Was muss ich rund um den Welpenkauf alles beachten?

Ratgeber und Checkliste zum Welpenkauf

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Zuletzt aktualisiert am: 29.9.2021

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Vor dem Kauf und der Anschaffung eines Welpen müssen einige grundlegende Dinge beachtet und hinterfragt werden, damit der Alltag mit Hund ein voller Erfolg wird. Sprich, um eine umfassende Vorbereitung und das Abklopfen diverser zu klärender Fragen rund um die angestrebte Haltung, kommt man nicht herum, um im Sinne des Vierbeiners und aller beteiligten Personen im Haushalt bestmögliche Rahmenbedingungen zu schaffen. 

Denn schließlich soll doch der neue Sozialpartner und seine Familie zueinander passen und der individuelle Hund, mit all seinen Merkmalen und Anlagen, genau dort richtig aufgehoben sein, sprich seine Bezugsmenschen die nötigen art- und rassespezifischen Haltebedingungen bieten können, das notwendige kynologische Wissen mitbringen, um der Haltung und dem Führen des jeweiligen Hundes, im Hinblick auf dessen Bedürfnisse, Triebe und Instinkte, vollumfänglich gewachsen zu sein. Kurz, das Ziel ist es doch, dem Hund gerecht zu werden, damit eine harmonische Hund-Mensch-Beziehung, basierend auf einer tiefen und stabilen Bindung, das Familienrudelglück charakterisiert und der Vierbeiner glücklich in seinem Umfeld ist. 

Folglich werden u.a. folgende Fragen aufkommen:

Welche Hunderasse/Hundetyp ist die richtige - soll es ein Rassehunde-, ein Mischlings- oder Hybridhundewelpen werden? Von wo kann ich den Welpen beziehen und welche Punkte sind diesem Zusammenhang zu beachten? Welche Fehler sind rund um den Welpenkauf bzw. die Anschaffung eines Welpen unbedingt zu vermeiden, damit das Thema Welpe und Hund nicht im Fiasko endet?

Dies sind natürlich nur ein ganz kleiner Bruchteil an Informationen, die es zusammenzutragen und mit den eigenen Wünschen und Lebensbedingungen in Einklang zu bringen gilt, um im weiteren Verlauf hinsichtlich des Welpekaufs, die richtige Richtung einzuschlagen, den passenden Hundewelpen am Ende des Tages zu finden und dessen Herz zu erobern.

Ihr seht, etwas Kopfarbeit im Vorfeld ist nötig, macht euch eure Gedanken, wir für uns wollen euch hierbei bestmöglich unterstützen und daher mit einigen weiteren Überlegungen dazu, in unserem Artikel "Gedanken rund um die Anschaffung eines Hundes" beitragen.

Der Welpenkauf darf auf keinen Fall in einer Hauruck-Aktion münden, da die damit verbundene Verantwortung für das Lebewesen einfach zu groß ist und man sich als zukünftiger Halter für eine längere Zeit an das Tier bindet. Dem will man doch nachkommen und nicht durch eine unüberlegte Anschaffung früher oder später auf Grund etwaiger Problemen den Vierbeiner abgeben und ins Tierheim bringen müssen. Daher handelt bitte in diesem Bezug nicht nur unter emotionaler Sicht, sondern geht bedacht und sachlich in Bezug auf manche Fragen um, damit die abschließende Kaufentscheidung fundamental und nach allem abwägen mit 100%iger Überzeugung getroffen werden kann - voll im Sinne des Hundes und zukünftigen tierischen Partners.

In diesem Artikel werden wir genau diesen wichtigen Fragen nachgehen, die entsprechenden Antworten gemeinsam  herausfinden und weitere hilfreiche Tipps für die Welpensuche euch an die Hand geben. Viel Freude beim Lesen!

Gut vorbereitet auf die Suche nach dem richtigen Welpen

Wenn ihr euch ernsthaft mit dem Gedanken auseinandersetzt, einen Welpen zu kaufen bzw. anzuschaffen, ist es unbedingt notwendig, sich mit einigen Fragen und Themen im Vorgang ernsthaft zu befassen, damit der Entschluss wohlüberlegt und klug geplant ist.

Schließlich geht es darum, optimale Bedingungen für den Alltag mit Hund zu schaffen und dem Hundewelpen artgerechte und rassespezifische Voraussetzungen zu Hause und rund um sein Lebensumfeld zu bieten, damit die gesamte Lebenssituation für beide Seiten angenehm und glücklich für die gesamte Haltedauer verlaufen kann.

Und im Hinblick auf die gesamte Haltedauer möchten wir hier frühzeitig darauf aufmerksam machen, dass je nachdem für welches Hundeindividuum und Rasse ihr euch entscheidet, es sich um eine hohe Lebenserwartung handeln kann, an der eine Menge Verantwortung, Aufgaben, Zeit und leidenschaftlichem Engagement hängen, um den Bedürfnissen des Welpen und Hundes nachhaltig gerecht zu werden. Eingeschlossen sind auch Phasen mit Höhen und Tiefen, die während der Aufzucht und Haltung auf euch Halter zukommen werden.

Denkt daran, dass ein Welpe am Anfang süß und knuffelig ist, ihr den ganzen langen Tag mit ihm spielen und schmusen wollt, aber der Hund grundsätzlich viele Lebensphasen durchläuft, die unterschiedliche und wechselnde Rahmenbedingungen erfordern und es auch Zeiten geben wird, in denen beispielsweise im Seniorenalter des Hundes, Gebrechen, Wehwehchen, Hygieneprobleme und Leid dazukommen werden. Sprich, es werden nicht nur schöne Momente auf euch zukommen, sondern auch Tage mit Sorgen und Ängsten auf dem Lebensweg auftreten und dennoch dieselbe Aufmerksamkeit und leidenschaftlichen Einsatz in letzter Konsequenz, im Sinne des Hundes erfordern.

Daher ist es wichtig, den passenden Hund und Rasse für sich zu ermitteln, da die Haltevoraussetzungen bei einem Labrador Retriever oder Rhodesian Ridgeback, andere Anforderungen notwendig machen, als beispielsweise bei einem Chihuahua, West Highland White Terrier oder Papillon.

Um euch einen besseren Überblick zu verschaffen, wollen wir euch unsere Rassebeschreibungen ans Herz legen. Hier findet ihr alle relevanten Infos zu den unterschiedlichen Rassemerkmalen, viele Erziehungs- und Beschäftigungstipps, sowie die nötigen Anforderungen an die artgerechte und rassekonforme Haltung. Damit gewinnt ihr bestimmt einige neue Erkenntnisse, um euch eine stabilere Informationsbasis zusammenzutragen, bevor ihr konkret eine bestimmte Rasse oder Hund zur Anschaffung in Erwägung zieht. In unserem Artikel „Vor dem Hundekauf stellt sich die Frage: Welcher Hund passt zu mir?“ findet ihr weitere Informationen, die in die Gesamtentscheidung einfließen können.

Singlehaushalt oder Familie mit Kleinkindern

Der Welpe und später ausgewachsene Hund sollte unbedingt zu den persönlichen Bedingungen passen, denn es macht je nach Hunderasse und Hund einen großen Unterschied, ob dieser in einem Singlehaushalt, bei einer großen Familie mit kleinen Kindern oder einem Seniorenehepaar leben soll.

Denn es gibt Hunderassen, die deutlich anpassungsfähiger, menschenbezogener und zudem kinderverträglicher sind, als andere oder eben weitere Wesenseigenschaften mitbringen und im Hinblick auf ihr Temperament veranlagt sind, was gegen oder für die Haltung in den diversen Familienstrukturen spricht. 

Auch wenn man mit der richtigen Expertise und anschließenden Herangehensweise doch einiges in Sachen Sozialisierung und gemeinsamer Umgang mit allen Beteiligten durch eigenes Zutun im Welpenalter tun kann, um die Persönlichkeitsentwicklung des jeweiligen Hundeindividuums mit zu beeinflussen, dennoch passen einfach manche Hunde und Hundetypen besser als andere, zu den jeweiligen Bedingungen und Menschen. 

Diese Tatsache gilt es unbedingt Beachtung zu schenken, denn jede Person oder Familienkonstrukt sind für die speziellen Rassemerkmale und rassespezifischen Besonderheiten eines Hundes geeignet oder eben nicht. Um es etwas plakativer und überspitzter aufzuzeigen: Legt sich eine alleinstehende und gebrechliche Dame im hohen und gesetzten Alter, einen äußerst selbstbewussten, mitunter dominaten Dobermann-Rüden zu, der zudem einen hohen Bewegungsdrang und entsprechendes Auslastungsbedürfnis mitbringt und ferner in einer kleinen Einzimmerwohnung in der Frankfurter Innenstadt wohnt, so wird sowohl die Auslastung als auch das gesamte Zusammenleben, mehr als herausfordernd - dieser Hund passt eher zu einem konsequenten und souverän agierenden Mitdreißiger, der tagtäglich seinem Sport im Freien nachgeht, auf dem Land in einem Einfamilienhaus mit Garten wohnt, Single ist und viel Zeit für den Hund über den Tag verteilt, durch seine selbstständige Tätigkeit hat.  

Kurz, der Personenkreis muss zur Rasse und Hund passen.

Familie und direktes Umfeld in die Entscheidung einbeziehen

Da der Kauf eines Welpen eine weitreichende Entscheidung durch die anfallenden Tätigkeiten einer artgerechten Haltung mit sich zieht, ist es mehr als ratsam, frühzeitig alle Haushaltsmitglieder und die Personen, die unmittelbar in die Betreuung und Verantwortung einbezogen werden sollen, in der Entscheidungsfindung und weitere Planung aktiv zu berücksichtigen und idealerweise eine einstimmige Meinung Pro Welpenkauf zu erzielen, damit alle an einem Strang ziehen.

In einer perfekten Welt und einer Wunschvorstellung übernehmen somit alle verantwortlichen Personen einen Teilbereich der anfallenden Aufgabenfelder der Hundepflege, Ernährung, Erziehung und Ausbildung, Aktivitäten wie Hundesport und Spaziergänge, um nicht ein Haushaltsmitglied mit den Angelegenheiten alleine zu lassen und eventuell zu überfordern. Die Haltung des Welpen und Hundes soll schließlich keine Belastung darstellen, sondern dem gesamten Sozialgefüge weitere positive Energie bringen.

Ein weiterer Grund warum möglichst ein einstimmiger Konsenz hinsichtlich der Welpenanschaffung bestehen sollte, ist die Tatsache, dass insbesondere in Sachen Erziehung, Führen und tagtäglicher Umgang, alle Beteiligten dieselbe Sprache sprechen müssen, sprich aufgestellte Regeln und Grenzen, gleichermaßen konsequent und diszipliniert angewendet werden. Denn Hunde sind äußerst sensible, feinfühlige, kluge und clevere Wesen, die sich den ganzen lieben Tag ein genaues Bild von ihrem gesamten Rudel und den einzelnen Rudelmitgliedern machen können, darausfolgend etwaige Einfallstore bei schwächeren und undisziplinierter agierenden Beteiligten ausmachen und hieraus für sich teilweise unbemerkt einen Vorteil verschaffen - so verändern sich im Handumdrehen bestehende Rudelstrukturen und die bisherige rangniedrigere Position wird zu Lasten eines anderen Rudelmitglieds in der Rangordnung getauscht.

Handelt also in diesem Bezug im Hundealltag nach dem Motto, einer für alle, alle für einen und stärkt insbesondere durch die Führungsrolle als Rudelführer und Autoritätsperson, das jeweilige Familienmitglied, in dem ihr alle miteinbezieht und das Handeln wunschgemäß moderiert. 

Leidet eine Person im Haushalt unter einer Hundehaarallergie?

Damit alle Mitglieder des heimischen Sozialgefüge, Spass und Freude an dem Kauf eines Welpen haben, raten wir im Vorfeld durch einen Allergietest zu prüfen, ob eines der im Haus lebenden Personen an einer Hundehaarallergie leidet.

Dies kann u.U. zum Horror für den Betreffenden werden und sich auf die gesamte Stimmungslage übertragen. Mehr dazu findet ihr in unserem gesonderten Artikel.

Am Ende leidet schließlich auch der „Verursacher“, nämlich der Welpe und Hund.

Es gibt aber auch gute Nachrichten: 

Denn eine potentielle Hundehaarallergie muss noch nicht heißen, dass die Anschaffung eines Welpen völlig ausgeschlossen und illusorisch ist.

Generell muss die Wirkung und das Auslösen einer Hundeallergie nicht bei allen Hunden und Rassen gleichermaßen aussehen, daher wird durch diese Ursache häufig auf Rassen wie den Pudel oder Wasserhunderassen ausgewichen.

Ferner stehen Hybridhunde/Designerhunde bei dem betreffenden Personenkreis hoch im Kurs. Auch hier gibt es nachweislich deutlich weniger Probleme, was eine Hundeallergie anbetrifft.

Das richtige Wohn- und Lebensumfeld muss garantiert sein

Die Deutsche Dogge, der Riesenschnauzer, der Irish Wolfhound, der Rhodesian Ridgeback und der Mastiff gehören allesamt der Kategorie der großen Rassehunde an, werden mitunter auch als Riesenrassen bezeichnet. Und das nicht von ungefähr, schaut man sich mal ihre Gardemaße und entsprechendes Körpergewicht an. Alleine durch die immensen Großenverhältnisse, eignen sich diese Hunderassen nur äußerst bedingt für eine Haltung in einer kleinen Stadtwohnung...denn bei dem einen oder anderen kommt auch noch sein Bewegungsdrang und Auslastungsbedürfnis hinzu, was ausreichend Platzmöglichkeiten in der freien Natur braucht, um rassegerechte Beschäftigungen mit dem jeweiligen Giganten zu unternehmen. Ein großräumiger PKW ist dann zwingend nötig, um von A nach B zu kommen und die entsprechenden geeigneten Freilaufflächen, Hundesportvereine, Hundewiesen, Wald etc. in Stadtnähe zu erreichen. Zumal das Befördern einer derart großen Rasse mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in aller Regel nicht gestattet, oder nur unter sehr begrenzten Platzverhälnissen, engem Getummel, besonderen Haltebedingungen wie Maulkorbpflicht und folglich Stress erlaubt ist - und das wollt ihr eurem Vierbeiner doch sicherlich nicht antun, oder? 

Sehr aktive, bewegungsfreudige und temperamentvolle Hunde, wie viele Hütehunde- und Jagdhunderassen, bringen ebenfalls Rassemerkmale mit, die eher für die Haltung auf dem Land geeignet sind, da sie viel Auslauf benötigen, das Bedürfnis nach einem hohen Aktivitätsgrad in der Natur zeigen und die es eh und je durch ihre ursprünglich angestrebte Verwendung schon immer gewohnt waren, in der Natur als Arbeitshunde zum Einsatz zu kommen und sich dort bei den rassespezifischen Aufgaben, körperlich und geistig einzubringen, ihren Instinkten und Trieben gemäß voll entfalten zu können und somit ausgelastet zu werden. Soll ein so veranlagter Vierbeiner etwa sein Hundeleben an einem Ort verbringen, wo er sich eingeengt und nicht artgerecht aufgehoben fühlt? Bestimmt nicht.

Chihuahua, Papillon, Havaneser und auch Bichon Frisé, sind hingegen allesamt Rassehunde, die sich gut für eine Haltung in der Stadt eignen, sowohl was die Wohnverhältnisse in der Stadtwohnung angeht, als auch die tägliche Auslastung und die damit verbundenen Möglichkeiten innerhalb der Stadt. Hier kann man mit Fug und Recht sagen, dass diese Rassen, geeignete Stadthunde sind.

Neben den Themen Auslastung und angemessene Platzbedingungen, spielen aber auch gesundheitliche Gründe eine Rolle, ob die Haltung einer speziellen Rasse oder Hundeindividuums in der Stadt Sinn macht. Vielfach bringen nämlich gerade großgewachsene Hunde die ein oder andere Rasseprädispositon für Erbkrankheiten, die den Bewegungsapparat betreffen, mit. So leiden zahlreiche Vierbeiner unter den Krankheitsfolgen von Hüftgelenks- oder Ellbogendysplasie, Patellaluxation oder Arthrose. All diese Krankheiten beeinträchtigen die Bewegung, sind mitunter je nach Stadium und Verlauf äußerst schmerzhaft und bedürfen besonderen Lebensumstände, um die Situation einigermaßen erträglich zu gestalten. Im Akutfall müssen unbedingt zusätzliche Belastungen vermieden werden, so dass Treppensteigen oder das Ein- und Austeigen in den Kofferraum absolutes Gift für das Wohlbefinden die aktuelle Konstitution des Hundes sind. Aber auch präventiv sollte man der einen oder anderen Rasse, auf Grund ihres immensen Körpergewichts nicht zumuten, tagtäglich für die Hunderunde, bis in den 4. Stock eines Altbau selber hinauf- und hinabzusteigen - aber einen ausgewachsenen Bernhardiner werdet auch ihr in aller Regel nicht tragen können, um ihm das belastende Treppensteigen zu ersparen.

Ferner sollten bei der Wahl des Welpen und dessen Rassezugehörigkeit, noch weitere Kriterien im Vorfeld abgeklopft werden, damit der Vierbeiner in das Lebensumfeld seiner Familie passt. Wie bereits weiter oben angeschnitten, sind alle anerkannten Hunderassen aus einem bestimmten Zweck gezüchtet worden. Zudem ist die jeweilige Herkunft dieser Rassehunde sehr unterschiedlich. So wurden z.B. Schlittenhunderassen für den Einsatz in sehr kalten Regionen mit viel Schnee gezüchtet, wodurch sie körperlich entsprechend ausgestattet sind und sich für die Haltung in sehr warmen Klimaregionen weniger eignen. Gleiches gilt in der anderen Extreme für Rassen, die den Nackthunden zugerechnet werden. Sie in Alaska, Ostsibirien oder auch in heimatlichen Gefilden mit häufigen Regenperioden und kalten Jahreszeiten zu halten, sollte man sich im Sinne des Hundes ebenfalls überlegen oder aber für entsprechende Bedingungen sorgen. Kurz, die klimatischen Bedingungen sollten ebenfalls zum Hund und der Rasse passen.

Was wollen wir konkret sagen?

Das Lebensumfeld, die Wohnbedingungen und die sonstigen Haltevoraussetzungen müssen zum Hund, ob Rassehund, Hybridhund oder Mischling im Hinblick auf dessen Körperstatur, Bewegungs- und Auslastungsbedürfnis und sonstiger physischer und psychischer/mentaler Eigenschaften passen.

Checkt also vor dem Welpenkauf, ob eure Wohn- und Lebensverhältnisse generell eine artgerechte Hundehaltung zulassen und welche Hunderassen für die aktuellen Rahmenbedingungen (z.B. Platzbedarf Wohnraum, Garten, Stadt/Land u.a.) in Frage kommen, bevor ihr euch auf einen bestimmten Hund oder Rasse festlegt. Er mag euch noch so sehr visuell gefallen, dennoch müssen seine Bedürfnisse und Merkmale mit euch und eurer Wohnsituation zusammenpassen.

Abschließend wollen wir nochmals betonen, dass natürlich nichts unmöglich ist, was die Haltung eines bestimmten Hundes an einem bestimmten Ort betrifft, solange dies unter tierschutzrechtlichen, artgerechten und rassespezifischen Bedingungen geschieht. Denn letztlich kommt es natürlich auch auf den Einsatz und das Engagement jedes einzelnen Halters an, wieviel Zeit und Mühe dieser bereit ist auf sich zu nehmen, um seinem Vierbeiner bei einer Haltung in der Stadt, die richtigen Bedingungen für dessen artgerechte Auslastung zu bieten. Wird dem entsprechend den Rasseanforderungen nachgekommen, so kann ein großer Hund seine Regenerations- und Schlafzeit durchaus auch in einer Stadtwohnung zur Genüge nachkommen. Ihr seht, vieles ist denk- und machbar.

Weiterhelfen werden euch sicherlich unsere Rasseporträts, da wir hier wichtige Informationen für die artgerechten Haltung der jeweiligen Rasse, bereithalten.

Wieviel Zeit bleibt mir für die Aufgaben rund um die Welpenaufzucht und die Hundehaltung?

Ein Welpe bringt jede Menge Spass und Freude in den Alltag, anderseits bedeutet es viel viel Arbeit, die für die artgerechte und rassespezifische Aufzucht eines Welpen notwendig ist. Besonders in den ersten Lebenswochen nach der Übernahme des Welpen vom Züchter wird intensiv und arbeitsreich, mit jede Menge substantieller Aufgaben vollgepackt, die es nicht mal eben so möglich machen, einen Hundewelpen nebenbei mit durchzuschleifen - nein, dafür sind die zahlreichen Dinge einfach für dessen Integration, Persönlichkeitsentwicklung, Aufbau der Bindung und Beziehung Hund/Mensch und anstehenden Erziehungsmaßnahmen auf dem Weg zu einem gehorsamen, führigen, sozialverträglichen Hund zu wichtig.

Und viel Arbeit bedeutet entsprechend in der Anfangszeit viel Zeit und ein gutes Zeitmanagement, um allen notwendigen Schritten der Welpenentwicklung genug Aufmerksamkeit und Ernsthaftigkeit zu schenken, die in dessen sensible Phase gepackt werden müssen, damit der Hundewelpe optimal auf das wahre Hundeleben vorbereitet wird.

Wieviel Arbeit und Einsatz eurerseits hierfür notwendig ist, welche Themen anstehen und sorgfältig angegangen werden müssen, erfahrt ihr in unserem sehr ausführlichen und wissenswerten Artikel „Die Entwicklungsphasen von Hundewelpen“. Wir möchten euch die Zeit zum Lesen ans Herz legen, denn hier erhaltet ihr einen breiten Überblick über die biologischen Entwicklungsschritte der einzelnen Welpenphasen und die damit verbundenen Aufgaben zur Prägung, Habituation, Sozialisierung, Integration, Erziehung und Ausbildung, Ernährung und Pflege eines Hundewelpen.

Da die Hundehaltung nicht mit der Welpenzeit endet, auch wenn in dieser relativ kurzen Zeitphase die Aufgaben geballt auf uns Halter zukommen, sondern sich die Aufgaben und Herausforderungen während der weiteren Lebensphasen vom Junghund, über die Adoleszenz bis hin zum Seniorenhund verschieben und in einem dynamischen Prozess verändern, muss jedem Hundeinteressierten klar sein, dass der Hund einen gewissen Zeitanspruch des eigentlichen Tages mit seinem Halter für sich beansprucht - er will ausreichend Zeit mit seinen Bezugsmenschen verbringen, sich dabei ausgelassen entfalten und bei den art- und rassespezifischen Beschäftigungen, ein intensives Miteinander mit viel Spaß und Freude, verbringen.

Ist also ein Welpe und heranwachsender Vierbeiner mit euren Lebensbedingungen zeitlich vereinbar oder nicht? Seid ihr zu Veränderungen bereit und sind diese realistisch möglich? 

Gerade in den Anfangswochen, in denen unzählige Lernerfahrungen, Erziehungsinhalte und Entwicklungsschritte anstehen, die einen signifikanten Beitrag im Hinblick auf die Ausbildung und Formung der individuellen Persönlichkeitsstruktur und den Rahmenbedingungen für das Zusammenwirken als Team den Alltag prägen werden, ist die Anwesenheit der Hauptbezugsmenschen das A und O, denn wie sonst soll der Welpe eine optimale Bindung zu seinen Menschen aufbauen, in Sachen Umgang mit Menschen, Artgenossen, artfremden Tieren und allen sonstigen Umwelteinflüssen des alltäglichen Hundelebens geschult werden und die wichtigen erzieherischen Maßnahmen lernen, sei es das Lösen im Freien und dem Erlangen der Stubenreinheit, Teilnahme am Welpenkurs in der Hundeschule, Leinenführigkeit und Freifolge, Grundgehorsam, aber auch Themen wie Hundepflege, Fütterung oder notwendige Erstuntersuchungen beim Tierarzt und damit verbundene Gewöhnung an das Auto und Autofahren - es steht unwahrscheinlich viel in kompakter Form in den ersten Wochen an, was mit dem bisherigen Alltag unter einen Hut gebracht werden muss, um dem Welpe vollumfänglich gerecht zu werden.

Um es kurz zu machen:

Als potentieller Hundehalter muss man sich die ernsthafte Fragen stellen, ob man mit allem Wenn und Aber, auf Dauer ausreichend Zeit investieren kann und will, um den Bedürfnissen des Hundewelpen und Hundes während seines gesamten Hundelebens in schönen, herausfordernden und mitunter schweren Phasen, mit vollem Einsatz und Leidenschaft nachzukommen.

Besonders in der Welpenfrühphase wird man hier und da nicht umherkommen, seine eigenen Interessen und Wünsche auch mal hinten anzustellen, damit man sich voll und ganz auf die Persönlichkeitsentwicklung des neuen Sozialpartners konzentrieren und den Aufgaben als  "Erziehungsberechtigter" vollumfänglich widmen kann. Gerade als "Baby" und heranwachsender Hund brauchen Welpen viel Fürsorge, Aufmerksamkeit und persönliche Zuwendung. Seid aber gewiss - das zahlt sich auf alle Fälle für das gemeinsame Miteinander auf dem weiteren Lebensweg aus.

Kurzum, kann ich als zukünftiger Halter ausreichend Zeit investieren um mich um die Belange des Welpen und Hundes, unter Beachtung der unterschiedlichen Anforderungen einer jeden Rasse, im ausreichenden Maße zu kümmern? (z.B. Zeitaufwand Pflege, Erziehung, Gassi, tägliche Beschäftigung uvm.)

Muss ich den Hund perspektivisch länger über Tag alleine lassen?

Eine sehr zentrale Frage bei der Entscheidung über den Kauf eines Welpen und Hundes und der entsprechenden Auswahl einer bestimmten Hunderasse, ist die der täglichen Betreuung des Vierbeiners.

Muss der Welpe und Hund nach einer Eingewöhnungsphase täglich länger alleine zu Hause verweilen, da alle Personen entweder zur Arbeit oder zur Schule müssen? Oder ist stets jemand anwesend, da dies mit der Arbeit oder den sonstigen Beschäftigungen gut zu organisieren ist? Im besten Fall darf der Vierbeiner gar mit zur Arbeit als Bürohund mitgenommen werden. Sollte dies der Wunsch sein, lest eingehend unseren Artikel „Geht der Hund mit ins Büro & an den Arbeitsplatz“, der die grundsätzliche Thematik und die Besonderheiten, die es im Vorgang zu klären gilt, abhandelt.

Ist von vornherein aber klar, dass der Welpe und Hund für einige Stunden, halbtags oder ganztags alleine bleiben muss und dennoch ihr euch für die Anschaffung eines Vierbeiners entscheidet, so sind unbedingt frühzeitig die richtigen Trainings- und Ausbildungsmaßnahmen mit dem Welpen zu absolvieren, damit ihm das Alleinsein behutsam beigebracht wird, er sich an diese Situation im frühen Stadium Schritt für Schritt gewöhnen kann und dies damit für ihn zu einem ein Normalzustand wird. Mehr dazu findet ihr hier. Denn ansonsten können die Auswirkungen des Alleinseins hoher Stress, psychischer Druck, Verlust- und Trennungsangst bedeuten, was sich wiederum in Verhaltensproblemen äußern und für alle Beteiligten zu einer extremen Belastung werden kann.

Als weitere Möglichkeit könnt ihr natürlich im Vorfeld des Welpenkaufs mit Familienangehörigen, Bekannten und Freunden euch unterhalten, ob sie gewillt sind, die Betreuung des Welpen und Hundes über Tag mit zu übernehmen.

Zu guter Letzt wollen wir noch auf die Betreuungsprofis hinweisen, denn eine gute Variante der Hundebetreuung auf Zeit, übernehmen externe Dienstleister wie Hundepensionen, Hundetagesstätten (HUTA) und Hundesitter, gegen Entgelt. Welche Tätigkeiten und Betreuungsumfang die jeweilige Berufsbezeichnung zu Verfügung stellt, erfahrt ihr in unseren jeweiligen Artikeln.

Wohne ich zur Miete, dann muss ich vor dem Kauf den Mietvertrag prüfen

Solltet ihr über die Anschaffung eines Rassehunde-, Mischlings- oder Hybridhundewelpen nachdenken und zugleich in einer Mietswohnung euer zu Hause haben, so stellt vor dem Kauf eindeutig fest, ob Haustiere und Hunde ausdrücklich gestattet sind.

In aller schlimmster Konsequenz kann es euch ansonsten blühen, dass ihr das Mietobjekt aufgeben müsst, direkt vom Vermieter eine Kündigung ausgesprochen bekommt, Ärger mit Nachbarn entsteht oder ihr gar über das Abgeben des Vierbeiners nachdenken müsst. Und der zuletzt genannte Punkt darf unter keinen Umständen im Sinne des Lebewesens eine Option darstellen.

Gerade der Aspekt des enge Zusammenlebens in einem Mehrfamilienhaus darf z.B. in Bezug auf das individuelle Bellverhalten des Hundes nicht außer Acht gelassen werden, denn das individuell empfundene Lärmbelästigungsgefühl jedes einzelnen Mitbewohners, kann sehr different sein und schnell Gegenstand etwaiger Auseinandersetzungen mit anderen Mietern sein. Was das bedeutet, könnt ihr gerne in unserem ergänzenden Artikel nachlesen.

Unser Rat: Lest den Mietvertrag und tauscht euch zusätzlich mit dem Vermieter und den sonstigen Anwohnern aus, damit möglichst eine Entscheidung fallen kann, die von allen Parteien getragen wird.

Wie sahen meine bisherigen Urlaubsgewohnheiten aus?

Bevor der Welpe endgültig gekauft wird und zu Hause einzieht, solltet ihr eure bisherigen Urlaubsgewohnheiten checken, ob diese auch nur ansatzweise in gewohnter Form zukünftig mit dem Vierbeiner umzusetzen sind. Oder seid ihr bereit, den Urlaub in Zukunft anders zu planen und gestalten, um den Vierbeiner z.B. mit dem Wohnmobil, auf die Reisen zu nehmen? 

Solltet ihr aber Anhänger von Fernreisen mit dem Flugzeug sein und möchtet euere Unabhängigkeit nicht aufgeben, so sollte auf jeden Fall ein Plan B gut durchdacht werden.

Ob es dann die Familie, Freunde oder der Dienstleister wie ein Hundehotel oder die Hundepension ist, eine adäquate Betreuung muss für den Welpen und Hund gewährleistet sein und bestenfalls bereits in den frühen Lebensphasen zur Gewöhnung getestet und umgesetzt werden.

Soll die professionelle Hundebetreuung die gewünschte Beaufsichtigung übernehmen, lohnt es sich unseren Magazinartikel „Hundebetreuung für die Ferien- & Urlaubszeit“ zu lesen.

Habe ich sonstige Haustiere und wie kann dies mit Hund zukünftig aussehen?

Die Themen Prägung, Habituation und Sozialisierung nehmen einen großen Stellenwert in der frühen Welpenentwicklung ein. Hierzu gehört natürlich auch die Begegnung mit anderen Tieren und Artgenossen, allen voran muss der Welpe an Katze, Hund oder andere Haustieren mit hohem Einfühlungsvermögen herangeführt werden, damit ein Zusammenleben in einem Haushalt gut funktionieren kann.

Da unzählige deutsche Haushalte Katzen und Hunde halten und diese häufig miteinander Vergesellschaften, haben wir uns diesem Thema in einem gesonderten Magazinbeitrag angenommen, hilfreiche Praxistipps für ein erfolgreiches Zusammenführen und den gemeinsamen Alltag bereitgestellt.

Ferner ist es häufig auch das angestrebte Ziel, zum bisherigen Ersthund ein weiteres Rudelmitglied aufzunehmen und zukünftig einen Mehrhundehaushalt zu führen. Auch diesbezüglich müssen einige relevante Dinge im Vorfeld abgeklopft werden, damit die Rudelerweiterung von Erfolg gekrönt ist und sich keine der Parteien zurückversetzt und auf die Füße getreten fühlt, schließlich wird ein Ankömmling plötzlich im Revier des Stammhalters eintreten, was durchaus zu Komplikationen, je nach Hundeindividuen, führen kann. Auch in diesem Zusammenhang wollen wir euch nicht alleine lassen und wertvolle Hilfestellungen geben. Wo? Klickt einfach hier.

Also prüft frühzeitig in welcher Lebenssituation ihr steckt, ob der Welpe auf dem Bauernhof mit Pferden, Kühen, Hühnern und sonstigen Nutztieren leben und klarkommen soll, oder es um eine Zusammenführung im Familienhaushalt mit einer Katze, Hasen oder einem anderen Vierbeiner geht. Jede Situation ist anders und stellt eine andere Herausforderung dar und erfordert ein unterschiedliche Herangehensweise.

Jeder potentielle Hundekäufer sollte sich somit hinterfragen, was es für psychische Belastungen für einen Neuankömmling und/oder bereits heute im Haushalt lebende Tiere bedeutet, plötzlich den unangefochteten Status des Alleinherrschers zu verlieren, zukünftig in einem Sozialgefüge mit anderen Tieren zu leben, Revier und Ressourcen teilen zu müssen und nicht mehr die alleinige Aufmerksamkeit und Zuneigung der Bezugsmenschen zu erfahren. 

Welche Kosten kommen durch die Hundehaltung auf mich zu und kann bzw. will ich diese aufbringen?

Die Kosten für die komplette Hundehaltung inklusive Hundekauf, sind nicht unwesentlich und können schnell zu einer Dauerbelastung je nach Haushaltsbudget werden. Dies wird häufig unterschätzt.

In die Kostenbetrachtung müssen alle einmaligen und wiederkehrenden Aufwände einfließen, die wir sehr detailliert in unserem Artikel „Was kostet die Hundehaltung?“ beschrieben und aufgeschlüsselt haben, damit am Ende des Tages die Anschaffung eines Welpen gut durchkalkuliert ist und nicht in einem finanziellen Desaster endet.

Da die Kosten je nach Hunderasse sehr unterschiedlich aussehen können, denn immerhin sprechen wir über Themen wie Ernährung, Gesundheit, Pflege, Hundesport, Hundeschule, Accessoires wie Leine, Halsband, Hundebox uvm., solltet ihr vor der finalen Entscheidung für eine bestimmte Rasse, ein wenig Zeit in die Recherche und Informationssammlung stecken, damit ihr am Ende des Tages die für euch passende Hunderasse definieren könnt. Hierzu helfen euch garantiert unsere Rassebeschreibungen in der Rubrik Rassen.

Welche Voraussetzungen muss ich je nach Hunderasse beachten?

Je nachdem welcher Rassehund, Mischling oder Hybridhund euch grundsätzlich vorschwebt, muss euch von vornherein klar sein, auf was ihr euch je nach Hundeindividuum einlasst und wie hoch der zeitliche Aufwand über alle Kategorien der Hundehaltung anfallen wird, um dem jeweiligen Vierbeiner mit all seinen Mitbringsel, physisch und psychisch, art- und rassegerechte Lebensbedingungen zu bieten.

Was wollen wir damit sagen?

Es ist notwendig, Beschäftigung, Fütterung, Hundepflege und alle weiteren Bereiche der Hundehaltung, an den Bedürfnissen, Trieben und Instinkten, sowie physischen und psychischen/mentalen Anlagen und Eigenschaften des jeweiligen Hundes auszurichten, damit der betreffende Hund sich im Alltag art- und rassegemäß einbringen und entfalten kann, gefördert und gefordert wird, um letztlich für seine Auslastung zu sorgen. Kurz, der Hund muss vollumfänglich auf seine Kosten kommen, gezielt Reizpunkte gesetzt werden, damit auf kontrollierte Weise er seine Qualitäten und natürlichen Triebe ausleben kann, er folglich ausgeglichen und zufrieden ist, was am Ende zu seinem Wohlbefinden, einer stabilen Gesundheit und Erhalt der Leistungsfähigkeit beiträgt.

Es macht also einen gewaltigen Unterschied, ob ihr eine äußerst bewegungsfreudige, agile und temperamentvolle Jagdhunderasse mit ausgeprägtem Jagdtrieb, starkem eigenen Willen, Selbständigkeit und Durchsetzungsvermögen, 60 cm Widerristhöhe und 45 kg purer Muskelmasse und pflegeleichtem Haarkleid anschafft, oder ob es ein langhaariger und kleingewachsener Gesellschaftshund ist, der unwahrscheinlich viel Zuwendung einfordert, rund um die Uhr an den Fersen seiner Hauptbezugsperson klebt, den Innenbereich des Hauses bevorzugt und die Lieblingsbeschäftigung und das Hauptbedürfnis für den inneren Seelenfrieden, ein paar Stunden Zweisamkeit auf dem Sofa bedeuten.

Andersherum ist es aber ebenso entscheidend, eure beabsichtigte Verwendungswünsche in die Auswahl des geeigneten Kandidaten einfließen zu lassen. Denn beasichtigt ihr mit eurem zukünftigen Begleiter an einer speziellen Hundesportart, wie dem Turnierhundesport oder Gebrauchshundesport, wettkampfseitig teilzunehmen, so eignen sich nicht alle Hunde für die einzelnen Disziplinen, oder werden sogar je nach Hundesportart nicht zugelassen. Sprich, auch in diesem Bezug muss man sich vorab genau kundig machen.  

Gleichermaßen gilt dies aber auch für die täglichen Freizeitaktivitäten. Ihr seid aktive Läufer und geht jeden Tag 8-10 Km joggen und euch schwebt vor, dass euer Vierbeiner daran teilhaben soll? Oder habt ein Pferd, mit dem ihr regelmäßig ausreitet und der Hund bei den Reitausflügen zukünftig dabei sein soll? Gute Idee - allerdings muss der Hund auch dazu in der Lage sein, ohne dass er körperlich/geistig überfordert wird und etwaige gesundheitliche Schäden erleidet. Sprich, geeignete Hunde müssen lauf- und bewegungsfreudig, ausdauernd und geländegängig sein, dürfen keine gesundheitliche Vorbelastungen mitbringen.

Ein weiteres Thema, was ihr als mögliche Hundehalter rund um die Vorbereitungen zum Welpenkauf im Auge haben solltet, ist die Tatsache, dass manche Hunderassen in Deutschland und einigen weiteren Staaten als sogenannte Listenhunde/Kampfhunde gelten und diese nur bedingt angeschafft und gehalten werden dürfen, zudem sich mit besonderen Haltebedingungen konfrontiert sehen. Und dies kann je nach Aufenthaltsort und Wohnort länderspezifisch eine vorherige Genehmigungspflicht, über Leinenpflicht und Maulkorbzwang, bis hin zu Halteverboten gehen. 

Wie groß die Diskrepanz hier sein kann, veranschaulichen die beiden Beispiele mit dem Deutschen Schäferhund und Rhodesian Ridgeback. Beide Rassen sind in allen deutschen Bundesländern problemlos als Begleiter zu halten, fährt man allerdings in die Schweiz, so sieht die Sachlage deutlich anders aus - daher gehört es zu den Hausaufgaben rund um die anstehende Reise mit Hund, sich umfassend über etwaige Einschränkungen beim Führen des Hundes im Ausland und zahlreicher weiterer Faktoren, zu informieren. Mehr dazu hier.

Um euch einem dezidierten Überblick über die gesetzlichen Rahmenbedingungen für das Halten und Führen eines Hundes im Allgemeinen und im Hinblick auf Hunderassen, die von Rechtswegen als Hunde mit erhöhtem Gefährdungspotential bewertet werden, im Speziellen zu machen, steht für euch unser umfangreicher Leitartikel "Die private Hundehaltung in Deutschland" zur Lektüre bereit.

Ferner kann es je nach Bundesland notwendig sein, dass ihr einen Sachkundenachweis bzw. Hundeführerschein nachweisen müsst, um z.B. einen Hund unangeleint im Freien laufen lassen zu dürfen. Sprich es kann notwendig sein, dass ihr alleine und/oder mit eurem Hund im Team eine Prüfung ablegen müsst, um etwaige Vorschriften zu erfüllen oder Einschränkungen hinsichtlich des Ausführens erlangen müsst. 

Zu guter Letzt wollen wir auf die verpflichtende Anmeldung des Hundewelpen zur Hundesteuer, bei der jeweiligen Gemeinde in der ihr euren Wohnsitz habt, hinweisen. Dies ist gesetzlich vorgeschrieben.

Da euer Welpe irgendwann soweit ist und in der Öffentlichkeit geführt wird, ist zudem die Absicherung einer Hundehalterhaftpflichtversicherung, gegen Personen-, Sach- und Vermögensschäden mehr als ratsam, da sie vor hohen finanziellen Schäden schützt, die euer Hund durch sein Verhalten Dritten zuführt. Wie weit dies gehen kann, könnt ihr hier nachlesen.

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Woher kann ich den Welpen beziehen?

Wenn man sich einen Hundwelpen anschaffen möchte, steht sofort die Frage im Raum, woher? Es gibt einige Bezugsquellen, die hierfür in Frage kommen. Anlaufstelle können erfahrene Rassehundezüchter, Tierheim, privater Züchter und andere Quellen sein. Es kommt dabei auf einige Dinge an, z.B. welche Art von Hund es werden soll, Rassehund, Hybridhund oder Mischling. Die wichtigsten Kriterien, die dabei zu beachten sind, werden wir in den weiteren Ausführen abhandeln.

Gewerblicher Züchter, Tierheim, privater Züchter und Hundehändler

In unserem ersten Abschnitt haben wir die Voraussetzungen und Fragen abgehandelt, mit denen sich jeder potentielle Welpenkäufer und Hundeinteressierte weit im Vorfeld des Kaufs und der endgültigen Entscheidung über die Anschaffung jeder Art von Vierbeiner auseinandersetzen sollte, um eine wohlüberlegte und kluge Entscheidung auf Basis sachlicher Argumente treffen zu können. Wir wollen nicht verhehlen, dass der Welpenkauf ein hochemotionales Erlebnis ist und viele Hundeliebhaber, sich insbesondere auf Grund des äußeren Erscheinungsbilds präferierter Hunderassen auf diese schon früh eingeschossen haben, aber zum Wohlwollen aller Beteiligten, einiges mehr als das Äußere zum richtigen Welpen und Hundeindividuum am Ende führen sollte - wie im wahren Leben sollte es auch in diesem Zusammenhang ein stückweit nach dem Motto, "Auf die inneren Werte kommt es an", gehen. 

Im zweiten Schritt wollen wir nun uns die möglichen Bezugsquellen zum Kauf eines Welpen und die damit verbundenen Rahmenbedingungen und relevanten Kernthemen befassen, die es ebenfalls im Überlegungsprozess und in der Umsetzung der Anschaffung zu beachten gilt.

Steht fest, dass euer zukünftiger Hundewelpe einer anerkannten Hunderasse angehören soll, so habt ihr die Möglichkeit, diesen von einem gewerbsmäßigen Rassehundezüchter zu erwerben, der über einen Rassehundezuchtverein organisiert ist, demnach seinen Zuchttätigkeiten nur nach festen Regularien mit Rassestandard, Zuchtordnung und Zuchttauglichkeitsprüfung seiner Zuchthunde etc. nachgeht und sich entsprechenden Kontrollmechanismen im Hinblick auf Zustand der Zuchtstätte, Haltebedingungen der Zuchthunde, Welpenabnahme vor Weitervermittlung, früheste Trennung von Muttertier und Wurfgeschwister nach der 8. Lebenswoche bereitwillig anschließt, um möglichst gesunde, rassetypische und wesensfeste Welpen zu züchten und unter bestimmten Standards mit offiziellem Kaufvertrag, rassespezifischen Gesundheitsunterlagen (z.B. zum Ausschluss möglicher Erbkrankheiten), Ahnentafel usw. zu verkaufen und an die zukünftigen Besitzer abzugeben. 

Ferner können natürlich Welpen auch über ein Tierheim oder eine Tierschutzorganisation adoptiert werden, sei es von einer deutschen Niederlassung oder einer Kooperationspartnerschaft aus dem Ausland. 

Die dritte potentielle Bezugsquelle ganz neutral betrachtet, sind Hobbyzuchten und private nicht gewerbsmäßig tätige Züchter, die hin und wieder Welpen nachzüchten, aber keinen definierten Standards und Zuchtbestimmungen unterliegen.

Generell gilt es bei allen Bezugsquellen genau hinzuschauen, wie der Zustand der Tiere, die Haltervoraussetzungen und der Umgang mit den Hunden ist, da es wie in jeder anderen Branche, qualitativ Bessere und weniger Gute gibt. Sicher ist sicher. 

Zwei Welpen in einer Kiste im Auto - Vorsicht vor Welpenhandel auf dem Auto heraus!

Weiter wollen wir im Zusammenhang mit dem Welpenkauf einen wichtigen Hinweis an dieser Stelle loswerden:

Der Tierschutz und das Tierwohl aller beteiligten Hunde liegen uns sehr am Herzen! 

Daher ist es uns eine absolute Herzensangelegenheit, im Sinne der Hundezucht im Allgemeinen und aller Welpen und zur Zucht eingesetzten Hunde im Speziellen, vor jeglichen dubiosen Hundehändlern zu warnen. Unter zum Teil desaströsen Lebens- und Haltebedingungen werden Hunde im In- und Ausland zur Zucht missbraucht, in viel zu kurzen Abständen immer wieder gedeckt, um möglichst häufig gebärende Hündinnen zu haben, damit mit den Nachzuchten in regelmäßigem Turnus Profit erzielt wird. Und dies geschieht unter Bedingungen, die weder tierschutzkonform noch artgerecht sind, Hauptsache schnelles und einfaches Geld wird verdient. Die Leidtragenden sind die "Zuchthunde" und ihre Nachkommen, die nach wenigen Wochen der Mutter entrissen werden, um sie dann auf Rasthöfen, über den Internethandel via Auktionsplattformen, Zeitungsanzeigen im Kleingedruckten, Flohmärkten und sonstiger fragwürdiger Angebots- und Verkaufsörtlichkeiten zu verkaufen. Dies geschieht ausschließlich gegen Cash, damit keine Rückverfolgung möglich ist, zudem sind die Welpen in aller Regel weder gesundheitlich gecheckt, noch mit nötigen Entwurmungen und Impfungen versorgt, so dass zahlreiche neugeborene Hundewelpen, krank, verlaust und voller Würmer sind, häufig die nächsten Lebenswochen nicht überleben. Sollten Papiere versprochen werden, sind diese oftmals gefälscht, nur um das Vertrauen der Laien zu gewinnen. Wie wenig den Hundehändler das Leben jedes einzelnen Welpen etwas Wert ist, zeigt die Tatsache, dass skrupellose Händler sogar die jungen Hunde via Paket an die Käufer versenden und deren Schicksal damit bevor sie beim Käufer eintreffen, bereits besiegelt ist. Abscheulich.

Handelt also nach dem Leitspruch: Augen auf beim Welpenkauf.

Um wichtige Anregungen und Hilfestellungen zu erhalten, haben wir in unserem Magazinartikel „Wir wollen einen Hund. Vom Züchter oder aus dem Tierheim?“ die Thematik bereits aufgegriffen und wertvolle Tipps ausgeführt, die euch sicherlich für den Welpenkauf und bei der Auswahl der für euch richtigen und passenden Bezugsquelle unterstützt.

Rassehund, Mischling oder Hybridhund?

Um die richtige Bezugsquelle ausfindig zu machen, sollte irgendwann während der Entscheidungsfindung für den Welpenkauf klar werden, ob ihr euch für einen Rassehund, Mischlingshund oder Hybridhund entscheidet, denn je nachdem wird sich die Suche dann besser konkretisieren lassen.

Warum?

Sollte die Wahl auf einen Mischling oder bestimmte Hybridhunderasse nämlich fallen, dann scheiden alle Rassehundezüchter von vornherein aus, da sie sich ausschließlich auf die Reinzucht der anerkannten Hunderassen der Fédération Cynologique Internationale (FCI), dem weltgrößten kynologischen Dachverband, konzentrieren.

Im Hinblick auf einen Mischlingshundewelpen, bleiben auch nur private Anbieter, die durch eine unbeabsichtigte Trächtigkeit ihrer Hündin zu Mischlingswelpen gekommen sind und diese abgeben oder gezielt, oder Hobbyzuchten, die ab und an mit ihren "Zuchthündinnen" durch Kreuzungen mit anderen Rassen und Hunden für Mischlingswelpen sorgen. Ferner kann aber auch das ein oder andere Tierheim an dieser Stelle weterhelfen, wenn dieses Mischlingswelpen aufgenommen hat und nun geeignete Besitzer sucht, oder eine trächtige Hündin, die bereits in ihrer Obhut ist, wirft und die Neugeborenen vermittelt werden. 

Bei den Hybridhundewelpen kommen primär private Züchter/ gewerbsmäßige Züchter, die sich auf die Zucht mit Designerhunden spezialisiert haben, als Bezugsquelle in Frage - sprich auch hier scheiden zumindest einmal die Rassehundezüchter als Anlaufstelle aus.

Um nochmals einen besseren Überblick über den Unterschied der drei Hundearten zu erhalten, haben wir verschiedene Artikel mit den Titeln „Der Rassehund“, „Der Mischlingshund“ und „Der Hybridhund“ im Magazin bereitgestellt. Damit sollte ihr nochmals wertvolle Erkenntnisse und hilfreiche Infos zu den unterschiedlichen Hunden zusammentragen können, um die eigenen Wünsche in ein Anforderungsprofil zu subsumieren und dann mit den Merkmalen der potentiellen Hunde besser in Einklang bringen zu können. So könnt ihr euch ideal an den passenden Hund sukzessive herantasten.

Keine Ad-Hoc Entscheidungen und Handlungen

Je nachdem wo einen die Urlaubreise hinführt, stößt man immer wieder vor Ort auf den Anblick von Straßenhunden oder wird mit dem Leid von Hunden in Tierauffangstationen konfrontiert. 

Ebenso kann man aber auch rein zufällig durch Urlaubsbekanntschaften, mit einer bis dato unbekannten Rasse und deren aktuellem Wurf in Kontakt kommen oder innerhalb einer Unterhaltung auf zuckersüße Mischlingswelpen von unmittelbaren Anwohnern um die Ecke des Ferienbungalow aufmerksam gemacht werden. 

Wie auch immer, seien es nun die Kinder der Familie oder die Erwachsenen selber, das Interesse die neugeborenen Welpen zu besuchen, ist in aller Regel schnell geweckt. Und dann ist es auch ebenso schnell durch den Anblick der tapsigen Welpen geschehen, die Kinder liegen ihren Eltern die nächsten Tage in den Ohren und schwupps, wird Hals über Kopf entschieden, einem dieser Hundewelpen ein neues Zuhause zu schenken und ihn nach Deutschland mitnehmen zu wollen - ohne sich großartig Gedanken über die Haltung und Folgen inklusive Einreisebestimmungen zu machen. 

Was dies u.U. für Konsequenzen haben kann, haben wir in unserem Artikel "Worauf ist bei der Adoption eines Hundes aus dem Ausland zu achten?" thematisiert.

Wie brisant, gefährlich und rechtlich bedenklich das Mitbringen eines Welpen oder Hundes aus dem Ausland sein kann, ist durch die Einfuhr eines Kangal-Welpen, der mit Tollwut infiziert war und den Weg nach Deutschland geschafft hat, aktueller denn je. Stelle man sich nun die Tragweite vor, wenn dieser junge Hund Kontakt zu Katzen, Hunden oder Wildtieren ohne Impfschutz gegen Tollwut gehabt hätte und die tödlich verlaufende Infektion übertragen worden wäre, dann hätte dies in einem absoluten Desaster enden können. 

Ferner stellt aber auch jede Hauruck-Aktion im Hinblick auf die Welpenanschaffung generell ein Problem dar, denn schließlich entscheidet man sich für die Aufnahme eines tierischen Partners nicht für die nächsten zwei Wochen, sondern je nach Rasse durchaus für die nächsten 15 Jahre. Und dies sollte nicht durch die Euphorie einer ausgelassenen Urlaubsstimmung passieren oder weil man sich soooo sehr in einen Welpen bei Freunden verliebt hat und noch am selben Abend impulsiv für die Mitnahme entscheidet. Nein, die Entscheidung für oder gegen einen Welpenkauf, muss aus Rücksicht auf den Hund, wohlüberlegt und langfristig angelegt sein.

Also, bitte niemals im Urlaub schnell mal so einen Hundewelpen aus Mitleid oder Liebe auf den ersten Blick adoptieren bzw. anschaffen. Gleiches gilt für unüberlegte Handlungen rund um den Welpenkauf zu Hause, der aus reiner Spontanität heraus erfolgt.

Jeglicher Welpenkauf muss gut geplant und perspektivisch durchdacht werden, wenn einem wirklich der Welpe und Hund am Herzen liegt.

Vorsicht bei Anbietern von vielen verschiedenen Rassen

Solltet ihr bei der Welpensuche während eurer Recherchen auf einen Anbieter stoßen, der viele verschiedene Hunderassen gleichzeitig anbietet, so ist Skepsis, Misstrauen und äußerste Obacht angebracht. 

Wie will dieser Anbieter die notwendige Expertise über zahlreiche verschiedene Rassen haben und sich zugleich um eine derart große Anzahl an Hundewelpen artgerecht kümmern, bedenke man, dass eine Hündin im Durchschnitt 5-6 Welpen zur Welt bringt. Werden dann 4 oder 5 Hunderassen angeboten, müssten mehrere Angestellte sich um die Bedürfnisse und Themen rund um die Welpenaufzucht einer dieser Rassen kümmern, denn für eine Person alleine oder als Privatzüchter mit der Familie, kann dies nur unzulänglich ablaufen. Ebenso würde diese Bezusquelle ein Riesenareal benötigen, um die Tiere auch nach allen Vorschriften des Tierschutz korrekt zu halten.

Allerdings wollen wir nicht unerwähnt lassen, dass manche Zuchtstätte in der organisierten und kontrollierten Rassehundezucht, sich durchaus auch auf zwei verschiedene Hunderassen konzentriert und die Halte- und Zuchtbedingungen, sowie die notwendige kynologische Expertise, zur vollsten Zufriedenheit und mit einer hohen Qualität, ausübt. 

Zweifel bei sogenannten Sonderangeboten und Dumpingpreisen

Der Anschaffungspreis sollte beim Kauf eines Welpen nicht die oberste Priorität haben, denn viele fragwürdige Anbieter werben mit Sonderangeboten und Preisen für Hundewelpen, die nur einen Zweck erfüllen: Der Interessent soll sich vom Preis blenden lassen und schnell kaufen.

Beim Kauf eines Hundes bzw. Welpen stehen andere Faktoren im Vordergrund. Vergesst nie, dass es um Hunde bzw. Lebewesen geht und nicht mit Waren gehandelt wird!

Zudem müssen reinrassige Hundewelpen einen gewissen "Preis" haben, bedenke man die gesamten Rahmenbedingungen, die ein pflichtbewusster gewerbsmäßiger Züchter zu erfüllen hat und sowohl sein Expertenwissen, seinen leidenschaftlichen Einsatz und die nötige Arbeitskraft, als auch das Vorhalten der art- und tierschutzkonformen Haltebedingungen, durch den Rückfluss eines adäquaten monetären Beitrag zur Finanzierung seines Tun, aufrufen muss - dies ist mehr als legitim und dient letztlich der Ernsthaftigkeit und Qualität der gesamten Zucht, kommt durch hochwertige Fütterung, umfassende Hundepflege, gesundheitlicher Versorgung mit Entwurmungen, Antiparasitikabehandlung und Impfungen etc. den Zuchthunden und Nachzuchten wieder zu Gute.

Persönlichen Eindruck verschaffen, Örtlichkeiten checken und Informationen sammeln

Schaut euch auf jeden Fall vor Ort die Zuchtbedingungen und Örtlichkeiten des Züchters, Tierheims oder des sonstigen Anbieters an, um einen Gesamteindruck über die allgemeinen Bedingungen zu gewinnen.

Folgende Fragen solltet ihr euch u.a. unbedingt während des Besuchs beim jeweiligen Anbieter stellen:

  • Wie freundlich und aufgeschlossen werdet ihr empfangen, wie hoch ist die Kompetenz, die Erfahrung und Seriosität der entsprechenden Bezugsquelle?
  • Wie intensiv beschäftigt man sich mit euch als Interessierte und ist das Personal bzw. der Züchter offen und beantwortet jegliche Fragen, die von euch gestellt werden? Oder versucht man eher die gewünschten Informationen abzublocken und wirkt nervös und restriktiv?
  • Bietet man euch direkt an, die Zuchtstätte mehrmals während der Entscheidungsfindung aufzusuchen, wie geht man auf euch als Individuum und eure Lebenssituation ein, um in Erfahrung zu bringen, welche Haltebedingungen für einen der Welpen zukünftig aufzufinden sind?
  • Ist man an der Zukunft des Welpen und dessen Lebenssituation interessiert oder will der Anbieter schnellstmöglich einen Vertrag zum Abschluss bringen und euch direkt den Welpen mitgeben?
  • Sind die Zucht- und Haltebedingungen gepflegt, artgerecht und unter Tierschutzgesichtspunkten korrekt geführt?
  • Wie viele Hunde leben auf einem Raum, wie werden sie gehalten und in welchem Zustand befinden sich die Zuchttiere und Welpen?
  • Sind die Zuchttiere und die Welpen stets betreut und beaufsichtigt, wie viele Personen kümmern sich um wie viele Hunde? Ist ausreichend Personal vorhanden?
  • Wirken die Welpen und Hunde lebhaft, gesund und gepflegt?
  • Wie sieht die Fellbeschaffenheit aus, sauber und glänzend oder eher zerrupft und ungepflegt?
  • Sind die Tiere gut genährt und haben sie ausreichend sauberes Wasser am Aufenthaltsort?
  • Wie sehen die Augen der Welpen aus? Sind diese trüb oder klar, Tränen die Augen oder sind sie stark verklebt?
  • Wie ist der Gesamtgeruch in der Zuchtstätte und wie riechen die Hunde und die einzelnen Welpen des Wurfs?
  • Wie sieht es mit der Sauberkeit der Ohren aus und wie ist der Feuchtezustand der Nase, eher feucht oder trocken? Oder ist sogar ungewöhnlicher Ausfluss zu bemerken?
  • Wie fühlt sich die Bauchpartie des Welpen an? Normal oder aufgebläht, was ein Zeichen auf Wurmbefall sein kann.
  • Wie verhalten sich die Hundewelpen euch gegenüber, sind sie neugierig, zutraulich und aufgeschlossen oder vollkommen verängstigt, scheu und auf Menschen in keiner Weise sozialisiert?

Muttertier und Welpen gehören immer zusammen

Sollten bei der Besichtigung nur vereinzelte Welpen ohne Muttertier leben und ohne ersichtliche Gründe präsentiert werden, Finger weg. Wird mit euch ein Besichtigungstermin mit einem einzelnen Welpen im Nirgendwo vereinbart, Finger weg.

Muttertier und ihre Welpen gehören zusammen, schließlich umsorgt sie ihre Nachkömmlinge, bietet ihnen das notwendige Geborgenheits- und Sicherheitsgefühl, die Nestwärme, die zum Wohlbefinden der Welpen beiträgt, säugt ihre Kleinen und vermittelt ihnen die ersten Lernschritte in erzieherischer Sicht.

Früheste Abgabe des Welpen nach der 8. Lebenswoche

Die Tierschutz-Hundeverordnung (TierSchHuV) regelt, dass Welpen frühestens nach 8 Wochen von ihrer Mutter getrennt und an den neuen Eigentümer abgegeben werden dürfen.

Daher hütet euch vor jeglichem Angebot, dass mit der früheren Abgabe eines Hundewelpen wirbt, denn dies ist gesetzlich verboten und für die Entwicklung des Hundewelpen schädlich.

Ganz im Gegenteil, behalten zahlreiche Hundezüchter die Nachzucht noch ein paar Wochen länger, um in Sachen Habituation und Sozialisierung bereits wichtige Lernerfahrungen durch adäquate Übungen und Erlebnisse den neugeborenen Hunden zu vermitteln und somit bereits die Weichen in Sachen Gewöhnung und Umgang mit verschiedenartigen Umwelteinflüssen und Spezies zu schulen. Darauf kann dann der zukünftige Besitzer ideal aufbauen und dem jeweiligen Welpe die weiteren Inhalte hinsichtlich seiner Persönlichkeitsentwicklung und Aufbau von Verhalten, mitgeben.

Cavalier King Charles Spaniel Welpe mit Mutter

Hundeanfänger Rat des Züchters bezüglich des Welpen folgen

Seid ihr komplette Hundeneulinge und auf diesem Gebiet der Haltung und Aufzucht eines Welpen völlig unerfahren, so teilt dies unbedingt dem Züchter mit, damit er euch bei der Auswahl des entsprechenden Welpen aus dem Wurf beraten kann.

Dies bedeutet, dass nicht zwingend der Welpe für euch der geeigneteste ist, der euch vielleicht vom Aussehen oder seines Verhaltens am besten gefällt. Denn genau dieser könnte ein regelrechter Draufgänger oder der dominanteste aus dem Wurf sein und euch perspektivisch vor größere Herausforderungen im Alltag stellen, als ein Wurfgeschwisterchen, das anders veranlagt ist und sich hier im Hinblick auf die Persönlichkeit bereits weniger temperamentvolle und auftrumpfende Züge abzeichnen.

Hört einfach auf die Expertise und die Erfahrung des Züchters, denn er kennt die einzelnen Welpen und ihre jeweiligen Anlagen ganz genau, hat bereits Erfarungswerte durch das tägliche Miteinander und Interagieren sammeln können und wird seine Welpen möglichst in passende Hände vermitteln.

Kaufvertrag, wichtige Unterlagen und Untersuchungen

Sobald es nun zum endgültigen Kauf des Welpen kommt, gibt es einige wichtige Details für den Kauf zu beachten.

Egal woher ihr den Hund beziehen solltet, besteht auf einen schriftlichen Kaufvertrag in doppelter Ausführung und inklusive jeglicher Nebenabrede.

Kauft ihr euren Welpen beim Rassehundezüchter, so werdet ihr in aller Regel automatisch eine Ahnentafel/Stammbaum mit den Angaben zur direkten Zuchtlinie des entsprechenden Welpen und Wurfs und seiner Ahnen/Vorfahren erhalten.

Weiterhin könnt ihr den Züchter direkt auf die Abnahme des Wurfs durch einen Zuchtwart ansprechen, ob dieser bereits erfolgt ist und mit welchem Ergebnis.

Wie sieht es ferner mit etwaigen Vorerkrankungen und genetisch bzw. erblich bedingten Krankheiten aus? Gibt es spezielle Gutachten zur Hüftgelenksdysplasie, Ellbogendysplasie, Patellaluxation / Kniescheibenverrenkung, Progressive Retinaatrophie oder anderen möglichen spezifischen Rasseprädispositionen, für die die zuständigen Zuchtvereine eine entsprechende Untersuchung verpflichtend den Züchtern auftragen?

Des Weiteren müssen die Welpen mehrfach entwurmt sein und über die entsprechenden Impfungen zur Grundimmunisierung verfügen. Welche Impfungen zu welcher Zeit in der frühen Welpenentwicklungsphase fällig sind, könnt ihr in unseren Ausführungen „Die Entwicklungsphasen von Hundewelpen“ im Block 04 "Die Sozialisierungsphase" unter der Fragestellung „Worauf hat der Halter im Hinblick auf die Gesundheit in der Sozialisierungsphase zu achten?“ nachlesen.

Sollte Inzucht vorliegen, ist auf die Vorlage von tierärztlichen Untersuchungsergebnissen zu bestehen.

Zu guter Letzt wird ein Impfpass oder direkt ein EU-Heimtierausweis vom Züchter ausgehändigt, aus dem auch die Chip- bzw. Registrierungsnummer für den Welpen hervorgeht.

Werdet ihr nach reiflicher Überlegung einen Welpen von einem anderen Anbieter beziehen, beispielsweise aus dem Tierheim oder von einem privaten Züchter, so achtet auf die vorgenannten Punkte, denn sie lassen sich in einem Großteil auch hierauf übertragen. Solltet ihr unsicher sein, so erkundigt euch weiter, bevor ihr später eine zu schnelle und nicht komplett durchgeplante Handlung bereut.

Prägung, Habituation, Sozialisierung, Erziehungsmaßnahmen etc.

Fragt grundsätzlich jeglichen Anbieter eines in Frage kommenden Hundewelpen, auf welchem Stand der Welpe hinsichtlich seiner Prägung, Habituation, Sozialisierung und etwaiger erzieherischer Maßnahmen bereits ist, damit ihr sofort nach der Übernahme des Welpen auf dem bisherigen Stand aufbauen könnt.

In den ersten Lebenswochen vermitteln einerseits der Züchter, anderseits die Elterntiere und die Geschwister wertvolle Lektionen und Lerninhalte, die allesamt auf die gesamte Frühentwicklung jedes einzelnen Hundewelpen einzahlen. Was hier alles dazu gehört, findet ihr in unserem Magazinbeitrag „Die Entwicklungsphasen von Hundewelpen“.

Hier werdet ihr sicherlich auf große Unterschiede treffen, denn viele Züchter legen großen Wert auf die ersten entscheidenden Schritte für das wichtige Rüstzeug und Fundament des Welpen, andere hingegen sehen die damit verbundenen Aufgaben eher auf Seite des neuen Besitzers und investieren deutlich weniger Zeit und Mühe in die Frühformung des Welpen.

Vergesst in diesem Bezug nicht, dass ihr nach der Trennung des Welpen von seiner Mutter und dem Rudelleben mit den anderen Welpen, die wichtigste Bezugsperson seid, zu der der Welpe Vertrauen, eine tiefe Bindung und enge Beziehung aufbauen soll. Zu diesem Zeitpunkt findet ein einschneidendes Erlebnis in dieser frühen Lebensphase statt, der junge Vierbeiner wird seine Mutter und die Geschwister vermissen, die vertraute Umgebung fällt weg und ihr und euer Lebensumfeld müssen diesen Ersatz herstellen. Wie bedeutend dieses Thema bei der Welpenaufzucht ist, haben wir in unserem Artikel „Der Bindungsaufbau zwischen dem Welpen und Hund“ ausführlich zum Nachlesen thematisiert.

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Fazit

Eine gute Vorbereitung und das nötige Wissen rund um den Welpenkauf, sind die halbe Miete.

Erst kommt der wohlüberlegte Kauf, dann geht die Arbeit zu Hause los

Wir hoffen jedem Hundeinteressierten von euch, der sich ernsthaft mit dem Kauf und der Anschaffung eines Hundewelpen beschäftigt, mit unseren Ausführungen weiterzuhelfen, damit die wichtigsten Punkte und Themen im Vorgang beachtet und mit der eigenen Lebenssituation abgeglichen ist.

Sobald nun der Hundewelpe zu Hause einzieht, gehen natürlich die Aufgaben rund um die Hundehaltung und Welpenaufzucht erst richtig los. Was alles zu der artgerechten Hundehaltung gehört, erfahrt ihr in unserem Magazinbeitrag „Checkliste für die artgerechte Hundehaltung“.

Aber auch in den Wochen vor der Abholung könnt ihr noch einige wichtige Vorbereitungen treffen, wie beispielsweise die Anschaffung der Erstausstattung für den Welpen, die Suche nach den geeigneten Ruhe- und Schlafplätzen für den Hund, die Wahl des zukünftigen Hundename und viele andere Dinge für den Hundealltag.

Speziell für Hundeanfänger und -neulinge haben wir einen weiteren interessanten Artikel mit dem Titel „Der erste Hund im Haus – Anfängertipps“ geschrieben, um mit wertvollen Hinweisen zu unterstützen.

Des Weiteren kommen u.a. Fragen rund um die Erziehung und Ausbildung auf. Der Hund und sein Halter benötigen eine gemeinsame Grundausbildung. Was dies heißt, könnt ihr in unserem Magazinbeitrag „Die richtige Grundausbildung für Hund und Mensch“ nachlesen. Es lohnt sich.

Abschließend wollen wir euch noch auf unsere Checkliste aufmerksam machen, in der wir einen Kurzüberblick über die wichtigsten Dinge liefern, an die es vor der Abholung des Welpen zu denken gilt. Nehmt euch die Zeit und nutzt die Hilfestellung mit dem Titel „Der Tag des Einzugs des Welpen rück näher. Welche Vorbereitungen sind noch zu treffen?“.

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