Dogdance

Die musikalischste Art, Obedience in Perfektion zu betreiben

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Zuletzt aktualisiert am: 4.4.2024

Ein Dobermann legt seine Pfote auf den Fuss einer Frau.jpg

Das wichtigste in Kürze

  • Tolle Beschäftigung für aktive, agile, bewegungsfreudige, geschickte und teamfähige Hunde
  • Musikalisch unterlegter Bewegungssport mit Gehorsamkeitselementen
  • Hündischer und menschlicher Sozialkontakt auf dem Hundeplatz
  • Gehorsam und gute Führigkeit sind ein Must-Have
  • Alle Hunderassen, Hybridhunde, Mischlingshunde, groß oder klein, alt und jung sind willkommen
  • Bevor es losgehen kann: Den Hund auf Tauglichkeit vom Tierarzt checken lassen

Dogdancing ist praktisch die höchste und anmutigste Schule des Gehorsams, wurde dieser Hundesport doch in der Obedience-Szene geboren. Welche Hunderassen besonders geeignet sind und wie das Training aufgebaut werden soll, damit eine unterhaltsame Einlage herauskommt, die den beiden RTL-Supertalent-Dogdancern zur Ehre gereicht, stellen wir hier dar.

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Was ist Dogdance?

Dog Dancing ist eine Hundesportart. Es kann im Rahmen der art- und rassegerechten Auslastung und Bespaßung des Hundes ein idealer Baustein des regelmäßigen Hundeprogramms sein, bei dem Körper und Geist von Hund und Mensch gefordert und gefördert werden. Denn Dog Dancing wird als Hund-Mensch-Gespann im Team ausgeübt. Sowohl beim Training, als auch beim Wettkampf.

Dog Dancing wird u.a. auch als Dogdance, Musical Freestyle Obedience und Hundetanz bezeichnet. Und das völlig zu Recht, da beim Dog Dance Musik, Bewegung und Teamarbeit verknüpft werden. Dabei sind "tänzerische" Elemente in Form einer Choreografie aufzuführen, die die Beweglichkeit, Koordination, Agilität und Geschicklichkeit mit dem Gehorsam kombinieren. Dies geschieht in enger Abstimmung als Paar, Hund und Mensch.

Auf Grund der Disziplinen und Übungen im Dogdance, wird die Hundesportart oft mit der Rhythmischen Sportgymnastik oder dem Dressurreiten mit Musik, verglichen.

Der Hundesport "Dogdance" hat sich aus dem Obedience heraus entwickelt, einer weiteren sehr populären Hundesportart, die als Hohe Schule des Gehorsams und Unterordnung verstanden wird.

Dog Dance gilt unter Anhängern als eine besondere Show, bei der unterschiedlichste Aktionen und Bewegungsabläufe in ein eigens auf das jeweilige "Tanzpaar" zugeschnittene und bis zur Perfektion trainierte "Tanz- und Schauspiel-Stück" vor einem Publikum auf der "Bühne" und den Richtern vorgeführt wird. Dabei ist inhaltlich vieles denkbar und den Teilnehmern in ihrer Kreativität, quasi keine Grenzen gesetzt.

Frei übersetzt bedeutet Dog Dancing, Hundetanz. Sprich, Tanzen mit dem Hund. Und das trifft den Nagel auf den Kopf.

Bestimmt kommt euch das bis hierhin geschilderte Dog Dancing ein Stück weit bekannt vor. Vielleicht habt ihr schon Berührungspunkte mit einer vergleichbaren Sportart gehabt, wo ebenfalls Tier und Mensch vor einem Publikum eine eingeübte Choreographie bestückt mit bestimmten, vorgegebenen Elementen, gemeinsam aufführen. Genau richtig. Beim Dressurreiten findet man zahlreiche Parallelen zum Dogdancing.

Beim Dog Dancing gibt es zwei grundlegend unterschiedliche Formen, die Hund und Hundeführer trainieren und bei offiziellen Sportwettkämpfen austragen können:

  • Heelwork to music (HTM)
  • Freestyle (FS)

Grob liegt der Unterschied der beiden Disziplinen darin, dass beim Heelwork (Fußarbeit) bestimmte Vorgaben in der Positionierung des Hundes an der Seite des menschlichen Tanzpartners einzuhalten sind. Es ist laut Prüfungsordnung eine korrekte Fußarbeit gefragt. Damit ist im Grund das beim Führen des Hundes bekannte "Fuß" gemeint und wo sich der Hund beim Dog Dance in der Disziplin Heelwork bei der Performance aufhalten soll. 

Beim Freestyle sind der eigenen Kreativität hingegen in der Zusammensetzung und Aufführungsweise der Choreo keine Grenzen gesetzt. Hier dürfen sich Hund und Halter beim Dog Dance ganz nach Belieben austoben.

Trotz dem Gedanken Spiel, Spaß und Sport auf tänzerische Weise beim Dog Dancing zu verknüpfen und mit viel Begeisterung bei der Sache zu sein, sind Konzentration, Kooperationsfähigkeit und eine gute Körperlichkeit gefragt. Rhythmus im Blut kann ebenfalls nicht schaden.

Durch das intensive Training und die Auftritte wächst das Team Hund und Mensch immer enger zusammen, die Bindung wird gestärkt und die Beziehung weiter stabilisiert. Die Harmonie lässt sich sofort spüren.

Die Geschichte um Dogdance im Kurzüberblick

Wie enstand Dogdance?

Obwohl der Dogdance eine sehr junge Hundesportart ist, ist sie heute international verbreitet. Sie verbindet Übungen wie das Heelwork genannte bei-Fuß-gehen aus dem Obedience über eine Choreographie mit Musik und Tricks. Und obwohl ihre Geschichte ab den späten 1980er Jahren gut dokumentiert ist, bleiben die vor dem Jahr 1989 liegenden Ereignisse recht unklar. Sicherlich haben schon vorher einzelne Hundebegeisterte, häufig aus der Obedience-Scene, mit ihrem Vierbeiner einen Dance aufgeführt. Daher erheben nun verschiedene Trainer für Obedience und Tierdressur ebenso wie einige Choreographenden Anspruch, die eigentlichen Erfinder dieses Hundesports zu sein. Hinzu kommt, dass über einen Zeitraum von ungefähr drei Jahren erste Dogdancing Auftritte in Kanada, den USA und auf den britischen Inseln bekannt sind und dieser Hundesport sich fast gleichzeitig in verschiedenen Ländern unabhängig voneinander und damit gleichsam international entwickelt und diverse Verbände hervorgebracht hat, in deren Geschichte unterschiedliche Menschen jeweils zentrale Rollen für die Weiterentwicklung spielten.

Während in Deutschland heute der Name Denise Nardellis eng mit der Hundesportart verbunden ist, war für das internationale Bekanntwerden des Dogdance aber sicherlich die US-amerikanische, Hundeliebhaberin, Amateurtänzerin und Rollschuhtänzerin Patie Ventre besonders wichtig. Sie vertrat mit ihrer PR-Agentur Ventre Advertising Inc. einige Hersteller aus der Hunde- und Haustierindustrie. Die von ihr ab vertretenen Unternehmen sponserten neben Hundeshows und -tournieren auch Obedience Turniere. Ab 1991 zählten beispielsweise die Cycle Dog Inc. als Hersteller von Hundehalsbändern, -spielzeug und -betten sowie der Hundefutterproduzent Pup-Peroni zu diesen Klienten. Allerdings schien den vorhandenen Hundeevents der Pepp zu fehlen, was dazu führte, dass zu wenige Neuinteressierte und damit künftige Kunden für Hunde-Produkte auf den Events anzutreffen waren. Daher suchte Ventre ständig nach neuen, peppigeren Möglichkeiten, öffentliches Interesse für die Events und damit für die von ihr repräsentierten Marken zu generieren. Das ließ sie die Entwicklung des Dogdance von ersten Ideen bis hin zum international bekannten Hundesport nicht nur miterleben, sondern auch aktiv mitgestalten. Heute ist sie Präsidentin des international aktiven WCFO und damit des ersten international ausgerollten Verbandes, der in seiner Geschichte viele Seminare und Videos zum Thema "Die mit dem Hund tanzen" angeboten und der auf seiner Seite zur Entstehungsgeschichte folgende Fakten darstellt.

Klar ist, dass 1989 drei Leute bekanntermaßen begannen, sich dem Dogdancing zuzuwenden. Einerseits wurden im Rahmen zweier Seminare, eines in den USA, eines im Vereinigten Königreich, erste Vorführungen getanzt. Während der britische Leistungsrichter und Mitbegründer des Agility John Gilbert im Rahmen eines Seminars über Obedience seine Dogs einige aus dem Obedience stammende Heelwork Übungen in einer zur Musik passenden Choreografie tanzen ließ, machte in den USA Dawn Jecs mit ihrem Boder Collie Checkers fast dasselbe. Bekannt ist aber auch, dass die kanadische Hundetrainerin Val Culpin 1989 begann, einen von ihr „Musical Canine Freestyle, Dancing with Dogs“ genannten Sport inklusive Reglement zu entwickeln, aus dem später die Kür des Dogdance hervorging. Vor allem zur Entwicklung des Regelwerks tauschte sie sich mit Leistungsrichtern aus den Bereichen Obedience, Tanz und Rollschuh-Kunstlauf aus. Sie war 1991 auch Mitgründerin des in Kanada ansässigen und weltweit ersten Verbands für die neue Sportart.

Im Jahr 1990 sprach der aus Großbritannien stammende Trainer Robert Harlowe auf der Cycle Dog Classic, also einem Event eines Ventre-Kunden, über Fußarbeit zu Musik, im Englischen Heelwork to Music (HWM oder HTM abegkürzt), und Hundedressur. Das zeigt, dass diese Themen international zu der Zeit in Fachkreisen schon heiß waren. Untermauert wird diese Annahme auch dadurch, dass die Dogdance-Hunde der besten Obedience-Hundeführerin Großbritanniens, Mary Ray, auf der größten britischen Hundeshow, der Cruft´s Dog  Show, eine von Musik untermalte Fußarbeit-Choreografie getanzt haben.

Daraus entwickelte sich im Laufe der Zeit die Dogdance-Teildisziplin Heelwork to Music. Im selben Jahr hörte Patie Ventre die in den USA sehr bekannte Hundetrainerin Terri Arnold über „Dogs, Music & Dance“ sprechen.

In Kanada wurde durch Val Culpin 1991 ein Wettkampf Obedience zu Musik im Rahmen der kanadischen Hundeaustellung Pacific Canine Showcase organisiert, obwohl damals noch ohne konkretes Regelwerk vorlag. Das Turnier gewannen die Hunde der Dressurreiterin Tina Martin ebenfalls getanzt und auch gewonnen haben. Später gründete sie mit Culpin und anderen den weltweit ersten Verband für Dogdancing, die Musical Canine Sports International (MSCI), dessen erste Präsidentin sie wurde.

Ventre konnte in diesem Jahr die PR-Arbeit für die Cycle Obedience Meisterschaften übernehmen und bekam spätestens jetzt professionelles Interesse an der neuen Hundesportart Dogdancing, die aber vom international anerkannten Boom noch weit entfernt war. Allerdings traute sie ihr aber schon damals zu, auch jüngeres Publikum anzuziehen und dieses für Hunde auf eine Art zu interessieren, dass aus diesem Interesse viele an Hundesport und den Produkten ihres Auftraggebers interessierte Hundehalter hervorgehen. Das gemeinsame Ziel aller war, der amerikanischen Öffentlichkeit die positiven Auswirkungen des Obedience auf Hunde und ihre verantwortungsvollen Halter zu zeigen. Sofort begann Ventre zu versuchen, Terri Arnold davon zu überzeugen, auf den Veranstaltungen mit ihren Hunden zu Musik Dogdancing-Choreografien zu entwickeln und zu tanzen.

Während Ventre ihre Gespräche mit Arnold über Freestyle Obedience Vorführungen auf von der Firma Cycle-Dog organisierten Turnieren im Laufe des Jahres 1992 intensivierte, wurde in Kanada die MSCI gegründet. Zeitgleich wurden sowohl in Großbritannien als auch in Kanada und den USA von unterschiedlichsten frühen Dogdancern Choreografien entwickelt und Dogdance vor Publikum vorgeführt.

Ebenfalls 1992 entwickelte die MSCI das erste exakte Reglement inkl. Bewertungsmethodik weltweit. Patie Ventre betrieb im selben Jahr gemeinsam mit Cycle und anderen US-Unternehmen einen großen Public-Relations-Aufwand, um Dogdance sowohl in den USA als auch international bekannter zu machen. 1995 wurde dann die eng mit dem American Kennel Club (AKC), also der US-Variante des VDH, zusammenarbeitende Canine Freestyle Federation gegründet. Diese präsentierte noch im selben Jahr Dogdancing mit eigenem Reglement im Rahmen eines großen AKC Turniers . Zu diesem Zeitpunkt hatten sich schon zwei grundsätzliche Arten von Choreografien herausgebildet, die noch heute Teildisziplinen darstellen: Freestyle als Kür, bei dem der tänzerische Ausdruck des Hund-Mensch-Teams im Fokus steht und Heel Work to Music, das den Ursprung im Obedience nicht verleugnen kann. Heelwork bedeutet „bei Fuß gehen“, was eines der wichtigsten Elemente des Obedience ist. Hier wird die Choreografie aus Elementen zusammengesetzt, die zu 75 % aus einer Liste mit vorgeschriebenen Übungen entstammen und die zu Musik getanzt werden.

Ventres Behmühungen, die Entwicklung des Dogdancing auch international zu fördern, führten über die Produktion vieler Dogdance-Videos, Seminare und Turniere zur 1999 erfolgten Gründung der international agierenden World Canine Freestyle Organization (WCFO). Sie wurde deren Präsidentin und setzte der Organisation das Ziel, Dogdancing-Seminare und Turniere international abzuhalten und über Videos zu promoten.

Unabhängig davon fand auf europäischem Boden das erste offizielle Dogdance-Turnier 1996 in England statt. Es gingen derart viele Dogdancer an den Start, die beim Publikum so gut ankamen, dass ein Jahr später sofort ein weiteres Turnier folgte. Von diesem Punkt aus verbreitete Dogdance schrittweise auch auf unserem Kontinent, indem interessierte Enthusiasten auf die Inseln reisten, um bei den dortigen Dogdancern zu lernen und ihr neu erworbenes Wissen ihn ihre Heimatländer mitzunehmen.

Wie weit verbreitet ist Dogdance?

Nachdem also in den 1990er Jahren international in Kanada, den USA und Großbritannien die Grundsteine des Dogdancing gelegt und erste Verbände Turnierregeln festgelegt hatten, verbreitete sich der Dogdancing-Virus über Europa. Heute gibt es in Europa eine Vielzahl von aktiven Dogdance Verbänden, teilweise auch Verbände der ersten Stunde. Neben einigen rein national agierenden Verbänden, wie dem Englischen, existiert auch die internationale Turniere ausrichtende, altbekannte WCFO und der europäische Verein Dogdance International, der ebenfalls internationale Turniere ausrichtet und bei denen auch Mischlingshunde tanzen dürfen.

Bedenkt man, dass in gleich zwei Staffeln der RTL-Show „Das Supertalent“, bei der die Zuschauer ein gewichtiges Wort bei der Bewertung der Showeinlagen und -talente haben, Dogdancer zum Supertalent gewählt wurden, wird der Unterhaltungswert dieses Hundesports für die Zuschauer offensichtlich. So gewann bereits 2009 der Hundehalter und -führer Yvo Antoni mit seiner Jack Russel Hündin Primadonna und 2013 Lukas Pratschker mit seinem Boder Collie Falco. Der Dance beider Winning-Teams sind heute noch als Videos im Netz abrufbar.

Vor diesem Hintergrund wundert es nicht, dass auch die Fédéracion Cynologique Internacional (FCI), also der größte international organisierte Dachverband im Hundewesen, dem auch der Verband des Deutschen Hundewesens (VDH) angehört, ein eigenes Regelwerk zum Dogdancing anbietet und im November 2017 die FCI Dog Dance World Championship mit 108 Teilnehmern in Leipzig austrug.

Wie sich die althergebrachten Dogdance Verbände und Vereine künftig mit dem FCI arrangieren, ist uns bisher nicht bekannt.

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Was sind die Ziele & Voraussetzungen von Dogdance?

Was sind die Ziele der Ausbildung und die Unterschiede zu ähnlichen Hundesportarten?

Da beim Dogdancing viele Elemente des Obedience, also der angelsächsischen Variante der Unterordnung oder auch Gehorsams, verwendet und durch eine Choreografie zu Musik getanzt werden, sind sich auch die Ziele ähnlich. Es geht zunächst um den Gehorsam des Dogdance-Hundes, der ohne Zwangsmittel, sondern mit positiver Verstärkung erreicht werden soll, sodass der Dog die Anweisungen freudig und motiviert ausführt.

Auf diese Weise werden zwei Ziele verfolgt: Eben einerseits ein hohes Maß an Gehorsam, das sich auch im Alltag auszahlt und andererseits ein starker Ausbau der Bindung zwischen Hund und Halter, da kein Druck oder gar Zwang auf den Dogdancer ausgeübt werden soll, sondern gewünschtes Verhalten durch positive Verstärkung, beispielsweise mit dem Clicker, gestärkt werden soll. Wird die Fellnase von seinen Menschen mit Aktivitäten oder Dingen belohnt, die sie sehr liebt, ist klar, dass dies auch ihre Zuneigung und Bindung zu ihren Wohltätern, also ihrem Halter, steigert.

Die Bindung wird auch deshalb intensiver, weil der Halter sich auf den Vierbeiner konzentrieren und dessen Möglichkeiten sowie seine Stärken und Schwächen, beispielsweise seinen inneren Rhythmus, erkennen muss.

Wie wir an der Entwicklungsgeschichte des Dance with Dogs gesehen haben und in unserer Beschreibung des Obedience nachlesen können, verläuft eine Obedience Prüfung ziemlich ritualisiert. Um das Programm aufzulockern, kamen einige auf die Idee, die Übungen mit Musik zu kombinieren und entwickelten im Grunde eine Art Freestyle Obedience. Im Laufe der Zeit kamen dann noch im Obedience unbekannte Elemente und Tricks hinzu, sodass heute eine derartige Vielfalt an möglichen Bewegungsabläufen und -kombinationen besteht, dass es weder dem dogdancing Dog und noch seinem Halter oder ihrem Publikum langweilig wird: Es können schließlich unendlich viele Choreografien getanzt werden! Das fordert Hund und Halter geistig sehr. Der Sport kann aber körperlich durch die Auswahl der von schwierig bis leicht reichenden Einzelbewegungen sowie der Dauer von Trainingseinheiten und Kür auf den Fitnesszustand und das Alter von Hund und Mensch angepasst werden.

Anforderungen an Hund und Mensch

Die oberste und wichtigste Voraussetzung, die Dogdance an Dich und Deinen Dance Dog stellt, ist, dass ihr alle beide Spaß daran habt, Euch miteinander und mit Musik zu bewegen und zu beschäftigen. Je nach Deinen Zielen reichen die Anforderungen an Deinen vierbeinigen Partner von niedrig bis zu hoch, da Ihr machen könnt, was ihr wollt und was Dein Dogdance-Dog von seinen Anlagen her geistig und körperlich zu dancen imstande ist.

Die Anforderungen an Dich sind beinahe höher, als die an Deinen vierbeinigen Tänzer, schon deshalb, weil Du die Anforderungen, die Dein Dance-Dog erfüllen soll, selber erkennen und mittels entsprechender Trainingsmethoden und -programmen ausformen und fördern musst. Voraussetzung für verantwortungsvolle Entscheidungen ist, dass Du Deinen Vierbeiner aufmerksam studierst und ihn als Teil der Kommunikation zwischen Euch beiden lesen kannst. Dies ist ebenfalls wichtig, um zu erkennen, was eine besonders verhaltensverstärkende und motivierende Wirkung auf ihn hat: Was sind seine Lieblingsspielzeuge, -leckerchen oder -futter? Was macht er mit Dir am liebsten, vom Dogdancing mal abgesehen? Wichtig ist auch, dass Du Spaß hast, eine passende Musik auszusuchen und zu ihr eine Choreografie mit Deinem Dogdance-Hund zu entwickeln.

Festzuhalten ist also, dass weder der tierische noch der menschliche Tanzpartner besonderer körperlicher Fitness bedarf, um Dogdance zu betreiben, sodass dieser Hundesport eine prima Beschäftigung für Hunde aller Rassen und Menschen aller Altersklassen ist.


Geeignete Rassen für Dogdance

( Um die Rassebeschreibung der ausgewählten Rasse lesen zu können, bitte auf das Bild klicken! )

Benötigte Ausrüstung

Für das Training brauchst Du im Grunde keine besondere Ausrüstung, von Belohnungen und vielleicht Hilfsgegenständen für das Training. Welche Du hier benötigst, hängt auch mit den gewählten Trainingsmethoden zusammen. Für einige ist ein Clicker notwendig, für andere Targetsticks oder ähnliches. Selbst der Platzbedarf ist so gering, dass Ihr das Training sogar in der Wohnung absolvieren könnt, vor allem, wenn Ihr noch die einzelnen Grundbewegungen und den ein oder anderen Trick lernt.

Später ist es allerdings wichtig, dass die Musik, zu der ihr eine Choreografie aus den von Euch beherrschten Elementen entwickeln wollt, hörbar gemacht werden kann. Auch wird die komplette Choreo mehr Platz benötigen, als die Einzelfiguren und -tricks. Wichtig ist ebenfalls, dass Ihr das Training in verschiedenen Örtlichkeiten und mit Ablenkungen absolviert. Beide sollten denen entsprechen, die während Turnieren und Gelegenheiten denkbar sind, bei denen die Tanz vorgeführt werden soll. Und, falls ihr Eure Dogdance-Künste vorführen oder auf einem Turnier einen Dance aufführen wollt, sollte das Outfit dem Thema der Choreografie angepasst sein.

Training im Alltag

Weil der Bedarf an Ausrüstung und Platz so niedrig ist, kann das Training für Dogdance auch im täglichen Ablauf super integriert werden. Voraussetzung ist, dass Du generell mit Deinem Hund umzugehen weißt und Du die Grundlagen verschiedener Trainingsmethoden kennst und praktisch anwenden kannst. Aber selbst dann ist es ratsam, eine Hundeschule, die Dogdance anbietet, oder auch Dogdancing-Seminare, wie sie unter anderen Denise Nardelli anbietet, zu besuchen.

Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Dogdance Choreografie, ist neben einem über den Grundgehorsam hinausgehender Gehorsam ein hohes Maß an gegenseitiger Aufmerksamkeit zwischen Dogdance-Hund und Halter. Das wiederum setzt beim Hund viel Motivation voraus. Der Disziplin Heelwork to Music ist der Ursprung im Obedience besonders anzumerken, bedeutet Heelwork doch Fußarbeit und meint „bei Fuß gehen“, was eins der wesentlichen Obedience-Elemente darstellt. Das aufmerksame Fußgehen will daher auch im Dogdance beherrscht werden, da es sich bei dieser Disziplin im Grunde um ein fortwährendes Bei-Fuß-Gehen an verschiedenen Positionen und mit verschiedenen Schrittarten, angereichert durch ein paar Tricks wie den Beinslalom, oder einen Sprung über Arm oder Bein, handelt, bei dem der Hund stets aufmerksam seinem Halter zugewandt sein soll.

Da jeder Dance, egal, ob in der Disziplin Heelwork to Music oder im Freestyle, also der Kür, aus einer Abfolge unterschiedlich kombinierter Elemente besteht, ist klar, dass Ihr zunächst die Einzelübungen erlernen müsst, um diese dann später zu einer den Dance ausmachenden Choreographie zusammenzusetzen und diese dann zu üben. Werden die einzelnen Elemente hundgerecht gelehrt und trainiert, steigert dieses Training und Erlernen schon die Motivation und den Grundgehorsam des Tiers.

Vor allem in der Kür, dem Freestyle, sind der Fantasie in Punkto kreativer Einzelübungen, die den Dance bilden, kaum Grenzen gesetzt. Aus dem schier unendlichen Fundus an Grundelementen werden wir hier ein paar wenige erwähnen.

Trainingsgrundlage

Basis allen Trainings ist es immer, von Dir gewünschte Verhaltensweisen Deines Hundes durch zeitpunktgenaue Belohnung zu positiv zu verstärken. Ersatzweise kann auch über einen Clicker gelobt werden. Ziel dieser operanten Konditionierung ist, dass eine Verknüpfung aus einem wörtlichen und einem körpersprachlichen Befehl mit einem bestimmten Verhalten und der Aussicht auf eine Belohnung entsteht. In der Folge wird der Hund auf Grund Deiner Anweisungen das gewünschte Verhaltgen zeigen, weil er auf eine Belohnung hofft. Außerdem ist es wichtig, dass Dir klar ist, dass jede für uns noch so klein erscheinende Übung meist in noch kleinere Bestandteile oder Teilverhalten zerlegbar ist. Das bedeutet, dass die Belohnung z. B. beim Free Shaping anfänglich sehr früh und mit fortschreitendem Erfolg immer später gegeben wird und dass zur nächsten Ausbaustufe einer Übung erst dann übergegangen werden sollte, wenn Dein Dog Dancer die vorangegangene Übung sicher wiederholen kann. Dass er dieses Stadium erreicht hat, kannst Du annehmen, wenn Du ihn eine Übung 10mal wiederholen lässt und er sie anstandslos richtig macht. Als Beispiel dient die Aufmerksamkeit.

Aufmerksamkeit

Wie schon erwähnt, soll Dein Hund Dir stets aufmerksam zugewandt sein. Seine Aufmerksamkeit wird daran gemessen, dass er Dich anschuat, idealerweise gar in Dein Gesicht schaut. Um ihm dieses Verhalten anzutrainieren, können verschiedene Trainingsmethoden angewendet werden. Sucht Dein Hund auch ohne ein solches Trainings oft Blickkontakt zu Dir, kannst Du dieses Verhalten jedes mal, wenn er es zeigt, positiv Verstärken - dann wendest Du das Capturing an.

Tut er das nicht, kannst Du die Locktechnik anwenden. Hierzu musst Du die Aufmerksamkeit des Hundes erst auf einen Motivationsgegenstand, beispielsweise ein Leckerchen, zu lenken. Dieses führst Du dann in die Nähe Deines Gesichts. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird Dein Hund das Leckerchen nicht aus den Augen lassen und so wird sein Blick in Folge dessen dem Leckerchen zu Deinem Gesicht folgen. Um mit dem Verhalten Belohnung ein Kommando, beispielsweise „Blick“ oder „Look“, zu verbinden, kannst Du das schon von Beginn an während der Lockbewegung aussprechen. Ist der Blick des Hundes in Deinem Gesicht angekommen, verstärkst Du das Verhalten Deines Hundes, indem Du ihn lobst und ihm das Leckerchen übergibst. Achte aber darauf, dass das Leckerchen sich auf dem Weg zu Deinem Hund immer zwischen seinen Augen und Deinem Gesicht bewegt, sodass er den Blick weiterhin auf Dein Gesicht gerichtet hält. Wenn Dein angehender Dance Dog nun bei 10 gegebenen Blick-Kommandos jedes Mal in Dein Gesicht blickt, kannst Du beginnen, dies in verschiedenen Positionen zu üben, die jeweils eigene Kommandos bekommen und einstudiert werden müssen. Ziel ist es, dass das Kommando für Aufmerksamkeit abgebaut wird und Dein Dogance-Hund dauerhafte Aufmerksamkeit zeigt.

Position „Vor“

Einfach ist es am Anfang, dem Hund „vor“ beizubringen, indem Du ihn vor Dir „Steh“ machen zu lässt und Dich dann schrittweise rückwärts bewegst. In Dem Fall belohnst Du anfänglich nach jedem Schritt, wenn er Dir folgt und ins Gesicht blickt. Nun baust Du den Zeitraum beziehungsweise die Schrittzahl aus, bis es die Belohnung gibt. Das kann beispielsweise über die 300-Pick-Methode erfolgen. Wenn Dein Hund Dich ohne expliziten Befehl und ohne dass Du Dir ein Leckerchen vor die Augen halten musst anschaut, kannst Du den nächsten Schritt wagen und ihm beibringen, immer vor Dir zu bleiben, auch wenn Du Dich um Deine Achse drehst oder Dich seitwärts oder diagonal bewegst. Wenn Dein Hund rückwärts laufen soll, muss das Rückwärtslaufen vorher separat eingeübt werden. Wie dieses trainiert werden kann, beschreiben wir unten.

So kannst Du nun beginnen, Dich um Deine eigene Achse zu drehen, sodass Dein Hund immer vor Dir bleibt. Hier kann es nötig sein, anfänglich wieder mit einem richtungsweisenden Leckerchen zu arbeiten und früh zu loben bzw. zu clickern. Wenn er die Drehung gut mitmacht, übt ihr das Seitwärts- und Diagonalgehen. Das alles wird mit denselben Kommandos gemacht, da der Dogdance-Hund sich ja immer vor Dir befinden und Dich dabei anschauen soll.

Fußgehen

Im Anschluss, oder auch parallel, um in die Übungen etwas Abwechslung zubekommen, könnt Ihr auch mit Fußgehen anfangen. Dazu benötigt ihr je ein verbales und ein körpersprachliches Kommando für jede Körperseite, da beide Seiten beim Dogdance verwendet werden. Hierzu kannst Du ein Nasentarget aufbauen. Solltest du die Lockmethode anwenden wollen, ahnst Du sicher schon, wie Du Deinen Dogdance-Hund an Deinen Fuß bekommst: Du führst ihn mit einem Leckerchen hin, während Du das entsprechende Kommando gibst und bestätigst ihn, sobald er nah genug an Deinem Bein ist. Hier solltest Du, sobald Dein Hund die erste Seite gut angenommen hat, wieder darauf achten, dass er Dir auch hierbei in die Augen schaut. Dann könnt Ihr auch die andere Seite in Angriff nehmen.

Wenn die Grundposition für Fuß auf beiden Seiten wiederholt korrekt, also mit Blick in Dein Gesicht und eng an Deinem Bein, eingenommen wird, fangt Ihr an, diese Position auch in der Bewegung zu halten, wobei die Bewegung auch hier vorwärts, seitwärts, diagonal und rückwärts ausgeführt werden kann.

Verwendest Du hierbei immer auch die entsprechenden Befehle für die Gangart- und Richtung, lernt Dein Dance Dog mit der Zeit, sie unabhängig von seiner relativen Position zu Dir anzuwenden, beispielsweise sich rückwärts von Dir zu entfernen oder seitwärts auf Dich zuzugehen.

Vorwärts durch die Beine und Beinslalom

Auch interessant ist es, dem erfolgreichen Dogdance-Hund beizubringen, zwischen den Beinen durchzulaufen, da man damit neben der einfachsten Variante auch der Trick des Beinslaloms oder das rückwärts einparken aufbauen kann. Hierfür musst Du zunächst einen großen Schritt machen, um zwischen dem vorderen und hinteren Bein ausreichend Platz für Deinen Hund zu schaffen. Dann führst Du ihn mit einem Targetstick oder einem Motivationsgegenstand wie dem Leckerchen durch den entstehenden Bogen und versiehst das ganze mit einem Kommando, beispielsweise „durch“ für das einmalige Unterlaufen Deines Körpers. Macht er das zuverlässig von beiden Seiten aus, könnt ihr mit einem Befehl wie „Slalom“  am Beinslalom arbeiten. Dabei kommt es nun darauf an, dass Dein Vierbeiner flüssig unter Deinen Beinen durchläuft von einer zu anderen Seite, jeweils, wenn durch einen neuen Schritt eine Art Torbogen entsteht.

Rückwärtsgehen

Rückwärtsgehen ist nicht nur in der vor-Position wichtig, sondern auch in anderen Situationen. Daher hier auch ein kurzer Abriss, wie Du das vermitteln kannst.  Wieder ist es wichtig, im richtigen Moment, also exakt dann, wenn Dein Dancer die erste Pfote nach hinten setzt, zu loben. Als Kommando eignet sich „rückwärts“. Erleichtern kannst Du den Prozess, indem Du den Hund zwischen Couchtisch und Sofa zu Dir rufst und Dich dann sanft auf ihn zubewegst. Er kann Dir dann nur im Rückwärtsgang ausweichen. Wenn er einen Begriff davon hat, was Du mit „rückwärts“ meinst, verlegt ihr das Training auf einer Fläche, die ihm auch andere Bewegungen ermöglichen würde, bis Du das Gefühl hast, dass er das Kommando zuverlässig ausführt.

Rückwärts einparken – ein schwerer Trick, bei dem der Hund rückwärts zwischen Deine Beine läuft

Dazu stellst Du Dich im ersten Schritt über den Hals Deines Hundes, sodass sein Kopf zwischen Deinen Beinen hervorschaut. Um dieser Situation zu entgehen, wird er wahrscheinlich rückwärts weggehen, was sofort mit Belohnung und entsprechendem Kommandowort zu honorieren ist, da es die Basis für alles Weitere darstellt. Lässt Dein Dance Dog es gar nicht erst zu, dass Du Dich über ihn stellst, ist es geraten, den Hund mit einem Leckerchen in der Hand abzulenken, bis Du in Position bist. Dann musst Du die Hand nach oben so schnell wegziehen, dass er nicht verleitet ist, der Hand zu folgen, sondern sich rückwärts aus der ungewohnten Position unter Dir wegzubewegen.

Das wiederholt Ihr häufig und intensiv, damit Du im nächsten Schritt dieselbe Position einnehmen kannst, diesmal aber nicht mehr über dem Hals des Hundes, sondern schon eher über seiner Schulter, sodass er einen weiteren Weg im Rückwärtsgang zurücklegen muss. Dieses Schema führt Ihr so fort, bis Du irgendwann hinter dem Hund stehst. Erst, wenn er es sicher schafft, einige Zentimeter vor Dir zu starten und in gerader Richtung rückwärts durch Deine Beine laufen kann, könnt Ihr beginnen, auch einen Richtungswechsel einzubauen: Es ist das Endziel, dass er vor Dir steht, sich dann um 180 Grad dreht und rückwärts unter Dir durch geht.

Um den Richtungswechsel zu trainieren, stellst Du Dich nun leicht seitlich versetzt hinter Deinen Hund, am besten so, dass Dein in gerader Linie rückwärts laufender Hund mit seinem Hinterteil so an Dein Bein stößt, dass er gleichsam zwischen Deine Beine geleitet wird: Stellst Du Dich rechts von ihm, soll er also mit seinem linken Oberschenkel gegen Dein linkes Bein stoßen. Klar kannst Du auch linksherum arbeiten. Er wird dann dem Hindernis ausweichen und automatisch nach rechts zwischen Deinen Beine gehen.

Das widerholt ihr sooft, bis er sein Hinterteil auf das Tor ausrichtet und zuverlässig ohne anzustoßen wieder zwischen Deinen Beinen durchgeht, damit Du Dich dann zwar an derselben Stelle hinter ihm positionierst, aber das linke Bein etwas weiter hinten positionierst, damit Dein Hund einen kleinen Kreisausschnitt rückwärts zurücklegen muss, um durch die Beine zu gehen. Auf diese Weise erhöht Ihr schrittweise den Winkel, bis Du so neben Deinem Hund stehst, dass Dein rechter Fuß an den Vorderläufen und Dein linker an den Hinterläufen Deines Hundes stehen: jetzt muss er in einem rechten Winkel einparken.

Von hier aus arbeitest Du Dich langsam so vor, dass Du schrittweise Deinen rechten Fuß vor dem Dance Dog positionierst und dann um ihn herumschwenkst, bis Du ihm in der Ausgangsposition für das Einparken ins Gesicht schaust. Nun kannst Du von hier aus langsam Distanz aufbauen, sodass Dein Dance Dog im Rückwärtsgang aus einiger Entfernung einparken kann. Bedenke, dass Du mit Geduld und langsam vorgehen solltest.

Der folgenden Tabelle kannst Du noch weitere Übungen und Tricks entnehmen, wobei der Phantasie aber keine Grenzen gesetzt sind und die Auflistung bei weitem nicht vollständig ist.

Übung/Trick Beschreibung Bemerkung
Rückwärts ein- und ausparken Hund parkt rückwärts zwischen Deinen Beinen ein. Hinter Dir dreht er sich und kommt rückwärts wieder durch Deine Beine nach vorne.  
Rückwärtsslalom Hund bewegt sich rückwärts durch Deine Beine, während Du ebenfalls gehst. Königsvariante des Rückwärtseinparkens
Männchen machen Mit angewinkelten Hinterläufen, Po und Schwanzansatz auf dem Boden Ist zwar einfach beizubringen, aber körperlich für den Hund anstrengend: Der Bewegungsapparat ist für Vierfüßlergang ausgelegt. Daher vorsichtig, langsam und schonend trainieren. Vorheriges Aufwärmen ist hier besonders wichtig.
Auf die Hinterbeine stellen Wie Männchen, aber auf den Pfoten stehend, Po und Schwanzansatz in der Luft Ist zwar einfach beizubringen, aber körperlich für den Hund anstrengend: Der Bewegungsapparat ist für Vierfüßlergang ausgelegt. Daher vorsichtig, langsam und schonend trainieren.Vorheriges Aufwärmen ist hier besonders wichtig.
Verbeugen Brust und Kopf auf der Erde, Hinterteil in der Höhe Ähnelt der Spielaufforderung. Diese Hundegeste kann immer, wenn Hund sie zeigt, mit Befehl und Belohnung verknüpft werden - Das entspricht dem Caputring
Sprung über die Arme Alle Sprünge separat üben, aber mit demselben verbalen Signal verknüpfen. Deine Körperhaltung zeigt dem Hund, welchen Sprung er machen soll - sie ist der entscheidende Hinweisreiz.
Sprung in die Arme Alle Sprünge separat üben, aber mit demselben verbalen Signal verknüpfen. Deine Körperhaltung zeigt dem Hund, welchen Sprung er machen soll - sie ist der entscheidende Hinweisreiz.
Sprung durch die zu einem Kreis geformten Arme Alle Sprünge separat üben, aber mit demselben verbalen Signal verknüpfen. Deine Körperhaltung zeigt dem Hund, welchen Sprung er machen soll - sie ist der entscheidende Hinweisreiz.
Sprung über die Beine Alle Sprünge separat üben, aber mit demselben verbalen Signal verknüpfen. Deine Körperhaltung zeigt dem Hund, welchen Sprung er machen soll - sie ist der entscheidende Hinweisreiz.
Spanischer Schritt Vorderläufe werden beim Gehen in extrem weitem Bogen nach oben und vorne geführt Kann über Target Training konditioniert werden.
Hinterherlaufen Hund läuft in bestimmtem Abstand hinter Dir her.  
Vorderpfoten auf Deinen Füßen Dabei steht der Hund zwischen Deinen Beinen, ihr blickt in dieselbe Richtung. Kann stehend und laufend gezeigt werden.
Seitwärts gehen Hund geht seitwärts. Verschiedene Positionen sind möglich. Lässt sich aber am leichtesten aus der Fuß-Position heraus üben, indem Du und der Hund seitwärts gehen.
Drehungen (in beide Richtungen) Hund dreht sich um beide oder nur ein Hinterbein

Pro Drehrichtung ein eigenes Kommando, körpersprachlich wird dem Hund gezeigt, wo und um was er sich drehen soll (z. B. Deine Beine, einen Stock etc.)

 

Die Vielzahl der Kommandos

Bei einer solchen Menge an grundsätzlichen Übungen, die Dogdance ausmachen und von denen viele mit eigenen Kommandos verknüpft werden, ist es wichtig, die Übungen immer wieder den Kommandos zuzuordnen. Es ist auch wichtig, zu überprüfen, ob Dein Dance Dog noch die richtigen Verknüpfungen vorhält, und alle Verhatlensweisen ausreichend unter Signalkontrolle stehen, um auf einem Turnier zu glänzen. Sollte er einmal einen falschen Trick auf ein Kommando hin zeigen, solltest Du erstmal etwas anderes mit ihm machen und das Kommando dann nochmal neu verknüpfen, indem Du die Übung noch einmal wie ganz am Anfang mit allen Hilfen machst und das Kommando dazu nennst.

Grundsätzlich kannst Du also Dogdance fast überall trainieren, was einen Hundeplatz fast überflüssig macht. Dennoch empfiehlt sich der Besuch eines Hundesportvereins, einer entsprechenden Hundeschule oder wenigstens einiger Seminare aus den verschiedenen Gründen. Einerseits ist die Hilfe erfahrener Dogdancer und Trainer noch sinnvoller, wenn Du selber noch unerfahren bist. Aber auch die Vorteile eines Erfahrungsaustauschs mit Gleichgesinnten sind nicht zu unterschätzen. Spätestens, wenn Du Dich auf ein Turnier vorbereiten möchtest, solltest Du in einen Verein eintreten, denn dieser kann wahrscheinlich die Bedingungen eines Turniers besser imitieren, als Dein Garten oder Wohzimmer: Nicht nur der Platz ist größer, sondern auch der Rummel auf und wähend eines Dog-Dance-Turniers ist groß und an all die Ablenkungen aus Geräuschen, Anblicken und Gerüchen muss sich ein Hund erst gewöhnen um sich später trotz all dem auf seine Choreographie, seine Tricks und seinen Dance konzentrieren zu können.

Training im Hundesportverein / Hundeschule

Die Vorteile des Besuchs eines Hundeplatzes liegen also einerseits in der konzentriert vorliegenden Erfahrung von anderen Teams und Trainern. Diese können Dir helfen, falls ein Übungsaufbau, wie Du ihn oben gelesen hast und wie er aus Büchern, Videos, dem Internet und Seminaren bekannt ist, ausgerechnet bei Deinem Dancing Dog nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen.

Spätestens bei der Vorbereitung für den ersten Dogdance auf einem Turnier, zu der neben der Gewöhnung Deines Hundes an unruhige Rahmenbedingungen mit vielen Menschen, Musik und vielen anderen Teams vor allem auch die Erarbeitung einer Choreografie gehört, würde ich mir immer Unterstützung wünschen.

Die Choreographie

Eine Choreographie zu erstellen, ist eine vielfältige Aufgabe, die neben der Musikauswahl und der Auswahl dazu passender Kleidung für Dich und einem dazu passenden Halsband oder -tuch für Deinen vierbeinigen Tanzpartner auch die konkrete Planung des im Turnier zu zeigenden Dance umfasst. Hier gilt es, den Laufweg über das Parkett unter Ausnutzung möglichst des gesamten Platzes zu planen, die von Deinem Dance Dog beherrschten Übungen inklusive der pro Übung veranschlagten Zeit zu ermitteln und die Reihenfolge der Übungen festzulegen.

Bei der Musikauswahl sollte das Temperament Deines Hundes große Beachtung finden: Ist er lebhaft, sollte die Musik das widerspiegeln, während für einen ruhigen Hund auch ruhigere Musik gewählt werden sollte. Grundsätzlich sollte die Musik so schnell sein, dass Dein Hund großteils im Schritt laufen kann. Allerdings schadet es nicht, wenn das Musikstück auch ein paar schnellere Höhepunkte enthält, in denen dann im Trab gegangen werden sollte, um das Ganze aufzulockern. Klar, dass die Musik Dir gefallen muss, aber sie sollte auch bei Publikum und Richtern punkten können und damit etwas massentauglich aber dennoch originell sein.

Dein Kostüm sollte auf das Thema der Musik hin ausgesucht und kann um Accessoires wie einem Stock erweitert werden. Auch Dein Hund kann für den Dance ein wenig ausstaffiert werden, allerdings nur mit einem Halsband oder -tuch in den entsprechenden Farben.

Beim Laufweg über den im Turnier zur Verfügung stehenden Platz ist zu beachten, dass er möglichst komplett ausgenutzt werden sollte, wobei das DDI-Reglement sagt, dass der Minimalplatz für ein offizielles Turnier bei 8x10 Meter liegt, aber durchaus auch größer sein darf. Um eine perfekte Auszutzung des Platzes zu erzielen, solltest Du die tatsächlichen Größen vor der Choreografieerstellung erfragen. Zur optimalen Ausnutzung bieten sich verschiedene Grundmuster an: Du kannst vom Mittelpunkt aus sternförmig vor- und zurückgehen oder Du arbeitest mit einer 8. Dies kannst Du aus zwei aufeinander- oder nebeneinander liegenden Quadraten ebenso nachvollziehen wie mit zwei Dreiecken oder zwei klassischen Kreisen.

Als nächstes erstellst Du eine Liste mit allen Einzelübungen, die Ihr drauf habt und ermittelst dann, wie lange Dein Hund für eine Übung wie beispielsweise eine Drehung, einmal rückwärts einparken, einmal durch die Beine, eine bestimmte Anzahl Schritte bei Fuß gehen oder Slalom durch die Beine braucht.

Wenn das erledigt ist, entscheidest Du Dich für eine zu der Musik passende Lauffigur und malst diese auf. Start und Ende sollte möglichst in der Mitte des Platzes liegen. Nun trägst Du auf der Lauflinie ein, an welcher Stelle welche Übung gezeigt werden soll und synchronisierst das mit der Musik, indem Du einerseits die Zeitmarken einträgst, die Du ja ermittelt hast und entsprechend der Dauer der Einzelübungen hinaufaddierst. Außerdem spielst Du die Musik auf einem vergleichbaren Platz ab und durchläufst alleine die Tour, während Du Dir vorstellst, wie und wo Dein Hund was macht. Ich glaube, spätestens hier braucht man die Hilfe eines Außenstehenden, der die Uhr im Auge hält, während Du Dich darauf konzentrierst, Deine körpersprachlichen Kommandos in in den Dance zu integrieren und zu schauen, ob Die Überlegungen, was welche Zeit in Anspruch, überhaupt realistisch ist.

Sollten an der Choreographie keine weiteren Änderungen mehr notwendig sein, kann begonnen werden, das Ganze auf den Hund zu bringen, indem Übung für Übung ohne ablenkende Musik zu einem Dogdance zusammengesetzt wird. Hierbei werden die Belohnungen langsam weniger, bis der Hund am Ende fähig ist, das komplette Programm ohne Belohnung zu dancen. Damit es Deinem Hund hierbei nicht langweilig wird, solltet Ihr nicht ständig nur an der Choreo arbeiten, sondern mindestens jeden zweiten Tag etwas anderes üben, beispielsweise Übungen vertiefen, die noch nicht perfekt laufen.

Erst, wenn Ihr die gesamte Abfolge ohne Belohnung recht zuverlässig absolvieren könnt, beginnt Ihr, das Programm mit Musik zu absolvieren und an den rhythmischen Feinheiten zu arbeiten, um fit für den großen Auftritt zu werden.

Auf Grund der Vielzahl an Verbänden und Vereinen, die sich dem Thema Dogdancing widmen und die jeweils in Details ihre eigene Philosophie vertreten und sich in den Leistungsklassen, den Bewertungsbestimmungen und vielen anderen Punkten stark unterscheiden, können wir hier nur oberflächlich die Grundbestimmungen festhalten.

Anbieter

VDH: Ja
FCI: Ja
Mit VDH/FCI verbunden:
Sonstige:

Welche Voraussetzungen sind für die Zulassung zu erfüllen?

Voraussetzung
Mindestalter
VDH
- -
Voraussetzung
Mitglied in Verbandsverein (Halter)
VDH

Schon bei den Zulassungsvoraussetzungen laufen die Bestimmungen auseinander, da der europäische Verband Dogdance International e. V. (DDI) explizit darauf hinweist, dass auch Mischlinge bei Turnieren dieses Verbandes antreten dürfen, was bei den dem FCI angeschlossenen nationalen Verbänden nicht so klar ist, obwohl der FCI in seinem Reglement sagt, dass Hunde, die an einem Turnier im Rahmen einer Zuchthundeschau teilnehmen wollen, nicht zwingend an der Ausstellung teilnehmen müssen. Da an einer Zuchthundeausstellung nur vom FCI anerkannte Rassehunde teilnehmen können, könnte das so gedeutet werden, dass an dem Turnier auch Mischlinge teilnehmen können.

Auf jeden Fall setzt die FCI voraus, dass die teilnehmenden Hunde und ihre Halter Mitglieder eines dem international agierenden FCI angeschlossenen Vereins auf nationaler Ebene sind. Außerdem sagt das FCI-Reglement, dass die Nationalen Hunde Clubs, im Falle Deutschlands also der VDH, selber entscheiden können, welche nationalen Organisationen und Reglements anerkannt werden. Dem gegenüber steht der ebenfalls international vertretene Dogdance International i. V. DDI, von dem uns nicht bekannt ist, ob er vom VDH anerkannt ist oder nicht, mit extrem offenen Regeln, die besagen, dass weder Organisatoren noch Teilnehmer eines nach DDI-Regeln ausgerichteten Turnier weder dem DDI noch sonst einem Verband angehören müssen.

Aber auch der DDI sieht für Turniere ein Mindestalter für die teilnehmenden Hunde vor, das bei den einfachen und nicht so ernsten Funklassen bei 6 Monaten liegt, solange keine Sprünge gezeigt werden. Diese dürfen Hunde erst ab einem Alter von 15 Monaten vorführen. Dies ist auch das Mindestalter für die offiziellen Turnierklassen. Dem gegenüber verlangt die FCI ein Mindestalter von 18 Monaten, allerdings für die Teilnahme an international ausgelegten Meisterschaften. Auf nationaler Ebene und damit für kleinere Turniere sind keine Regelungen des VDH bekannt. Das Mindestalter für Halter liegt beim FCI für die großen Turniere bei nur 14 Jahren, während der DDI nur sagt, dass die Juniorklasse bis 16 Jahren gilt. Damit ist klar, dass dieser Hundesport auch von älteren Kindern schon betreiben werden kann.


Welche Alterklassen gibt es?

Name
Junioren
Alter von
14.99 Jahre
Alter bis
- Jahre
Regeln von
-
Name
Senioren & Handicap
Alter von
8 Jahre
Alter bis
- Jahre
Regeln von
-
Name
Senioren & Handicap
Alter von
60 Jahre
Alter bis
- Jahre
Regeln von
-

Welche Turniertypen gibt es?

Alle Verbände unterscheiden zumindest zwei Spielarten des Dogdance, nämlich Heelwork to Music (HTM) von Freestyle genannten Kür des Dogdance. Wie schon erwähnt, handelte es sich bei HTM ursprünglich um eine von Musik untermalte und in ihrem Rhythmus dargebotene Obedience-Prüfung mit Fokus auf der Fußarbeit, also dem bei Fuß Stehen und Laufen. Im Laufe der Entwicklung der HTM wurde eine Anzahl von Fußpositionen vorgegeben, bei der DDI sind dies 18 Stück, beim FCI wohl nur 10, die in eine HTM-Choreographie einfließen dürfen. Außerdem definiert der FCI für HTM, eine Idealposition für den Hund, die sich 15 Zentimeter neben seinem Hundeführer befindet und sagt, dass eine Entfernung von mehr als 2 Metern zwischen beiden verboten ist. Die Dogdance-Choreographie muss sowohl bei der FCI als auch beim DDI zu 75 % aus diesen vorgegebene Positionen und darf bis zu 25 % weiterer Tricks wie Sprünge etc. enthalten.

Im Freestyle Dogdance steckt das Wort „Free“, was frei bedeutet. Entsprechend gibt es keine Begrenzung der Relation zwischen Fußarbeit und Tricks – schier alles ist in dieser Dance-Kür möglich.

Bewertet wird der Dance aber, wenigstens beim DDI, bei beiden Spielarten nach denselben Kriterien. So gibt es eine technische Note, für die das Teamwork, was die Ausstrahlung von Mensch & Hund sowie dessen Motivation umfasst; die Dynamik, in der der tänzerische Ausdruck, die musikalische Interpretation sowie Rhythmische Variationen und Akzente betrachtet werden; das Konzept von der Musikauswahl über die Idee und die Umsetzung sowie die Choreographie vom Aufbau über die Ausnutzung des Platzes sowie die Ausrichtung bewertet werden. Daneben werden unter „Fluss“ noch die Konstanz, das Timing und die Übergänge von Übung zu Übung; die Ausführung und Integration der Signalgebung in den Dance und die Reaktion des Hundes auf diese; der Inhalt der Vorführung, also die verwendeten Einzelelemente, deren Kombination, die Balance zwischen Tricks und Bewegung sowie der Variantenreichtum. Auch der Schwierigkeitsgrad, der sich aus den verwendeten Elementen, den Kombinationen der Elemente und der Art und Weise der Signalgebung, also der körperlichen Kommandos, ergibt.

Welche Leistungsklassen gibt es?

Da uns von Seiten des FCI und VDH nur die Regeln für Internationale Dog Dancing Wettbewerbe und Weltmeisterschaften und somit nur für die höchste Leistungsklasse vorliegt, kann nicht gesagt werden, wie im Rahmen des VDH die Leistungsklassen gegliedert sind.

Im DDI hingegen werden sowohl für HTM als auch für die Kür grundsätzlich die Funklassen von den Offiziellen Klassen abgegrenzt.

Die Fun-Klassen dienen unter anderem als Möglichkeit, Turniererfahrung zu sammeln und von den Richtern sowohl mündliches als auch schriftliches Feedback zum eigenen Leistungsstand zu erhalten. Dieses dient als Grundlage der nächsten Trainingsschritte. In den Fun-Klassen wird nicht fix nach Punkten bewertet und es werden auch die einzelnen Starter nicht miteinander verglichen. All das geschieht natürlich in den offiziellen Klassen um die Sieger ermitteln zu können. Aus diesem Grund ist auch das Mindestalter in diesen Klassen mit 6 Monaten deutlich niedriger als in den Offiziellen, wo das Mindestalter 15 Monate beträgt. Außerdem darf in den Funklassen auch während des Dance mit Motivatoren wie Leckerchen und Trainingsgerät wie Clickern gearbeitet werden, was in den offiziellen Turnierklassen natürlich verboten ist. Interessant ist, dass man in einer der beiden Spielarten in einer offiziellen und in der anderen Spielart in einer Funklasse starten kann.

Der DDI bietet folgende Funklassen an, von denen einige nur im Freestyle und einige auch in HTM angeboten werden:

Name der Klasse Beschreibung HTM Freestyle Dauer in Minuten
Beginner Nur für die erste Turnierteilnahme eines Teams ja ja max. 2:00
Open Unabhängig vom Leistungsstand oder Alter für alle Teams ja ja max. 4:00
Senioren & Handicap Hunde ab acht, Menschen ab 60 Jahre oder Hunde/Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung ja ja max. 2:30
Trio Ein Mensch, zwei Hunde nein ja 1:30 bis 3:00
Quartett zwei Menschen, zwei Hunde nein ja 1:30 bis 3:00
Gruppen Mehr als zwei Menschen und zwei Hunde ja ja 1:30 bis 4:00
Lucky Dip Auslosung der Musik bei der Anmeldung, dann kurze Vorbereitungszeit für die Improvisation ja ja Dauer wird vom Starter bestimmt werden, max. 3:30
Trainingsklasse Wunschfeedbackbogen, um von Richtern Kritik zu einem bestimmten Schwerpunktthema zu erhalten ja ja  

 

Die offiziellen Klassen des DDI sind folgende:

Name der Klasse Beschreibung HTM Freestyle Dauer in Minuten
Klasse 1   ja ja 1:30 bis 2:30
Klasse 2   ja ja 2:15 bis 3:00
Klasse 3   ja ja 3:00 bis 4:00
Senioren & Handicap Hunde ab acht, Menschen ab 60 Jahre oder Hunde/Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung ja ja 1:30 bis 2:30
Trio Ein Mensch, zwei Hunde nein ja 2:00 bis 3:00
Quartett Zwei Menschen, zwei Hunde nein ja 2:00 bis 3:00
Klasse Junioren Jugendliche bis zum 16. Lebensjahr ja ja 1:30 bis 2:30

 

Wenn Du mit Deinem Hund in das offizielle Turniergeschehen einsteigst, benötigst Du ein sogenanntes Lizenzheft für die jeweilige Spielart pro Hund/Mensch-Team, in welchem Eure Ergebnisse eingetragen werden und fängst in der Klasse 1 an. Solltet Ihr aber in einer der beiden Spielarten schon in der höchsten Klasse angelangt sein und nun in der anderen Spielart auch starten wollen oder habt Ihr an Turnieren anderer Organisationen teilgenommen und Euch schon für höhere Klassen qualifiziert haben, hast Du das Recht, die Klasse, in der Du eingestuft werden willst, frei zu wählen.

Ansonsten könnt Ihr innerhalb der DDI-Klassen aufsteigen und international auf Turnieren einen Dance aufführen, indem Ihr Aufstiegspunkte sammelt. Habt Ihr davon 2 Stück, könnt Ihr Euch freiwillig in die nächste Klasse melden, habt Ihr 7 gesammelt, werdet Ihr zwangsweise in die nächsthöhere Klasse eingestuft. Einen solchen Aufstiegspunkt verdient Ihr Euch, indem Euer Dance auf einem Turnier mit  mindestens 85 % der Punkte, die der Erstplatzierte Eurer Klasse an diesem Tag erreicht, gewertet wird.

06

Dogdance: Gesundheit & Fazit

Wichtige Gesundheitstipps für Dogdance

  • Der Hund sollte vom Tierarzt gesundheitlich auf "Herz und Nieren" geprüft sein, bevor es mit dem Hundesport losgehen kann!
  • Achtsam auf kommunikative Signale des Hundes während der Sportübungen achten, um das situative Befinden und Wohlergehen im Auge zu haben.
  • Vorsicht vor physischer und mentaler Überlastung & Übertreibung beim Hundesport!
  • Kranke und verletzte Hunde sollten keinen Hundesport ausüben!
  • Pausen einplanen (auf angemessene Erholungsphasen und Entschleunigung achten)
  • Zwang hat im Hundesport nichts verloren!
  • Vorsicht bei hohen Temperaturen (Hitzegefahr)
  • Intensität und Schwierigkeitsgrad langsam steigern
  • Aufwärmprogramm (dynamische Übungen zur Vorbereitung auf die Belastungen) mit dem Hund beim Hundesport absolvieren
  • Auf ausreichende Wasserversorgung und etwaige Energiezufuhr während des Hundesports achten!
  • Der Hund muss körperlich voll entwickelt sein
  • Kein Hundesport mit trächtigen und säugenden Hündinnen!
  • Hat der Hund Übergewicht, ist die Belastung für den Bewegungsapparat und gesamten Organismus höher!
  • Gesundheit, Fitness und Vitalität beim Hund müssen für den Hundesport stimmen
  • Erhöhtes Risiko für Kreuzbandriss bei kastrierten Hunden, jüngeren Hunden und Hunden mit Übergewicht!
  • Regelmäßiger Check-up bei einem Physiotherapeuten
  • Cool Down nach dem Hundesport
  • Bei eingeschränkten (Behinderungen, Arthrose, HD, ED etc.) und älteren Hunden (Seniorhunden) auf angemessene Hundesportarten ausweichen (z.B. Crossdogging, Degility, ZOS)
  • Stets auf adäquates Equipment beim Hundesport achten, um die Verletzungsgefahr und physische Belastung auf den Hund zu minimieren

Gesundheitsrisiken

Riskant für die Gesundheit Deines Hundes ist nicht die Sportart Dogdance, sondern höchstens die ein oder andere Einzelübung. Besonders riskant sind diejenigen Übungen, die Hunde in eine ungewöhnliche Haltung bringen, für die ihre Körper nicht geschaffen sind und den Hundkörper somit unnatürlich belasten. Zu nennen wären hier Übungen, in denen Dein Hund seine Wirbelsäule in eine vertikale Position bringt, also alles, was er in der Männchen-Position macht. Aber auch höhere oder in hoher Geschwindigkeit gezeigte Sprünge sind für den Bewegungsapparat Deines Hundes sehr belastend.

Um diese, nicht allzu hohen Risiken weiter zu senken, solltest Du schon beim Training beachten, dass Du Deinen Hund vorher gut aufwärmst und ihn ausreichend, erst langsam, dann schneller und gerne auch mal im Spiel mit anderen Hunden bewegst.

Gerade für "Männchen" werden Muskeln beansprucht, die Dein Hund in der Art und Weise sonst nicht braucht. Daher solltest Du darauf achten, dass Du die hierauf verwendete Trainingszeit und die Anzahl der Wiederholungen gering- und die Regenerationsphasen hochhältst, damit sich einstellende Muskelkater zurückbilden können.

Im Vergleich zu sprungbetonten Sportarten wie Agility, ist das Risiko durch Sprünge beim Dogdance recht gering, nichtsdestotrotz bleibt bei jedem Sprung ein Restrisiko, dass weiter minimiert werden kann, wenn Du darauf achtest, die Sprünge nicht zu hoch und schnell ausführen zu lassen.

Wenn Du Spaß am Training mit Deinem Hund, an Musik und Tanz hast, ist Dogdance der beste Hundesport, den Du wählen kannst, da die gesundheitlichen Risiken gering aber das erzieherische Ergebnis hoch und alltagstauglich ist und Du Deine Lieblingsthemen mit viel Spaß verbinden und Ihr vielleicht sogar mit Eurem Dance international glänzen kannst.

Weitere wichtige Infos, Tipps und To-dos rund um mögliche Sportverletzungen, Risiken, Symptome etc., hat unsere dogondo-Tierärztin, Vanessa Lässig, in einem ergänzenden Artikel zusammengestellt.

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