Züchter für Hunde
Was ist ein Züchter im Hinblick auf Hunde?
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 21.12.2023
- Hundezüchter
- Rassehundezüchter
Ein Züchter bzw. Hundezüchter ist eine verantwortliche Person, die durch die gezielte und geplante Zucht, Hunde züchtet. Es wird also eine geplante Verpaarung durch das Belegen einer unkastrierten Hündin mit einem unkastrierten Deckrüden beabsichtigt, um für Nachwuchs zu sorgen. Sprich, die Hündin soll durch einen gezielten Geschlechtsakt von einem Rüden mit dessen Sperma befruchtet werden, damit am Ende der Trächtigkeit ein Wurf Welpen das Licht der Welt erblickt. Die sogenannte Nachzucht.
Bei der Verwendung des Begriff Züchter scheiden sich die Geister. Denn mit Züchter meinen Fachleute im allgemeinen die Personen, die ein gewerbsmäßige und professionelle Zucht bzw. Zuchtstätte betreiben, nach festen Zuchtordnungen und Zuchtstandards züchten, Mitglied in einem Zuchtverein sind und den Kontrollfunktionen dieser unterliegen. Diese Züchter treten in aller Regel als Rassehundezüchter auf und widmen sich nur einer eingeschränkten Anzahl an Hunderassen. In aller Regel konzentrieren sie sich ausschließlich auf die Zucht eines Rassehundes und verfolgen dabei das Zuchtziel nach den Rassestandards, vorgegebene Rassemerkmale (z.B. körperliche und geistige/mentale Eigenschaften laut Standard) und Anlagen, an die Nachzuchten zu vererben.
Durch die organisierte Zucht über die Zuchtverbände und Zuchtvereine, ist bei einem Welpenkauf über einen Rassehundezüchter auch gewährleistet, dass die zu vermittelnden Welpen gesundheitlich, körperlich, wesensseitig von einem Tierarzt und einem Zuchtwart geprüft, abgenommen und zur Vermittlung freigegeben werden. Entsprechend müssen die Hundelwelpen auch alle rassetypischen Merkmale aufweisen. Zudem wird eine Ahnentafel ausgestellt und dem Hundekäufer inkl. eines Kaufvertrags an die Hand gegeben. Sprich, alle "Papiere" werden ordnungsgemäß ausgehändigt.
Diese vorgenannten Züchter züchten also nach gesetzlichen und verbandsseitigen Richtlinien, wo der Tierschutz Grundlage für die Erlaubniserteilung als Züchter und Zuchtstätte dient. Die Züchter müssen also die Rahmenbedingungen der Tierschutz-Hundeverordnung zwingend einhalten und umsetzen, was dem Wohl der Zuchttiere und Welpen zu Gute kommt.
Da es ist Deutschland Stand heute keine staatlich anerkannte Ausbildung für die Berufsbezeichnung "Züchter" oder "Hundezüchter" gibt, kann im Grunde jede Person, mit Hunden züchten und für Nachkommen sorgen.
Bei den Rassehundezüchtern, schreiben die Zuchtordnungen zumindest die Vorlage einer Sachkunde vor, sprich hier muss durch eine Sachkundeprüfung ausreichendes Wissen über die Kynologie, artgerechte Hundehaltung, Rasse und Rassemerkmale, Ernährung, Hundepflege, Erziehung und Beschäftigung, Betreuung, Anatomie, Verhalten etc. nachgewiesen werden, bevor unter Einhaltung weiterer Mindestanforderungen, ein Züchter und seine Zuchtstätte eine Genehmigung von Verbandsseite zum Züchten erhalten. Zudem bieten die Zuchtverbände und Zuchtvereine Seminare, Weiterbildungskurse und Zertifizierungen über ihre Aus- und Fortbildungsprogramme an, die den nachfolgenden Personengruppen verwehrt bleiben.
Des Weiteren gibt es die sogenannte Hybridhunde bzw. Designerhunde, bei denen zwei verschiedene Hunderassen gezielt gekreuzt und vermehrt werden. Hier treten sehr viele Züchter auf professionelle Weise, mit viel Expertise und großem Einsatz für die neue Hundeart auf, die immer mehr Anhänger unter Hundehaltern findet.
Auf der anderen Seite gibt es Personen, die privat hin und wieder für Hundenachwuchs sorgen. Diese Personengruppe wird von den Experten nicht als Züchter angesehen, sondern als Hundevermehrer bezeichnet. Es handelt sich eher um eine Hobbyzucht. Sicherlich gibt es hier auch viele Menschen, die mit Leidenschaft, Akribie, Einsatz und nach bestem Wissen und Gewissen im Sinne der Hunde vorgehen, dennoch unterliegen sie keinerlei Regularien. Und eine Zucht erfordert ein hohes Maß an kynologische Grundkenntnis, um zu wissen, wie gezüchtet wird, die Welpenaufzucht auszusehen hat und die Zuchthunde und Nachzuchten versorgt werden müssen. Dies erfordert nicht nur das Fachwissen und die geeigneten Fähigkeiten, sondern auch die nötigen Bedingungen und Ausstattung.
Weiters gibt es Hundehändler, deren ausschließliches Ziel es ist, mit der Hundevermehrung viel, schnell und in kurzen Zeitabständen Geld zu verdienen, wobei die Haltebedingungen, Umgang, tiermedizinische Versorgung, Tierschutz etc. keinerlei Richtlinien unterliegen und wie wir alle aus Presse und sonstigen Medien wissen, eingehalten werden. Hier wird der Hundehandel voll auf dem Rücken der Tiere ausgetragen.
Eingangs haben wir schon beschrieben, dass ein Züchter eine Person ist, die der Zucht nachgeht. Es gibt aber auch mehrere Züchter die sich zu einer Zuchtgemeinschaft zusammenschließen und das Zuchtgeschehen gemeinsam bestreiten. In der Rassehundezucht erfolgt dies dann unter demselben Zwingernamen.
- Der erste Hund im Haus - Anfängertipps
- Das Beutefangverhalten von Hunden
- Wir wollen einen Hund. Vom Züchter oder aus dem Tierheim?
- Hunde Etikette - Welche Regeln sollten Hundehalter beim Führen & Halten ihres Hundes beachten?
- Der Einzug des Welpen rückt näher. Welche Vorbereitungen stehen an? Hier unsere Checkliste.
- Was muss ich rund um den Welpenkauf alles beachten?
Hat dir der Inhalt gefallen? Dann teile ihn doch auch mit anderen: