinen Schlafplatz direkt neben der Heizung hat, dem Vierbeiner während der Autofahrt die Zugluft um Schnauze und Augen geweht ist, er bei einer Verfolgungsjagd als Jagdgebrauchshund durch dichtes Gestrüpp ist und es mit einem Ast zu Augenkontakt kam oder er bei irgendeiner anderen Aktivität im Wald oder Feld sich Sand, Dreck, Samen oder sonstige Fremdkörper eingefangen hat, die Risiken und das individuelle Anfälligkeitsprofil des jeweiligen Hundes, erfordern ständige Kontrolle und Begutachtung der Augen. Nur so lässt sich im Akutfall frühzeitig reagieren und den Hund vor Verletzungen, Bindehautentzündungen, Infektionen etc. bewahren oder in fortgeschrittenen Stadien durch tiermedizinisches Eingreifen und Therapieren unterstützen.

Natürlich können aber auch etwaige Allergien und Unverträglichkeiten sich auf die Augen ausschlagen, oder Hundekrankheiten für die Symptomatik sorgen.

Neben der Kontrolle braucht euer Hund aber auch eure aktive Hilfe in Sachen Augenpflege. In aller Regel lassen sich die Pflegemaßnahmen für die Augen mit ein paar wenigen Handgriffen einfach und leicht erledigen. Am frühen morgen nach dem Schlafen und nach den Aktivitäten sind die idealen Zeitpunkte, da dann die Rückstände der Nacht und etwaige Mitbringsel nach den Beschäftigungen beseitigt werden können.

Oberstes Gebot ist äußerste Vorsicht, denn es geht schließlich um eine Körperpartie, die das Augenlicht des Hundes umfasst.

Mit Hilfe eines weichen und feuchten Tuchs lassen sich die Augen von außen reinigen, immer in Richtung inneren Augenwinkel zur Schnauze hin. Damit lässt sich oberflächlich prima der Dreck und Verkrustungen abreiben und von etwaigem Schleim befreien.

Alternativ kann auf entsprechende Augenpflegemittel zur Reinigung des Augenwinkels und der darum befindlichen Haare zurückgegriffen werden, um Sekret, Verkrustungen und Schmutz auszuwaschen.

Bei Hunderassen mit langem Haarwuchs am Kopfbereich, die bis in die Augen reichen können, sollte regelmäßig die Haarpracht gestutzt werden, damit die Haare nicht in die Augen pieksen, diese reizen oder die Augen verletzen könnten. Zudem stören die Haare u.U. bei der Sicht. Des Weiteren können sich dann rund um die Augenpartie auch weniger Augenflüssigkeit, Schleim und Dreck festsetzen und verkrusten. Ein Tipp aber an der Stelle: Es gibt Hunderassen, deren Rassestandard eine gewisse Behaarung am Kopfbereich vorsieht und vorschreibt, die besonders für den Fall einer Teilnahme an Hundeausstellungen eingehalten werden muss, da sie dem Rassetyp entspricht. Hier kann man ggf. die Haare mit einer Klammer aus der Augenpartie entfernen oder gar ein Zöpfchen machen, um das Blickfeld und Gesicht zu befreien.

Entdeckt ihr bei der Augenpflege Auffälligkeiten wie trübe Augen, eitrigen Ausfluss, Fremdkörper oder eine ungewöhnliche Schwellung, so ist es stets ratsam, den Tierarzt mit an Bord zu nehmen und den Hund durchchecken zu lassen.

Habt ihr einen Hund, der rassebedingt regelmäßig am Kopfbereich die Haare geschnitten bekommen muss und ihr euch auf Grund des besonderen Körperbereich nicht selber herantraut, so zieht einen Experten wie Hundesalon oder Hundefrisör hinzu.

Und auch in Sachen Augenpflege beim Hund findet ihr nun bei Interesse noch weitere Infos, worauf ihr im Hinblick auf den Zustand der Hundeaugen, etwaige Augenleiden und charakteristische Symptome achten solltet sowie die praktische Umsetzung der Pflege Schritt für Schritt funktioniert. Hierfür haben wir für euch einen umfassenden Artikel mit dem Titel "Augenpflege beim Hund: Infos, Tipps & Pflegeanleitung" zusammengestellt.

Zahnpflege, Gebisspflege und Mundhygiene

Die domestizierten Hunde, sprich unsere Haushunde, sind im Gegensatz zu ihren wildlebenden Vorfahren und Wildhunden auf unsere Unterstützung bei der Pflege ihrer Zähne angewiesen.

Warum ist dies so?

Hunde, die selber für ihre Nahrung sorgen müssen, gingen oder gehen auf die Jagd um Beute zu erlegen. Diese wird gerissen und gefressen, was neben dem Hauptziel satt zu werden, einen Selbstreinigungseffekt ihrer Zähne mitbringt.

Dazu kommt, dass wir Menschen, durch Züchtung auf spezielle Rassemerkmale (Kleinwuchs, kurze Nase etc.), Zahnprobleme bei unseren Vierbeinern vorprogrammiert haben. Durch kurze, deformierte Kiefer haben die Zähne von Chihuahua, Mops, Bulldogge und Co. nicht mehr genügend Platz, wodurch es zu Fehlstellungen und Engstellen kommt, die idealen Ansatzpunkt für Zahnstein und Zahnerkrankungen bieten.

Nun liegt es also in den Händen des Halters, für ausreichende Hygiene und Pflege des Mauls, Gebiss und der Zähne zu sorgen, damit diese sauber und lange voll funktionstüchtig bleiben. Daneben stehen regelmäßige Tierarztbesuche zur Zahn- und Maulkontrolle auf dem Programm, um den Zustand des Gebiss zu überprüfen und etwaige sonstige Unregelmäßigkeiten, Zahnerkrankungen, Entzündungen bis hin zu Tumoren im Maulbereich zu entdecken und etwaig erforderliche Behandlungen frühzeitig anstoßen zu können.

Die gründliche Zahnpflege und gesamte Mundhygiene bewahren den Hund u.U. vor Zahnbelag, Parodontose, Karies, Zahnstein, Entzündungen des Zahnfleisches, Zahnverlust und einer kranken Mundflora. Was ansonsten durch eine unzureichende Zahnpflege an Folgeerscheinungen auf den Hund zukommen können, erfahrt ihr durch die Lektüre unseres Artikels "Zahnerkrankungen".

Das Entfernen und Behandeln von Zahnproblemen durch den Tierarzt ist häufig nur mit einer Vollnarkose möglich. Um das möglichst lange zu vermeiden, sollte die entsprechende Pflege bereits im Welpenalter beginnen, um den jungen Hund an die Pflegeprozedur zu gewöhnen.

Ein Parson Russell Terrier mit Knochen im Maul.

Neben dem selbstreinigenden Effekt durch das Kauen und Zermalmen von Hundeknochen, speziellen Hundekeksen etc. ist das Zähneputzen die gründlichste und effektivste Variante, für ein gepflegtes und gesundes Hundegebiss zu sorgen. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist die deutliche Reduzierung von schlecht riechendem Mundgeruch.

Da es auf Grund fehlender Gewöhnung oder etwaiger negativer Erfahrungen immer wieder Hunde gibt, die beim Anblick der Zahnbürste das Weite suchen oder die Pflegeprozedur zu einem echten Kampf wird, gibt es hilfreiche Alternativen wie spezielle Zahnpflegegele, die auf die Zähne des Hundes aufgetragen werden, für die gewünschte Reinigung sorgen und zudem eine vorbeugende Wirkung mitbringen.

Als weitere Alternative und unterstützende Maßnahmen können spezielle Futtermittel und Futterergänzungsmittel eingesetzt werden, die den Kauprozess zur Zahnreinigung nutzen.

Um weitere ergänzende Informationen und Praxistipps zum Thema Zahnpflege beim Hund zu erhalten, raten wir euch unseren Artikel „Wie sieht die Zahnpflege bei Hunden aus?“ zu lesen.

Pfotenpflege, Zehenpflege und Krallenpflege

Die Pfoten werden tagtäglich bei allen möglichen Aktivitäten und Beschäftigungen stark beansprucht, sie tragen den Hund durch sein Hundeleben und sind wertvolle Werkzeuge.

Auf Grund der unterschiedlichen Verwendungsarten und damit verbundenen Zuchtzielen der einzelnen Hunderassen, bringen die jeweiligen Hunde stark variierende Pfoteneigenschaften mit, besonders gilt dies für die Beschaffenheit ihrer Ballen und Krallen.

Manchen Rassen sind mit sehr robusten, festen und resistenten Ballen und Krallen ausgestattet, da sie diese für ihre herkömmliche Aufgaben zwingend brauchen, da ein hohes Maß an Geländegängigkeit für die Ausübung der Tätigkeiten notwendig ist. Um mehr über die jeweilige Ausstattung im Hinblick auf die Pfoten bei den zahlreichen Rassehunden zu erfahren, legen wir euch unsere Rassebeschreibungen für die detaillierten Informationen ans Herz.

Auf alle Fälle müssen die Hundepfoten durch ihren Belastungsgrad im Hundealltag unter allen Umständen in einem gepflegten und guten Zustand bleiben, damit der Hund jederzeit voll funktionstüchtig, einsatzbereit und leistungsfähig bleibt.

Er braucht für die Ausübung aller Aufgaben intakte Pfoten, sei es für die Verwendung als Arbeitshund bei der Jagd, zum Hüten und Beschützen von Nutztieren in Funktion eines Herdengebrauchshundes, bei der Ausübung der Tätigkeiten eines Diensthundes, während seines Arbeitseinsatz als Rettungshund, beim Hundesport oder den Freizeitaktivitäten mit Ballspielen, dem Spaziergang mit seinen Bezugsmenschen, zum Fixieren des Hundeknochens beim Fressen oder einfach beim Vergraben des Knochens oder Buddelns im Garten.

Je nachdem wie ein Hund eingesetzt und verwendet wird, ist die Beanspruchung, der Belastungsgrad und die mögliche Verletzungsgefahr um einiges höher, als es bei einem Hund der Fall ist, der primär als Begleithund dem täglichen Spaziergang als Hauptbeschäftigung nachgeht und ein wenig Auslauf im Garten hat.

Da wo die Hunde wirklich tagtäglich noch über Stock und Stein laufen, viel draußen unterwegs sind, unterschiedliche Aufgaben zu bewältigen haben und die Pfoten einiges mitmachen, müssen die Ballen, Zehen und Gelenke regelmäßig auf Unversehrtheit hin kontrolliert werden, sowie Schmutz und Fremdkörper entfernt werden. Dafür reiben sich aber die Krallen bei den unterschiedlichen Belastungen und Aufgaben regelmäßig selber ab, was das Krallenschneiden eventuell komplett überflüssig macht oder zumindest deutlich seltener vorgenommen werden muss, als bei Hunden, die einen sehr reduzierten Aktivitätsgrad haben und dieser natürliche Prozess daher ausbleibt. Bei diesen Vierbeinern gehört das regelmäßige Krallenkürzen und Krallenschneiden unbedingt zu den notwendigen Pflegemaßnahmen der Pfoten, damit auch körperlichen Beeinträchtigungen und Fehlstellungen durch zu lange Krallen entgegengewirkt wird.

Auch einer etwaig vorhandenen Afterkralle an der Hinterhand oder der Daumenkralle an der Vorderhand muss besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, da hier Hunde sich häufig verletzen, wenn sie mit diesen Krallen bei ihren Aktivitäten hängenbleiben.

Da die Hundepfoten ungeschützt Bodenkontakt haben, sind sie natürlich auch allerlei Gefahren ausgesetzt. Ob spitze und scharfkantige Steine, Glasscherben, Dornen und Splitter, Steinchen und Splitt oder Streugut in den Wintermonaten. Allesamt, können zu Bewegungseinschränkungen, Schnittwunden, Entzündungen und Infektionen führen, die den Hund in seinem Bewegungsgrad stark beeinträchtigen und zu Schmerz und Leid führen.

Eine hohe Aufmerksamkeit, regelmäßige Begutachten und Reinigen helfen präventiv auf jeden Fall weiter, bei akuten Verletzungen und Entzündungen ist es zudem ratsam, den Tierarzt aufzusuchen, damit die Wunden geheilt, Fremdkörper fachmännisch entfernt und dem Hund nachhaltig geholfen wird.

Was könnt ihr in Sachen Pfotenpflege tun?

Am besten checkt ihr nach jedem Spaziergang und jeder Aktivität die Pfoten. Schaut euch die Ballen an, fallen euch Risse auf, hat der Hund sich einen Dorn oder Splitter eingeheimst, oder stört ihn schlichtweg ein Steinchen oder getrockneter Dreck zwischen seinen Zehen?

Mit einem lauwarmen Wasserstrahl lassen sich die Pfoten hervorragend waschen und von allem oberflächlichen Schmutz und Schlamm befreien.

Zudem raten wir, die Pfoten mit einem trockenen Tuch immer nach den Beschäftigungen abzutrocknen und abzurubbeln.

Neben der oben angesprochen Krallenpflege muss je nach Rasse auch auf die starke Behaarung in den Zehenzwischenräumen geachtet werden. Sie lassen sich gut kürzen, falls an dieser Stelle sich Dreck, Steine oder in den Wintermonaten Eis, Schnee oder Streugut regelmäßig sammelt. Bei dem einen oder anderen Hund können die Haare so lang wachsen, dass sie ihn beim Laufen stören und je nach Untergrund sogar Rutschgefahr besteht.

Bei übergewichtigen Hunden oder Rassen mit angeboren rundlichen Pfoten, wie Mops oder Bulldogge, kommt es in den engen Zehenzwischenräumen häufig zu Entzündungen oder Abszessen aufgrund einspießender Haare. Bei diesen Hunden sollte also besondere Aufmerksamkeit auf Pfotenpflege und Idealgewicht gelegt werden.

Im Hinblick auf eine erhöhte Pflegenotwendigkeit der Hundepfoten im Winter, haben wir diesem Thema einen weiteren Magazinartikel mit dem Titel „Die Pflege der Hundepfoten ist im Winter besonders wichtig“ gewidmet. Greift gerne zu, um weitere Informationen und Praxistipps zu finden.

Abschließend wollen wir auch bei der Pflege der Pfoten und hier im Besonderen dem Krallenschneiden, auf die etwaige Unterstützung durch einen versierten und kompetenten Hundesalon oder den Tierarzt hinweisen. Es bedarf etwas Geschick und Erfahrung beim Einsatz der Pflegewerkzeuge, um den Hund nicht zu verletzen. Sprich, Übung macht den Meister, aber gewusst wie.

Hautpflege

Wie auch bei uns Menschen, ist die Haut das größte Organ des Hundes, nimmt den größten Teil des Hundekörpers ein und ist mit ihrer Funktion lebenswichtig. Die Haut übernimmt mehrere Aufgaben, sie schützt den Körper vor Umwelteinflüssen, sprich ist eine riesige Schutzhülle. Zudem sorgt sie dafür, dass der Körper nicht austrocknet und reguliert die Körpertemperatur. Und sie ist für das Ertasten und Erfühlen der Umwelt und die Aufnahme von externen Reizen zuständig. Kurzum, die Haut muss gut geschützt, vor Gefahren und Risiken bewahrt werden, sei es durch UV-Strahlen, Bisse und Kratzer, Dornen oder sonstigen negativen Einflussfaktoren.

Geht es dem Hund gut, befindet sich in aller Regel die Haut in einem sehr gepflegten und guten Zustand. Sind aber Hautirritationen, Hautentzündungen und Hautinfektionen aktiv, so ist häufig der Organismus, die Abwehrkräfte und das Immunsystem durch vielerlei Gründe beeinträchtigt und geschwächt. Ferner zeigt der Hund bei vielen Hundekrankheiten, Hauterkrankungen, Allergien, Unverträglichkeiten, Nährstoffmangel, Parasiten-, Bakterien- oder Pilzbefall, Hautveränderungen als entsprechende Symptomatik oder Begleiterscheinung. Sollten euch Geruchsveränderungen auffallen, können auch diese auf Hautprobleme hinweisen.

Aus diesem Grund liegt es in der Verantwortung des Halters, bei der routinemäßigen Hundepflege, der Haut besondere Beachtung zu schenken, beim Bürsten, Kämmen und Abtasten auf Unregelmäßigkeiten wie Hautrötungen, Ekzeme, Schuppen, Geschwulste und Geschwüre, Verletzungen, vermehrter Haarausfall, kahle Stellen, stumpfes und sprödes Fell zu achten.

Wer seinen Hund kennt, wird schnell Veränderungen von Seiten seines Verhaltens vernehmen, wenn er sich ständig juckt, leckt und beißt. Dann ist spätestens aktives Eingreifen angesagt, um der Ursache auf den Grund zu gehen und dem Vierbeiner bei seinem Leid zu helfen. Man darf an dieser Stelle den Stress und die erhöhte psychische Belastung nicht unterschätzen, ganz zu Schweigen von den möglichen krankheitsbedingten oder infektiösen Beschwerden.

Um präventiv gegen potentielle Hautbeschwerden vorzugehen, diese möglichst zu vermeiden und für die Gesundheit und Belastbarkeit der Hundehaut etwas zu tun, ist die Fellpflege ein bedeutsamer Faktor und effektives Mittel. Neben dem Bürsten und Kämmen, gehört das rassebedingte Trimmen zu den wichtigen Pflegemaßnahmen. Ferner können geeignete Pflegemittel wie spezielle Hundeshampoos zur weiteren Unterstützung eingesetzt werden, hier raten wir den Tierarzt oder einen kompetenten Fachmann vorab in den Auswahlprozess einzubeziehen. Das Abduschen oder Baden des Hundes mit lauwarmen Wasser, ist für die Entfernung von Schmutz und Staub gut, Pflegemittel sollten allerdings wie bereits bei der Fellpflege beschrieben nicht allzu oft eingesetzt werden, da sie die natürliche Beschaffenheit des Haars angreifen können und zu häufiges Baden zu trockener Haut führen kann.

Eine schöne Massage hat zwar einen Wellnesscharakter, sorgt aber auch für eine gute und anregende Durchblutung, was ebenfalls eine bewährte Form der Hautpflege ist.

Analbereich und Genitalbereich

Abschließen wollen wir die einzelnen Körperbereiche, denen es als Hundehalter bei der Hundepflege die Aufmerksamkeit zu schenken gilt, mit dem Anal- und Genitalbereich, sprich After und Geschlechtsteile.

Auch wenn dies vielleicht nicht die angenehmsten Stellen beim Hund sind und viele vielleicht zunächst einmal vor Ekel zusammenzucken mögen, diese Körperteile gehören zu einer gründlichen Hundepflege unbestritten dazu.

Denn nicht nur Schmutz, Zecken oder Bakterien machen es sich dort u.U. bequem, sondern auch Reste von Hundekot, übelriechendem Sekret sind als Hinterlassenschaften zu finden. Ferner können durch die regelmäßige Begutachtung Verletzungen, Penisentzündungen beim Rüden, Geschwüre, ungeklärter Warzenwuchs, entzündete Zitzen etc. frühzeitig entdeckt und bei Tierarzt zur näheren Diagnostik abgeklärt werden.

Des Weiteren müssen die Analdrüsen regelmäßig inspiziert werden, da manche Hunde Probleme beim Entleeren haben, diese verstopfen und das Eingreifen von Halter oder damit beauftragten Personen notwendig ist. Ein geschwollener Anus, der sich nach außen ausdehnt und raussteht, ist hierfür ein Indiz. Aber auch das typische Rutschen mit dem Hinterteil auf dem Boden und häufiges Lecken im Anusbereich sind weitere Anzeichen für verstopfte Analdrüsen. Solltet ihr einen Verdacht bei entsprechenden Auffälligkeiten hegen, aber nicht eindeutig sicher sein, so zieht euren Tierarzt oder einen erfahrenen und kompetenten Hundesalon hinzu. Spätestens bei Entdecken einer oder zweier meist geröteter und schmerzhafter Beulen links und rechts des Afters (Analdrüsenabszess) sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.

Starke Verfilzungen und Verknotungen des Hundehaars im Anal- und Geschlechtsbereich können durch das präventive Kürzen und regelmäßige Bürsten des Fells an diesen Stellen vermieden werden. Dies ist auch nötig, da das Entfernen von extremen Verfilzungen für den Hund sehr unangenehm ist, zudem kommt der hygienische Aspekt hinzu, denn in starken Verfilzungen am Hinterteil, können sich wunderbar Reste von Hundekot festsetzen und verkleben. Wie sich dann dies, neben dem Bild eines ungepflegten Hundes, auf das gesamte Lebensumfeld von Seiten der Hygiene und des Geruchs auswirkt, brauchen wir nicht weiter auszuführen. 

Ferner drohen durch das verfilzte Haar starke Hautprobleme mit Entzündungen und es bilden sich beste Voraussetzungen für Parasiten, um sich dort einzunisten. Ein etwaiger Bakterienbefall kann sogar noch schlimmere Folgen haben, da es zu gesundheitlichen Schäden wie starken und schmerzhaften Harnwegsinfektionen kommen kann.

Eine Hündin benötigt in der Phase ihrer Läufigkeit mitunter ebenfalls die Unterstützung von Herrchen und Frauchen. Normalerweise sorgt sie für ihre eigene Reinlichkeit und putzt sich selbst. Es kann aber auch durchaus vorkommen, dass sie durch starke Blutungen selber nicht nachkommt, oder es auf Grund ihres Alters oder ihrer Persönlichkeit doch nicht immer zu 100% in Sachen Eigenpflege klappt, dann können auch Blutstropfen und Scheidensekret ausfließen, den Boden, Mobiliar, Kleidung etc. durch den Kontakt mit der Hündin beschmutzt werden und unhygienische Flecken hinterlassen. Hier können u.a. Windeln helfen und zudem sollten die Bezugsmenschen erhöhte Aufmerksamkeit walten lassen, um ggf. hinterher zu putzen. Mehr Informationen zum Thema Läufigkeit und viele hilfreiche Praxistipps, findet ihr in unserem ergänzenden Artikel "Hilfe, meine Hündin ist läufig!".

04

Wie hoch sind Pflegebedarf & zeitlicher Aufwand bei der Hundepflege?

Der gesamte Pflegeaufwand kommt auf das Hundeindividuum an.

Es kommt bei der Hundepflege auf Rasse, Verwendung, Alter etc. an

Bis hierhin haben wir uns eingehend mit den verschiedenen Pflegebereichen der Hundepflege beschäftigt und wertvolle Argumente besprochen, die allesamt Grund genug sein sollten, sich intensiv mit der regelmäßigen Pflege im Sinne des eigenen Hundes auseinanderzusetzen.

Bleibt nun noch die Frage, wie umfangreich und zeitintensiv die Pflegemaßnahmen ausfallen müssen, um für eine optimale Hygiene und Gesunderhaltung des Vierbeiners zu sorgen.

Um dies kurz und knapp zu beantworten:

Es kommt hierbei auf das jeweilige Hundeindividuum und weiterer Umwelteinflüsse an.

Denn es ist entscheidend, welcher Rasse der Hund angehört und entsprechende rassespezifische Merkmale er mitbringt. Sprich, welche Fellbeschaffenheit und Fellstruktur liegt vor, handelt es sich eher um einen kleinen Hund, der den Einflüssen in Bodennähe ausgesetzt ist und schnell mit herumwirbelnden Dreck, Staub, feuchten Subtanzen, Matsch etc. in Verbindung kommt, sogar durch sein Haarkleid regelrecht über den Boden schleift, mitunter mit seinem Bauch mit herumliegenden Gegenständen oder Unrat in Kontakt kommt, einfach schneller schmutzig wird.

Ferner spielen die Verwendung und Beschäftigung des Hundes eine große Rolle.

Wird der Vierbeiner regelmäßig zur Jagd eingesetzt, ist ständig mit Waldboden, Gestrüpp, Unterholz, unterschiedlichen Wettereinflüssen etc. konfrontiert, gibt es hier und da Wildkontakt usw. wird der Pflegebedarf, angefangen von der Körperhygiene bis hin zu einer häufiger notwendigen Parasitenkontrolle und -behandlung, erheblicher umfangreicher sein, als wenn es sich um einen Hund handelt, der 1-2 Mal täglich zur Gassirunde ausgeführt, ansonsten in der Handtasche herumgetragen wird und auf dem Sofa zu Hause verweilt.

Neigt der eigene Hund dazu, unterwegs immer wieder von Kot, Aas, Kadavern oder Schlammlöchern angezogen zu werden um sich darin zu wälzen und suhlen, hilft ebenfalls nur eine umfangreiche Reinigung und Pflege, oder entsprechende Trainingsmaßnahmen, damit das Verhalten abtrainiert wird.

Des Weiteren muss man den Gesundheitszustand, die körperliche und geistige Verfassung des Hundes beachten, denn manche Hunde sind schlichtweg permanent oder zeitlich begrenzt, nicht in der Lage selber für sich zu sorgen und müssen von Grund auf unterstützt werden. Auch in Sachen Hundepflege. So können Hundekrankheiten, angeborene oder erworbene Behinderungen, Unfälle, Verletzungen etc. einen erhöhten Pflegebedarf notwendig machen, um den gewünschten Grad der Hygiene zu erreichen und den Hund schick zu machen.

Zu guter Letzt kommen die unterschiedlichen Lebensphasen mit ins Spiel. Gerade im Welpenalter geht viel Zeit für das Heranführen an die Hundepflege und die Stubenreinheit drauf, dann folgen Lebensphasen, in denen der Vierbeiner voll im Saft steht und eventuell entsprechend täglich bei den verschiedensten Beschäftigungsformen und Aktivitäten zu Einsatz kommt, wodurch der Pflegebedarf steigt, bis hin zum Seniorenalter, das mehr Einsatz in Punkto Hundepflege erforderlich macht, da auf Grund des Alters Alterserscheinungen aufkommen und die körpereigene Regeneration von Haut, Fell & Co. nachlassen.

Hier einige Beispiele:

Augen Mops, Bulldoggen, Chihuahua, Shih Tzu, Shar Pei, Deutsche Dogge u.a.
Ohren Mops, Französische Bulldogge, Labrador Retriever, English Cocker Spaniel, Bluthund, Irish Red Setter u.a.
Haut Bulldoggen, Mops, Labrador Retriever, Deutscher Schäferhund, Shar Pei u.a.
Pfoten Mops, Französische Bulldogge, Deutscher Schäferhund, Belgischer Schäferhund u.a.

Um weitere hilfreiche und informative Details zu den einzelnen Rassen im Hinblick auf den Pflegeaufwand zu bekommen, stehen euch unsere Rasseporträts zur Verfügung.

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