Bordeauxdogge

Die imposante Bordeauxdogge ist eine der ältesten Hunderassen, die ihren Ursprung in unserem Nachbarland Frankreich hat. Lange Zeit dienten die Vorläufer des heutigen Rassehundes als furchtlose und äußerst wehrhafte Jagdhelfer, die z.B. bei der Wildschweinjagd ihre ausgeprägte Leistungsfähigkeit unter Beweis stellten. Hierdurch wurden sie den sogenannten Saupackern zugerechnet, die furchtlos Sauen mit ihrem robusten Fang, Kiefer und stabilen Zähnen packten und zu Boden rissen.

Aber auch als Wachhund mit ausgeprägtem Beschützerinstinkt war die Bordeauxdogge stets ein gefragter Partner, um die Behausungen, das Vieh und sonstige Hab und Gut seiner Besitzer beschützten und wenn nötig gegen Eindringlinge zuverlässig zu verteidigen.

Auf Grund ihrer körperlichen Anlagen und mentale Stärke, waren Bordeauxdoggen an der der Seite von Schlachtern im Einsatz. Hier halfen die Kraftpakete das Vieh beim Schlachten in Schach zu halten. Schließlich war historisch betrachtet diese Arbeitsaufgabe unter den damaligen Arbeitsbedingungen extrem gefährlich, wenn sich der Schlachtknecht dem wehrhaften Vieh im Rahmen seiner Aufgabe näherte und dieses sich im Angesicht seines Todes wehrte.

Ferner wurde die Bordeauxdogge früh als Kampfhund gehalten, wo sie gegen andere Tiere wie Bären, Wölfe und Bullen in den "Ring" stiegen.

Für all ihre ursprünglichen Aufgabengebiete war es erforderlich, dass die Bordeauxdogge ein eindrucksvolles Erscheinungsbild bei ihrem Gegenüber hinterließ und ebenso robust, stark und wehrhaft sich gegen alle externen Einflüsse zeigen konnte. Und die hierfür nötigen Eigenschaften brachte die kraftvolle und mental starke Bordeauxdogge mit. Denn sie ist körperlich äußerst muskulös, stabil und kräftig gebaut, bringt eine imposante und respekteinflößende Statur mit, kann durch ihre Athletik und Dynamik, explosiv, sowie mit nötigem Nachdruck aus sich herausgehen und eine außerordentliche Power entwickeln. Wesensseitig sind ihr enormer Mut, ausgesprochene Aufmerksam- und Wachsamkeit, ihre Selbstsicherheit und ihr stark veranlagtes Territorialverhalten zu nennen, ohne etwaige Bewacheraufgaben mit Aggressivität anzugehen und zu erfüllen, so der Rassestandard.

Die Dogue de Bordeaux zeichnet sich vielmehr durch ihr ausgeglichenes und mit einer hohen Reizschwelle versehenes Wesen aus, lässt sich demnach durch nichts und niemand so schnell aus der Fassung bringen - erfordert es allerdings die Situation, ist sie bereit das Eigentum und ihre Bezugsmenschen gegen Gefahren von außen zu beschützen und wenn nötig zu verteidigen. Dann geht sie für ihren Menschen und deren Besitz auch konsequent durchs Feuer.

Wie so oft bei derartig gewaltigen Erscheinungen, hat die Rasse auch einen weichen Kern und großes Herz für ihre Familienmitglieder. Sie gilt als liebevoller und anhänglicher Begleiter ihres Herrchen/Frauchen. Im Hinblick auf ihre Erziehung und Führung im Alltag braucht die Bordeauxdogge von Anbeginn der Haltung eine charismatische Führungsperson an ihrer Seite, die konsequent, diszipliniert, durchsetzungsfähig, unnachgiebig, versiert, souverän, mit entsprechender Sachkenntnis bei gleichzeitiger Empathie und Feinfühligkeit, die selbstbewusste Rasse an die Hand nimmt und ihr den gewünschten Weg vorgibt. Dies gilt gemäß den Ausführungen des Standards umso mehr bei Rüden der Bordeaux Dogge, die von Haus aus ein dominantes Wesen mit entsprechendem Verhalten im Alltag zeigen.

Das äußere Erscheinungsbild der Bordeauxdogge wird wie bei ihren Artgenossen, von ihrem Haarkleid maßgeblich geprägt. Die Rasse hat ein kurzes, dünnes und von der Haptik weiches Fell. Dieses ist stets einfarbig in diversen falbfarbenen Tönen gezeichnet, die von Mahagoni bis Isabell changieren. Manche Rassevertreter tragen zudem eine schwarze oder braune Maske. Daneben fällt der Rassehund mit seinem typischen kurzköpfigen Molosser-Aussehen auf. Charakteristisch ist vor allen Dingen die mächtige, kantig wirkende und breitgebaute Kopfpartie mit dem breiten, fleischigen und kräftigen Fang, großen Nasenschwamm und dicken Lefzen.

In den Fokus rückte im Übrigen die Dogue de Bordeaux durch ihre Filmrolle in dem US-Streifen "Scott & Huutsch" mit Tom Hanks und seinem hündischen Partner "Huutsch", einer Bordeauxdogge, die gegen Ende des Films ihrem menschlichen Partner das Leben rettet und auf tragische Weise dabei ihr eigenes Leben lässt. Durch die Verfilmung rückte die Rasse sehr stark in den Fokus und eroberte zahlreiche Herzen auf der ganzen Welt.

Primär wird die Bordeaux Dogge heute als familientauglicher Alltagsbegleiter angeschafft, der zudem sich gut als Wachhund für Haus und Hof eignet. Entsprechend findet man die Rasse hier und da auch als ausgebildeter und speziell abgerichteter Wach- und Schutzhund im Bereich des Objektschutzes. Durch den natürlich verankerten Schutztrieb eignet sie sich auch für diverse Hundesportarten wie Mondioring oder den Schutzhundesport im Rahmen vom Gebrauchshunde-/Vielseitigkeitssport.

Jeder Interessierte, der sich eingehender mit der Rasse beschäftigt und ernsthaft über die Anschaffung eines Bordeauxdoggen-Welpen oder erwachsenen Hundes nachdenkt, sollte sich im Rahmen der Recherche auch mit dem Thema "Listenhund" auseinandersetzen. Denn in einigen Bundesländern und bei unseren eidgenössischen und österreichischen Nachbarn, wird die Rasse als Listenhund eingestuft, was besondere Halterpflichten und Haltebedingungen nach sich zieht.

Es gibt aber noch so viel mehr zu dieser traditionsreichen und eindrucksvollen Rasse zu erfahren. Daher wollen wir euch zu gegebener Zeit zum Lesen unserer weiteren Ausführungen einladen, die Entstehungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungsfragen, Aktivitäten, Pflege, Ernährung, Gesundheit, Haltebedingungen uvm. zur Bordeauxdogge zu entdecken. 

Bis es soweit ist, freuen wir uns auf Dich, solltest Du besonderes Wissen zur Rasse mitbringen und Lust am Aufbau des Rasseporträts haben - dann nehm doch kurzerhand einfach Kontakt zu uns auf!