FCI-Gruppen

Du bist auf der Suche nach bestimmten anerkannten Hunderassen von der Fédération Cynologique Internationale (FCI), dem weltgrößten kynologischen Dachverband? Dann findest Du hier alle Rassen einsortiert in die Rassenomenklatur (Gruppe1-10) der FCI von der Gruppe 1 "Hütehunde & Treibhunde (ohne Schweizer Sennenhunde)" bis zur Gruppe 10 "Windhunde".

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FCI-Gruppen: Die Einteilung der anerkannten Hunderassen in der FCI-Rassenomenklatur nach Gruppen

Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) ist der weltweit größte Dachverband der Kynologie, also Lehre von Hunderassen, Zucht, Pflege, Verhalten, Erziehung und Krankheiten von Haushunden.

Bei der FCI sind die nationalen kynologischen Verbände, wie der Verband für das Deutsche Hundewesen als Dachorganisation für mehr als 180 deutsche Mitgliedsvereine, rund um die Themen Hundesport und Hundezucht, organisiert. Die FCI zählt Stand heute auf 97 Mitglieds- und Vertragspartnerländer, wobei je Land nur 1 Verband zugehörig ist.

Demnach werden bei der FCI die sogenannten Rassestandards für die organisierte und systematische Zucht der einzelnen anerkannten Hunderasse geführt, die von den einzelnen verantwortlichen Mitgliedspartnern in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Standards- und Wissenschaftlichen Kommission der FCI erstellt werden. Sie bilden die verbindliche Grundlage für die Nachzucht von Hundewelpen der jeweiligen Rasse. Dies sind aktuell (Stand 2023) im Übrigen 356 verschiedene Hunderassen, angefangen von A wie Affenpinscher bis Z wie Zwergschnauzer.  

Wie es sich für eine gut organisierte Struktur eines Verbandes gehört, werden die unterschiedlichen endgültig und provisorisch anerkannten Hunderassen von der FCI in verschiedene FCI-Gruppen mit diversen Sektionen und Subsektionen einsortiert. Und diese Kategorisierung geschieht nicht willkürlich, sondern nach bestimmten Kriterien.

Was bedeutet FCI-Gruppe?

FCI ist die Abkürzung für die Weltorganisation der Kynologie, die Fédération Cynologique Internationale, mit Sitz in Belgien.

Was sind die FCI-Gruppen bei Hunden und Rassen?

Die FCI-Gruppen gehören zur festgelegten Rassesystematik der Rassenomenklatur der FCI. Dort werden die einzelnen Hunderassen in bestimmte Gruppen geführt. Diese FCI-Gruppen tragen allesamt eine festgelegten Kategorienamen, wie z.B. die Gruppe 1 „Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)“, der wiederum aktuell 47 Hunderassen zugeordnet sind.

Wie viele FCI-Gruppen gibt es in der Rassenomenklatur der FCI?

Die aktuell 356 anerkannten Hunderassen sind in 10 FCI-Gruppen eingeordnet, die bereits seit Anfang der 1980er Jahre Bestand hat.

Wie erfolgt die Zuordnung der einzelnen Rassen in die FCI-Gruppen?

Die Einsortierung der jeweiligen endgültig oder provisorisch anerkannten Hunderasse in eine der 10 FCI-Gruppen erfolgt nach wie vor auf Grundlage der von Prof. Raymond Triquet 1983 ausgegebenen Vorgehensweise. Dieser definierte eine Gruppe nach der „Gesamtheit von Rassen, die eine bestimmte Anzahl an vererbbaren distinktiven Merkmalen gemein haben“.

Sprich, in einer FCI-Gruppe sollen sich Rassen wiederfinden, die nach dem gleichen Typ entsprechen und verwandte Merkmale und Rasseeigenschaften zeigen.

Bis heute rückt die FCI von dieser Einteilung und Kategoriebildung nicht ab. Ob die Rassenomenklatur mit den 10 verschiedenen FCI-Gruppen inklusive der FCI-Sektionen und FCI-Subsektionen heute noch in ihrer aktuellen Version sinnvoll ist, wollen wir an dieser Stelle nicht bewerten. Denn es gibt durchaus von Fachleuten einige kritischen Stimmen mit nachvollziehbaren Begründungen. Denn schaut man sich historisch die Entstehung der FCI, der Rassenomenklatur und damit auch FCI-Gruppen näher an, so kann man durchaus einen Schwerpunkt im Bereich der Jagdhunderassen und „FCI-Jagdhundegruppen“ vernehmen, da die Förderer der FCI schwerpunktmäßig der Jagd und damit den Jagdhunden zugetan waren. Diese FCI-Gruppen sind folglich durchaus auch deutlich differenzierter in ihrer Systematik aufgestellt und laut eben der Kritiker folglich genauer, was die Zuordnung der einzelnen Jagdhunderassen im Hinblick auf ihre rassespezifischen Eigenschaften angeht.

Welche FCI-Gruppen gibt es?

Die FCI stuft die Rassen in 10 verschiedene FCI-Gruppen ein.

Die nachfolgenden FCI-Gruppen werden mitunter in Untergruppen unterteilt, den sogenannten FCI-Sektionen und FCI-Subsektionen, wo sich dann die diversen endgültig und provisorisch anerkannten Hunderassen nach gemeinsamen Kriterien eingeordnet wiederfinden.

FCI-Gruppen auf einen Blick:

FCI-Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)

Der FCI-Gruppe 1 sind 47 Hunderassen zugeordnet, u.a. sind dies der Australian Shepherd, Deutsche Schäferhund, Border Collie und Australian Cattle Dog.

Die FCI-Gruppe 1 besteht aus 2 Sektionen

FCI-Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde

Weiter geht es mit der FCI-Gruppe 2, die aktuell 55 verschiedene Hunderassen, wie beispielsweise Dobermann, Zwergschnauzer, Mittelschnauzer und Riesenschnauzer führt.

Die FCI-Gruppe 2 besteht aus 3 Sektionen

FCI-Gruppe 3: Terrier

In der FCI-Gruppe 3 befinden sich 35 Rassen mit so beliebten Hunderassen wie Foxterrier, Jack Russell Terrier, West Highland White Terrier (Westie), Mini Bullterrier und Yorkshire Terrier.

Die FCI-Gruppe 3 besteht aus 4 Sektionen

FCI-Gruppe 4: Dachshunde

Diese Gruppe innerhalb der FCI-Gruppensystematik ist nur mit einer der beliebtesten Hunderassen schlechthin bestückt: Dem Dachshund, auch unter Dackel und Teckel bekannt.

Die FCI-Gruppe 4 besteht aus 1 Sektion

FCI-Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp

Und weiter geht´s mit der FCI-Gruppe 5. Dort finden sich insgesamt 48 Rassen wie Siberian Husky, Samojede und Alaskan Malamute wieder, die für ihre herausragenden Leistungen als Schlittenhunde bekannt sind. Ferner sind der Gruppe Nordische Jagdhunde u.a. mit der Westsibirischen Laika oder und dem Finnen-Spitz zugeordnet. Des Weiteren kann man so populäre Rassen wie Deutscher Spitz, Akita, Shiba Inu und Mexikanischer Nackthund finden – die FCI-Gruppe 5 ist demnach mit vielfältigen Hunderassen bestückt.

Die FCI-Gruppe 5 besteht aus 7 Sektionen

FCI-Gruppe 6: Laufhunde, Schweisshunde und verwandte Rassen

In dieser FCI-Gruppe befinden sich 71 sehr unterschiedliche Hunderassen, mit Schwerpunkt in der jagdlichen Verwendung. Große, mittelgroße und kleine Laufhunde wie American und English Foxhound oder Beagle, Spezialisten für die Nasenarbeit wie Bayerischer Gebirgsschweißhund sowie Rhodesian Ridgeback und Dalmatiner können beim Durchsuchen der Sektionen der FCI-Gruppe 6 gefunden werden.

Die FCI-Gruppe 6 besteht aus 3 Sektionen

FCI-Gruppe 7: Vorstehhunde

Die Vorstehhunde gehören ebenfalls zu den Jagdhunden. Und von diesen führt die FCI-Gruppe 7 immerhin 36 unterschiedlichen Rassen. Dazu zählen äußerst beliebte Jagdhunderassen wie Deutsch Drahthaar, Magyar Vizsla, Weimaraner, Großer und Kleiner Münsterländer bis hin zum Spinone Italiano, die sich im Jagdrevier u.a. zum Aufspüren der unterschiedlichen Wildarten eignen und von Haus aus das Vorstehen als verankertes Verhalten mitbringen – ist das Stück Wild aufgespürt, so verharren die Vorstehhunde mit gehobenem Vorderlauf und Blick in Richtung der Beute, um das gefundene Wild dem Jäger anzuzeigen.

Die FCI-Gruppe 7 besteht aus 2 Sektionen

FCI-Gruppe 8: Apportierhunde – Stöberhunde – Wasserhunde

Auch die FCI-Gruppe 8 wird von Jagdhunderassen dominiert. Die aktuell 22 Hunderassen unterscheiden sich in ihrer jagdlichen Funktion, sodass sie in Apportierhunde, Stöberhunde und Wasserhunde unterteilt werden. Es finden sich dort geschätzte Jagdbegleiter und sehr häufig als Familienhunde gehaltene Rassen wie Labrador Retriever, Golden Retriever, Cocker Spaniel, Spanischer und Portugiesischer Wasserhund.

Die FCI-Gruppe 8 besteht aus 3 Sektionen

FCI-Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde

Die FCI-Gruppe 9 ist in zahlreiche FCI-Sektionen unterteilt, den wiederum 27 vielfältige Rassen jeglicher „Couleur“ angehören. Seien es so gefragte Alltagsbegleiter wie Bichon Frisé, Bologneser, Havaneser und Malteser, die zahlreichen Pudel-Varietäten, die kleinste Hunderasse mit dem Chihuahua, Cavalier King Charles Spaniel, Pekingese, Papillon und Phalène, über die Französische Bulldogge bis hin zum Mops. Allesamt stehen bei unzähligen Hundefreunden als gesellige und anhängliche Familien- und Begleithunde auf der ganzen Welt, hoch im Kurs.

Die FCI-Gruppe 9 besteht aus 11 Sektionen

FCI-Gruppe 10: Windhunde

Wie es der Gruppenname der FCI-Gruppe 10 schon verrät, befinden sich in dieser Kategorie alle 13 Windhunderassen. Dies unterscheiden sich in den zugehörigen FCI-Sektionen in der Ausprägung ihres Haarkleides. Die primär als Jagdhunde gezüchtete Rassen und heute vielfach im Windhundsport (Windhunderennen / Coursing) anzutreffenden Windhunde tragen langes, raues oder kurzes Fell. Bekannte Rassevertreter sind beispielsweise Barsoi, Afghanischer Windhund, Irish Wolfhound, Italienisches Windspiel, Greyhound und Whippet.

Die FCI-Gruppe 10 besteht aus 3 Sektionen

Alle Details und die einzelnen Rasseporträts können über die einzelnen Kacheln weiter oben gefunden werden.

Wofür gibt es FCI-Gruppen?

Die Rassesystematik der FCI mit ihren FCI-Gruppen kann auf verschiedene Weise für interessierte Hundefreunde und mitwirkende Personenkreise rund um Hundezucht, Hundesport oder Hundeausstellungswesen dienlich sein.

Ob nun ein passender Hund im Rahmen der Anschaffung eines Hundes gesucht wird und Du Dich über die unterschiedlichen Hunderassen durch die Lektüre der umfassenden Rasseporträts mit allen Rasseinfos, Rassefotos, Rasseeigenschaften, rassespezifischen Bedürfnissen und Interessen, bis hin zu den erforderlichen Haltebedingungen informieren magst oder Deine Motivation darin liegt, zukünftig Dich als Züchter zu engagieren und diesbezüglich Dir die Rassestandards anschauen oder Kontakt zu zugehörigen Züchtern der länderspezifischen Zuchtverbände aufnehmen willst, so wirst Du über die Rassesystematik der FCI-Gruppen und damit verknüpften Fachinformationen bestimmt fündig.

Ferner dienen die FCI-Gruppen, FCI-Sektionen und FCI-Subsektion im Rahmen des Ausstellungswesens mit den spezifischen Rassen und Rassestandards als Grundlage für die Bewertung der teilnehmenden Hunde im Ausstellungsring und bei den Zuchtschauen.

Die anerkannten FCI-Gruppen mit den zugehörigen Rassen, deren Rassespezifika und Rassestandards dienen folglich einem breiten Publikum, von Hundeinteressierten, über aktive Hundehalter, Hundezüchter bis hin zu Hundeausstellern und Ausstellungsrichtern eine Orientierungshilfe im Rahmen der Einholung rassespezifischer Informationen.

Gibt es auch Hunderassen, die nach Aufnahme in die FCI-Gruppen wieder entfernt wurden?

Die endgültige Aufnahme und Registrierung als anerkannte Hunderasse gemäß den Aufnahmerichtlinien der FCI ist keine Garantie, dass eine ursprünglich aufgenommene Rasse nicht wieder aus der Rassenomenklatur herausgenommen werden kann.

Einige Hunderassen, an denen das Interesse über die Zeit verflogen ist und demnach kaum oder gar keine Nachzuchten und folglich Neuregistrierungen im Zuchtbuch mehr erfolgen, werden auch mitunter aus den FCI-Gruppen wieder ausgeschlossen. Hier können exemplarisch die Braque Dupuy oder Griffon à Poil Laineux genannt werden.

Wie erfolgt eine Neuaufnahme in die FCI-Gruppen der FCI-Rassenomenklatur?

Ist eine Hunderasse auf nationaler Ebene (z.B. für Deutschland der VDH) anerkannt, so wird vom nationalen Verband für die entsprechende Rasse bei der FCI ein Antrag auf internationale Anerkennung gestellt.

Die FCI kann dann diese neuen Hunderassen anerkennen. Dies geschieht in zwei Schritten. Zunächst wird eine vorläufige Anerkennung erfolgen, bis über die endgültige Anerkennung und Einstufung in eine FCI-Gruppe final von den FCI-Gremien entschieden wird. Hierfür muss von den Mitgliedsverbänden dem Vorstand der FCI ein ausformulierter Rassestandard der neu zu registrierenden Rasse in einer der offiziellen FCI-Amtssprachen (Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch) nach dem sogenannten „FCI-Wiener-Modellstandard“ vorgelegt werden. Zur Entscheidungsfindung für eine etwaige Neuaufnahme in die FCI-Nomenklatur und FCI-Gruppensystematik wird dann die Standardkommission der FCI hinzugezogen. Befinden die Verantwortlichen der FCI es für notwendig, so kann zudem die wissenschaftliche Kommission angerufen und deren Meinung erbeten werden.

Das Genehmigungsverfahren kann durchaus mehrere Jahre von der vorläufigen Registrierung bis zur endgültigen Anerkennung dauern.