Tipps & Ratschläge für das Spazieren mit Hund

Worauf sollte man beim Hundespaziergang achten?

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Zuletzt aktualisiert am: 25.3.2024

Frau mit Rock und roten Haaren geht im Wald mit ihrem Hund an der Leine spazieren.jpg

Spazieren ist nicht gleich Spazieren. Und das insbesondere, um dem eigenen Hund bedürfnisorientiert Spaß, Spannung sowie artgerechte und rassespezifische Bewegung zukommen zu lassen.

Auf jeden Fall gehört der tägliche Spaziergang mit in ein tägliches und zugleich abwechslungsreiches Beschäftigungsprogramm. Idealerweise werden bei der Spazierrunde, Elemente aus Spiel, Spaß und Lernen kombiniert.

Wie die Hunderunde aber letztlich aussehen kann, kommt ganz individuell auf das jeweilige Hundeindividuum an. Denn es spielen zahlreiche Faktoren eine Rolle, die im Hinblick auf Rahmen und Umfang des Spaziergangs, beachtet werden müssen.

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Gesundheit & Wohlergehen

Umfang und Intensität müssen sich an den Vorgaben des Hundes orientieren.

Gesundheit, Vitalität und Wohlbefinden im Auge halten

An oberster Stelle steht selbstverständlich die Gesundheit und Konstitution der Fellnase. Ist der eigene Vierbeiner kerngesund oder belasten ihn bereits körperliche Einschränkungen und/oder gesundheitliche Wehwehchen? Oder hat euer Hundepartner schlechte Erfahrungen unterwegs mit anderen Hunden oder sonstigen Ereignissen gemacht, die ihm seelisch zusetzen, sobald die Haustür geöffnet wird und ihr mit ihm nach Draußen gehen wollt? Das Spazieren soll schließlich für den Hund ein willkommenes Vergnügen sein, ihm Freude bereiten und ihn in keiner Weise mental/körperlich zusetzen, unnötigen Stress bereiten und letztlich überfordern.

Neben der dem gesundheitlichen Aspekt spielt ferner das Lebensalter eine signifikante Rolle. Denn ein Hundewelpe kann nicht stundenlang umherspazieren und sofort ab dem Tag des Einzugs allen Umwelteinflüssen bedingungslos ausgesetzt werden. Das will gelernt sein, braucht seine Zeit und durch die angemessenen Lerninhalte, die nötige Reife. Sprich, der Welpe muss Stück für Stück behutsam herangeführt werden. Mit fortschreitender körperlicher und geistiger Entwicklung kann dann das Rahmenprogramm Schritt für Schritt angepasst werden. Nicht anders sieht es bei einem Seniorhund aus. Irgendwann lassen die physischen und psychischen Fähigkeiten/Fertigkeiten nach. Die ersten Alterserscheinungen treten auf und machen das Hundeleben beschwerlicher. Auch dieser Tatsache muss man als verantwortungsvoller Halter ins Auge blicken und das Beschäftigungsprogramm insgesamt an die veränderten Bedingungen anpassen.

Aber auch bei dynamischen und energiegeladenen Junghunden, Adoleszenten und erwachsenen Vierbeinern, die im Regelfall vor Tatendrang nur so sprühen, voll im Saft stehen und etwas erleben wollen, kann die Tagestimmung stark variieren. Nicht immer sind die Lust, Kraft und mentale Stärke gleich ausgeprägt. Kleine Veränderungen, die auf die Vitalität und Gemütslage drücken, können gewaltige Unterschiede in der Tagesform machen. Hier liegt es wiederum an der nötigen Aufmerksamkeit von Herrchen/Frauchen, denn euer Hund wird euch seine Verstimmung durch entsprechende Kommunikationssignale schon mitteilen. Man muss sie als Halter eben nur mitbekommen.

Etwaige Anpassungen sind in Bezug auf den angemessenen Belastungsgrad des Spaziergangs ferner in Sachen Wetter vorzunehmen. Bereitet doch der Regen den allerwenigsten Fellnasen ein Problem, sieht dies aber mit großer Hitze oder Kälte, Eis und Schnee, ganz anders aus. Wir sind uns sicherlich einig, dass es wenig Sinn macht, bei 35 Grad und mehr in der Mittagssonne, seinen Hund auszuführen und ihn zudem unterwegs mit Apportierspielen zu bespaßen. Im Sommer sind daher die frühen Morgen- und späten Abendstunden ideal. Stellt euch nur mal vor, wie es mit einem dicken Pelzmantel und barfuß auf dem glühenden Asphalt in der prallen Hitze sein muss. Auch eurem Vierbeiner setzt die einwirkende Sonne erheblich zu. Zudem können sich Hunde ihre Pfoten verbrennen. Nicht minder sieht die Problematik bei Eiseskälte aus. Hier kommt es stark auf die jeweilige Rasse an. Denn ein Husky wird sich eher auf die Kälteperioden freuen, als dass er in den Sommermonaten die hohen Temperaturen genießt. Anders sieht es da bei Hundegattungen und Rassen aus, die ihre natürliche Herkunft in warmen Regionen haben. Sei es ein spanischer Podenco oder gar der Peruanische Nackthund. Aber selbst unter den mitteleuropäischen Jagdhunderassen gibt es gewaltige Unterschiede, wie ihnen diverse Wetterbedingungen zusetzen. Ein Labrador Retriever wird problemlos mehrere Stunden im Revier ausharren und scheut selbst bei Minusgraden nicht den Sprung ins Wasser. Wohingegen sehr kalte Temperaturen einem Beagle bereits nach kurzer Zeit zusetzen. Er friert und zittert, was nicht nur physisch einen extremen Energieverlust, sondern auch enormen Stress mental bedeutet. Und denkt auch im Winter an die Belastungen der Pfoten. Insbesondere das Streugut bei Eis und Schnee ist Unangenehm und kann bei kleineren Verletzungen zu Infektionen führen. Mehr findet ihr in diesem Zusammenhang in einem ergänzenden Artikel.

Gönnt eurer Fellnase unterwegs immer mal wieder gezielt eine Pause. Lasst ihn verschnaufen und zur Ruhe kommen. Gerade Hunderassen und -persönlichkeiten, die von Haus aus mit großer Energie bei der Hunderunde sich ins Zeug legen, müssen hin und wieder zu ihrem Glück sogar gezwungen werden. Auch in diesem Bezug sind der Labrador Retriever, aber auch seine artverwandten Border Collie und Australian Shepherd, zu nennen. Sie wirken mitunter „hyperaktiv“ und neigen schon mal zum Überdrehen. Schaut also unterwegs genau hin, achtet auf das Verhalten und den optisch wahrzunehmenden Eindruck eures Vierbeiners. Wirkt er gestresst, abgeschafft, müde, unmotiviert, dann ist es höchste Zeit eine Rast einzulegen oder gar die Hunderunde im Sinne des Hundes abzubrechen. Auch an dieser Stelle wollen wir nochmals als Vergleich unsere eigene Leistungsfähigkeit heranziehen. Solltet ihr sportlich aktiv sein, kennt ihr sicherlich Tage, an denen die Knochen schmerzen, der innere Antrieb fehlt oder irgendetwas, die übliche Leistungsstärke reduziert. Vielleicht sind es aber auch Anzeichen für gesundheitliche Faktoren oder beginnende Alterserscheinungen, warum euer Hund mitten auf der Hunderunde stehen bleibt und wie angewachsen nicht mehr weiterlaufen will. Genau deshalb muss man als Herrchen/Frauchen aufmerksam und sensibel auf seinen hündischen Sozialpartner im Alltag achten, um Veränderungen mitzubekommen und angemessen darauf zu reagieren. Auf Teufel komm raus mit der Brechstange in einem solchen Fall an einem Vorhaben festzuhalten, ist völlig unangebracht. Jedwede körperliche und geistige/mentale Überforderung muss vermieden werden. Denn das Spazieren und alle anderen Beschäftigungen, sollen dem Wohlbefinden der Fellnase zuträglich sein.

Umfang, Intensität, Dosierung etc. müssen sich an folglich an den Vorgaben der jeweiligen Hundepersönlichkeit orientieren. Es kommt auf das richtige Maß an - und mitunter heißt dies, weniger ist mehr. 

Dies gilt im Übrigen auch für den richtigen Zeitpunkt des Spazierens mit Hund. Denn direkt nach der Fütterung ist für die Hunderunde das am wenigsten geeignete Zeitfenster. Sollte er dringend sich lösen müssen, dann gebt ihm selbstverständlich die Möglichkeit. Entweder er darf dann kurz in den eigenen Garten oder ihr führt ihn an der Leine kurz an eine geeignete Stelle im öffentlichen Raum, damit er sein dringendes Geschäft erledigen kann. Ausgelassenes Herumtoben, Laufen, Springen etc. sind bis 2 Stunden nach dem Fressen aber Tabu. Dies könnte unweigerlich zu gesundheitlichen Problemen mit Übelkeit, aufgeblähtem Bauch, Bauchschmerzen etc. führen. Sogar Stimmen, die eine lebensgefährliche Magendrehung mit körperlicher Anstrengung in Verbindung bringen, sollte man als verantwortungsbewusster Halter nicht außer Acht lassen. Nach dem Füttern sollte dem Vierbeiner demzufolge ausreichend Ruhe zur Verdauung gelassen werden.

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Abwechslung fördert & fordert den Hund

Ausreichend Abwechslung hält die Fellnase bei Laune und setzt wechselnde Reizpunkte.

Wechselnde Wegstrecken gehen

Da das Spazieren nicht nur frische Luft bringen, sondern den Hund physisch und kognitiv beschäftigen soll, sollten die Wegstrecken abwechslungsreich sein, um immer wieder neue Reizpunkte zu setzen, die den Hund körperlich und geistig fordern. Aber immer mit Bedacht und ohne es zu übertreiben.

Es geht also beim Spazieren mit Hund darum, dem Vierbeiner Auslauf zu bieten, seine Sinne und kognitiven Fähigkeiten einzubeziehen, damit Körper und Geist zum Arbeiten kommen.

Das bedeutet, dass Herrchen und Frauchen mit kreativen Ideen, regelmäßig für neue Impulse sorgen. Wird beim Spazieren immer nur dieselbe Wegstrecke abgelaufen, so wird euer Vierbeiner zwar ganz routiniert, quasi im Schlaf, die Hunderunde absolvieren. Und dies mag auch zu einem bestimmten Grad zu Sicherheit führen. Bestimmt ist es auch zu einem gewissen Punkt beruhigend und vermutlich stressfrei, da weniger aufregend. Folglich auch hin und wieder die richtige Alternative. Aber Spannung durch neue Eindrücke, sieht definitiv anders aus. Früher oder später wird die bewährte Hunderunde durch das monotone und stupide Abspulen der bekannten Spazierrunde, zu Langeweile führen. Aber versteht uns nicht falsch. Es geht nicht darum, jeden Tag die Welt neu zu erfinden und täglich euren Hund körperlich und geistig durch neue Situationen, Eindrücke und Erfahrungen mit wechselnden Reizen zu überfluten. Auch die Abwechslung will wohlbedacht und kontrolliert sein.

Kurzgesprochen: Geht nicht immer dieselbe Runde. Heute Wald, morgen Feld, übermorgen Baggersee und dann mit dem Auto auch mal in ein völlig ein anderes Gebiet mit neuem Terrain. So werden die unterschiedlichen örtlichen Begebenheiten, den Hund immer wieder anders körperlich fordern. Wechselnde Außenreize und Umwelteinflüsse werden seine Sinnesorgane und kognitiven Fähigkeiten immer wieder vor neue Herausforderungen stellen. Er wird folglich kopfseitig gefördert. Sprich, die Auslastung besteht aus einem ausgewogenen und hundgerechten Mix.

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Hundespiele, Trainings, Suchaufgaben & Hundebegegnungen etc. einbauen

Sinnvolle Beschäftigungen unterwegs sorgen für Faszination und machen den Spaziergang zum Erlebnis.

Spannende Aufgaben und Spiele für zwischendurch

Um das Spazierengehen mit Hund interessanter und noch attraktiver zu gestalten, bieten sich diverse sinnvolle Aktivitäten unterwegs an. Der Spaziergang wird zeitweilig gezielt unterbrochen und mit anderen Aufgaben angereichert. Und hier gibt es jede Menge an willkommenen Beschäftigungen, mit denen ihr eurer neugierigen Fellnase eine Freude bereiten könnt.

Dabei macht es immer Sinn, die Vorlieben sowie veranlagten Bedürfnisse und Fähigkeiten bewusst mit einzubeziehen.

Habt ihr beispielsweise eine Jagdhunderasse als Hundepartner an eurer Seite, dann wird er sich diebisch über Suchaufgaben freuen. Unter leidenschaftlichem Einsatz seiner herausragenden Nase, wird der Vierbeiner den verstreckten Futterdummy suchen und mit großer Wahrscheinlichkeit erfolgreich finden. Das Versteckspiel von Leckerchen im Laub, an der Baumrinde oder unter Steinen, wird die Spürnase gerne annehmen. Der clevere, agile und lauffreudige Border Collie ist für Wurfspiele mit Frisbee genau der richtige Partner. Habt ihr einen wasserfreudigen Vierbeiner, dann kommen Ausflüge an nahegelegene Seen immer gut an. Ein Labrador, Flat Coated oder Golden Retriever wird für jeden geworfenen Stock oder Ball dankbar sein, den er aus dem See apportieren kann. Andere Hunde wiederum eignen sich hervorragend, für das Einstudieren diverser Hundetricks und Kunststücke.

Des Weiteren bietet sich das tägliche Spazieren mit dem Hund an, um neues Verhalten aufzubauen und bereits aufgebautes gezielt zu wiederholen. Kurze Trainingseinheiten unter Ablenkung können hervorragend Gegenstand der Hunderunde sein, um Sitz, Platz, Komm, Hier etc. in unterschiedlichen Ausbaustufen zu trainieren. Die vorgenannten Suchaufgaben werden von Herrchen/Frauchen durch ein Freigabesignal gestartet. Bis dahin hat die Fellnase geduldig im Sitz auszuharren. Denn ihr gebt stets Anfang und Ende vor. Dies stärkt die Impulskontrolle und eure Stellung als Rudelführer. Damit verknüpft ihr Training, Spiel und Annehmlichkeit auf wunderbare Weise. Denn findet der Hund die versteckten Gegenstände, gibt es eine wohlverdiente Belohnung.

Hat eure Fellnase eine umfassende Sozialisierung genossen, kommt im Regelfall mit Artgenossen immer gut zu Recht, dann steht einem Besuch auf der Hundewiese nichts im Weg. Denn innerartiger Sozialkontakt von klein auf, schult einerseits das Sozialverhalten, andererseits kann der Hund unter seinesgleichen, einfach mal nur Hund sein. Hierbei wird er zu einem hohen Maß physisch und psychisch gefordert, kann sich voll einbringen und beim Spielen, Toben und Raufen mit anderen Hunden auspowern. Natürlich stets unter dem wachsamen Auge von Herrchen und Frauchen.

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Wie oft & wie lange sollte der Hundespaziergang ausfallen?

Das ist von diversen Faktoren abhängig.

Zeitumfang des Hundespaziergangs individuell anpassen

Diese Frage lässt sich nicht so einfach pauschal beantworten.

Der Hundespaziergang nimmt nämlich zwar einen signifikanten Baustein der gesamten täglichen Aktivitäten ein, aber eben nur einen Teil davon. Es kommt maßgeblich auf die Zusammensetzung der alltäglichen Beschäftigungen im Gesamten an.

Ein ausgiebiger Spaziergang mit dem Hund kann durchaus 1-1,5 Stunden am Stück, mit Pausen und anderen Aufgaben unterwegs dauern. Sollten aber am gleichen Tag noch Trainingseinheiten beim Hundesport, eine gemeinsame Fahrradtour etc. auf dem Programm stehen, kann dies je nach Hundeindividuum bereits zu viel des Guten sein.

Ferner kommt es wie bei den im ersten Block „Gesundheit und Wohlergehen“ auf das Lebensalter und die körperliche Verfassung jeder Hundepersönlichkeit an. Welpen sind nicht in der Lage große Wegstrecken und ausgiebig Beschäftigungen zu frönen. Kurze Intervalle und dies mehrfach am Tag, sind hier das Maß aller Dinge. Viele kleingewachsene und kurzläufige Hunde sind ebenfalls auf Grund ihrer Anatomie nicht in der Lage, stundenlang umherzulaufen. Auch ihnen sind mehrere kurze Hunderunden willkommen.

Beim zeitlichen Umfang wollen die individuellen Fähigkeiten und Bedürfnisse berücksichtigt werden. Es gibt Hunde mit einem unermüdlichen Taten- und Bewegungsdrang, andere sind eher mit weniger Temperament und Lauffreude ausgestattet. Und wiederum gibt es Vierbeiner, die auf Grund ihrer Anlagen und individuellen Vorgaben, einfach nur begrenzt in der Lage sind, sich auf welche Art auch immer, zu bewegen. Sei es durch gesundheitliche Faktoren wie eine bestehende Hüftgelenksdysplasie, Arthrose, Brachyzephalen Syndrom, oder einer körperlichen oder geistigen Behinderung.

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Die Aufmerksamkeit gehört beim Spazieren dem eigenen Hundepartner

Widmet euch unterwegs auf der Hunderunde eurer Fellnase

Den Alltag ausblenden und für die Dauer des Spazierens für die Fellnase da sein

Gemeinsames Interagieren, Kommunizieren und aufmerksames Miteinander beim Spazieren und den begleitenden Aktivitäten unterwegs, sorgt nicht nur für die artgerechte und rassekonforme Auslastung. Sondern es werden durch die intensive Zeit auch jede Menge Pluspunkte für die Stabilität und den Ausbau der Bindung gesammelt.

Die kleinen Erfolge, die ihr beispielsweise beim Trainieren, den Apportierspielen und Suchaufgaben erzielt, werden mit Lob und Belohnung gutiert. Das sorgt für eine gute Stimmung, ist Balsam für die Hundeseele und stärkt die Beziehung zueinander.

Der Hund lernt seinen Menschen und der Mensch seinen Hund immer besser kennen. Dies sorgt dafür, dass beide eingespielter wirken und damit auf bestimmte Situationen im Hundealltag besser vorbereitet sind.

Gerade beim Spaziergang können Herrchen und Frauchen mit einem versierten, souveränen und konsequenten Führungsstil, viel Vertrauen und Respekt von ihrem Vierbeiner gewinnen. Dies erfordert ein gewisses Maß an Erfahrung und Sachkenntnis, um die Fellnase sicher zu führen.

Aufmerksamkeit und Weitsicht sind hierfür nötig, damit potentiell gefährliche oder unangenehme Situationen frühzeitig antizipiert und darauf angemessen im Sinne des eigenen Hundes und aller sonstigen Beteiligten, reagiert werden kann.

Fühlt sich eure Fellnase durch äußere Einflüsse überfordert, zeigt eindeutige kommunikative Signale und entsprechendes Verhalten, so könnt ihr mit eurem aktiven Einschreiten Pluspunkte sammeln. Kommen euch beispielsweise ein anderer Hundehalter mit zwei Schäferhunden entgegen und euer Hund wirkt gestresst und nervös, so löst die Situation dahingehend auf, dass ihr eine Abbiegung nehmt und der vermeintlichen Bedrohung aus dem Weg geht. Oder wechselt die Straßenseite. Auch dies sorgt entlastend. Gibt es keine andere Möglichkeit, so führt euren Hundepartner an der abgewandten Seite, möglichst ruhig und souverän, an dem entgegenkommenden Hundegespann vorbei.

Um für etwaige Eventualitäten unterwegs gewappnet zu sein, möglichst viel von eurem Hund und den Geschehnissen in der näheren Umgebung mitzubekommen, ist volle Konzentration gefragt. Permanente Ablenkung durch Telefonieren oder intensive Gespräche mit begleitenden Personen, sind dabei eher hinderlich.

Letztlich kommt die gemeinsame Zeit nicht nur eurem Hundepartner zu Gute, sondern hilft euch auch vom sonstigen Alltag etwas abzuschalten, den Kopf freizubekommen und die Zeit mit eurer Fellnase zu genießen.

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Freilauf und/oder Leine?

Hier kommt es auf die Hundepersönlichkeit und örtlichen Begebenheiten an.

Halterknigge und rechtliche Vorgaben spielen eine Rolle

Hunde genießen es frei laufen zu dürfen. Sie lieben es ausgelassen ihrer Bewegungsfreude und Schnupperleidenschaft nachzugehen, von links nach rechts und rechts nach links laufen zu können, ohne dass sie eine Leine vor zügigen Richtungswechseln abhält.

Hier spricht in vielen Fällen auch nichts dagegen. Aber auch dies erfordert bestimmte Voraussetzungen.

So muss vom erzieherischen Ausbildungsstand ein Niveau erreicht sein, dass der Hund sich gehorsam und mit Sicherheit abrufen lässt. Und hier muss am Ende des Tages jeder verantwortliche Halter die Verträglichkeit der örtlichen Begebenheiten der Hunderunde und das angelegte Verhalten seines Vierbeiners abschätzen können. Sprich, ein äußerst jagdtriebiger und jagdpassionierter Hundepartner ist im Waldgebiet oder am nahegelegenen Ententeich vermutlich besser an der Leine auszuführen, um ihn bei entsprechender Reizeinwirkung unter Kontrolle halten zu können. Gleiches gilt für Vierbeiner, die auf Bewegungsreize stark reagieren und für die spielende Kinder, Fußballer oder vorbeifahrende Radfahrer höchst interessant sind. Führt der Spaziergang an einer Schule, Kindergarten, Spielstraße, Bolzplatz oder Fahrradweg vorbei, gehört der Hund vorsichtshalber an die Leine.

Bei der Frage Freilauf oder Leine, spielen neben den „ungeschriebenen“ Haltebedingungen, die sich an dem gegenseitigen Respekt und rücksichtsvollen Miteinander als Hundehalter (Hunde-Etikette) anderen Menschen und Tieren gegenüber orientieren, spielen natürlich auch die rechtlichen Vorgaben am jeweiligen Aufenthaltsort eine Rolle. Denn jedes Bundesland hat andere Hundegesetzte und -verordnungen, deren Vorschriften das Führen im öffentlichen Raum (Fußgängerzone, Wald, Feld, Naturschutzgebiet, Schule, Kindergarten, Friedhof etc.) regeln. Mehr dazu findet ihr in unserem gesonderten Leitartikel.

Generell gilt: Die Kontrolle über den Hund muss gewährleistet sein

Die Kontrolle über die Fellnase obliegt immer dem Hundeführer. Das gilt auch und vor allen Dingen, wenn der Hund im öffentlichen Raum bewegt wird. Idealerweise ist der Vierbeiner und sein verantwortlicher Besitzer so eingespielt und aufeinander abgestimmt, dass Herrchen/Frauchen zu jederzeit situativ mit den entsprechend aufgebauten und erlernten Führungstools, auf den Hund einwirken können und ihn im Griff haben. 

Sprich, ob im Freilauf oder an der Leine, muss der Führungsanspruch und die Kontrolle bei der jeweils ausführenden Person des Vierbeiners liegen. Also im Regelfall bei Herrchen/Frauchen. 

Bedeutet, dass die Fellnase beim Freilaufen gehorsam und führig ist, sich bestenfalls in jedweder Situation zurück- und abrufen lässt. Schnuppern und inspizieren der Umgebung ist erlaubt, die Aufmerksamkeit und das Interesse sollte dennoch durch regelmäßigen Blickkontakt des Hundes zu seinem Hundeführer gewährleistet bleiben. Habt ihr den Eindruck, dass der Kontakt abgebrochen ist, kann es durchaus je nach Reizeinwirkung zu spät sein und die Gefahr für ein entlaufen stark zunehmen. Kommuniziert also unterwegs regelmäßig mit eurer Fellnase, damit der Draht zueinander stets am Glühen bleibt.

Ist der Vierbeiner beim Spazieren angeleint, so achtet darauf, dass die Leine locker bleibt. Natürlich wirken zahlreiche interessante Reize auf den Hund ein, sobald ihr das Haus verlasst und die Haustür raus seid. Dennoch bestimmt ihr wo es langgeht. Nicht die Fellnase. Leider sieht die Realität mitunter anders aus. Vielfach gibt es schon im Wohnraum kein strukturiertes, kontrolliertes und stressfreies Vorgehen. Denn bereits hier fängt die Führung an. Der Hund hat auf seinem Platz zu warten, bis Herrchen/Frauchen sich angezogen und die nötigen Utensilien für den Spaziergang zusammengetragen haben. Dann darf der Vierbeiner auf Zuruf zu seinem Hundeführer kommen, sich absetzen und ruhig das Geschirr/Halsband und Leine anlegen lassen. Erst wenn eine weitere Freigabe zum losgehen erfolgt, darf die Fellnase aufstehen und seinen Halter begleiten. Und nicht einfach drauf losstürmen und ihm den Arm ausreißen. Er hat neben oder leicht hinter ihm zu laufen, an der besagten lockeren Leine. Dies wird als Leinenführigkeit bezeichnet.

So sieht Führung aus. Und nach diesem Muster sollte es dann auch Draußen weitergehen. Ihr seid der Rudelführer und das Leittier, gebt vor, was, wann, wie passiert. Durch charismatische, souveräne, konsequente, disziplinierte und versierte Führung, wird dies dem Hund von Anfang an durch den richtigen Führungsstil vermittelt. Und täglich gelebt.

Dies schließt beispielsweise beim Ausführen an der Leine ein, dass das Schnüffeln, Erkunden und Beinheben erlaubt ist, aber der Hund nicht nach Belieben bestimmt wo es langgeht oder stehenbleiben darf, wie er will. Nur wenn ihr es gestattet.

Geht ihr so vor, untermauert dies eure Führungsposition in der Rangordnung

Verläuft nun die erste Phase des Spaziergangs an der Leine ruhig, entspannt und nach dem erwünschten Muster, so kann die Fellnase bei geeigneten örtlichen Begebenheiten abgeleint und in der kontrollieren Freifolge weiter ausgeführt werden.

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Wenn der Hund mal muss - auch hier gilt Rücksichtnahme

Hinterlassenschaften aufheben und entsorgen.

Haltet die Umwelt möglichst sauber

Wenn ihr mit eurem Hund spazieren geht, wird er früher oder später sich lösen und typisches Markierverhalten zeigen.

Bevor es auf die Hunderunde losgehen kann, überprüft euer Equipment. Habt ihr genug Tüten eingesteckt, um die Hinterlassenschaften der Fellnase aufzuheben und zu entsorgen? Dass der Hund unterwegs seinen Haufen legt, kein Problem. Hebt ihn anschließen auf, packt ihn ein und entsorgt ihn in der nächsten Mülltonne.

Was das Markieren mit Urin angeht, ist es schwierig frühzeitig auf den Hund einzuwirken und ihn daran zu hindern. Besonders in der Stadt, wo jede Hausecke, Laterne, Autoreifen, Fahrrad, Baum etc. von etwaigen Hinterlassenschaften diverser Artgenossen bereits markiert wurden, ziehen die eigene Fellnase magisch an. Im Regelfall wird der Hund aber dort an der Leine geführt, sodass ihr eine gewisse Kontrolle über ihn halten könnt. Im Feld auf dem Land ist dies halb so wild. Auch dort sorgen Rüden und Hündinnen mit ihren Duftmarken dafür, dass der eigene Vierbeiner seine Antwort mit etwas Urin hinterlässt. Seid ihr aber im Wohngebiet, auf Sportanlagen oder in direkter Nähe von Menschenverkehr unterwegs, so versucht doch euren Hund an der Leine zu führen und ihm wenig Raum für eigenes Markierverhalten zu geben. Bushaltestellen, Fahrradständer, Kinderspielplätze etc. sind auf jeden Fall No-Go-Areas.

Wie es in Sachen Hundehaufen aus rechtlicher Sicht aussieht, haben wir für euch in einem ergänzenden Magazinbeitrag beschrieben.

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