Fährtenarbeit

Sport mit der Hundenase nach polizeilichen Wünschen

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Zuletzt aktualisiert am: 15.4.2024

Deutscher Schaeferhund an der orangenen Leine sucht mit der Nase am Boden das Feld ab.jpg

Das wichtigste in Kürze

  • Fährtenarbeit spricht die feine Nase und den Finderwillen des Hundes an.
  • Sie ist dadurch eine zu 100 % artgerechte Auslastung für den Hund. 
  • Fährtenarbeit verlangt ein hohes Maß an Konzentration und fordert den Hund daher vor allem geistig.
  • Fährtenarbeit kann von Hunden aller Größen ausgeführt werden. 
  • Wenn sie über eine feine Nase verfügen, sind neben Rassehunden auch Hybridhunde und Mischlinge willkommen.
  • Bei der Fährtenarbeit werden durch Bodenverletzungen freigesetzte Duftstoffe (z. B. Kleinstlebewesen und Pflanzen) vom Hund wahrgenommen.
  • Fährtenarbeit ist auch eine Disziplin des Vielseitigkeitssports für Gebrauchshunde.

Der Begriff „Fährtenarbeit“ steht als eine besondere Ausprägung der Nasenarbeit für eine Disziplin im deutschstämmigen Schutz- oder Gebrauchshundesport, der auch schon Diensthundesport hieß und heute Vielseitigkeitssport für Gebrauchshunde heißt. Dieser geht samt seinen Teildisziplinen auf die zu trainierenden Anforderungen der Polizei an Hunde zurück.

Die Fährten- oder Nasenarbeit war zur Verfolgung flüchtiger Personen und zum Auffinden verlorener, als Beweismaterial dienender Gegenstände wichtig. Entsprechend wird von den Hunden verlangt, die Fährte exakt zu arbeiten und den Hundeführer auf auf dem Weg verlorene Gegenstände durch "verwiesen" hinzuweisen. Hierin liegt der Unterschied zum Mantrailing, aber eine Ähnlichkeit zur Arbeit auf jagdlichen Fährten: Hier sollen Hunde wie BGS oder Hannoveraner Schweißhundes auf der Fährte oder Schweißfährte eines kranken, dem Jagdrecht unterliegenden Wildtiers Gewebestücke und "Schweiß" genanntes Blut verweisen.

Genau wie die heute gültige IGP, sah schon die ehemalige Prüfungsordnung IPO vor, dass die Fährtenarbeit sowohl neben der Unterordnung und dem Schutzdienst als eine von drei Teildisziplinen, als auch als Einzeldisziplin mit höheren Anforderungen an die Arbeit des Hundes geprüft werden kann.

Geeignete Rassen für Fährtenarbeit

( Um die Rassebeschreibung der ausgewählten Rasse lesen zu können, bitte auf das Bild klicken! )

Wichtige Gesundheitstipps für Fährtenarbeit

  • Der Hund sollte vom Tierarzt gesundheitlich auf "Herz und Nieren" geprüft sein, bevor es mit dem Hundesport losgehen kann!
  • Achtsam auf kommunikative Signale des Hundes während der Sportübungen achten, um das situative Befinden und Wohlergehen im Auge zu haben.
  • Vorsicht vor physischer und mentaler Überlastung & Übertreibung beim Hundesport!
  • Kranke und verletzte Hunde sollten keinen Hundesport ausüben!
  • Pausen einplanen (auf angemessene Erholungsphasen und Entschleunigung achten)
  • Zwang hat im Hundesport nichts verloren!
  • Vorsicht bei hohen Temperaturen (Hitzegefahr)
  • Intensität und Schwierigkeitsgrad langsam steigern
  • Aufwärmprogramm (dynamische Übungen zur Vorbereitung auf die Belastungen) mit dem Hund beim Hundesport absolvieren
  • Auf ausreichende Wasserversorgung und etwaige Energiezufuhr während des Hundesports achten!
  • Der Hund muss körperlich voll entwickelt sein
  • Kein Hundesport mit trächtigen und säugenden Hündinnen!
  • Hat der Hund Übergewicht, ist die Belastung für den Bewegungsapparat und gesamten Organismus höher!
  • Gesundheit, Fitness und Vitalität beim Hund müssen für den Hundesport stimmen
  • Erhöhtes Risiko für Kreuzbandriss bei kastrierten Hunden, jüngeren Hunden und Hunden mit Übergewicht!
  • Regelmäßiger Check-up bei einem Physiotherapeuten
  • Cool Down nach dem Hundesport
  • Bei eingeschränkten (Behinderungen, Arthrose, HD, ED etc.) und älteren Hunden (Seniorhunden) auf angemessene Hundesportarten ausweichen (z.B. Crossdogging, Degility, ZOS)
  • Stets auf adäquates Equipment beim Hundesport achten, um die Verletzungsgefahr und physische Belastung auf den Hund zu minimieren

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