Beste Freunde fürs Leben: Hund & Kinder

Was gibt es schöneres für Kinder, als mit einem Hund aufzuwachsen?

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Zuletzt aktualisiert am: 3.2.2023

Junge steht mit Golden Retriever im Gras und haelt seinen Kopf.jpg

Der sehnlichste Wunsch vieler Kinder ist der eigene Hund oder die eigene Katze. Hund und Katze werden Spielkamerad und beste Freunde fürs Leben. Haustiere wie Hunde und Katzen bereichern im Regelfall den Alltag der Kinder, wenn einige wesentliche Punkte im gemeinsamen Miteinander beachtet werden.

Kommen die Eltern nun zum Schluss, sich mit der Anschaffung eines Haustieres konkret auseinanderzusetzen, mit der gesamten Familie Für und Wider abzuwägen, fällt nach reiflicher Überlegung nicht immer die Wahl auf den Hund.

Denn nicht in jeden Haushalt lässt sich einfach mir nichts, dir nichts, eine Fellnase integrieren. Vielleicht passt ein Hund nicht zu den bestehenden Lebensbedingungen und den Familienalltag. Denn die private Hundehaltung bringt viele Aufgaben mit, um den Bedürfnissen des Hundes gerecht zu werden, eine artgerechte und rassespezifische Haltung zu gewährleisten und gleichzeitig die Familie und den bisherigen Alltag, unter einen Hut zu bekommen. Ohne eine der Parteien zu vernachlässigen.

Es müssen also im Vorfeld des Welpenkaufs einige wesentliche Themen geklärt werden, um am Ende des Tages eine sachliche Entscheidung treffen zu können, die von allen beteiligten Familienmitgliedern möglichst einstimmig mitgetragen werden kann.

Aber eines ist gewiss:

Ist es möglich einen Welpen vom Züchter oder ausgewachsenen Hund aus dem Tierheim anzuschaffen, damit den eigenen Kindern einen Herzenswunsch zu ermöglichen, bringt dies für die Entwicklung der Kinder viele Vorteile mit sich.

Denn alleine aus Gründen der Entwicklung von Sozialkompetenz und Verantwortlichkeit, ist der Hund als weiteres Familienmitglied für die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder eine wunderbare Sache.

Sie haben dann nicht nur einen tollen Spielkameraden und besten Freund fürs Leben an ihrer Seite, der ihnen stets ein starker Rückhalt ist, sondern können durch die aktive Einbindung in die verschiedenen Aufgaben rund um die Haltung, Verantwortung übernehmen und lernen anhand von klaren Regeln und Grenzen für Hund und sie selber, ihr Gegenüber respektvoll und mit Achtung zu behandeln.

Dies verleiht ihnen feste Strukturen und Vorgaben, so wie sie es in ihrem weiteren Leben im Alltag, privat wie beruflich, wiederfinden.

Ferner kann es aber auch andersherum laufen und ihr lebt bisher in einer kinderlosen Partnerschaft mit Hund. Nun ist es aber soweit und ihr habt die freudige Nachricht erhalten, dass ihr Nachwuchs erwartet. Auch in diesem Fall werden also euer Baby und Kind gemeinsam mit einem Hund aufwachsen und hoffentlich perspektivisch ebenso zu einer eingeschweißten Einheit zusammenwachsen, sprich zu besten Freunden. Worauf gilt es aber zu achten, damit von Beginn an die Zusammenführung und der Alltag möglichst für alle Beteiligten angenehm verläuft? Dieser Fragen sind wir in unserem gesonderten Artikel "Hund und Baby - Was muss ich als Hundehalter beachten, wenn ein Baby zu Hause einzieht?" nachgegangen.

Wir wollen uns nun im weiteren Verlauf unseres Artikels im Besonderen mit den zu klärenden Fragen rund um die Anschaffung eines Hundes als Familie mit Kindern beschäftigen und euch hilfreiche Tipps und Ratschläge an die Hand geben, damit das Ziel eines harmonischen Miteinanders und Zusammenleben erreicht wird.

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Die ersten Gedankenspiele rund um den Hundekauf. Hund ja oder nein?

Reifliches Überlegen und Abwägen, sind im Sinne der Hunde der einzig richtig Weg.

Der Wunsch nach einem Hund im Haushalt ist groß

Für uns Erwachsene ist es oft ein Traum, den man seit seiner frühen Kindheit lebt. Einen Hund als Partner an seiner Seite.

Leider bleibt es auch bei vielen Menschen bis ins hohe Alter eine Wunschvorstellung, mit einem Vierbeiner ihr Leben teilen zu dürfen.

Oft waren es Argumente, die dagegen sprachen, die man heute im Nachgang sogar sehr gut nachvollziehen kann.

Folgende Phrasen sind dann oft gefallen:

Gegenargumente
Nein, wir haben doch gar keine Zeit für einen Hund, wir arbeiten, ihr seid in der Schule und habt danach noch so viele Hobbys, wie Fussball, Klavier und Schwimmen.
Nein, leider klappt das nicht mit einem Vierbeiner bei uns zu Hause, wir haben doch die beiden Katzen.
Liebend gern würden wir euch den Wunsch erfüllen, aber die Wohnung ist viel zu klein, da würde sich ein Hund nicht wohlfühlen.
Wir wohnen mitten in der Großstadt, nein, dass ist für so einen Vierbeiner viel zu stressig.
Wie schön wäre es, einen Hund als weiteres Familienmitglied an unserer Seite zu haben, wir können uns dies aber schlichtweg finanziell nicht leisten.
Wir sind viel zu häufig unterwegs, seien es die Urlaubs- oder Geschäftsreisen. Wer soll sich denn dann um den Hund kümmern? Eine Hundepension ist auf Dauer zu teuer, Oma will die Betreuung nicht übernehmen und außerdem fühlt sich der Hund vielleicht auch abgeschoben.
Ein Hund als Familienmitglied wäre so schön, aber unser Mietvertrag spricht hier ein klares Verbot aus.
Fritzchen, wir würden Dir gerne den Hundewunsch erfüllen, Papa leidet aber unter einer Hundeallergie, daher können wir leider diesen Schritt nicht gehen.
Du wünschst Dir einen Hund? Das wird nicht klappen, Mama hat doch panische Angst vorm Hund

Wie man sieht, gibt es immer wieder Einwände und Diskussionsstoff, die gegen die Anschaffung eines Vierbeiners sprechen, aber sehr viele Argumente auch dafür.

Hier muss man situativ die Lage bewerten und dann die richtige Entscheidung fällen.

Die Anschaffung eines Hundes sollte tunlichst nicht einfach mal so zwischen Tür und Angel unternommen werden, dafür ist die Verantwortung für das Lebewesen und der gesamte Zeitraum der Haltung viel zu groß. Handelt weitsichtig und rücksichtsvoll im Sinne aller, Hund, Kinder und euch selber.

Daher ist ein ganz wesentlicher Faktor, eine umfassende Planung und Abwägung aller relevanten Fragen, die wir in unserem Artikel "Was muss ich rund um den Welpenkauf alles beachten?" sehr ausführlich beschrieben haben.

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Soll ein Hund für die Kinder angeschafft werden?

Viele Argumente sprechen für die Anschaffung und den Kauf eines Hundes.

Die ganze Familie muss hinter der Anschaffung eines Hundes stehen

Haustiere im Allgemeinen ziehen Kinder immer wieder an. Hunde oder Katzen sind die beliebtesten Haustiere, die in unzähligen deutschen Haushalten mit Kinderanschluss ihr zu Hause haben. Und dort leben sie Seite an Seite mit Babys, Kindergartenkindern, Schulkindern und Jugendlichen zusammen und entwickeln sich häufig zu den engsten Freunden.

Sie sind Spielkameraden, Bruder, Schwester, Freund und oftmals Seelentröster. Sie passen auf die Kinder auf und sind mitunter ganz vernarrt ineinander. Es erwächst eine innige Beziehung und eine starke Bindung, die von Vertrauen, Verlässlichkeit und Geborgenheit getragen werden. Einer ist für den anderen da.

Solltet ihr also eine Familie mit Kindern haben, werdet ihr sicherlich früher oder später mit der Frage nach einem Hund konfrontiert werden, oder aber ihr spielt selber mit dem Gedanken, dass es doch schön wäre, einen Familienhund für die gesamte Familie anzuschaffen.

Eine bessere Voraussetzung kann es doch gar nicht geben, als dass Kinder und Eltern gemeinsam den Wunsch nach einem Vierbeiner als Familienmitglied hegen.

So ein Familienhund kann eine enorme Bereicherung sein und dem Familienleben sehr viel positive Energie liefern.

Wenn dieser Moment da ist, werdet ihr euch mit vielen Fragen auseinandersetzen müssen.

Für die Persönlichkeit eurer Kinder kann es sehr förderlich sein, einen tierischen Partner ins Haus zu holen.

Aber es darf dabei nicht vergessen werden, dass der Welpe oder erwachsene Hund, einiges an Zeit, Arbeit und Einsatz abverlangen wird, um alle Aufgaben rund um die artgerechte Hundehaltung vollumfänglich nachzukommen.

Kauft man sich einen Hundewelpen, werden in den ersten Wochen und Monaten nach der Übernahme, Themen wie Kennenlernen, Aneinander gewöhnen, Familienintegration, Prägung, Habituation, Sozialisierung, Erziehung und Ausbildung, Grundgehorsam (Sitz, Platz, Bleib, Komm, Hier, Aus etc.), Stubenreinheit, Beißhemmung, Leinenführigkeit und Freifolge, Impulskontrolle etc. auf dem Plan stehen. Den gesamten Umfang könnt ihr besser durch die Lektüre unseres Artikels "Die Entwicklungsphasen von Hundewelpen" überblicken.

Und hier muss man sehr diszipliniert vorgehen und an einem Strang ziehen, da alle Aufgaben eine sehr bedeutsame Rolle bei der Persönlichkeitsentwicklung des Welpen spielen und ihm das notwendige Rüstzeug für ein harmonisches Miteinander in der Familienstruktur, als auch das gesamte weitere Hundeleben beigebracht werden muss. Sprich, alle Nachlässigkeiten und Versäumnisse können folgenschwer sein und viele Probleme im weiteren Verlauf mit sich bringen.

Nicht anders sieht es aus, wenn ihr euch für einen Hund aus dem Tierheim entscheidet, wie wir sehr detailliert in unserem gesonderten Magazinbeitrag "Ein Hund aus dem Tierheim - was gilt es zu beachten? veranschaulicht haben. Denn dieser bringt bereits eine Vergangenheit mit, die seine Persönlichkeit, entsprechende Charakterzüge und Verhaltensweisen geformt habe, mit denen es nun umzugehen heißt. Auch diese Art der Zusammenführung verlangt viel Fingerspitzengefühl, Geduld, Nachsichtigkeit, Arbeit und gegenseitige Unterstützung.

Es ist also eine erhebliche Herausforderung für Groß und Klein, die mit jeglicher Anschaffung eines Hundes verbunden ist, zumal wir bis hier mit den Erziehungsthemen nur einen Teilaspekt aller Themen wie Ernährung, Gesundheit, Pflege, Beschäftigung und Auslastung etc. angeschnitten haben.

Stellt man sich aber als Familie gemeinsam den Aufgaben, wird dies auch viel Positives für die eigene Weiterentwicklung mitbringen, schließlich wächst man ja bekanntlich mit der Schwierigkeit der Anforderungen.

Auf die Kinder bezogen raten wir daher, ab einem bestimmten Alter diese in die Aufgaben und Beschäftigungen aktiv mit einzubeziehen, dabei Verantwortungsbereiche in einem angemessenen Rahmen zu verteilen und somit gemeinsam Einfluss auf den Hund, dessen Entwicklung und Versorgung zu nehmen. Dies wird sicherlich für ein besseres Gemeinschaftsgefühl sorgen, stärkt zudem die Kinder als Persönlichkeit und gibt ihnen häufig einen starken Entwicklungsschub.

So wie die festen Regeln, Grenzen und Erziehungsgrundsätze dem Hund Sicherheit und Halt verleihen, werden die Kinder durch die festen Strukturen, Abläufe und Leitlinien im Umgang mit dem Hund an Disziplin und konsequentes Handeln herangeführt, die für ihren weiteren Lebensweg eine bedeutende Grundlage darstellen, da ohne diese weder im privaten Umfeld noch im Berufsleben, ein sozialverträgliches und angepasstes Leben möglich ist. Es wird die Kinder für den weiteren Verlauf ihres Lebens prägen.

Ferner sprechen weitere Argumente für das gemeinsame Aufwachsen von Kind und Hund, also für eine Anschaffung eines Vierbeiners als Familienmitglied:

Durch die tägliche Beschäftigung mit Spaziergängen, Gassirunde, Spiel und Spaß im Garten, Hundesport etc. kommen die Kinder ebenfalls ins Freie und an die frische Luft, sind in aller Regel auch deutlich interessierter an der Natur, körperlich und gesundheitlich resistenter, fitter und mit einer stabileren körperlichen und geistig/mentalen Konstitution ausgestattet.

Dies unterstreicht die Tatsache, dass Kinder durch den aktiven Umgang und das Zusammenleben mit einem Hund, weniger unter Asthmaerkrankungen und Ekzemen leiden, wie ihr in dem ergänzenden Artikel "Hunde schützen Kinder vor Ekzemen & Asthma" nachlesen könnt.

Nachdem nun alle Vor- und Nachteile und Für und Wider zusammengetragen, abgewägt und eingehend im Familienkreis erörtert wurden, wurde sachlich begründet die einstimmige Entscheidung getroffen, einen Hund anzuschaffen. Glückwunsch!

Im zweiten Schritt stand dann die Frage im Raum, welcher Hund passt am besten zu uns? Denn es soll schließlich eine Hunderasse und individueller Hund sein, die generell als familientauglich und kinderlieb gelten und nicht durch dominantes Verhalten die Familienstruktur immer wieder aufs Neue versuchen durcheinanderzuwirbeln.

Nach ein paar weiteren Tagen mit Informationsbeschaffung stand dann fest:

Die Hunderasse, die als Familienhund Einzug erhalten soll, ist ein Labrador Retriever, da diese Rasse als extrem kinderfreundlich, treu und anhänglich gilt. Des Weiteren soll der Hund direkt beim Rassehundezüchter gekauft werden, damit die Familie den Welpen von klein auf bei der Aufzucht begleiten und jeder seinen Beitrag bei der täglichen Umsetzung der Aufgaben beisteuern kann.

Trotz weniger Zeit für bisherige Hobbies sind die Kinder der Ansicht, bei der Erziehung, Futtergabe, Auslastung oder dem Tierarztbesuch aktiv anpacken und helfen zu wollen. Sie fordern aktiv eingebunden zu werden und wollen mit Tat und Drang anpacken. Löblich und vorbildlich. Eine perfekte Voraussetzung, durch die nicht mehr schiefgehen kann.

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Der Tag des Einzugs des Familienhundes

Freude, Anspannung und Nervosität steigen bei den Kindern gewaltig an.

Vorbereitungen bis zum Einzug des Welpen

Nachdem ihr mehrere Züchter und Zuchtstätten euch angeschaut habt, seid ihr nach einigen Wochen mit einem Labrador-Züchter in eurer Nähe handelseinig.

Generell dürfen die Welpen laut Tierschutz-Hundeverordnung erst frühestens nach 8. Lebenswochen von ihrer Mutter und den Wurfgeschwistern getrennt. Euer Züchter legt zudem größten Wert darauf, bereits erste wichtige Schritte in Sachen Prägung selber durchzuführen und gibt daher grundsätzlich die Neugeborenen erst mit Vollendung der 10. Lebenswoche ab.

Damit steht dann auch ein konkreter Übergabetermin fest, wann der Welpe abgeholt werden darf.

Die Zeit bis dahin könnt ihr aber effektiv nutzen, da noch einige wichtige Dinge vorzubereiten sind, damit euer bisherige hundelose Haushalt, hungerecht gestaltet und ausgestattet ist.

Wir wollen euch auch hierbei gerne unterstützen und haben deshalb eine Checkliste mit dem Titel "Der Einzug des Welpen rückt näher. Welche Vorbereitungen stehen an?" in unserem Magazin bereitgestellt.

Endlich ist es soweit. Der Welpe wird heute abgeholt.

Der große Tag ist endlich da!

Die Nervosität der Eltern und Kinder ist kurz vorm Siedepunkt. Die gesamte Familie ist aufgeregt, nervös und voller Vorfreude, da heute der Welpe abgeholt und zu Hause einziehen wird.

Gleichzeitig soll dies der Startschuss und Beginn einer dicken Freundschaft zwischen Kind und Hund werden.

Die gesamte Familie fährt mit der neu gekauften Hundebox zum Züchter, da der junge Vierbeiner sicher im Auto transportiert werden soll. Wie dies rechtlich auszusehen hat, könnt ihr in unserem Artikel "Mit dem Hund sicher im Auto unterwegs" gerne nachlesen.

Nach einer 30-minütigen Autofahrt ist es soweit. Die Familie ist beim Züchter angekommen und will ihren Welpen abholen.  Der zukünftige Rufname ist auch gefunden, der kleine Labrador-Rüde wird Arco genannt. Sein eigentlicher Name ist deutlich länger, denn die Zuchtstätten vergeben ihren Nachzuchten besondere Namen wie "Thaddeus von der Grafschaft". Was der Hintergrund ist, haben wir in unserem Magazinbeitrag "Welcher Hundename ist der Richtige?" kurz erklärt.

Nun erhalten Mama, Papa und die Kinder noch ein paar wichtige Informationen vom Züchter, was die Haltung und den Alltag mit dem Welpen und Hund angeht. Dem Züchter ist dabei sehr wichtig, dass der gesamten Familie die Verantwortung bewusst ist, die sie für den Hund übernehmen.

Anschließend geht es mit dem Welpen in der Transportbox auf den Heimweg. Als die Familie nun nach einigen Stunden später wieder zu Hause mit dem Welpen eintrudelt, sind alle geschafft und müde, da die große Anspannung abgefallen ist.

Aber es hat sich gelohnt denn endlich ist der Welpe da und ein vollwertiges Mitglied der Familie. Die Eltern sind stolz ihren Kindern diesen Traum und langgehegten Wunsch erfüllt zu haben und hoffen, dass es der Beginn einer ganz langen und intensiven Freundschaft wird. Eine Partnerschaft fürs Leben zwischen Kind und Hund.

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Warum die Eltern sich für einen Familienhund entschieden haben

Die Entwicklung der Kinder wird maßgeblich durch den Umgang mit dem eigenen Hund gefördert.

Ein Hund tut den Kindern gut

Für die Eltern waren vor allen Dingen ein paar Argumente entscheidend, warum sie diesen Schritt mit der Anschaffung eines Hundes gegangen sind.

Es werden bestimmt Momente kommen, die ihnen die Nerven rauben, die Geduld auf die Probe stellen und sicherlich für zusätzliche Belastung im Alltag sorgen. Das ist ihnen von vornherein bewusst, aber mit voller Überzeugung bei der Entscheidungsfindung akzeptiert worden.

Sie werden auch als Familie hier und da Fehler nicht vermeiden können, aber unterm Strich wird ihrer Ansicht nach der Hund positive Reize in der Entwicklung der Kinder mit sich bringen und ihr Leben insgesamt bereichern,

Folgende Gründe sprachen für den Kauf bzw. Anschaffung eines Hundes:

Argumente Pro Hund für die Kinder
Die Kinder werden in die verschiedenen Aufgaben des Tages aktiv eingebunden und erhalten somit klar zugeordnete Tätigkeiten, für die sie Verantwortung übernehmen sollen.
Durch die Eingliederung von Hunden in die Rudelstruktur und Rangordnung der Familie, wird die Position des einzelnen Kindes gestärkt, da der Hund die letzte Position einnimmt. Dies muss bei den Erziehungsmaßnahmen des Familienhundes auch aktiv trainiert und im Alltag konsequent gelebt werden, denn etwaige Nachlässigkeiten könnten ansonsten das Einfalltor für Rangordnungskämpfe auf Kosten der schwächsten Familienmitglieder sein. Sprich, der Hund muss so erzogen, gehalten und geführt werden, dass er die Kinder als Führungspersönlichkeit und Respektsperson anerkennt und akzeptiert. Damit lernen Kinder wiederum die ersten Schritte von Führungsverantwortung zu übernehmen und diszipliniert Regeln und Grenzen zu achten.
Die Kinder erhalten einen Zugang zu Tieren und Natur, da sie fortan deutlich häufiger im Freien unterwegs sein werden.
Je nach Gemütszustand wird ihr tierischer Freund ihnen das geben, was sie genau dann benötigen. Ob Trost, Nähe,  Zuneigung, Geborgenheit oder Aufforderung zum Spaß und Spiel, die Kinder werden sich nicht alleine fühlen.
Solltet ihr Kinder haben, die etwas scheu, ängstlich oder zurückhaltend sind, dann werden sie durch den Hund gestärkt und fühlen sich sicher. Ihr Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein werden steigen.
Da die Kinder ab dem Einzug eines Hundes bestimmt mit mehr Dreck in Verbindung kommen werden, werden sich ihr Immunsystem und Abwehrkräfte stärken. Auch Allergien werden vermutlich nicht so häufig in Erscheinung treten. Kinder mit tierischen Partner sind in der Regel resistenter. Dies belegen auch Studien, wonach Kinder weniger mit Asthma und Ekzemen zu tun haben, wenn sie mit Hund aufwachsen.
Eltern können die Kinder besser animieren, ihre täglich notwendige Bewegung zu bekommen. Selbst die kurze Gassirunde oder der Gang zum Bäcker reichen schon aus um den Kreislauf und den Stoffwechsel anzuregen. Es kann aber durchaus auch der eine oder andere Hundesport sein, den die Familie gemeinsam ausübt. Kurzum Kinder mit Hund sind in aller Regel körperlich fitter und aktiver.
Sollte ihr Kind eine Erkrankung haben, kann die Anschaffung eines Vierbeiners sich positiv auf die Behandlung und Entwicklung des Kindes auswirken, sprich die Anwesenheit und Nähe des Hundes wird für den weiteren Krankheitsverlauf u.U. förderlich sein. Beispielsweise sind Kinder mit Autismus oder Diabetes für einen Assistenzhund an ihrer Seite sehr dankbar, da die Hunde ein derart sensibles Gespür haben, aktiv auf die Kinder eingehen, deren Stimmung verspüren, z.B. frühzeitig anstehende Unterzuckerungen riechen und entsprechend anschlagen bzw. sich aufmerksam machen.
Solltet ihr mehrere Kinder im Haushalt haben, dann wird durch den Hund die Bindung der Kinder untereinander zunehmen und viele zwischenmenschliche Prozesse werden zur Selbstverständlichkeit.
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Gemeinsame Erziehungsmaßnahmen & gegenseitiges Kennenlernen

Damit der gemeinsame Umgang gut funktioniert, brauchen Hund & Kind klare Verhaltensregeln.

Wie das gemeinsame Miteinander von Hund & Kind gut funktioniert

Der Familienhund muss vom ersten Tag des Einzugs ins neue Heim, klare Regeln und eine solide Grundausbildung im Hinblick auf seine Erziehung bekommen. Und hier müssen die Kinder einbezogen werden, damit dem Hund klar ist, wo sie in der Rangfolge stehen und dass er bei allen Bezugs- und Vertrauenspersonen hören und Folge leisten muss.

Aber ganz wichtig auf dem Weg zum besten Freund ist die Tatsache, dass sich Kind und Hund miteinander vertraut machen. Sie müssen sich kennenlernen, einander verstehen und das jeweilige Gegenüber einschätzen können. Sprich, die Kinder müssen die Verhaltensweisen des Hundes, ob positiv oder negativ deuten können und genau wissen, wann der Vierbeiner, wie agiert und reagiert. Dies ist kein ganz einfacher Prozess, denn im Grunde müssen damit schon die Grundlagen der Kommunikation zwischen Hund/Mensch und die Inhalte der Hundesprache bzw. das Ausdrucksverhalten in Teilen vermittelt werden.

Warum?

Kinder können schließlich nicht wissen, ohne es erlernt zu haben, was es bedeutet, wenn der Hund die Lefzen hochzieht, die Zähne fletscht und knurrt. Das Kind hat keinerlei Ahnung was es heißt, wenn sich das Haarkleid bzw. der Rückenkamm aufstellt und der Hund angespannt wirkt. Dies sind Warnsignale des Hundes, er will mitteilen, bis hierhin und nicht weiter.

Um derartige Verhaltensweisen des Vierbeiners zu erlernen, macht es auf alle Fälle Sinn, mit dem Hund und dem Kind / Kindern eine Hundeschule bzw. einen Hundetrainer aufzusuchen. Diese bieten in der Regel Kurse für das Training Kind und Hund an, in dem wichtige Grundlagen für den gemeinsamen Umgang auf dem Programm stehen.

Weiters macht es Sinn, bei den verschiedenen Tätigkeiten während der Präge- und Sozialisierungszeit, die wir allesamt in unserem Leitartikel "Die Entwicklungsphasen von Hundewelpen" eingehend beschrieben haben, die Kinder mit an Bord zu nehmen und beispielsweise bei der Gewöhnung an Berührungen am Körper, das behutsame Streicheln, Anfassen etc. den Kindern zu zeigen und damit ihnen den richtigen Umgang beizubringen, ebenso aber auch den Hund damit vertraut zu machen, dass die Kinder Vertrauenspersonen sind, die nur Gutes im Schilde führen. Ungestümes Anpacken, Zwicken, Kneifen, Schwanzziehen, Schlagen, Stoßen, Treten, Bedrängen etc. müssen unbedingt von vornherein verboten sein und den Kindern die Gefährlichkeit vermittelt werden, für Hund und Kind.

Ferner ist es sicher eine gute Idee, beim Verteilen der Aufgaben unter allen Haushaltsmitgliedern, den Kindern Tätigkeiten anzuvertrauen, die für den Welpen und Hund angenehme und schöne Momente mit sich bringen. So sind die täglichen Streicheleinheiten, Massagen, Fellpflege, oder die Zubereitung und Darreichung des Hundefutters geeignete Themen. Ebenso sollten die Kinder, bei denen es bereits altersmäßig Sinn macht, sie in den Prozess der Erziehungsaufgaben einzubinden, die wichtigsten Grundbefehle wie Sitz, Platz, Hier, Aus, Komm, Fuß, Bleib etc. mittrainieren, um den Hund für kleine Gassirunden, Spiele im Garten und den täglichen Umgang im Griff zu haben, andererseits beim Training die Belohnung bei korrektem Verhalten in Form von Leckerchen zu geben. Die gemeinsamen Trainingserfolge und das Zusammenwirken werden sich positiv auf den Bindungsaufbau und das Verhältnis Kind/Hund auswirken. Wie das richtige Loben, Belohnen und Motivieren funktioniert, erfahrt ihr hier

Nun zum Hund:

Der Hund wiederum macht sich sein Bild von den Kindern und lernt mit der Zeit ihre Gepflogenheiten kennen, sowie ihre Bewegungsabläufe einzuschätzen.

Dabei solltet ihr von Anfang an darauf achten, dass dem Hund beigebracht wird, auf Kommando zu euch und den Kindern zu kommen und nicht wild und hektisch auf den Hund zuzulaufen, ihn dann ggf. auch unkontrolliert und unwirsch anzupacken oder umarmen zu wollen und damit unbeabsichtigt dafür zu sorgen, dass er sich durch das Unterschreiten seiner Individualdistanz bedrängt und bedroht fühlt. Die Folge könnte dann Fluchtverhalten oder Aggressionsverhalten sein. Beides würde sich aber an dieser Stelle negativ auf die Beziehung und das Verhältnis auswirken.

Genauso ist es ein absolutes Tabu, während dem Fressen des Hundes den Napf wegzunehmen bzw. hineinzugreifen, oder wenn er seinen Kauknochen auf der Wiese genüsslich bearbeitet, ihm diesen aus dem Maul zu ziehen oder ihn zu stören. Hier könnte er ebenfalls sehr ungehalten reagieren und seine "Beute" nachdrücklich verteidigen, mit der Konsequenz, dass die Kinder durch das Verhalten verletzt und/oder extrem eingeschüchtert werden. So kann dann schnell durch einen ungewollten Zwischenfall ein einschneidendes Erlebnis entstehen, dass sich nachhaltig zu einer psychischen Angststörung vor Hunden mit fatalen Folgen entwickelt.

Ferner benötigt der Welpe und Hund ausreichende Ruhephasen, in denen er sich zurückziehen kann und sich seine Auszeit nimmt, ohne dass die Kinder in stören und ständig zum Spielen animieren wollen. Der Hund hat so oder so ausreichende Momente mit Stress und Aufregung, die es in Zeiten seiner Pausen abzubauen gilt. Der Vierbeiner braucht einen eigenen Rückzugsort zum Entspannen, der für alle Tabuzone ist.

Kurzum: Für ein rücksichtsvolles und harmonisches Miteinander gelten auch für die Kinder bestimmte Regeln im Umgang mit dem Hund. Wir haben diese in einem gesonderten Leitfaden mit dem Titel "Goldene Regeln für Kinder beim Umgang mit einem Hund" für euch zur weiteren Verwendung zusammengefasst.

Dies sind wichtige Grundvoraussetzungen für das Miteinander zwischen Hund und Kind, damit es nicht zu unerwünschten Verhaltensweisen und daraus resultierend zu etwaigen Unfällen kommt. Denn schnell hat der Hund beim Spielen mit dem Stock auch mal die Hand ungewollt erwischt.

Deshalb habt ihr eine zusätzliche Verantwortung als Eltern und solltet eurer Aufsichtspflicht in angemessenem Maß und altersabhängig nachkommen und regelmäßig ein Auge auf Kinder und Hund werfen, um notfalls situativ eingreifen und auf das jeweilige Verhalten einwirken zu können. Ferner könnte der Hund je nach Persönlichkeit, Wesen und Charakter in Situationen in denen er mit den Kindern unbeobachtet und alleine ist, seine Chance wittern und versuchen die Kontrolle über sie zu übernehmen. Ebenso kann aber auch eines der Kinder zu harsch und grobmotorisch auf den Vierbeiner eingreifen, was das Risiko erhöhen könnte, dass der Hund beslästigt fühlt und aus dem Affekt emotional erregt dem Kind mit Drohverhalten entgegentritt. Sollte dann das Kind die Ansage nicht verstehen, wäre auch die nächste Eskalationsstufe mit Zuschnappen möglich.

Denkt immer daran, der Hund ist zwar ein weiteres Familienmitglied, dennoch ist und bleibt es immer noch ein Tier mit natürlichen Instinkten, Trieben und natürlich angelegtem Verhalten.

Ein Kurzauszug aus unseren Goldenen Regeln:

Verhaltensregeln Kind & Hund
Lasst eure Kinder, solange sie noch relativ klein sind, nie alleine und unbeaufsichtigt mit dem Hund.
Wenn ihr den Kinder Aufgaben rund um die Haltung des Hundes übertragt, seien es verschiedene Dinge der Hundepflege, Spaziergänge, Fütterung etc. sollte ihr eine Zeit lang anwesend sein, das Vorgehen kontrollieren, bis sich die Sicherheit im korrekten Ablauf eingespielt hat und auch die Akzeptanz des Hundes vorhanden ist.
Wenn die Kinder sehr klein sind, nicht alleine auf Tour mit dem Vierbeiner schicken.
Die Kinder dürfen niemals den Hund beim Fressen stören oder ihm versuchen seinen Knochen zu entreißen.
Wenn der Hund sich zurückzieht und seine Ruhe haben will, dann müssen die Kinder ihn in Frieden lassen. Sie dürfen ihn nicht stören,  schon gar nicht erschrecken oder aus dem Schlaf reißen. Der Hund könnte ungehalten und forsch reagieren.
Vermeidet, dass die Kinder den Hund schlagen oder am Schwanz ziehen.
Die Kinder dürfen sich niemals auf den Rücken des Hundes setzen und auf ihm reiten wollen.

Ob körperliche Einwirkungen wie Schmerzen und Verletzungen, aber auch die geistigen Belastungen, wie Bedrängen, Geschreie und Stress sollten möglichst ferngehalten werden. Hier gilt es als Eltern, wenn nötig einzuschreiten und für etwas Ruhe gezielt zu sorgen.

Es gibt einige Regeln und Grenzen aufzustellen, zu besprechen und aktiv zu leben, denn damit wird der Umgang von Kind und Hund strukturierter und sicherer. Beides zahlt sich dann positiv auf den Bindungsaufbau und das Verhältnis aus, so dass einer festen Freundschaft zwischen den Kindern und dem Hund nichts mehr im Weg stehen sollte.

Was wünscht man sich schlussendlich mehr für seine Kinder?

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