Saupacker - Hunde

Der Begriff Saupacker ist eine historische Bezeichnung, die Hunden zugeschrieben wurde, die bei der Jagd auf Sauen eingesetzt wurden. Saupacker wurden auch als Sauhunde tituliert. Wie es nun bereits unschwer aus dem Wort "Saupacker" zu deuten ist, bestand die primäre Jagdaufgabe dieser Hunde darin, das vorher durch Artgenossen aufgespürte und aufgemachte Schwarzwild durch ihren unerschrocken, entschlossenen und mutigen Einsatz zu packen, niederzuziehen und an Ort und Stelle bis zum Eintreffen des Jägers für das Erlegen des Stücks, festzuhalten. Ein äußerst kraftraubendes, mental belastendes und gefährliches Unterfangen, stelle man sich einen ausgewachsenen Keiler vor, der sich sicherlich nicht ohne Gegenwehr seinem Schicksal überließ.

Um die Hunde gegen den Angriff der Wildschweine bestmöglich zu schützen, griff man bereits im 19. Jahrhundert auf eine Methode zurück, die heute noch im Revier Gang und Gäbe ist. Der Saupacker wurde in eine Art Schutzbekleidung gesteckt, mit der man vor allen Dingen die lebenswichtigen Organe mittels Panzerung aus Leder und diversen anderen geeigneten Materialien, gegen die messerscharfen und langen Eckzähne schützen wollte.

Saupacker mussten für die berittene Wildschweinjagd, die lange Zeit ein gesellschaftliches Ereignis der Hochadels war, besondere Anlagen mitbringen, um für die anspruchsvollen Jagdaufgaben gewappnet zu sein. Es kamen nur großgewachsene und mit einem angemessenen Körpergewicht ausgestattete Hundeschläge in Frage, damit sie sich wehrhaft gegen schwere, verteidigungsbereite, angriffslustige und äußerst kampftaugliche Keiler behaupten konnten. Schließlich mussten sie sich auf die ausgewachsenen Wildschweine stürzen, diese packen, zu Boden reißen und so lange an Ort und Stelle halten, bis der Jäger eintraf und aus nächster Nähe mit der üblichen Stichwaffe (Saufeder/Sauspieß) das Stück töten konnte. Nur so war für den Jäger die Wildschweinjagd durch die tatkräftige Unterstützung der couragierten Saupacker einigermaßen sicher, wobei auch zu dieser Zeit durchaus bei der Schwarzwildjagd, Menschen, Pferde und Hunde zu Schaden kamen. 

Die seinerzeit als Saupacker eingesetzten Hunde, haben bei manchen heute von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkannten und in ihrer Rassenomenklatur geführten Hunderassen, maßgeblich als Vorläufer bei deren Rasseentwicklung Einfluss genommen. So gelten die Saupacker-Schläge u.a. als Vorfahren einiger molossoider Hunderassen wie der Bordeauxdogge, Argentinischen Dogge und Deutschen Dogge.