Windhunderennen

Der Windhundesport auf festen Windhunderennbahnen

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Zuletzt aktualisiert am: 13.9.2023

Windhunderennen mit zwei Hunden mit Startnummer im direkten Duell auf der Sandbahn.jpg

Das wichtigste in Kürze

  • Klassische Windhunderennen sind, neben Coursing, eine von zwei Windhundesportarten.
  • Windhunderennen finden auf festen Rennstrecken in Stadien statt.
  • Windhunde sind „Sichtjäger“, d. h. sie hetzen fliehende Beutetiere, wenn sie diese sehen.
  • Windhunderennen sprechen den Jagdinstinkt der Windhunde an, indem eine Hasenattrappe vor ihnen hergezogen, der sie in Höchstgeschwindigkeit hinterherjagen.
  • Windhunderennen sind daher eine sehr artgerechte Auslastung für Windhunde.
  • Windhunde sollten vor Ausübung des Hundesports durch einen Tierarzt auf ihre körperliche Gesundheit und Eignung getestet werden.
  • Vor jedem Rennen sollte der Windhund gut aufgewärmt werden, um Verletzungen zu vermeiden.

Das Windhunderennen ist neben Coursing eine von zwei Windhundesportarten, die in Deutschland von den Vereinen des „dwzrv – Deutscher Windhundzucht- und Rennverband e. V.“, einem Tochterverband des VDH nach den Regeln der FCI angeboten werden.

Die im Englischen auch als „Sighthound“ bezeichneten Windhunde sind, wie es der englische Begriff sagt, Sichtjäger. Das heißt, dass sie, anders als die meisten Jagdhunde, ihre Beute nicht langsam und in einigem Abstand ausdauernd verfolgen, indem sie ihren Geruchssinn nutzen und der Fährte folgen. Stattdessen jagen Hunde der Windhunderassen auf Sicht. Das heißt, sie verfolgen und hetzen ihre Beute in Sichtweite, was enorme Beschleunigung und Laufgeschwindigkeiten voraussetzt. Diese Fähigkeit wurde vom Menschen gezielt zu Jagdzwecken züchterisch gefördert.

Die Hatz auf gesunde Tiere ist aus tierschutzrechtlichen Gründen heutzutage in vielen Ländern so, auch in Deutschland, selbst im Rahmen der Jagdausübung verboten. Um die ursprünglich extra zu diesem jagdlichen Zweck gezüchteten Windhunde artgerecht auszulasten, werden Windhunderennen angeboten.

Um die Hatz für die Hunde nachzuahmen, wird bei Windhunderennen eine aus Fell und/oder Plastikstreifen bestehende Hasenattrappe über eine ovale, auf dem europäischen Festland in der Regel 480 Meter lange Rennstrecke geschleppt. Dazu wird die Hasenattrappe an einem Seil befestigt, das durch eine „Seilwinde“ eingezogen.

Bei Windhunderennen können nach den Regeln des FCI und ihrem deutschen Tochterverband VDH nur Hunde der 13 Windhunderassen der FCI Rassengruppe 10 an den Start gehen. Das sind Afghane, Azawakh, Barsoi, Polnischer Windhund, Schottischer Hirschhund, Spanische Windhund, Greyhound, Irischer Wolfshund, Ungarische Windhund, Saluki, Sloughi, Whippet und das Italienische Windspiel. Hinzu kommen noch folgende vier Rassen aus der Gruppe 5 „Spitze und Hunde vom Urtyp“: Cirneco dell’Etna, PharaonenhundKanarischer Podenco,  Ibiza-Podenco.

Die während eines Windhunderennens zurückzulegende Strecke liegt für kleine Rassen wie Whippet, Cirneco dellÉtna und Italienisches Windspiel zwischen 250 und 500 Meter und für großen Rassen wie die Afghanen zwischen 250 bis 900 Meter.

Um in Deutschland an Windhunderennen nach VDH bzw. FCI-Regeln teilnehmen zu können, müssen Windhunde ein Mindestalter aufweisen, das für kleinere Rassen bei 15 und größere bei 18 Monaten liegt. An ersten Trainingsläufen dürfen sie jeweils drei Monate vorher teilnehmen. Spätestens, wenn das achte Lebensjahr vollendet ist, darf ein Windhund nicht mehr an Windhundrennen teilnehmen.

Geeignete Rassen für Windhunderennen

( Um die Rassebeschreibung der ausgewählten Rasse lesen zu können, bitte auf das Bild klicken! )

Wichtige Gesundheitstipps für Windhunderennen

  • Der Hund sollte vom Tierarzt gesundheitlich auf "Herz und Nieren" geprüft sein, bevor es mit dem Hundesport losgehen kann!
  • Achtsam auf kommunikative Signale des Hundes während der Sportübungen achten, um das situative Befinden und Wohlergehen im Auge zu haben.
  • Vorsicht vor physischer und mentaler Überlastung & Übertreibung beim Hundesport!
  • Kranke und verletzte Hunde sollten keinen Hundesport ausüben!
  • Pausen einplanen (auf angemessene Erholungsphasen und Entschleunigung achten)
  • Zwang hat im Hundesport nichts verloren!
  • Vorsicht bei hohen Temperaturen (Hitzegefahr)
  • Intensität und Schwierigkeitsgrad langsam steigern
  • Aufwärmprogramm (dynamische Übungen zur Vorbereitung auf die Belastungen) mit dem Hund beim Hundesport absolvieren
  • Auf ausreichende Wasserversorgung und etwaige Energiezufuhr während des Hundesports achten!
  • Der Hund muss körperlich voll entwickelt sein
  • Kein Hundesport mit trächtigen und säugenden Hündinnen!
  • Hat der Hund Übergewicht, ist die Belastung für den Bewegungsapparat und gesamten Organismus höher!
  • Gesundheit, Fitness und Vitalität beim Hund müssen für den Hundesport stimmen
  • Erhöhtes Risiko für Kreuzbandriss bei kastrierten Hunden, jüngeren Hunden und Hunden mit Übergewicht!
  • Regelmäßiger Check-up bei einem Physiotherapeuten
  • Cool Down nach dem Hundesport
  • Bei eingeschränkten (Behinderungen, Arthrose, HD, ED etc.) und älteren Hunden (Seniorhunden) auf angemessene Hundesportarten ausweichen (z.B. Crossdogging, Degility, ZOS)
  • Stets auf adäquates Equipment beim Hundesport achten, um die Verletzungsgefahr und physische Belastung auf den Hund zu minimieren

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