Gehorsam vom Hund

Spricht ein Jäger von Appell oder Hundehalter von Gehorsam oder Gehorsamkeit im Allgemeinen, so ist damit gemeint, dass sich ein Individuum dem Willen eines anderen Individuums unterordnet. Sprich, den Wünschen und Forderungen einer Autoritätsperson folgsam nachzukommen und Folge zu leisten. Dies schließt sowohl gewünschte Anordnungen und Handlungen in der fügigen Umsetzung, wie auch das Unterlassen von Verboten ein. Bei einem Hund spricht man vom Umsetzen oder Unterlassen von erwünschtem oder unerwünschtem Verhalten, also dem folgsamen und führigen Ausführen von Befehlen, Kommandos und Signalen des Hundeführers.

Kurzum, der Gehorsam des Hundes wird vom Hundeführer abgerufen und abverlangt, wohingegen die Führigkeit in der Führerbindung, in der Lenkbarkeit und seiner Bereitschaft zum Zusammenarbeiten als Veranlagung zu sehen ist, sich also mit Eifer und Einsatzwille an seinem Rudelführer orientiert, ihm stets Aufmerksamkeit entgegenbringt und dann abgerufenes Verhalten wunschgemäß und fügsam zeigt.

Um es an einem Beispiel festzumachen:

Läuft euer angeleinter Hund brav neben euch her und die Leine hängt durch, er regelmäßig zu euch aufschaut und sich beim Laufen an euren Vorgaben hinsichtlich Richtungswechseln, Tempo etc. orientiert und folgsam mitläuft, spricht man von Führigkeit. Wenn ihr einen Befehl wie "Sitz" oder "Platz" abruft und er dies wunschgemäß umsetzt, so hat er Gehorsam gezeigt.

Gehorsam wird dem Hund antrainiert und es geht in Sachen Grundgehorsam schon im Welpenalter in den frühen Lebensphasen der Welpenentwicklung los. Grundlegende Befehle und Kommandos wie Sitz, Platz, Fuß, Hier, Komm, Stopp, Halt, Bleib, Aus, Frei, Weiter etc. gehören dabei zur Grundausbildung, um situativ jederzeit als Hundeführer Zugriff auf seinen Hund zu haben, schließlich sorgt dies für entsprechende Sicherheit beim Führen des Hundes in der Öffentlichkeit, sprich sorgt für ein angenehmes, rücksichtsvolles und sorgsames Miteinander mit allen Menschen, Artgenossen und anderen Tieren und schützt letztlich auch den eigenen Hund vor brenzligen und gefährlichen Situationen im Hundealltag. Ohne Grundgehorsam kein sicherer Rückruf, kein funktionierendes Abbruchsignal zum Unterbrechen von Verhalten in Gefahrensituationen z.B. im Straßenverkehr aber auch kein kontrollierter Fressvorgang oder Abliegen bis zur Freigabe zum Auflösen des Platz-Befehls, wenn Besuch zu Hause klingelt und in den Wohnraum eintritt.

Um also mehr über die hilfreichen Werkzeuge des Gehorsam für den Alltag in Erfahrung zu bringen, habt ihr nun die Möglichkeit unseren gesonderten Artikel "Die richtige Grundausbildung für Mensch & Hund" zu lesen.

Je mehr ihr in Sachen Gehorsam trainiert und Schritt für Schritt besser werdet, desto angenehmer, sicherer und harmonischer wird es im gemeinsamen Alltag beim Bewältigen aller Herausforderungen und den Aufgaben rund um die artgerechte Hundehaltung ablaufen. Findet ihr dann gefallen am Gehorsamkeitstraining und ihr seid ein eingespieltes Team, so ist vielleicht die Hohe Schule der Gehorsamkeit bei der Hundesportart Obedience genau die richtige Beschäftigung für euch und euren Vierbeiner. Sollte dem so sein, so ist das Ablegen der Begleithundeprüfung bei der die Führigkeit, Unterodnung und der Gehorsam u.a. bei praxisnahen Übungen getestet und abgeprüft werden. Das erfolgreiche Bestehen der Begleithundeprüfung ist dann zugleich die Eintrittskarte, um im Hundesport generell und beim Obedience im Speziellen, durchstarten zu können. Denn ohne den Nachweis, dass euer Hund hört, eure Befehle und Anordnungen wunschgemäß umsetzt und euch Folge leistet, ist die Teilnahme nicht gestattet. Sprich Gehorsam, Unterordnung und Führigkeit und ein eingespieltes Hund-Mensch-Team sind hier notwendige Grundlage und Voraussetzung.