Die FCI - Fédération Cynologique Internationale
Der größte kynologische Dachverband
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 30.12.2022
Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) zeichnet sich für Themenkomplexe rund um Rassehunde verantwortlich.
Sie ist der weltgrößte organsierte Dachverband und übergeordnet zuständig, für die jeweiligen Mitgliedsländer.
Beispielsweise steht sie dem deutschen Verband, Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) vor.
Unter anderem hat sie alle weltweit anerkannten Hunderassen in Gruppen und Sektionen gegliedert.
Damit sind alle Rassen systematisiert und nach festen Kategorien ein- und zugeordnet.
Die FCI, der führende Weltverband
Die Fédération Cynologique Internationale setzt sich für die Belange von Rassehunden ein.
Rund um die Lehre der Kynologie
Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) wurde vor über 100 Jahren gegründet, um in organisierter Form, sich zum Wohle des Hundes, rund um die Themenkomplexe Zucht und Verwendung von Rassehunden, gezielt zu kümmern.
Neben dem American Kennel Club (AKC) und dem British Kennel Club (KC), ist die FCI der führende Dachverband weltweit. Damit ist klar, dass weder der AKC noch der KC Mitglieder in der FCI sind.
Des Weiteren stehen die Inhalte der folgenden Lehre und kynologische Themen im Mittelpunkt:
Themengebiete |
Hunderassen |
Hundezucht |
Hundepflege |
Hundesport |
Hundeverhalten |
Hundeerziehung |
Hundekrankheiten |
Die Lehre der gesamten Thematik, wird als Kynologie bezeichnet.
Was bedeutet der Name Fédération Cynologique Internationale (FCI)?
Die FCI - Vielen nationalen Verbänden übergeordnet.
Fédération Cynologique Internationale (FCI)
Wörtlich übersetzt bedeutet es Internationale Kynologische Föderation.
Sprich, es handelt sich um einen Zusammenschluss mehrerer nationaler Organisationen auf internationaler Ebene, die viele kynologische Themenschwerpunkte gemeinsam behandeln.
Welche Länder waren bei Gründung dabei?
5 Länder waren 1911 bei Gründung der Fédération Cynologique Internationale (FCI) dabei.
Paris ist die Wiege der FCI
Bei Gründung in Paris im Jahre 1911 waren folgende Mitgliedsländer Gründungsmitglieder des FCI:
Gründungsmitglieder |
Belgien |
Deutschland |
Frankreich |
Niederlande |
Österreich |
Die Gründungsmitglieder der FCI waren sich einig darüber, dass sie sich in allen Bereichen und notwendigen Inhalten der Kynologie und der Rassehundezucht, aktiv beteiligen und bestrebt im Sinne des Wohlergehens der Hunde zu handeln.
Wie viele Mitglieder gibt es aktuell in der Fédération Cynologique Internationale?
Die Mitgliedsländer und ihre nationalen Verbände sind in 5 Sektionen aufgeteilt.
Die aktuelle Struktur der Mitglieder der FCI weltweit
Aktuell zählt die Weltorganisation FCI genau 95 Mitglieder, wobei je Land ein Verband registriert ist.
Diese Länder sind bei der FCI in 5 unterschiedliche Sektionen unterteilt:
Sektionen der Mitgliedsländer |
Europa |
Nord- / Südamerika & Karibik |
Asien & Pazifik |
Mittlerer Osten |
Afrika |
Wo ist der Amtssitz der Fédération Cynologique Internationale (FCI)?
In Belgien, einem der Mitgliedsstaaten befindet sich der Amtssitz der FCI.
Der offizielle Amtssitz
Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) hat ihren Sitz in der belgischen Stadt Thuin.
Welche Sprachen sind die offiziellen Amtssprachen der FCI?
Es werden offiziell 4 Sprachen bei der FCI verwendet.
Hund / Dog / Chien / Perro
Die FCI hat über alle Mitgliedsverbände 4 Amtssprachen.
Folgende Sprachen verwendet der FCI für seine Geschäfte:
Offizielle Amtssprachen |
Deutsch |
Englisch |
Französisch |
Spanisch |
Wie ist die FCI strukturiert?
Die interne Struktur der Fédération Cynologique Internationale.
Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) gliedert sich in 4 Teilbereiche
Die Struktur der FCI ist folgendermaßen aufgeteilt:
Struktur der FCI |
FCI-Generalversammlung |
FCI-Vorstand (Exekutivkomitee, Mitglieder & Direktoren) |
FCI-Kommissionen |
Ehrenpräsident & Ehrenmitglieder der FCI |
Die FCI-Kommissionen beinhalten die obligatorischen nd fakultativen Kommissionen:
Obligatorische Kommissionen
Die obligatorische Kommission besteht aus der Standardskommission und der Wissenschaftliche Kommission, die für die Rassenstandards verantwortlich sind.
Fakultative Kommissionen
Die fakultativen Kommissionen zeichnen sich verantwortlich für weitere Themenkomplexe rund um den Hund, wie:
Wie viele Hunderassen sind von der FCI anerkannt?
Aktuell fast 350 anerkannte Hunderassen mit jeweiligem Rassestandard.
Große Auswahl an Rassehunden
Aktuell im Jahr 2020 hat die FCI, 352 verschiedene Hunderassen anerkannt und gelistet.
Die einzelnen Hunderassen sind dem jeweiligen Land, dass sich als Eigentümer der Hunderasse ausweist, zugeordnet.
In den einzelnen Beschreibungen des jeweiligen Rassestandards der einzelnen Hunderassen, werden diese Länder als Ursprungsland geführt.
Gerne könnt ihr euch zu den einzelnen Rassen in unseren Rasseporträts eingehend und sehr detailliert informieren.
Deutschland und der Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH), begibt den Rassestandard aktuell für folgende 32 Hunderassen:
Wie werden die Standards der Rassen festgelegt?
Dort wo der Urspung der Rasse ist, wird der Standard erstellt.
Ursprungsland und Mutterland sind entscheidend
Die einzelnen Standards der verschiedenen Hunderassen, werden in Zusammenarbeit des Ursprungslandes der entsprechenden Rasse, also dem Eigentümer der Hunderasse, sowie der Standard- und Wissenschaftlichen Kommission der FCI erstellt.
Die Beschreibung der Hunderassenstandards erfolgt durch das „Mutterland“.
Die FCI überprüft und genehmigt die Beschreibung und übersetzt sie dann in die offiziellen Sprachen, die von der FCI über alle Mitgliedsverbände geführt werden. Schlussendlich liegt die Veröffentlichung der Standards bei der FCI.
Wozu dienen die Rassenstandards?
Sinn, Zweck und Inhalt des Rassestandard.
Jede Hunderasse steht für sich
Die Rassenstandards, die von der FCI veröffentlich werden, dienen als Standardbeschreibung und Richtlinie, wie ein Hund durch die Zucht aussehen soll.
Des Weiteren dient der Rassenstandard für die Maßgabe und Einstufung für die Bewertung bei Hundeausstellungen durch die Richter. Sie stellen die Grundlage für die Bewertung der Hunde bei den Ausstellungen dar.
Was beinhalten die Rassenstandards bzw. Rassenbeschreibungen?
Die Rassenstandards beschreiben zunächst einmal die jeweilige Hunderasse, wie sie als Idealtyp bei der planmäßigen Zucht aussehen sollte.
Die Beschreibungen beinhalten sowohl die körperlichen als auch geistigen Wesensmerkmale der einzelnen Hunderasse, sowie Hinweise, welche Merkmale der Hund seitens seines Idealbildes, nicht mitbringen sollte.
Des Weiteren werden auch folgende Rubriken in der Rassenbeschreibung des FCI abgehandelt:
Rubriken im Rassestandard |
FCI Standard Nummer |
Rassename |
Etwaige FCI-Rassesynonyme |
Foto der Hunderasse |
Verfasser bzw. Übersetzer des Schriftstücks |
Datum der Veröffentlichung |
Verwendung der Hunderasse |
FCI Klassifikation / Rassenomenklatur (Gruppe, Sektion, Untersektion) |
Geschichtliche Hintergründe |
Allgemeines Erscheinungsbild |
Verhalten / Charakter / Wesen |
Körperliche Merkmale |
Fehlerhinweise und disqualifizierende Fehler |
Skizze zur Anatomie des Hundes |
Was bedeutet die Rassensystematik der Hunderassen der FCI?
Gruppen, Sektionen und Untersektionen.
Rassensystematik = Rassennomenklatur
Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) hat alle Hunderassen, die von der FCI anerkannt, registriert und gelistet sind, innerhalb einer spezifischen Rassensystematik gegliedert.
Die FCI spricht von der Rassennomenklatur.
Alle Hunderassen die von der FCI geführt werden sind in Gruppen 1-10 eingestuft. Diese Gruppen wiederum werden in Sektionen eingeteilt, die zum Teil in Untersektionen gegliedert sind.
Folgende Kategorisierung sieht die FCI vor:
Hütehunde & Treibhunde (ohne Schweizer Sennenhunde)
- Sektion 1: Schäferhunde
- Sektion 2: Treibhunde
Pinscher & Schnauzer - Molossoide - Schweizer Sennenhunde & andere Rassen
- Sektion 1: Pinscher und Schnauzer
- 1.1 Pinscher
- 1.2 Schnauzer
- 1.3 Smoushond
- 1.4 Tchiorny Terrier
- Sektion 2: Molossoide
- 2.1 Doggenartige Hunde
- 2.2 Berghunde
- Sektion 3: Schweizer Sennenhunde
- Sektion 4: Andere Rassen
Terrier
- Sektion 1: Hochläufige Terrier
- Sektion 2: Niederläufige Terrier
- Sektion 3: Bullartige Terrier
- Sektion 4: Zwerg-Terrier
Dachshunde
- Sektion 1: Dachshund
Spitze und Hunde vom Urtyp
- Sektion 1: Nordische Schlittenhunde
- Sektion 2: Nordische Jagdhunde
- Sektion 3: Nordische Wach- und Hütehunde
- Sektion 4: Europäische Spitze
- Sektion 5: Asiatische Spitze und verwandte Rassen
- Sektion 6: Urtyp
- Sektion 7: Urtyp - Hunde zur jagdlichen Verwendung
- Sektion 8: Jagdhunde vom Urtyp mit einem Ridge
Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
- Sektion 1: Laufhunde
- 1.1 Große Laufhunde
- 1.2 Mittelgroße Laufhunde
- 1.3 Kleine Laufhunde
- Sektion 2: Schweißhunde
- Sektion 3: Verwandte Rassen
Vorstehhunde
- Sektion 1: Kontinentale Vorstehhunde
- 1.1 Typ Braque
- 1.2 Typ Spaniel
- 1.3 Typ Griffon
- Sektion 2: Britische und irische Vorstehhunde
- 2.1 Pointer
- 2.2 Setter
Apportierhunde - Stöberhunde - Wasserhunde
- Sektion 1: Apportierhunde
- Sektion 2: Stöberhunde
- Sektion 3: Wasserhunde
Gesellschafts- und Begleithunde
- Sektion 1: Bichons und verwandte Rassen
- 1.1 Bichons
- 1.2 Coton de Tuléar
- 1.3 Petit chien lion
- Sektion 2: Pudel
- Sektion 3: Kleine belgische Hunderassen
- 3.1 Griffons
- 3.2 Petit Brabacon
- Sektion 4: Haarlose Hunde
- Sektion 5: Tibetanische Hunderassen
- Sektion 6: Chihuahueno
- Sektion 7: Englische Gesellschaftsspaniel
- Sektion 8: Japanische Spaniel und Pekinesen
- Sektion 9: Kontinentaler Zwergspaniel und Russkiy Toy
- Sektion 10: Kromfohrländer
- Sektion 11: Kleine doggenartige Hunde
Windhunde
- Sektion 1: Langhaarige oder befederte Windhunde
- Sektion 2: Rauhaarige Windhunde
- Sektion 3: Kurzhaarige Windhunde
Innerhalb der Rassensystematik der FCI, gibt es endgültig anerkannte Hunderassen, sowie provisorisch anerkannte Rassen.
Die provisorisch anerkannten Hunderassen, sind bereits für jegliche Titelvergabe des FCI berechtigt, einzig die Vergabe des Certificat d´Aptitude au Championnat International de Beauté (CABIB), eine Anwartschaft auf den internationalen Schönheits-Titel für Rassehunde,ist noch nicht gestattet.
Welche weiteren Aufgaben hat die FCI?
Weitere Aufgabenbereiche, die durch die FCI getätigt werden.
Zusätzliche Betätigungsfelder der FCI
Das Sekretariat der FCI übernimmt die technische Erfassung von Ergebnissen der internationalen Hundeschauen bzw. -ausstellungen, die mit dem Certificat d´Aptitude au Championnat International de Beauté (CACIB) ausgeschrieben und veranstaltet werden.
Die Umsetzung eines Ausstellungkalenders für alle CACIB Hundeschauen, erfolgt durch die FCI Mitarbeiter.
Die computermäßige Speicherung der Resultate der verschiedenen Arbeitsprüfungen werden durch die Mitarbeiter der FCI umgesetzt.
Des Weiteren können die Züchter ihren Zucht- und Zwingernamen bei der FCI, international schützen lassen. Die Abwicklung erfolgt über ihre eigenen Landesverbände.
Die Veröffentlichung, inklusive vorheriger Korrektur und Übersetzung, der unterschiedlichen internationalen Satzungen und Regeln wird durch das Sekretariat der FCI übernommen.
Ein sehr wichtiger Aufgabenbereich besteht in der Verleihung von internationalen Titeln, zu folgenden Wettbewerben:
Internationale Wettbewerbe |
Schönheits-Champion |
Schönheits- & Leistungs-Champion |
Ausstellungs-Champion |
Arbeits-Champion |
Arbeits- & Schönheits-Champion |
Obedience-Champion |
Agility-Champion |
Renn-Champion |
Hütehund-Champion |
Weitere Aufgaben und Themen hat die FCI auf die einzelnen Landesverbände weiterdelegiert. Beispielsweise muss die Umsetzung der Zuchtbücher und der Zuchtrichtlinien auf der Landesebene stattfinden.
Auch die Umsetzung der internationalen Wettbewerbe, wie Hundeausstellungen und Arbeitsprüfungen, wird auf nationaler Ebene organisiert und veranstaltet.
Um immer bestens über Neuigkeiten des FCI informiert zu sein, bietet die Weltorganisation an, an ihrem Newsletter online teilzunehmen. Dieser wird in allen 4 Amtssprachen angeboten und entsprechend versandt.
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