Deutsche Dogge

Sanftmütige Riesenrasse aus Deutschland

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Zuletzt aktualisiert am: 7.12.2023

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Das wichtigste in Kürze

  • Gehört zu den größten Hunderassen
  • Von Haus aus friedlich, freundlich, liebevoll und anhänglich zu ihren Besitzern
  • Wachsam, mutig, selbstbewusst, unerschrocken, mit hoher Reizschwelle ausgestattet
  • Für erfahrene Mehrfachbesitzer geeignet - kein Anfängerhund
  • Braucht viel Platz, Futter, Zuwendung und Auslastung

Was für eine imposante und vor Kraft strotzende, aber dennoch edle, elegante und freundliche Erscheinung - die Deutsche Dogge.

Die Deutsche Dogge gehört unzweifelhaft zu den größten Hunderassen und man kann bei ihrem Anblick nur erahnen, zu welchen Taten diese gewaltigen Hunde in der Lage sind. 

Gleichzeitig begeistert die Rasse aber auch zahlreiche Hundeliebhaber mit ihrem wunderbaren Wesen, denn die Deutsche Dogge gilt als anhänglich, treu, sanft und friedvoll.

Lasst euch in den weiteren Ausführungen unseres Rasseporträts von der Entstehungsgeschichte, körperlichen und charakterlichen Merkmalen, Erziehungsfragen und möglichen Aktivitäten, sowie den erforderlichen Bedingungen und Anforderungen an die Haltung einer Dogge unterhalten und fällt euer eigenes Urteil zu diesem tollen Rassehund. Wir sind sicher, dass die Deutsche Dogge auch euch auf ihre eigene Art und Weise begeistern wird. 

Nummer: 235
Gruppe: 2. Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
Sektion: 2. Molossoide
Subsektion: 1. Doggenartige Hunde
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Deutschland
Patronat -
Verwendung

Begleit-, Wach- und Schutzhund

Datum der Veröffentlichung 8. Oktober 2012
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 18. November 1961
Link zum FCI-Standard FCI - Deutsche Dogge

Wie entstand unser Rassenname?

Es gab in der Geschichte etliche verschiedene Namen, die für unsere Hunderasse genutzt wurden. Namen die heutzutage auch noch zu hören, aber auch Namensbezeichnungen, die inzwischen nahezu unbekannt sind.

Zunächst wurde der Begriff "Dogge" generell für sehr große und starke Hunde verwendet. Vermutlich geht dies auf die englische Begrifflichkeit "dog" zurück.

Demnach waren folgende Bezeichnung geläufig: Englische Dogge, Dänische Dogge, Ulmer Dogge, Saupacker, Hatzrüde, Große Dogge.

1878 kam dann ein siebenköpfiges Komitee in Berlin zusammen, das von Dr. Bodinus als Vorsitzender geführt wurde. Das Komitee bestand aus Züchtern und Richtern. Diese einigten sich auf den Beschluss, die vorgenannten Hundenamen und Varietäten zukünftig unter dem Hauptnamen Deutsche Dogge zu führen. Durch diesen weitreichenden Beschluss hatte man die Grundlage für zukünftigen züchterischen Aktivitäten der Rasse geschaffen. Diese Tatsache kam nicht überall gleichgut an. Denn der eine oder andere Staat beanspruchte die Herkunft der Hunde für sein eigenes Land. Deshalb ist z.B. auch der Begriff Dänische Dogge nach wie vor bekannt. Dennoch hatten die Deutschen den längeren Atem und setzten sich gegen alle durch. Fortan hieß die Rasse also "Deutsche Dogge".

Welches Problem sollten wir lösen?

Früher war die Jagd, ob zum reinen Vergnügen oder zur notwendigen Nahrungsbeschaffung, viel gefährlicher als man sich heute ausmalen kann. Wer von uns möchte schon mit einem lebenden Stier Kopf an Kopf die Herausforderung bis zum Tod suchen. Dies war seinerzeit aber nicht anders möglich. Es gab lange Zeit keine Schusswaffen und vor allen Dingen lange keine, deren Geschosse ausreichende Distanzen schafften, um auf die Entfernung Tiere zu erlegen. Somit mussten sich die Menschen eine andere Jagdstrategie überlegen. Es lag natürlich nahe, auf Hunde, sowohl zum Treiben und Hetzen, als auch für den offenen Kampf zurückzugreifen. Wir Hunde sollten somit indirekt als Waffe dienen, um das Wildtier gemeinsam mit unserer Jagdhalter zur Strecke zu bringen. Die finale Erlösung erledigte in der Regel unser Herrchen, wir hielten das Tier fest.

Wie wurden wir eingesetzt?

Wir wurden an den fürstlichen Höfen zur Jagd eingesetzt. Hier sollten wir unsere Besitzer auf ihren jagdlichen Touren unterstützen, insbesondere bei der Jagd auf Großwild wie Bären, Hirsche und große Eber. Wir mussten zu dieser Zeit die entsprechenden Tiere hetzen und treiben. Sobald wir diese schnappen konnten, war unsere Aufgabe klar definiert. Wir sollten das Wildtier mit unserem Maul in Schach halten und bis zum Eintreffen unserer Halter festhalten. Hier half unsere Größe und Gewicht, sowie unser starkes Maul und Gebiss. Unsere Halter konnten dann beim Eintreffen, das Tier gezielt erlegen. Diese gefährliche Aufgabe entfiel, nachdem die Feuerwaffen mit ausreichender Feuerkraft zur Jagd bereitstanden. Dies war deutlich einfacher für Mensch und Tier.

Wo stammen wir her?

Wir stammen dem Namen nach aus Deutschland. Dies wurde von einem Komitee im Jahr 1878 in Berlin mit dem offiziellen Rassennamen Deutsche Dogge unter zusammenführen von etlichen Namensbegrifflichkeiten und Varietäten manifestiert. Je nach Region entwickelten sich vorher unterschiedliche Typen von Doggen mit unterschiedlichen Namensgebungen (Englische Dogge, Dänische Dogge, Ulmer Dogge u.a.) Die Zusammenlegung bedeutete der Anfang für weitere eigenständige Züchtungen einer deutschen Rasse. Ein Jahrzehnt später, im Jahre 1888, wurde dann der Standard zur Zucht der Deutschen Doggen festgelegt und mit der Gründung des ersten Doggenvereins am 12. Januar des Jahres offiziell. Der Name des Vereins war Deutscher Doggen Club 1888, der somit gleichzeitig der älteste Rassezuchtverein Deutschlands ist.

Bullenbeißer, Hatz- und Saurüden sind die Vorläufer der Deutschen Dogge.

Welche Rassen sind unsere Vorfahren?

Wir Deutsche Doggen finden unsere Vorfahren in den alten Bullenbeißern sowie den Hatz- und Saurüden. Diese waren eine Zwischending aus den englischen Mastiff und einem Windhund. Sehr weitreichende Untersuchungen in der Geschichte bis zur Antiken können keine gesicherten Ergebnisse liefern, ob die Deutsche Dogge, sowie die englische Bulldogge, der Mastiff und die Bordeauxdogge einen Bezug zu den antiken Hunden gibt. Es wurden in der Geschichte sehr große und kräftige Kampfhunde bereits von den Assyrern genutzt, die immer wieder in den Kontext der heutigen Deutschen Dogge gesetzt wurde. Dennoch gibt es keine ausreichenden und gesicherten Belege hierfür. Weiterhin wurde lange eine Verwandtschaft der Tibet-Dogge nachgesagt, was sich zwischenzeitlich nachweisbar widerlegt hat.

Wie haben wir uns auf der Welt verbreitet?

Zunächst sind im 16. Jahrhundert große und starke Hunde nach Deutschland gekommen, die eine Mischung zwischen dem Irischen Wolfshund und den Mastiff waren. Die Mischung war aber noch keine offizielle Hunderasse wie man es heute seitens der offiziellen Verbände wie fci und VDH kennt. Man nannte diese Hunde Englischer Hund oder Englische Docken. Im 17. Jahrhundert züchtete man diese Art der Hunde dann in Deutschland weiter. Bis ins 19. Jahrhundert wurde die Begrifflichkeit des Englischen Hund bzw. englische Dogge (Dogge – dog) weiter genutzt. Ursprünglich diente die Bezeichnung dazu, die Herkunft (England) damit auszudrücken. Diese Assoziation verschwand mit der Zeit komplett. Die Bezeichnung wurde ab nun für die besondere Art dieser Hunde und deren Merkmale verwendet. 

Die Hunde wurden fortan zur Jagdzwecken an den fürstlichen Höfen gehalten. Die Fürsten teilten die Hunde in drei Kategorien auf. Die besonderen Lieblinge, nämlich die stärksten und schönsten erhielten von ihren Besitzern ein vergoldetes Halsband und durften mit in die Gemächer de Fürsten. Hiermit erhielten sie ihren Namen Kammerhunde. Weiterhin gab es dann noch die Leibhunde, diese waren die 2. Wahl und wurden mit einem silbernen Halsschmuck ausgestattet. Die Fürsten erhofften sich einen gewissen Schutz vor etwaigen Eindringlingen. Zu guter Letzt gab es noch die Hunde mit der Bezeichnung Englische Doggen, die in einem separaten Stall nächtigten. Vermutlich wurden hiernach auch die weiteren Züchtungen angegangen, indem man die höheren Kategorien den niedrigen vorzog und somit diese Hunde auch besonders vor Gefahren auf der Jagd schützte. Demnach wurden die „normalen“ Hunde eher mit Gefahren auseinandergesetzt wie die Kammerhunde.

Viele der eingesetzten Hunde verschwanden, da man auf Grund des Aufkommens von Schusswaffen keine Verwendung mehr hatte. Hierdurch waren die Dienste der Saupacker, Saufinder, Bärenbeißer u.a. nicht mehr so gefragt. Hierdurch reduzierte sich die Anzahl der Doggen enorm und wurde nur noch aus Liebhaberei gehalten. Die Begrifflichkeit Ulmer Dogge rührt daher, dass zu dieser Zeit die Dogge sich in der Region um Ulm besonders hielt.

Im 19. Jahrhundert steigerte sich die Nachfrage nach Rassehunden, wodurch das Interesse an den Ulmer Doggen und der Dänischen Dogge wieder deutlich zunahm. In England schimpfte man den Hund German Boarhound, der sich aber für den Vertrieb eines Statussymbols dieser Art nicht eignete und man versuchte stattdessen den Namen German Dogge zu platzieren. Man soll aber zu dieser Zeit sich dann für den Namen Grand Danois entschieden haben. In Englands Zuchtbuch findet man schließlich die Bezeichnung Great Dane. 

Im Jahre 1863 fand dann die erste größere und bedeutendere Hundeausstellung statt, bei der wiederum Doggen ausgestellt wurden, aber nach wie vor mit unterschiedlicher Bezeichnung. Es waren 8 Dänische und 7 Ulmer Doggen anwesend. Im Jahr 1876 schlugen auf einer weiteren Ausstellung die Hunderichter vor, alle unter dem Namen Deutsche Dogge zu führen. Dies wurde dann bekanntlich 1878 von einem Komitee aus Richtern und Züchtern beschlossen.

Weitere Bedeutung und demnach Bekanntheit erlang die Deutsche Dogge durch einen prominenten Halter. Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen war einer der bekanntesten Besitzer von Deutschen Doggen. Der Reichskanzler, besser bekannt unter Fürst von Bismarck, hatte über einen langen Zeitraum von fast 60 Jahren stets eine von uns Deutsche Doggen als ständigen Begleiter an seiner Seite, wodurch wir auch unter Reichshund bekannt waren. Durch seine politischen Aufgaben und Zusammentreffen mit vielen bedeutenden Menschen, wurden wir Doggen im Ausland noch präsenter.

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Aktuelles zur Deutschen Dogge

Wie beliebt ist die Deutsche Dogge und wie wird er heute eingesetzt?

Beliebtheit der Rasse heute

Wir Doggen sind nach wie vor zur Haltung im privaten Bereich beliebte Hunde. Im der letzten Welpenstatistik des Verband des Deutschen Hundewesen e.V. (VDH) werden wir unter den ersten 10 Hunderassen nach neugeborenen Welpen geführt. Mit unserem ruhigen und ausgeglichenen Gemüt und dennoch unserer Wachsamkeit, sind wir gern gesehene Familienhunde. Wir haben viele Anhänger auf der gesamten Welt, im US-Bundesstatt Pennsylvania sind wir sogar der offizielle Staatshund bzw. state dog. 

Franklin Delano Roosevelt war zwischen 1933 und 1945 der 32. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Er war ebenfalls ein großer Fan unserer Hunderasse. Mr. President himself hatte eine Deutsche Dogge namens President. Durch seine auffällige Erscheinung wurde der Hund natürlich sowohl von Presse als auch Staatsbesuchen mehr als wahrgenommen.

Verwendung heute

Heute werden wir Deutsche Doggen nahezu ausschließlich als treuer Sozialpartner ohne konkrete Aufgabe von euch gehalten. Ob als Single oder innerhalb einer großen Familie mit Kindern - wir sind gefragte und ideale Familien- und Begleithunde.

Des Weiteren werden wir durch unsere Wachsamkeit, Schutztrieb und Wehrhaftigkeit, auch noch als Wachhunde angeschafft, um auf Haus und Hof aufzupassen, sowie zu Schutzhunden ausgebildet.

Ferner greifen zahlreiche Hundeliebhaber, die ihren Vierbeiner bei Hundeausstellungen und Zuchtschauen präsentieren wollen, auf uns Deutsche Doggen als Ausstellungshund, zurück.

Da wir Deutschen Doggen sehr feinfühlige und sensible Tiere sind, findet man uns auch als Therapiehunde im Einsatz.

Gehört die Rasse zu den Listenhunden?

Weder in Deutschland noch in Österreich werden wir Deutsche Doggen als sogenannter Listenhund geführt.

Solltet ihr aber Besitzer einer von uns Zeitgenossen sein und überlegen in den schönen Kanton Tessin in der Schweiz zum Urlauben zu fahren oder ihr wollt vielleicht sogar dort zukünftig wohnen, dann solltet ihr euch zwingend nach den Haltevorschriften für Deutsche Doggen im Vorfeld erkundigen. Im Tessin gelten nämlich besondere und verschärfte Vorschriften für einige Hunderassen - hierzu zählt auch die Deutsche Dogge. Alle wissenswerten Informationen zur potentiellen Leinenpflicht, Maulkorbzwang, Hundeverbotszonen etc. findet ihr in unserem gesonderten Artikel "Urlaub und Reisen mit Hund in den Kanton Tessin in der Schweiz".

Listenhund in ...

Bundesländer

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Wie ist es um die Physis der Deutschen Dogge bestellt?

Welche körperlichen Rassemerkmale bringt der Deutschen Dogge mit und welche Vor- und Nachteile hängen mit ihnen zusammen?
Lebenserwartung
Rüden
5 - 12 Jahre
Hündinnen
5 - 12 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
80 - 90 cm
Hündinnen
72 - 84 cm
Gewicht
Rüden
54 - 90 kg
Hündinnen
45 - 59 kg

Schläge und Varietäten

Der Rassestandard der FCI nennt im Hinblick auf die Beschreibung des Phänotyps bei uns Deutschen Doggen, drei verschiedene Farbvarietäten. 

Innerhalb dieser genannten Varietäten und Farbschläge sind allerdings weitere Farbkombinationen möglich, die ihr weiter unten genauestens erklärt bekommt.

Weiterhin ist unbedingt zu erwähnen, dass diese 3 Farbschläge untereinander, laut dem Standard nicht gekreuzt bzw. gemischt werden dürfen.

Allgemeines Erscheinungsbild

Wir Deutsche Doggen sind sehr elegante und riesige Hunde. Nicht umsonst wurden wir in der Geschichte als Luxusobjekt und Statussymbol gesehen. Wenn ihr uns betrachtet, seht ihr einen edlen Hund, trotz der enormen und auffallenden Größe. Unser Körperbau ist nahezu von quadratischer Struktur, sprich wir sind genau so lang wie hoch. Insbesondere bei uns Rüden ist dies der Fall, die Damen können schon auch etwas länger gebaut sein. Wir sind kräftige und muskulöse Hunde, sehr trocken also nicht mit viel Fett versehen. Unserer Haut liegt eng am Körper an. Auf Grund unserer Körperstruktur, wir haben sehr lange Beine, haben wir einen sehr harmonischen und angenehm anzuschauenden Gang. Und dass trotz unserer Körpergröße und Gewichts. Wenn wir gehen sieht dies leicht federnd aus, ähnlich dem Trab bei Pferden. Es wirkt leicht und anmutig, ja nahezu leichtfüßig. Wir Doggen sind stolze Hunde, was wir von unserer Erscheinung klar verkörpern.

Unsere Gesamterscheinung, die ästhetischen und perfekt anmutenden Körperproportionen lassen direkt erahnen, warum wir in den Fürstenhäusern Europas so begeht waren. Wir sehen adelig aus. Wenn wir in ruhiger Pose stehen, kann man sich uns auch sehr gut in gemeißelter Steinform vorstellen.

Wir Doggen haben einen starken Knochenapparat, also halten unsere Knochen einiges aus. Gebrochene Gliedmaßen sind für uns eine absolute Seltenheit. 

Das harmonische Aussehen verdanken wir auch unter anderem unserem sehr ausgeprägten Kopf, der langgesteckt und schmal ist. Wenn ihr uns von vorne ins Profil nehmt wirkt der Kopf nicht sehr breit. Dennoch eine markante Erscheinung.

Unsere Augenbrauenbögen sind sehr auffallend entwickelt. Die Augen sind in der Regel dunkel und mandelförmig und von mittlerer Größe.

Wir Doggen zählen zu den Hunderassen mit Hängeohren. Diese sind hoch angesetzt und mittelgroß. Die vorderen Enden liegen an unseren Wangen auf.

Auf Grund unserer Historie haben wir immer eine starke Maulpartie benötigt. Unser Fang ist demnach rechteckig und tief geformt. Unsere dunklen Lefzen sind stark ausgeprägt und die fallen direkt ist Auge. Unsere schwarz-weißen Artgenossen dürfen auch fleischfarbene Lefzen tragen. Das Gebiss ist verfügt über 42 Zähne. Es handelt sich um das sogenannte Scherengebiss. Hierbei greifen die Zähne von Ober- und Unterkiefer beim Zubeißen ineinander. Der Kiefer ist stark und breit.

Unser Nasenschwamm, der vordere Teil der Nase, sollte immer schwarz sein und mit großen Nasenlöchern versehen. Die Ausprägung ist eher groß und breit. Schwarz-weiße Exemplare haben auch ab und an schwarz gefleckte oder fleischfarbene Nase, die auch von den Rasserichtlinien akzeptiert werden.

Die Halspartie ist bei uns Doggen von langer und kräftiger Natur. Der Hals ist sehr muskulös und trocken, also praktisch komplett fettfrei. Zum Kopf hin wird der Hals leicht dünner. Wir tragen den Kopf und den Hals aufrecht.

Unsere Brustpartie ist ebenfalls gut ausgebildet und bietet reichlich Platz für die inneren Organe.

Am Ende unseres Hinterteils, hoch angesetzt, tragen wir eine längere Rute, die bis zum Sprunggelenk reicht. Zur Schwanzspitze hin wird die Rute etwas dünner. Je nach Gemütszustand tragen wir die Rute hängend in natürlichem Maß oder leicht säbelartig bei Reizung bzw. aufgeregtem Zustand.

Um standfest im Leben stehe zu können, hat uns Mutter Natur mit langen und stark muskulösen Vorder- und Hinterläufen beschenkt. In den Beinen haben wir also genug Power.

Unsere Pfoten sind rund gebaut und hochgewölbt. Diese sind mit sehr starken und kurzen Krallen ausgestattet. Dies war auch bei der Jagd früher im Kampf Mann gegen Mann - also Hund gegen Wildtier notwendig. Hier brauchten wir ausreichend Dynamik, Kraft und Schlagfertigkeit.

Fellfarben & Fellarten

Felldichte dicht
Fellstärke -
Fellform glatt
Fellhärte hart
Felllänge kurz
Unterwolle Nein
Fellmuster einfarbig, zweifarbig, Abzeichen, gestromt, gefleckt
Fellfarbe Schwarz, Weiß, Blau, Gelb

Wir Doggen haben ein Fell, das aus kurzen Haaren besteht. Die Haare sind dicht und liegen glatt an. Das Fell glänzt wunderschön. Die Beschaffenheit der Haare ist nicht stumpf und wir haben keine Unterwolle, sprich wir sind nicht stockhaarig

Solltet ihr einen Welpen oder Junghund von uns Deutschen Doggen kaufen, so habt ihr die Wahl, was die verschiedenen Farbschläge bzw. Farbvarietäten angeht. 

Diese Farbkombinationen sind folgende:

  • Schwarz

    Die Farbe wird von offizieller Seite der fci als Lackschwarz bezeichnet. Bei uns Hunden mit dem schwarzen Fell, findet ihr auch weiße Abzeichen (weiße Stellen) an der Brust und an den Pfoten. Eine besondere Art sind die sogenannten Manteltiger. Bei dieser Doggenart sieht das schwarze Fell aus wie ein Mantel, der den Körper bedeckt. Bei diesem Exemplar können dann der Fang, Hals, Brust, Bauch, Beine und Schwanzspitze weiß sein. Des Weiteren gibt es in dieser Farbvariante die sogenannten Plattenhunde, die einen weißen Grundton haben und mit schwarzen Platten versehen sind. Blauschwarze Doggen sind nicht zugelassen.

  • Blau

    Deutsche Doggen in der Varietät blau, sollen ein reines Stahlblau mitbringen. Auch bei dieser Variante sind weiße Stellen an der Brust und den Pfoten erlaubt.

  • Gelb

    In der gelben Farbvarietät gibt es uns von Hellgoldgelb bis zu einem satten Goldgelb. Bei den gelben Exemplaren sollten wir dann über eine schwarze Maske, ähnlich wie Batman, verfügen. Weiße Stellen am Körper sind bei dieser Farbgebung nicht zugelassen.

  • Gestromt

    Wie bei den Doggen der gelben Farbvarietät ist bei den gestromten Exemplaren der Grundton Hellgoldgelb bis satt Goldgelb. Hinzu kommen nun aber bei uns die schwarzen Streifen, ähnlich wie bei Tigern und Zebras. Die Streifen verlaufen in Richtung unserer Rippen und sollten gleichmäßig und klar zu sehen sein, sprich weder blass noch verwaschen. Bei uns gestromten Doggen sind weiße Abzeichen unerwünscht, aber eine schwarze Maske sollten wir tragen. Sieht einfach besser aus.

  • Schwarz-Weiß gefleckt

    Zu guter Letzt gibt es uns Deutsche Doggen in der Farbvariante Schwarz-Weiß gefleckt. Natürlich könnt ihr euch direkt darunter etwas vorstellen. Dennoch wollen wir euch genaue Angaben liefern. Wir werden auf Grund dieser Farbgebung auch Tigerdoggen genannt. Weitere Begrifflichkeiten sind Harlekindogge und Diamantdogge. Unsere Grundfarbe ist hierbei Weiß und zwar ein reines Weiß. Hinzu kommen nun auf dem gesamten Fell lackschwarze Flecken. Diese sollen auf dem gesamten Körper in guter Proportion und Symmetrie verteilt sein, nicht gleichförmig aussehen und zerrissen sein. Die Grundfarbe Weiß sollte ohne Stichelung daherkommen.

    Auch bei dieser Farbvarietät gibt es Exemplare, die von den Rasserichtlinien nicht als erwünscht genannt werden. Dies sind Doggen mit grauen, blauen und bräunlichen Fleckenanteilen und Doggen mit einer blaugrauen Stichelung. 

Eine weitere Farbmöglichkeit sind die Artgenossen, mit einer grauen Grundfarbe und schwarzer Fleckung. Diese werden Grautiger genannt, werden auch akzeptiert, sind aber nicht unbedingt gewünscht.

Körpermaße

Wir Deutsche Doggen sind mit die größte lebende Hunderasse und gehören deshalb der Gruppe der Riesenrassen an.

Unsere Rüden sollten eine Größe von 80 bis 90 cm Widerristhöhe haben. Die Weibchen liegen zwischen 72 und 84 cm.

Die größte lebende Deutsche Dogge ist weltbekannt. Ihr Name ist Freddy, der größte lebende Hund. Er ist ein Rüde und wiegt 90 Kg. Seine Größe ist enorm und misst 2,30 m. Mit diesen Gardemaßen ist er ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen worden.

Zum Gewicht macht der offizielle Rassestandard der FCI keine Vorschriften. In der Regel liegen die Rüden gemäß diverser Publikationen zwischen 54 bis 90 kg, die Damen sind deutlich figurbetonter mit einem Gewicht von 45 bis 59 kg. Allerdings muss man hier in selben Atemzug erwähnen, dass dieses Gewichtsangaben eher dem ursprünglichen Doggenstandard entspricht und durch die züchterische Weiterentwicklung die heutigen Deutshen Doggen erheblich schwerer sind.

Stärken

Unsere Größe und damit verbunden unser Gewicht, wirkt auf Menschen, Hunde und artfremde Tiere äußerst imposant und verleiht uns zunächst immer eine dominierende und überlegene Erscheinung. Das kann durchaus zum Vorteil sein. Man wird uns gegenüber nicht so schnell aufdringlich.

Hilft dies nicht, sind wir durchaus zu jederzeit in der Lage und wehrhaft zu zeigen, uns und unsere Menschen wenn nötig zu verteidigen. Sollte es zu einem Konflikt kommen, so können wir uns auf unseren starken Biss verlassen. Als Warnung hilft aber generell bereits unser gesamtes Auftreten unterstützt durch die tiefe und aufsehenerregende Stimmlage beim Bellen.

Wenn uns Menschen betrachten, schwärmen sie regelmäßig von unserem leicht trabenden und leichtfüßigen Gang. Hinzu sind wir sehr geländegängig, schließlich mussten wir dies bei den ursprünglichen Jagdaufgaben auch stets sein.

Unser Körper ist sehr robust gebaut, der Knochenbau ist hart und hält einiges aus. Wir sind generell sehr widerstandsfähige und resistente Hunde.

Die ausgeprägte Muskulatur am gesamten Körper verleiht und sehr viel Kraft, die wir dynamisch einsetzen können.

Wir haben einen sehr gut funktionierenden Spür- und Geruchsinn. 

Stärken

  • Geländegängigkeit
  • Eindruck von Wach- und Schutztauglichkeit
  • fester Biss
  • ausreichend Platz für innere Organe
  • imposantes Bellen
  • Robustheit
  • stabiler Stand
  • Wehrhaftigkeit
  • guter Geruchssinn

Schwächen

  • geringe Ausdauer
  • Haarverlust ganzjährig
  • großer Platzbedarf
  • viel Sabber
  • Kälteempfindlichkeit
  • Hitzeempfindlichkeit
  • Nässeempfindlichkeit

Schwächen

Da unsere Fellbeschaffenheit ohne Unterwolle versehen ist, bietet das Fell je nach Wetterbegebenheit nicht den großen Schutz. Weder zu große Hitze als auch Regen und Kälte sind für unsere Hunderasse nicht angenehm.

Wie bereits erwähnt verfügen wir über ausgeprägte Lefzen, die nicht komplett schließen. Daher ist das Thema Sabber auch bei uns ein Thema. Wenn wir gerade getrunken haben oder beim Toben und Herumrennen, ist der Austritt der Sabber deutlich höher. Geht am Besten in Deckung, denn das kann schon mal etwas unangenehm sein, zumal wenn wir uns dabei schütteln. Wenn wir etwas zu Fressen riechen, klar dann sowieso. Wenn man sich mit uns als potentielle Hunderasse auseinandersetzt, sollte man dies wissen und vor allen Dingen bei einer etwaigen Anschaffung akzeptieren.

Da wir ja bekanntlich große und schwere Hunde sind, solltet ihr bitte nicht planen den New York Marathon mit uns zu laufen. Wir sind nicht die ausdauerndste Hunderasse. Es gibt sicherlich größere Sportler unter den Hunden.

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Deutsche Dogge: Wesen, Charakter & Temperament

Was zeichnet das Wesen und Sozialverhalten der Deutschen Dogge aus?

Allgemeine Merkmale

Intelligenz Hoch
Temperament Hoch
Willenstärke Hoch
Allein zuhause Hoch
Verfressenheit -
Jagdtrieb Mittel
Wachsamkeit Hoch
Streuner-Trieb Gering
Bewegungsbedürfnis Hoch
Verspieltheit Hoch
Mut Hoch

Allgemeine Merkmale

Intelligenz

Wir Doggen sind intelligente Hunde. Wir mussten bereits früh uns überlegen, wie wir mit den alltäglichen Gefahren in früheren Zeiten umgehen wollten. Es waren Herausforderungen wie die Jagd auf gefährliches Wild zu bewältigen, hier mussten wir uns Strategien überlegen, damit wir selbst nicht auf der Strecke blieben. Weiterhin waren wir bereits an den fürstlichen Höfen zum Schutz des Fürsten gedacht, was bis heute uns die Eigenschaft des Wachmanns mitgebracht hat. Wir sind Wach- und Schutzhunde, die genau wissen müssen, wie sie wann agieren müssen. Wir müssen situativ richtig unsere geistigen Stärken kombiniert mit unserer Power einsetzen. Gedankenloses Handeln ist nicht gefragt.

Wir sind lernwillige und lernfähige Hunde, die sich gut ausbilden und erziehen lassen. Ohne ausreichend Grips ist dies nicht möglich.

Temperament

Wir sind relativ temperamentvolle Hunde, gleichzeitig aber ausgeglichene und wesensfeste Charaktere. Sprich wir haben eine hohe Reizschwelle und lassen uns nicht so schnell aus der Fassung bringen, sind zudem weder nervös noch hektisch veranlagt. Dennoch bringen wir eine gewisse Bewegungs- und Lauffreude mit, sind gerne aktiv, sprich unternehmenslustig.

Mit unserem Verhalten wollen wir uns niemanden aufdrängen, sind fremden Personen sogar eher zurückhaltend und beobachten die Lage. Wir sind gemütliche Hundetypen.

Wenn nötig können wir aber von 0 auf 100 hochschalten, impulsiv und explosiv aus uns herausgehen. Wenn es die Situation erfordert sind wir blitzschnell und mit einer gewaltigen Wucht bereit zu reagieren.

Willensstärke

Wir Deutsche Doggen setzen garantiert das um, was wir wollen. Wir haben einen festen Willen. Da wir von Natur aus so prägnant gebaut sind und die enormen physischen Fähigkeiten hinzukommen, die uns jederzeit in die Lage versetzen eine Situation zu beherrschen, wissen wir, dass wir unseren Willen einfach durchsetzen könnten. Wir tun es aber nicht. In der Pubertät kokettieren wir schon mal mit den Kräften und versuchen mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, aber das ist ja bei jeder Spezies in dem Alter so. Wichtig sind hier von unseren Bezugsmenschen die Grenzen gezeigt zu bekommen. 

Allein zuhause

Wir lieben es, wenn unsere menschliche Familie um uns herum ist, da wir sehr gesellige, menschenbezogene und soziale Tiere sind. Eigentlich wollen wir immer unsere Lieben bei uns haben. Dennoch können wir gut eine Zeit lang alleine zu Hause bleiben. Aber bitte nicht draußen, sondern im Innern des Hauses. Hier kommen wir dann unserer Tätigkeit als Wachhund nach und haben damit eine Aufgabe vertrauensvoll zu erfüllen. Wir bitten euch aber, vorher eine Gassirunde mit uns zu machen, damit wir unser Geschäft erledigt bekommen.

Jagdtrieb

Ein gewisser Jagdtrieb ist bis heute bei unserer Rasse als natürliche Anlage vorhanden,  schließlich mussten wir historisch betrachtet lange Zeit unsere Herrchen bei der Jagd unterstützen. Wir waren Jagd-, Kampf- und Spürhunde zugleich. Heute ticken wir aber so, dass wir nicht jeglicher Spur hinter her müssen und schon gar nicht deshalb ausbüchsen. Sprich mit entsprechender Auslastung, lässt sich der Jagdtrieb gut kontrollieren und auslasten.

Wachsamkeit

Wir Deutsche Doggen dienen bereits seit der frühen Geschichte einerseits als Jagdhunde, andererseits hielt man uns auch bereits an den Fürstenhäusern als die idealen Wachhunde mit Beschützergen. Durch unsere gewaltige Erscheinung, schrecken wir sowohl Mensch und Tier ab. Unsere Körperstatur und unsere Werkzeuge helfen uns in Extremfällen beim Kampf und Verteidigung weiter. Hinzu kommen unsere charakterlichen Merkmale, die bezeichnend für den richtigen Aufpasser sind. Wir sind sehr ruhige Vertreter und haben von Haus aus kein aggressives und aufdrängendes Verhalten. Dennoch sind wir aufmerksam, wachsam und beschützen sowohl unsere Besitzer, als auch das Hab und Gut.

Mit unserem natürlichen Territorialverhalten sind Haus und Hof gut aufgehoben, wir passen vor ungebetenen Gästen auf und können ihnen wenn nötig mit unserem tiefen Bellen eine warnende Botschaft zukommen lassen.

Bewegungsbedürfnis

Unser ausgeprägter Bewegungsdrang und Unternehmenslust, müssen mit rassespezifischen Aktivitäten befriedigt werden. Trotz unserer Körpermaße sind wir sportlich und lauffreudig. Zudem spielen wir gern mit Groß und Klein, solange es sich um Aufgaben und Herausforderungen handelt, die unsere Vorlieben treffen und wir dann mit großer Lust und Laune aktiv sind. 

Die Gliedmaßen und Muskulatur wollen gezielt gefordert werden, aber auch unser Kopf benötigt ausreichende Förderung, um am Ende des Tages physisch und psychisch/mental ausgelastet zu sein.

Andernfalls drohen wir einzurosten und durch Unterforderung kommt schnell Langeweile auf. Zudem ist das richtige Maß an körperlicher und geistiger Herausforderung wichtig für Gesundheit, Konstitution, Wohlbefinden und Fitness. Dies kommt uns dann auch in Sachen Leistungsfähigkeit wieder entgegen.

Aber keine Angst: Auch wenn wir beschäftigt werden wollen, heisst dies nicht, dass ihr jeden Tag stundenlang mit uns beim Sport sein müsst, oder wir Anhänger von Maratonstrecken sind, geschweige denn täglich eine ausgedehnte Fahrradtour oder die Verwendung als Reitbegleithund auf dem Programm stehen muss. Zuviel des Guten ist nämlich besonders im Hinblick auf unseren Knochen- und Bewegungsapparat, sowie Herz- und Kreislaufsystem nicht förderlich. Hierfür gibt es andere Rassen, die als Supersportler bekannt und eher die geeigneten Kandidaten für den Hochleistungssport sind. 

Wir Deutsche Doggen wollen regelmäßig, aber dosiert beschäftigt und gefordert werden. Abwechslungsreiche Spaziergänge, kleine Wandertouren, regelmäßige Gassirunden zwecks Toilettengang, gemeinsame Spiele im Garten, Such- und Intelligenzaufgaben und Nasenarbeit, sind ideale Aktivitäten für uns, unsere Bedürfnisse und Triebe

Verspieltheit

Trotz unseres Körpers verhalten wir uns gerne auch noch wie kleine Kinder und spielen ausgedehnt. Ob bei unserem Spaziergang mit einem Ball oder Stock, oder zu Hause mit anderen Gegenständen. Animiert uns und wir sind dabei. Das mach euch Spaß und uns auch.  

Mut

Wir Deutsche Doggen sind keine ängstlichen Hunde. Wir sind überhaupt nicht schreckhaft und nicht leicht zu reizen. Nein, wir sind äußerst mutige und couragierte Hunde, die in der Not keiner Gefahr, ob Mensch oder Tier aus dem Weg gehen. Dafür sind unsere Wesensmerkmale und körperlichen Eigenschaften für solch einen Fall zu gut ausgestattet. Wir kommen mit einer großen Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein daher. Unser Auftreten flößt unserem Gegenüber schon genug Respekt ein. Wir stellen uns dann ganz konsequent und tapfer. Wie sollten wir sonst früher einen wildentschlossenen Bären oder Eber zur Strecke bringen….

Sozialverhalten

Sozialverträglichkeit

Wir sind nicht die Hunderasse, die absolut neugierig und offen auf andere Hunde zulaufen und in Kontakt treten muss. Wir reagieren immer freundlich, aber sind eher die intro- als extrovertierten Vertreter.




Freundlichkeit zu Hunden

Gegenüber unseren Artgenossen sind wir in aller Regel sehr freundliche Tiere. Wir suchen keinerlei Streit. Unsere Reizgrenze ist enorm hoch, so dass wir auch schon mal über die ein oder andere Situation oder Eigenart eines anderen Hundes hinwegsehen.




Freundlichkeit zu Menschen

Wir sind sowohl fremden Menschen aber allen voran unseren Bezugspersonen äußerst freundlich gegenüber. Wir lieben unsere Familie. Und das zeigen wir gerne.




Dominanz gegenüber Hunden

Da wir eine doch stattliche Figur und Erscheinung haben, brauchen wir uns zu keiner Zeit durch Dominanz in den Vordergrund zu spielen. Und außerdem ticken wir so auch nicht.




Dominanz gegenüber Menschen

Den Menschen gegenüber verhalten wir uns zu keiner Zeit dominant. Warum auch? Vielleicht versuchen wir in unserer Jugendzeit also als heranwachsender mal die Grenzen auszuloten, lassen uns aber schnell wieder zurückholen. Dies ist auch gut so, denn mit unserer puren Kraft könnten wir eh machen was wir wollten. Aber so sind wir von unserem Wesen überhaupt nicht veranlagt.




Bindung zum Herrchen

Wir sind trotz unserer gewaltigen Erscheinung sehr loyale und treue Hunde, die eine ausgeprägte Bindungsfähigkeit mitbringen und in aller Regel eine enge und liebevolle Beziehung zu unseren Bezugspersonen pflegen.

Wir Doggen sind sehr anhängliche Hunde. Wir lehnen uns gern an die Schulter von Herrchen/Frauchen an und genießen ihre Nähe. Am liebsten würden wir sofort auf ihrem Schoß Platz nehmen - klar wissen wir ob unserer Größe und Gewicht, daher reicht uns dann auch am Ende des Fußes zu liegen, hauptsache in der direkten Umgebung. Nicht umsonst bezeichnet man uns Doggen auch als "größter Schoßhund" der Welt.

Und dennoch ist für uns klar, dass ihr stets unser Boss seid, wir sind gehorsam und führig, aber nicht unterwürfig.




Erziehbarkeit

Die Erziehbarkeit von uns Doggen ist sehr gut. Wir sind lernwillig, gehorsam und führig.

Aber unterschätzt bitte nie die pure Kraft, die in uns schlummert. Je nach Situation sind wir immer in der Lage, mit einem festen Ruck an der Leine, vorwärts zu marschieren. Wenn ihr dann gegenhalten wollt, müsst ihr mindestens die Körperstatur von Arnold Schwarzenegger mitbringen. Da dies aber in aller Regel nicht der Fall ist, braucht es zum Führen die richtigen Instrumente, sprich die richtigen Erziehungsmaßnahmen, die auch gesichert in der Praxis außerhalb des Hundeplatzes funktionieren. Sei es nun der Grundgehorsam, die Freifolge und Leinenführigkeit, sicherer Rückruf, funktionierende Impulskontrolle etc., es gibt einiges an Hausaufgaben für die Haltung einer Deutschen Dogge zu tun, damit ihr diese in brenzligen Situationen auch unter Kontrolle halten könnt.

Deshalb ist von Anfang an wichtig, dass wir wissen was wir dürfen und was tabu ist. Ihr müsst mit uns in einer klaren Sprache mit festen Regeln und Grenzen sprechen und mit starker Hand führen.

Konsequenz und Disziplin, gepaart mit Führungsanspruch und -qualität, sind die Schlüsselwörter, die Herrchen und Frauchen verinnerlichen müssen. Generell sind wir liebevollen und von Grund auf gehorsamen, leichtführigen Hunde dann tolle Partner an eurer Seite und mit dem notwendigen Wissen und Sachverstand, leicht zu erziehen und auszubilden.

Solltet ihr Bedenken haben, dann greift frühzeitig auf die Expertise und Unterstützung von Hundetrainern und Hundeschulen zurück, um von Anfang an, die Erziehungsmaßnahmen in die richtige Richtung zu lenken. Besonders Hundeneulinge, die sich trotz der herausfordernden Aufgabe der Aufzucht und generell dem Halten einer Dogge nicht von ihrem Herzenwunsch abbringen lassen und zur Deutsche Dogge als tierischen Sozialpartner greifen, raten wir unbedingt den Hundeprofi mit ins Boot zu nehmen. Die Dogge ist kein Anfängerhund.




Kinderfreundlichkeit

Wir sind als Familienhund sehr gut geeignet und verstehen uns mit den Kleinen in der Familie gut. Wir müssen eben wie alle anderen Hunderassen die Rangfolge gezeigt bekommen. Wir sind sehr kinderlieb und freuen uns sehr, wenn ihr kleinen Mitbewohner euch mit uns beschäftigt und spielt. Das kommt unserer grundsätzlichen Spielfreude entgegen. Bei kleinen Spaziergängen passen wir natürlich auf euch auf. Ist doch klar!




Sozialverhalten

Freundlichkeit Hoch
Dominanz Gering
Sozialverträglichkeit Hoch

Freundlichkeit Hoch
Dominanz Gering
Bindung Herrchen Hoch
Erziehbarkeit Hoch
Kinderverträglichkeit Hoch
Sensibilität -
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Was gibt es bei der Deutschen Dogge im Hinblick auf die Erziehung zu wissen?

Welche rassespezifischen Erziehungsthemen können bei der Haltung der Deutschen Dogge aufkommen?

Erziehungsthemen

Wir Deutsche Doggen sind sehr intelligente und sensible Hunde. Unsere Willensstärke ist ebenfalls ausgeprägt. Hinzu kommt eine nicht endende Power, wenn es sein muss. In dieser Kombination kann es durchaus auch mal vorkommen, dass man auf Grund einer nicht recht- und frühzeitigen professionelle Ausbildung Probleme mit uns hat.

Normalerweise neigen wir Doggen nicht zu aggressiven Verhalten. Durch unbewusste Erlebnisse in der Welpenphase in Bezug auf Prägung, Habituation oder Sozialisierung kann es aber immer mal vorkommen, dass ein negatives Ereignis so auf uns einwirkt und unsere Entwicklung beeinflusst, dass es nachhaltig im weiteren Verlauf unseres Hundelebens zu unerwünschtem Verhalten führt. So könnte z.B. eine Welpe in seiner Frühphase durch einen Artgenossen sich so bedrängt und bedroht gefühlt haben oder gar etwas ruppig angegangen worden sein, dass er zukünftig bei einer Hundebegegnung und etwas forschem Auftreten des Gegenübers, sich durch Aggressionsverhalten der Situation entziehen und sie in seinem Sinne selber lösen will. Sprich, dass er ohne zu zögern sofort den anderen Hund stellt und es zu einer Konfrontation kommt.

Ist dem so, dann zieht unweigerlich einen Experten hinzu, doktert nicht eigenmächtig herum, denn das unerwünschte Verhalten könnte sich dann nur noch weiter verfestigen und ein Verhaltensabbau/Verhaltenskorrektur sehr schwierig gestalten.

Generell ist wie bereits erwähnt auch eine gewisse Führungsstärke des Halters beim Halten und Führen der Deutschen Dogge notwendig. Fehlt diese in ausreichendem Maß, so kann es durchaus zu Komplikationen und Dissonanzen in der Beziehung Hund/Mensch kommen. Auch hier muss man bei etwaigen Verhaltensproblemen der Ursache genau mit Hilfe eines Hundetrainers auf die Spur gehen und entsprechende Maßnahmen einleiten. 

Neben den erworbenen Merkmalen und verhaltensseitigen Folgen, gibt es auch die angeborenen Anlagen und Wesensmerkmale, die das Verhalten des Hundes stark prägen. Denkt daran, dass jeder Hund, wie auch jeder Mensch, einen eigenen Charakter mitbringt. Auch jeder Welpe tickt bereits anders. Es gibt die Anführer, also Alphatiere, es gibt die kleinen schüchternen und zurückhaltenden, es gibt ängstliche und es gibt verfressenere und von ihrem Jagdinstinkt deutlich stärker geprägten Hunde. Alle Individuen bringen also auch andere Voraussetzungen mit, die allesamt zu rasse- und individuumsseitigen Problemen führen können. 

Dies ist aber kein Beinbruch. Wichtig ist nur, dass ihr Probleme im Hinblick auf die Zusammenarbeit und das Verhalten des Hundes frühzeitig bemerkt und versucht mit einem gezielten Training professionell in den Griff zu bekommen.

Genau hier können dann unabhängige Einschätzungen durch eine Verhaltensanalyse angebracht sein. Etwaige Kurse wie ein Angsttraining, ein Antigiftködertraining zur Eingrenzung einer unkontrollierten Verfressenheit oder dem Hund und Kind Training zur Verbesserung der Rangfolge, helfen euch garantiert weiter.

Erziehungsthemen

  • Antiaggressionstraining
  • Hund und Kind Training

Deutsche Dogge - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Die Deutsche Dogge gehört zu den großen, majestätischen und eindrucksvollen Rassen, die Aufmerksamkeit und Bewunderung auf sich zieht, wo immer sie auftaucht. Man könnte sie als sanften Riesen bezeichnen, der sowohl Stärke als auch Freundlichkeit verkörpert. Sie zeichnet sich durch ihre äußerst liebevolle Natur, ihre bedingungslose Loyalität und ihre bemerkenswerte Intelligenz aus. Doch um diesen prachtvollen Vierbeiner wirklich zu verstehen und angemessen zu pflegen, ist es unerlässlich, mehr über seine spezifischen Merkmale und Bedürfnisse zu erfahren.

Sozialisation der Deutschen Dogge

Die Sozialisierung ist ein entscheidender Faktor für das Wohlergehen und das Verhalten einer Deutschen Dogge. Da sie zu den größten Hunderassen der Welt gehören, ist es besonders wichtig, sie in jungen Jahren zu sozialisieren, um sicherzustellen, dass sie lernen, ihre Größe und Kraft zu kontrollieren. Sie sollten daher so früh wie möglich Kontakt mit anderen Menschen und Hunden haben, damit sie lernen können, entsprechend zu interagieren.

Grundkommandos

Grundkommandos wie "Sitz", "Platz", "Hier" sind elementar für eine harmonische Mensch-Hund-Beziehung. Sie erleichtern nicht nur den Alltag, sondern stellen auch eine Form geistiger Beschäftigung dar, welche der Dogge hilft, ihre Intelligenz zu nutzen und sich zu konzentrieren. Trotz ihrer Größe sind Deutsche Doggen sehr gelehrig und reagieren in der Regel gut auf positive Verstärkung.

Gehorsamstraining – Leinentraining

Das Training von Gehorsam muss ebenfalls eine Priorität sein, da es der Dogge hilft, Regeln und Grenzen zu verstehen und sich in der Welt sicher zu fühlen. Leinentraining ist von besonderer Bedeutung, weil ihre Größe und Kraft dazu führen könnten, dass sie, wenn sie nicht richtig kontrolliert wird, zur Gefahr für sich selbst und andere werden könnte.

Spiel- und Apportiertraining

Ein Spiel- und Apportiertraining bietet der Dogge nicht nur eine Möglichkeit, ihre Energie in einer konstruktiven Weise zu verwenden, sondern verbessert auch ihre Koordinationsfähigkeiten und ihr Problemverhalten. Es ist wichtig, solche Aktivitäten in ihren Alltag zu integrieren, um sie körperlich und geistig fit zu halten.

Was sollten wir sonst noch zu dieser Rasse wissen?

Die Deutsche Dogge, auch als Gentle Giant oder freundliches Riesenbaby bekannt, ist eine beeindruckende und majestätische Hunderasse. Hier sind vier wichtige Punkte, die Sie über diese außergewöhnliche Hunderasse unbedingt noch wissen sollten:

Größe und Körperbau

Deutsche Doggen sind eine der größten Hunderassen der Welt. Bei einem Gewicht von bis zu 90 Kilogramm und einer Höhe von bis zu 90 Zentimetern bis zur Schulter, sind sie eine wirklich beeindruckende Erscheinung. Ihr kräftiger Körper ist elegant und muskulös gebaut, was ihre enorme Größe betont. Trotz ihrer beeindruckenden Statur sind sie jedoch bekannt für ihre sanfte und freundliche Natur.

Temperament

Trotz ihrer Größe sind Deutsche Doggen sanfte Riesen. Sie sind freundlich, liebevoll und sehr verspielt, was sie zu fantastischen Familienhunden macht. Sie sind auch außergewöhnlich geduldig, was besonders gut für Familien mit kleinen Kindern ist. Es ist zu beachten, dass sie aufgrund ihrer Größe und Stärke eine angemessene Ausbildung benötigen, um sicherzustellen, dass sie gut erzogen sind und anderen Menschen oder Tieren nicht unbeabsichtigt schaden.

Gesundheit

Wie die meisten großen Hunderassen leiden auch Deutsche Doggen unter bestimmten gesundheitlichen Problemen. Sie neigen dazu, eine relativ kurze Lebensdauer von etwa 5-12 Jahren zu haben. Ein häufiges Problem, das bei dieser Rasse auftritt, ist die Magendrehung, eine ernsthafte Erkrankung, die sofortige medizinische Aufmerksamkeit erfordert. Zudem können sie anfällig für Hüftgelenksdysplasie, Herzkrankheiten und bestimmte Arten von Krebs sein.

Pflege

Deutsche Doggen sind relativ pflegeleichte Hunde. Sie verlieren nicht viel Fell und benötigen daher nicht allzu viel Pflege. Es ist wichtig, dass sie regelmäßig gebürstet werden, um die Haut gesund zu halten und das Fell in gutem Zustand zu erhalten. Darüber hinaus benötigen sie regelmäßige körperliche Bewegung, um fit und gesund zu bleiben.

Zusammenfassung

Zusammengefasst sind Deutsche Doggen eine wundervolle Rasse mit vielen positiven Eigenschaften. Sie sind kraftvoll und stattlich, gleichzeitig aber sanft und liebevoll. Sie machen großartige Begleiter und Familienhunde, benötigen jedoch eine Fachpflege und Ausbildung, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen und gesund zu bleiben. Höchstwahrscheinlich werden Sie jedoch feststellen, dass die Pflege und Aufmerksamkeit, die sie benötigen, mehr als genug durch ihre grenzenlose Liebe und Zuneigung ausgeglichen wird.

Wenn Sie Besitzer einer Deutschen Dogge sind, sollten Sie sich bewusst sein, dass sie Raum, Bewegung und mentale Stimulation benötigt. Sie sollten auch verstehen, dass sie, obwohl sie sehr robust aussehen, einen sanften Ansatz in der Ausbildung benötigen. Zu guter Letzt sollten Sie wissen, dass die Deutsche Dogge eine von Natur aus soziale Rasse ist, die menschliche Gesellschaft und Zuneigung benötigt, um sich wohl und glücklich zu fühlen. Kurz gesagt, die Pflege einer Deutschen Dogge erfordert Geduld, Verständnis und vor allem Liebe. Mit der richtigen Pflege und Ausbildung wird sie zu einem liebevollen und treuen Begleiter, der Ihr Leben bereichert.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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Rassetypische Krankheiten der Deutschen Dogge

Deutsche Dogge: Welche Erbkrankheiten, genetischen Belastungsfaktoren und sonstigen rassetypischen Hundekrankheiten können auftreten?

Erbkrankheiten

Wie auch bei anderen großen Hunderassen, besteht die ein oder andere Rassedisposition für bestimmte Erbkrankheiten.

Da unsere körperliche Beschaffenheit und damit insbesondere unser Bewegungs- und Skelettapparat deutlich mehr in Anspruch genommen wird,  neigen wir generell eher zu Verletzungen in diesen Bereichen, als kleinere und leichtere Artgenossen. Zudem ist unsere Rasse für etwaige erbliche Krankheiten im Hinblick auf Hüfte und Ellbogengelenk bekannt. 

Ebenfalls den Bewegungsapparat betrifft das sogenannte Wobbler-Syndrom. Hier fangen die Hinterbeine beim Laufen an zu Schlingern, sprich der Gang wird unkontrolliert. Diese Erkrankung kann erblich bedingt sein, aber auch sonst als ganz normale Krankheit auftreten.

Durch ihre Größe und Gewicht, sind Doggen auch für Herzerkrankungen anfällig. Eine dieser stellt die Dilatative Kardiomyopathie dar. Hierbei handelt es sich um eine Herzmuskelerkrankung. Ebenfalls erblich bedingt.

Die amerikanische Orthopedic Foundation for Animals (OFA) führt bei der Deutschen Dogge in ihrer Krankheitsdatenbank, die Erkrankung Osteochondrosis dissecans auf. Bei stattlichen 7% der untersuchten Tiere ist die genannte Krankheit manifest.

Weiterhin wurden bei Hörtests von amerikanischen Tierärzten bei 33% der Deutschen Doggen eine erblich veranlagte Taubheit diagnostiziert.

Des Weiteren sind laut der OFA 1,4 % der untersuchten Doggen von Augenerkrankungen betroffen.

Bei vielen untersuchten Exemplaren der Dogge wurde eine Schilddrüsen-Unterfunktion festgestellt. Die Quote lag laut OFA bei 4,7%.

Zu guter Letzt nahm die OFA eine Aufnahme des Zahnstatus bei etlichen Tieren auf, die zu einer Quote von 2,5% für Zahnerkrankungen aller Art bei den untersuchten Tieren geführt hat.

Schließen wollen wir das Thema "Erbkrankheiten" mit einer äußerst erfreulichen Entwicklung bei der Deutschen Dogge. Denn Sie wird heute häufig älter als die genannten Durchschnittwerte. Vereinzelte Exemplare erreichen mittlerweiler durchaus 13-14 Lebensjahre.

Sonstige Krankheiten

Wir Deutsche Doggen haben bekanntlich mittelgroße und hängende Ohren. Hunde die Hängeohren haben, neigen zu Ohreninfektionen, daher ist es wichtig, dass ihr ab und an euch das Ohreninnere anschaut und säubert. Ansonsten entstehen Infektionen die uns extrem jucken und anfangen zu stinken.

Ein weiterer Risikofaktor stellt die Magendrehung dar. Diese ist eine der häufigsten Todesursachen, bei der wir Doggen qualvoll vollenden.  Haltet daher immer ein Auge auf uns und reagiert sofort wenn ihr die ersten Anzeichen hierfür wahrnehmen solltet. Dann heißt es sofort zum Tierarzt.

Die Erkrankung Hypertrophic Osteodystrophy, auch HOD genannt, ist eine Stoffwechselstörung, an der ebenfalls Deutsche Dogge ab und an leiden. In der Regel erkranken jüngere Hunde daran. Hier ist Diät angesagt und auf die ein oder andere Behandlungsmethode zu achten, die euch der Tierarzt dann empfiehlt.

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Welche Aktivitäten eignen sich für die Deutsche Dogge?

Welche Hundesportarten und Alltagsbeschäftigungen eignen sich für die Deutsche Dogge?

Passende Sportarten

Das gesamte Beschäftigungsprogramm sollte so zusammengestellt werden, dass wir genug körperlich und geistig/mental gefordert und ausgelastet werden. 

Um sinnvolle Aktivitäten zu finden, die uns Doggen Spaß bereiten und gleichzeitig unsere körperlichen und wesensseitigen Anlagen optimal ansprechen und zum Einsatz bringen, bietet sich der gesamte Bereich des Hundesports als ein wesentlicher Eckpfeiler an. 

Sucht also mit uns einen Hundesportverein oder Hundeschule in eurer Nähe auf, um regelmäßig auf den Hundeplatz zu kommen, zu trainieren und im Wettkampf mit anderen zu messen. Hier können wir dann mal richtig zeigen was in uns steckt, wie gut wir eingespielt und auf einander abgestimmt sind.

Wir Riesen sind bewegungsfreudige Hunde, die ihren Körper durchaus gewandt ins Laufen bringen können und über enorme Kraftpotentiale verfügen. Auf ständige Sprünge solltet ihr aber auf Grund der enormen Belastungen für unsere Knochen, Gelenke, Sehnen und Bänder vorsorglich verzichten. Daher ist das Agility trotz seiner allgemeinen Beliebtheit nicht so unser Ding. 

Da aber unser Riechkolben sehr gut funktioniert, sind alle Kurse und Sportdisziplinen mit konkreten Suchaufgaben ideal. Sei es nun die Fährtenarbeit, das Mantrailing oder die Zielobjektsuche, mit diesen Aufgaben seid ihr bei uns genau richtig.

Bei uns Doggen wird die Gehorsamkeit von Haus aus ganz großgeschrieben, daher ist sicherlich die Hundesportart Obedience eine weitere Alternative, bei der wir unsere herausragende Teamfähigkeit unter Beweis stellen können. Hier wird die Unterordnung in Perfektion trainiert. Es kommt darauf an, die Übungen sicher, schnell und exakt auszuführen. Und es kommt wesentlich darauf an, als Team im Zusammenspiel perfekt zu harmonieren. 

Neben den weiteren Sportarten, die im Rahmen unserer Beschäftigung üblich sind, können wir euch immer nur ermutigen, vielleicht auch mal was Neues auszuprobieren - wichtig dabei ist der Spaß und dass wir körperlich in der Lage sind, die Herausforderungen ohne Risiko anzunehmen und zu meistern.

Noch einen Hinweis zum Schluss:

Bitte lasst uns von einem Tierarzt regelmäßig auf Eignung für bestimmte Sportarten und Aktivitäten durchchecken, damit etwaige Verletzungen oder Beschwerden frühzeitig entdeckt werden. Einige Aufgaben und Übungen sind für uns große und schwere Hunde ungeeignet, da sie sehr den Bewegungsapparat belasten!

Aktivitäten für jeden Tag

Wir Deutsche Doggen sind riesige Hunde. Unsere Muskulatur nimmt einen großen Anteil unseres Körper ein. Auch wenn manche Menschen denken, dass wir lahme und faule Hunde sind, das ist nicht wahr! Sind wir nicht.

Vergesst nie wie unsere Hunderasse entstanden ist. Wir bringen nicht von Ungefähr die typischen Doggeneigenschaften mit. Wir mussten eine gewisse Grundschnelligkeit und viel Kraft haben, um gegen die Bären, Eber und Hirsche eine Chance zu haben, schließlich wurden wir historisch bei der Jagd eingesetzt. Und glaubt uns, unsere Chancen standen immer sehr gut. Schaut unsere Pranken, unseren Fang und unsere muskulösen Beine an und dann könnt ihr euch schon ausmalen, wozu wir dazumal und auch heute noch in der Lage sind.

Da dem so ist, wollen wir Doggen also auch genug bewegt und herausgefordert werden. Wir liegen nicht den ganzen Tag auf unserem Platz oder auf dem Sofa herum. Wir sind keine Couchpotatos.

Also geht regelmäßig mit uns zu einem ausgedehnten Spaziergang raus. Gerne könnt ihr auch mal mit uns einen kleinen Zwischensprint einlegen. Mal schauen, wer schneller ist. Wir haben auch Spaß daran, andere Artgenossen zu treffen und toben mit ihnen herum. Das können nicht nur die kleinen Hunde. Auch wir Riesen haben Freude daran. Wir sind auch relativ gute Schwimmer. Und Schwimmen geht auch nicht so auf die Knochen, das kennt ihr Menschen doch auch. Also wenn es die Situation zulässt, dann lasst uns gerne ins Wasser und eine Runde drehen. Ihr könnt auch einen kleinen Ball von zu Hause einstecken und wir spielen dann gemeinsam auf der Hundewiese. Wir apportieren euch den Ball sehr gerne. Da wir über eine sehr ausgeprägte Nase verfügen, wir mussten früher schließlich das Wild aufspüren, freuen wir uns auch über abwechslungsreiche Schnüffelspiele. Hierfür könntet ihr einen Futterdummy nutzen. Die Verletzungsgefahr im Gegensatz zu einem herkömmlichen Stock ist auch geringer. Mit diesem trainiert ihr unsere körperlichen und geistigen Eigenschaften gleichzeitig. Und ihr baut Erziehungsmaßnahmen mit ein. Wir werden belohnt, wenn wir euch das vorher versteckte Spielgerät aufgespürt und zurückgebracht haben. Die kleinen Leckereinen im Innern ziehen uns magisch an. Das bedeutet für uns Abenteuer, Spaß und geistige Anstrengung zugleich. Optimal für eine gezielte Auslastung. Und unsere Beziehung wird noch inniger.

Des Weiteren habt ihr auch die Möglichkeit mit uns Kurse in der Hundeschule zu besuchen. Dies sollten zunächst die klassischen Welpen- und Junghundekurse sein, damit wir von Anfang an die richtigen und notwendigen Dinge lernen, einschließlich frühzeitiger Sozialisierung mit anderen Hunden. Insbesondere im Junghundealter sind die Parallelen zur Pubertät bei euch Menschen immens. Wir brauchen von Anfang an ein klares Grundgerüst, an dem wir uns orientieren können und uns aufzeigt, was wir dürfen und was wir sein lassen müssen. Zeigt uns unsere Grenzen, wir sind lernwillig und lassen uns extrem gut führen. 

Den Hundeführerschein oder gar die Begleithundeprüfung sind weitere sinnvolle Weiterbildungen, die uns ebenfalls etwas fürs Leben bringen und uns gleichzeitig bewegen und auslasten. Zudem wird das Führen im öffentlichen Bereich durch die erworbene Sachkenntnis und den Beleg, dass wir zusammen mit unserem Halter gut funktionieren, für alle noch sicherer.

Im sonstigen "normalen" Hundealltag gibt es aber noch unzählige weitere Aktivitäten, die wir zusammen unternehmen können, dabei durch den intensiven Kontakt und das Zusammenwirken, aktiv etwas für unsere Fitness und Bindung zueinander tun können. Probiert immer wieder mal abwechselnde Übungen und Beschäftigungsformen einzubauen, damit es nicht langweilig wird und die nötige Würze für noch mehr Spaß mit gleichzeitiger Herausforderung sorgt. Denn wer will schon täglich nur Spaguetti essen...

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Das sind die Anforderungen für die Haltung einer Deutschen Dogge

Welche Besonderheiten sind im Hinblick auf Haltebedingungen, Zeit- und Kostenaufwand bei der Deutschen Dogge zu beachten?
Pflege Gering
tägliche Aktivitäten Hoch
Gassi gehen Hoch
Erziehung Gering

Anforderungen an den Hundehalter

Wir Deutsche Doggen brauchen auf Grund unserer Größenverhältnisse ausreichenden Platz in unserer Umgebung in der wir uns bewegen. Daher ist dies natürlich deutlich leichter zu erreichen, wenn ihr auf dem Land in einem großen Haus mit Garten oder einem Hof wohnt. Dennoch sind wir vermutlich eine der wenigen großen Hunderassen, die auch in einer Wohnung leben können, vorausgesetzt wir haben genug Platz zum Bewegen und Schlafen.

Solltet ihr in einer Wohnung in der Stadt euer zu Hause haben, gibt es ein paar Dinge die man beachten sollte, um uns das Leben dort zu erleichtern und es artgerecht ist:

Ersten bitten wir euch entweder im Erdgeschoss eine Wohnung mit Gartenanschluss zu haben. Solltet ihr dennoch im Obergeschoss wohnen, so sollte ein Aufzug im Haus vorhanden sein. Wir Doggen hassen Treppen, da wir quasi ein Treppenverbot von Seiten unseres Körpers und den Tiermedizinern auferlegt bekommen haben. Regelmäßiges Treppensteigen ist absolutes Gift für unseren Bewegungsapparat und wer dies nicht im Alltag mit uns angebrachterweise umsetzt, der wird nicht viel Freude mit uns und unserer Gesundheit perspektivisch haben.

Ein weiterer Fakt ist, dass ihr euch regelmäßig mit uns bei Wind und Wetter nach draußen begeben müsst, um uns A genug Auslauf und Auslastung zu geben und B um regelmäßig die Möglichkeit zu haben, unser Toilettengang zu erledigen. Denkt hier unbedingt an große Tüten, in der Stadt rennt die Stadtpolizei bzw. das Ordnungsamt umher und rügt die Halter bei Liegenlassen des Geschäfts zu Recht mit drakonischen Strafen.

Wir Doggen sind äußerst lernwillige und eigentlich unkomplizierte Hunde. Daher lassen wir uns gut erziehen, ihr müsst es nur tun. Der Zeitaufwand hält sich auch in Grenzen, aber bitte besucht die Welpenschule und den Junghundekurs, damit wir mit Gleichgesinnten das Training bekommen. Solltet ihr weitere Ausbildungskurse und Hundesportarten mit uns machen wollen, erhöht sich natürlich sowohl der Zeit- als auch der Kostenaufwand. Aber es lohnt sich und wir danken es euch.

Mit dem Besuch von Kursen und Training in der Hundeschule als auch im Hundesportverein, schlagt ihr zwei Fliegen mit einer Klatsche. Ihr erreicht somit schon einen Großteil des Aufwands, den ihr betreiben müsst, um uns große Hunde genug auszulasten und Bewegung zu verschaffen. Parallel solltet ihr dann die täglichen Spaziergänge und Gassirunde mit uns gehen und unterwegs ein paar Spiele einbauen. Auch diese haben einen erziehenden Charakter. Der zeitliche Aufwand für Bewegung und Auslastung ist bei uns bewegungsfreudigen Hunden groß.

Dafür sind wir was die Pflege betrifft, sehr pflegeleicht und der Aufwand hierfür ist äußerst gering. Ab und an mal gut bürsten und ggf. eine Dusche, sollte unser Fell stärker riechen. Ein Hundesalon ist nicht zwingend notwendig, das müsst ihr für euch persönlich entscheiden.

Da wir Doggen zu den größten Hunden zählen, ist klar, wir haben Hunger, Hunger, Hunger haben wir...wir fressen natürlich deutlich mehr, als der Artgenosse, der nur 4 kg Körpergewicht auf die Waage bringt. Kalkuliert dies ein, ernährt uns aber gesund und bewusst, denn unser Körper soll möglichst lange von einer guten Fitness zehren.

Was unsere Gesundheit betrifft, sieht es so aus, dass wir Doggen durch unsere genetischen Voraussetzungen und unseren Körperbau, für mehrere Erbkrankheiten und sonstigen Erkrankungen anfällig sind. Um die Kosten hier im Rahmen zu halten, solltet ihr möglichst alles tun, um präventiv mit uns durch den Alltag zu gehen. Hierzu gehören eine ausgewogene Ernährung, genug Bewegung, aber nicht auf Teufel komm raus für einen Berg- und Tal Crossmarathonlauf trainieren. Treppensteigen ist genauso tabu wie äußerste Anstrengung direkt nach der Futteraufnahme. Erkundigt euch einfach bei einem Tierarzt was ihr vorbeugend am besten tun könnt.

Wichtig hierbei: gebt uns die Möglichkeit genug Pausen zu haben, Schlafen zu können und unsere Ruhephasen zu genießen. Der Ausspruch „hundemüde sein“ kommt ja nicht von ungefähr! Wir Hunde haben ein ausgeprägtes Schlafbedürfnis, wie ihr in unserem ergänzenden Artikel gerne nachlesen könnt.

Anforderungen an die Umgebung

Stadttauglichkeit Gering
Platzbedarf Wohnung Hoch
Platzbedarf Garten Hoch

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