Kromfohrländer
Sensibler Begleithund für erfahrene Hundebesitzer aus Deutschland
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 4.3.2024
Das Wichtigste in Kürze
- Entstand aus einer Zufallsverpaarung Fox Terrier (kurzhaarig) und Griffon-Mischling
- Wird in 2 Haarvarietäten gezüchtet: Rauhhaar und Langhaar es fallen auch kurzhaarige Kromfohrländer je nach Wurf)
- Intelligent, sensibel, temperamentvoll, kaum Jagdtrieb
- Mittelgroß, 12-15 Kg schwer, weißer Hund mit braunen Abzeichen
- Als Begleithund für hundeerfahrene Besitzer, nur bedingt für Hundeanfänger geeignet
Der Kromfohrländer ist vielleicht nicht jedem Hundeliebhaber ein Begriff, dennoch hat er hier in Deutschland seine Wurzeln. Der züchterische Startschuss des Kromfohrländers geht auf die Erstzüchterin Ilse Schleifenbaum aus der Gemarkung "krom Fohr" bei Siegen in Nordrhein-Westfalen zurück, was folgerichtig der Rasse auch ihren Rassenamen einbrachte - die Anerkennung des Rassehundes erfolgte im Jahr 1955 und somit gilt der Kromfohrländer als eine der jüngsten deutschen Hunderassen.
Solltet ihr euch für die Rasse Kromfohrländer interessieren, so habt ihr im Hinblick auf dessen Haarkleid die Qual der Wahl, denn den Rassehund gibt es in zwei unterschiedlichen Haar-Varietäten: Langhaar und Rauhhaar, vereinzelt fallen auch kurzhaarige Hunde in den Würfen des Kromfohrländers.
Neben der rauhhaarigen oder langhaarigen Textur des Fells, fällt dieses durch seine schöne Farbkombination mit einem weißen Grundton und hellbraunen, rotbraunen bis stark dunkelbraunen Abzeichen auf. Diese zeichnen das weiße Haarkleid in unterschiedlich großen Flecken oder mit einem Sattel.
Kommt der Kromfohrländer in der Fellvarietät Rauhhaar daher, so trägt er einen Bart im Vorgesicht. Das verleiht diesem Rassevertreter noch mehr Charakter.
Das doppelte Haarkleid des Kromfohrländers beider Haarvarietäten, besteht aus dem Deckhaar und der Unterwolle. Beim Langhaar-Kromfohrländer reicht regelmäßiges Bürsten für den Erhalt der Funktionalität des Fells und dessen Sauberkeit aus. Wird das Fell regelmäßig gepflegt, so hält sich der Fellverlust beim Kromfohrländer in Grenzen. Der rauhaarige Kromfohrländer muss regelmäßig getrimmt werden, ca. 3-4 mal im Jahr.
Der Kromfohrländer ist ein intelligenter, sehr sensibler Hund, welcher ein eher unsicheres Nervenkostüm hat. Er ist reaktiv, d.h. er ist sehr schnell sehr erregt, hier braucht es erfahrene Besitzer, die ihn lehren, in die Ruhe zu kommen. Kromfohrländer, die aus einer Unsicherheit heraus reagieren, kippen oft ins Aggressive. Hier ist der Besitzer gefordert: Klare Leitplanken, liebevoll aufgezeigt und eine souveräne Führung, welche den Kromfohrländer von Verantwortung entlastet, sind ganz wichtig.
Ein Großteil der Kromfohrländer ist Fremden gegenüber reserviert.
Der Kromfohrländer hat wenig bis kein Jagdinteresse.
Ein ordentlicher Mix mit ausreichend Bewegung und kognitiven Aufgaben sollten das Auslastungsprogramm bestücken, damit Körper und Geist gefordert und gefördert werden. Viel Ruhe ist zudem nötig, damit der Kromfohrländer lernt, zu entspannen.
Für Familie mit Kindern ist der Kromfohrländer nicht wirklich geeignet. Sein Nervenkostüm passt schlecht zu einem aktiven Familienhaushalt. Der Kromfohrländer lebt am liebsten mit einer oder zwei Personen im Haushalt, wobei er sich sehr oft an eine einzelne Person emotional anschließt.
Trotz seines niedlichen Auftretens und bezaubernden Äußeren, darf man sich aber auch beim Kromfohrländer nicht täuschen lassen, auch diese Rasse will wohl erzogen werden und hundgerecht, durch konsequentes aber liebevolles Führen, gesteuert und geleitet werden. Regeln, Grenzen und Tabus müssen die Basis für ein harmonisches und funktionierendes Miteinander für die Kromfohrländer-Haltung bilden - und hier bedarf es, dass alle Bezugspersonen an einem Strang ziehen und dieselbe Sprache sprechen. Auf Druck reagiert der Kromfohrländer mit Gegendruck in Form von Irritation und Vertrauensverlust. Beim Besitzer, welcher souverän und mit viel liebevoller Konsequenz führt, fühlt sich der Kromfohrländer wohl. Er hat einen ausgesprochenen „will to please“ und sein größtes Bedürfnis ist, dabei zu sein.
Im Übrigen: Der Kromfohrländer passt auch gut auf sein Revier Zuhause auf, denn er gilt als wachsam. Die Kehrseite der Medaille ist die Ausprägung des Territorialverhaltens, mit Bellen und mit oft wenig Freude an Besuch. Hier gilt es, den Hund von seinem Wächterjob zu entlasten und schon im Welpenalter kein Territorialverhalten zuzulassen.
Jetzt wollen wir aber noch tiefer in die Geheimnisse des Kromfohrländers eintauchen und uns zu gegebener Zeit dessen Entstehungsgeschichte, Rassemerkmale, mögliche Aktivitäten, Erziehungsfragen, Gesundheit, Ernährung, Pflege, Haltebedingungen uvm. detailliert anschauen. Viel Spaß dabei!
Habt ihr denn besonderes Wissen im Hinblick auf den Kromfohrländer? Und auch Lust uns bei den weiteren Ausführungen zu unterstützen? Dann nehmt doch bitte mit uns Kontakt auf, um die Rasse noch populärer zu machen.
Nummer: | 192 |
Gruppe: | 9. Gesellschafts- und Begleithunde |
Sektion: | 10. Kromfohrländer |
Subsektion: | - |
Arbeitsprüfung notwendig? | Nein |
Ursprung | Deutschland |
Patronat | - |
Verwendung | Begleit- und Haushund |
Datum der Veröffentlichung | 12. Oktober 1998 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | - |
Datum der finalen Bestätigung | 28. November 1955 |
Link zum FCI-Standard | FCI - Kromfohrländer |
Kromfohrländer: Geschichte
Wie entstand unser Rassenname?
Die Entstehung des Rassenamens des Kromfohrländers ist schnell erzählt und ist im Nachgang einleuchtend.
Denn die Zucht des heute bekannten Kromfohrländer geht auf die Erstzüchterin, Ilse Schleifenbaum, zurück. Sie wohnte seinerzeit im südlichen Nordrhein-Westfalen bei Siegen in der Nähe der Gemarkung "krom Fohr", was so viel wie "krumme Furche" laut den Ausführungen des Rassestandards heißen soll.
In Anbetracht der regionalen Herkunft wurde schließlich der Kromfohrländer in Anlehnung an seine Heimat mit dem bis heute bekannten Rassenamen benamst.
Welches Problem sollten wir lösen?
In diesem Unterkapitel wollen wir der Frage nachgehen, wozu der Kromfohrländer ehemals gezüchtet wurde:
Eine bestimmte Aufgabe, die der Kromfohrländer für seine Besitzer im Alltag wie diverse Arbeits- und Gebrauchshunde übernehmen sollte, bestand nie.
Der Kromi diente von Anfang seines Daseins als geselliger und treuer Begleithund.
Wie wurden wir eingesetzt?
Kromfohrländer fungierten von Anbeginn ihrer Entstehungsgeschichte als Alltagsbegleiter an der Seite des Menschen - sprich, sie waren eh und je Haushunde.
Wo stammen wir her?
Als gesichert gilt, dass die Wurzeln des Kromfohrländers in Deutschland liegen und die Entwicklung im Raum Siegen seinen Ursprung hat.
Die Ausgangsrassen bei der Entwicklung des Kromfohrländers waren der Fox Terrier (Kurzhaar) und ein Griffon-Mischling.
Welche Rassen sind unsere Vorfahren?
In der kynologischen Literatur stößt man im Zusammenhang der Entstehungsgeschichte zum Kromfohrländer immer wieder auf zwei Namen: Peter und Fiffi.
Peter und Fiffi sollen die beiden Stammeltern beim Start der Zucht des heute bekannten Kromfohrländers gewesen sein. Peter der Rüde, auch als Ur-Peter bekannt und Fiffi die Hündin.
Peter war vermeintlich ein rauhaariger und struppiger Hund, der über Umwege am Ende des 2. Weltkriegs mit amerikanischen Soldaten von Frankreich nach Deutschland kam und dort im Rahmen eines kurzen Aufenthaltes im Raum Siegen versehentlich zurückgelassen wurde. So schlug sich Peter im Siegenerland auf eigene Faust erst einmal mehr oder minder schlecht durch und musste für sein Überleben selber sorgen. Da in den Nachkriegszeiten nur wenig Fressbares zu finden war, musste Peter regelmäßig hungern und magerte immer stärker ab. Fast war der französischstämmige und herrenlos herumstreunende Rüde dem Tode geweiht, als er von Einheimischen gefangen wurde und man auf Grund der Nachkriegsbedingungen keine Verwendung für ihn hatte und auch das Wenige nicht teilen wollte. Die Rettung kam im letzten Moment, denn die bereits erwähnte Ilse Schleifenbaum nahm den Hund in ihre Obhut und päppelte ihn wieder zu einem gestandenen und robusten Rüden auf.
Ur-Peter wird ein griffonähnliches Aussehen zugesprochen, trug ein weißes, struppiges Fell mit goldbraunen Platten. Er war mit Sicherheit kein Rassehund, sondern ein sehr gelungener, gut proportionierter Mischling. Peter war der männliche Part bei der Entstehung des Kromis.
Das weibliche Pendant mit dem Namen Fiffi war eine schwarz-weiße kurzhaarige Fox Terrier Hündin, die in unmittelbarer Nachbarschaft von Frau Schleifenbaum wohnte. Sie besaß keinen Stammbaum.
Und nun kam es, wie es kommen musste. Ur-Peter und Fiffi waren sich mehr als sympathisch....
Aus diesem entstandenen Wurf, wurden zwei Wurfgeschwister beim Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) mit den Namen "Hexe" und "Zottel" eingetragen und die weitere Zucht fortgesetzt.
Im weiteren Verlauf griff Ilse Schleifenbaum mehrfach auf die "Liebesdienste" von Peter und Fiffi zurück, da sie von den Ergebnissen der Nachzuchten so begeistert war.
Nach der Anerkennung der Rasse wurde einige dieser Nachzuchten ins Zuchtbuch eingetragen und im Rahmen der Reinzucht mit ihnen weitergezüchtet.
Wie haben wir uns auf der Welt verbreitet?
Nach der Entstehung des heutigen Kromfohrländers im Raum Siegen, wurden im weiteren Verlauf ihrer Rassegeschichte die ersten Exemplare auf Zuchtschauen präsentiert und demnach einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.
Und so verbreitete sich der Kromfohrländer sukzessive über Deutschland, aber auch ausländische Besucher nahmen den Kromi im Rahmen der Ausstellungen nicht nur wahr, sondern waren vom Anblick der Hunde so begeistert, dass Sie einige Rassevertreter erwarben und im Ausland mit der Zucht des Kromfohrländers auf Basis der "Mitbringsel" starteten. So sollen wohl bereits Anfang der 1960er Jahre die ersten Kromfohrländer aus deutschen Zuchtstätten den Weg in den hohen Norden nach Finnland gefunden haben, wo bis heute eine signifikante Kromfohrländer-Population aus alter Tradition ihr Zuhause hat.
Neben Deutschland ist die Schweiz seit Anfang der 1970er Jahre ein Hauptort, an dem der Kromfohrländer gezüchtet und von zahlreichen eidgenössischen Kromifreunden gehalten wird.
Gemäß den Angaben des Rassezuchtvereins der Kromfohrländer e.V. gibt es mittlerweile eine signifikante Kromi-Population in Schweden, Dänemark und den Niederlanden. Mittlerweile sollen aber auch die ersten Zuchtansätze in den Vereinigten Staaten stattfinden, sodass der Kromfohrländer also auch den Weg über den Großen Teich gefunden hat, dort aber eher selten anzutreffen ist. Nach wie vor gilt Europa als Hauptlebensraum des Kromfohrländers.
Aktuelles zum Kromfohrländer
Beliebtheit der Rasse heute
Der Kromfohrländer hat eine feste Fangemeinde und erfahrene Kromi-Halter schwören auf ihre sensible und treuherzige Lieblingsrasse. Für die allermeisten gilt, einmal Kromfohrländer, immer Kromfohrländer und rücken trotz aller Herausforderungen, die die Rasse beim alltäglichen Zusammenleben auf Grund ihrer Anlagen mitbringt, auf keinen Fall ab.
Und dennoch ist der Kromfohrländer beileibe kein Modehund und häufig nur einem eingefleischten Kreis als eigenständige Hunderasse bekannt.
Schaut man sich die aktuellen und vergangenen Neuregistrierungen des dem VDH-angegliederten Zuchtvereine an, so schwanken die Welpenzahlen von Jahr zu Jahr auf Deutschland betrachtet. So wurden im vergangenen Berichtszeitraum 168 Kromfohrländer-Welpen, im Jahr zuvor noch 240 und davor nur 129 Kromi-Welpen gemeldet. Langhaar und Rauhaar zusammengenommen. Rechnet man die Nachzuchten über die vergangenen Jahre seit Zuchtbeginn zurück, so kommt eine stattliche Anzahl von mehr als 5.000 rauhaarige und langhaarige Kromfohrländer zusammen.
Neben dem Ursprungsland Deutschland gibt es in unserem Nachbarland Schweiz die mit Abstand größte Kromfohrländer-Population. Hier sollen laut dem Rassezuchtverein der Kromfohrländer e.V. ungefähr 600 registrierte Kromis ihr Zuhause haben. Daneben gibt es wohl auch in den Nordischen Ländern Finnland, Dänemark und Schweden eine signifikante Anzahl an Kromfohrländer.
Verwendung heute
Der Rassestandard beschreibt die Verwendung des Kromfohrländer (Langhaar und Rauhaar) mit Begleit- und Haushund.
Der Kromfohrländer ist der Alltagsbegleiter schlechthin, für ihn ist einzig wichtig, überall dabei zu sein.
Wünschenswert sind aktive Menschen, die sich gerne selber in der Natur aufhalten, da der Kromfohrländer ebenfalls den Aufenthalt im Freien vollends liebt.
Neben den üblichen Freizeitaktivitäten wie Spazieren, Wandern und Radfahren, ist der Kromfohrländer ein leistungsfähiger und begabter Partner für den Hundesport wie beispielsweise dem Agility oder Mantrailing.
Apropos Mantrailing: Ganz vereinzelt trifft man den Kromfohrländer auch als ausgebildeten Rettungshund, wo er in einem Rettungshundeteam im Auftrag der Menschheit unterwegs ist und seine Begabung bei der Nasenarbeit zum Auffinden vermisster Personen zeigt.
Wie ist es um die Physis des Kromfohrländers bestellt?
12 - 14 Jahre
12 - 14 Jahre
38 - 46 cm
38 - 46 cm
11 - 16 kg
9 - 14 kg
Schläge und Varietäten
Der Kromfohrländer, liebevoll auch Kromi genannt, wird in zwei Varietäten gezüchtet.
Dabei handelt es sich um unterschiedliche Rassevertreter im Hinblick auf die Textur des Haarkleids. Sprich, das Fell ist je nach Kromfohrländer anders beschaffen.
Es wird beim Kromfohrländer zwischen 2 Haarvarietäten differenziert:
- Langhaar Kromfohrländer mit langhaarigem Fell (dieser wird im offiziellen Rassestandard als Glatthaar Kromfohrländer bezeichnet)
- Rauhaar Kromfohrländer mit rauhaarigem Fell
Neben den vorgenannten Fellvarietäten beim Kromfohländer, werden im Übrigen vereinzelt auch kurzhaarige Kromfohrländer-Welpen geboren.
Allgemeines Erscheinungsbild
Der mittelgroßgebaute Kromfohrländer bringt nicht nur ein individuelles und sehr besonderes Wesen mit, sondern kann auch im Hinblick auf sein Aussehen völlig überzeugen. Ob als Welpe, Junghund oder erwachsener Kromi in Langhaar oder Rauhaar, der Kromfohrländer besticht mit einem attraktiven Äußeren. Dazu tragen u.a. sein charakteristisches weiß-braunes Fell, die mittelgroßen dunkelbraunen Augen, die typischen Kippohren und harmonische Statur bei.
Das äußere Erscheinungsbild und die damit verbundene Körperbauweise, sind bis auf ein ganz bestimmtes Kriterium bei beiden Haarvarietäten identisch. Einzig in Sachen Haarkleid tragen Langhaar-Kromis und Rauhaar-Kromis ein unterschiedlich beschaffenes Fell. Dies macht dann aber einen kleinen und entscheidenden Unterschied, was die individuelle Wirkung auf den Betrachter des Kromfohrländers erzeugt. Und so gibt es die Fraktion der Kromifreunde, die eher der langhaarigen Varietät zugeneigt sind, andere schwören dafür aus diversen Gründen auf die rauhaarige Fellbeschaffenheit. Hier gilt, jedem Tierchen, sein Pläsierchen.
Fellfarben & Fellarten
Felldichte | dicht |
Fellstärke | - |
Fellform | glatt |
Fellhärte | hart, weich |
Felllänge | kurz, mittel |
Unterwolle | Ja |
Fellmuster | zweifarbig, Abzeichen, gesprenkelt, Maske, Sattel, Blesse |
Fellfarbe | Braun, Weiß |
Das Haarkleid des Kromfohrländers unterscheidet sich je nach Haarvarietäten-Zugehörigkeit des einzelnen Kromis und genetischen Einflüssen, was die Koloration des Fells angeht. Damit bringt jeder Kromfohrländer sein individuelles Aussehen mit.
Als Grundlage wollen wir den Rassestandard des Kromfohrländers uns in Bezug der Fellfarben und Haarbeschaffenheit einmal näher anschauen:
Die Grundfarbe eines jeden Kromfohrländers ist Weiß. Dazu gesellen sich am Körper des Kromis Abzeichen in Form von unterschiedlich großen Flecken oder als Sattel, in Braun. Das Braun kann in Hellbraun, Rotbraun bis hin zu Dunkelbraun auftreten.
Ist der jeweilige Rassevertreter des Kromfohrländers mit einer braunen Unterwolle bestückt, so gesteht der Standard diesem Hund auch schwarze Haarspitzen zu.
Auch die Backen des Kromi-Kopfs sind mit hellbraunen, rotbraunen bis hin zu dunkelbraunen Abzeichen geschmückt. Dasselbe betrifft den Kopfbereich über den Augen und die charakteristischen Kippohren.
Daneben fällt eine weiße Zeichnung des Kopfes auf, die symmetrisch unterteilt bis auf die Stirn oder bis hin zum Nacken reicht. Der Standard spricht hier von einer symmetrischen Maske mit Blesse.
Kommen wir nun zum Haar und der Fellbeschaffenheit der beiden Haarvarietäten Langhaar und Rauhaar beim Kromfohrländer:
- Langhaar
Der Langhaar Kromfohrländer trägt ein doppeltes Haarkleid aus Deckhaar und einer kurzen und weichen Unterwolle.
Das Haar weist eine dichte, weiche Haartextur auf und liegt eng am Körper des Glatthaar-Kromis an.
Langhaarige Kromfohrländer tragen im Gegensatz zu ihrem rauhaarigen Pendant keinen Bart.
Die Haarlänge differenziert leicht je nach Körperpartie beim Langhaar-Kromi. So soll die Länge des Haars am Widerrist maximal 7 cm lang sein, an den Seiten deutlich kürzer mit ca. 3 cm.
Auch die Bereiche der Ohren, der Unterseite des Halses und die Brust sind mit längerem Haar bestückt.
Den starken Haarwuchs an der Rute des Kromfohrländers wird als Fahne bezeichnet.
Zudem sind die Rückseiten der Vorderbeine und Oberschenkel dank der Behaarung befedert.
Kurz trägt der langhaarige Kromfohrländer sein Haar im Gesichtsbereich und dem Fang. - Rauhaar
Das Haarkleid besteht auch beim rauhaarigen Kromi aus einem doppelschichtigen Fell mit Deckhaar und Unterwolle.
Naturgemäß ist die Textur des Haars des Kromfohrländers in der Rauhaarvarietät rau.
Ebenso ist es dicht beschaffen.
Neben dem rauhaarigen Fell ist das charakteristische Markenzeichen beim Rauhaar-Kromi dessen Bart im Gesicht. Dies verschafft ihm sein markantes Äußeres im Gegensatz zur langhaarigen Verwandtschaft. Der rauhaarige Kromfohrländer muss regelmäßig getrimmt werden. Dies kann der Besitzer selber erlernen oder er sucht sich einen entsprechend versierten Trimm-Salon (Hundesalon) auf.
Körpermaße
Schauen wir uns gemeinsam die Statur des Kromfohrländers an:
Der Kromfohrländer ist ein mittelgroßer Hund, dessen Rüden und Hündinnen eine Widerristhöhe laut aktuellem Rassestandard von 38 cm bis 46 cm erreichen.
Passend zur vorgegebenen Körpergröße des Kromis, wird beim Wunschgewicht im Standard zwischen männlichen und weiblichen Kromfohrländer unterschieden.
So differenziert der Standard folgendermaßen beim Gewicht für den Kromfohrländer je nach Geschlecht:
- Kromfohrländer-Rüden: 11 kg bis 16 kg
- Kromfohrländer-Hündinnen: 9 kg bis 14 kg
Stärken
Kromfohrländer gelten als aktive, sportliche, laufstarke, geländegängige, ausdauernde und sprungstarke Hunde.
Neben den körperlichen Stärken überzeugt beim Kromfohrländer vor allen Dingen das seinem Menschen sehr zugewandte Wesen, das ihn so einzigartig macht.
Stärken
- Beweglichkeit
- Flinkheit
- Geländegängigkeit
- große Sprungkraft
- schubvolle Beschleunigung
- Wendigkeit
- Ausdauer
- Sportlichkeit
- wenig Sabber
- geringer Pflegeaufwand
- Bart bietet Bissschutz
- Robustheit
- guter Geruchssinn
- Wetterunempfindlichkeit
Schwächen
- Fellwechsel 2 mal jährlich
Schwächen
Langhaarige Kromfohrländer verlieren ganzjährig ihr Haar und durchlaufen einen saisonalen Fellwechsel. Die Rauhaar-Kromis brauchen hingegen auf Grund ihrer besonderen Fellbeschaffenheit die Unterstützung ihres Menschen durch das Trimmen, damit abgestorbenes Haar aus dem Fell entfernt wird, damit sich da nachwachsende Haar optimal entwickeln kann.
Kromfohrländer: Wesen, Charakter & Temperament
Allgemeine Merkmale
Intelligenz | Hoch |
Temperament | Hoch |
Willenstärke | Mittel |
Allein zuhause | Mittel |
Verfressenheit | Gering |
Jagdtrieb | Gering |
Wachsamkeit | Hoch |
Streuner-Trieb | Gering |
Bewegungsbedürfnis | Mittel |
Verspieltheit | Mittel |
Mut | Gering |
Allgemeine Merkmale
Intelligenz
Der Kromfohrländer ist ein kluger Kopf. Die Rasse wird als intelligent beschrieben.
Folglich braucht der Kromi nicht nur ausreichend Bewegung und Auslauf, sondern will auch mit adäquatem Denksport und Kopfarbeit gefordert und beschäftigt werden, damit er seine kognitiven Fähigkeiten einbringen und einsetzen kann.
Damit der Kromfohrländer rund um angemessen gefordert und gefördert wird, benötigt es also einen guten Mix an körperlicher und geistiger Auslastung.
Ferner kommt dem Kromi seine Intelligenz und Lernfähigkeit, die ihm vom Rassestandard zugeschrieben werden, beim Erlernen von neuen Lerninhalten, Verhalten und Aufgaben sehr entgegen, insofern der verantwortliche Halter den erforderlichen Führungsstil eines Kromfohrländers beherrscht und diesem trotz etwaiger Herausforderungen treu bleibt.
Temperament
Der Rassestandard bescheinigt dem Kromfohrländer, temperamentvoll zu sein.
Auf jeden Fall ist der Kromi ein aufgeweckter, bewegungsfreudiger, sportlicher und leistungsfähiger Hund, der sowohl auf seinen vier Läufen als auch von seinen kognitiven Fähigkeiten fix unterwegs ist.
Willensstärke
Der Kromfohrländer hat das große Bedürfnis, sich seinem Besitzer ganz stark anzuschliessen. Kann er dies, hat er einen großen „will to please“. Kromfohrländer, die alleine Entscheidungen treffen müssen, schießen oft übers Ziel hinaus und kippen ins Aggressive.
Allein zuhause
Der Kromfohrländer bindet sich sehr stark an seine Hauptbezugsperson und ist demnach auch nicht super begeistert, ohne sein Herrchen/Frauchen das Haus allein hüten zu müssen. Denn der Lieblingsplatz des Kromfohrländers ist der an der Seite seines Menschen.
Damit das Alleinbleiben perspektivisch aber für die eine oder andere Situation möglich ist, muss der Kromfohrländer unbedingt von klein auf an das Alleinsein behutsam gewöhnt werden.
Dies bedeutet aber nicht, dass der Kromfohrländer dann stundenlang alleine zu Hause gelassen werden kann - dies setzt dem Kromi auf Grund seiner natürlichen Wesensanlagen und Charaktereigenschaften zu sehr zu.
Sucht ihr also einen Hundepartner, der während eurer täglichen Abwesenheit auf eure Rückkehr entspannt und brav warten soll, dann erspart bitte dem Kromi diesen Stress. Dafür ist der anhängliche, menschenbezogene und auf seinen Halter fixierte Kromfohrländer nicht geeignet.
Verfressenheit
Der Kromfohrländer neigt rassebedingt zur Mäkeligkeit. Sprich, je nach Fressen ist er sehr wählerisch.
Jagdtrieb
Der Jagdtrieb beim Kromfohrländer ist im Hundealltag kaum wahrzunehmen und tendiert nahezu gen Null.
Der Standard schreibt von einem geringen Jagdtrieb.
Sprich, der Kromfohrländer zeigt in der Regel keine Motivation anderen Tieren wie Wild, Vögeln oder Katzen nachzustellen. Ein gewisser Hetztrieb kann vereinzelt festgestellt werden.
Es ist mit dem Kromfohrländer im Regelfall ein Vergnügen, die tägliche Hunderunde ganz entspannt in Wald, Feld, Flur & Co. in Mutter Natur zu absolvieren.
Er hält sich bedeutend lieber in der Nähe seiner geliebten Hauptbezugsperson auf, als auf Wanderschaft beim Verfolgen von gesichteten Tieren aller Art oder Duftspuren zu gehen. Und so weicht der Kromi auch beim Spazieren, Wandern oder Joggen nicht allzu weit von der Seite seines Menschen.
Wachsamkeit
Der Kromi ist sehr wachsam und bringt zudem meist ein ausgeprägtes Territorialverhalten mit.
Klingelt es an der Tür, so wird dies lauthals durch das Bellen angekündigt und der Besuch verbellt. Gleiches gilt beim Aufenthalt im Freien, sollten Passanten am Grundstück vorbeilaufen oder gar sich dem Gartentor nähern.
Zahlreiche Kromfohrländer-Fachleute und Außenstehende attestieren dem Kromi hier "Machogehabe"!
Diese Anlagen und verbundenen Verhaltensweisen müssen im Rahmen der Erziehung und beim täglichen Führen des Kromis beachtet werden.
Streuner-Trieb
Im Regelfall wird der Kromfohrländer sich stets bei seinem Herrchen/Frauchen aufhalten wollen, insofern nicht seine individuellen Bedürfnisse nach Bewegung und Kopfarbeit vernachlässigt werden und er sich eigenmächtig Ersatzbefriedigung suchen muss.
Streunen ist dem Kromfohrländer nicht in die Wiege gelegt.
Bekanntermaßen folgt der Kromi seiner auserwählten Hauptbezugsperson auf Schritt und Tritt.
Bewegungsbedürfnis
Kromfohrländer bringen einen durchaus ausgeprägten Bewegungsdrang und hohes Energielevel mit. Um dem Bewegungsbedürfnis des mittelgroßen und sportlichen Kromis gerecht zu werden, bieten sich zahlreiche sinnvolle Aktivitäten an.
Verspieltheit
Einzelne Rassevertreter der langhaarigen und rauhaarigen Kromfohrländer spielen sehr gerne, andere weniger.
Mut
Der Kromfohrländer ist kein mutiger Hund, er hat ein geringes Selbstvertrauen und ist sehr oft unsicher in der Verhaltensweise.
Sozialverhalten
Sozialverträglichkeit
Prinzipiell soll bei der Selektion der Elterntiere auf eine sorgsame Auswahl durch die Zuchtverantwortlichen geachtet werden, damit die Zucht von gesunden, verhaltenssicheren und sozialverträglichen Kromfohrländer gesorgt wird. Dies sind die angeborenen und veranlagten Gene, die einerseits Einfluss auf die jeweilige Hundepersönlichkeit nehmen.
Hinzu gesellen sich die erworbenen Eigenschaften. Diesbezüglich braucht auch der Kromfohrländer im frühen Welpenalter eine umfassende, vielschichtige und optimalerweise positiv geprägte Sozialisierung mit Menschen und Artgenossen sowie Habituation mit diversen Reizen, um ihm das nötige Rüstzeug zu vermitteln und damit für den Hundealltag fit zu machen. Sprich, der Kromi muss viele positive Erfahrungen und Eindrücke im Rahmen von artfremden und innerartigen Sozialkontakten sammeln sowie mit unterschiedlichsten Alltagsgeräuschen, optischen Signalen, Gerüchen etc. behutsam vertraut gemacht werden, um sich zu einem alltagstauglichen und umweltsicheren Begleiter zu entwickeln. Dies gilt grundsätzlich für alle Hunde.
Ferner kommen die erforderlichen Erziehungsinhalte und eine "kromigerechte" Führung hinzu, denn je mehr das Selbstbewusstsein und Sicherheitsempfinden des Kromfohrländers durch das angemessene Handling gefördert wird und dabei die individuellen Bedürfnisse, Interessen und Neigungen des Hundes im Alltag durch seinen Menschen wunschgemäß vertreten werden, desto weniger Potential besteht für unerwünschte Verhaltensweisen. Auch in Bezug auf sozialen Kontakt.
Es spielen also verschiedene Faktoren eine Rolle, wie sozialverträglich letztlich die jeweilige Kromi-Persönlichkeit am Ende ihrer Entwicklung und je nach Situation sich gegenüber Menschen, Hunden und in verschiedenen Situationen des Hundealltags verhält.
Man muss von vornherein bei dieser Rasse wissen, dass es bei der Entwicklung des Kromfohrländers vom Welpen hin zum erwachsenen Kromi, häufig nochmals zu starken Veränderungen bei der Persönlichkeitsformung kommen kann - war der junge Kromi-Welpe in den ersten Lebenswochen noch ein offenherziger und aufgeschlossener Spiel- und Sozialpartner beim Zusammentreffen mit anderen Hunden, kann diese Zeit rund um die Pubertät urplötzlich vorbei sein und die zugeschriebene Zurückhaltung und Reserviertheit fremden Menschen gegenüber sich auch bei Hundebegegnungen zeigen. Oder gar ganz im Gegenteil, dass der Kromi bei Begegnungen mit Artgenossen auftrumpfen und seinem hündischen Gegenüber als Macho imponieren mag. Hier und da mit Konfliktpotential inklusive Zähnefletschen, Knurren, Bellen und mitunter körperbetonten Auseinandersetzungen mit Beißeren.
Leinenaggression ist bekannt bei Hündinnen und Rüden. Dem Besitzer muss klar sein, dass auch mit der besten und sorgsamsten Erziehung er aus dem Kromfohrländer keinen selbstsicheren Zampano formen kann, der ein 1A Sozialverhalten hat, mit anderen Hunden spielt und sich von kleinen Kindern streicheln lässt. Dies kann gelingen, bei den meisten Kromfohrländern ist dies jedoch nicht so. Die charakterliche Grundlage ist manifest und diese zeichnet einen eher introvertierten Hund mit unsicherem Wesen, viel Führungsforderung durch den Besitzer und dem starken Bedürfnis nach vorausschauenden Besitzern, welche Probleme für ihn aus der Welt schaffen. Auf dem Hundeplatz ist er der Streber, im sozialen Umfeld und im Alltag kann es oft schwierig sein mit einem Kromfohrländer.
Freundlichkeit zu Hunden
Die Verträglichkeit mit anderen Hunden kann so oder so beim Aufeinandertreffen mit Artgenossen verlaufen.
Es gibt Kromis, die ihrer innerartigen Verwandtschaft aufgeschlossen gegenüber sind und gut mit ihnen auskommen.
Bei fremden Hunden tendieren viele Kromfohrländer zu einer unsicherheitsbedingten Aggressionsmotivation.
Wie beim Verein Rauhaarige Kromfohrländer (VRK) nachzulesen ist, kann es zudem zu Verhaltensänderungen in der ZEit der Adoleszenz kommen. Während ein Kromi-Welpe noch in der Welpenschule sich vorbildhaft mit anderen anwesenden Welpen vertragen hat, kann dies beim Heranwachsen zum adulten Hund, sich nochmals im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung stark umkehren. Manche vormals aufgeschlossene Kromfohrländer werden dann nicht nur Menschen, sondern auch den eigenen Artgenossen gegenüber distanziert sein und lieber in Ruhe gelassen werden wollen. Mit diesen Rassevertretern des Kromis ist dann auch eher von einem Besuch auf der Hundewiese, zu Gunsten eines spannenden Hundespaziergangs zu zweit, abzusehen. Viele erwachsene Kromfohrländer sind eher introvertiert, aufgezwungene Spielerunden mit fremden Hunden bringen ihnen keinen Spaß.
Freundlichkeit zu Menschen
So sehr der Kromfohrländer seine Hauptbezugsperson vollends liebt und ihr positiv zugewandt ist, so stehen bereits weitere Familienmitglieder im Haushalt häufig hinten an.
Fremde Menschen wird oft sogar sehr distanziert und reserviert entgegengetreten. Die offizielle Version des Rassestandards lautet beim Kromi: zurückhaltend gegenüber Fremdpersonen.
Diese vermeintliche Zurückhaltung kann im Hundealltag aber zu Problemen im Umgang mit fremden Menschen sorgen, denke man u.a. an die erforderlichen Gesundheitschecks oder notwendiger Behandlungen beim Tierarzt, gewünschter Hundepflege beim Groomer oder etwaigen Passanten, die den Kromi unterwegs einfach nur streicheln mögen.
Ebenso ist eine externe Hundebetreuung durch fremde Dienstleister wie eine Hundepension oder einen Hundesitter schwierig. Hier kommt nochmals neben der prinzipiellen Distanziertheit des Kromfohrländers Fremden gegenüber, erschwerend seine Empfindlichkeit in Sachen Trennung von der Hauptbezugsperson hinzu - dies bedeutet Stress pur für den Kromi und führt u.U. zu starker Unsicherheit und Ängstlichkeit, die durchaus in aggressivem Verhalten münden kann.
Ferner muss an dieser Stelle auch das ausgeprägte Territorialverhalten mit verbundener Wachsamkeit beim Kromforhländer erwähnt werden. Fremder Besuch ist weder auf eigenem Grund und Boden, noch im Wohnraum willkommen.
Dominanz gegenüber Hunden
Der erwachsene Kromfohrländer schließt schwer neue Bekanntschaften. Wer von Welpenbeinen an bekannt ist, wird meist freudig begrüßt.
Bindung zum Herrchen
Jeder Hundehalter, der sich einen Kromfohrländer als Alltagsbegleiter zulegt, kann sich über einen menschenbezogenen, treuen, anhänglichen und ausgesprochen loyalen Hundepartner freuen.
Denn der Kromfohrländer sucht sich seine Hauptbezugsperson aus und baut zu dieser ein enges Verhältnis mit einer starken Bindung auf.
Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass der Kromi sein Hundeherz dem Auserwählten vollumfänglich schenkt und sich mit Leib und Seele ihm verschreibt.
Er gilt als typischer Ein-Mann-Hund.
Der Kromfohrländer ist nahezu fixiert auf seine auserkorene Hauptperson, mit der er sein Hundeleben Tag ein, Tag aus verbringen will. Das Abenteuer Kromfohrländer funktioniert nur, wenn man sich als Hundebesitzer voll und ganz auf ein enges Zusammenleben mit allem Wenn und Aber einlässt.
Damit verbunden ist, dass der Kromfohrländer sich am allerliebsten ständig an der Seite seines Menschen aufhält, egal ob dieser sich gerade für den beginnenden Tag zurechtmacht, eine Auszeit mit Kaffee und einem guten Buch auf dem Sessel verbringt oder eine Joggingrunde auf dem Programm steht - der Kromfohrländer wird nicht von der Seite seiner Hauptbezugsperson weichen wollen.
Und so werden Außenstehende beim idealen Kromi-Mensch-Gespann stets davon sprechen, dass es beide nur im "Paket" gibt.
Der Nachteil dieser engen und intensiven Bindungsbereitschaft und -fähigkeit ist, dass alle anderen Haushaltsmitglieder der Familie in die Röhre schauen und beim Kromfohrländer nur die zweite Geige spielen. Kurz, alle anderen Familienmitglieder stehen hinten an.
Ebenso ist es ein Problem, wenn Kromfohrländer und Herrchen/Frauchen voneinander getrennt sind. Denn dies bedeutet mentalen Stress für den betreffenden Kromi und schränkt den Kromi-Halter hier und da ein. Eine Abgabe des Hundes in die fremde Hundebetreuung ist keine gute Idee, denn darunter leidet der Kromfohrländer nur unnötig - dies muss man sich als verantwortungsbewusster Kromi-Halter von vornherein bewusst sein. Urlaub und möglichst alle Aktivitäten sollten für ein ausgeglichenes Seelenleben und gutes Wohlbefinden des Kromfohrländers, immer gemeinsam geplant und unternommen werden.
Folglich ist der Kromfohrländer durch seine starke Menschenbezogenheit und Fixierung auf seinen Halter kein Hund für die Zwingerhaltung.
Lässt man sich aber voll und ganz auf den Kromfohrländer mit all seinen "Mitbringseln" ein, so wird Herrchen/Frauchen dies von Seiten ihres vierbeinigen Hundepartners mit viel Hundeliebe, Dank, Treue und Zuneigung gedankt.
Erziehbarkeit
Um dem sensiblen Kromfohrländer mit seinem individuellen Wesen, Charakter und Temperament im Hinblick auf dessen Erziehung und Führung gerecht zu werden, braucht es eine ganz bestimmte Herangehensweise.
Zunächst einmal ist mit dem richtigen Kromi-Handling für eine feste Vertrauensbasis zu sorgen, die auf respektvollen, geduldigen und feinfühligen Umgang fußt.
Liebevolle Konsequenz ist hier das Schlüsselwort. Es braucht Regeln und Grenzen, die konsequent aber mit angebrachter Empathie und Fingerspitzengefühl gelebt werden.
Druck, Zwang oder die oft zu lesende "harte Hand", habe hier nichts zu suchen - der autoritative Erziehungsstil ist der angemessene Weg, der auch beim Kromfohrländer zu den erwünschten Ergebnissen führt.
Schafft man als Hund-Mensch-Team die richtigen Voraussetzungen, geht ruhig, souverän und mit nötigem Fingerspitzengefühl sowie positiver Verstärkung vor, so lernt der intelligente und lernfähige Kromfohrländer rasch.
Da der Kromfohrländer so ist, wie er ist und eine dementsprechend versierte und angemessene Erziehung und Führung einer empathisch und diszipliniert agierenden Führungspersönlichkeit benötigt, ist der Kromi nur bedingt als Anfängerhund geeignet. Als unerfahrener Hundeneuling empfehlen wir im Falle einer Anschaffung unbedingt professionelle Hilfe durch kromierfahrene Hundetrainer von vornherein zu Rate zu ziehen.
Kinderfreundlichkeit
Es gibt Kromfohrländer, die in ihrer Familie gut mit Kindern zurecht kommen. Dies ist aber nicht die Regel. Kromfohrländer sind keine Familienhunde, sie sind aufgrund ihrer hohen Sensibilität schnell überfordert mit lauten und hektischen Situationen. Der Kromfohrländer wird dann versuchen, Kinder und Erwachsene zu massregeln, dies kann schnell in ein Aggressionsverhalten kippen.
Mit den eigenen Kindern der Familie kommt der Kromfohrländer im Regelfall gut aus, zeigt sich im gemeinsamen Alltag mit ihnen, bei respektvollem und hundgerechten Umgang, freundlich und verträglich. Dennoch sei an dieser Stelle nicht zu vergessen, dass die auserwählte Hauptbezugsperson im Mittelpunkt des Kromi-Lebens steht und auch die Kinder eher eine Nebenrolle spielen. Dies kann gerade für tierverliebte Kinder beim Zusammenleben mit dem Ein-Mann-Hund, schwierig für die Betroffenen sein.
Kommen fremde Kinder zum Spielen nach Hause, so gelten je nach Kromfohrländer sogar besondere Vorsichtsmaßnahmen. Denn hier kommen wieder das mehr oder minder ausgeprägte Territorialverhalten und die allgemeine Reserviertheit und beschriebene Zurückhaltung fremden Menschen gegenüber zum Tragen. In diesem Fall sollte das Zusammentreffen nur unter Aufsicht der verantwortlichen Eltern erfolgen.
Sensibilität
Der Kromfohrländer gilt als äußerst sensible Hunderasse, die einen sicheren und zugleich einfühlsamen Umgangs- und Führungsstil wünscht. Mangelt es daran, so führt dies womöglich zu Unsicherheit mit etwaigen Vertrauensverlust und möglichen unerwünschten Verhaltensweisen, die von Angst und Aggression getrieben sein können.
Sozialverhalten
Freundlichkeit | Mittel |
Dominanz | Mittel |
Sozialverträglichkeit | Mittel |
Freundlichkeit | Mittel |
Dominanz | - |
Bindung Herrchen | Hoch |
Erziehbarkeit | Mittel |
Kinderverträglichkeit | Mittel |
Sensibilität | Hoch |
Was gibt es beim Kromfohrländer im Hinblick auf die Erziehung zu wissen?
Erziehungsthemen
Unterhält man sich mit Kromfohrländer-Fachleuten und erfahrenen Kromi-Haltern, so gibt es einige konkrete Themen, die man im Rahmen der Erziehung und dem täglichen Miteinander unbedingt auf dem Schirm haben sollte.
Als Einmannhund ist der Kromfohrländer sehr stark auf seine Lieblingsperson fixiert. Wird der Kromi von ihr zeitweilig getrennt, so steht für ihn die Welt still und das Nervenkostüm wird stark durch den damit verbundenen Stress strapaziert - es heißt nur noch warten, bis endlich beide wieder vereint sind. Entsprechend empfehlen wir im Sinne des Kromis, der Stabilität der Bindung und harmonischen Beziehung möglichst viel den Alltag gemeinsam zu verbringen. Damit ist der Kromfohländer selbst bei frühzeitigem Anlernen für zeitweiliges (kurzes) Alleinsein, kein Hund für Berufstätige, die ihren Hundepartner mehrere Stunden täglich alleine zu Hause lassen müssen. Auch eine Betreuung durch die Hundepension, Hundetagesstätte oder den Hundesitter ist im Regelfall durch die bekannte Reserviertheit fremden Menschen gegenüber, keine adäquate Lösung.
Weiter geht es mit dem veranlagten Territorialverhalten des Kromfohrländers. Dieses macht es fremden Menschen, die am Grundstück vorbeischreiten oder gar Besuch, der Herrchen und Frauchen aufsuchen will, nicht einfach. Denn es gibt einige Rassevertreter, die zunächst alles verbellen, was sich Haus und Hof nähert. Auch im Wohnraum sollten Kromi-Besitzer je nach Kromi stets ein wachsames Auge auf ihren vierbeinigen Lebenspartner halten und im Bedarfsfall die Situation angemessen moderieren.
Kromfohrländer sind oft unsicher und ertragen Stress und Belastungen durch externe Reizeinflüsse schlecht, was Verhaltensprobleme bis hin zu körperlichen Beschwerden auslösen kann. Hier ist viel Fingerspitzengefühl und bestenfalls Kromi-Erfahrung notwendig, um Führungs- und Umgangsfehler zu vermeiden, damit möglichst weitere negative Einflussfaktoren ferngehalten werden.
Des Weiteren sind manche Kromfohrländer für auftretende Leinenaggression beim Ausführen des Hundes an der Leine bekannt. Auch dies muss bei der Erziehung und Führung von klein auf beachtet werden.
Erziehungsthemen
- Angsttraining
- Antiaggressionstraining
- Hund und Kind Training
- Verhaltensanalyse & -korrektur
Kromfohrländer - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!
Der Kromfohrländer, liebevoll auch "Kromi" genannt, gehört zu den attraktivsten Mitgliedern der Hundefamilie. Diese reizende Rasse hat einen besonderen Ursprung und einen einzigartigen Charme, der sowohl Anfänger als auch erfahrene Hundebesitzer zum Staunen bringt. Er ist bekannt für seine freundliche, lernbegierige und ebenso wachsame Natur. Er zeichnet sich durch Eigenschaften aus, die er uns Menschen in vielerlei Hinsicht ähnlich machen: Geselligkeit, Loyalität und eine große Sensibilität.
Das erste, was man über die Rasse wissen sollte, ist, dass sie relativ jung ist, auf nur 3 Stammtieren fußt und dass sie erst nach dem zweiten Weltkrieg gezüchtet wurde.
Diese vielschichtige Herkunft manifestiert sich in einem Aussehen, das aus einem harmonischen Zusammenspiel verschiedener Merkmale besteht. Der Kromfohrländer hat eine mittlere Größe, ist eher schlank und elegant, hat einen bezaubernden Ausdruck und weit ausladende Bewegungen. Er hat ein langes oder rauhes, oft auch kurzes Fell, er ist weiß mit braunen Abzeichen. Der Kopf ist mäßig breit und tief mit vollen, ausdrucksstarken Augen und hängenden Ohren und dazu eine markante schwarze Nase.
In Bezug auf Persönlichkeit und Temperament bietet der Kromfohrländer eine unwiderstehliche Mischung aus Lebhaftigkeit und Zärtlichkeit. Er hat eine natürliche Neugier und Wachsamkeit, ist gesellig und engagiert sich gerne in Spiel- und Beschäftigungsaktivitäten.
Sozialisation des Kromfohrländers
Die Grundausbildung des Kromfohrländers ist entscheidend für seine Persönlichkeitsentwicklung und Sozialisation. Der Aspekt der Sozialisierung darf dabei keineswegs unterschätzt werden. Es ist wichtig, dass der Hund schon als Welpe lernt, wie er sich gegenüber Menschen und anderen Tieren zu verhalten hat. Die Prägungsphase in den ersten Lebenswochen ist dabei besonders ausschlaggebend. Trotzdem wird aus dem Kromfohrländer nie ein Hund, welcher sich über alle und alles freut und hoch belastbar ist.
Grundkommandos
Dies bedeutet unter anderem, dass der Kromfohrländer mit einer Vielzahl von Situationen, Menschen und anderen Tieren konfrontiert wird, um seine Anpassungsfähigkeit und Toleranz zu verbessern. Dazu gehört auch, dass er unter verschiedenen Bedingungen und in verschiedenen Umgebungen ausgebildet wird, von ruhigen Spaziergängen im Park bis hin zu belebteren Szenarien in der Stadt.
Die Grundkommandos lernt der Kromfohrländer schnell. Wiederholungen langweilen ihn.
Gehorsamstraining – Leinentraining
Gehorsamstraining ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Kromfohrländer-Ausbildung. Kromfohrländers sind dafür bekannt, dass sie sich gut erziehen lassen und wollen ihren Besitzern gefallen. Daher ist es wichtig, bei der Ausbildung frühzeitig mit den Grundbefehlen wie "Sitz", "Platz" oder "Hierher" zu beginnen. Dank ihrer Intelligenz und Lernbereitschaft können Kromfohrländers auch komplexere Befehle schnell erlernen und ausführen.
Das Leinentraining gehört ebenfalls zu den wichtigen Ausbildungsaspekten des Kromfohrländers. Da sie eine aktive Rasse sind, profitieren sie von regelmäßigen Ausflügen und ausreichender Bewegung. Daher ist es wichtig, dass sie lernen, an der Leine zu gehen und sich draußen gut zu benehmen.
Gemeinsames Spiel
Für die Bindung zum Kromfohrländer ist das gemeinsame Spiel wichtig. Spielen Sie mit Ihrem Kromfohrländer, aber denken Sie daran, Sie bestimmen Anfang und Ende der Spielaktion.
Zusammenfassung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Kromfohrländer eine wunderbare Bereicherung für viele Haushalte sein kann. Der Kromfohrländer ist ein exzellenter Kandidat für alle, die einen treuen vierbeinigen Begleiter suchen. Dabei ist eine liebevolle Erziehung und ausreichend Beschäftigung unerlässlich für ein harmonisches Zusammenleben mit dieser Rasse. Der Kromfohrländer ist eine Rasse mit vielen Bedürfnissen und Besonderheiten. Daher ist es wichtig, sich vorab ausreichend über die Bedürfnisse und Besonderheiten des Kromfohrländers zu informieren.
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
Rassetypische Krankheiten des Kromfohrländers
Krankheiten
- Ellbogendysplasie
- Degenerative Myelopathie
- Progressive Retinaatrophie
- Maligne Hyperthermie
- Epilepsie
- von-Willebrand-Krankheit
- Grauer Star
- Patellaluxation
- Arthrose
- Symmetrische Lupoide Onychodystrophie
- Autoimmunhämolytische Anämie
- Hyperurikosurie
- Cystinurie
- Digitale Hereditäre Hyperkeratose
- Arthritis
- Urolithiasis
- Chondrodysplasie
Erbkrankheiten
Die heute in ihrer Form vorhandene "reinrassige" Zucht des Kromfohrländers basiert historisch betrachtet nur auf ganz wenigen Hunden. Sprich, die Kromfohrländerzucht geht auf einen sehr kleinen Genpool zurück.
Folgedessen sind durch die betriebene Inzucht einige Rassedispositionen für genetisch bedingte Erbkrankheiten bekannt.
So gibt es beim Kromfohrländer beispielsweise Veranlagungen für erbliche Erkrankungen wie Epilepsie, Grauen Star, Progressive Retinaatrophie, Cystinurie Typ III, von-Willebrand-Syndrom Typ I, Digitale Hyperkeratose und Patellaluxation. Es treten einige Formen von Autoimmunen Erkrankungen auf, Ellbogendysplasien und Arthrosen in der Vorhand sind bekannt.
Seit Jahrzehnten mahnen Fachleute, dass der Kromfohrländer einen zu hohen Inzuchtgrad aufweist, dies führt zu einem Verlust der genetischen Varianz. Die Inzuchtdepression führt zu einer eher hohen Krankheitsrate. Der geschlossene Genpool der Kromfohrländer muss vergrößert werden, dies gelingt nur über das Einkreuzen anderer Hunderassen/Mischlinge.
Der standardgebende Rassezuchtverein RZV in Deutschland verzichtet auf ein Einkreuzprojekt und züchtet ausschließlich reinrassige Hunde. Es gibt in Deutschland per Stand 2024 zwei Zuchtvereine, die Einkreuzprojekte führen. Pro Kromfohrländer züchtet meist reinrassige Kromfohrländer und führt ein Einkreuz/Rückkreuzprojekt mit dem Dansk Svensk Gardhund. Der Verein für Rauhaarige Kromfohrländer VRK führt ein ausschließliches Einkreuzprojekt.
Der Rassezuchtverein für Kromfohrländer in Finnland hat schon vor über 10 Jahren damit begonnen, mit verschiedenen Rassen einzukreuzen. Dort läuft dieses Projekt unter dem Patronat der FCI.
Welche Aktivitäten eignen sich für den Kromfohrländer?
Passende Sportarten
Der sportliche Kromfohrländer kann mit diversen Disziplinen im Hundesport sinnvoll beschäftigt, gefordert und gefördert werden. So kann der agile Kromi seine Laufstärke, Geschicklichkeit und Sprungvermögen beim Agility, dem Dog Frisbee oder Dogdance unter Beweis stellen.
Letztlich ist es wichtig, dass der Kromi Spaß an der gewählten Hundesportart und den einzelnen Disziplinen hat, zu nichts gezwungen wird und unangemessener Wettkampfdruck erst gar nicht aufkommt, da dieser für unnötig Stress bei dem sensiblen Wesen des Kromis sorgt. Auch hier sollte vielmehr ausreichend gelobt werden, da dies das Selbstbewusstsein und die Motivation des Kromfohrländers stärkt.
Aktivitäten für jeden Tag
Der Kromfohrländer bringt viel Energie und einen ausgeprägten Bewegungsdrang mit, den er gerne in der Natur auslebt. Die Rasse gilt als aktiv, bewegungsfreudig und unternehmenslustig, insofern sie die passenden Aktivitäten gemeinsam mit ihrem Menschen ausüben kann. Hier bieten sich diverse Beschäftigungen für den Hundealltag an - sei es ein spannender Hundespaziergang, eine Wanderung oder andere sinnvolle für den Kromfohrländer geeignete gemeinsame Alltagsaktivität.
Aktivitäten für jeden Tag
- Spazieren
- Gassigehen
- Wandern
- Trekking
- Inlinerfahren
- Joggen
- Fahrradfahren
- Apportierspiele
- Suchspiele
- Intelligenzspiele
- Geschicklichkeitsspiele
- Hundetricks
- Schwimmen
- Hundetraining
Das sind die Anforderungen für die Haltung eines Kromfohrländers
Pflege | Gering |
tägliche Aktivitäten | Mittel |
Gassi gehen | Mittel |
Erziehung | Mittel |
Anforderungen an den Hundehalter
In diesem Kapitel wollen wir allen Interessierten einen kurzen Überblick über die wichtigsten Fakten rund um die Haltung eines Kromfohrländers an die Hand geben, damit der Kromi auch seinen Bedürfnissen entsprechend die angemessenen Haltebedingungen in seinem Zuhause vorfindet und ihr als Kromfohrländer-Halter wisst, was auf euch zukommt.
Der Kromfohrländer kann sowohl auf dem Land in einem großzügigen Haus oder einer Stadtwohnung leben. Wichtig ist ihn im Rahmen der Sozialisierung für den gewählten Lebensmittelpunkt umfassend fit zu machen.
Um dem Bewegungsbedürfnis und Verlangen nach kognitiver Beschäftigung ausreichend Raum zu schenken, muss man bei einer Haltung des Kromis als Stadthund bereit sein, eventuell etwas mehr Zeit und Wegstrecke auf sich zu nehmen, um geeignete und hundgerechte Orte für die Aktivitäten aufzusuchen. Denn der Kromi ist ein aktiver und naturliebender Vierbeiner.
Was die Platzverhältnisse im Wohnraum angeht, so kann der Kromfohrländer gut in einer mittelgroßen Wohnung leben, denn hier reicht ihm vor allen Dingen der ein oder andere Ruheplatz - die artgerechte und rassespezifische Beschäftigung, mit der der Kromi gefordert, ausgelastet und bespaßt werden soll, findet eh und je primär im Freien bei Sport, Spiel und Spaß statt.
Entsprechend ist auch ein Garten kein Muss. Ist dieser vorhanden, prima. Denn dann können Herrchen/Frauchen ihrem Kromi auch dort weiteren Auslauf bieten oder sich gemeinsam bei Training oder Suchspielen miteinander beschäftigen.
Auf die Besonderheiten im Rahmen der Erziehung des Krohmfohrländers sind wir bereits in den vorherigen Kapiteln umfassend eingegangen. Es kommt maßgeblich in Bezug auf den zeitlichen Erziehungsaufwand und die damit u.U. verbundenen Kosten für Hundetrainer, Hundeschule & Co. auf diverse Faktoren an - den Halter und das Hundeindividuum. Denn für die Kromi-Erziehung und das alltägliche Führen des sensiblen Hundes, braucht es idealerweise ausreichend Hundeerfahrung, Sachkenntnis und erforderliche Führungsskills, um dem Kromfohrländer mit all seinen Besonderheiten gewachsen zu sein. Der Erziehungsaufwand ist in Folge dessen zwischen mittel und hoch einzustufen. Der Kromfohrländerbesitzer muss bereit sein, sich auf das sensible Nervenkostüm des Kromfohrländers einstellen zu können. Verständnis, klare Führung und der Wille, Hürden gemeinsam zu meistern, sind unabdingbar.
Hingegen ist der pflegeleichte Kromfohrländer in Sachen Fellpflege (Pflegeaufwand) relativ anspruchslos. Einzig das regelmäßige Trimmen beim Rauhaar-Kromi muss neben dem Bürsten und den sonstigen Pflegemaßnahmen und Kontrollen der anderen Körperbereiche wie Ohren, Augen, Pfoten, Krallen etc. beachtet werden.
Was die Ernährung des Kromfohrländer angeht, kommt es bei dem mittelgroßen Hund darauf an, wie hoch dessen individueller Energiebedarf ausschaut und auf welche Fütterungsmethode (Nassfutter, Trockenfutter oder Rohfütterung/Barfen) ihr zurückgreifen wollt. Zudem spielt es bei der Wahl des Hundefutters und dessen Zusammensetzung eine Rolle, ob der Kromfohrländer ein Welpe, adulter Hund oder Hundesenior ist. Daneben müssen die Verträglichkeit und Anpassungsbedarf auf Grund externer Faktoren wie Krankheiten geachtet werden. Alles in allem sollten die Kosten für die Ernährung des Kromfohrländers in einem mittleren Bereich liegen. Der Kromfohrländer tendiert zum Mäkeln, also wählerisch zu sein.
Rund um die Kromfohrländer-Gesundheit muss man als verantwortlicher Halter auch mit der einen oder anderen Ausgabe für Tierarztkosten rechnen. Denn auch bei einem gesunden Kromi kommen Tierarztkosten für diverse Impfungen und die turnusmäßigen Kontrolluntersuchungen auf. Da die Rasse bekanntermaßen einige Dispositionen für Erbkrankheiten mitbringt, können je nach Kromfohrländer auch erheblich mehr Untersuchungs- und Behandlungskosten entstehen. Auch deshalb ist es von großer Wichtigkeit, sich rund um die Anschaffung eines Kromfohrländers gut über die genetischen Vorgaben der Elterntiere und Zuchtlinie zu informieren, damit die Wahl eines Kromfohrländers bewusst getroffen wird.
Unser Tipp: Liebäugelt ihr prinzipiell mit dem Welpenkauf eines Kromfohrländers, so nehmt Kontakt zu den Zuchtvereinen und organisierten Kromfohrländer-Züchter auf, um euch eingehend über den Kromfohrländer in Gänze zu erkundigen.
Anforderungen an die Umgebung
Stadttauglichkeit | Hoch |
Platzbedarf Wohnung | Mittel |
Platzbedarf Garten | Mittel |
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