Der erste Hund im Haus - Anfängertipps

Wertvolle Hinweise und Informationen für Hundeneulinge

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Zuletzt aktualisiert am: 8.6.2021

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Was Hundeanfänger und Hundeneulinge alles vor und nach dem Kauf eines Hundes im Blick haben sollten, ist nicht ohne.

Denn mit der Anschaffung eines Vierbeiners bindet man sich auf Jahre hinweg und übernimmt eine große und herausfordernde Verantwortung für ein Lebewesen. Und der gilt es möglichst vollumfänglich gerecht zu werden.

Der Hund sollte von seiner Persönlichkeit, seinem Wesen und Temperament, sowie den körperlichen Voraussetzungen zu den eigenen Lebensverhältnissen und der angedachten Verwendung passen, damit beide Seiten voll auf ihre Kosten kommen, die Bedürfnisse des Hundes rassenspezifisch und artgerecht befriedigt werden und hieraus ein harmonisches und funktionierendes Miteinander erwächst. Dabei sollten natürlich auch alle tierschutzrechtlichen Faktoren und Vorschriften unbedingt einfließen.

Welche Rasse und welcher Hund passen also am besten zu mir? Wie und wo diesen Hund herbekommen? Vom Züchter oder aus dem Tierheim? Was wird alles mit einem Hund auf mich im Alltag zukommen? Wie müssen die Haltebedingungen aussehen? Wie hoch sind die laufenden und einmaligen Kosten für die Hundehaltung? Welche rechtlichen Rahmenbedingungen sind zu beachten und viele weitere Fragen, mit denen es sich optimalerweise im Vorfeld der Anschaffung auseinanderzusetzen und sachlich begründete Antworten zu finden gilt, damit die wegweisende Entscheidung am Ende des Tages, die richtige Basis für einen erfolgreichen Alltag mit Hund darstellt.

Hundehaltung bedeutet ein großes Spektrum an verantwortungsvollen Aufgaben wie beispielsweise die Hundeerziehung, Hundepflege, Fütterung, Beschäftigung, gesundheitliche Vorsorge etc.. Um diese Vielfalt an Tätigkeiten zu meistern, benötigt man ausreichend viel Wissen, Zeit und Spaß.

Damit alles wunschgemäß läuft, muss man voll hinter der Entscheidung für die Anschaffung eines Hundes stehen und diese mit allem Wenn und Aber tragen. Im Idealfall sind alle beteiligten Familienmitglieder gleichermaßen überzeugt, wollen sich aktiv einbringen und gemeinsam an einem Strang ziehen.

Schauen wir uns nun im weiteren Verlauf des Artikels im Detail an, worauf es vor dem Hundekauf ankommt und wie der weitere Weg mit seinem tierischen Partner an der Seite idealerweise aussieht. Hier findet ihr hilfreiche Anfängertipps, Ratschläge um für die artgerechte Hundehaltung gut gerüstet und vorbereitet zu sein.

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Im Vorfeld Gedanken zum Kauf eines Hundes machen

Es ist vernünftig, sich ausreichend Zeit für Gedanken & Planspiele rund um die Anschaffung eines Hundes zu machen.

Hund ja, Hund nein. Diese Entscheidung muss wohl überlegt sein. Im Sinne des Hundes.

Endlich ist es soweit. Ihr habt einen neuen Mitbewohner zu Hause aufgenommen. Es war immer schon ein lang gehegter Traum, den ihr nun mit Leben gefüllt habt. Ihr habt euch entschieden einen Rassehund aufzunehmen bzw. bei einem erfahrenen und kompetenten Züchter zu kaufen.

Lange seid ihr mit dem Thema Hund schwanger gegangen und habt abgewogen. Es gab sehr viele Argumente, die für die Anschaffung gesprochen haben und einige wenige, die es im engen Familienkreis kontrovers zu besprechen galt, damit auch diese Bedenken aus dem Weg geräumt und gelöst werden konnten. Es ist gut und vernünftig, dass ihr euch genug Zeit gelassen und nichts übers Knie gebrochen habt. Denn beim Einzug eines Vierbeiners, entscheidet man sich für eine lange Zeit, den Hund seines Wunsches mit an der Seite zu haben und für ihn mit voller Überzeugung in allen Facetten der artgerechten Hundehaltung zu sorgen und für ihn da zu sein.

Wochen und Monate gingen mit vielen Überlegungen, Gedankenspielen, Gesprächen und Vorprüfungen ins Land, bevor der Entschluss, mit sachlichen Argumenten unterlegt, voller Überzeugung getroffen werden konnte.

Gerade als völlig unerfahrene Hundeneulinge und Anfänger auf dem Gebiet der Hundehaltung ist es für alle Beteiligten inklusive dem zukünftigen tierischen Begleiter und Rudelmitglied von existenzieller Bedeutung, sich gut vor zu informieren und etliche Fragen kritisch zu beantworten. Schließlich will man als zukünftiger Hundebesitzer dem Hund und den Aufgaben gewachsen sein, Freude an dem Tier und dem gemeinsamen Lebensweg haben und wissen was man da tut.

Drum prüfe, wer sich ewig bindet

Eine detaillierte Vorarbeit und kritisches Hinterfragen vieler relevanter Faktoren, die mit der Hundehaltung verbunden sind, müssen unbedingt vor jedem Hundekauf absolviert werden. Die Anschaffung eines Hundes darf unter keinen Umständen mit einem Schnellschuss getätigt werden, denn viel zu groß sind die Risiken, dass es perspektivisch dann nicht klappt und der Hund der Leidtragende ist, da er wieder abgegeben werden muss und durch undurchdachtes Handeln im Tierheim landet.

Ein erfahrener Mehrfachhalter wird sicherlich wissen, worauf es ankommt und welche Konsequenzen mit einem Hund und den Aufgaben der Hundehaltung verbunden sind, wie sich der bisherige Lebensalltag verändern und anpassen muss, welche Arbeit, Zeit, Wissen und Engagement nötig sind, um den rassenspezifischen Bedürfnissen des Hundes gerecht zu werden. Am Ende des Tages wünscht sich jeder Hundebesitzer doch einen ausgeglichenen und zufriedenen Partner an der Seite, ein harmonisches und funktionierendes Hund-Mensch-Team, mit einer intakten Beziehung und engen Bindung, wo einer für den anderen da ist und durch Dick und Dünn geht. Eben der Vierbeiner zum besten Freund im Leben erwächst, wie ihr in unserem ergänzenden Artikel weiter erfahren könnt.

Als Hundeneuling und Hundeanfänger sieht dies aber ganz anders aus. Denn hier fängt man als völliger Laie bei null an, hat überhaupt keinerlei Erfahrungswerte, was es heißt mit einem tierischen Lebewesen umzugehen, so dass dieses optimal in die Familienstruktur eingegliedert ist, gehorcht und führig ist. Einen Hund anschaffen ist die eine Sache, diesem und den damit verbundenen Aufgaben gewachsen zu sein und sie zufriedenstellend zu meistern, eine andere. Leider gibt es allzu viele Beispiele, die im Fiasko enden, da die Halter völlig mit dem Hund überfordert sind.

Es ist nicht zu unterschätzen, wie mannigfaltig und breitgefächert die Aufgaben rund um die Hundehaltung sind, was diese je nach Hundeindividuum für einen Aufwand nach sich ziehen und damit einen großen Einfluss bei der Suche nach dem richtigen tierischen Partner nehmen.

Damit also jeder Hundeanfänger und Hundeneuling sich optimal auf eine etwaige Hundeanschaffung vorbereiten kann, haben wir die aus unserer Sicht wichtigsten Fragen und Themenbereiche für euch nachfolgend zusammengefasst, die vor dem Hundekauf geklärt und bekannt sein sollten.

Artgerechte Hundehaltung

Um dem Hund eine artgerechte Hundehaltung zu ermöglichen, bedarf es bestimmter Haltebedingungen und hundgerechten Voraussetzungen, damit sich der Vierbeiner wohlfühlt, voll entfalten kann und seine Bedürfnisse beachtet und befriedigt werden.

Welchen Aufgaben und Pflichten es in diesem Zusammenhang nachzukommen gilt, haben wir auf Grund der Bedeutung in unserem ergänzenden Artikel "Checkliste für die artgerechte Hundehaltung" detailliert und umfassend abgehandelt.

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen der privaten Hundehaltung

Die Anschaffung eines Hundes bringt unweigerlich eine große Verantwortung für den Hund, andere Menschen, Tiere und fremdes Eigentum mit.

Denn es erfordert beim Halten und Führen eines Hundes, sowie dem Umgang mit dem Vierbeiner, ein hohes Maß an Respekt, Sorgsamkeit, Rücksicht und angemessenes Verhalten, um nichts und niemanden durch eigenes Handeln oder das Verhalten des Hundes zu belästigen, bedrohen, gefährden, verletzen, beschmutzen oder zerstören.

Hierfür stellt der Gesetzgeber rund um die Hundehaltung einige weitreichende gesetzliche Rahmenbedingungen auf, die je nach Bundesland im Detail sich stark unterscheiden.

Seien es die Haltevorschriften, wie Leinenpflicht, Maulkorbzwang oder Hundeverbotszonen, aber auch die Grundlage für den Umgang mit dem eigenen Vierbeiner unter tierschutzrelevanten Aspekten wird z.B. in der Tierschutz-Hundeverordnung geregelt.

Des Weiteren gibt es Hunderassen, die als potentiell gefährlich eingestuft werden oder gar den sogenannten Listenhunden/Kampfunden zugerechnet werden, deren Haltung und das Führen vor der Anschaffung behördlich zu genehmigen und mit besonderen Vorschriften verbunden oder gar generell verboten ist.

Alle relevanten Gesetzestexte haben wir bis in kleinste für euch recherchiert und in unserem Magazinbeitrag "Die private Hundehaltung in Deutschland" zusammengefasst, damit ihr im Vorfeld des Hundekaufs alle notwendigen rechtlichen Begebenheiten kennt und euch stets rechtskonform verhaltet.

Hunde-Etikette

Neben den vorgenannten gesetzlich und rechtlich niedergeschriebenen Bestimmungen zum Halten und Führen eines Hundes, kommen weitere ungeschriebene Benimm- und Verhaltensregeln hinzu, denen eine rücksichtsvoller und sorgsamer Halter für ein gutes Miteinander mit anderen Hundehaltern, Mitmenschen und Tieren nachkommen sollte.

Es geht hierbei z.B. darum, wann und in welchen Situationen ihr aus Rücksichtnahme euren Hund, neben den allgemeingültigen Vorschriften zum Leinenzwang, anleinen solltet oder eine Begrüßung des eigenen Vierbeiners von Besuchern idealerweise abzulaufen hat, wie auch das eigene Einwirken für ein besseres Miteinander bei Hundebegegnungen oder Aufeinandertreffen mit anderen Tieren sich auf die Gesamtatmosphäre auswirken kann. Mit dem Halterknigge will man für noch mehr Sicherheit und Vermeidung von Unannehmlichkeiten zum Schaden des Hundes oder anderer Beteiligter sorgen.

Wir haben daher in unserem Artikel "Hunde Etikette - Welche Regeln sollten Hundehalter beim Führen und Halten ihres Hundes beachten?" die relevanten Punkte in einem Verhaltenskodex für Halter zusammengeschrieben. Sie sollen als Orientierungshilfe für ein respektvolles und gewissenhaftes Führen des Hundes dienen, damit der eigene Beitrag sich positiv auf das Image aller Hundehalter auswirkt.

Kosten der Hundehaltung

Natürlich muss man als zukünftiger Hundebesitzer auch wissen, welche Kosten und monetären Aufwände einmalig, hin und wieder und insbesondere regelmäßig auf einen zukommen. Kann und will man sich einen Hund überhaupt leisten?

Die Kosten sind je nach Rasse, Verwendung, Alter und Lebensphase etc. sehr unterschiedlich und können sich aus verschiedenen Gründen, wie beispielsweise einer notwendigen Dauermedikation auf Grund einer Erbkrankheit oder einer erworbenen Behinderung, schnell erhöhen. Der Faktor Geld darf also nicht unterschätzt werden, denn dies könnte sonst negative Auswirkungen auf die gesamte Familie und den Hund haben.

Damit ihr also die Kostenseite der Hundehaltung vorab vor dem Hundekauf in allen potentiellen Bereichen abschätzen könnt, haben wir für euch einen weiteren Magazinartikel "Was kostet die Hundehaltung" erstellt.

Rassehund, Hybridhund oder Mischlingshund?

Nun geht es im ersten Schritt bei der Suche nach einem Hund sich Gedanken zu machen, welcher Typ und Gattung Hund es eigentlich werden soll.

Denn hier habt ihr je nachdem wie ihr den Hund verwenden und einsetzen wollt, verschiedene Möglichkeiten. Manchmal ist man unbedingt auf eine bestimmte Rasse fixiert oder benötigt eine spezielle Kategorie Hund für sein Vorhaben. Solltet ihr beispielsweise perspektivisch zur Jagd gehen und einen Jagdhund ausbilden wollen, so engt dies die Suche bereits ein. Vielleicht soll es aber auch einfach ein Haushund sein, dessen Vorfahren und eigene Gattung keine Relevanz spielt, ihr zudem einem Hund aus dem Tierheim ein neues Zuhause schenken möchtet, so kann durchaus ein Mischling genau der richtige Partner sein.

Folgende Hundearten gibt es, über die ihr alle relevanten Informationen durch Anklicken des Links finden werdet und damit einen besseren Überblick gewinnt:

Welpe vom Züchter oder Hund aus dem Tierheim?

Je nachdem, ob ihr euch am Ende des Entscheidungsprozess oder bereits ganz am Anfang festlegt, ob es ein Welpe oder ein ausgewachsener Hund sein soll, steht die Frage im Raum, woher beziehen.

Da der Hundemarkt generell nicht nur kompetente, erfahrene und seriöse Verkäufer, Züchter und Bezugsquellen bereithält, so gilt es mit äußerster Sorgsamkeit, Vorsicht und gesunder Skepsis an die Auswahl heranzugehen.

Haltet euch vor allen Dingen von schnellen Hundekäufen auf Autobahnraststätten, Hinterhöfen und dubiosen Händlern aus Internet oder Kleinanzeigen fern, denn hier geht es in aller Regel nur um das schnelle Geld, zu Lasten der Nachzuchten und Zuchttiere. Diese werden teilweise in unwürdigen und miserablen Verhältnissen als reine Produktionsmaschine gehalten, sind häufig krank und in unsagbar schlechten Gesamtzustand.

Habt ihr euch schließlich für einen Hundewelpen vom Züchter entschieden, so gibt es einige Hausaufgaben auf dem weiteren Weg zu machen. Damit ihr hier bestens vorbereitet seid, haben wir hilfreiche Informationen, Ratschläge und Tipps in unserem Leitartikel "Was muss ich rund um den Welpenkauf alles beachten" zusammengestellt.

Liegt aber der Fokus auf der Adoption eines ausgewachsenen Hundes aus dem Tierheim, so werdet ihr euch auf einen Hund mit einer ausgebildeten Persönlichkeit und Vorgeschichte einstellen müssen, was u.U. besondere Bedingungen für die Aufnahme, Integration und tägliche Miteinander im der zukünftigen Rudelstruktur bedarf. Auf was hierbei alles zu achten ist, damit ihr als Hundeanfänger und -neulingen wisst worauf ihr euch einlasst und gut gewappnet seid, solltet ihr unbedingt unseren ergänzenden Magazinbeitrag "Ein Hund aus dem Tierheim - was gilt es zu beachten?" lesen.

Welcher Hund passt am besten zu mir?

Das ist eine berechtigte und gute Frage, denn je konkreter eure genaue Vorstellung durch die Vorprüfung und generelle Beschäftigung mit der Anschaffung eines Hundes sich entwickeln wird, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass es am Ende des Tages bei der Zusammenführung der eigenen Ansprüche und Lebensbedingungen zu einer bestmöglichen Übereinstimmung mit den körperlichen und geistig/mentalen Merkmale des Hundes kommen wird.

Sprichwörtlich soll doch das Ziel sein, dass der Deckel auf den Topf passt, oder?

Denn sowohl ihr und alle beteiligten Familienmitglieder sollt in der neuen Rolle als Hundebesitzer voll aufgehen, glücklich und zufrieden sein, als auch die Entscheidung für den Hundekauf und die ausgewählte Hundepersönlichkeit zu keiner Zeit bedauern. Gleiches wünschen wir uns auch für den Welpen oder Hund auf der anderen Seite, dass er sich in eurem Kreis willkommen und geborgen fühlt, voll entfalten und ein glückliches Hundeleben führen kann.

Um an diesen Punkt zu kommen, benötigt ihr als Hundeneulinge noch mehr hilfreiche Informationen für eure Vorarbeit. Diese findet ihr in dem nachfolgenden Magazinartikel "Vor dem Hundekauf stellt sich die Frage: Welcher Hund passt zu mir?". Nutzt die Gelegenheit und findet wertvolle Tipps für das weitere Vorgehen.

Welche Hunderasse ist die richtige für mich?

Steht die Entscheidung fest, dass es auf jeden Fall ein Rassehund werden soll, so geht die Suche nach der richtigen Rasse weiter.

Es gibt unzählige Hunderassen, die allesamt besonderen Zuchtkriterien unterliegen und entsprechend unterschiedliche physische und psychische Eigenschaften mitbringen, die sich an den ursprünglichen Verwendungen und Aufgaben orientieren, für die sie eigens geschaffen wurden.

Diese Tatsache ist wichtig zu wissen, da natürlich damit sehr differenzierte Aufgaben und Maßnahmen im Alltag zusammenhängen, um den Bedürfnissen, Trieben und Instinkten des jeweiligen Hundes in ausreichendem Umfang nachzukommen.

Welche anerkannten Rassen es gibt, wie deren Entstehungsgeschichte aussieht, welche Varietäten innerhalb der jeweiligen Hunderasse zu finden sind, welche Erbkrankheiten und sonstigen Hundekrankheiten rassenspezifisch auftreten können, wie es mit rassetypischen Verhaltensproblemen aussieht, geeignete Hundesport und Freizeitaktivitäten und sonstige Faktoren wie zeitlicher und monetärer Aufwand in verschiedenen Bereichen der Hundehaltung, findet ihr direkt in unseren Rassebeschreibungen

Um noch weitere Informationen und Aspekte bei der Auswahl der richtigen Rasse in Erfahrung zu bringen, steht euch zudem ein weiterer hilfreicher Artikel "Welche Hunderasse ist die richtige für mich?" im Magazin zur Verfügung.

Rüde oder Hündin?

Zu guter Letzt steht noch die Geschlechterfrage aus. Soll es ein Rüde oder eine Hündin werden?

Auch diese Beantwortung hängt von einer gewissen Vorliebe und persönlichen Präferenz ab, wird aber auch durch das eine oder andere Vorurteil beeinflusst. Rüden sind zu dominant und Hündinnen fallen raus, da sie so viel Arbeit rund um ihre Läufigkeit machen. So ein Quatsch. Denn es kommt immer auf das Hundeindividuum an.

Um sich als Hundeanfänger abschließend auch in diesem Kontext ein eigenes Urteil bilden zu können, haben wir das Thema in dem ergänzenden Artikel "Soll ich mich lieber für einen Rüden oder Hündin entscheiden?" sachlich aufbereitet.

Vorsicht ist besser wie Nachsicht

Wie ihr nun als Hundeanfänger und Hundeneulinge sicher aus den bisherigen Ausführungen schließen könnt, ist beim Hundekauf Vorsicht besser als Nachsicht. Es steht einfach zu viel auf dem Spiel, als dass man naiv und blauäugig nach dem Motto, es wird schon gutgehen, sich einen Hund zulegt.

Geht also gewissenhaft an die Vorarbeit, nehmt euch ausreichend Zeit für eure Entscheidung und seid ehrlich mit euch selbst.

Solltet ihr nach eingehendem Studium der zur Verfügung stehenden Informationen weitere Fragen haben, so greift auf die vorhandenen Hundeexperten wie Tierärzte, Züchter und Hundetrainer zurück, sie werden euch sicherlich mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ferner hilft immer der Austausch mit erfahrenen Hundehaltern, die durch ihre alltägliche Arbeit mit ihren Vierbeinern über einen Fundus an wertvollen Infos, Tipps und Ratschlägen verfügen.

Abschließen wollen wir das Kapitel "Was muss ich vor dem Hundekauf prüfen?" noch mit ein paar weiteren konkreten Fragen auf einen Blick, für alle Leser, die unsere weiteren Artikel bis hierhin noch nicht gelesen haben und dennoch einige Hilfestellungen benötigen:

Vor dem Kauf prüfen
Wieviel Zeit kann und will ich täglich in meinen Vierbeiner und Tier investieren?
Bin ich berufstätig und traue mir dennoch zu, dem Hund gerecht zu werden und ihm ein artgerechtes Hundeleben zu ermöglichen?
Welche Hunderasse passt am besten zu meiner Persönlichkeit, meinem eigenen Alltag und den vorhandenen Lebensbedingungen?
Sind alle Personen im Haushalt mit dem Kauf oder der Anschaffung des Hundes voll und ganz einverstanden?
Gibt es Kinder im Haushalt? Worauf ist dann bei der Hunderasse zu achten, damit ein kinderfreundlicher Hund angeschafft wird?
Welche Regeln und Umgangsformen müssen den Kindern vermittelt werden, damit die Integration und das Zusammenspiel Hund/Kind funktioniert? Hierzu haben wir eine Checkliste mit den Goldenen Regeln erstellt.
Hat eine Person im Haushalt mit einer Hundehaarallergie zu kämpfen bzw. ist es sicher, dass keiner allergische Reaktionen auf einen Hund zeigt?
Ist jeder im Haushalt bereit, sich um den Vierbeiner zu kümmern und die notwendigen Aufgaben wie beispielsweise Beschäftigung, Pflege, Hundeerziehung und Zuneigung, mit Freude und Elan zu übernehmen?
Habe ich ausreichend Platz für einen Vierbeiner zu Hause?
Darf ich laut meinem Mietvertrag ein Haustier und im speziellen einen Hund halten?
Bin ich bereit meinen Alltag für das Tier zu verändern und hundgerecht umzugestalten?
Habe ich bedacht, dass zukünftige Urlaube anders geplant werden müssen und eventuell auf eine Betreuung wie eine Hundepension zurückgegriffen werden muss?
Ist mir die finanzielle Mehrbelastung durch den Kauf eines Hundes bewusst? Bin ich bereit die Kosten u.a. für Futter, Pflege, Betreuung, Erziehung, Hundehalterhaftpflichtversicherung, Hundesteuer, Tierarzt zu investieren?
Je nach Hunderasse sollten Erkundigungen zu sogenannten Listenhunden eingeholt, da es je nach Bundesland und Staat sehr große Unterschiede gibt. Welche gesetzlichen Vorgaben sind zu erfüllen und wie sehen konkret die Haltebestimmungen aus?
Bin ich bereit mir die Mehrbelastung durch einen Vierbeiner für eine lange Zeit auf mich zu nehmen und bin ich dazu körperlich und geistig in der Lage?
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Auf geht´s zum Hundezüchter

Welche Unterlagen sollte ich mir vom Züchter aushändigen lassen, wenn ich einen Rassehunde-Welpen kaufe?

Kaufvertrag und sonstige wichtige Unterlagen beim Welpenkauf

Die Entscheidung ist schließlich bekanntlich auf einen Rassehund und demnach den Welpenkauf vom Züchter gefallen.

Eine seriöse und erfahrene Zuchtstätte, die nach festgelegten Zuchtrichtlinien und -standards züchtet, als auch den Kontrollmechanismen der Zuchtverbände unterliegt, habt ihr über den Verband des Deutschen Hundewesen e.V. (VDH) gefunden habt. Eine gute Wahl.

Vor Ort konntet ihr euch über die hygienischen, tierschutzkonformen Voraussetzungen und Haltebedingungen einen guten Eindruck verschaffen. Sowohl Elterntiere wie auch die neugeborenen Welpen haben von ihrer ganzen Präsenz und körperlichen Verfassung überzeugt, der Züchter hat einen sympathischen und kompetenten Anschein vermittelt.

Alle eure Fragen sind wunschgemäß beantwortet worden, aber auch der Züchter hat sich eingehend ein Bild von euch gemacht, um sicherzustellen, dass der etwaige Rassehund-Welpe nach der Übergabe in gute und vertrauensvolle Hände kommt.

Gemeinsam mit dem verantwortlichen Züchter ist dann die Wahl auf einen quickfidelen, aufgeweckten und zutraulichen Rüden gefallen.

Alles ist perfekt und seriös abgelaufen, es wurde ein Kaufvertrag geschlossen und viele Unterlagen sind euch an die Hand gegeben worden. Auf welche ihr dabei immer beim Welpenkauf vom Züchter bestehen solltet, entnehmt ihr der nachfolgenden Aufstellung:

Informationsunterlagen vom Züchter
Kaufvertrag
Stammbaum / Ahnentafel
Impfpass mit allen notwendigen Entwurmungskuren und Impfungen, die ein Welpe in den ersten Wochen zwingend benötigt
Verschiedene gesundheitliche Gutachten je nach Rassedispositionen zu Hüftgelenksdysplasie (HD), Ellenbogengelenksdysplasie (ED) und Patellaluxation etc.
Vorlage von tierärztlichen Untersuchungsergebnissen bei etwaiger Inzucht
Registrierungsnummer und Nachweis, dass der Hund gechipt ist

Anschließend kann es nun mit dem Welpen nach Hause gehen. Dies wird ein ganz einschneidender Moment im Leben des neugeborenen Hundes, denn die Trennung von Muttertier und Wurfgeschwister steht endgültig an.

Hierfür habt ihr eigens eine neu gekaufte Hundebox mitgebracht und diese mit einer Hundedecke ausstaffiert, damit sich der junge Hund wohl, sicher und geborgen fühlt.

Aber auch unter dem Gesichtspunkt des sicheren Transports und der Einhaltung aller gesetzlicher Sicherheitsvorschriften der Straßenverkehrsordnung für die Beförderung des Welpen, ist dies nötig. Warum, könnt ihr gerne in unserem Artikel "Mit dem Hund sicher im Auto unterwegs" nachlesen.

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Hundeerziehung, Hundepflege & andere Verpflichtungen rund um die Hundehaltung

Was bei einer artgerechten Hundehaltung alles auf den Hundehalter zukommt.

Ein Hund bedeutet Zeitaufwand, Arbeit und jede Menge Freude

Ab heute seid ihr als blutige Hundeanfänger stolze Besitzer eines Rassehunde-Welpen, konntet die letzten Wochen bis zum heutigen Übergabetermin mit verschiedenen organisatorischen Dingen, im Hinblick auf den Einzug des Welpen, verbringen. Für alle Hundeneulinge, die sich noch in der Vorphase und Wartezeit befinden, haben wir eine Checkliste mit allen anstehenden Vorbereitungen zur weiteren Verwendung erstellt. Denn es gibt noch einiges zu tun, um das Heim hund- und welpengerecht zu gestalten, alle Hundeaccessoires zu besorgen und die gesamte Erstausstattung zusammenzustellen.

Nun geht es aber so richtig mit den Aufgaben rund um die Welpenaufzucht und die gesamte Haltung los. Und da wird einiges Ungewohntes und Neues auf euch einprasseln, hier und da wird sicherlich der Moment kommen, in dem ihr nicht mehr wisst wo euch der Kopf steht. Ihr werdet euren Alltag mit Hund neu strukturieren müssen. Als Hundeneuling muss man sich eben an die neue Situation gewöhnen und herantasten, genauso wie es für den jungen Hund eine Umstellung wird. Denn es gibt jede Menge neue Dinge zu entdecken, ein neues Lebensumfeld, neue Menschen, andere Geräusche und Düfte etc..

In den ersten Wochen und Monaten werden viel Arbeit und Zeit investiert werden müssen, da etliche verantwortungsvolle und wegweisende Aufgaben in Sachen Prägung, Habituation, Sozialisierung, Erziehung etc. auf euch zukommen, die eine gewichtige Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung des Welpen haben, um ihn optimal auf das zukünftige Hundeleben da draußen vorzubereiten. Er benötigt ein breites Rüstzeug als Fundament, damit er für alle Herausforderungen gewappnet ist.

Um einen tieferen Einblick in die biologische Veränderung und die anstehenden Aufgabenfelder in dieser Anfangszeit zu bekommen, haben wir einen gesonderten Leitartikel mit dem Titel "Die Entwicklungsphasen von Hundewelpen" geschrieben und mit hilfreichen Ratschlägen und Praxistipps versehen.

Am Anfang geht es darum sich gegenseitig kennen und verstehen zu lernen, damit jeder früher oder später seinen Sozial- und Kommunikationspartner richtig einschätzen, seine Anliegen und Bedürfnisse beim Kommunizieren deuten und auf das Gegenüber entsprechend eingehen und angemessen reagieren kann. Dafür benötigt gerade ihr als Hundeanfänger und -neulinge aber einen ausreichenden Schatz an Basiswissen über die Kommunikation Hund/Mensch und die Hundesprache bzw. das Ausdrucksverhalten von Hunden mit Körpersprache, Mimik und Gestik. Wie wollt ihr sonst die Stimmungslage situativ bei eurem Hund wahrnehmen, ob gerade ein erhöhter Stresspegel und Erregungszustand vorliegt, diese aber eher mit einem Angstzustand verbunden sind, der Vierbeiner von seinem Jagdtrieb angestachelt kurz vorm Ausbüchsen und Nachjagen eines Wildtieres steht, oder sein aufgestellter Rückenkamm und die Position von Ohren und Schwanz auf eine Attacke und Konfliktsituation bei einer Hundebegegnung hinweisen?

Ein wichtiger Bestandteil und die notwendige Basis der Hundehaltung, stellt eine intakte Beziehung und starke Bindung zwischen Hund und Mensch dar. Ab nun gilt es sich um den Hund vernünftig zu kümmern, ihm viel Aufmerksamkeit zu schenken. Je mehr Zeit ihr mit eurem Welpen und Hund verbringt, tagtäglich neue Herausforderungen gemeinsam meistert, viele positive und schöne Erlebnisse sammelt, Erfolge bei den erzieherischen Maßnahmen erzielt, Zweisamkeit, körperliche Zuwendung und Wärme genießt, desto stärker werden Vertrauen, Geborgenheitsgefühl und Sicherheitsempfinden aufgebaut. Der Welpe wird euch mit jedem Tag mehr ans Herz wachsen, ihr werdet glückliche Momente und Phasen mit Rückschlägen erleben, die euch zusammenschweißen werden. Dies alles ist dann die ideale Grundlage für ein auf Sicht funktionierendes, eingespieltes und verlässliches Hund-Mensch-Team.

Neben den beziehungsseitigen Aufgaben muss der Welpe in die Familie integriert und ihm sein zukünftiger Platz im Rudel zugewiesen werden. Denn er wird sich in der Rangordnung hinter seine Bezugsmenschen einordnen müssen. Herrchen oder Frauchen werden sein Rudelführer und Leittier sein, an dem er sich orientieren wird. Hierzu bedarf es klarer Regeln und Grenzen, die als Leitplanken dienen und von allen anderen Familienmitgliedern konsequent und diszipliniert eingehalten und umgesetzt werden müssen. Denn ist nur eine Person nachlässig und lässt den Hund nach Laune gewähren, so wird er genau hier immer wieder die Grenzen weiter ausloten und versuchen seinen Vorteil am schwächsten Glied zu erzielen.

Ferner stehen die ersten wichtigen erzieherischen Ausbildungsmaßnahmen wie Stubenreinheit, Freifolge, Gewöhnung an Leine, Halsband und folgend die Leinenführigkeit, Grundgehorsam mit Grundkommandos wie Sitz, Platz, Hier, Komm, Aus, Bleib etc., Beißhemmung, sicherer Rückruf und viele weitere Trainingsinhalte an.

Um optimale Erfolge bei den Übungseinheiten rund um Prägung, Sozialisierung und Erziehung zu erzielen, ist das positive Verstärken von erwünschtem Verhalten ein ganz zentrales Instrument. Dies wird durch die Verknüpfung von entsprechendem Verhalten mit dem richtigen Loben, Belohnen und Motivieren erreicht. Wie dies in der Praxis funktioniert und weitere hilfreiche Hintergründe, erfahrt ihr durch die Lektüre unseres Artikels "Richtiges Loben & Motivieren beim Welpen & Hund".

Schon bis hierhin hört sich das alles als Hundeanfänger gewaltig und nach viel viel Arbeit an. Das ist es auch in der Tat, denn um einen leichtführigen und gehorsamen Hund mit guten Manieren an der Seite zu haben, muss einiges getan werden. Lasst euch aber nicht abschrecken, denn als Unterstützung stehen euch jede Menge kompetenter Hundeprofis zur Seite. Und auf der Erfahrung und Hilfe solltet ihr als Hundeneulinge definitiv zurückgreifen, damit von Anfang an der richtige Weg eingeschlagen wird, unter Aufsicht die Trainingsinhalte trainiert und wenn nötig direkt korrigiert werden. Denn Versäumnisse, Fehler und Nachlässigkeiten können zu größeren Problemen und Störungen im gemeinsamen Umgang erwachsen und sich festsetzen. Diese dann mühsam abzutrainieren und mit Hilfe einer Verhaltenskorrektur zurechtzubiegen, ist aufwendig, sehr zeitintensiv und entsprechend mit einem monetären Einsatz verbunden.

Also besucht mit eurem Welpen eine geeignete Hundeschule, meldet euch für die Welpenkurse und Welpengruppe an, besprecht mit den Hundetrainern euer Anliegen und zukünftige angedachte Verwendung, um die richtigen Trainingsprogramme, neben der Grundausbildung, zusammenzustellen. Ihr habt dabei die Möglichkeit neben den Gruppenstunden auch Einzelstunden in der gewohnten Umgebung und dem Revier des Welpen und Hundes zu buchen, um noch reale Bedingungen aus dem normalen Hundealltag während der Trainingsübungen zu haben. Besonders bei etwaigen Verhaltensproblemen und unerwünschtem Verhalten ist dies notwendig, um als Hundetrainer sich ein genaues Bild über auftretende Verhaltensauffälligkeiten zu machen.

Kommt der Welpe in die Pubertät und erreicht seine Geschlechtsreife, so ist es wie im wahren Leben bei menschlichen Jugendlichen, denn der Hund wird dann zum Halbstarken. Die Hunde entdecken in dieser Phase weitere Umweltreize mit vielen Ablenkungen, die deutlich interessanter erscheinen, als Herrchen oder Frauchen. Die Folge ist häufig, dass bisher funktionierende und sicher sitzende Befehle und Signale ignoriert und überhört werden. Plötzlich ist der gewohnte Gehorsam Vergangenheit, was zu Frust und vielen Fragezeichen führen kann. Es muss nachjustiert werden, mit Führungsstärke und Souveränität der problematischen Phase entgegengetreten werden. Dabei ist viel Geduld und ein starkes Nervenkostüm von Hundeindividuum zu Hundeindividuum gefragt, da die jungen Rabauken versuchen Grenzen neu auszuloten und alte ständig übertreten.  Für die Lebensphase gibt es wiederum spezielle Junghundekurse, um die nächsten notwendigen und wertvollen Schritte einzuläuten. Auch hier seid ihr als Hundeanfänger bestens aufgehoben und gut beraten, diese professionelle Unterstützung aktiv mitzunehmen.

Neben den Erziehungsmaßnahmen kommen dann sukzessive mit steigendem Alter die angedachten Beschäftigungen hinzu. Sind es am Anfang nur kurzzeitige und kleine Hunderunden, um den Welpen nicht zu überfordern, steigert sich das Programm von Monat zu Monat. An dieser Stelle kommt es nun aber darauf an, was ihr konkret mit eurem Welpen und Hund vorhabt, sprich wie ihr ihn einsetzen und verwenden wollt.

Soll der Vierbeiner als Arbeitshund z.B. als Jagdhund ausgebildet werden, plant ihr die Anmeldung im Hundesportverein, um nach absolvierter Begleithundeprüfung beim Hundesport an Wettkämpfen und Prüfungen teilzunehmen, oder liegt der Fokus in der Verwendung als Haus- und Familienhund, mit dem ihr täglich Joggen geht und die gesamte Familie in die verschiedenen Freizeitbeschäftigungen eingebunden wird, damit der Hund zu seiner rassenspezifischen körperlichen und geistigen Auslastung kommt?

Weiterhin kann es je nach Wohnort notwendig sein, dass ihr den Hundeführerschein mit eurem Hund machen müsst, um ihn beim Spazieren und der Gassirunde, ohne Leine führen zu dürfen. Dies ist z.B. im Bundesland Hamburg der Fall. Näheres findet ihr in diesem zugehörigen Artikel.

Apropos Gassirunden: Um dem Hund eine feste Struktur zu bieten, ist es ratsam, die Hunderunden für das Lösen und Geschäftemachen, zu festen Zeiten zu etablieren.

Was den Umfang und die Intensität des gesamten Beschäftigungsprogramm angeht, kommt es letztendlich darauf an, welche Hunderasse und Hund an eurer Seite ist. Wichtig ist, dass ihr die Aktivitäten an seinen Rassemerkmalen, Trieben, Instinkten und Bedürfnissen ausrichtet, viel Abwechslung und verschiedene Reizsysteme einbaut, damit der Vierbeiner optimal rassenspezifisch gefördert und gefordert wird. Nur so werdet ihr einen ausgeglichen und zufriedenen Hund haben, der sich voll entfalten kann und auf seine Kosten kommt.

Welche Möglichkeiten in Sachen Beschäftigung euch je nach Rasse gegeben sind, erfahrt ihr in den einzelnen Rassenporträts.

Des Weiteren gibt es innerhalb der artgerechten Hundehaltung, weitere Schwerpunktthemen wie die Hundepflege, Ernährung und der gesamte gesundheitliche Bereich.

Der Hund ist bei der Pflege voll und ganz auf seinen Besitzer angewiesen. Herrchen und Frauchen müssen mit den entsprechenden Pflegemaßnahmen für ein gepflegtes, sauberes, attraktives und gesundes Aussehen sorgen. Denn wird der Hund nur unzureichend oder falsch gepflegt, kann dies letzten Endes sogar gesundheitliche Schäden hervorrufen.

Zur Hundepflege gehört die Fellpflege, die je nach Fellbeschaffenheit des Hundes unterschiedlich vom Umfang aussieht. Denn bei manchen sehr strapazierfähigen, robusten und resistenten Haarkleidern, reicht womöglich ab und an das Fell zu Bürsten und damit den groben Dreck sowie altes abgestorbenes Haar zu entfernen, andere Rasse müssen getrimmt und das Haar geschoren und gekürzt werden. Auch hier bekommt ihr einen guten Eindruck bei der Lektüre der Rassebeschreibungen. 

Je nach Pflegeaufwand und -umfang, ist es gerade als Hundeanfänger vielleicht ein hilfreicher Ratgeber, einen Hundesalon oder Hundefrisör zu kontaktieren, um die eine oder andere Maßnahme direkt vom Profi machen zu lassen und/oder die korrekte Ausführung zu erlernen und gezeigt zu bekommen.

Weiter geht es dann mit der regelmäßigen Kontrolle der Hundepfoten, die schließlich stets intakt und im besten Zustand sein sollten, da sie den Hund durchs Leben tragen und für alle Aktivitäten gebraucht werden. Wie sehen die Zehenzwischenräume aus, sind die Ballen verletzungsfrei oder findet ihr Risse, die sich entzünden könnte, müssen die Krallen mal wieder geschnitten und gekürzt werden? Besonders in den Wintermonaten solltet ihr hier sehr umsichtig sein, da die Pfoten durch Eis, Schnee, Salz und Splitt noch mehr in Mitleidenschaft gezogen werden. Mehr bezüglich der Pfotenpflege in der Winterzeit, könnt ihr in unserem entsprechenden Artikel nachlesen.

Durch das regelmäßige Abtasten des gesamten Körpers bei der Hundepflege, besteht die Möglichkeit Zecken zu finden und zu entfernen, aber auch Entzündungen, Verletzungen, Schwellungen und Geschwulste zu entdecken und damit frühzeitig diese zu behandeln.

Ferner steht die regelmäßige Zahnpflege zur Disposition, die gerade von klein auf unbedingt Gegenstand der Pflegemaßnahmen sein sollte, damit der Welpe sich früh an die Prozedur gewöhnt und die Maßnahmen damit alltäglich für ihn sind. Was beinhaltet aber die Zahnpflege und wie kann man diese praktikabel umsetzen? Nichts leichter wie das. Lest einfach unseren ergänzenden Magazinbeitrag "Wie sieht die Zahnpflege bei Hunden aus?".

Kommen nun noch die Augen und die Ohren im Hinblick auf die Pflegetätigkeiten hinzu. Mit einem feuchten Lappen könnt ihr die Augenpartie von Knies und Schmutz befreien, reibt aber immer in Richtung Nase, damit nichts in die Augen gerieben wird.

Bei den Ohren sind vor allen Dingen alle Hunderassen mit Hänge- und Schlappohren von Ohrenentzündungen betroffen. Daher sind eine regelmäßige Kontrolle und das Reinigen der Ohren bei diesen Rassen Pflicht, da ansonsten schlimme Infektionen drohen, die schmerzhaft sind, extrem jucken und mitunter fürchterlich übel riechen.

Zu guter Letzt kann es ab und an mal nötig sein, dass der Hund gebadet werden muss, da er sich im Schlamm und Dreck gewälzt hat, oder gar fremden Kot oder Aas zum suhlen entdeckt hat.

Vielleicht noch ein hilfreicher Tipp in Sachen Hundepflege für alle Hundeanfänger:

Gerade die Pflegemaßnahmen und die nachfolgend beschriebenen tiermedizinischen Behandlungen werden nicht von allen Hunden bereitwillig und gern durchgeführt. Besonders ist dies der Fall, wenn die Berührungen und besonderen Situationen, nicht bereits in der sensiblen Phase während der Prägung und Sozialisierung übungsseitig stattgefunden haben und sich damit der Welpe bereits an die Maßnahmen gewöhnt hat.

Um die Prozeduren, die unweigerlich zum Leben und Alltag eines Hundes dazu gehören, angenehmer zu gestalten und den Hund bestens auf den Kontakt zum Tierarzt, Hundesalon und die Behandlungen zu Hause vorzubereiten, gibt es eine effektive und erfolgreich praktizierte Trainingsmethode, die ihr unbedingt kennen solltet: Das Medical Training.

Nehmt euch die Zeit und erfahrt mehr, damit auch euren Hund die zukünftigen Pflegemaßnahmen und tiermedizinischen Behandlungen einfacher von der Hand gehen, ihm seine Unsicherheit genommen, damit eine entspannte Stimmung erreicht wird und er bereitwillig kooperiert.

Kommen wir nun zum Aufgabenfeld rund um den Tierarzt und die veterinärmedizinischen Maßnahmen.

Auch Hunde sind generell nicht vor Krankheiten, Verletzungen, Infektionen, Behinderungen und Vergiftungen gefeit. Zudem bringen die unterschiedlichen Hunderassen etwaige Anlagen für Erbkrankheiten oder genetische Belastungen mit, die ihr je nach Rassehund wiederum in den Rassebeschreibungen findet, um euch einen Eindruck über das jeweilige latente Risiko zu machen, dass bei der Anschaffung bestehen könnte und worauf beim Hundekauf hier zu achten ist.

Um den Hund gegen die eine oder andere externe Gefahr gezielt zu schützen und ein Übertragen auf andere Tiere und Menschen zu vermeiden, ist jeder Hundehalter verpflichtet, die gesetzliche Pflichtimpfungen durchführen zu lassen und diese in regelmäßigen Abständen zu aktualisieren. Daneben gibt es zahlreiche weitere Impfstoffe, die angeraten und situativ wärmstens empfohlen werden. Mehr dazu gibt es in unserem ergänzenden Magazinartikel "Impfungen" zu finden. Da es hier um die Gesundheit und das Wohlergehen eures Hundes geht, raten wir euch unbedingt zur Lektüre des Beitrags und Umsetzung der Maßnahmen bei einem Tierarzt eures Vertrauens.

Neben den Pflichtimpfungen und freiwilligen Impfungen, gehört das Verabreichen von Antiparasitika zum "Pflichtprogramm", um den Hund regelmäßig zu Entwurmen und präventiv wie akut gegen Zecken, Milben, Flöhe etc. zu behandeln. Wie oft dies von euch durchgeführt werden sollte, kommt wiederum auf die Verwendung an, denn ein Jagdhund der regelmäßig im Unterholz im Wald unterwegs ist, mit lebendigem und totem Wild in Kontakt kommt, wird häufiger dem Risiko von Parasiten ausgesetzt, als ein Chihuahua der als Schoßhund primär in der Tasche getragen wird und mit euch auf dem Sofa verweilen darf.

Abschließen wollen wir unseren Ratgeber für Hundeanfänger und Hundeneulinge mit dem Thema Ernährung:

Es gibt verschiedene Formen an Hundefutter, wie ihr in unserem Artikel "Was gibt es für den Hund an Hundefutter" entnehmen könnt.

Ohne näher ins Detail zu gehen, gibt es herkömmliches industrielles Nass- und Trockenfutter, sowie die Rohfütterung bzw. das Barfen.

Sinn und Zweck der Futtergabe, ist das Auffüllen der Energiespeicher, sprich die Futterzusammenstellung und Kalorienzufuhr sollte sich stets am Energieverbrauch orientieren, was wiederum auf den Aktivität- und Belastungsgrad des jeweiligen Hundes im Alltag ankommt.

Füttert ihr mehr wie nötig, droht Übergewicht, mit all seinen Konsequenzen. Ebenso schlecht ist eine Unterversorgung, da auch dies gesundheitliche Schäden hervorrufen kann, mit gefährlichen Defiziten bestimmter notwendiger Inhaltsstoffe.

Es gibt aber auch Nahrungsmittel, die generell für einen Hund Tabu sind, da sie giftig oder extrem schwer bekömmlich sind. Welche dies sind, entnehmt ihr bitte unserem Artikel "Was Hunde nicht fressen sollten!".

Ein guter Ansprechpartner in Sachen Ernährung ist der Tierarzt und der Züchter, bei dem ihr euren Welpen erworben habt. Holt euch also lieber deren Expertise ein, um von Anfang an für die richtige und wohlbekömmliche Ernährung eures Hundes zu sorgen.

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