Freigabesignal für den Hund

Was ist ein Freigabesignal im Umgang mit Hunden?

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Zuletzt aktualisiert am: 18.12.2023

Schwarz weisser Welpe sitzt auf der Wiese und schaut in die Kamera.jpg
Synonyme
  • Auflösebefehl
  • Auflösekommando
  • Auflösesignal
  • Auflösezeichen
  • Freigabe
  • Freigabebefehl
  • Freigabekommando
  • Freizeichen

Mit einem Freigabesignal, auch Auflösesignal genannt, beendet der Hundehalter/Hundeführer ein vorher abgerufenes Verhalten des Hundes. Sprich, mit einem akustischen oder visuellen Signal wird eine davor befohlene Handlung des Hundes gezielt beendet und der Hund "frei" gegeben. Dies kann ein konkret einstudiertes Verhalten sein, das der Hund situativ von alleine ausführt und zeigt oder vorab von dessen Hundeführer als Kommando abverlangt wurde.

Das Freigabesignal ist also eine weiteres Instrument, mit dem der Halter/Hundeführer in Kommunikation mit seinem Hund tritt. Es findert also durch das Signal ein Austausch zwischen Mensch und Vierbeiner statt. Der Hundehalter sendet also eine Botschaft und der Hund als Empfänger, führt das entsprechende Anliegen aus.

Durch entsprechendes Training wird der Hund so konditioniert, dass er ein bestimmtes Signal (z.B. Sitz) so lange ausführt, bis ein Freigabesignal dieses Verhalten auflöst und der Hund sich frei bewegen darf. Dies verlangt natürlich vom Hund viel Disziplin und innere Kontrolle ab, die als Impulskontrolle bezeichnet wird. Denn beispielsweise ist eine der Königsdisziplinen, wenn der Hund so erzogen und trainiert wird, dass er sein Futter im Napf oder jegliches Fressbares auf das er auch unterwegs stößt, nicht anrührt, egal wie groß die Versuchung auch sein mag. Im Idealfall setzt oder legt sich der Vierbeiner von selbst vor den Napf oder das gefundene Fressbare ab, wartet bis durch seinen Herrn und Meister ein einstudiertes Auflösesignal gegeben wird, um sich dann durch die erhaltene Erlaubnis über das Fressen herzumachen.

Warum dies so wichtig ist, zeigt genau das vorgenannte Fallbeispiel mit gefundenem Fressbaren beim Aufenthalt im Freien, sei es im eigenen Garten oder unterwegs. Denn leider werden immer wieder Fälle bekannt, wo Hunde sich über vermeintlich Fressbares unkontrolliert hermachen und im schlimmsten Fall auf einen ausgelegten Giftköder stoßen. Das Freigabesignal ist also nicht nur ein Instrument, mit dem der Hundehalter/Hundeführer das Heft des Handelns bei sich behält und damit seine führende Position (Rudelführer) in der Rangordnung demonstriert und festigt, sondern es schützt den Hund auch vor schlimmen Verletzungen und Vergiftungen durch den Verzehr/Kontakt mit toxischen Substanzen oder mit Glasscherben und Rasierklingen bestückten Giftködern.

Das Freigabesignal muss beim Hundetraining im Idealfall von klein auf aufgebaut werden. Dies erfordert Geduld und Disziplin von beiden Seiten. Denn dem Welpen müssen klare Leitlinien in Sachen Führung aufgezeigt werden. Konsequenz und positive Verstärkung mittels Belohnung sind hier die beiden Zauberwörter. Egal wie süß der Neuankömmling auch sein mag, bestimmte Regeln und Grenzen sind das A und O, die zu einer kontrollierten Führung gehören und zudem dem Hund sogar mehr Freiheiten einräumen. Denn der Halter/Hundeführer behält dann stets situativ die Kontrolle mit den aufgebauten Führungsinstrumenten, kann zu jeder Zeit angemessen mit seinen Kommandos auf den Hund einwirken, da der Vierbeiner gehorsam, folgsam und führig die Befehle ausführt. Dies verleiht dem Hund wiederum größere Freiheitsgrade und sein Hundeführer kann ihn im öffentlichen Raum bedenkenlos an der "langen Leine" lassen. Kurz, der Hund darf sich im unmittelbaren Einwirkungskreis des Halters frei beim Spazieren bewegen, da er abrufbar ist und den Signalen des Halters bestenfalls unverzüglich Folge leistet.

Beispiele für zahlreiche verwendete Freigabesignale sind Wörter wie "Frei", "Los", "Weiter", "Ok". Wichtig ist, dass die Signale eindeutig und gut verständlich sind, somit zu keinen Verwechslungen führen. Im Grunde könnt ihr also auch ein "Fantasiewort" als Freigabekommando aufbauen. Ferner können auch Handzeichen oder gar ein anderes akustische Signal wie ein Pfiff einstudiert und mit einem bestimmten Verhalten verknüpft werden.

Da die Konditionierung eines Freigabe-/Auflösesignals zum Themenbereich "Erziehung, Ausbildung und Training" gehört, wollen wir euch eine informative Lektüre zum Thema nicht vorenthalten.

In unserem 3-teiligen Leitartikel werdet ihr viele hilfreiche und interessante Inhalte zum Hundetraining finden:

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