Ulf Weber

ich freue mich sehr, dass Du, liebe Besucherin, lieber Besucher, für Hunde brennst und dogondo.de als Anlaufstelle zum Thema Hund im Netz gefunden hast.

Wenn Du Dich fragst, was mich motivierte, dogondo.de mitzugründen, liegt die Antwort sicherlich in meiner Erfahrung als Halter zweier geliebter Beagle, deren Charakter und damit auch die Anforderungen an mich als Halter unterschiedlicher kaum hätten sein können. Hier spreche ich nicht nur von erzieherischen Herausforderungen, die mich bei vielen erfahreneren Hundeführern und -trainern haben Rat suchen lassen. Es ging auch darum, weitere medizinische Notfälle zu vermeiden. Meine Motivation ist, Dir und Deinem Vierbeiner über dogondo.de eine Hilfe und schnellere Wege zu passenden Antworten auf Eure individuellen Herausforderungen zu bieten.

Hier ein kurzer Abriss meiner Erfahrungen mit den Beagle Inkarnationen von Ghandi und Churchill:

Der nicht mehr unter uns weilende Sam folgte mir als Welpe selbst im kleinsten Garten auf Schritt und Tritt, wenn ich eine klitzekleine 8 lief. Im weiteren Leben ging er jedem Ärger, z. B. mit anderen Hunden, buchstäblich aus dem Weg. Generell war er Menschen und anderen Hunden gegenüber ein extrem liebenswerter, lustiger und von seiner Familie über alles geliebter Hund. Die größte erzieherische Herausforderung lag in seiner Verfressenheit, gepaart mit Beagle-typischer Zielstrebigkeit: Er verfolgte jeden Weg zu allen Arten von Futter mit schier unglaublicher „krimineller Energie“ verbunden mit stoischer Geduld, sodass er auch nach dem x-ten „Nein“ doch wieder klamm heimlich im Schleichgang einen 20. Versuch unternehmen konnte, sich dem Ziel seiner Begierde unbemerkt anzunähern. Das zahlte sich am Ende oft für ihn aus, während ich manchmal zur Kasse gebeten wurde und ob meiner offenbar nicht ausreichend konsequenten Erziehung häufig am liebsten im Erdboden versunken wäre: Braten auf dem Küchentisch, kurz auf dem Esstisch allein gelassene Butterbrote, die Näpfe der Nachbarshunde, Buffets in Wandergaststuben – nichts war vor seinen Beutezügen sicher. Konnte man mit den Peinlichkeiten und den „Futterkosten“ leben, blieben eigentlich kaum erzieherische Aufgaben bei diesem harmlos-sympathischen Dieb.

In der Annahme zu wissen, worauf ich mich einlasse, nämlich auf einen liebenswert-harmlosen Zeitgenossen, der aber auch für peinliche Situationen und hohe „Futterkosten“ sorgen kann, wurde der zweite Beagle von derselben Züchterin in der Familie aufgenommen und in Max umbenannt. Schon am ersten Tag ließ er für kundige Augen (die wir nicht hatten) erkennen, dass er von ganz anderem Schrot und Korn ist als Sam: Kaum wurde er aus der Transportbox auf eine große, zum Glück eingezäunte Gartenwiese gesetzt, machte er sich allein auf eine Entdeckungsreise in die entlegenste Ecke des Gartens. Als dreimonatiger Schisser begann er klarzumachen, dass er im Wesentlichen nur seine Liebe zu allen Menschen, das Äußere und die Zielstrebigkeit mit Sam teilt. Allerdings verfolgt Max komplett andere Ziele als Sam. „Futter“ war für Max nur interessant, wenn es ihm gereicht wird, oder es noch vor ihm wegläuft: Jeden Tag schaffte er es mit seiner Zielstrebigkeit, irgendwo unseren Gartenzaun zu überwinden um im nahen Wald kleine aber unkontrollierte „Stöber- und Drückjagden“ zu veranstalten, während ich jeden Tag neue Ideen umsetzte, den Garten ausbruchsicher zu machen.

Mit sechs Monaten zeigte sich außerdem, dass Max keinesfalls anderen Rüden gegenüber klein beigeben würde – Nein, Max geht keiner Auseinandersetzung aus dem Weg sondern beißt ohne großes Vorgeplänkel zu.

Wir waren also mit einem größtenteils liebenswerten Beagle konfrontiert, der bei jeder Gelegenheit ausbüxte um zu wildern und sich häufig mit anderen Rüden zoffte, sodass die Hundehaftpflichtversicherung Tierarztrechnungen übernehmen musste. Da die eigene Freiheit dort aufhört, wo sie die der Anderen beschneidet und beides keine Kavaliersdelikte sind, musste ich Lösungen finden: Ich machte den Jagdschein, damit Max seinen Jagdtrieb sinnvoll, kontrolliert und folglich legal ausleben kann.

Teurer war guter Rat bezogen auf Max´ Beißverhalten. Gegen das Aggressionsproblem habe ich mit erfahreneren Hundehaltern angekämpft. Teilweise und aus Unwissenheit mit „harter Hand“. Und genau das war einer von mehreren Fehlern, die mir erst durch die intensive Zusammenarbeit mit einem guten Hundetrainer bewusstwurden und die dadurch abgestellt werden konnten.

Heute kommen wir beide super parat: Max hört recht gut und ich setze diesen Umstand beim Routenmanagement ein, indem ich entgegenkommende Rüden von ihm fernhalte. Mittlerweile entfernt er sich nicht mehr täglich unerlaubt, sondern nur noch ein oder zweimal im Jahr. Auf der Jagd unterstützt er mich mit viel Jagdpassion gepaart mit Sachverstand: Spurlaut auf bei der Drückjagd, leise zitternd auf dem Ansitz, fährtentreu auf der Schweißfährte und totverbellend am Stück.