Waidlaut vom Hund
Was ist ein Waidlaut/Weidlaut und was macht ein waidlauter/weidlauter Hund?
Von:
Ulf Weber
Zuletzt aktualisiert am: 5.11.2024
- Baulaut
- Weidlaut
Waidlaut (süddeutsche Scheibweise) oder weidlaut (norddeutsch) ist ein Jagdhund, wenn er schon zu bellen beginnt, ohne ein Wildtier wahrzunehmen. Bei unter der Erde in Bauen jagenden Erdhunden wird dann von „baulaut“ gesprochen.
Jagdhunde, die auf Grund der ihrer Arbeit bei der Jagd vorausgehenden Routine bereits in eine derartige Aufregung versetzt werden, dass sie bellen, ohne dass sie den Geruch eines Wildtieres gewittert oder eines erblickt haben, bezeichnet man als „waidlaut“, sofern es sich um eine Jagd auf der Erdoberfläche handelt.
Waidlaute Hunde sind unter Jägern unerwünscht, denn solche Hunde zeigen mit ihrem Geläut Wild an, das nicht vorhanden ist. So können sie während einer Treib- oder Drückjagd die Aufmerksamkeit anderer Hunde und der Jägerschaft, die den Weidlaut mit einem Spur- oder Fährtenlaut verwechseln, von tatsächlich vorhandenem Wild ablenken. Der Weidlaut oder Waidlaut gehört als Geläut zum Lautäußerungsverhalten, kann allerdings "lügenhafte" oder Fehlkommunikation angesehen werden.
Weil der Waidlaut bei einigen Hunden eine angeborene Anlage ist und von kaum wahrnehmbaren Schlüsselreizen ausgelöst wird, kann über die Instinkttheorie erklärt werden. Die Tatsache, dass es sich beim Waidlaut um angeborene Anlagen handelt, erklärt, warum waidlaute Hunde nicht zur Zucht von jagdlich brauchbaren Hunden geegnet sind.
Waidlaut und weidlaut meint dasselbe Verhalten eines Hundes. Die unteschiedlichen Schreibweisen ergeben sich aus regionalen Gewohnheiten: Während im Norden Deutschlands eher die Schweibweise "Weidlaut" anzutreffen ist, wird im Süden eher "Waidlaut" geschrieben.
Verhält sich ein für die Baujagd auf Dachs, Fuchs oder Kaninchen geeigneter Erdhund wie ein Dackel oder diverse Terrier entsprechend, bezeichnet die Jägerschaft diesen Hund als „baulaut“.
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