Krank wegen Hundehaaren - die Hundeallergie

Hundehaarallergie - Auslöser, Symptome & Konsequenzen

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Zuletzt aktualisiert am: 8.6.2021

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Neben Katzen gehören Hunde zu den beliebtesten Haustieren in Deutschland und sind demnach in vielen deutschen Haushalten als Familienmitglied vertreten.

Neben den schönen Momenten, Erlebnissen und Erfahrungen, die mit der privaten Hundehaltung und dem täglichen Zusammenleben mit dem Hund verbunden sind, gibt es auch Umstände, die weniger angenehm sind. Denn vielfach stellt sich nach dem Welpenkauf oder der Anschaffung eines ausgewachsenen Hundes durch den gemeinsamen Alltag und den Kontakt mit dem Vierbeiner heraus, dass das wochenlange Nießen und Husten eines Familienmitglieds, auf eine Hundeallergie zurückzuführen ist.

Ist dem so, spricht man bei der betroffenen Person von einem Allergiker, der eine Hundeallergie, die vielfach auch als Hundehaarallergie bezeichnet wird, ausgebildet hat.

Das Zusammenleben und die Gegenwart des Hundes kann dann zur Qual für den Betroffenen werden, denn sobald sich der Allergiker in die Nähe des Hundes oder einem Platz begibt, an dem der Hund vorher verweilte, treten die allergischen Symptome wie das Nießen, Husten, Augentränen, Atemnot etc. auf.

Wir wollen uns nun in den weiteren Ausführungen die Ursachen und Auslöser, die Diagnostik, Therapie und Behandlungsmöglichkeiten, Tipps für Präventivmaßnahmen, sowie die Folgen und Konsequenzen für Familie, Betroffene und Hund im Falle einer Hundeallergie näher betrachten.

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Volkskrankheit Allergie

Immer mehr Menschen leiden unter verschiedenen Allergien und allergischen Reaktionen.

Der Mensch neigt immer mehr zu Allergien - das schwere Leben der Allergiker

Wir Menschen sind in der heutigen Zeit von deutlich mehr Allergien betroffen, wie es die Generationen vor uns waren.

Zumindest ist die Diagnostik heute eine bessere, wodurch Allergologen, Hautärzte, Allgemeinmediziner etc. heute häufiger die Diagnose Allergie bei Beschwerden aller Art, stellen.

Viele äußere Einflüsse verursachen eine Überreaktion des Immunsystems gegenüber verschiedener Substanzen bzw. Allergenen.

Diese allergischen Reaktionen äußern sich auf verschiedene Weise, beispielsweise durch Symptome wie Jucken, Ausschlag, Nießen und Naselaufen, Tränenfluss der Augen, Verdauungsprobleme, Husten, Atemnot,  asthmatische Anzeichen bis hin zu allergischen Schocks.

Sprich, Allergiker leiden unter großen gesundheitlichen Problemen, wenn sie eine allergische Reaktion auf etwas zeigen.

Das Leben mit Allergien kann von sehr leichten Verläufen geprägt sein, aber auch extreme Ausprägungen sind leider Gang und Gäbe und machen den Alltag für viele Betroffene zur alltäglichen Qual.

Die Lebensqualität ist unter Umständen durch die Allergie, deren Symptomatik sowie die daraus resultierenden Folgen und Maßnahmen stark eingeschränkt, wodurch die Allergiker selber, aber auch Personen im direkten Umfeld leiden, da das normale Leben vielfach auf die Krankheit zugeschnitten werden muss, um es einigermaßen ertragbar zu machen.

Spannen wir nun den Bogen zu der Spezies, die im Fokus von dogondo.de steht: Dem Hund.

Denn viele Menschen leiden unter einer Tierallergie, sprich in unserem Fall unter einer Hundeallergie, die vielfach auch unter der Bezeichnung Hundehaarallergie zu finden ist.

Kurzum: Kommen Personen mit einer Hundeallergie mit einem Hund in Kontakt oder halten sich in einem Bereich oder Ort auf, wo ein Hund lebt, bzw. Rückstände wie Haare, Haut etc. auf Sofa, Kleidung, im KFZ usw. zu finden sind, reagieren sie allergisch und je nach Verlauf werden sie mit Nießen, tränenden Augen oder Atembeschwerden reagieren.

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Worauf wollen wir hinaus? Die Hundeallergie.

Eiweiße bzw. Proteine sind für die Hundeallergie verantwortlich.

Nicht die Hundehaare sind an der Hundeallergie schuld. Es sind die Eiweiße und Proteine.

Auch unsere lieben Vierbeiner können also Auslöser solcher Überreaktionen bei Menschen sein.

Sowohl Erwachsene als auch unsere Kinder sind immer häufiger von Allergien heimgesucht.

Auch Tierhaarallergien sind sehr häufig anzutreffen und leider werden diese oftmals erst bemerkt, sobald ein Haustier angeschafft und zu Hause eingezogen ist. Zum Leidwesen aller Beteiligter.

Zunächst wird in der Regel überhaupt kein Zusammenhang mit dem neuen Bewohner vermutet.

Betroffene Personen laufen mit Beschwerden herum, sind geplagt und vegetieren in Einzelfällen herum.

Die Nase läuft, ständig jucken die Augen und die Luft wird manchmal auch immer dünner.

Typische Anzeichen, die aber als aufkommende Erkältung oder Grippe abgetan werden. Findet der Welpenkauf in den Frühjahrmonaten statt, werden zudem die neu auftretenden Symptome häufig als Heuschnupfen vermutet.

Ist die betroffene Person sogar gesundheitlich vorbelastet, z.B. mit Asthma bronchiale oder einer chronischen Nebenhöhlenentzündung (chronische Sinusitis), werden die neuerlichen Beschwerden darauf bezogen.

Wie auch immer: Die hinzukommenden Folgen der Hundeallergie können mehr oder minder belasten, bestehende Krankheitsbilder verschlimmern oder bei Menschen ohne Vorerkrankung ohne eindeutige Diagnose sowie fehlender Therapierung, die gesundheitlichen Auswirkungen und Beschwerden zusehends vom Verlauf folgenschwerer und dramatischer ausbilden lassen.

Wie entsteht nun aber die Hundeallergie?

Irrtümlicherweise wird davon ausgegangen, dass der direkte Auslöser das Fell bzw. Haarkleid der Vierbeiner ist und damit die Schuld an der allergischen Reaktion des Betroffenen trägt. Mit Nichten.

Die Hundeallergie wird durch Proteine verursacht und lösen die allergischen Reaktionen aus.

Und wo sind die Allergene zu finden?

Die Allergene sind konkret sowohl im Speichel, Urin und auf der Haut der Hunde zu finden. Sie sind damit die Verursacher.

Das Haar dient nur als Transporteur. Damit werden dann die Allergene weitergetragen und somit im Haus, Auto, Kleidung und an jeglichen Stellen wo sich der Hund aufhält, verteilt.

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Vor dem Kauf, Personen im Haushalt auf Hundeallergie untersuchen lassen!

Durch einen Allergietest lässt sich sehr schnell herausfinden, ob eine Hundeallergie vorhanden ist.

Möglichst vor dem Kauf & der Anschaffung des Hundes auf Hundeallergie untersuchen

Solltet ihr mit den Gedanken spielen euch einen Welpen beim Züchter zu kaufen oder einen erwachsenen Hund aus dem Tierheim zu adoptieren, dann gehört definitiv zu den vorher abzuklärenden Fragen, die nach dem Gesundheitszustand aller Personen im Haushalt.

Sind irgendwelche Allergien bekannt, vielleicht sogar Tierhaarallergien? Wenn nichts bekannt ist, solltet ihr überlegen, ob ihr euren Arzt oder einen Allergologen aufsucht, um einen Allergietest zu machen. Dieser wird entweder durch einen Hauttest oder Bluttest gemacht.

Checkt vorher ab, ob ihr unter einer Hundeallergie bzw. Tierallergie leidet. Denn Vorsicht ist besser als Nachsicht. Besonders im Sinne der Tiere und Hunde.

Ein Allergietest ist ganz einfach, effektiv und dient dem Schutz aller Beteiligten, inklusive einem etwaigen neuanzuschaffenden Vierbeiner.

Ein Hinweis:

Nicht alle Hunderassen verursachen bei einer Hundeallergie gleich starke Auswirkungen und Symptome.

Sprich, es kann durchaus sein, dass eine Person, die von Hundeallergie betroffen ist, nicht bei jeder Hunderasse Auffälligkeiten zeigt und sogar bei der einen oder anderen Hunderasse frei von allergischen Reaktionen bleibt. Aber auch innerhalb einer Hunderasse gibt es Differenzen von Hund zu Hund, da jedes Tier unterschiedlich viele Allergene produziert.

Beispielsweise sollen Hybridhunde und Designerhunde deutlich weniger Allergien verursachen, da diese Hundearten gezielt darauf zum Teil gezüchtet wurden. So sollen unter anderem Labradoodle, eine Kreuzung von Labrador Retriever und Pudel, sowie Goldendoodle, eine Kreuzung zwischen Golden Retriever und Pudel, extrem allergikerfreundlich bzw. allergenarm sein.

Sehr gute Erfahrungen berichten Hundehalter mit Hundeallergie auch bei der Haltung von verschiedenen Wasserhunden wie dem Spanischen Wasserhund (Perro de Agua Español) und dem Portugiesischem Wasserhund (Cão de Água Português), sowie die unterschiedlichen Varietäten des Pudel.

Auch Experten bestätigen die These, dass es Hunde gibt, die für Hundeallergiker nahezu keinerlei Problem machen.

Also nutzt die Gelegenheit und erkundigt euch eingehend vor dem Hundekauf, welcher Hund am besten zu euch passt. Auch hierfür halten wir in einem ergänzenden Artikel einige hilfreiche Ratschläge bereit.

In unseren Rassenporträts habt ihr zudem die Gelegenheit die physischen und psychischen Merkmale der einzelnen Hunderassen und Kreuzungen zu erfahren und miteinander abzugleichen, um am Ende des Tages auf Basis von Sachinformationen, eine Entscheidung für den richtigen Hund treffen zu können.

Tipp: Wenn ihr einen konkreten Hund im Auge habt und sicher gehen wollt, dass niemand im Haushalt auf dessen Spezifika reagiert, so lasst alle Beteiligten mit einer Haarprobe testen.

Sollte allerdings das Kind bereits im Brunnen liegen und ihr habt euch einen Hund angeschafft, worauf nun eine der Personen im Haushalt über die Symptome der Tierhaarallergie klagt, dann gilt es auf jeden Fall für die Linderung bzw. Behandlung aktiv etwas zu tun.

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Welche Symptome & Anzeichen deuten auf die Hundeallergie hin?

Von Nasenlaufen, Nießen, Augenjucken, Hautausschläge bis hin zu asthmatischen Anfällen.

Auswirkungen, gesundheitliche Beeinträchtigungen & Symptome bei Hundeallergien

Ist man mit einem Hund direkt in Kontakt oder hält sich an einem Ort auf, wo die Hundehaare als Transporteur der Allergene das eigene Wohlbefinden verschlechtern, so kann es durchaus auf eine Hundeallergie, je nach Symptomatik hinweisen.

Symptome für allergische Reaktion
Ständiges Nasenlaufen mit weißem und durchsichtigen Ausfluss
Regelmäßiges Nießen, mit teilweisen Nießattacken
Schleimbildung und Kratzen im Hals und den Atemwegen
Schluckbeschwerden
Ständiges Tränen der Augen in Verbindung mit Juckreiz und Brennen
Beschwertes Atmen bis hin zu Atemnot (Asthma)
Juckreiz und Ausschlag auf der Haut
Hautrötungen und Hautschälen
Schlafstörungen
Konzentrationsschwierigkeit
Anaphylaktischer Schock
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Was kann ich akut gegen die Symptome der Allergie machen?

Welche Behandlungsmethoden gegen meine Hundehaarallergie möglich sind und eine Linderung herbeiführen können.

Akute & vorbeugende Behandlungsmethoden gegen die Hundeallergie

Sollten die genannten Symptome vermehrt auftreten und ein Hund im Haus anwesend und sich die Anzeichen bei direktem Kontakt verstärken, so gibt es folgende Möglichkeiten auf die Allergie präventiv als auch akut zu reagieren.

Entsprechende Behandlungsmethoden können vom Arzt, Allergologen, Heilpraktiker und Apotheke angeboten werden:

Behandlungsformen bei Allergie
Antiallergikum bzw. Arzneimittel
Kortison in Form von Spritzen, Spray oder Tabletten
Desensibilisierung / Hyposensibilisierung
Bioresonanztherapie

In Bezug auf die genaue Diagnostik, Therapie und Behandlung, sollte unbedingt ein Mediziner konsultiert und hinzugezogen werden.

Die Einnahme verschiedener Medikamente auf eigene Gefahr, birgt zusätzliche Risiken, denn nicht nur dass die Überdosierung oder Unterdosierung schaden können, sondern es können durchaus auch weitere Unverträglichkeiten, Überempfindlichkeiten oder Gegenreaktionen auf verschiedene Präparate eintreten, die das Gesamtbild der Beschwerden nur noch verschlimmern.

Zieht also immer einen Arzt hinzu.

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Welche Vorkehrungen & Maßnahmen kann ich bei einer Hundeallergie im Alltag treffen?

Den Alltag für die betroffene Person angenehmer gestalten, da dies das Leben mit der Hundeallergie erträglicher macht.

Im Sinne des Hundes und des betroffenenen Allergiker handeln

Wurde ein Hund angeschafft und es kristallisiert sich im Nachgang heraus, dass eine der im Haushalt wohnenden Personen von einer Hundeallergie betroffen ist, so gibt es durchaus Maßnahmen, die den Alltag für den Betroffenen erleichtern können.

So kann man folgende Vorkehrungen treffen:

Maßnahmen gegen Allergene
Das Schlafzimmer ist ab nun Tabuzone, damit möglichst wenige Allergene hier her geraten und die betroffene Person ihren Schlaf findet.
Regelmäßiges Saugen mit einem Staubsauger, der über einen Allergikerfilter verfügt.
Teppiche, Polstermöbel, Kleidung müssen möglichst frei von den Allergenen gehalten bzw. reduziert werden.
Regelmäßiges Putzen und Staubwischen.
Zu Hause mit einem Luftreiniger arbeiten, der mit Allergiefilter ausgestattet ist.
Bettwäsche wöchentlich wechseln.
Pflegeintensität des Hundes erhöhen.
Nach dem Streicheln und Schmusen mit dem Hund Hände waschen und Kleidung ggf. wechseln.
Fahrzeug mit dem der Hund regelmäßig transportiert wird, saugen und pflegen und mit Hundebox ausstatten, die transportabel ist und schnell gereinigt werden kann.
Die Gegenstände des Vierbeiners wie Hundekorb und Hundedecke immer wieder säubern und von Allergenen und Haaren befreien.
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Fazit

Das Leben mit Hund ist auch für Hundeallergiker und Menschen mit Hundeallergie möglich. Es kommt auf die Rasse an.

Vorm Hundekauf auf Hundeallergie prüfen, wenn nötig eine allergikerfreundliche Rasse kaufen

Wie man an diesem Artikel und den Informationen rund um die Hundeallergie bzw. Hundehaarallergie wieder konstatieren muss, ist es unbedingt ratsam, sich im Vorfeld eines Kaufs oder Anschaffung jeglichen Hundes, mit einigen wichtigen Argumenten Pro und Kontra auseinanderzusetzen.

Denn ist im speziellen Fall einer etwaigen Hundehaarallergie eine Person im Haushalt betroffen und muss tagtäglich mit dem Hund unter einem Dach leben, so kann dies schnell zur gesundheitlichen Qual und psychischen Belastung für Mensch und Hund ausarten.

Sind die Hundehaare für die allergische Reaktion schuld? Nein und dennoch ist der Betroffene mit der Hundeallergie in Gegenwart des Hundes ständig am Nießen, Husten und die Augenlaufen. In diesem Stadium sind alle präventiven Maßnahmen Makulatur. Dann sind medizinische Behandlungen wie Hyposensibilisierung / Desensibilisierung oder in schlimmen Akutfällen gar der Einsatz von Kortison notwendig.

Stellt sich vor dem Kauf des Hundes heraus, dass einer der Personen im Haushalt tatsächlich von einer Allergie gegen Hunde betroffen ist, gibt es dennoch Ausweichmöglichkeiten bei der Auswahl eines Hundes. Denn nicht auf alle Hunderten und Rassen muss zwangsläufig eine allergische Reaktion auftreten.

Also gibt es weiterhin Chancen trotz der Hundeallergie sich auf einen Hund zu freuen und ihn mit aller Zuneigung durch die Hundehaare zu streicheln. Denn die Hundehaare sind nicht der Auslöser, sondern andere Substanzen, wie beispielsweise Hautschuppen des Hundes.

So kann man auf Hunderassen ausweichen, die durch ihre Gene und Fellbeschaffenheit deutlich weniger Probleme bereiten. Denn deutlich freundlicher gesinnt sind Rassen, die zu den Wasserhunden gehören, Pudel und Hybridhunde wie Labradoodle und Goldendoodle.

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