Obedience

Obedience Hund: Die Hohe Schule der Unterordnung

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Zuletzt aktualisiert am: 5.10.2023

Brauner Hund traegt das Holzapportel auf der Wiese beim Hundesport.jpg

Das wichtigste in Kürze

  • Gehorsam und Unterordnung werden beim Obedience bis zur Perfektion trainiert und praktiziert
  • Aufmerksamkeit, Konzentration, Kooperation und Kommunikation sind gefragt
  • Alle Hunde (Rassehunde, Designerhunde, Mischlinge) jeden Alters (Mindestalter!), ob Groß oder Klein sind willkommen
  • Stabile Gesundheit und hohe Sozialverträglichkeit sind erforderlich
  • Teamwork Hund und Mensch wird gefordert und gefördert
  • Hund und Mensch wird kognitiv und physisch alles abverlangt (Körper und Geist)

In Groß Britannien entwickelte sich aus der Unterordnung des deuschen Schutzhundesports das heute auch in Deutschland populäre Obedience. Was macht den Sport nun zur hohe Schule der Unterordnung? Die Antwort liegt in den Zielen dieses Hundesports und den daraus folgenden Trainingsmethoden, deren bindungsstärkende Wirkung in die Wertung bei Prüfungen einfließen.

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Was ist Obedience?

Kurz und knapp: Obedience kommt aus Großbritannien und bedeutet übersetzt, Gehorsam. Und so dreht sich beim Obedience alles um die Gehorsamkeit in Zusammenarbeit zwischen Hund und Mensch auf dem Hundeplatz.

Obedience ist eine Hundesportart mit langer Tradition, wo es um Gehorsam und Unterordnung des Hundes in Zusammenarbeit mit dem Menschen als Hundeführer geht. Obedience gilt unter Anhängern und Experten als die Championsleague in Sachen Gehorsamkeit für den Hund.

Denn das Ziel beim Obedience Training und den Prüfungen bei den Wettkämpfen ist ein punktgenaues, korrektes, folgsames und dennoch harmonisch wirkendes Ausführen von erteilten Kommandos und Signalen durch den Hund. Der Hundeführer ruft erwünschtes Verhalten mit Hör- und Sichtzeichen ab, die der Hund zügig und gehorsam auszuführen hat. Sprich, der Hund zeichnet sich im Idealfall durch eine gute Führigkeit und Arbeitsintelligenz bei den Aufgaben des Obedience Trainings aus.

Obedience erfordert das Beherrschen der grundlegenden Elemente des Gehorsams, Disziplin und höchste Konzentration, um die anspruchsvollen Aufgaben des Obedience Trainings erfolgreich zu lösen. Es ist also ein perfekt aufeinander abgestimmtes und eingespieltes Team Hund und Mensch nötig, die dadurch glänzen, dass der Hundeführer seinen Hund kontrolliert führen und mit erforderlichen Führungstools steuern kann, damit dieser beim Obedience die erwünschten Verhalten sicher und zuverlässig zeigt, die bei den einzelnen Übungen von den Teilnehmern abverlangt werden.

Dabei wird dem Hund mittels dem Obedience Training beigebracht, sich wunschgemäß auf kooperative und kontrollierte Weise zu verhalten. Dies erfordert eine generelle Kooperations- und Unterordnungsbereitschaft, Lernwille und Gelehrigkeit und Arbeitswille. Durch das intensive und aufmerksame Arbeiten zwischen Hund und Mensch, wird der Kontakt beider zueinander gefördert, folglich die Beziehung und Bindung gestärkt. Damit strahlen beide das Bild einer harmonischen Einheit aus, was die Wertungsrichter beim Wettkampf von dem teilnehmenden Hund-Mensch-Team auch erwarten.

Durch das Obedience Training und die erfolgreiche Teilnahme an den Prüfungen auf dem Hundepatz können nicht nur im Hundesport Punkte und Siegerehren gesammelt werden, sondern auch die allgemeine Sicherheit abseits des Hundesportvereins wird durch die Kontrolle des Hundeführers über seinen gehorsamen und führigen Hund, erheblich erhöht.

Da der Hund beim Obedience Training und während des Wettkampfgeschehens auf andere Hunde und Menschen trifft, dürfen nur Hunde mit einer hohen Sozialverträglichkeit sich auf dem Hundeplatz aufhalten. Die Hunde müssen also umgänglich sein und sich mit Mensch und Hund verstehen. Das angemessene Verhalten ist im Übrigen auch Gegenstand der Obedience Übungen, wo das Verhalten gegenüber anderen Hunden geprüft und bewertet wird.

Ferner spielen Elemente wie das Fuß-Laufen, Sitz, Platz, Steh, Freifolge, Abrufen, Apportieren, Distanzkontrolle, Geruchsidentifikation etc. eine wesentliche Rolle bei den Aufgabenstellungen des Obedience. Der Hundeführer dirigiert und steuert seinen Hund beim Obedience durch Sicht- und Hörzeichen, die allesamt mit den vorgenannten Verhalten durch entsprechenden Verhaltensaufbau mit Hundetraining verknüpft wurden.

Die Geschichte um Obedience im Kurzüberblick

Wie enstand Obedience?

Obedience entwickelte sich in England um 1919 als Teil einer Prüfung, die zunächst in Deutschland eingeführt wurde.
Dort entstanden etwas früher Polizeihundsportvereine, die zum Ziel hatten, die Zucht und den Einsatz von Polizeihunden zu fördern. Neben anderen Rassen waren vor allem Deutsche Schäferhunde bei der Polizei im Einsatz, sodass die Zuchtvereine für Deutsche Schäferhunde entscheidend an der Entwicklung von Prüfungen beteiligt waren. Die Ergebnisse dieser Prüfungen flossen und fließen noch in die Zuchtauswahl ein. Denn in den Prüfungen kamen und kommen die für die Zucht wichtigen vererbbaren körperlichen und geistigen Anlagen der Hunde zum Vorschein und lassen erkennen, welche Tiere die gewünschten Eigenschaften hatten und durch Vererbung dem Erreichen des Zuchtziels konnten. Diese Tiere konnten zur Zucht zugelassen werden. Ein wesentliches Ziel war also die Verbesserung der Zuchtergebnisse.

So verwundert es nicht weiter, dass auch der britische Club der Züchter von Deutschen Schäferhunden eine ähnliche Prüfung auf den Inseln etablierte. Die deshalb um 1919 eingeführten Working Trials hatten, genau wie es heute noch im deutschen Vielseitigkeitssport der Fall ist, als Teildisziplin eine Prüfung in Unterordnung, die allerdings mit "Obedience" ins Englische übersetzt wird.

Da die Ausbildung zum Schutzhund in Großbritannien für Privatleute verboten ist, blieb also das volle Prüfungsprogramm schließlich nur offiziellen Organisationen vorbehalten. Das führte dazu, dass der Unterordnungsteil der Prüfung bald schon ein Eigenleben entwickelte. Zunächst entstanden im Rahmen der Working Trials eigene Obedience-Abteilungen, innerhalb denen die übrigen Prüfungsbestandteile nicht mehr verlangt wurden.

In den 1950er Jahren wurde das Obedience als eigenständige Sportart anerkannt. Weil in Großbritannien keine große Hundegeschichte ohne die Crufts Dog Show auskommt, ist klar, dass auch dem Obedience die Selbständigkeit im Rahmen dieser Show erklärt wurde.

Wie weit verbreitet ist Obedience?

Schon im Oktober 1933 wurde in New York der erste Obedience Wettkampf in den USA ausgetragen. Hierzu kam es, weil die amerikanische Pudelzüchterin Helen Whitehouse Walker einen Weg suchte, gegen das Vorurteil anzukämpfen, des Pudels Kern wäre anderes, als eine lustige Frisur. Sie brauchte also einen Wettkampf, der die Leute eines besseren belehrte und wurde im britischen Obedience fündig.

Nach Deutschland kam Obedience recht spät, nachdem im Rahmen der FCI eine vom Englischen Obedience zu unterscheidende Prüfungsordnung entwickelt wurde und der Verband des Deutschen Hundewesens (VDH) erst 2002 eine erste deutsche Prüfungsordnung verfasste. Seither erfreut sich die neue Sportart aber einer zunehmend großen Beliebtheit, was die Zahl von 250 Turnieren pro Jahr verdeutlicht.

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Was sind die Ziele & Voraussetzungen von Obedience?

Was sind die Ziele der Ausbildung und die Unterschiede zu ähnlichen Hundesportarten?

Da am Anfang des Obedience die aus Deutschland stammende Schutzhundeausbildung stand, in der der Gehorsam in Form der Unterordnungsprüfung eine große Rolle spielte, sind die Ausbildungsziele beider Disziplinen ähnliche: Es ging zunächst um die Disziplinierung der Hunde und somit um die schnelle und exakte Umsetzung der Anweisungen des Hundeführers. Dazu zählten und zählen noch heute die Grundbefehle sitz, platz, steh, lieg. Daneben wird auch das Fußgehen verlangt, aber auch Apportübungen. In Deutschland ist nach wie vor der Schutzdienst in einer zivilen Variante neben der Unterordnung und der Fährtenarbeit Bestandteil der Vielseitigkeitsprüfung.

Somit ist die Unterordnung in Deutschland nur eine von drei Disziplinen, in denen ein prüfungstauglicher Gebrauchshund ausgebildet wird. Die Entwicklung in Großbritannien nahm aber einen anderen Weg. Durch das Verbot, private Hunde im Schutzdienst auszubilden, fiel dieser Bereich in Großbritannien weg und es Obedience als ausschließliche Disziplin. Die ausschließliche Konzentration auf den Gehorsamteil des Gebrauchshundesports führte in Großbritannien zu einem weit höheren Leistungsniveau in dieser Disziplin, als dies erreichbar ist, wenn die Unterordnung nur eine von drei Prüfungsdisziplinnen ist. Deshalb kommt es im Obedience nicht nur auf die schnelle und präzise Umsetzung der Befehle durch den Hund an, sondern auch auf die Harmonie zwischen Hund und seinem Hundeführer. Diese Harmonie äußert sich in der hohen Motivation des Hundes, den Anweisungen mit Freude zu folgen. Da lautes Brüllen von Befehlen kein Zeichen dieser Harmonie darstellt, geht es auf dem Hundeplatz im Obedience sehr leise zu. Hinzu kommt noch, dass im Obedience, anders als in einer Unterordnungsprüfung nach der IPO, kein festes Schema der Gesamtprüfung existiert und die somit geübt werden kann. Stattdessen wird dem Hundeführer durch den ihn während der Prüfung begleitenden Ring-Stewart jeweils mitgeteilt, was er zu einem bestimmten Zeitpunkt von seinem Hund verlangen soll, sodass die Abfolge der Übungen von Prüfung zu Prüfung variiert.

Die heute in Deutschland praktizierbare Form des Obedience wird allerdings nicht nach den Regeln des englischen Kennel Clubs, sondern gemäß des Regelwerks der Fédération Cynologique Inernational (FCI) betrieben. Dieses Regelwerk nimmt die ursprünglichen Ziele des britischen Obedience auf, erhöht aber den Schwierigkeitsgrad nochmals, indem das FCI-Regelwerk mehr Wert auf Distanzkontrolle legt, als dies bei der Unterordnung oder dem englischen Original der Fall ist.

So werden also heute von einem Obedience-Team neben den Grundbefehlen, die, ebenso wie das Leiten des Hundes auf ein spezielles Apportel hin, auch aus der Distanz funktionieren müssen, noch Apportier- und Geruchsidentifikationsübungen verlangt.

Als zentrale Erkenntnis kann festgehalten werden, dass Training im Obedience auch ohne das Ziel einer erfolgreichen Wettkampfkarriere eine sehr sinnvolle und auslastende Beschäftigung für Hund und Halter darstellt, da der antrainierte Gehorsam Hund und Halter auch Alltagssituationen besser meistern lassen wird. Andererseits wird dieser Gehorsam über sanfte Trainingsmethoden und positive Verstärkung und viel Lob und eben nicht über Druck antrainiert, was die vertrauensvolle Bindung des Hundes an seinen Menschen fördert.

Da aber das Interesse an Obedience im Laufe der Jahre etwas zurückging, wurden im angelsächsischen Raum Alternativen wie Agility oder Rally Obedience zu Obedience geschaffen. Bei diesen Sportarten geht es weniger formal zu, während sie dennoch die Zusammenarbeit zwischen Hund und Hundeführer gefördert.

Anforderungen an Hund und Mensch

Obedience kann im Grunde von jedem Menschen und jedem Hund, egal ob Rassehund oder Mischling, jung oder alt, fit oder weniger fit, betrieben werden. Die Zulassungsvoraussetzungen zu Turnieren stellen zwar ein paar weitere Anforderungen, die aber nichts mit der Größe, der Abstammung oder der Rasse der Hunde zu tun haben.

Das gilt uneingeschränkt auch für den Menschen, der in dieser Hundesportart keine besondere körperliche Fitness, sondern nur viel Zeit und Spaß am regelmäßigen Training und viel Fingerspitzengefühl für den Umgang mit seinem Hund mitbringen oder aufbauuen muss. Es muss aber gesagt werden, dass körperliche Fitness nicht schadet, da das Training auch darauf aufbaut, dass der Mensch sich für seinen Hund durch spannende Spiele so interessant macht, dass eben diese Spiele und in letzter Konsequenz die Zuwendung des Menschen selbst für den Hund zur Motivation wird.

Um in Wettkämpfen besonders erfolgreich zu werden, eignen sich aber sicherlich vor allem Hunde aus Rassen, die nicht auf selbständiges, hundeführerunabhängiges Arbeiten, sondern auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Hundeführer hin gezüchtet wurden. Diese Rassen bringen häufig eine höhere Grundmotivation mit, wenn es darum geht, dem Menschen zu gefallen und seine Kommandos auszuführen.

Umgekehrt ist es grade für die Alltagsbewältigung mit einem typischen Vertreter der selbständig agierenden Rassen von besonderem Vorteil, sich im Obedience zu versuchen, da diese Hunde etwas schwieriger im Alltag zu führen sind und entsprechende Gehorsamstrainings gerade in diesen Fällen helfen.


Geeignete Rassen für Obedience

( Um die Rassebeschreibung der ausgewählten Rasse lesen zu können, bitte auf das Bild klicken! )

Benötigte Ausrüstung

Um mit den Grundübungen des Obedience anzufangen und sich auf eine Prüfung in der Beginner-Klasse vorzubereiten, benötigt man neben der üblichen Hunde-Grundausrüstung wie der üblichen Führleine nicht allzu viele Ausrüstungsgegenstände. Hilfreich könnte ein Klicker zur punktgenauen Markierung gewünschten Verhaltens des Hundes.

Spezifische Obedience-Gegenstände sind in dieser Stufe lediglich ein Apportel, wahlweise aus Holz mit maximal 450 Gramm oder Metall mit maximal 200 Gramm, um die für die Apportaufgabe zu trainieren und vier Pylone. Diese dienen zur Markierung eines 3 mal 3 Meter großen Feldes, in das der Hund geschickt werden muss um dort zu stoppen und das Box genannten wird.

Für die höheren Leistungsklassen benötigt Ihr allerdings mehr Dinge. So kommen noch in der Höhe auf den Hund in 10 Zentimeterschritten anpassbare Hürden mit einer Maximalhöhe von 50 Zentimeter für die Klasse 1 und 70 Zentimeter für die beiden oberen Klassen dazu. Außerdem müsst Ihr über mindestens jeweils drei Apportgegenstände aus Holz und über drei aus Metall sowie über 6 Holzstücke mit den Maßen 2 mal 2 mal 10 Zentimeter verfügen.

Vor allem die Hürden und Pylone werden zwar von jeder Hundeschule und jedem Hundesportverein, der Obedience anbietet, vorgehalten. Eine Prüfungssituation ist aus unterschielichen Gründen immer anders als routiniertes Training. Ein möglicher Grund ist Deine Nervösität, die auch Deine Körpersprache verändert. Die fremde Umgebung mit ihren fremden Hunden, Menschen und in der Umgebung herumstehenden Gegenständen wie Tribünen oder Zelten, den vielen optischen, akustischen und geruchlichen Reizen haben ebenfalls Auswirkungen auf Dich und Deinen Hund. Aus diesen Gründen sollte das Training an möglichst vielen unterschiedlichen Plätzen und damit auch im täglichen Ablauf stattfinden. Um das zu ermöglichen, kann es nötig werden, sich alle zum Training notwendigen Gegenstände selber zuzulegen.

Training im Alltag

Die Messlatte für eine erfolgreiche Obedience-Darbietung ist extrem hoch, denn es kommt nicht nur darauf an, dass die Übungen schnell und exakt vom Hund umgesetzt werden, sondern auch darauf, dass er das Ganze mit offensichtlichem Spaß und Freude macht. Ein solches Leistungsniveau ist nicht leicht zu erreichen, vor allem deshalb, weil es sehr schwer sein wird, den einmal verlorenen Spaß am Obedience erneut aufzubauen oder andere Fehler zu korrigieren. Daher bedarf es entweder viel Erfahrung oder der Unterstützung eines Trainers, der seinen großen Erfahrungsschatz weitergeben will und kann.

Das vorausgeschickt, ist aber klar, dass sich Obedience einerseits super in den Alltag integrieren lässt und möglichst auch integriert werden sollte. Denn Gehorsam sollte Dein Hund nicht nur auf Hundeplätzen sein, sondern immer und überall sowie mit und ohne Ablenkung durch andere Hunde, Autos, Kinder etc. zu erfüllen.

Dies führt einerseits dazu, dass Dein Hund eben auch im Alltag ein super Team mit Dir bildet und bereitet ihn auch besser auf Prüfungssituationen vor. Denn diese warten immer mit allerlei für ihn ungewohnten Gegebenheiten auf , können ihn so verunsichern und ihn dadurch die gewohnten Leistungen nicht abrufen lassen.

Aber gehen wir erstmal ein paar Schritte zurück und besinnen uns auf ein paar von sehr erfolgreichen Trainerinnen. Die Schweizerin Angela Schmid oder die norddeutschen Imke Niewöhner haben sehr detaillierte Bücher und DVDs zu diesem Thema veröffentlicht und vertreten Trainingsgrundsätze, die Du beachten solltest, wenn Du Deinen Hund entsprechend ausbilden willst.

Gehst Du ohne Erwartungsdruck aber auf sehr spielerische Art und Weise mit Deinem Welpen um, kannst Du so schon erste, sehr kurze Trainingseinheiten von ca. 30 Sekunden gestalten. Inhaltlich steht in diesem Alter sicher die Stubenreinheit auf dem Programm. Daneben kann aber z. B. schon die Grundstellung "sitz bei Fuß" vermittelt werden. Spielerisch bedeutet dabei, dass Du, wenn er Sitz gelernt hat, mit einem Leckerchen in der Hand in die gewünschte Position lockst, indem Du ihn so um Dich herum führst, bis er die gewünschte Position erreicht hat. Dort lässt Du ihn dann Sitz machen und belohnst ihn mit dem Leckerchen.

Dabei kommt es immens darauf an, den Welpen, genau wie später den erwachsenen Hund, gut zu motivieren, damit er mit Spaß beim Training ist. Dazu ist es wichtig, den Hund für das gewünschte Verhalten positiv zu verstärken indem das Verhalten zunächst zeitnah durch Lob markiert und schlussendlich z. B. durch ein Leckerchen belohnt wird. Wird die Abfolge aus Verhalten und Lob mehrfach wiederholt, entsteht durch die diesem Trainingsansatz zu Grunde liegende operante Konditionierung eine Kopplung: Der Hund hat gelernt, dass das bestimmte Verhalten "sitz bei Fuß" sich für ihn lohnt.

Für das Loben zum richtigen Zeitpunkt eignet sich ein Klicker meiner Meinung genausogut, wie ein Marker-Wort (Guuut o. Ä.), wenn Du Deinem Hund beigebracht hast, dass ein Klick oder eben das Markerwort ein Leckerchen und damit etwas Gutes bedeutet. Hierfür greifst Du auf die klassische Konditionierung zurück.

Da aber Dein Hund während der Obedience-Übung auf Dich und nicht auf ein Leckerchen fixiert sein soll, muss das Locken über Futter abegebaut werden. Dieser zusätzliche Schritt ist ein Nachteil der "Locktechnik", denn speziell im Obedience wird Dir die klare Aufgabe gestellt, selber für Deinen Hund so interessant zu sein, dass er sich mit Freude auch Dich konzentriert. Da Du zu einer Obedience-Prüfung nicht einmal Leckerli oder sonstiges Futter mitnehmen darfst, musst Du auch einen Weg finden, dass der Hund auch dann noch mit Freude Deine Signale umsetzt, wenn er nicht jedes Mal ein Leckerchen zur Belohnung erhält. Dazu muss der Belohnungsplan entsprechend verändert werden. Eine Hilfestellung dazu bietet die 300-Pick-Methode.

Von den 10 bei einer Obedience-Prüfung gestelltenten Aufgaben sind einige durch Ruhe und Konzentration und andere durch Körpereinsatz und Bewegung zu lösen. Je nach Temperament Deines Hundes ist er eher ein ruhiger oder ein aktiver Vertreter. Daher hat er vielleicht eher Probleme, längere Zeit im Platz zu bleiben, während ihm die bewegungsintensiven Apportaufgaben geradezu zufliegen. Natürlich kann es auch genau umgekehrt sein. Hieraus ergeben sich individuelle Trainingsziele und -programme.

Ein weiteres wichtiges Thema ist Überforderung, die auf jeden Fall vermieden werden muss, soll das Tier Spaß am Sport haben. Überfordern kannst Du Deinen Hund auf zwei Ebenen: Einmal über zu ambitionierte Trainingsziele aber auch über die Dauer der einzelnen Trainingseinheiten.

Bezüglich der Dauer von Trainingseinheiten geht Imken Niewöhner davon aus, dass selbst ein schon erfahrener und lange im Training stehender Hund sich nicht länger als 5 Minuten am Stück konzentrieren kann. Danach schlägt sie eine Pause von doppelter Länge ohne Spiel oder sonstige Aktion benötigt, bevor eine weitere und letzte Trainingseinheit folgen kann. Zu Beginn sollest Du aber mit zwei Trainingseinheiten von 2,5 Minuten und Pausen von 5 Minuten pro Tag beginnen. Wenn Du das Gefühl hast, Dein Hund ist während der ganzen Zeit aufnahmefähig, kannst Du die Dauer in 30 Sekunden-Schritten steigern. Angela Schmid ist sogar der Meinung, dass ein Hund auf höchstem Niveau nicht länger als 10 Minuten insgesamt pro Tag trainiert werden kann.

Nicht nur auf Grund der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit ist es schier unmöglich, komplexe Übungen am Stück einzutrainieren. Ein solcher Versuch würde darüber hinaus Deinen Hund auch wieder stark überfordern und Euch alle beide frustrieren. Daher sind beide Damen der Meinung, dass Du auf jeden Fall die Übungen in kleine Teilschritte unterteilen, über eine passende Trainingsmethode aufbauen und später zu einem Ganzen zusammensetzten solltest.

Als Beispiel kann das bei Fuß gehen dienen, für das die oben schon beschriebene Grundstellung aufgebaut werden muss. Aber das darauffolgende Laufen nah an Deinem Bein ist ein zweiter Schritt. In der Prüfung kann dann verlangt werden, dass Dein Hund aus der Bewegung heraus stehen bleibt, oder in die Grundstellung oder in den Platz gehen soll. All diese Dinge sind einzeln zu trainieren und müssen dann zu einem Ganzen zusammengesetzt werden.

Ebenso verhält es sich im weiteren mit noch komplexeren Übungen wie dem Apport eines nach Dir riechenden Gegenstandes, der eine klassische Verhaltenskette darstellt. Hierzu muss einerseits die Grundposition, das Vorausschicken in eine gewünschte Richtung, das Suchen der Gegenstände, die Identifikation des richtigen Gegenstandes über den Geruchssinn sowie das aus Aufnehmen, Zurückbringen und der korrekten Übergeben des Gegenstandes bestehende Apportieren trainiert werden.

Auch wenn es hierzu viele Beschreibungen und darüber hinaus von Imke Niewöhner auch detaillierte Trainingspläne gibt, die einerseits die Gesamtübungen in kleine Teilübungen trennen und mit vielen Zusatztipps zeigen, wie diese Einzelteile für verschiedene Hundecharaktere auch unter Ablenkung verfestigend trainiert und dann zu einem Gesamtablauf zusammengefügt werden können, solltest Du nicht auf gemeinsames Training unter fachkundiger Anleitung auf dem Hundeplatz verzichten.

Training im Hundesportverein / Hundeschule

Der Besuch einer fachmännisch begleiteten Obedience Trainingsgruppe ist unerlässlich um von dem Wissen des Hundetrainers zu profitieren. Einerseits kannst Du hier den Aufbau der Trainingseinheiten erlernen, die dann daheim oder auf Gassirunden täglich geübt werden können. Andererseits ist kein Hund wie der andere und es kann sein, dass Dein Hund sich nicht lehrbuchmäßig verhält. In dem Fall kannst Du aus den Anleitunten eines erfahrenen Hundetrainers noch mehr ziehen, wenn es darum geht, den Hund richtig zu motivieren, um ihm auf spielerische und für ihn spaßige Art und Weise Gehorsam beizubringen.

Anbieter

VDH: Ja
FCI: Ja
Mit VDH/FCI verbunden:
Sonstige:

Welche Voraussetzungen sind für die Zulassung zu erfüllen?

Voraussetzung
Mindestalter
VDH
15 Monate
Voraussetzung
Mitglied in Verbandsverein (Halter)
VDH
Voraussetzung
Mitglied in Verbandsverein (Führer)
VDH
Voraussetzung
Hund muss Begleithundeprüfung bestanden haben
VDH
Voraussetzung
bestandene Sachkundeprüfung des Hundesführers
VDH
Voraussetzung
Identifizierbarkeit des Hundes (Chip oder Tättowierung)
VDH
Voraussetzung
Nachweis gültigen Impfschutzes
VDH

Die Zulassungsvoraussetzungen zu unter dem Dach des VDH abgehaltenen DVG-Prüfungen in Obedience sind bezüglich der Größe, Rasse und Abstammung der Hunde, die für eine Zulassung zur Prüfung keine Rolle spielen, extrem offen, bringen aber ansonsten einige für VDH-Turniere übliche Punkte mit. Diese sind die

  • Zugehörigkeit des Hundehalters und -führers zu einem dem VDH angeschlossenen Hundesportverein
  • Identifizierbarkeit des Hundes über Chip oder Tätowierung
  • Nachweis, dass der Hund eine Begleithundeprüfung und der Hundeführer eine Sachkundeprüfung bestanden hat
  • Vorlage des Impfpasses zwecks Nachweis des wirksamen Pflichtimpfschutzes und
  • für einen Start in einer jeweils höheren Leistungsklasse ein vorzügliches Ergebnis in der Prüfung der nächstniedrigeren Klasse.

Je nach Leistungsklasse sind außerdem unterschiedliche Mindestalter für die teilnehmenden Hunde definiert:

  • 15 Monate in der Beginner-Klasse
  • 15 Monate in der Klasse 1
  • 16 Monate in der Klasse 2
  • 17 Monate in der Klasse 3

Von Prüfungen ausgeschlossen sind aggressive Hunde. Auch kranke, ansteckend kranke oder verletzte Hunde sowie trächtige oder säugende Hündinnen. Sollte es zu dem Gesundheitszustand Deines Hundes Meinungsverschiedenheiten zwischen Dir und dem Leistungsrichter kommen, wird ein Tierarzt hierüber eine Entscheidung treffen.


Welche Turniertypen gibt es?

Die wichtigste und sicherlich häufigste Turnierart im Rahmen des VDH sind die Offenen-Obedience-Wettbewerbe, da diese von allen Mitgliedsvereinen des VDH in Eigenregie und vor allem für alle Klassen abgehalten werden können.

Im Gegensatz dazu stehen die Qualifikations-Obedience-Wettbewerbe nur Teams offen, die bereits der Leistungsklasse 3 angehören und die sich für internationale Wettbewerbe qualifizieren wollen.

Zusätzlich vergibt der VDH einmal jährlich an einen der Mitgliedsvereine die Ausrichtung der Deutschen Obedience Meisterschaften, für die sich ebenfalls nur Teams der Leistungsklasse 3 durch zwei Wertungen mit Sehr Gut in Prüfungen der Klasse 3 während der aktuellen Saison qualifizieren können.

Im Rahmen dieses Turnieres findet auch die Deutsche Jungendmeisterschaft statt, die zwar auch Teams der Klassen 1 und 2 starten lässt, aber auch nur, wenn diese in der aktuellen Saison zwei Wertungen mit Sehr Gut in der entsprechenden Klasse erhalten haben.

Welche Leistungsklassen gibt es?

Turniere und Prüfungen im Obedience werden vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) in den vier Leistungsklassen Beginner-Klasse und den Klassen 1-3 angeboten, wobei die Regeln bis einschließlich Klasse 2 die Deutsche Adaption des Reglements der Fédération Cynologique International (FCI) darstellen, während die Klasse 3 das internationale Turnierwesen regelt und den FCI-Regeln exakt entspricht.

In den beiden niedrigeren Klassen müssen 10 verschiedene Übungen gezeigt werden, allerdings wird eine 11. Kategorie, nämlich der Gesamteindruck bewertet. In der zweiten Klasse sind es 9 Übungen zuzüglich Gesamteindruck, der in der 3. und damit höchsten Klasse zu Gunsten einer weiteren Übung entfällt. Die Reihenfolge der Übungen steht nicht fest, bevor sie vom Chefrichter in Absprache mit dem Veranstalter für alle Probanden in der gleichen Reihenfolge festgelegt wird.

Auch wenn die Übungen in den Klassen ähnlich heißen, unterscheiden sie sich von Klasse zu Klasse im exakten Aufbau, der Bewertung möglicher Fehler oder Fehlverhaltens und in der Gewichtung der einzelnen Übungen. All das erhöht das Leistungsniveau  von Klasse zu Klasse genauso, wie die Tatsache, dass einige Einzelübungen der niedrigen Klassen in den oberen Klassen zu einer Übung zusammengefasst werden, sodass eine Prüfung der Klasse 3 viel mehr Übungen enthält, als die der Klasse 1.

Ein paar Regeln sind aber über alle Klassen hinweg gleich und können hier angesprochen werden, während andere klassenspezifisch sind oder aber in jeder Klasse anders bewertet werden.

Mitbringen musst Du zur Prüfung im Grunde nur maximal zwei Hunde pro Prüfungstag und angemessene Kleidung. Auch wenn in den niedrigen Klassen Leinen auf dem Weg in und aus dem Ring sowie während der Wartezeiten erlaubt sind, gibt es in keiner Klasse mehr eine Übung, in der der Hund angeleint sein darf.

Da während der Prüfung übermäßige Belohnungen verboten sind, ist auch klar, dass Du weder motivierendes Spielzeug noch Leckerchen oder sonstige Motivatoren benötigen wirst. Wenn Obedience dem Hund offensichtlich Spaß machen soll, ist klar, dass sowohl Zwangsmittel wie Maulkörbe oder Stachelhalsbänder (im Gegensatz zu normalen Halsbändern, die Du Deinem Hund anziehen darfst) ebenso verboten sind wie jede Strafmaßnahme Deinerseits dem Hund gegenüber. Eine solche Maßnahme würde in jedem Fall mit sofortiger Disqualifikation quittiert.

Die Ausrüstung, von Apporteln über Markierungsgegenstände oder Hürden bis hin zu Geruchsgegenständen aus Holz müssen vom Veranstalter der Prüfung gestellt werden.

Organisatorisch werden in allen Klassen Prüflingsgruppen aus drei bis sechs, in Ausnahmen sieben Hund-Mensch-Teams gebildet, die in einem Durchgang nacheinander geprüft werden. Um die Zusammenstellung dieser Gruppen bestätigen zu können, solltest Du Dich 30 Minuten vor Beginn des Wettkampfes auf dem Platz einfinden und anmelden. Sollte es Dir aus körperlichen Gründen nicht möglich sein, z. B. weil Du an einen Rollstuhl gebunden bist, Deinen Hund links von Dir zu führen, musst Du auch diesen Umstand nun anmelden: In solchen Fällen kann eine Ausnahme von der Regel des Linksführens gemacht werden. Allerdings muss besprochen werden, wie die Prüfung zu organisieren ist, damit andere Hunde nicht irritiert werden.

Neben den Übungen selbst wird der Gesamteindruck gewertet. Zu diesem zählt Euer Verhalten im Ringe zu allen Zeiten, vor allem auf dem Weg in und aus dem Ring sowie während der Wartezeiten, die entstehen, während die anderen Gruppenmitglieder eine Übung absolvieren. Da jede Übung und der Gesamteindruck mit maximal 10 Punkten, unterteilt in 0,5er Schritten, gewertet wird und jede Abweichung von der in den Regeln beschriebenen Idealausführung einer Übung oder des Gesamtverhaltens zu Punktverlusten führt, stellen wir hier nun kurz das Bewertungssystem dar.

Die Sanktionen sind teilweise so formuliert, dass eine gewisse Anzahl von Punkten abgezogen werden muss oder dass nach einem gewissen Fehler eine niedrigere maximal erreichbare Punktzahl definiert ist. So kann es dann sein, dass zwei Fehler gemacht werden, von denen der erste dafür sorgt, dass nur noch 7 Punkte erreichbar sind statt der 10. Von den 7 werden dann noch beispielsweise 2 Punkte für einen weiteren Fehler abgezogen.

Hinzu kommen Tatbestände, die neben dem Punktabzug auch mit einer Ermahnung einhergehen. Für diese Fehler ist in den meisten Fällen geregelt, dass ein wiederholtes Auftreten zu einer weiteren Ermahnung und damit zu einer Disqualifikation führen.

Eine Disqualifikation kann aber auch beim erstmaligen Auftreten eines Fehlverhaltens erfolgen. Klassisches Beispiel hierfür wäre ein unsoziales, aggressives Verhalten Deines Hundes anderen Hunden gegenüber.

Die Sanktionen werden bei vielen Arten von Fehlverhalten von Klasse zu Klasse empfindlicher und somit werden die meisten Fehler in jeder Klasse anders sanktioniert. Beispielsweise darf ein Hund zwar niemals den Ring ohne seinen Hundeführer verlassen und somit außer Kontrolle geraten. Passiert dies in der 2. oder 3. Klasse, ist sofortige Disqualifizierung die Folge. In der Beginner oder der 1. Klasse darf aber nach der ersten Ermahnung weiter an der Prüfung teilgenommen werden, wenn der Hund spätestens nach zweimaligem Abrufen wieder zurückkommt. Eine Disqualifikation erfolgt also in den beiden niedrigeren Klassen nur dann, wenn er nicht zurückkommt oder, wenn er ein zweites Mal außer Kontrolle gerät. Punkte kostet es aber auf jeden Fall.

Außerdem macht es häufig einen Unterschied, ob ein Fehlverhalten in der Wartezeit zwischen den Übungen, also in der Zeit, in der die anderen Teams einer Prüfungsgruppe eine Übung absolvieren, geschieht, oder während Ihr selbst aktiv in einer Übung seid. Passieren Fehler während der Übung, ist eine starke Entwertung der aktuellen Übung und ein Punktverlust im Gesamteindruck möglich. Passierten Fehler während der Pause, ist nur der Punktestand des Gesamteindrucks gefährdet, wenn das Vergehen keine Disqualifikation zur Folge hat.

Um die volle Punktzahl zu bekommen, müssen also alle Übungen exakt wie im Reglement beschrieben ausgeführt werden. Für alle Klassen gleich ist, dass jede Übung mit der Grundstellung, also der Sitzposition des Hundes auf der linken Seite des Hundeführers, beginnen und enden muss. Auch darfst Du nur dann selbständig handeln, wenn dies in einer Übung explizit verlangt wird. Ansonsten muss auf den Stewart und seine Bitten gehört werden. Dementsprechend dürfen Kommandos an den Hund in den meisten Übungen nur auf Bitte des Ringstewards hin gegeben werden. Dieser lässt Dich auch mit verständlichen Worten wissen, wann einen Übung beginnt und endet.

Hier noch eine kurze Liste der Verhaltensweisen, die eine Sanktion verursachen und aus Obedience tatsächlich die Hohe Schule der Unterordnung machen:

  • Bestrafen des Hundes (immer Disqualifikation)
  • Mangelhafte Sozialverträglichkeit, Aggressionen und Attacken oder Beißversuche des Hundes anderen Hunden oder Personen gegenüber (Disqualifikation, Aberkennung der Begleithundeprüfung)
  • Nicht Befolgen der Anweisungen des Stewards
  • Einmaliges wiederholen eines Kommandos, also Doppelkommandos, kosten 1-2 Punkte. Das zweite Doppelkommando führt zu 0 Punkten in der Übung.
  • Die Regelungen zu Befehlen, Handzeichen und körperlichen Hilfen musst Du Dir durchlesen und gut trainieren, damit die Abgrenzung zwischen befehlsmäßigen Handzeichen und verbotenen weiteren körperlichen klappt.
  • Im Lauf einen Befehl geben, führt auch zu Punktabzug: Also immer erst das Kommando, dann erst loslaufen.
  • Deine Bewegungen müssen normal sein, außer Kommandobewegungen dürfen keine weiteren motivierenden Signale gegeben werden.
  • Andererseits darf auch Dein Hund erst auf Dein Kommando hin aktiv werden, nervöse Vorfreude und damit verbundene körperliche Unruhe lässt eine Übung noch maximal 8 Punkte erbringen.
  • Vorauseilender Gehorsam bei Übungen, die vom Hund verlangen, sich von Dir zu entfernen, lassen nur noch eine Maximalbewertung von 6 Punkten für die Übung zu, vorausgesetzt, Dein Hund kommt auf einmaliges Abrufen hin zurück und wartet beim zweiten Anlauf Dein Kommando ab. Das gilt übrigens nur bis zur Klasse 1. In den höheren Klassen wird es wohl zur Entwertung der Übung führen.
  • Nimmt der Hund vor Übungsbeginn nicht die Grundposition ein, gibt es keine Punkte.
  • Nimmt er sie nach der Übung nicht erneut ein, sind noch maximal 7 Punkte drin.
  • Während der Pausen muss Dein Hund sich nahe an Deiner linken Seite aufhalten, aber weder Platz noch Sitz machen.
  • Wenn Du Deinen Hund in den beiden niedrigen Klassen an der Leine führst, darf diese sich nie spannen.
  • Niemals darf sich Dein Hund unerlaubt von Dir und dem Ring entfernen, weder in einer Pause und schon gar nicht während einer Prüfung. In letzter Konsequenz führt das zur Disqualifikation, aber in den beiden unteren Klassen wenigstens erst nach dem zweiten Mal: Ist er in einer Pause weggelaufen und kommt er nach maximal zwei Abrufen Deinerseits zurück, wird die Wertung für den Gesamteindruck stark entwertet. Passiert dasselbe in einer Übung, ist die Übung bei 0 Punkten und der Gesamteindruck im Keller.
  • Nimmst Du Leckerli oder Spielzeug mit in den Ring, werdet Ihr disqualifiziert.
  • Berührst Du Deinen Hund während der Übung, wird sie mit 0 Punkten bewertet.
  • In den Pausen kannst Du Deinen Hund ermuntern und loben. Sei aber damit vorsichtig, da eine Übertreibung negativ auf den Gesamteindruck einwirkt und zu einer Verwarnung und im Widerholungsfall zur Disqualifikation führen kann.
  • Du solltest zielgenaues Werfen der Apportel üben, da Du nur in den beiden unteren Klassen nach Abzug von 2 Punkten eine zweite Chance bekommst, dies gut zu erledigen, bevor die Übung komplett entwertet wird.
  • Nimmt Dein Hund das Apportel in den Fang bevor er es apportieren soll, wird die Apportübung mit höchstens 5 Punkten bewertet.
  • In der Grundposition muss Dein Hund übrigens ohne weitere Bleib-Befehle oder sonstige Handzeichen und Hilfen bleiben, sonst kostet das 2-4 Punkte.
  • Berührt Dein Hund Dich nach dem Reinkommen bei Abruf- oder Apportübungen leicht, sind 1-2 Punkte weg, bei schweren Kollisionen noch maximal 7 Punkte zu machen.
  • Das Bellen oder Winseln Deines Hundes führt im Einzelfall vom Punktabzug in einer Übung über die komplette Entwertung der Übung bei Wiederholung in die Disqualifikation bei anhaltenden oder in mehreren Übungen gezeigte Lautäußerungen.
  • Lösen im Ring ist ebenfalls ein in allen Klassen anders, aber immer scharf bestraftes Thema. In den beiden unteren Klassen es eine alle Punkte der jeweiligen Übung und des Gesamteindrucks kostende Ermahnung, wenn das Malheur während einer Prüfung geschieht, in der Pause nur eine die des Gesamteindrucks kostende. In den beiden oberen Klassen kommt es ohne den Umweg über die Ermahnungen sofort zu Disqualifikation.

Solltet Ihr aber gut vorbereitet in das Turnier gehen, kann Euch jede Übung maximal 10 Punkten, unterteilt in 0,5er Schritten einbringen. Da in allen Klassen entweder 10 Übungen und der Gesamteindruck oder 10 einzelne Übungen gewertet werden, ergeben sich hieraus maximal mögliche 10 Punkte im Durchschnitt pro Übung. Da aber einige Übungen ausschlaggebender als andere sein sollen, ist eine Gewichtung notwendig. Diese wird erreicht, indem jeder Übung ein Koeffizient genannter Multiplikator zugeteilt wird. Die Summe der Multiplikatoren ergibt 32, was durch Multiplikation mit den aus den zwischen Null und zehn liegenden Wertungen der Übungen und des Gesamteindrucks eine mögliche Gesamtpunktzahl von zwischen 0 und 320 Punkten und folgende Einteilung ergibt:

Prädikat Erfolgsrate Punktebereich Farbe  von Auszeichnungsband oder -rosette
Vorzüglich Ab 80  % der Punkte 256-320 Punkte rot
Sehr Gut Ab 70 % der Punkte 224-255,5 Punkte blau
Gut Ab 60 % der Punkte 192-223,5 Punkte gelb
Nicht bestanden Unter 60 % der Punkte 0-191,5 Punkte

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Das Prädikat "vorzüglich" qualifiziert ein Team für den Aufstieg in die nächst höhere Klasse und, falls das Team schon in der 3. Klasse antritt, bei zweimaliger Auszeichnung mit "vorzüglich" in einer Saison, zur Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften. Die Teams mit den meisten Punkten in einer Klasse erhalten zusätzlich zu den in der Tabelle genannten Bänder auch eine mehrfarbige Auszeichnung.

Spezielles zur Beginner Klasse

In der Obedience Beginner Klasse, wie auch in allen anderen Klassen, wird von Dir erwartet, dass Du Kommandos an Deinen Hund immer nur auf Anweisung des Stewards hin gibst. Wenn in einer Situation „selbständiges“ Kommandieren erlaubt ist, wird das explizit gesagt. Außerdem darfst Du, wie in allen Klassen, Kommandos rein mündlich oder per Handzeichen geben. Auch kannst Du beides gleichzeitig machen, dann müssen aber beide zeitgleich beginnen und enden. In jedem Fall muss das Kommando kurz und bündig gegeben werden. Den Namen Deines Hundes darfst Du mit dem Kommando nur dann verbinden, wenn Du ihn bei Apportier- oder Abrufübungen abrufst. Dann darf aber zwischen dem Namen und dem Kommando keine „dramaturgische“ Pause liegen, sondern beide müssen eher den Eindruck vermitteln, sie seien ein Wort.

In der Beginner-Klasse ist es möglich, Deinen Hund an der Leine zu führen. Es gibt allerdings Übungen, in denen explizit gesagt wird, dass die Hunde abgeleint werden müssen.

Die Obedience Beginner Klasse gehört zu den Klassen, in denen 10 verschiedene Übungen von Dir und Deinem Hund verlangt werden und der von Euch hinterlassene Gesamteindruck als 11. Wertung hinzukommt. Die folgende Tabelle gibt Dir einen Überblick über die Übungen und den dazugehörenden Koeffizienten und Maximalpunkten:

  Übungsname Grund Punkte Koeffizient maximale Punktzahl

1

Verhalten anderen Hunden gegenüber 10 4 40
2 Stehen und Betasten 10 3 30
3 Liegen über 2 Minuten mit Sichtkontakt 10 3 30
4 Freifolge 10 3 30
5 Sitz oder Platz aus der Bewegung 10 2 20
6 10 Meter Voraussenden in das Quadrat 10 3 30
7 Abrufen 10 3 30
8 Apportieren auf ebener Fläche 10 3 30
9 Distanzkontrolle aus 5 Metern Entfernung 10 3 30
10 Um einen Pylonen in 10 Meter Enntfernung schicken 10 3 30
11 Gesamteindruck 10 2 20
  Summe über alle Einzelübungen   32 320

 

1. Übung: Verhalten gegenüber anderen Hunden

Um das Verhalten der Hunde untereinander zu prüfen, stellen sich die zu prüfenden Teams einer Prüfgruppe mit drei Metern Abstand zueinander nebeneinander. Aktiv geprüft wird als erstes das ganz links und zuletzt das ganz rechts stehende Team. Das jeweilige Team soll der Aufforderung des Stewards folgend aus der Grundstellung über das Kommando für Fuß die übrigen Teams in einem Abstand von einem Meter gegen den Uhrzeigersinn, also linksherum, umrunden und dann auf der Ausgangsposition die Grundstellung einnehmen.

Sowohl in der aktiven als auch während der inaktiven Prüfungszeit soll Dein Hund sich gegenüber seinen Artgenossen freundlich oder besser: gleichgültig verhalten. Störendes oder gar feindliches Verhalten führt zu Punktabzügen. Auffälliges Verhalten gegenüber den anderen Hunden kann auch zu sofortiger Disqualifikation führen.

2. Übung: Stehen und Betasten

Wie in Übung 1 bilden die Teams der Prüfungsgruppe eine Reihe mit jeweils 3 Metern Abstand zwischen den einzelnen Teams.

Die aktive Übung beginnt, indem der Steward Euch aus der Grundstellung heraus einige Meter vortreten und dort wieder die Grundstellung einnehmen lässt. Hierfür darfst Du die Kommandos für Fuß und Sitz verwenden. Auf Anweisung des Stewards stellst Du Dich dann vor Deinen Hund und lässt ihn mit dem entsprechenden Kommando für Steh aus der Sitz- in die Stehposition übergehen.

In dieser Position wird Dein Hund nun vom Steward von allen Seiten berührt, was Dein Hund reaktionslos geschehen lassen soll. Währenddessen darfst Du mit Deinem Hund in beruhigendem Ton sprechen, aber kein neues Kommando geben. Auf erneute Anweisung des Stewards begibst Du Dich wieder an die rechte Seite Deines Hundes um erst die Grundposition einzunehmen und dann gemeinsam zurück in die Reihe zu gehen. Dort geht Ihr ruhig in der Grundstellung und wartet ohne weitere Kommandos zu geben ab, bis das letzte Team Eurer Gruppe geprüft wurde. Euer Verhalten während dieser Wartezeit fließt in die Wertung des Gesamteindrucks ein.

3. Übung: Liegen über 2 Minuten mit Sichtkontakt zw. Hund und Hundeführer

Alle Teams der Prüfungsgruppe stehen in der üblichen Reihe nebeneinander und nehmen die Grundposition ein. Daraufhin sind die Hunde abzuleinen und der Steward gibt jedem Team der Reihe nach, beginnend mit dem ganz links stehenden Team, die Anweisung, den Hund abliegen zu lassen.

Wenn alle Hunde der Reihe liegen, wird es die Anweisung an alle Hundeführer gleichzeitig geben, in gerader Linie 20 Meter von den Hunden wegzugehen. Dort drehen sich alle zu den Hunden um und bleiben in normaler Haltung 2 Minuten kommandolos stehen. Auf erneute Stewardanweisung hin kehren die Hundeführer zurück an die rechte Seite ihrer Hunde. Dort warten sie, bis aufgefordert werden, die Hunde in die Sitzposition zu bringen.

Um die anderen Hunde nicht zu beeinträchtigen, sind alle Kommandos entsprechend leise zu geben, zumal zu laute Kommandos zu Strafen führen.

4. Übung: Freifolge

Bei der Freifolge soll Dein Hund unangeleint links neben Dir herlaufen, sodass sich seine Schulter auf der Höhe Deines Knies befindet. Dabei soll er einerseits eng und aufmerksam bei Dir laufen und Dich im Auge behalten, damit er Dich niemals in Deinen Bewegungen behindert oder gar in Dich hineinläuft. 

Kommandos darfst Du immer dann geben, wenn Du die Laufgeschwindigkeit änderst, also beispielsweise vom Stehen zum Gehen, vom Gehen zum Laufen.

Während der Übung sind neben Geradeaus-Strecken auch ein 90-Grad-Winkel und eine Kehrtwendung, also eine Drehung um 180 Grad, beide wahlweise nach rechts oder links zu zeigen. Bei der Kehrtwende ist es wichtig, dass Ihr exakt auf dem Weg zurückgeht, den Ihr bis zum Wendepunkt gelaufen seid. Neben dem normalen Gehen muss auch der Laufschritt gezeigt werden und ein Anhalten. Hierbei ist es wichtig, dass der Hund immer, wenn Ihr zum Stehen kommt, selbständig in die Grundposition geht.

5. Übung: Sitz oder Platz aus der Bewegung

Die Abfolge der Bitten des Stewards an Dich, die von Dir in Kommandos an Deinen die Befehle umgehend umsetzenden Hund ist folgende: Aus der Reihe bewegt Ihr Euch bei Fuß zirka 10 Meter, bis Du ohne die Bitte des Stewards wahlweise die Anweisung für Sitz oder Platz gibst. Dein Hund soll nun umgehend stoppen und die von Dir verlangte und im Vorfeld dem Stewart mitgeteilte Position einnehmen. Du gehst noch weitere 10 Meter bis zu einer markierten Stelle, an der Du mittels Kehrtwende umdrehst, um an die Rechte Seite Deines Hundes zurückzukehren und mit ihm die Grundstellung einzunehmen.

6. Übung: Voraussenden in das Quadrat

Hierbei sollst Du Deinen Hund in ein drei mal drei Meter großes Quadrat schicken, dessen Mittelpunkt zirka 10 Meter von Eurer Ausgangsposition entfernt ist. Sobald Dein Hund im Quadrat angekommen ist, lässt Du Deinen Hund Platz machen lassen, ohne auf eine Bitte des Stewards zu warten. Du kannst aber dazu neben neben dem "Platz-Kommando" noch ein Steh- oder Stoppkommando verwenden, wobei es sich aber nicht um ein Sichtzeichen handeln darf.

7. Übung: Abrufen

Aus dem Quadrat sollst Du nun Deinen Hund zu Dir rufen, also Abrufen. Dazu lässt Du Deinen Hund auf Bitten des Stewards hin in der Mitte des Quadrats Platz machen und gehst zu einem zwischen 20 und 25 Metern entfernten und markierten Punkt. Dort angekokmmen, bleibst Du stehen, drehst Dich zum Hund um und rufst ihn aber erst ab, wenn der Steward Dich darum bittet. Von Deinem Hund wird erwartet, dass er auf Dein Signal hin ohne zu zögern und in hohem Tempo sowie in gerader Linie zu Dir kommt.

Aus den generellen Regeln für die Apport- und Abrufübungen ist zu entnehmen, dass vom Hund erwartet wird, dass er sich nach dem Abruf vor Dich stellt, ohne Dich zu berühren. Wenn sich Dein Hund doch in die Grundposition neben Dir begibt, sich vor Dich setzt oder Dich leicht berührt, werden 1-2 Punkte abgezogen. Wenn er nicht ausreichend abbremsen konnte und daher mit Dir kollidiert, sind noch maximal 7 Punkte zu gewinnen.

8. Übung: Apport auf ebener Fläche

Hierbei gehst Du ohne Deinen im Sitz verharrenden Hund aus der Grundposition heraus zu einem ungefähr 5 Meter entfernten Punkt. Auf dem Weg dorthin legst Du irgendwo ein von Dir mitgebrachtes Apportel aus Holz mit maximal 450 Gramm oder Metall mit maximal 200 Gramm Gewicht ab. Wenn Du an dem Punkt angekommen bist, drehst Du Dich ohne Aufforderung durch den Steward zu Deinem Hund um. Nun wartest Du auf die Bitte des Stewarts, dem Hund das Signal zum Apport zu geben. Dieses Kommando musst Du ohne Handzeichen und nur mit einem mündlichen Signal an Deinen Hund geben. Dieser soll daraufhin auf geradem Weg zum Apportell laufen, es aufnehmen und zu Dir kommen. Wie beim Abrufen, gelten auch hier die Grundsätze, dass der Hund ohne Dich zu berühren vor Dir stehen soll. Er tut das, bis Du auf Steward-Anweisung hin ein Hörzeichen zum Loslassen gibst, damit der Hund Dir das Apportel in die Hand übergibt.

9. Übung: Distanzkontrolle

Nun musst Du auf Anweisung zunächst Deinen in Grundposition befindlichen Hund ablegen lassen. Nun begibst Du Dich ohne ihn zu einem zirka 5 Meter entfernten vorgegeben Punkt. Dort angekommen drehst Du Dich zu Deinem Hund und dem hinter ihm stehenden Steward um. Nun soll der Hund auf Dein sprachliches und, falls von Dir gewünscht, auch manuelles Kommando hin erst in die Sitz- und dann wieder in die Platzposition gebracht werden. Die Anweisung dazu erhältst Du vom Ringsteward, der mit dem Rücken zu Euch steht und die Anweisungen im drei Sekunden Takt ohne den Hund zu sehen mit Tafeln an Dich weitergibt. Zuletzt wirst Du gebeten, zu Deinem Hund zurückzukehren, wie immer auf seine rechte Seite, und ihn in die Grundstellung zu bringen.

10. Übung: Um einen zehn Meter entfernten Pylon schicken

Hierbei schickst Du Deinen Hund aus der Grundposition heraus um einen 10 Meter entfernten Pylonen.

11. Wertung: Gesamteindruck

Über den Gesamteindruck haben wir schon einiges geschrieben und auch auf die Gefahr, uns zu wiederholen, kommen wir hier nochmals darauf zurück.

Ausschlaggebend für eine hohe Wertung ist die Arbeitsfreude und der Wille, Kommandos schnell und freudig umzusetzen. Du als Hundeführer stehst aber auch unter Bewertung, sollst Du doch mit Deinem Hund ein gut und freudig zusammenarbeitendes Team bilden, das sich durch Präzision und Sportsgeist nicht nur während der Übungen, sondern vor allem auch in den Pausen zwischen diesen auszeichnet.

Besonders entwertend wirkt sich aus, wenn ein Hund sich im Ring löst, dort also einen Haufen oder ein Bächlein macht. In dem Fall werdet Ihr in der Beginner Klasse einen Gesamteindruck von 0 Punkten hinterlassen. Noch höchstens 5 Punkte könnt Ihr mitnehmen, wenn Dein Hund Dir zu irgendeinem Zeitpunkt im Ring wegläuft, ohne, dass Du das von ihm verlangt hättest, auch wenn er sich dann wieder abrufen lässt.

Die übrigen Leistungsklassen

Ähnlich sind die Übungen in den folgenden Klassen aufgebaut, werden aber strenger bewertet. Wir verzichten an dieser Stelle auf eine exakte Darstellung dieser Klassen, da wir Interessierten und Einsteigern einen Eindruck vermitteln wollen, kennen doch Obedience-Sportler der oberen Klassen die Regeln sicherlich besser als wir.

06

Obedience: Gesundheit & Fazit

Wichtige Gesundheitstipps für Obedience

  • Der Hund sollte vom Tierarzt gesundheitlich auf "Herz und Nieren" geprüft sein, bevor es mit dem Hundesport losgehen kann!
  • Achtsam auf kommunikative Signale des Hundes während der Sportübungen achten, um das situative Befinden und Wohlergehen im Auge zu haben.
  • Vorsicht vor physischer und mentaler Überlastung & Übertreibung beim Hundesport!
  • Kranke und verletzte Hunde sollten keinen Hundesport ausüben!
  • Pausen einplanen (auf angemessene Erholungsphasen und Entschleunigung achten)
  • Zwang hat im Hundesport nichts verloren!
  • Vorsicht bei hohen Temperaturen (Hitzegefahr)
  • Intensität und Schwierigkeitsgrad langsam steigern
  • Aufwärmprogramm (dynamische Übungen zur Vorbereitung auf die Belastungen) mit dem Hund beim Hundesport absolvieren
  • Auf ausreichende Wasserversorgung und etwaige Energiezufuhr während des Hundesports achten!
  • Der Hund muss körperlich voll entwickelt sein
  • Kein Hundesport mit trächtigen und säugenden Hündinnen!
  • Hat der Hund Übergewicht, ist die Belastung für den Bewegungsapparat und gesamten Organismus höher!
  • Gesundheit, Fitness und Vitalität beim Hund müssen für den Hundesport stimmen
  • Erhöhtes Risiko für Kreuzbandriss bei kastrierten Hunden, jüngeren Hunden und Hunden mit Übergewicht!
  • Regelmäßiger Check-up bei einem Physiotherapeuten
  • Cool Down nach dem Hundesport
  • Bei eingeschränkten (Behinderungen, Arthrose, HD, ED etc.) und älteren Hunden (Seniorhunden) auf angemessene Hundesportarten ausweichen (z.B. Crossdogging, Degility, ZOS)
  • Stets auf adäquates Equipment beim Hundesport achten, um die Verletzungsgefahr und physische Belastung auf den Hund zu minimieren

Gesundheitsrisiken

Da es sich bei Obedience um keine „Action“-Sportart handelt, sondern um eine größtenteils auf ruhige Präzision ausgelegte Sportart und der Sport sogar noch mit einem verhältnismäßig alten oder körperlich beeinträchtigten Hund betrieben werden kann, sind die Gesundheitsrisiken als sehr überschaubar anzusehen.

Einzig die Verwendung harter, metallischer Apportel könnten ein Risiko für die Hundezähne darstellen, vor allem in Kombination mit dem Sprung über eine Hürde, wie in Übung 8 der Klasse 3 verlangt.

Auch der Sprung über Hürden selber kann leichte Risiken bergen, die durch Aufwärmübungen vor der eigentlichen Prüfung und Training minimiert werden können.

Gegenüber diesen minimalen Risiken überwiegen aber bei weitem die Vorteile: Nichts ist für die Gesundheit eines Hundes riskanter, als mangelnder Gehorsam, weil er sich beispielsweise nicht abrufen lässt, während er eine von Autos befahrene Straße quert.

Wichtig ist außerdem, dass Du die Grenzen Deines Hundes respektierst und nicht versuchst, ihm über Zwangsmittel mehr Gehorsam und Akkuratesse einzubläuen, sondern verstehst, dass man nicht aus jedem Hund einen Klasse 3 Obediencer machen kann.

Daher denken wir, dass Du und Dein Hund lange Zeit Spaß aneinander haben könnt, wenn Ihr Euch mit Obedience beschäftigt.

Weitere Gesundheitstipps und Infos zu möglichen Sportverletzungen, Risiken und Symptomen findet ihr nun aus erster Hand von unserer dogondo-Tierärztin, Vanessa Lässig, in ihrer ergänzenden Lektüre.

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