Den Hund richtig abrufen

Ein gut funktionierender Rückruf muss gelernt sein

Von:
Zuletzt aktualisiert am: 9.1.2023

Hund Abruftraining.JPG

Ein sicher funktionierendes Abrufen des Hundes kann je nach Situation extrem wichtig sein. Denn der Rückruf ist für entscheidende Momente gedacht und gehört damit zu den bedeutensten Kommandos für den Hundealltag. Warum dies so ist, werden wir uns nun im Detail anschauen.

Ist der Hund gut erzogen und beherrscht die Grundelemente der Gehorsamkeit, so bringt es dem Hund einen gewissen Grad an Freiheit, denn damit kann ihm ein größerer Bewegungsradius ohne Leine zugestanden werden - sprich der Hund kann seinem Erkundungsverhalten mit Schnüffeln und Schnuppern im Einwirkungskreis seines Hundeführers ausgelassen nachgehen, da er situativ unter Kontrolle gehalten und gebracht werden kann.

Funktioniert das einstudierte Rückrufen situativ bei unerwünschtem Verhalten, so kann der Hund sich im normalen Alltag durch die gute Führigkeit freier bewegen.

Ob das Rückrufsignal ein Pfiff oder ein Befehl wie "Hier" ist, wird sich beim aktiven Hundetraining entscheiden.

Denn das notwendige Training ist das Fundament, um den sicheren Rückruf bzw. das Abrufen erfolgreich praktikabel anwenden zu können, um gesichert wenn nötig auf den Hund einzuwirken und ihn wieder unter Kontrolle zu bringen.

01

Das Abrufen ist ein ganz wichtiger Bestandteil der Hundeerziehung

Ein funktionerendes Abrufen bringt dem Halter Sicherheit beim Führen des Hundes

Der Rückruf und das Abrufen müssen sitzen

Arco Hiiiier! Und Arco stoppt, lässt sich abrufen und kommt sofort zurückgelaufen. Was für ein Traum für jeden Hundebesitzer.

Sollte es so funktionieren, hat das Hundetraining und Rückruftraining Früchte getragen.

Wünschen sich doch der Hundehalter/Hundeführer nichts mehr, als dass ihr Hund auf sie bestens hört und ihren Befehlen und Kommandos folgt. Kurzum gehorsam und leichtführig ist - einfach ein eingespieltes und funktionierendes Hund-Mensch-Team im Hundealltag darstellt. Denn dies sorgt letztlich für die eigene Sicherheit des Hundes, aller Mitmenschen und Tiere, damit nichts und niemand durch unkontrolliertes und unerwünschtes Verhalten des eigenen Vierbeiners gefährdet, bedroht, belästigt oder gar verletzt wird. So verlangt es auch der Gesetzgeber von allen verantwortlichen Hundebesitzern, wie ihr detailliert in unserem gesonderten Artikel "Die private Hundehaltung in Deutschland" nachlesen könnt.

Mit den richtigen Lerninhalten wird somit der Spaziergang ohne Leine deutlich entspannter, denn mit einem sitzenden Rückruf kommen die Hunde wie gewünscht und beim Hundetraining lange erprobt und einstudiert, idealerweise sofort durch das Ertönen des Abrufsignals zurück.

Es gibt einfach Kommandos, Grundregeln und geübte Trainingsabläufe, die im Alltag für das sichere, rücksichtsvolle und reibungslose Halten und Führen unerlässlich sind. Der Gehorsam des Hundes sichert dessen Halter als Autoritätsperson und Leittier, dass der Hund seinen Befehlen und dem situativ abgerufenen erwünschten Verhalten folgt und fügsam ausführt.

Hierzu gehört ganz klar, dass beim Abrufen des Hundes dieser bestenfalls sofort seine Handlung stoppt, umdreht und zu seinem Hundeführer folgsam zurückkehrt. Es handelt sich um einen wichtigen Grundbefehl im Umgang mit dem Hund und ist ein Kernelement jeder Hundeerziehung. Gleichzeitig ist der Rückrufbefehl aber auch äußerst schwierig bis hin zur Perfektion zu lernen, viele Halter verzweifeln beim Training, da es immer wieder zu Rückschlägen kommt. Geduld, Konsequenz, Disziplin und nachhaltiges Vorgehen mit viel Übung und regelmäßigem Wiederholen als reine Trainingsmaßnahme für den Akutfall ist die wirksamste Methode, um das Ziel des sicheren Rückrufs für den akuten Praxisfall zu erreichen. Gerade unerfahrene Halter sollten bestenfalls von Anfang an, einen erfahrenen Hundetrainer in das Abruftraining einbinden.

Umso so glücklicher könnt ihr euch schätzen, wenn nach zahlreichen Trainingsstunden das Abrufen wunschgemäß funktioniert und ihr euch im Notfall auf das Gehorchen eures Vierbeiners verlassen könnt. Denn ganz so einfach wie es in der Theorie erscheinen mag, ist es für den Hund in der tatsächlichen Praxis beileibe nicht, seinem Treiben im Ernstfall zu widerstehen und dem Ansinnen von Herrchen Folge zu leisten. Denn viel spannender und interessanter ist sicherlich aus Sicht des Vierbeiners, der Reiz und Stimulus, der ihn angezogen hat und von dem er nun durch das Abrufen ablassen soll - sei es nun ein gesichtetes Stück Wild, die zwitschernden Vögel auf dem Baum oder eine läufige Hündin...

Neben den alltäglichen Ablenkungen, die unterschiedlich stark auf das jeweilige Hundeindividuum, dessen Triebe und Instinkte wirken, nehmen die Wesensmerkmale und das Temperament jedes Hundes starken Einfluss auf dessen Erziehungs- und Ausbildungsfähigkeit und folglich den Grad des Gehorsam und der Führigkeit. Sprich, nicht jeder Hund ist gleich einfach und leicht auszubilden oder im Alltag zu leiten und steuern.

Beim sicheren Abrufen/Rückruf geht es letztendlich darum, seinen Vierbeiner dahingehend zu konditionieren, dass er möglichst jedem Außenreiz widersteht und wenn nötig ein Abbruchsignal seine Handlung unterbricht und der Hund zu seinem Herrchen zurückkehrt. 

Damit das Endziel der Rückrufbarkeit funktioniert und beim Auslauf dem Hund nicht alles andere als sein Hundeführer wichtiger ist, liegt ein Schlüssel des Erfolgs ganz am Anfang der Übernahme des jeweiligen Hundeindividuums. Denn auch wenn es hier und da schwerfallen mag, sollte das Halten und Führen des Hundes unter einem festen Grundgerüst aufgestellter Regeln und Grenzen bestehen, an die sich alle verantwortlichen Bezugsmenschen gleichermaßen halten müssen, damit der Hund sich im täglichen Umgang nicht hin- und hergerissen fühlt, sondern klare Leitplanken hat, an denen er sich und sein Handeln orientieren kann. Letztlich besteht ein ganz wesentlicher Faktor darin, dass die Bezugsmenschen für den Hund stets von stärkerem Interesse und Stellenwert sein müssen, als jeglicher sonstige Reiz. Und nichts ist am Ende des Tages von größerer Relevanz als die Bedeutung herauszuarbeiten, wer die Futterquelle ist und damit eines der grundlegendsten Bedürfnisse des Hundes befriedigt. Sein Herrchen - folgt der Vierbeiner pflichtbewusst dessen Ansagen, lohnt es sich durch die folgende Belohnung und wird damit zu einer nützlichen, vorteilhaften und effektiven Handlung. Ferner wird durch das richtige Umsetzen der Rangordnung und weiterer Führungselemente wie das generelle Arbeiten/Führen des Hundes mit Freigabebefehlen von Tag 1 dem Hund klargemacht, wer die Hosen im Rudel anhat und stets bestimmt, wann gespielt und gefressen wird, Toilettengänge und Spaziergänge anstehen, der Vierbeiner seine Streicheleinheiten erhält, er seinen Platz zum Begrüßen des Besuchs im Wohnraum verlassen oder nach dem Ableinen zunächst wie einstudiert bei Fuß läuft und erst nach Ertönen des Freigabekommandos sich zum Herumschnuppern in den direkten Einwirkungskreis des Halters begeben darf. Kurz: Beginn und Ende werden generell von den Bezugspersonen vorgegeben. Dies gibt dem Hund eine feste Struktur vor und vermeidet, dass der Hund macht wozu er Lust und Laune hat, dadurch selber das Heft in die Hand nimmt, Befehle von Herrchen ignoriert und sich quasi von der Rangfolge vor allen anderen sieht. Dem Hund werden also nicht die Entscheidungsbefugnisse nach Gutdünken überlassen, sondern Herrchen/Frauchen geben die Marschrichtung in der Beziehung Hund-Mensch vor.

Lernt der Vierbeiner von früh an, seinem Herrchen folg- und gehorsam zu sein, so wird auch das Training im Hinblick auf das Abrufen/Rückruf leichter von der Hand gehen und in der Folge im Praxisalltag funktionieren, als wenn der Vierbeiner es von Anfang an gewohnt ist, seine Prioritäten selber festzulegen und durch das inkonsequente Handeln seiner verantwortlichen Sozialpartner situativ selber entscheidet, was interessanter ist und ihm vielleicht mehr Freude bereitet. 

Dennoch wollen wir aber an dieser Stelle auch die Erwartungen nicht zu hochschrauben. Es wird immer wieder trotz bester Vorgehensweise und vermeintlicher Sicherheit in Sachen einstudierter Befehle und Verhaltensweisen Situationen geben, in denen es zu Versagen der Erziehungs- und Führungswerkzeuge kommt. Schließlich handelt es sich immer noch um ein tierisches Lebewesen mit unterschiedlich stark angelegten Trieben, die u.U. mit dem Hund durchgehen und alles Erlernte vergessen lassen.

Haben sich aber alle Mühen ausgezahlt und der Hund ist nach vielen Trainingseinheiten und hohen Erfolgsquoten sicher rückrufbar, so wird er deutlich mehr Freiheiten im Alltag ausleben können, da die Kontrolle über den Hund zu einem erheblichen Grad gewährleistet sein wird.

Die Folge sind dann deutlich entspanntere Hunderunden beim Spazierengehen oder der Gassirunde, ohne verzweifeltes Rufen und wildes Gestikulieren. Der Hund folgt seinem Leitwolf und kann somit auch unangeleint geführt werden, da Herrchen mit den einstudierten Signalen situativ die Aufmerksamkeit des Vierbeiners abrufen, auf seinen Vierbeiner einwirken und ihn zu sich zurückbeordern kann.

Durch regelmäßiges Rückruf-/Abruftraining und zahlreiche Übungseinheiten werden gewisse Abläufe zur Routine und von Halter und Hund verinnerlicht, so dass sie im Ernstfall nahezu intuitiv abgerufen werden können. Im Grunde ist dies nichts anderes als bei einem Profifussballer, der tagtäglich dieselben Trainingsinhalte bis zur Perfektion trainiert, um sie dann im Spiel wie von selbst situativ anzuwenden. Frei nach dem Motto - ohne Fleiß kein Preis.

Da viele Faktoren grundsätzlich eine große Bedeutung in der Erziehung und Ausbildung des Hundes haben und als Einzelbausteine eng miteinander verwoben sind, wollen wir euch zur weiteren Lektüre unseres ergänzenden Artikels "Führung - Freifolge - Hund-Mensch-Bindung, der sichere Rückruf und die Konditionierung – wie hängt das alles zusammen?" animieren. Hier werdet ihr sicherlich noch weitere interessante und hilfreiche Tipps für den Hundealltag finden.

02

Warum ist es so wichtig für mich, dass mein Hund sich gut abrufen lässt?

Die die Gehorsamkeit die Kontrolle über den Hund haben.

Der Rückruf sichert in ungewollten Situationen die Kontrolle über den Hund

Das sichere Funktionieren des Abrufens ist ein wichtiges Grundelement der Hundeerziehung.

Lässt sich euer Hund gut abrufen und folgt dem Kommando, dann bringt es sowohl euch als Hundehalter einen Vorteil, aber auch euer Hund wird Positives daraus ziehen.

Wenn ihr mit eurem Hund unterwegs seid und er einem Reiz folgen will, der ihn magisch anzieht, kommt der entscheidende Moment, indem ihr ihn abrufen wollt.

Hört euer Hund perfekt und lässt sich mit einem klaren Befehl und Abbruchsignal von jeglicher Ablenkung und Reizauslöser zurückrufen, dann wird euer Hund sicherlich deutlich mehr Freiheit euerseits beim Auslaufen genießen, als wenn der Hund die Ohren verschließt und stur seiner Spur oder seiner Ablenkung folgt.

Kurz, der Freiheitsgrad eines rückrufbaren Vierbeiners wird erheblich größer sein, als bei einem Hund, der häufig ungehorsam und schwer zu führen ist.

Gehorsame Hunde können somit häufiger ohne Leine ihre Freiheit genießen und ihre Umwelt erkunden, da sie jederzeit von ihrem Halter auf Zuruf oder via eines Signals zu Herrchen zurückkommen.

Damit reduziert sich auch aus Sicht des Halters ein etwaiges Haftungsrisiko durch unerwünschtes Verhalten des Hundes, da er sich verselbständigt und trotz dem Abrufen einem bestimmten Reiz unkontrolliert nachstellt. Und dies kann verheerende Folgen für alle Beteiligten haben. 

Beispielsweise können spielende Kinder, die auf einem Bolzplatz Fußball spielen, gefährdet und gar durch das Verhalten des Hundes verletzt werden. Wird der Beutetrieb des Hundes durch das Laufen der Kinder und des Balles angesprochen und dieser jagt dem Fußball hinterher, so kann ein vermeintliches Spielen schnell ausarten, falls der Hund das Spielgerät als seine Beute ansieht und diesen sogar vor herannahenden Kindern verteidigt. Will ein Kind dem Hund den Ball wegnehmen, so kann sich der Vierbeiner genötigt fühlen, sein Objekt der Begierde zu beschützen und schnappt zu. Das Abbruchsignal und der sichere Rückruf sollen an der Stelle gewährleisten, dass der Hund bereits in Ansätzen seines Tuns stoppt und sofort zu Herrchen zurückkehrt.

Ein weiteres Beispiel, das an der Tagesordnung liegt, sind wildernde Hunde. Hunde mit ausgeprägtem Jagdtrieb, die ggf. zudem nicht rassespezifisch ausreichend im Alltag beschäftigt werden und damit unterfordert sind, brechen immer wieder bei der Aufnahme von Wildfährten oder gar Sichtkontakt von Wild bei Wald- oder Feldspaziergängen aus, hetzen und jagen Rehen, Hasen etc. unkontrolliert nach. Dieses verbotene Verhalten wird als Wilderei eingestuft, hat bis zu strafrechtlichen Folgen für den Halter und schlimmstenfalls bezahlt der Hund seine Handlung durch den gezielten Schuss eines Jagdbeauftragten, auf Grund seines Beutefangverhaltens mit dem Tod. Dieses Nachstellen von Wild kann sogar noch viel dramatischere Konsequenzen haben, wenn bei der Verfolgung Wild und Hund eine vielbefahrene Bundesstraße überqueren und zwei Fahrzeuge durch ein Ausweichmanöver miteinander kollidieren. Dabei kann es zu schweren Personen- und kostenintensiven Sachschäden kommen. Der finanzielle Schaden kann zwar durch den Abschluss einer Hundehalterhaftpflicht abgesichert werden, aber etwaige Personenschäden werden sowohl bei den Opfern, als auch dem verantwortlichen Halter, sicherlich für nachhaltige seelische Schäden sorgen. Auch an dieser Stelle wird die Bedeutung des sicheren Abrufens augenscheinlich, denn der Rückruf kann Tier- und Menschenleben retten!

Ebenso kann ein Abbruchsignal und das Abrufen des Hundes unangenehme Situationen vermeiden. Zahlreiche Hunde neigen zum Hochspringen/Anspringen bei der Begrüßungszeremonie von Besuch oder wenn Bekannte einem unterwegs über den Weg laufen. Nicht nur dass die Hundepfoten für Flecken oder zerstörte Kleidung sorgen können, sondern schwächere Menschen wie Kleinkinder und Senioren können durch die Wucht des Hundes zu Fall gebracht und verletzt werden. Auch hier muss der Rückruf funktionieren, wenn der Vierbeiner bereits auf jemanden zustürmt und "Stop" und "Hiiiierher" als Signal hört.

Weiters wären Hundehalter ohne ein sicher sitzendes Rückrufsignal beim Ausführen ihres Vierbeiners aufgeschmissen, wenn dieser einen Artgenossen unterwegs sieht und zu diesem Zeitpunkt unangeleint geführt wird. Zum kennt man häufig nicht die Einstellung des jeweiligen Halters zu unbekümmerten Hundebegegnungen, zum anderen kann man am Ende des Tages nie genau vorhersagen, wie sich zwei unbekannte Hundeindividuen verhalten, wenn sie aufeinanderstoßen. Ein freudiges Schwanzwedeln und unbeherrschtes Vorpreschen des einen Hundes kann bereits zu unerwünschten Reaktionen und Beißvorfällen führen, da sich der andere Vierbeiner bedroht und zu Verteidigungsverhalten animiert fühlt. Daher sorgt an dieser Stelle das Abrufen und Zurückbeordern des Hundes zunächst für Entspannung aller Beteiligten und Möglichkeit aus der Ferne das weitere Vorgehen vor einer möglichen Hundebegegnung abzusprechen.

Oder stellt euch vor, ihr seid mit eurem Junghund auf der Hunderunde unterwegs und eines eurer Kinder kommt euch auf der anderen Straßenseite entgegen. Euer Kind sieht euch von Weitem und ruft freudig unüberlegt nach Bello. Bello ist natürlich ob der Überraschung erregt und reißt sich trotz der Leine los, da ihr mit diesem Verhalten nicht gerechnet habt. Ohne funktionierendes Abrufsignal wird nun der Hund vermutlich in die befahrene Straße einlaufen, angefahren und verursacht zudem einen folgenreichen Verkehrsunfall.

Dies ist nur ein kleiner Auszug aus dem normalen Alltag mit Hund, wo das Abrufen wertvolle Dienste für alle Beteiligten liefert. Eines ist aber unbestritten - das sichere Abrufen/Rückruf und ein wirksames Abbruchsignal gehören definitiv zum seriösen Halten und Führen eines Hundes unwiederbringlich dazu. 

Die Hundeerziehung am besten mit den Hundeprofis frühzeitig starten

Wenn ein Welpe vom Züchter oder ein bereits ausgewachsener Vierbeiner aus dem Tierheim Zuhause einzieht, stehen gerade bei neugeborenen Hunden, einige sportliche Wochen und Monate während der Welpenaufzucht an, um einerseits den Hund in die bestehende Familienstruktur einzugliedern, ihm sein neues Heim und Lebensumgebung Schritt für Schritt näher zu bringen, durch das tägliche Miteinander den Bindungsaufbau zu fördern und in die richtige Richtung zu lenken, um perspektivisch eine enge Beziehung auf soliden Füßen aufzubauen. Denn eine starke Bindung und ein harmonievolles Verhältnis ist die Basis für ein funktionierendes Hund-Mensch-Gespann, sowohl für die anstehenden Aufgaben und Ziele innerhalb der Erziehung und Ausbildung, als auch dem Führen des Vierbeiners und jeglicher sonstiger Interaktion im normalen Alltag. 

Durch die Prägung, Habituation, Sozialisierung und das 1 x 1 der Hundeerziehung wird die Grundlage gelegt, um den jungen Hund auf das wahre Hundeleben und sein Umfeld vorzubereiten. In dieser Phase erhält er wichtige Werkzeuge und das Rüstzeug, um mit Umwelteinflüssen, Menschen, Artgenossen und anderen Spezies klarzukommen. Das Ziel ist eine Hundepersönlichkeit, die gefestigt und sicher im Leben steht, wohlerzogen und gehorsam allen Herausforderungen des Alltags besteht.

Hat der Welpe die Grundschule durchlaufen und Grundkommandos wie Sitz, Platz, Aus, Hier, Komm, Fuß etc. sitzen sicher, kommen weitere elementare Erziehungsmaßnahmen wie die Impulskontrolle oder eben der sichere Rückruf/Abrufen hinzu. 

Da die Erziehungsinhalte hier und da ihre Tücken haben, denn jedes Hundeindividuum ist schließlich charakterlich anders veranlagt, ist es absolut sinnvoll von Anfang an, einen erfahrenen und kompetenten Hundetrainer mit ins Boot zu nehmen. Denn schleichen sich erst einmal Flüchtigkeitsfehler oder gar Versäumnisse ein, wodurch sich unerwünschtes Verhalten ausbildet, ist eine spätere Verhaltenskorrektur oder gar -löschung immer schwieriger, als von Beginn an den richtigen Weg einzuschlagen. Das gilt sowohl für den Halter, als auch den Hund.

Gleiches gilt natürlich auch für die Adoption eines ausgewachsenen Hundes aus dem Tierheim, der bereits eine Vergangenheit und eigene Geschichte mitbringt, die seine Persönlichkeitsstruktur geprägt haben. Positiv wie negativ. Auch an dieser Steller ist ein Hundeprofi mit Sicherheit ein wertvoller und hilfreicher Begleiter, damit möglichst zeitnah das Zusammenspiel Hund/Halter in die richtigen Bahnen läuft und etwaige Probleme direkt zielgerichtet angegangen und ausgemerzt werden können.

Um euch ein besseres Bild über die Inhalte der Grundausbildung zu machen, habt ihr die Möglichkeiten unseren ergänzenden Artikel "Die richtige Grundausbildung für Mensch & Hund" anzuklicken und zur weiteren Verwendung zu lesen.

Wie bereits in den vorherigen Kapiteln angeschnitten, sollte die Hundehaltung klar strukturiert sein, sprich durch sachgerechte Führungsqualität von Herrchen/Frauchen, dem Hund im Alltag aufzeigen, was er darf und welches Verhalten unerwünscht ist. Der Vierbeiner benötigt feste Leitplanken, einen roten Leitfaden, damit er weiß wo er dran ist - nur so bleiben seine Bezugspersonen in ihrem Handeln kalkulierbar und einschätzbar. Hunde bevorzugen gewohnte und routinierte Abläufe einerseits und eine klare und unmissverständliche Ansprache von Herrchen/Frauchen andererseits, die sich an festen Regeln und Grenzen orientieren. Denn damit kommen Vierbeiner deutlich besser klar, als wenn der Hund heute so und morgen vollkommen anders "geführt" wird - dies schafft Unsicherheit, Stress und Konfusion, da der Vierbeiner dann nie weiß, welches Verhalten nun erwünscht, angemessen und angebracht ist. Herrchen/Frauchen spielen dabei eine wesentliche Rolle, denn im Idealfall sind sie durch ihre Führungsrolle der Fixpunkt und die Leitfigur, an der sich der Hund stets anlehnen und sein Verhalten ausrichten kann, da sie mit Vorbildfunktion, sicherem Auftreten und souveränem Handeln, den Vierbeiner durch den Hundealltag leiten und selbst aus unbequemen Situationen sicher herausführen. Des Weiteren bedeutet dies ferner, dass der Hund im Alltag von seinen Bezugsmenschen nicht nur im Falle von unangebrachtem und unerwünschtem Verhalten gemaßregelt oder gar bestraft wird, sondern angemessenes und erwünschtes Verhalten mit verschiedenen Motivationsmethoden (Leckerchen, Streicheleinheit, positives Zureden etc.) gelobt und bestärkt wird. Unterordnung ja - Unterdrückung nein. 

So würde die Idealwelt für das Zusammenleben von Hund und Mensch in einem Sozialverbund aussehen. Allerdings bedeutet diese Zielvorstellung viel Einsatz/Engagement, Zeit und vor allen Dingen kynologisches Wissen und Erfahrung. Denn ganz so einfach wie sich die vorgenannten Zeilen lesen, ist die Praxisumsetzung dann oftmals nicht. Schließlich darf nicht außer Acht gelassen werden, dass in dieser Beziehung zwei völlig unterschiedliche Spezies aufeinandertreffen. Einerseits ist hier das Hundeindividuum mit individuellen Anlagen, Wesensmerkmalen und Bedürfnissen, auf der anderen Seite sein Sozialpartner Mensch, mit eigenem Charakter, Zielen etc.. Beide Parteien müssen sich erst kennen- und einschätzen lernen, als Team zusammenwachsen, um das Gegenüber zu verstehen und folglich in wechselseitige Interaktion treten zu können. Die Kommunikation Hund/Mensch und Verständnis für das Ausdrucksverhalten von Hunden spielen dabei eine wesentliche Rolle, damit es möglichst zu wenig Missverständnissen kommt und Herrchen/Frauchen die Hundesprache deuten können, um Verhalten zu antizipieren und situativ einwirken und angemessen handeln zu können. Auch im Hinblick auf das Rückruftraining und das tatsächliche Abrufen in Notsituationen wird effektiver und wirksamer funktionieren, wenn ihr frühzeitig anhand von Körpersprache, Gestik und Mimik etwaig folgendes Verhalten des Vierbeiners erkennt und darauf sofort mit Hilfe von einstudierten Trainingselementen Einfluss nehmen könnt.

Wie komplex die Konditionierung in all ihren Facetten am Ende des Tages ist, würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Solltet ihr aber interessiert sein, wie der wissenschaftliche Hintergrund der Hundeerziehung und des Hundetrainings bis hin zur Praxisumsetzung aussieht, habt ihr die Möglichkeit unseren nachfolgenden dreiteiligen Artikel zu lesen:

Gerade bei der Konditionierung von Hundewelpen und auch ausgewachsenen Hunden mit einer eher unschönen Vorgeschichte, wo man mitunter neben den Erziehungsinhalten viel seelische Aufbauarbeit ableisten muss, sind Geduld und Einfühlungsvermögen in einem gesunden Verhältnis zur notwendigen Konsequenz und Disziplin häufig von Nöten, um dem angestrebten Trainingsziel schrittweise näherzukommen. Besonders das Rückruftraining ist eine Meisterdisziplin, die viel Arbeit und Schweiß je nach Hundeindividuum benötigt, Rückschläge und zwischenzeitlich Scheitern sollen mit eingeplant werden. Denn schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, auch wenn es immer wieder absolute Durchstarter und Hochtalentierte gibt.

Bevor ihr also versucht alleine dem Hund etwas beizubringen, ist es u.U. ratsam, mit dem Hund in die Hundeschule zu gehen und unter Anleitung eines erfahrenen Hundetrainers in Einzel- oder Gruppenstunden, die Grundausbildung mit eurem Hund zu durchlaufen. Dies gilt besonders für Hundeanfänger, mit wenig oder gar keiner Hundeerfahrung.

Ein weiterer Vorteil der Hundeschule ist die Tatsache, dass euer Hund dort auch mit Artgenossen zusammenkommt, interagieren und sein Verhaltensrepertoire schulen und ausbauen kann. Dies schließt das Üben der einzelnen Elemente des Sozialverhalten inklusive Aufbau der Sozialkompetenz und Sozialverträglichkeit ein. Und da unter der fachmännischen Instruktion und Aufsicht eines Hundeprofis.

Auch im weiteren Verlauf der Ausbildung, wenn der Schwierigkeitsgrad wie beim Abrufen deutlich anspruchsvoller wird und auf der anderen Seite gerade in diesem Kontext die existentielle Bedeutung der Wirksamkeit und des Funktionierens in diversen Notsituationen immens ist, sind die gemeinsamen Trainingseinheiten unter Weisung eines Hundetrainers aus unserer Sicht unerlässlich. Herumexperimentieren ist in diesem Zusammenhang der völlig falsche Ansatz, denn schließlich kann je nach impulsiven Verhalten des Vierbeiners das richtige Abrufen und der Einsatz eines Abbruchsignals das Leben des Hundes, anderer Menschen und Tiere retten.

Klare Befehle und Kommandos wirken Wunder beim Abrufen des Hundes

Damit euer Hund möglichst allen Reizen widersteht, die auf ihn einwirken, ist viel Trainingsarbeit zu leisten. 

Weder ein Leckerchen noch eine läufige Hündin, oder der rasende Hase im Feld, dürfen den Hund dazu verleiten, das Abbruchsignal und euren Befehl des Abrufens zu ignorieren und stattdessen seinem eigenen Trieb und Instinkt zu folgen, da diese Situation einfach spannender und interessanter für ihn ist.

Das Ziel ist es, dass euer Hund beim Abrufen sofort, ohne Wenn und Aber, zu euch zurückkommt und sein eigenes Tun sofort stoppt.

Idealerweise sind die Impulskontrolle und individuelle Frustrationstoleranz so stark, dass der Vierbeiner trotz Ablenkung und reizenden Stimuli, ausharrt und widersteht. Das bedeutet eine enorme Kraftanstrengung und innere Kontrollfähigkeit, die ebenso wie der Rückruf viel Training und Übung bedürfen. Es lohnt sich aber, denn selbst Jagdhunderassen mit ausgeprägtem Jagdtrieb können so trainiert und abgerichtet werden, dass sie neben einem Wildgatter ruhig sitzen bleiben, obwohl auf der anderen Seite der Umzäunung Rehe oder Säue gefüttert werden. Dies ist dann die absolute Königsklasse an Selbstbeherrschung.

Für den Fall der Fälle, dass der Vierbeiner dennoch unerwünschtes Verhalten zeigt und z.B. unterwegs Reißaus nehmen will, so muss ein eindeutiges und nur für das Abrufen verwandtes Signal durch ausreichendes Training so  verinnerlicht haben, dass der Hund beim Ertönen unweigerlich seine Handlung abbricht, stoppt und zu euch unverzüglich zurückkehrt. 

Die Konditionierung auf ein bestimmtes Signal erfolgt in mehreren Schritten und Schwierigkeitsstufen. Wie so oft im Hundetraining wird möglichst ohne Ablenkung an einem ruhigen Ort trainiert, bis das erste Trainingsziel erreicht und erfolgreich einstudiert ist - sprich sicher sitzt. Erst dann wird sukzessive die Schwierigkeit angepasst und die ersten Ablenkungsreize eingebaut, um sich näher an reelle Alltagssituationen schrittweise heranzutasten, denn der tatsächliche Praxisfall wird unter anderen Bedingungen passieren, als auf dem Hundeplatz oder dem eigenen Garten, wo es ruhiger und die Ablenkungsintensität eine andere ist, als unterwegs im Feld, Wald oder in der Ortschaft.

Kurz: Das Abruf-/Rückrufsignal muss so gewählt werden, dass es keine Missverständnisse oder Verwechslungsgefahr auf Grund ähnlicher in anderem Zusammenhang verwendeter Befehle oder akustischer Signale geben kann. Ertönt also das Signal des Abrufens muss dem Vierbeiner sofort klar sein, was Phase ist. 

Als Leittier und Hundeführer die Oberhand behalten

Je mehr Freiheiten ihr eurem Hund von Anfang an zugesteht und ihn machen lässt, desto schwieriger wird es, das Verhalten in verschiedenen Situationen wieder zu begrenzen und einzuschränken.

Dies gilt auch im Hinblick auf das Trainieren und Umsetzen des Abrufens des Hundes.

Eurem Hund muss von klein auf klar sein, wer der Rudelführer ist. Ihr gebt den Takt vor, stellt Regeln auf und steckt eurem Hund klare Grenzen, in denen er sich bewegen darf. Innerhalb dieser darf er dann auch selbständig agieren. Daher sollte der Rahmen eher kleiner abgesteckt sein und je nach Erziehungsstand, Gehorsam und Führigkeit ausgedehnt werden. Dies ist einfacher, als den Weg umgekehrt zu gehen - ferner sind weitere Freiheitsschritte motivierend und wirken positiv auf das Hundeindividuum, im Gegensatz zu neuen Einschränkungen, die den Vierbeiner in seinen gewohnten Handlungen und Freiheitsgraden beschneiden.

Lernt euer Hund aber, dass er quasi tun und lassen kann was er will, dann wird er dies auch ausnutzen. Diese sensiblen Wesen haben den ganzen lieben Tag Zeit ihre menschlichen Sozialpartner ausgiebig zu beobachten und studieren. Sie bemerken ruckzuck, wenn ihr Partner eher nachlässig ist, disziplinlos handelt und bei der Ansprache eher inkonsequent in der folgenden Umsetzung ist. Dadurch können sich schnell die haus- und rudelinternen Machtstrukturen zu Gunsten des Hundes verschieben, besonders wenn es sich bei dem Vierbeiner um eine starke und zuweilen dominante Persönlichkeit handelt.

Es verhält sich im Grunde nicht anders wie bei der Erziehung von unseren Kindern. Reicht man ihnen den kleinen Finger, versuchen auch die Kinder oftmals den Arm komplett zu ergattern. Auch unsere Nachzöglinge sind clever genug, ihre Eltern das ein- oder andere Mal um den Finger zu wickeln und damit ihr eigenes Ziel konsequent und erfolgreich zu verfolgen. Sprich ihren Kopf durchzusetzen, mitunter ohne dass dies den Erziehungsberechtigten augenscheinlich klar ist. Und mit jedem Erfolg wird das nächste Mal noch weiter ausgereizt und probiert in wie weit sich die Grenzen zu Gunsten der Kinder verschieben lassen. 

Kurz: Durch konsequentes Handeln im Alltag und eine klar angelegte Rangfolge behaltet ihr als Rudelführer die Oberhand.

Den Hund für den Alltag konditionieren und fit machen

Alltagssituationen sind stets anders, als gestellte Trainingssequenzen in der Hundeschule oder auf dem abgesperrten Trainingsplatz. Mit dieser Tatsache muss jeder Hundehalter klarkommen und dennoch die trainierten Elemente und Werkzeuge später in die Praxis und den Hundealltag adaptieren.

Bringt eurem Hund einen bestimmten Befehl, Kommando oder Signal für das Abrufen bei. Und dieser Befehl wird auch nur konsequenterweise für das Zurückrufen wie bereits erwähnt angewandt. Für sonst nichts.

Welchen Befehl oder welches Signal ihr dafür verwenden wollt, bleibt eure Entscheidung.

Es kann ein Pfiff aus der Hundepfeife sein oder ihr pfeift ihn so ohne Hilfsmittel zurück. Aber auch ein klarer Ausruf wie „Hier“, kann die richtige Variante für das Abrufen sein.

Aber nochmals: Nur für das Abrufen den entsprechenden Befehl verwenden, damit euer Hund nicht durcheinander kommt, Verwechslungsgefahr besteht und damit im Ernstfall irritiert ist und das Ziel versagt, sprich der Hund nicht wie gewünscht reagiert.

Die Trainingsübungen, die ihr beim Erlernen der Grundausbildung in der Hundeschule ausführt, bilden das optimale Fundament, um im Alltag damit weiterzuarbeiten. Ihr müsst die Lerninhalte auf Situationen, die den Tag über ständig auf den Hund einwirken und durch die er sich nicht verleiten lassen soll, durch das unumstößliche Abrufen trainieren.

Für die Anfangszeit des Abruf-Trainings, kann euch eine Schleppleine bestimmt gute Unterstützung beim Trainieren bieten. Denn bevor das Abrufen nicht sicher sitzt, solltet ihr kein allzu großes Risiko eingehen, dass euer Hund den Reizen erliegt und abhaut oder anderes unerwünschtes Verhalten zeigt. Denn schon das reine Ausüben bestimmter Verhaltensweisen ist für Hunde selbstbelohnend. Sprich hat der Vierbeiner einmal Blut geleckt und etwas erlebt, das ihm Spaß macht oder seine Bedürfnisse befriedigt, so wird er dieses Erlebnis immer wieder von Neuem erfahren wollen. Dies ist auch die Krux bei Hunden mit ausgeprägtem Jagdtrieb, wenn sie unterfordert sind und in ihrem Alltag ihre Triebe nicht kontrolliert ausleben können. Hat ein gelangweilter und unausgelasteter Vierbeiner mit starkem Jagdtrieb dann die Chance einen gesichteten Hasen im Feld zu verfolgen, so wird er dies vermutlich auch tun. Und dies ist dann ein großes Problem für die Zukunft, denn das geglückte Ausleben des Beutefangverhaltens und seiner angelegten Triebe, wird diese Hundepersönlichkeit jederzeit von erneutem erleben wollen.

Genau für diese Momente muss ein sicherer Rückruf einstudiert und in der Praxis garantiert funktionieren. Ein deutliches "Hiiiiier" lässt euren Hund dann im Idealfall stoppen, trotz aller auf ihn einwirkenden Reize soll er von allem ablassen und zielstrebig zu euch zurückkehren. Bis dann ein weiterer Freigabebefehl ertönt, hat es sich an eurer Seite abzusetzen und auszuharren.

Warum? Weil ihr der Chef im Ring seid und der Hund verstehen muss, dass er erst wieder aktiv sein darf, wenn ihr es ihm klar erlaubt, eine Freigabe oder Folgebefehl erfolgt.

Sobald er den Befehlen rund um die Abruf-Übungen folgt und diese gewünscht umsetzt, wirkt die positive Bestärkung in dem Verhaltensmuster des Hundes, wahre Wunder. Lob und Belohnung durch Körperkontakt und Streicheleinheiten, eine Hand voll Lieblings-Leckerchen oder eine willkommene Spieleinheit mit dem Lieblingsspielzeug, direkt im Anschluss an das gewünschte Verhalten um eine Verknüpfung zwischen der Motivationsmaßnahme und dem gezeigten Verhalten für den Vierbeiner herzustellen, werden ihn motivieren und zu neuen erfolgreichen Einheiten animieren. Als Halter muss man es an dieser Stelle schaffen, für den Hund attraktiver, lohnender und damit interessanter zu sein, als jeglicher Reiz, der auf ihn einwirkt. Und hier kann der Vierbeiner nur auf positive Erfahrungen aus der Vergangenheit zurückgreifen - sprich wurde er in derartigen Situationen durch die Aufregung und aufgekommenen negativen Emotionen von seinem Halter sprichwörtlich zusammengestutzt, an die Leine genommen und sofort ins Auto oder Haus zur Bestrafung verfrachtet, so ist die Frage berechtigt, ob er beim nächsten Mal zurückkehren oder lieber seinem spaßbringenden unerwünschten Verhalten ausgiebig nachgehen soll.

Hat er aber gehorsam Folge geleistet und wurde mit seinen Super-Leckerlies ausgiebig belohnt, so stehen die Chancen gut, dass ihr als Halter und Futterquelle beim nächsten Einsatz des aufgebauten Rückrufsignals seine Aufmerksamkeit und Interesse bekommt und er postwendend abdreht und zu euch bereitwillig zurückkommt, in der Erwartung seine Belohnung abzuholen.

Hat dir der Inhalt gefallen? Dann teile ihn doch auch mit anderen:

VGWort Zählpixel