Schlüsselreiz für Hunde

Schlüsselreiz ist ein Begriff aus der Instinkttheorie und bezeichnet einen Reiz, der über einen geprägten angeborenen Mechanismus ein instinktives Verhalten auslöst.

Konrad Lorenz beschäftigte sich mit im Inneren der Lebewesen ablaufenden Vorgängen. Lorenz entwickelte die Instinkttheorie, die Verhalten als angeboren und artspezifisch erklärt. Diese Theorie geht davon aus, dass jedes Lebewesen über einen angeborenen Auslösemechanismus verfügt, den man sich als Reizfilter vorstellen kann. Seine Funktion liegt darin, aus der Summe gleichzeitig auftretender Reize denjenigen herauszufiltern, der ein Verhalten auslöst. Dieser Reiz wird als Schlüsselreiz bezeichnet.

Für Hundemenschen stellt die Instinkttheorie nur eine sehr begrenzte und ausschließlich rhetorische Hilfe zur Verfügung: Über sie kann zwar gerechtfertigt werden, dass ein Hund nicht erzogen ist, da er auf einen Schlüsselreiz mit instinktivem Verhalten reagiert und dass hiergegen nicht anerzogen werden kann. Unter diesen Umständen muss der verantwortungsbewusste Hundemensch seinen Hund allerdings so managen, dass er an der Ausübung des instinktiven Verhaltens gehindert wird. Dies kann beispielsweise erfolgen, indem der Hund an der Leine geführt wird.

Soll der Hund eine größere Freiheit genießen, muss der Hundemensch ihn erziehen und mit ihm trainieren. Hierzu bietet ihm die Instinkttheorie keine Ansätze, die operante Konditionierung als Fundament vieler moderner Trainingsmethoden, die auch Programme enthalten, die ein Verhalten auch unter schwereren Ablenkungen abrufbar machen, hingegen schon.

Das Modell der Instinkttheorie gilt heute als wissenschaftlich überholt.