West Highland White Terrier

Beliebter Kleinterrier mit Charme aus Großbritannien

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Zuletzt aktualisiert am: 8.12.2023

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Das wichtigste in Kürze

  • Kerniger Kleinhund mit typischen Terriergenen namens "Westie"
  • In aller Munde bekannt als Topmodel für Hundefutter in den Medien
  • Robuster, kräftiger, muskulöser Rassehunde mit großer Energie und voller Temperament
  • Ehemals als raubzeugscharfer Fuchsjäger gezüchtet, heute beliebter Alltagsbegleiter
  • Auch für konsequente Hundeanfänger geeignet

Der West Highland White Terrier weiß mit seiner charmanten und zeitweise niedlichen Art das Herz vieler Hundeliebhaber schnell zu erobern, ist immer für ein Spielchen und Spaß zu haben, kann allerdings auch durchaus mit seinen vorhandenen Terriergenen auftrumpfen und zeigt dann sein mutiges, unerschrockenes und vor Selbstvertrauen strotzendes Wesen.

Dieser kleine Terrier mit dem weißen Fell, ist weitläufig auch als Westie bekannt und auf Grund seines freundlichen, gutgelaunten, quickfidelen und lebhaften Charakters bei Jung und Alt äußerst beliebt. 

Nicht zu Letzt ist der West Highland White Terrier seit den 1980er Jahren in aller Munde, da er für das weitläufig bekannte Hundefutter "Cesar" sein Konterfei zur Verfügung stellte und Millionen von Menschen via Fernsehen & Co. bezauberte. Hierdurch wurde der West Highland White Terrier zur Kultfigur und erlebte eine weltweite Bekanntheit, die seinesgleichen suchte.

In unseren weiteren Ausführungen des Rasseporträts zum West Highland White Terrier wollen wir euch noch viel mehr Informationen rund um die Entwicklungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungsfragen, Beschäftigung, Gesundheit, Pflege, Ernährung und die notwendigen Anforderungen an die Haltung eines dieser kleinen Terrier mit auf den Weg geben, um euch ein detaillierteres Bild über diesen reizenden Rassehund zu vermitteln. Wir wünschen euch viel Freude beim Lesen!

Nummer: 85
Gruppe: 3. Terrier
Sektion: 2. Niederläufige Terrier
Subsektion: -
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Vereinigtes Königreich von Großbritannien
Patronat -
Verwendung

Terrier

Datum der Veröffentlichung 13. Oktober 2010
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 29. Oktober 1954
Link zum FCI-Standard FCI - West Highland White Terrier
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West Highland White Terrier: Geschichte

Wie sieht die Entstehungsgeschichte, ursprüngliche Verwendung und historische Verbreitung aus?

Wie entstand unser Rassenname?

Unser Rassename wurde vermutlich aus mehreren Begrifflichkeiten zusammengesetzt. 

Einerseits ist das Gebiet aus dem wir stammen, im Namen enthalten. Denn der westliche Teil der Highlands in Schottland ist unsere ursprüngliche Heimat. Daher West Highland.

Hinzu kommt unsere Fellffarbe, das Weiß (engl. white). 

Und wir gehören den niederläufigen Terriern an, die das Wort "terra" aus dem Lateinischen, in ihrem Namen mitführen. Da wir zur Erdjagd gezüchtet und eingesetzt wurden ist klar, dass demnach der Begriff "Terrier" in Anlehnung an unsere originäre Tätigkeit als hartnäckiger und tüchtiger Arbeitsterrier, zwangsläufig in der Rassebezeichnung vorkommt. 

Unser Rassenamen ist daher ein zusammengefügtes Schachtelwort: West Highland White Terrier.

Welches Problem sollten wir lösen?

Es gab früher auf dem Land deutlich mehr Menschen, die noch von der Landwirtschaft und deren Erzeugnissen, ihren Lebensstandard bestreiten mussten. Hierzu zählte u.a. die Haltung von diversen Nutztieren wie Schweinen, Rinder, aber auch Federvieh. Zudem war der Fischfang eine weitere Nahrungs- und Geldquelle für den Verkauf. Des Weiteren gab es in den schottischen Highlands vor allen Dingen Schafhirten, die die Wolle, Milch und Fleisch ihrer Herdentiere für den Eigenbedarf nutzten und die Erzeugnisse auf Märkten anboten.

Die unterschiedlichen Produkte und Tiere lockten aber auch menschliche und tierische Diebe an. Das Problem war, das sowohl Diebe versuchten das eine oder andere Tier zum Selbstzweck oder zum Weiterverkauf zu stehlen, als auch tierische Feinde auf der Suche nach Fressbarem waren und sich hier bereicherten. Die Höfe der Bauern und Hirten wurden zudem von ungeliebten Nagern wie Mäuse, Marder und Ratten heimgesucht.

Also mussten sich die Menschen gegen diese Gefahren schützen und griffen dafür auf die tatkräftige Mithilfe von verschiedenen Hunderassen und -schlägen zurück.

Wie wurden wir eingesetzt?

Unsere Halter nahmen uns mit auf die Jagd. Sie brauchten einen kleinen und agilen Begleiter, der in der Lage war, das gejagte Wild überall hin zu verfolgen. Sprich wir dienten ihnen als jagdlich geführter Arbeitsterrier.

Hier sollten wir vor allen Dingen als scharfe Terrier unserem Namen alle Ehre machen. Denn aus dem lateinischen Wort "terra", geht unsere Aufgabe als Erdhund für die Baujagd hervor. Wir wurden dazu benutzt den Fuchs, Otter und Dachs zu hetzen und bei der Flucht in deren Gemächer, diese zu verfolgen und in ihren verklüffteten Bauten zu stellen. Dort im direkten Wildkontakt Aug in Aug, war unser Ziel, durch das Verbellen und aggressive Verhalten, das Wild dazu zu bewegen, wieder den Bau zu verlassen, da es sich in die Enge getrieben fühlte. Vor dem Bau warteten dann unsere Jagdführer, um das Wild zur Strecke zu bringen. Alternativ suchten wir den offenen Kampf unter der Erde, Tier gegen Tier. Ein gefährliches Unterfangen, das wir aber bedingungslos bereit waren zu vollstrecken. Auf Gedeih und Verderb.

Weiterhin dienten wir als sehr wachsame und aufmerksame Hunde zur Sicherung des Eigentums. Sollten sich menschliche oder tierische Eindringlinge ungebeten den Tieren oder dem sonstigen Eigentum nähern, so schlugen wir an und versuchten mit bösem Bellen und aggressivem Verhalten, diese in die Flucht zu schlagen. 

Gegen die Plage der Nagetiere, wurden wir Westies ebenso zur Bekämpfung in den Ställen und Behausungen eingesetzt, um als Abschreckung zu dienen oder wenn nötig die Nager zu töten.

Wo stammen wir her?

Wir stammen aus Großbritannien, ganz genau aus den Highlands Schottlands.

Die Gene und das Blut von britischen Arbeits- und Jagdterriern dienten als Grundlage für den West Highland White Terrier.

Welche Rassen sind unsere Vorfahren?

Bis in 16. Jahrhundert kann man den Einsatz von sehr zähen und resistenten britischen Arbeitsterriern, die auch für die Jagd und hier insbesondere für die Erdbaujagd verwendet wurden, nachweisen. Diese Hunde waren rein auf Leistung gezüchtet und mit vielen Artgenossen gekreuzt, um die Qualitäten im Hinblick auf die Verwendung weiter zu verfeinern und verbessern. Das äußere Erscheinungsbild war zweitrangig, man benötigte Terrierschläge, die resolut, hartnäckig, widerstandsfähig und äußerst entschlossen, ihren Aufgaben nachgingen. Sie brachten die idealen körperlichen Voraussetzungen, mit ihrem kleinen Körperbau und den kurzen Beinen, mit. Vom Charakter waren sie mutig, beherzt, schneidig, und scharf an der Beute. Diese ursprünglichen Arbeitshunde Schottlands, bildeten auch die Grundlage für die Entstehung unserer Rasse der Westies.

Wie haben wir uns auf der Welt verbreitet?

Wir West Highland White Terrier haben eine lange Geschichte und demnach Tradition:

Man züchtete uns ganz gezielt für den Einsatz bei der Jagd und als eifriger Arbeitshund. Und hier besonders für die Erdjagd, wodurch wir bis heute in der Lage sind, mit unseren starken Pfoten und Krallen, jeglichen Sand und Dreck wegzubuddeln. Wir sollten auch die Begabung und die körperliche Voraussetzung mitbringen, unter und zwischen den Felsen der Highlands Tiere aufzustöbern und in den engen Spalten zu verfolgen. Daher durften wir nicht allzu breit gebaut sein, da sonst die Gefahr bestanden hätte, dass wir bei der Verfolgung in den Felsspalten und den Bauten der Tiere, steckengeblieben wären. Wir Westies waren schnelle und flinke Hunde, die sich von Fels zu Fels gut fortbewegen konnten. Wichtig war weiterhin, dass wir auf alle Fälle unser typisches Weiß als Fellfarbe trugen, damit wir in den felsigen Gegenden des schottischen Hochlands auch als Jagdgebrauchshund direkt wiedererkannt wurden. Denn nichts ist schlimmer, als wenn unser eigener Halter auf der Jagd sein Gewehr anlegt und aus Gründen der Verwechslung, seinen treuen und zuverlässigen Gefährten niederstreckt.

Genau dies ist der Geschichte nach, unserem späteren Gründervater Colonel Edward Donald Malcolm of Poltalloch, passiert. Er war mit seinem damaligen Jagdhund, einem Cairn-Terrier unterwegs und erschoss diesen, da er auf Grund seiner rotbraunen Fellfarbe, diesen vermutlich für den gejagten Fuchs hielt. Was für ein Drama - aber schlussendlich die Geburtsstunde von uns Westies. Deshalb wurden wir auch als "Poltalloch Terrier" bezeichnet.

Es gab zwar immer auch helle Welpen unter den neugeborenen Jagdterriern, aber diese tötete man, da man sie nicht für ausreichend stark und mutig für den Einsatz bei der Jagd hielt. Malcolm allerdings widerlegte dies sehr schnell, da er auf uns weiße Hunde aktiv bei der Jagd auf Raubwild wie Fuchs, Dachs und Otter setzte und größte Erfolge mit uns feierte. Wir brachten den Beweis ein, ein mit großer Schärfe und Mut ausgestatter Hundeschlag zu sein. Auch den offenen Kampf mit Raubzeug, also beispielsweise der Wildkatze, standen wir entschlossen und couragiert gegenüber. Wir sind eben tollkühne und schneidige Kerlchen.

Ende des 19. Jahrhunderts sind dann auch bereits die ersten West Highland White Terrier auf öffentlichen Ausstellungen gesichtet und damit einem breiteren Publikum gezeigt worden.

Der Geschichte nach, sollen schon 1869 zwei Exemplare von uns Westis, mit den Namen Daisy und Pinnaninny, nach Australien importiert worden sein. Wahrscheinlich waren dies weiße schottische Terrier oder gar Cairn Terrier, ein ganz enger Verwandter von uns Westies. Offiziell sind dann aber zwischen 1908 und 1911, 9 Westies in Australien als West Highland White Terrier registriert worden.

Bereits im Jahr 1905 wurde in Schottland der "West Highland White Terrier Club" gegründet und damit als erster weltweit registriert. Ort des Geschehens war die Buchannan Street in Glasgow, wo einige Herren zusammenkamen, die uns Westies als Hunderasse fördern wollten. Zum Präsidenten des Clubs, wurde folgerichtig Colonel Malcolm of Poltalloch ernannt. Er gilt gleichzeitig als der Begründer unserer Hunderasse. 

Im Jahre 1906, folgte die Gründung eines zweiten Clubs. Der Name dieses war "West Highland White Terrier Club of England".

Die Anerkennung als eigenständige Hunderasse seitens des englischen Kennel Club (KC) erfolgte zwei Jahre nach der Gründung des West Highland White Terrier Club.

Im Jahr 1909 wurde bereits in Übersee, in den vereinigten Staaten von Amerika, der "West Highland White Terrier Club of America" ins Leben gerufen.

Ein West Highland White Terrier Rüde mit dem Namen Morven, war der erste registrierte Champion einer Ausstellung und gleichzeitig der Stammvater, vieler folgender Champions seiner Linie. 

In Deutschland ist der erste Westie im Jahr 1910 ins Zuchtbuch des Terrier Klubs aufgenommen worden. Allerdings waren wir von der breiten Akzeptanz lange Zeit verschmäht, was die geringen Stückzahlen an registrierten Welpen im Zuchtbuch bis in die 1970er Jahre nachweist. Erst ab den 80er Jahren geriet unsere Hunderasse deutlich stärker in den Fokus und wird bis heute als freundlicher Haushund gehalten.

1954 war es dann auch von Seiten der Fédération Cynologique Internationale (FCI) soweit, denn wir wurden am 29. Oktober des Jahres, offiziell als eigenständige Rasse unter der Standard-Nr. 85, anerkannt.

Zwischenzeitlich sind wir Westis nahezu auf der gesamten Welt zu finden und haben eine verschworene Fangemeinde.

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Aktuelles zum West Highland White Terrier

Wie beliebt ist der West Highland White Terrier und wie wird er heute eingesetzt?

Beliebtheit der Rasse heute

Unsere Beliebtheit erlangte ab den 80er-Jahren einen enormen Schub. Die Firma Masterfoods, die heute zu Mars gehört, griff auf einen von uns West Highland White Terriern zurück, um ihr Hundefutter "Cesar" im Fernsehen zu bewerben und promoten . Ein kluger Schachzug, da wir schnell zu einem ganz beliebten Vertreter unserer Artgenossen wurden und die Menschen mit unserem Aussehen vereinnahmten. Und nicht nur das Hundefutter wurde verstärkt nachgefragt, sondern die Welpennachfrage nach Westies explodierte. Wir wurden zu einem klassischen Modehund. Bis heute sind wir der Inbegriff der Hundewerbung.

Woran sich erkennen lässt, dass wir weltweit ein breites Publikum ansprachen und sehr beliebt bei der breiten Bevölkerung waren, ist die Tatsache, dass wir vermutlich eine der Hunderassen sind, die am häufigsten auf den meisten Briefmarken abgebildet waren. Und das in so exotischen Ländern, wie beispielsweise den Federated States of Micronesia, Gibraltar, Gambia und Cuba. Man kann also mit Fug und Recht behaupten, dass wir weltweit eine große Popularität durch die Futterwerbung erlangten.

Des Weiteren gab es viele Persönlichkeiten und Berühmtheiten aus Politik, Adel und aus dem Showbusiness, die sich einen von uns Westies als Haushund hielten bzw. bis heute halten. Dies sind u.a. 

  • Alfred Hitschcock
  • Kate Beckinsale
  • Al Pacino
  • Robert Pattinson
  • Matthew McConaughey
  • Paris Hilton
  • Jennifer Aniston
  • Cary Grant
  • Marilyn Monroe

Auch als Filmhund machten wir bereits eine gute Figur. So hatten wir einen legendären Auftritt mit Frank Sinatra in dem Film Pal Joey und wurden regelrecht zum Filmstar durch die Figur Idefix, in der Asterix & Obelix Verfilmung mit Gérard Depardieu.

Wie wichtig wir für das Volk in unserem eigenen Mutterland Schottland waren, zeigt die Tatsache, dass wir als offizielles Wappentier des schottischen Bahnbetriebswerks verewigt wurden. In Großbritannien sind wir jeher eine der populärsten Hunderassen in britischen Haushalten und liegen mit großer Beständigkeit unter den ersten 5 der begehrtesten Rassen mit den meisten Registrierungen neugeborener Westi-Welpen.

Heute ist es so, dass wir in der jährlichen Welpenstatistik des Verbands für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) unter den 25 beliebtesten Hunderassen aufgeführt sind und aktuell mit 546 neugeborgenen Westie Welpen geführt werden. Sprich wir sind in deutschen Hundehaushalten begehrte Partner.

In den Vereinigten Staaten von Amerika belegen wir einen stolzen 42. Platz beim American Kennel Club (AKC) unter den dort anerkannten Rassehunden.

Verwendung heute

Wir West Highland White Terrier werden von den allermeisten Hundeliebhabern als Familien- und Begleithund angeschafft und ins Familienleben integriert. Dabei muss allen potentiellen Haltern von vornherein klar sein, dass wir sehr temperamentvoll, lebhaft, aktiv, bewegungsfreudig und keine vermeintlichen Schoßhunde sind, sondern körperlich und geistig/mental regelmäßig gefordert und beschäftigt werden wollen. Dies soll nicht heißen, dass wir anhänglichen Hunde, nicht auch gerne ab und an unsere Schmuse- und Streicheleinheiten von euch einfordern und genießen, aber alles zu seiner Zeit.

Ferner verwendet man uns auch als Ausstellungshund auf den verschiedenen internationalen oder nationalen Hundeausstellungen und Zuchtschauen der FCI oder VDH. Hier werden die unterschiedlichen Rassehunde gegeneinander in verschiedenen Kategorien bewertet.

Auf Grund seiner Aura und seines positiven Wesens, sind West Highland White Terrier zwischenzeitlich auch als Therapiebegleithunde nach vollendeter Ausbildung, an der Seite eines spezialisierten Therapeuten, innerhalb der tiergestützten Behandlung von Menschen, in Pflege-, Alten-, Kinder- und Behindertenheimen unterwegs.

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Wie ist es um die Physis des West Highland White Terriers bestellt?

Welche körperlichen Rassemerkmale bringt der West Highland White Terrier mit und welche Vor- und Nachteile hängen mit ihnen zusammen?
Lebenserwartung
Rüden
13 - 16 Jahre
Hündinnen
13 - 16 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
28 cm
Hündinnen
28 cm
Gewicht
Rüden
6 - 11 kg
Hündinnen
6 - 11 kg

Allgemeines Erscheinungsbild

Wir Westies gehören der Gruppe der niederläufigen Terrier an. Nicht umsonst - wir sind eine kleine Hunderasse, die aber durchaus mit Größe zu glänzen weiß. Rein nach dem Mott, klein aber fein und häufig auf Grund unseres überschäumenden Terriergens und Temperaments, klein aber oho!

Unser Körpergebäude, also der Bau unseres gesamten Körpers, wirkt kompakt und stabil, wir sind folglich von kräftiger Statur. Man merkt uns sofort an, dass wir gezielt für die Jagd und mitunter Auseinandersetzung Mann gegen Mann, auf kleinstem Raum gezüchtet sind. Durch unsere quadratische und muskulöse Bauweise, mit einem festen Stand, haut uns dabei nichts so schnell von den Socken - und wenn stehen wir ebenso rasch wie Stehaufmännchen wieder auf den vier kurzgewachsenen, aber sehr soliden Läufen - wir bringen eine unverwüstliche kleine Kämpfernatur mit.

Wenn wir uns fortbewegen und unsere Energie auf die Erde bringen, sieht unser Gang flüssig und frei aus. Wir Westis laufen dabei schnurgerade und unsere Vorderläufe bewegen sich raumgreifend nach vorne.

Generell strahlen wir West Highland White Terrier ein hohes Maß an Kraft und Aktivität aus - dem ist auch so, denn wir bringen richtig Power auf die Straße und sind demnach für diverse Beschäftigungen auf den unterschiedlichsten Untergründen bestens geeignet, denn durch unsere Beschaffenheit der gesamten Gliedmaßen inklusive der gut "besohlten" Pfoten, sind wir äußerst geländegängig

Wenn ihr uns so betrachtet und unsere Kopfpartie in Augenschein nehmt, dann seid ihr direkt von unserem breit wirkenden und dominanten Kopf fasziniert. Die tiefdunklen und mittelgroßen Augen, die relativ weit auseinanderstehen, übernehmen den Rest - ihr werdet uns lieben. Dabei blicken wir sehr intelligent und wachsam drein. 

Unser Stopp fällt durch die wulstig ausgeprägten Stirnknochen auf. Diese stehen etwas über die Augen hervor.

Da wir West Highland White Terrier wachsame Kameraden sind, brauchen wir gut funktionierende Ohren. Wir sind hier bestens mit den kleinen Stehohren ausgerüstet, um alle Geräusche die wir hören wollen, aufzuschnappen. Unsere Öhrchen sind schön spitz.

Unsere Aufgabe in frühen Zeiten waren u.a. die Jagd auf jegliches Nagetier und auf Wild. Hierfür benötigten wir selbstverständlich eine insgesamt gut ausgestattete Maulpartie, wozu der Fang und der gesamte Beiß- und Kauapparat zählt. Unser Fang verläuft vom Gesicht zu Spitze schmal zu, sprich er verjüngt sich. Dabei wirkt unser Vorgesicht ordentlich ausgeprägt. Um genug Kraft beim Zupacken zu haben, haben wir einen kräftigen Kiefer. Dieser ist für unser Körperverhältnis mit großen Zähnen ausgestattet, die wir für eine erfolgreiche Jagd und etwaigen Kampf benötigen. Die Art unseres Gebisses ist ein Scherengebiss, bei dem die oberen Schneidezähne beim Zubeißen direkt über die unteren greifen.

Abschließend, gehen wir unserer Nasenarbeit mit einem immer schwarzen Nasenschwamm nach, der von der Größe ausreichend groß gebaut ist. Dabei ist die Nase nicht spitz und bildet eine fortlaufende Profillinie mit dem Fang.

Sollten wir früher auf der Jagd mit einem Wildtier den offenen Kampf austragen müssen, half uns dabei sehr die starke und muskulöse Halspartie. Dieser ist von der Länge ausreichend aber auch nicht zu lang, damit wir bequem in die Bauten des Fuchses oder Dachses eindringen konnten. Richtung Schulter und Rücken fügt sich der Hals gut ein und ist an dieser Stelle breiter.

Unser Rücken ist gerade und immer unter Spannung. Die sich daran anschließende Lendenpartie ist von breiter und kräftiger Natur. Ein Stück weiter findet ihr unsere charakteristische Rute, die laut dem Rassestandard ca. 13 bis 15 cm lang sein soll. Sie ist mit unserem harten Haar gut bedeckt, aber ohne jegliche Befederung. Wir tragen unsere Rute mit Stolz, was das sehr gerade und strickt nach oben Tragen kennzeichnet.

Bei uns West Highland White Terrier ist die Brust tief, aber nicht so dass sie den Boden berührt. Wir können uns dennoch sehr gut fortbewegen, da die Rippen im oberen Bereich gut ausgebildet sind, aber im Seitenbereich flach, damit wir nicht bei unseren Jagdtouren in Spalten und Erdlöchern stecken bleiben und uns insgesamt sehr agil fortbewegen können.

Wir kleinen flinken und beweglichen Westies werden angetrieben von muskulösen Vorder- und Hinterläufen. Dabei sind unsere Oberschenkel mit große Muskeln versehen und in Kombination mit den starken Sprunggelenken, waren wir schon frühzeitig in den Highlands in der Lage von Fels zu Fels dem gehetzten Wild hinterherzuspringen. Sollten wir uns beim Verfolgen der Tiere den Weg in den Bau freischaufeln müssen, so helfen uns hierbei die größeren Vorderpfoten mit den gut ausgestatteten schwarzen Krallen. Die Pfoten sind an sich rund und mit dicken und gut gepolsterten Ballen versehen.

Fellfarben & Fellarten

Felldichte dicht
Fellstärke dick
Fellform wellig
Fellhärte hart
Felllänge lang
Unterwolle Ja
Fellmuster einfarbig
Fellfarbe Weiß

Wie es bereits unser Rassename West Highland White Terrier verrät, ist unsere Fellfarbe stets einfarbig und weiß.

Unser Haarkleid besteht aus dem Deckhaar und der Unterwolle. Deshalb spricht man von doppeltem Haarkleid.

Das Deckhaar ist relativ lang und misst ungefähr 5 cm. Von der Struktur ist es hart bzw. rau. Es hält gut den Dreck und die Witterung ab. Das Haar ist wellig, hat aber keine Locken.

Darunter tragen wir eine immer wärmende, dichte und pelzartige Unterwolle. Sie fühlt sich sehr weich an und ist nicht lang.

Insgesamt tragen wir unser Haar am Kopfbereich und an den Beinen, sowie an den Seiten der unteren Profillinie, länger. Die Ohren sollen keine Fransen an den Spitzen haben und mit samtig anmutendem Kurzhaar ausgestattet sein.

Körpermaße

Was die Körpergröße bei uns Westies angeht, gehören wir den kleinen Hunderassen an. Der Weltverband FCI gibt bei der Widerristhöhe eine Größe von ungefähr 28 cm, sowohl bei den Rüden als auch den Hündinnen, an.

Beim Körpergewicht kann man davon ausgehen, dass wir uns in einem Gewichtskorridor von ca. 6 bis 11 kg bewegen. Wahrscheinlich sind wir Rüden hier etwas schwerer, dennoch kommt es von Exemplar zu Exemplar an, wie die gesamten Ausmaße tatsächlich sind.

Stärken

Alleine durch unser Mutterland und die Highlands sind wir ungemütliches Wetter gewohnt. Wir halten durch die Beschaffenheit unseres Fells mit dem doppelten Haarkleid, sowohl Kälte, Nässe und starken Wind mehr als gut aus. Sprich wir sind  wetterresistent.

Zudem sorgt das harsche Fell dafür, dass es dreck- und schmutzabweisend ist, demnach das Fell in diesem Zusammenhang relativ pflegeleicht ist, was für unsere ursprünglich angedachte Verwendung als Erdhund mit den Arbeiten unter Tage, auch im Hinblick auf den Pflegeaufwand für unsere Halter, notwendig war. Generell benötigt das Haarkleid aber sachkundige und regelmäßige Beachtung in Sachen Pflege.

Ferner schützt das dicke Haarkleid auch vor kleinen Verletzungen, sei es beim Durchkämmen von Dornenhecken oder ehemals bei etwaigen Keilereien mit Fuchs und Dachs, wenn diese mit ihren scharfen Krallen zu einem Prankenhieb ansetzten. Unser charakteristischer Bartwuchs am Fang, hielt Beißereien von Nagern und sonstige äußere Einflüsse gut von unserem Maul ab, wodurch wir von der einen oder anderen Verletzung verschont blieben. Diese Vorteile sind naturgegeben nach wie vor vorhanden und helfen in unserem heutigen Alltag ebenso weiter. Ab und an muss man unseren Haarwuchs im Gesicht etwas säubern, da hier schon mal Futter oder Dreck sich einarbeitet - das ist aber halb so schlimm...

Apropos Fell/Haare: Einen großen Bonuspunkt bekommen wir, da wir relativ wenig haaren. Wir durchlaufen auch nicht den natürlichen Fellwechsel mit Sommer-/Winterfell, daher muss von Menschenhand uns in Sachen Pflege etwas mehr Unterstützung zukommen. Die Tatsache, dass wir wenig Haarverlust zeigen, ist für euch sicher sehr angenehm, es verursacht einfach weniger Dreck. Die weißen Haaren wären auch auf dem schwarzen Anzug, den dunkeln Möbeln oder im Auto schwer zu verstecken.

Ebenso sabbern wir sehr wenig, außer wir nehmen mit unserer exzellenten Nase den Duft unserer Lieblingsspeise auf und freuen uns diebisch, dass es bald Zeit zum Fressen ist.

Da wir bewusst für den Einsatz auf der Jagd und als Arbeitsterrier gezüchtet wurden, sind wir körperlich in der Lage ausdauernd und mit ausgeprägter Kondition aktiv zu sein. Wir sind schnell, flink, wendig und beweglich und können gut springen. Zudem sorgen unsere Gliedmaßen von ihrer körperbaulichen Struktur und unser gesamtes Körpergebäude mit der hochqualitativen Muskulatur dafür, dass wir einen äußerst festen und stabilen Stand haben, über Stock und Stein jedem noch so schwierigen Gelände strotzen, demnach geländegängige Hunde sind und uns für jeden Untergrund bestens eignen. Unsere starke Oberschenkelmuskulatur gibt uns einen enormen Schub und Antrittsschnelligkeit, auch dies war zu Zeiten, als wir jagdlich geführt wurden, enorm wichtig.

Generell sind wir sehr robust, widerstandsfähig, belastbar, zäh und durch unsere gesamten Rassemerkmale in Kombination, mit einem kräftigen Gebiss/Kiefer, harten Krallen, extremer Power, Schärfe und Entschlossenheit, wehrhaft. Hinzu kommt das typische Terriergen. Diese Eigenschaften sind heute nicht mehr notwendig, da wir jagdlich quasi überhaupt nicht mehr geführt werden, somit auch kein direkter Wildkontakt mit etwaigen Auseinandersetzungen auf uns zukommen. Auf der anderen Seite, bricht es ab uns an aus uns heraus und wir scheuen keine Konfrontation mit größeren Artgenossen - hierauf kommen wir weiter unten bei den rassetypischen Erziehungsfragen nochmals zu sprechen.

Unsere Sinnesorgane sind allesamt sehr gut ausgebildet und auf einem hohen Niveau, was deren Funktionstüchtigkeit angeht. Besonders unsere Nase und der Geruchssinn sind exzellent.

Durch unsere Körperbauweise, haben die inneren Organe viel Platz, gedeihen in Sachen Wachstum also entsprechend hervorragend, so dass die Herz- und Lungenleistung bestens aufgestellt sind. Dies betrifft natürlich auch alle anderen Organe.

Durch die Größe die wir West Highland White Terrier mitbringen, können wir gut überall hin mitgenommen werden, da wir nicht viel Platz benötigen. Es ist also auch nicht erforderlich einen ganz großen PKW oder gar Kombi zu fahren. Auch auf Reisen in Zug und Flugzeug gibt es bestimmt gute Möglichkeiten bei euch zu sein. Wir sind eben klein, quadratisch, praktisch und gut.

Stärken

  • Beweglichkeit
  • Flinkheit
  • Geländegängigkeit
  • große Sprungkraft
  • schubvolle Beschleunigung
  • Wendigkeit
  • Apporttauglichkeit
  • Ausdauer
  • Belastbarkeit
  • ausreichend Platz für innere Organe
  • stabiles Skelett
  • wenig Haarverlust
  • wenig Sabber
  • geringer Platzbedarf
  • Robustheit
  • stabiler Stand
  • Wehrhaftigkeit
  • Widerstandsfähigkeit
  • Zähigkeit
  • guter Geruchssinn
  • Kälteresistenz
  • Nässeresistenz
  • Windresistenz

Schwächen

  • hoher Pflegeaufwand

Schwächen

So richtig viele körperlich bedingte Schwächen bringen wir West Highland White Terrier nicht mit. Wir können auf Grund unserer kleinen Größe vielleicht keine Zäune oder sonstigen Hindernisse von 2 Metern Höhe im Sprung überwinden und mitunter aus diesen Gründen nicht unbedingt die geeigneten Hundepartner für den Vielseitigkeitssport / Gebrauchshundesport. Ebenso sind wir trotz unserer Ausdauer keine Langstreckenläufer, die euch bei den täglichen Übungseinheiten für den anstehenden Marathonwettbewerb begleiten wollen. Ob dies aber als nachteilig und Schwäche auszulegen ist, muss jeder Interessierte für sich entscheiden. Wir sind sicher, dass unsere Stärken bei Weitem überwiegen und der klassische Westi-Halter andere Eigenschaften an uns schätzt...

Einzig unsere besondere Fellstruktur und Fellbeschaffenheit mit dem harten/rauen Deckhaar und der weichig wolligen Unterwolle, benötigt regelmäßige Pflegemaßnahmen, damit wir stets gut und ordentlich wirken, unser rassetypisches Aussehen behalten und durch die umfassende Hundepflege weiterhin gesund und fidel bleiben, sowie uns wohl in unserer Haut fühlen. Tägliches Bürsten ist empfehlenswert, um den Dreck aus dem Fell zu kämmen, abgestorbenes altes Haar zu entfernen und jegliche Verfilzung zu vermeiden. Zudem sollte der kleine Terrier spätestens alle 8 Wochen getrimmt werden, ob in Eigenregie oder durch den Fachmann/Fachfrau im Hundesalon. Was im Übrigen alles zur Pflege des Hundes im Gesamten gehört, findet ihr in unserem ergänzenden Artikel.

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West Highland White Terrier: Wesen, Charakter & Temperament

Was zeichnet das Wesen und Sozialverhalten beim West Highland White Terrier aus?

Allgemeine Merkmale

Intelligenz Hoch
Temperament Hoch
Willenstärke Hoch
Allein zuhause Gering
Verfressenheit Hoch
Jagdtrieb Hoch
Wachsamkeit Hoch
Streuner-Trieb Mittel
Bewegungsbedürfnis Hoch
Verspieltheit Hoch
Mut Hoch

Allgemeine Merkmale

Intelligenz

Wir schauen nicht nur sehr intelligent aus, sondern wir sind es auch. Wir haben eine gute Auffassungsgabe und in Kombination mit der Lernbereitschaft, werdet ihr gute Erfolge bei unseren gemeinsamen Erziehungs- und Hundesporttraining erreichen, oder wenn ihr uns besondere Kunststücke beim Trickdogging oder im Alltag beibringt. 

Uns wird eine gewisse Cleverness nachgesagt, wir werden als pfiffig und mitunter gewieft beschrieben. Wir wissen schon, wie wir mit unseren dunklen Kulleraugen und unserer Art, Herrchen und Frauchen mitunter um den Finger wickeln können. Nicht nur deshalb, brauchen wir eine starke und durchsetzungsfähige Persönlichkeit an unserer Seite, schließlich sind wir selbstbewusste, äußerst willensstarke und gradlinige Terrier.

Wenn ihr aber mit Konsequenz, Disziplin, Führungsstärke etc. uns führt, werdet ihr begeistert sein, zu was wir klugen Hunde gemeinsam mit euch in der Lage sind.

Temperament

Unsere Rasse wird als aktiv, lebhaft, energiegeladen und temperamentvoll charakterisiert.

Wir Westies sind sehr bewegungsfreudige, flinke, agile und quirlige Hunde. Ständig am Umherflitzen und die Welt am Erkunden, sprich wir sind rastlose, unternehmenslustige, beflissene, unermüdliche und zudem äußerst neugierige Tiere.

Durch unsere kurzen und dennoch muskulösen Beine, sind wir sehr agil und beweglich. Auch genug Geschwindigkeit bekommen wir gut auf die Straße, trotz dass die Läufe so kurz sind.

Von unserem Gemüt her sind wir ausgeglichen, fröhliche und nette Hunde. Wir haben einen aufgeweckten und aufgeschlossenen Charakter.

Willensstärke

Welcher Typ Hunderasse gehören wir an? Den Terriern - und die haben alle einen starken Willen, bringen das typische entschlossene Terriergen mit und sind sehr wesensfest. Wir haben unseren eigenen Kopf, gelten als sehr selbstbewusst und selbstsicher, was es im Alltag mitunter etwas herausfordernd macht, denn hier und da können wir sturköpfig sein und mit dem Kopf durch die Wand wollen.

Dies erfordert eine konsequente und umfassende Erziehung von klein auf und einen menschlichen Partner an der Seite, der seine Führungsrolle als Autoritätsperson und Rudelführer diszipliniert annimmt, Durchsetzungswille mitbringt, feste Regeln, Grenzen und Tabu´s definiert und nachhaltig, ohne Nachlässigkeiten, lebt. Der Westi braucht eine starke, souveräne, versierte, aber einfühlsame und liebevolle Hand.

Allein zuhause

Das Alleinsein ist nicht gerade eine unserer Stärken. Wir sind viel lieber mit euch und der Familie beisammen. Nehmt uns mit, egal wohin, was auf Grund unserer Größe und mit der richtigen Erziehung auch kein Problem sein sollte.

Wenn wir uns einsam fühlen, dann kann dies auch schon mal zu ausgeprägtem und andauernden Heulen und Jaulen führen, bis ihr wieder daheim seid - und auch hier haben wir viel Ausdauer, was der Nachbarschaft sicherlich früher oder später auf den Wecker fällt und wie ihr in unserem ergänzenden Artikel nachlesen könnt, zu einem rechtlichen Problem erwachsen kann.

Neben etwaigen Verlustängsten kommt vielleicht auch noch ausufernde Langeweile hinzu, die uns folglich auf dumme Ideen und der Suche nach Ersatzbeschäftigung bringen kann. Und glaubt uns, unsere Kralle, spitzen Zähne und entschlossener Wille kann dann durchaus den einen oder anderen Gegenstand im Wohnraum in Mitleidenschaft ziehen, wenn wir Kissen aufbeissen, Stuhlbeine anknabbern, die Plüschtiere der Kinder malträtieren oder in Einzelfällen sogar aus Missmut uns lösen und Pippi oder einen Haufen im Haus/Wohnung hinterlassen.

Demnach gehört das Training und die sukzessive Gewöhnung für das Alleinsein unbedingt zum Pflichtprogramm für uns Westis. Wie ihr hier am besten vorgeht, könnt ihr in unserem Magazinbeitrag "Wie bekommen ich meinen Welpen stubenrein?" herausfinden.

Zudem ist es natürlich wichtig, dass wir dann bereits stubenrein sind, wenn ihr beabsichtigt und mal einen halbe Stunde für den Friseurbesuch oder zum Brötchenholen, alleine lassen wollt. Viel länger wollen wir Westis aber nicht von Herrchen/Frauchen getrennt sein, dafür sind wir im Normalfall zu sehr auf euch fixiert.

Verfressenheit

Wir lieben es zu fressen. Wenn wir etwas ergattern können, nehmen wir es sehr gerne an. Achtet darauf, denn es nervt und schlägt nachhaltig auf die Figur, so dass der eine oder andere von uns Rassevertretern bestimmt aus Gründen von "gut gemeint" seines Herrchen/Frauchen ein paar Pfunde zu viel mit sich herumträgt.

Jagdtrieb

Wir West Highland White Terrier sind seinerzeit von Menschenhand u.a. gezielt zur Verwendung als Jagdgebrauchshund gezüchtet worden.

Demnach ist es logisch, dass unsere Rasse bis heute einen Jagdtrieb genetisch bedingt aufweist. Daraus resultierend sind einige Sequenzen des Beutefangverhaltens ausgeprägter vorhanden, die im Alltag durch entsprechende Aktivitäten angesprochen und auf kontrollierte Weise, in adäquate Beschäftigungen umgeleitet, ausgelebt und ausgelastet werden müssen.

Zudem sollten wir Arbeitsterrier gegenüber diversen Wildarten wie Fuchs, Dachs und Otter, die wir in Funktion des Erdhundes bei der Baujagd bejagen mussten, ausreichend Raubwild- und Raubzeugschärfe zeigen, damit wir entschlossen, mutig und hartnäckig im äußersten Fall bereit waren, mit den Wildtieren in ihren Bauten in die offene und kämpferische Auseinandersetzung zu gehen. Die Schärfe ist bis heute als natürliche Veranlagung bei uns Westies vorhanden und verankert.

Kurz, die Bewegungsreize, der visuelle Anblick und der Geruch von Katzen, Vögel, Wild, Mäusen, Eichhörnchen etc. wird je nach Westipersönlichkeit und dessen Anlagen, erlangten Erfahrungen während der Prägung, Sozialisierung, Habitutation und Erziehungsmaßnahmen inklusive seiner individuellen Impulskontrolle und Frustrationstoleranz, sowie rassespezifischer Auslastung, für mehr oder weniger reaktives Verhalten im Hundealltag sorgen. 

Präventiv sollten regelmäßig jagdähnliche Ersatzbeschäftigungen für das gezielte und kontrollierte Auslasten des Jagdverhaltens auf dem Plan stehen, ein sicherer Rückruf für das Abrufen im Ernstfall einstudiert werden, der Grundgehorsam sicher sitzen und präventiv über eine Antijagdtraining, besonders im Fall von Hundeneulingen, nachgedacht werden. Ziel ist es mit den entsprechenden Führungswerkzeugen, Ausbildung und auslastenden Maßnahmen, das Risiko für unkontrolliertes Beutefangverhalten zu minimieren. Finden die Bedürfnisse und Triebe/Instinkte von uns West Highland White Terrier im normalen Hundedasein ausreichend Berücksichtigung und werden zu Genüge befriedigt, so sinkt die Gefahr für unangemessenes und unerwünschtes jagdliches oder jagdlich motiviertes Verhalten wie Ausbüxen stark.

Wachsamkeit

Auch im Hinblick auf unsere Wachsamkeit wollen wir nochmals das ein oder andere Wesensmerkmal von uns Westies vorab in den Ring schmeißen: Laut Rassestandard sind wir wachsam, unerschrocken, selbstbewusst und mutig. Ergänzend wollen wir nochmals das entschlossene und resolute Terriergen auch an dieser Stellen nennen, denn dieses hat auch auf die kleine tierische "Alarmanlage" starken Einfluss.

Daher verwundert es sicher nicht, wenn wir euch verraten, dass wir stets Ungewöhnliches mit unserem Bellen lautstark vermelden, damit unsere Bezugsmenschen stets mitbekommen, dass wir für Ordnund und Sicherheit in unserem Revier sorgen.

Man glaubt es fast gar nicht, dass wir trotz unserer Größe sehr wachsame, aufmerksame und scharfsinnige Hunde sind, die euch und euren Besitz Notfalls wie ein typischer Terrier eben, bis aufs Blut verteidigen würden. Wir schlagen sofort an, wenn uns etwas nicht passt und sich jemand unserem Revier bzw. eurem Eigentum ungebeten nähert. Dann können wir durchaus zu kleinen Giftzwergen mutieren. Unser Beschützerinstinkt wird als ausgeprägt beschrieben, wir wollen also nicht, dass jemand unseren Rudelmitgliedern zu nah auf die Pelle rückt. Dann können wir forsch, energisch und beherzt reagieren - nicht umsonst nennt man viele Terrier trotz ihrer vermeintlich geringen Größe, Wadenbeißer, da sie nie aufgeben und ihr Anliegen konsequent und zielstrebig vortragen.

Als letzten Beweis für uns wachsames Auge, wollen wir einen historisch Aspekt liefern. Denn bereits die ersten unserer Schläge, wurden als kleine "Wachmänner & -frauen" gegen menschliche und tierische Räuber von ihren Besitzern auf den Bauernhöfen, in den Behausungen und Ställen erfolgreich eingesetzt. 

Aber bitte nicht falsch verstehen: Wir West Highland White Terrier sind aber zu keiner Zeit aggressiv veranlagt, sondern werden als fröhliche und freundliche Wesen charakterisiert.

Streuner-Trieb

Dass wir Westis eine ausgeprägten Jagdtrieb mitbringen, ist bekannt. Da wir im Grunde fast gar nicht mehr im Revier als Jagdbegleiter zum Einsatz kommen, ist es somit nötig, dem Jagdinstinkt und den besonders ausgeprägt veranlagten Sequenzen des Beutefangverhaltens durch entsprechende jagdähnliche Aktivitäten gerecht zu werden. Es ist erforderlich, dass der kleine, emsige und arbeitswillige Terrier Schnüffeln, Apportieren und sich generell jagdlich auf kontrollierte Weise auspowern kann, damit seine natürlichen Triebe gezielt angesprochen werden, er sich mit seinen veranlagten Fähigkeiten und Stärken einbringen und auslasten kann.

Wird dem nicht Genüge getan, droht durch Unterforderung und aufkommende Langeweile, dass das Jagdverhalten an anderer Stelle unkontrolliert ausbricht und der Westi entweder durch Bewegungsreize, Gerüche oder Wildsichtung losreißt oder abhaut. Sprich, der Arbeitsterrier selbstbewusst und zielstrebig eine Ersatzbeschäftigung sucht.

Kurzgesprochen, die Bedürfnissen des Westis müssen im Hundealltag und dem individuellen Beschäftigungsprogramm berücksichtigt werden, damit er ausgelastet und zufrieden ist - der Westi ist kein Schoßhund, sondern lebhaft, temperamentvoll, bewegungsfreudig, unternehmenslustig und mit jagdlichen Instinkten ausgestattet.

Bewegungsbedürfnis

Eines vorne weg - trotz der kleinen Größe und unserem knuddeligen Aussehen: wir sind keine Schoßhunde und nicht für einen Couchpotato geeignet.

Wir sind ständig aktiv, werden als lebhaft, temperamentvoll, agil, bewegungsfreudig, unternehmenslustig von Westie-Kennern beschrieben und brauchen viel Abwechslung bei unseren Beschäftigungen, damit wir körperlich und geistig/mental ausreichend gefördert und gefordert werden.

Je mehr Ramba Zamba um uns herum ist, umso besser. Geht bitte nicht davon aus, dass wir stressig oder gar nervöse Hunde sind, nein wir lieben einfach nur die Bewegung. Dabei sind wir sehr interessiert an neuen und abwechslungsreichen Herausforderungen.

Aber keine Angst, ihr habt zahlreiche Möglichkeiten, um uns auf ideale Weise auszulasten, unsere Triebe und Sinnesorgane zu kitzeln, auf diese Weise unser Bedürfnis nach Bewegung und kopfseitiger Auslastung gerecht zu werden und für Spaß, Begeisterung und folglich Zufriedenheit bei uns Westies zu sorgen. Nun wollt ihr sicher wissen was ihr neben den Basisbeschäftigungen, wie Spaziergängen und Gassirunden, mit uns unternehmen könnt? Das werdet ihr weiter unten erfahren...

Verspieltheit

Wir toben und spielen gerne mit anderen Hunden, mit euch Menschen und auch alleine können wir unseren Spaß haben. 

Wir Westies sind verspielte Hunde, haben manchmal unsere "5 Minuten", wo wir auch durchaus sehr albern auftreten und herumtollen können. 

Durch die verspielte Art in Kombination mit unserer Intelligenz, dem Lernvermögen, der körperlichen Beweglichkeit und dem Bewegungsdrang, sind wir sowohl für das Einstudieren diverser Kunststücke zu begeistern, als auch verschiedene Spiele mit Groß und Klein im Garten. 

Ebenso freuen wir uns natürlich auch mal ganz einfach Hund sein zu können und auf der Hundewiese mit Artgenossen herumtoben, raufen und spielen zu können. Hier muss auf Grund der manchmal aufkeimenden Dominanz einzelner Exemplare, auf die Formwahrung beim Umgang durch unseren Halter geachtet und wenn nötig eingeschritten werden.

Mut

Wir kleinen Terrier sind mutig, tapfer und äußerst selbstbewusst.

Ferner sind wir mit einer ausgeprägten Schärfe ausgestattet und scheuen folglich auch keine Konfliktsituation, auch wenn wir generell fröhliche und freundliche Zeitgenossen sind. 

Des Weiteren zeichnet uns Westies unsere Unerschrockenheit, Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein aus, von Haus aus ist Angst für uns ein Fremdwort, vorausgesetzt etwaige negative und unangenehme Erfahrungen in unseren frühen Lebensphasen, haben keine seelischen Wunden und Narben bei der Persönlichkeitsentwicklung hinterlassen.

Unser Selbstverstrauen zeigen wir tagtäglich unserem Gegenüber durch unseren furchtlosen und kühnen Auftritt.

Dieses Terriergen und die damit verbundenen Wesenseigenschaften und unser zuweilen überschäumendes Temperament, können allerdings hier und da dafür sorgen, dass wir vor einer Auseinandersetzung mit anderen (auch größeren) Hunden nicht zurückschrecken und offensiv auch fremde und unbekannte Menschen, vor dem Betreten unseres Reviers, eindrücklich warnen.

Sozialverhalten

Sozialverträglichkeit

Wir West Highland White Terrier gelten als sozialverträgliche Hunde, die generell Artgenossen aufgeschlossen gegenüber sind und gut mit ihnen auskommen. Menschen berichten in aller Regel von unserer freundlichen und fröhlichen Art.

Was die individuelle Sozialverträglichkeit sowie Qualität und Reife der Sozialkompetenz jedes einzelnen Westies am Ende des Tages angeht, spielen wie bei allen anderen Hunden neben den genetischen, natürlichen und angeborenen Vorgaben einer jedweden Hundepersönlichkeit, die erworbenen Komponenten eine Rolle, die im Gesamten das jeweilige Individuum zu dem formen und entwickeln, was es in all seinen Facetten und Strukturen zu guter Letzt darstellt, wie sozialfähig und umweltsicher es mit seiner gesamten Umwelt interagiert, sich anpasst und angemessen umgeht.

Unsere Rasse bringt kein unnatürliches Aggressionspotential mit, wird auch im Normalfall bei Hunde- und Menschenkontakt als umgänglich, fidel, heiter, offen, sozial, liebenswert, familientauglich, kinderlieb, anpassungsfähig und mit einem freundlichen Gemüt beschrieben. Hier und da zeigen wir etwas Dominanz, was speziell bei Hundebegegnungen in Einzelfällen und persönlichkeitsbezogen zu Dominanzkämpfen ausarten kann.  

Letztlich darf nie vergessen werden, dass wir früher primär als Solojäger, aber auch in der Meute auf der Jagd tätig waren und somit von Haus aus, verträgliche Zeitgenossen waren, sich gut mit anderen stets arrangieren konnten und dies im Regelfall auch bis heute gilt.

Wichtig ist aufbauend auf den natürlichen Anlagen, unsere Persönlichkeit in Sachen Prägung und Sozialisierung mit den beiden Spezies, mit denen wir überwiegend unsere Zeit verbringen, umfassend und tiefgreifend mit vielen positiven Erlebnissen und Eindrücken in unserem Welpenalter erhalten. Ferner müssen wir ausreichend Gelegenheiten haben, unser Sozialverhalten in allen Facetten bei regelmäßigen Hundekontakten zu üben, schulen und stetig zu verfeinern. Gleiches gilt im Umgang mit Menschen. Dann sollte von unserer Seite gegen ein harmonisches und verträgliches Miteinander im Alltag, nichts sprechen.




Freundlichkeit zu Hunden

Da wir schon zum Zeitpunkt der Entstehung unserer Rasse mitunter auch in der Meute zur Jagd eingesetzt wurden, sind wir vom Wesen so gezüchtet, dass wir andere Hunde tolerieren und freundlich miteinander umgehen mussten. Dies ist auch bis heute so geblieben, so dass wir getrost mit auf die Hundewiese können.

Dennoch sind wir Terrier und gehen einer etwaigen Konfrontation nicht aus dem Weg, zuweilen zeigen wir auch von unserer Seite dominante Verhaltenszüge und scheuen hier auch nicht vor größeren Artgenossen zurück.




Freundlichkeit zu Menschen

Wir Westies haben eine positive Grundeinstellung und sind daher immer gut drauf und freundlich. Wir wissen genau mit unserem Charme und dem süßen Aussehen zu kokettieren. Unsere Fröhlichkeit steckt an. Die Menschenfreundlichkeit kann man uns definitiv nicht absprechen.




Dominanz gegenüber Hunden

Mit der richtigen und umfassenden Prägung und Sozialisierung, regelmäßigem Sozialkontakt zu Artgenossen, wird der Westi in Sachen Sozialverhalten, innerartliche Umgangsformen und -regeln, vom Welpenalter geschult und für den angemessenes und angepasstes Miteinander unter Hunden geformt.

Läuft dies alles so wie es sein sollte, wird der West Highland White Terrier sich generell zu einem sozialverträglichen Zeitgenossen entwickeln, der am Ende des Tages eine Hundepersönlichkeit mit ausgeprägter Sozialkompetenz sein sollte.

Dennoch darf sein charakteristisches Terriergen, starker Wille und Selbstbewusstsein nicht außer Acht gelassen werden, so dass es hin und wieder auch zu Konfliktsituationen mit anderen Hunden kommen kann. Hier scheut der kleine Terrier auch keine Auseinandersetzung mit größeren und körperlich vermeintlich überlegenen Artgenossen. Manchmal will er dann äußerst entschlossen mit dem Kopf durch die Wand, mitunter schüchtert dieses Verhalten sein Gegenüber ein, ab und an kann es aber auch passieren, dass er auf die Mütze bekommt. 

Kurz: Dominanz anderen Hunden gegenüber kann je nach Hundepersönlichkeit, erworbener Erziehung und Erfahrungswerte, mal mehr, mal minder beim West Highland White Terrier verankert sein.

Diese Tatsache muss also in die Erziehung und das konsequente Führen des Westi als Führungs- und Autoritätsperson einfließen - achtet einfach bei Hundebegegnungen aufmerksam auf das Ausdrucksverhalten, um situativ moderierend einzugreifen und wenn nötig sogar einzuschreiten. Während der Welpenaufzucht wird sich bereits zeigen, ob der Westi-Welpe im Umgang mit Gleichgesinnten, eher der aufmüpfigen, aufbegehrenden und dominaten Fraktion angehört, die bei den Wurfgeschwistern z.B. während dem Säugen und der Fütterung mit Ellenbogen sich den besten Platz sichern will, oder eher introvertiert, zurückhaltend und duckmäuserisch unterwegs ist. In beiden Fällen kann man als verantwortlicher Halter seinen kleinen Partner durch gezielte Maßnahmen etwas fördern und beeinflussen, um ihn gezielt mehr aus der Reserve zu locken und den Rücken zu stärken, oder durch geschicktes Handeln, sein Dominanzverhalten etwas einzudämmen. Dies bezieht sich im Übrigen auch auf das Verhalten und den Umgang mit menschlichen Wesen.




Dominanz gegenüber Menschen

Ab und an versuchen wir gerne unsere Position in der Familie zu verbessern und die Alphatierrolle einzunehmen. Daher ist es wichtig, sobald euch dies auffällt konsequent dagegenzuhalten und uns unseren Grenzen aufzuzeigen. Anfänger können dann das Pech haben, dass wir ihnen auf der Nase herumtanzen, wenn sie nichts dagegen unternehmen.

Wir Westis brauchen eine starke Hand, müssen konsequent und diszipliniert geführt werden, Regeln, Grenzen und No-Go´s gradlinig und nachhaltig gelebt werden. Unser Halter muss durch seine souveräne Ausstrahlung, Führungsqualität und kompetentes Auftreten die Autoritätsrolle annehmen und unnachgiebig ausüben, damit wir ihn respektieren und als Rudelführer akzeptieren. Denkt immer an unser starkes Selbstbewusstsein, Willensstärke und Terriergen. Wir Westies wollen in die Familienstruktur als fester und vollständiger Partner integriert werden, ordnen uns unter, wenn ihr wie vorgenannt vorgeht. Von klein auf ist eine konsequente Erziehung angesagt, Dominanzverhalten sollte bereits im Welpenalter unterbunden und im Keim erstickt werden. Dem kleinen Terrier muss seine rangniedrigere Position in der bestehenden Rangordnung des Sozialgefüges durch adäquates und versiertes Handeln von Seiten der Hauptbezugsperson immer wieder bewusst werden.

Führungsschwäche, Nachlässigkeiten, Nachgiebigkeit, Inkonsequenz, magelnde Sachkenntnis, Unerfahrenheit sind alles Eigenschaften, die den Umgang mit dem starken Charakter und Terriergen erheblich erschweren und zu Dissonanzen im Alltag führen werden.




Bindung zum Herrchen

Wir lieben unser Herrchen und die Familie, in der wir leben. Dabei genießen wir den engen Kontakt und sind anhängliche Hunde. Mit euch unseren Tag zu verbringen, ist das größte für uns Westies. Wir genießen es sehr in Gesellschaft zu sein. Seid konsequent mit uns und stellt klar, dass ihr der Rudelführer und unsere Autoritätsperson seid. Beschäftigt euch intensiv mit uns, ab dem Tag, an dem wir bei euch einziehen. Damit schaffen wir eine sehr vertrauensvolle und innige Bindung. Wir benötigen eure liebevolle Aufmerksamkeit und werden es sicherlich dann zurückzahlen. Wir sind treue und familienbezogene Wesen.




Erziehbarkeit

Bei uns Westies ist es sehr entscheidend, direkt von Anfang an eine umfangreiche und konsequente Erziehung anzustreben. Die Welpenschule und der Junghundekurs sind absolute Pflicht, damit wir früh mit anderen Hunden sozialisiert werden, den innerartlichen Umgang und das Sozialverhalten in allen Facetten üben und aufbauen könne und die Grundelemente und -befehle einer der Hundeerziehung lernen. Wenn ihr das beachtet werdet ihr viel Freude haben, wir sind garantiert motiviert das Beste zu geben. Bedenkt zudem, dass wir davon zehren, wenn wir früh in der Welpenphase gute Erfahrungen mit allen möglichen äußeren Einflüssen gemacht haben. Ob dies die spielenden und schreienden Kinder auf der Straße sind, der Autolärm, andere Hunde oder beim Leben in der Stadt die dortige Geräuschkulisse, dies sind alles Eindrücke die wir erlernen und verarbeiten müssen.

Wer weiß wie man einen selbstbewussten, willensstarken und hier und da aufmüpfigen kleinen Terrier erzieht, entsprechend mit souveräner und kompetenter Führung das Heft in die Hand nimmt, den Weg aufzeigt und diszipliniert den Westi steuert und leitet, wird schnell den Respekt und die Akzeptanz des kleinen weißen Hundes gewinnen, damit er sich unterordnet und sich an seinem Rudelführer bereitwillig und vertrauensvoll orientieren. Zudem bedarf es neben aller Gradlinigkeit und Unnachgiebigkeit, einem gewissen Maß an Einfühlungsvermögen und Geduld, da natürlich noch kein Meister vom Himmel gefallen ist. Wird dies so vom Welpenalter an gelebt, werdet ihr die Erziehungsmaßnahmen und Trainingseinheiten erfolgreich und leicht umsetzen können, um einen gehorsamen und führigen Westie an eurer Seite zu haben.

Um mehr über die wesentlichen Erziehungsaufgaben und mögliche Herangehensweisen zu erfahren, könnt ihr gerne unseren Magazinbeitrag "Die richtige Grundausbildung für Mensch & Hund" lesen.




Kinderfreundlichkeit

Wir kleinen verspielten Hunde sind absolut kinderlieb und kinderverrückt. Man kann uns bestens als Familienhund halten, gelten als anpassungsfähig und sehr familientauglich. Dabei passen wir durch unseren Beschützerinstinkt auch auf die Kinder gut auf. Die Kinder können auch gut den Umgang mit uns lernen und mit uns kleine Gassirunden eigenverantwortlich machen, sobald sie alt genug dafür sind. Bindet die Nachzöglinge bei entsprechendem Alter in die diversen Aufgabenbereiche und Aktivtäten der Hundehaltung aktiv ein, desto inniger wird das Verhältnis. Wir sind tolle Hunde für Groß und Klein.

Wichtig ist bei allen Lorbeeren, dass ihr als Erziehungsberechtigte eurer Verantwortung für die Kinder und den Hund nachkommt. Es müssen für den Umgang klare Regeln und Grenzen für beide Parteien geben. Eine behutsame Gewöhnung aneinander, um die jeweiligen Persönlichkeiten und ihr Verhalten kennen- und einschätzen zu lernen ist immer ratsam. Der kleine Westi ist zwar stabil und robust, dennoch müssen gewisse Umgangsformen der Kinder gewahrt bleiben, denn die Rasse ist und bleibt eben auch ein Terrier, der sich nicht alles gefallen lässt. Wir haben daher einen gesonderten Artikel mit den Goldenen Regeln für den Umgang mit einem Hund bereitgestellt. Zudem sind Hund-Kind-Kurse in der Hundeschule eine wertvolle Ergänzung.

Bei den Interaktionen mit kleinen Kindern, solltet ihr stets anwesend sein, das Miteinander aufmerksam beobachten, das Zusammenwirken moderieren und notfalls gekonnt einschreiten.




Sozialverhalten

Freundlichkeit Mittel
Dominanz Mittel
Sozialverträglichkeit Mittel

Freundlichkeit Hoch
Dominanz Mittel
Bindung Herrchen Hoch
Erziehbarkeit Hoch
Kinderverträglichkeit Hoch
Sensibilität -
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Was gibt es beim West Highland White Terrier im Hinblick auf die Erziehung zu wissen?

Welche rassespezifischen Erziehungsthemen können bei der Haltung des West Highland White Terriers aufkommen?

Erziehungsthemen

Die Anschaffung eines Welpen/Hundes bedeutet neben vielen schönen und entzückenden Momenten, auch viel Arbeit und mitunter nervenaufreibende Situationen rund um die Erziehung, das Führen und alltägliche Miteinander. Dies gilt natürlich auch für einen Westie, der als selbstbewusste, selbstsichere, willensstarke und manchmal dominante Persönlichkeit daherkommt. Wie wir bereits an anderer Stelle erwähnt haben, gibt es auf der einen Seite die natürlichen rassespezifischen Anlagen und genetischen Vorgaben der jeweiligen Elterntiere, die zusammengenommen die angeborenen Eigenschaften des jeweiligen Welpen-/Hundeindividuums bilden, angereichert durch die erworbenen Erfahrungen und prägenden Lerninhalte, die die Entwicklung und Formung der Persönlichkeitsstruktur und das daraus resultierende Verhaltensrepertoire, maßgeblich beeinflussen.

Somit spielt es zunächst eine wesentliche Rolle, sich vor dem Kauf eines Westie-Welpen oder der Adoption eines erwachsenen Hundes aus dem Tierheim, über die möglichen Bezugsquellen umfassend und dezidiert zu erkundigen, um möglichst einen gesunden, wesensfesten und authentischen Rassevertreter in die Haltung zu übernehmen. Denn aufbauend auf die bisher erlangten entwicklungsseitigen Erfahrungen, Eindrücke und Lerninhalte, wird ab dem Tag des Einzugs, die Verantwortung auf den neuen Halter übergehen, der dann mit jedem weiteren Tun, die Entwicklung seines Welpen/Hundes maßgeblich prägen wird. 

Sprich, hat der Welpe bis zur Übernahme bereits bedeutende Lerninhalte und Erfahrungswerte durch die tatkräftige und fürsorgliche Arbeit des Züchters erfahren und damit das erste Fundament gelegt bekommen, so kann der neue Hundebesitzer darauf aufbauend leichter die dann anstehende Verfestigung und Verfeinerung der bisherigen Präge-, Habituations-, Sozialisierungs- und Erziehungsmaßnahmen fortsetzen, als wenn dem Welpe in den ersten 8 Wochen seiner Aufzucht keinerlei wesentlichen Lernerfahrungen vermittelt wurden, oder gar die Haltebedingungen und bisherigen Umgangsformen, die junge Hundepersönlichkeit nachhaltig negativ beeindruckt und bereits Spuren in seinem Naturell und Wesen hinterlassen haben.

Genauso können aber Fehler, Versäumnisse, Nachlässigkeiten, Führungsschwäche und Inkonsequenz von Seiten des verantwortlichen Halters, externe Umwelteinflüsse, Krankheiten etc. zu Persönlichkeitsdefiziten/-veränderungen in der Entwicklung und daraus resultierend unerwünschtem Verhalten bis hin zu Verhaltensstörungen kommen, die sich auf das Miteinander im Hundealltag auswirken und die Beziehung Hund-Mensch belasten. Und hier können durchaus schon vermeintlich "kleine" und "unwesentliche" Unzulänglichkeiten, große Auswirkungen haben - Fürsorge, Feinfühligkeit, Einfühlungsvermögen, Aufmerksamkeit, Geduld, Rücksichtnahme, Konsequenz, Disziplin, Führungsstärke, Selbstreflexion sind wichtige Attribute, um gute Voraussetzungen für das Zusammenwirken mit seinem Partner Hund in allen Lebenslagen mitzubringen. 

Und selbst mit den besten Bedingungen ist nicht ausgeschlossen, dass es hier und da mal nicht so läuft wie gewünscht, der eigene Vierbeiner Befehle ignoriert und Ungehorsam sein Verhalten neuerdings prägt, aufmüpfig ist und die Position einer bestimmten Person im Haushalt seit einiger Zeit situativ immer wieder untergräbt, unkontrollierte jagdliche Ambitionen zeigt oder nach eurer Rückkehr vom Friseur, ihr eine Wohnung wie nach einem Vandalismusschaden vorfindet.

Wichtig ist in diesen Fällen, dass ihr nicht lange zögert oder selber an einem Problem mit "Halbwissen" herumdoktert, sondern zieht frühzeitig einen versierten und erfahrenen Hundeprofi hinzu, um die Problematik zu analysieren und Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Nun wollen wir uns die rassespezifischen Erziehungsthemen beim West Highland White Terrier näher anschauen, mit denen sich deren Halter mitunter konfrontiert sehen können:

Der West Highland White Terrier bringt einige Wesensmerkmale mit, die durch unterschiedliche Faktoren wie mangelnde rassespezifische Auslastung und demnach Unterforderung, Führungsschwäche oder Neigung zur Verfressenheit, zu Verhaltensproblemen unterschiedlichster Ausprägung führen, von denen der ein oder andere Westi-Halter zu berichten weiß.

Westies kommen äußerst selbstbewusst und selbstsicher daher, bringen zudem einen starken eigenen Willen mit, der zwischenzeitlich situativ bedingt, auch zu Sturheit und Dickköpfigkeit ausarten kann. Hierdurch kann es natürlich im Umgang mit einzelnen Familienmitgliedern auch mal zu Situationen kommen, wo man als Rudelführer den von Haus aus freundlichen und fröhlichen Partner, geschickt zurechtweisen und an seine Grenzen erinnern muss. Der West Highland White Terrier will von einer Autoritätsperson mit starker aber liebevoller Hand geführt und gesteuert werden. Seine Rangposition muss durch adäquate und überlegene Führung immer wieder manifestiert werden, dann ordnet der Westi sich auch bereitwillig unter. Dominanzverhalten sollte von klein auf direkt unterbunden werden. 

Durch seine ursprüngliche Verwendung als strebsamer Arbeitsterrier und Spezialist für die Baujagd in Funktion des Erdhundes, weist der Westi eine hervorragende körperliche Konstitution auf, ist zudem bewegungsfreudig, agil, aktiv, energiegeladen, neugierig, unternehmenslustig, hat einen ausgeprägten natürlich veranlagten Jagdtrieb, starken Finderwillen und Schärfe, ist zudem extrem mutig, unerschrocken, entschlossen, hartnäckig und mitunter unnachgiebig. All diese Eigenschaften waren auch bitternötig, um sich im Extremfall dem Kampf mit einem Dachs oder Fuchs tapfer zu stellen. Nun ist es aber zwischenzeitlich so, dass der kleine weiße Terrier nicht mehr bei der Jagd verwendet wird, sondern als Familien- und Begleithund in aller Regel an der Seite seiner Familie lebt. Und dennoch bringt er seine Bedürfnisse, Triebe und Instinkte mit, denen man im eigenen Interesse durch angemessene Aktivitäten und Beschäftigungsformen gerecht werden will, damit der Arbeitsterrier sich mit all seinen Stärken, Fähigkeiten und Anlagen einbringen, entfalten und ausleben kann, um am Ende des Tages einen zufriedenen und ausgelasteten Vierbeiner zu haben.

Der Jagdtrieb des West Highland White Terrier muss also mit Hilfe von jagdähnlichen Beschäftigungsformen gezielt angesprochen und gereizt werden, damit sein Jagdverhalten unter kontrollierten Bedingungen ausgelebt wird. Dies können Hetzspiele mit der Reizangel sein, Fährtenarbeit, Mantrailing, Nasen- und Suchspiele mit Futter etc. Wird dem jagdlichen Trieb nicht ausreichend nachgekommen, kann dies dazu führen, dass der Westi sich an anderer Stelle selbstständig eine geeignete Alternativbeschäftigung sucht und das Jagdverhalten unkontrolliert stattfindet. Dies kann zur Folge haben, dass der jagdlich ambitionierte Terrier unterwegs durch die Bewegungsreize einer vorbeiflitzenden Katze, schnatternden Enten im Wasser oder gesichteten Hasen im Feld, sich so stark angezogen fühlt, dass er sich losreißt oder im Falle der Freifolge einfach abhaut. Etwaige Unterforderung und Langeweile kann aber auch so weit gehen, dass der Westie zu einem Ausbrecherkönig wird, nach langer Suche ein Schlupfloch im Zaun findet oder gar mit seinen starken Pfoten und Krallen ein Loch zum Entlaufen und Ausbüxen buddelt. Und auf und davon ist er, um selbstständig wie zu früheren Zeiten als Solist im Revier, seinem Treiben ungezwungen nachzugehen.

Apropos Jagdtrieb: Da der Westie als Erdhund früher regelmäßig zum Einsatz kam, hat er muskulöse Läufe mit widerstandsfähigen Pfoten und extrem harten Krallen, mit denen die kleinen Terrier gerne von klein auf auch graben. Dies kann dann eine Lieblingsbeschäftigung im Garten werden, die ihr früh durch Alternativangebote abbrechen solltet. Gleiches gilt auch beim Spazieren, wenn der Westie im Feld Mäuse flitzen sieht oder von Mäuselöchern durch deren besonderen Duft angezogen wird und wie verrückt anfängt, zu schaufeln. In diesem Moment wird sein Jagdtrieb stark angesprochen und das Jagdverhalten aktiviert, Versucht auch hier von Anbeginn dieses unkontrollierte Beutefangverhalten im Keim zu ersticken und bietet ihm eine attraktivere Beschäftigung an, um das unerwünschte Verhalten zu unterbinden. Denn bereits das losgelöste jagdlich motivierte Buddeln wirkt selbstbelohnend, so dass er dies, wie jedes andere unkontrollierte Jagdverhalten, immer wieder von Neuem erleben will - hat sich dieses Verhalten erstmal ausgeprägt und vielleicht sogar durch mehrmalige Wiederholungen schon verfestigt, da dem Halter die Folge nicht bewusst war und/oder als Spiel abgetan wurde, so steht ein mühsamer Weg zur Abgewöhnung und dem gewünschten Verhaltensabbau an.

Sollten in einem Haushalt kleinere Tiere gehalten werden und unter einem Dach zusammenleben, so kann es durchaus auf Grund der Anlagen des West Highland White Terrier zu unangenehmen Situationen auf Grund des Temperaments, der Wesensanlagen und Triebe kommen. Denn auch hier könnte der Beutetrieb des Terriers dafür sorgen, dass er sich beim puren Anblick der Mitbewohner nur schwer im Griff hat. In extremen Fällen könnten sogar die Fische im Teich, Objekt seiner Begierde werden.

Mit der entsprechenden Sozialisierung sollten Hundebegegnungen im Regelfall harmonisch und im Grenzen des Erlaubten ablaufen, hin und wieder neigt der Westie aber zu dominantem Verhalten anderen Hunden gegenüber, auch wenn diese eindeutig die größeren und stärkeren sind. Davon lässt sich aber ein Terrier generell nicht beeindrucken. Hier sollte man als Halter stets aufmerksam das Treiben beobachten und bei Verhaltensauffälligkeiten einen Hundeprofi beratend hinzuziehen.

Ferner ist der Westie für seine ausgeprägte Wachsamkeit, Beschützergen und als lebende Alarmanlage bekannt, da er dem Bellen nicht abgeneigt ist. Manch ein Rassevertreter nimmt die Wachfunktion zu buchstäblich und meldet unentwegt jegliche Kleinigkeit. Hier muss man einerseits das Thema Belästigung und Ruhestörung durch permanentes Bellen im Auge halten, zudem je nach Westipersönlichkeit darauf achten, dass er den Postboten oder Paketdienst nicht zu forsch und rigoros auf dem eigenen Gelände bedrängt. Denn sie wollen für Sicherheit und Ordnung sorgen, allerdings sollte dies stets im Rahmen des Verträglichen bleiben.

Da der West Highland White Terrier nicht gerne alleine zu Hause bleibt und auf die Rückkehr seiner Bezugsmenschen wartet, kann das Alleinbleiben zu verschiedenen unerwünschten Verhalten durch Verlust- und Trennungsangst führen. Was neben ununterbrochenem Bellen und Heulen, Zerstören von Hausrat etc. noch alles so passieren kann, könnt ihr in unserem ergänzenden Artikel nachlesen, denn hier kommen Hunde auf die verrücktesten Ideen.

Nun kommen wir zu einem weiteren Themenkomplex, der aus diversen Gründen, die Gesundheit des Westie nachteilig beeinflussen kann. Denn zahlreiche Hunderassen und eben auch der schottische weißfarbene Terrier, ist allem Fressbaren sehr zugeneigt und lässt nichts verkommen, was er zwischen die Zähne bekommen kann. Einerseits kann dies zu Übergewicht mit den bekannten Folgen führen, andererseits dem Halter sowohl die Zornes- als auch die Peinlichkeitsröte ins Gesicht treiben, wenn der Westie sich mal wieder bei Freunden an dem vorbereiteten Brunch in der Küche zu schaffen gemacht hat, oder gar die Sorgenfalten auf der Stirn anschwellen lassen, wenn er unterwegs etwas zügig aufgenommen und sich einverleibt hat, anschließend mehrmals erbricht, Durchfall bekommt und lethargisch wirkt. Denn dies könnte durchaus ein Giftköder gewesen sein, wodurch der kleine Terrier eine lebensbedrohliche Vergiftung erleidet. Daher sollten im Interesse des Westie früh etwaige Erziehungsinhalte auf dem Trainingsprogramm stehen, um bestenfalls den Hund so zu trainieren, dass er generell erst etwas anrührt, wenn er dazu die Freigabe seines Herrchen/Frauchen erhalten hat. Ferner sollte über ein Antigiftködertraining in der Hundeschule nachgedacht werden.

Wenn wir West Highland White Terrier in eine Familie kommen, die Kinder haben, kann es auch durchaus hilfreich sein, präventiv ein frühzeitiges Hund-Kind-Training zu besuchen, damit sowohl eure Kinder als auch wir Hunde, den gemeinsamen korrekten Umgang erlernen. Auch beim späteren Auftreten eines Problems, beispielsweise beim gemeinsamen Spielen im Garten, kann es immer zu Situationen kommen, wo das Eingreifen durch Herrchen/Frauchen von Nöten ist, da der Terrier plötzlich ein Spielzeug nicht mehr herausgeben will und verteidigt oder eines der Kinder auf Grund des jungen Alters den Hund zu grob angepackt hat und das eigentlich kinderliebe Familienmitglied doch etwas forscher reagiert. Entsprechend sollten Eltern stets bei den Interaktionen anwesend sein, klare Umgangsregeln und Grenzen für Hund und Kinder aufstellen und wenn nötig sofort einen Hundetrainer zu Rate ziehen, sollte etwaiges Verhalten des Vierbeiners nicht den erwünschten Vorstellungen entsprechen.

Erziehungsthemen

  • Antiaggressionstraining
  • Antigiftködertraining/Klauen von Lebensmitteln
  • Antijagdtraining
  • Hund und Kind Training
  • Streunen und Abhauen

West Highland White Terrier - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Der West Highland White Terrier, liebevoll auch als Westie bekannt, ist eine der stolzesten und absolut entzückendsten kleinen Hunderassen. Ursprünglich für die Jagd entwickelt, haben diese unnachahmlichen Hunde eine ganz besondere Persönlichkeit, die es zu entdecken gilt. Ein herzliches und fröhliches Glühen scheint immer in ihren dunklen Augen zu tanzen, gepaart mit einer unerschrockenen und draufgängerischen Attitüde, die ihren Ursprung in ihren Wurzeln als robuste Terrier hat. 

Sozialisation des West Highland White Terriers (Westie)

Regelmäßige und konsequente Sozialisierung ist für einen Westie von größter Bedeutung. Diese Rasse ist geschickt, energiegeladen und manchmal etwas stur, daher sind die ersten Monate und Jahre entscheidend für ihr Sozialverhalten. Sozialisierung sollte idealerweise schon ab der Welpenzeit beginnen und durch das Treffen mit einer Vielzahl von Menschen, anderen Hunden und Erfahrungen in verschiedenen Umgebungen gefördert werden. Ein gut sozialisierter Westie wird offener und verträglicher mit Menschen und anderen Hunden sein und wird seine Umgebung weniger als Bedrohung sehen.

Grundkommandos

Die Grundkommandos, besonders wichtige für einen Westie, umfassen "Sitz", "Bleib", "Komm", "Nieder" und "Warte". Diese Kommandos dienen als Eckpfeiler für alles, was ein Westie lernen wird, und sind wichtig für seine Sicherheit und sein Wohlbefinden. Jedes dieser Kommandos erfordert Geduld und Konsequenz und sollte immer mit positiver Verstärkung und Übung unterrichtet werden.

Gehorsamstraining – Leinentraining

Das Gehorsamstraining ist der Schlüssel zur Handhabung des charakteristischen Temperaments des Westies. Terrier sind bekannt für ihren starken Willen und diese kleinen, harten Kerle bilden da keine Ausnahme. Gehorsamstraining sollte zu einer Routine gemacht werden, und zwar durch kurze, aber regelmäßige Trainingseinheiten, die auf den Basiskommandos aufbauen und positive Verstärkung nutzen.

Leinentraining ist ebenfalls wichtig, da es hilft, schlechtes Verhalten zu korrigieren und einem Westie das Vertrauen zu geben, sich sicher und ruhig in einer Vielzahl von Umgebungen zu bewegen. Dies ist besonders wichtig wegen ihrer Jagdinstinkte - ein gut trainierter Westie an der Leine wird weniger dazu neigen, hinter kleinen Tieren oder Vögeln herzulaufen. 

Spiel- und Apportiertraining

Ein Spiel- und Apportiertraining kann ein großer Spaß für einen Westie sein und ist eine hervorragende Möglichkeit, seine natürlichen Instinkte und seine Energie auf eine positive und produktive Weise zu kanalisieren. Es ist auch eine gute Möglichkeit, das Verhältnis zwischen Menschen und Hund zu stärken.

Was sollten wir sonst noch zu dieser Rasse wissen?

Der West Highland White Terrier ist eine beliebte Hunderasse, die ursprünglich aus Schottland stammt. Diese Hunde sind bekannt für ihr lebhaftes und freundliches Wesen und sind sowohl als Familienhunde als auch als Begleithunde beliebt. Ihre charakteristische weiße Fellfarbe und ihr drahtiges Äußeres machen sie zu einer auffälligen und attraktiven Rasse. Der West Highland White Terrier ist auch unter dem Spitznamen "Westie" bekannt und hat eine interessante Geschichte sowie spezifische Anforderungen in Bezug auf Pflege und Training.

Allgemeine Informationen

Der West Highland White Terrier, auch bekannt als Westie, ist eine kleine, robuste Hunderasse aus Schottland. Er ist bekannt für sein weißes Fell und sein fröhliches Wesen. Ein Westie wiegt normalerweise zwischen sechs und zehn Kilogramm und hat eine durchschnittliche Größe von 28 Zentimeter. Sie haben ein doppeltes Fell: eine harte äußere Schicht und eine weiche innere Schicht, die sie vor den rauen klimatischen Bedingungen Schottlands schützt. 

Temperament

Westies sind bekannt für ihre aufgeschlossene, freundliche Persönlichkeit und ihre Unabhängigkeit. Sie sind äußerst loyal gegenüber ihren Menschen, können aber auch sehr stur sein. Sie sind intelligent und neugierig, was sie zu ausgezeichneten Wachhunden macht. Sie kommen üblicherweise gut mit Kindern aus und können sich auch gut mit anderen Haustieren vertragen, obwohl sie eine hohe Beutetrieb besitzen.

Pflege

Westies bedürfen einer regelmäßigen Pflege, um ihr Fell sauber und gesund zu halten. Sie sollten regelmäßig gebürstet und etwa alle zwei bis drei Monate professionell getrimmt werden. Wie alle Hunde benötigen sie regelmäßige Bewegung, um gesund und glücklich zu bleiben. Sie sollten auch regelmäßig zum Tierarzt gebracht werden, um sicherzustellen, dass sie gesund sind.

Gesundheitliche Probleme

Westies sind im Allgemeinen gesunde Hunde, sie können jedoch anfällig für bestimmte gesundheitliche Probleme wie Hautprobleme, Allergien und Hüftdysplasie sein. Sie sind auch anfällig für Patellaluxation, eine Bedingung, bei der die Kniescheibe aus der richtigen Position rutscht. Ein verantwortungsbewusster Züchter wird seine Zuchthunde auf diese und andere genetischen Krankheiten testen, so dass potenzielle Besitzer eine klare Vorstellung von den möglichen gesundheitlichen Risiken ihrer neuen Haustiere haben. 

Zusammenfassung

Es ist wichtig zu beachten, dass jede Rasse individuell ist und diese Punkte nur allgemeine Tendenzen darstellen. Jeder einzelne Westie hat seine eigene Persönlichkeit und benötigt eine sich seiner Bedürfnisse bewusste Pflege. Die Westies sind lebhafte und liebevolle Haustiere, die eine Bereicherung für jede Familie sein können.

Wenn Sie Besitzer eines West Highland White Terriers sind, ist es entscheidend, dass Sie eine verständnisvolle und geduldige Person sind. Diese Rasse ist wundervoll und voller Persönlichkeit, aber sie erfordert eine klare Führung und Stabilität in ihrer Ausbildung und ihrem Tagesablauf. Und vor allem braucht ein Westie Liebe und Zuneigung, denn trotz seiner robusten Erscheinung hat er ein sehr empfindliches Herz. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Haltung eines West Highland White Terriers Geduld, Sorgfalt und vor allem eine Menge Liebe erfordert. Ein sehr erfüllender Begleiter für diejenigen, die bereit und in der Lage sind, die Bedürfnisse und das unglaubliche Temperament dieser unerschrockenen kleinen Terrier zu erfüllen.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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Rassetypische Krankheiten des West Highland White Terriers

West Highland White Terrier: Welche Erbkrankheiten, genetischen Belastungsfaktoren und sonstigen rassetypischen Hundekrankheiten können auftreten?

Erbkrankheiten

Grundsätzlich muss man vorwegschicken, dass wir Westies sehr robuste, zähe und resistente Hunde sind, was generell unsere Krankheitsanfälligkeit betrifft. Von Anbeginn unserer Entstehung legten unsere Erschaffer und Förderer stets Wert auf kleine arbeitsfähige, unverwüstliche, widerstandsfähige, gesundheitlich unbelastete und konstitutionell stabile Arbeitsterrier. Schließlich sollten wir einen wertvolle Beitrag bei der Jagd ableisten, deren Aufgaben nicht ohne waren und hierfür leistungsfähige und gebrauchstaugliche Terrier benötigt und erwünscht waren. Dementsprechend wurde zahlreiche und bestens geeignete Arbeits- und Jagdterrier zusammengekreuzt, um eben diese Anlagen in sich zu vereinen und unsere Rasse zu kreieren. Nicht umsonst haben wir kleine weiße Schotten auch eine so hohe Lebenserwartung von immerhain 13-16 Lebensjahren.

Und dennoch ist auch unsere Rasse von wenigen krankheitsbedingten Rasseprädispositionen betroffen, sprich wir bringen für die eine oder andere Erbkrankheit und Gendekte, eine rassebedingte Anlage mit. Dies heisst aber unter keinen Umständen, dass diese erblichen Krankheiten bei uns Westies zwangsläufig ausbrechen, umso wichtiger ist es demnach vor dem Welpenkauf seine Hausaufgaben als potentieller Käufer zu machen, um möglichst einen Westie-Welpen aus einer hervorragenden und unbelasteten Zuchtlinie eines Rassehundezüchters zu erhalten. Mehr findet ihr hierzu in unserem Leitartikel rund um den Welpenkauf. 

Schauen wir uns nun an, welche erblichen Hundekrankheiten über uns West Highland White Terrier als Risikopotential schweben:

Eine rassetypische Erkrankung, die bei unserer Rasse bekannt ist und hin und wieder manche Zuchtlinien und Rassevertreter heimsucht, ist die Legg-Calvé-Perthes-Krankheit. Diese Krankheit beeinflusst unseren Bewegungsapparat. Es handelt sich um eine Wachstumsstörung, bei der der Oberschenkelkopf betroffen ist.

Bei der Craniomandibuläre Osteopathie handelt es sich um eine Knochenerkrankung des Unterkiefers und des Schädels. Der Verlauf ist dabei mit hohen Schmerzen verbunden.

Eine weitere erblich bedingte Erkrankung ist die Morbus Wilson, auch Kupferspeichelkrankheit oder Kupfertoxykose genannt.  Hierbei handelt es sich um eine Kupferstoffwechselerkrankung. Dabei tritt eine chronische Lebererkrankung auf, die die Leber bzw. die Zellen schädigen und bis zur völligen Zerstörung beeinträchtigen.

Wenn ein Westie von der Ureterektopie betroffen ist, leidet er unter einer angeborenen Fehlbildung der Harnleiter.

Eine Augenkrankheit, die uns belasten könnte ist das Phänomen des trockenen Auges. Die Krankheit heißt fachspezifisch Keratokonjunktivitis sicca. Diese führt zu einem Mangel an Bildung von Tränenflüssigkeit.

Die amerikanische Orthopedic Foundation for Animals (OFA) erfasst seit Jahrzehnten die Daten von Untersuchungen und die dabei festgestellten Krankheiten zu den verschiedenen Hunderassen. Dabei führt sie bei uns West Highland White Terriern die Hüftgelenksdysplasie mit 12,9% der untersuchten Hunde auf. Hierbei handelt es sich um eine weit verbreitete Krankheit, die unseren Bewegungsablauf sehr beeinträchtigt.

Eine weitere erbliche Vorbelastung, mit einer Quote von 3,5% der Hunde ist die Ellenbogendysplasie. Auch diese fügt uns Schmerzen zu und beeinträchtigt uns stark beim Laufen.

Je nach Umstand trifft uns die Kniescheiben-Verrenkung, auch Patellaluxation genannt. Da hierbei unser Knie lädiert ist, verändert sich logischerweise unsere Gangart. Dies kann erblich sein oder als sonstige Krankheit auftreten. In der Statistik der amerikanischen Orthopedic Foundation for Animals (OFA) wird diese Erkrankung mit 3,4% der untersuchten Westies geführt.

Bei der Aufnahme eines Zahnstatus wurden Zahnerkrankungen bei einer sehr hohen Anzahl von 58,8% der Hunde diagnostiziert.

Sonstige Krankheiten

Der eine oder andere West Highland White Terrier ist von Futtermittelallergien betroffen. Dies ist dann für uns sehr unangenehm, da wir auf diverse leckere Nahrungsbestandteile und Futtersorten unter Umständen verzichten müssen. Es handelt sich um eine Überempfindlichkeit gegen unterschiedliche Stoffe in den Nahrungsmitteln. Diese verursachen u.a. Hautausschläge und in der Regel Probleme im Verdauungstrakt.

Ferner können Hautentzündungen bei uns Westies auftreten, wenn wir nicht regelmäßig und sachgemäß unser Haarkleid gebürstet und getrimmt bekommen, da dann etwaige Verfilzungen, rückständiger Dreck und abgestorbene Hautpartikel die Haut in Mitleidenschaft ziehen, die sich dann empfindlich zeigt und mit entzündliche und zu Teilen infektiösen Hautreaktionen reagiert. Die gesamte Hundepflege leistet einen sehr bedeutenden Beitrag zur gesamten Gesundheit und unseres Wohlbefindens - mehr über den Stellenwert und die einzelnen Pflegemaßnahmen könnt ihr gerne hier nachlesen.

Alle voran genannten Erkrankungen, ob rassespezifisch oder sonstige Krankheiten, sind zunächst einmal auf den einzelnen Hund bezogen, nur etwaige Risikopotentiale. Wenn wir artgerecht gehalten werden, unsere regelmäßige Pflege erhalten, eine gute, ausgewogene und altersentsprechende Ernährung erhalten und unsere Zuwendung als seelischen Beitrag regelmäßig erfahren, dann können wir bis ins hohe Alter auch eine stabile Gesundheit, Fitness und Leistungsfähigkeit behalten. Natürlich spielen die Gene in Bezug auf die Dispositionen für manche Erbkrankheiten ebenfalls eine signifikante Rolle. 

Solltet ihr euch also ernsthaft damit auseinandersetzen, einen von uns Westies als Welpen bei einem Züchter zu kaufen oder uns aus dem Tierheim zu adoptieren, dann achtet auf den einen oder anderen folgenden Hinweis, um möglichst einen gesunden und unbelasteten Partner in die Haltung zu übernehmen.

Wenn ihr einen Züchter aussuchen und aufsuchen wollt, dann schaut, dass dieser einem seriösen Verband angehört, der bestimmten Zuchtregeln und regelmäßigen Kontrollen unterliegt und bestenfalls über den Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) organisiert ist. Dies gibt euch zumindest ein wenig Sicherheit, was die Qualitätsstandards betrifft, was nicht heßen soll, dass es auch hervorragende, versierte und fürsorgliche Hobbyzuchten gibt, die außerhalb eines Zuchtvereins ihrer Zuchttätigkeit nachgehen.

Wenn ihr euch dann den Wurf oder den Hund im Tierheim angeschaut habt, reagiert nicht zu emotional und schlagt gleich zu - es gibt noch ein paar wichtige Dinge zu beachten.

Lasst euch auf jeden Fall vor Unterzeichnung eines Kaufvertrages folgende Unterlagen zeigen und später aushändigen:

Wenn mit den Unterlagen soweit alles in bester Ordnung ist, habt ihr schon eine Menge über uns erfahren und könnt die eine oder andere Anfälligkeit seitens unserer Gesundheit einschränken.

Zusätzlich achtet auf ein paar wenige äußere Umstände:

  • Sehen das Muttertier und die Welpen sauber und fit aus?
  • Sind die Welpen lebhaft und wie ist ihr Erscheinungsbild?
  • Sind die hygienischen Verhältnisse in bester Ordnung?
  • Interessiert sich der Züchter in welche Familie der Hund kommen soll und ob er dort artgerecht leben kann?

Habt ihr immer noch einen positiven Gesamteindruck? Wir hoffen es zumindest stark.

Um bestens vorbereitet auf die Welpensuche zu gehen und grundsätzlich alle relevanten Punkte im Vorfeld der Anschaffung abgeklopft zu haben, raten wir euch unseren gesonderten Artikel "Was muss ich alles rund um den Welpenkauf beachten?" zu lesen. Hier findet ihr viele hilfreiche Praxistipps.

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Welche Aktivitäten eignen sich für den West Highland White Terrier?

Welche Hundesportarten und Alltagsbeschäftigungen eignen sich für den West Highland White Terrier?

Passende Sportarten

Durch einen vernünftigen Ausgleich zwischen Hundesport und Freizeitaktivitäten erreicht ihr einerseits das richtige Maß an Auslastung, dass zur Bändigung unseres lebhaften, energievollen, aktiven, bewegungsfreudigen Wesens notwendig ist, sowie durch gezielte Aufgaben auch unser Kopf und die hervorragenden Sinnesorgane gefordert und gefördert werden. Zudem sollte der Jagdtrieb ausreichend Berücksichtigung finden, damit er an angemessener Stelle bewusst gereizt und angesprochen wird, das Jagdverhalten kontrolliert in adäquate Aktivitäten umgeleitet wird.

Andererseits wird durch die gemeinsamen Unternehmungen unser Verhältnis zueinander immer weiter gestärkt.

Achtet bei der Auswahl der Hundesportarten und den angestrebten Freizeitaktivitäten darauf, dass ihr nicht zu früh mit uns loslegt, da in unserer Wachstumsphase nicht jedwede Beschäftigung für den aktuellen körperlichen Entwicklungsstand förderlich ist. Unnötige Belastungen sollten in dieser Lebensphase unbedingt noch vermieden werden. Ebenso raten wir regelmäßig euren Westi generell vom Tierarzt durchchecken zu lassen, um die aktuelle Konstitution, Fitness und Gesundheit stets im Blickfeld zu haben, damit etwaige unentdeckte Verletzungen oder Krankheiten frühzeitig diagnostiziert werden und behandelt werden können, schließlich sollen die Aktivitäten das Wohlbefinden und den Gesundheitszustand stärken.

Ferner ist es für Hund und menschlichen Partner wichtig, gemeinsame Sportarten und sonstige Beschäftigungen im Alltag zu finden, die beiden Spaß bereiten und nicht eine der Parteien sich gezungen fühlt, da dann die positiven Effekte sich in Stress und schlechte Laune umkehren.

Schauen wir uns zunächst mögliche Hundesportarten an, die für die Auslastung des West Highland White Terriers u.a. in Frage kommen:

  • Agility

    Beim Agility ist das Ziel, das wir schnellstmöglich einen festgelegten Hindernisparcours möglichst ohne Fehler absolvieren. Hier kommen uns unsere Schnelligkeit und die Begabung schnelle Drehungen und Wendungen auf engstem Raum zu vollziehen, entgegen. Aber auch ihr müsst für den Erfolg euren Beitrag dazusteuern, denn ihr lauft neben uns den Parcours ab und müsst uns durch Zeichen den Weg aufzeigen. Ein perfektes Unterfangen, um unser Vertrauen im Team unter Beweis zu stellen.

  • Apport Dogfrisbee / Discdogging

    Auch diese Hundesportart ist mit unserer Körperstatur gut umzusetzen. Da wir über ausreichend Sprungkraft verfügen, ist es eine Leichtigkeit die Frisbee in der Luft zu fangen. Es gibt hierbei drei verschiedene Variante, die in den Hundesportvereinen in der Regel ausgeübt und angeboten werden: Freestyle, Mini und Long-Distance.

  • Nase Fährtenarbeit / Nasenarbeit

    Eine gute Nase hat uns Westies immer beim Einsatz als Jagdhund weitergeholfen. Um diesen Sinn zu schärfen und zu trainieren ist u.a. die Fährtenarbeit ideal. Hier kann auf spielerische Art und Weise der Geruchsinn für die Auslastung körperlicher und geistiger Funktionen genutzt werden. Man glaubt gar nicht was wir hier für eine Leistung vollbringen und wie anstrengend die Bewältigung der Aufgaben ist. Hierbei können das Finden eines versteckten Gegenstands das Ziel sein oder die Aufnahme eines bestimmten Geruchs die Herausforderung bringen.

  • Nase Mantrailing

    Beim Mantrailing ist ebenfalls die Begabung der Nasenarbeit entscheidend. Hierbei nehmen wir den Geruch einer Person auf, die wir dann mit euch gemeinsam auffinden müssen. Wir sind bei der Ausübung in der Lage den Geruch des einen speziell gesuchten Menschen unter vielen zu erkennen und gezielt aufzuspüren.

  • Nase ZOS Zielobjekt Suche

    Bei der Zielobjektsuche werden wir Westies sehr gefordert. Sowohl physisch als auch psychisch werden wir belastet und müssen einen präparierten Gegenstand durch riechen aufsuchen und finden. Dies kann beispielsweise eine Filmbox mit etwas Fleischwurst sein oder auch der große geschlossene Eimer mit unserem Lieblingsfutter. Das Spiel kann mit unterschiedlich großen Gegenständen erfolgen, je kleiner dieser ist, umso schwieriger ist die Aufgabe. Sobald wir das Objekt gefunden haben, legen wir uns ab.

  • Obedience

    Die Hundesportart Obedience besticht durch die extrem enge Zusammenarbeit zwischen Mensch und Hund. Die Gehorsamkeit steht hierbei ganz oben an. Die Grundbefehle müssen beherrscht werden und das Apportieren von nah und fern spielt eine Rolle.

  • Obedience Dogdancing

    Wir dürfen bei der Ausübung der Aufgaben in ständiger Kommunikation miteinander stehen. Ihr dürft uns klare Befehle geben, wenn wir diese richtig ausgeführt haben dürft ihr uns loben und auch für die weitere Umsetzung animieren. Sprich die Teamarbeit ist besonders wichtig bei der Umsetzung der geforderten Aufgaben des vorher festgelegten Hindernisparcours.

  • Turnierhundesport

    In fast allen Hundesportvereinen könnt ihr mit uns Westies den Turnierhundesport besuchen. Voraussetzung ist, dass wir beide in guter körperlicher Verfassung sind, denn die Disziplinen werden gemeinsam absolviert. Der Vierkampf besteht aus Unterordnung, Hürdenlauf, Slalom und Hindernislauf.  Eine weitere Variante ist der Geländelauf. Bei der Ausübung erreichen wir eine maximale Auslastung.

  • Treibball

    Die Sportart Treibball kann eine schöne Alternative sein, bei der wir unserer Verspieltheit und unserem Bewegungsdrang nachgehen können. Die Aufgabe besteht darin, große bunte Bälle mit der Schnauze zu treiben und in ein Tor zu schieben. Geschicklichkeit, Spielfreude und Beweglichkeit sind dabei wichtig. Spaß, Freude und das Austoben stehen hier an vorderster Front.

  • Unterordnung

    Hier wird die Gehorsamkeit mit uns trainiert. Grundbefehle wie Sitz, Platz, Fuß, Hier, Voraus werden aktiv geübt.

Es gibt also folglich etliche interessante und abwechslungsreiche Hundesportarten, die uns West Highland White Terrier herausfordern, uns Freude bereiten und am Ende des Tages aureichende körperliche und geistige/mentale Auslastung bringen.

Aktivitäten für jeden Tag

Als Ergänzung solltet ihr euch einen Plan machen, welche Freizeitaktivitäten ihr im Alltag für uns einbauen wollt. 

Angefangen mit den täglichen Spaziergängen am nahegelegenen Fluss oder See, bis hin zu Waldspaziergängen oder der Weg ins naturbelassene Feld. Überall gibt es unterschiedliche Eindrücke und Reize, die für unser Hundeleben wichtig sind. Auch die Abwechslung der Wegstrecken spielt eine Rolle, damit nicht zu viel Routine in die Runden kommen.

Solltet ihr gerne Wandern gehen oder mit dem Fahrrad eure Tour machen, dann nehmt uns bitte mit. Da wir früher regelmäßig unsere Jäger auf ihren Touren begleitet haben, gibt es bei diesen Aktivitäten viele Parallelen. Passt aber auf, falls wir irgendwelche Fährten aufnehmen. Wir sollten also gut erzogen und trainiert sein, wenn ihr uns frei laufen lassen wollt. Und selbst dies gibt euch keine Garantie, dass wir auch mal ausbüchsen.

Bei unseren Unternehmungen wäre es sehr sinnvoll, zu den Trainingsmöglichkeiten in der Hundeschule oder dem Hundesportverein, Übungen zur Unterstützung und Wiederholung des Trainings unterwegs einzubauen. 

Auch kleine Jagdersatzspiele, wie das Einsetzen einer Reizangel ist eine auslastende und schöne Beschäftigung für uns Westies. 

Weiterhin sorgen diverse Nasen- und Suchaufgaben für geeignete Auslastung des jagdlichen Triebs und des feinen Geruchssinns. Sprich es wird uns mental durch das Schnüffeln und Suchen anstrengen und damit auspowern. 

Um uns geistig und körperlich zu fordern sind Intelligenzspiele eine sinnvolle Abwechslung. Dabei könntet ihr einen kleinen Futterdummy mit unseren Lieblingsleckerlis befüllen und verstecken. Wir müssen diesen dann mit unserer guten ausgeprägten Nase aufspüren und bekommen dann selbstverständlich als Belohnung einen Teil davon ab.

Es ist sinnig bei unseren Touren einen kleinen Ball oder eine Frisbee mitzunehmen und mit uns zu spielen, da wir hierdurch das Apportieren trainieren. Somit können wir sowohl unserer Lauffreude nachkommen als auch unsere Sprungkraft ausleben. Ideal für uns agile Zeitgenossen.

Durch unser verspieltes Naturell, unsere Beweglichkeit und Agilität, sind wir große Freunde für das Einstudieren von diversen Kunststücken und Hundtricks, wie beispielsweise das Männchenmachen oder Balancierung eines Balls auf dem Fang. Vielleicht ist daher auch das Trickdog eine Alternative, das wir gemeinsam ausüben könnten - erkundigt euch einfach mal.

Vielleicht habt ihr auch die Möglichkeit mit uns zu einer Hundewiese zu gehen, wo andere Artgenossen mit uns gemeinsam herumtoben können. Das fördert unser Sozialverhalten und wir müssen uns ggf. auch mal einem stärkeren Hund unterordnen.

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Das sind die Anforderungen für die Haltung eines West Highland White Terriers

Welche Besonderheiten sind im Hinblick auf Haltebedingungen, Zeit- und Kostenaufwand beim West Highland White Terrier zu beachten?
Pflege Hoch
tägliche Aktivitäten Hoch
Gassi gehen Hoch
Erziehung Gering

Anforderungen an den Hundehalter

Mit uns West Highland White Terrier habt ihr eine Hunderasse, die ihr von der Größe ohne Probleme in der Wohnung auch in einer Stadt  als Stadthund halten könnt. Voraussetzung ist, dass ihr genug Zeit findet, mit uns die notwendige Aktivität täglich im Außenbereich zu unternehmen, damit wir unsere artgerechte und rassespezifische Auslastung erhalten. Solltet ihr im Obergeschoß wohnen, nehmt uns bitte auf den Arm, um die Treppen zu nehmen oder noch besser, schaut dass wir mit dem Aufzug fahren können. Dies ist auf alle Fälle präventiv und besonders im Akutfall bei bereits bestehenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen auf Grund der Belastung für den Bewegungsapparat, Herz-/Kreislauf etc. sehr zu empfehlen, da dann das Treppensteigen pures Gift ist.

Wenn ihr uns als Haushund anschafft, ist es nicht unbedingt nötig eine große Wohnung zu bewohnen. Da wir nicht die Größten sind, reicht uns ein wenig Platz, um uns für unsere Ruhephasen und die Schlafeinheiten zurückziehen zu können. In der Wohnung herumtoben ist so oder so ein No-Go, so dass ihr hierfür mit uns in die Natur gehen solltet. 

Solltet ihr dennoch einen kleinen Garten haben, freuen wir uns darauf, die Freiheit zu haben, uns hier aufzuhalten und unseren Vorlieben nachgehen zu können. Dieser muss aber nicht groß sein, da unser Hauptauslauf bei anderen Aktivitäten stattfinden soll, sei es auf dem Hundeplatz, der Hundewiese oder unterwegs beim Spazieren, Wandern oder Joggen.

Vom Grund auf sind wir sehr lernwillige Hunde. Wenn ihr uns also von Anfang an konsequent erzieht und die notwendigen Kurse der Hundeerziehung begleitend besucht, dann solltet ihr wenig Probleme mit uns haben. Wichtig ist eine starke Führungspersönlichkeit. Sowohl Welpenschule, als auch die Teilnahme an den Junghundekursen, sind je nach Kursinhalten wichtige Trainingsmaßnahmen, zudem bekommen wir dort den nötigen Sozialkontakt zu anderen Hunden, um weiterhin das innerartliche Sozialverhalten in Gänze zu erlernen und die entsprechenden Umgangsformen und -regeln einzuüben und in unserem Verhaltensrepertoire abzuspeichern. Dies benötigt natürlich ein wenig Zeit und einige Euros, die aber gut investiert sind, schließlich geht es um bedeutende Bildungsmaßnahmen, die wir als Hunde brauchen.

Wir Westies sind extrem aktiv und agile Hunde. Bitte schenkt uns deshalb genug Aufmerksamkeit und schaut, dass ihr uns täglich ausreichend Bewegung und Auslauf verabreicht. Wir wollen ausgelastet werden, dann sind wir zufrieden und ihr habt durch den Abbau unserer überschüssigen Energie, etwas Ruhe.

Auch die regelmäßigen Gassirunden sind ein Muss, damit wir sowohl den Toilettengang von Zeit zu Zeit verrichten können, als auch frische Luft und Beschäftigung bekommen. Wir sind einfach keine Sofa- und Schoßhunde. Wir brauchen Action.

Das Haarkleid ist von der Beschaffenheit so, dass wir West Highland White Terrier regelmäßige Pflege von euch brauchen. Tägliches kämmen bzw. bürsten ist angebracht, damit das Fell schön und geschmeidig bleibt. Nach mehreren Wochen ist es nötig uns zu trimmen, entweder ihr macht dies selbst oder nehmt euch die Hilfe eines gut ausgestatten Hundesalons. Des Weiteren steht die Kontrolle unserer Krallen, Nase, Ohren, Zähne und Zahnfleisch an, damit sich hier keinerlei Infektionen durch Dreck, Nässe, kleine Verletzungen o.ä. bilden. Und denkt bitte an die Bekämpfung jeglicher Parasiten, wie Zecken, Flöhe, Läuse und Würmer. Sollten wir beim Toben uns im Dreck gesuhlt haben und ein Bad notwendig ist, so versucht es zunächst nur mit warmen Wasser. Sollte es ausreichend sein, dann schont ihr unsere anfällige Haut. Sollte der Dreck überhaupt nicht sich entfernen lassen, ist ein Schaumbad mit natürlichen und sanften Mitteln möglich.  Also plant jeden Tag ein wenig Zeit hierfür ein oder verschafft euch die Unterstützung durch einen Profi.

Wir Westies sind zwar kleine Hunde, dafür ist unser Körperbau aber stämmig und mit guter Muskulatur versehen. Dies bringt es in Verbindung mit unserem erwünschten Aktivitätsgrad zwangsläufig mit sich, dass wir ausreichend und ausgewogen ernährt werden müssen, um verbrauchte Energie wieder adäquat aufzufüllen. Ob ihr hier ein Nass- oder Trockenfutter oder gar das Barfen vorzieht, ist eure Entscheidung. Sprecht mit eurem Züchter oder Tierarzt, welche Fütterungstipps sie euch für uns im individuellen Fall geben würden. Einige wertvolle und hilfreiche Ratschläge könnt ihr gerne vorab hier nachlesen.

Impfungen und regelmäßige Kontrollen sind ein Muss für jeden Hund. Auch für uns Westies. Es gibt verschiedene Krankheiten, die man präventiv durch Impfungen von uns fernhält. Dies ist extrem wichtig, denn haben wir uns erst einmal mit einer Infektionskrankheit infiziert, so kann die notwendige Behandlung langwierig und teilweise schwierig werden, manchmal durch die Schwere der Krankheit auch tödlich enden. Sowohl die Staupe, Hepatitis contagiosa canis, Parvovirose, Tollwut, Leptospirose u.a. können durchweg von euren Tierarzt durch gezielte Impfungen vermieden werden, sind zu Teilen laut der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) sogar als sogenannte Core-Impfungen zwingend angeraten. Des Weiteren steht die Frage nach einer etwaigen Kastration im Raum und einfache Behandlungen wie die normalen Wurmkuren, Krallen schneiden oder Zahnsteinentfernung mit zu berücksichtigen. Sprich Hundepflege, Antiparasitikabehandlung und die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt gehören unbedingt zur Haltung dazu. Der regelmäßige Check ist auf alle Fälle angeraten, um gesundheitliche Probleme auszuschließen oder wenn nötig frühzeitig behandeln zu können. Und wenn ihr bereits etwas weiterdenkt, so muss klar sein, dass wir im Alter grundsätzlich mit dem einen oder anderen Problem zu kämpfen haben werden, hier zollt man einfach dem Alter Tribut. Sprich es werden perspektivisch unvermeidbare Kosten für den Tierarzt auf euch zukommen und dies solltet ihr von Anfang an in eure Entscheidungsfindung einkalkulieren.

Viele Informationen habt ihr nun rund um uns West Highland White Terrier erhalten. Wir freuen uns sehr, wenn wir nach wie vor euch begeistern.

Zum Abschluss wollen wir euch allerdings noch ein paar Anregungen geben, damit ihr vor der Anschaffung wirklich sicher seid, einen von uns Westies zu eurem Hund zu machen.

Passen wir als Hunderasse mit all unseren Charakterzügen und unseren körperlichen Voraussetzungen wirklich optimal zu euch? Seid ihr bereit uns zeit- und kostenseitig so zu fördern, wie es für uns als Rasse artgerecht ist?

Bedenkt die lange Zeit, die wir bei euch bleiben wollen, es ist nicht mit einer Stippvisite getan, es wird eine ganze Weile andauern. Wir freuen uns darauf.

Solltet ihr zur Miete wohnen, schaut in euren Mietvertrag, damit ihr nicht ein böses Erwachen habt und die Gefahr eines Umzugs droht oder ihr uns gar abgeben müsst. 

Gibt es in der Familie jemanden, der eine Hundehaarallergie hat? Dies kann sehr unangenehm werden.

Zu guter Letzt muss euch bewusst sein, dass sich die zukünftigen Urlaubsplanungen komplett verändern werden. Entweder gibt es Urlaubsziele mit Hund oder ihr habt den Zugang zu einer gut geführten und vertrauensvollen Hundepension.

Alle notwendige Punkte, die generell im Kontext eines anstehenden Welpenkaufs beachtet werden müssen, um bestmögliche Voraussetzungen für den Neuankömmling an eurer Seite zu gewährleisten, findet ihr in unserem ergänzenden Leitartikel "An was muss ich rund um den Welpenkauf alles achten?".

Anforderungen an die Umgebung

Stadttauglichkeit Hoch
Platzbedarf Wohnung Gering
Platzbedarf Garten Gering

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