Windhunderennen
Der Windhundesport auf festen Windhunderennbahnen
Von:
Ulf Weber
Zuletzt aktualisiert am: 19.9.2024
Das Wichtigste in Kürze
- Klassische Windhunderennen sind, neben Coursing, eine von zwei Windhundesportarten.
- Windhunderennen finden auf festen Rennstrecken in Stadien statt.
- Windhunde sind „Sichtjäger“, d. h. sie hetzen fliehende Beutetiere, wenn sie diese sehen.
- Windhunderennen sprechen den Jagdinstinkt der Windhunde an, indem eine Hasenattrappe vor ihnen hergezogen, der sie in Höchstgeschwindigkeit hinterherjagen.
- Windhunderennen sind daher eine sehr artgerechte Auslastung für Windhunde.
- Windhunde sollten vor Ausübung des Hundesports durch einen Tierarzt auf ihre körperliche Gesundheit und Eignung getestet werden.
- Vor jedem Rennen sollte der Windhund gut aufgewärmt werden, um Verletzungen zu vermeiden.
Was ist ein Windhunderennen?
Das Windhunderennen ist neben Coursing eine von zwei Windhundesportarten, die in Deutschland von den Vereinen des „dwzrv – Deutscher Windhundzucht- und Rennverband e. V.“, einem Tochterverband des VDH nach den Regeln der FCI angeboten werden.
Warum sind Windhunderennen empfehlenswert für Windhunde-Besitzer?
Die im Englischen auch als „Sighthound“ bezeichneten Windhunde sind, wie es der englische Begriff sagt, Sichtjäger. Die meisten anderen Jagdhunde sind Nasenjäger. Anders als diese verwenden Windhunde auf der Jagd nicht ihre Nase, um die Beute langsam und über lange Strecken zu verfolgen. Stattdessen jagen Hunde der Windhunderassen auf Sicht. Das heißt, sie verfolgen und hetzen ihre Beute in Sichtweite. Das setzt enorme Beschleunigung und Laufgeschwindigkeiten voraus. Diese Fähigkeit wurde vom Menschen gezielt zu Jagdzwecken züchterisch gefördert.
Die Hatz auf gesunde Tiere ist aus tierschutzrechtlichen Gründen heutzutage in vielen Ländern verboten. In Deutschland gilt das Verbot selbst im Rahmen der Jagdausübung. Um die ursprünglich extra zu diesem jagdlichen Zweck gezüchteten Windhunde artgerecht auszulasten, werden Windhunderennen angeboten.
Wie funktionieren Windhunderennen?
Bei Windhunderennen wird die Hatz auf Beutetiere für die Windhunde nachgeahmt. Dazu wird eine Hasenattrappe aus Fell und/oder Plastikstreifen über die Rennstrecke geschleppt. Dazu wird die Hasenattrappe an einem Seil befestigt, das durch eine Mechanik schnell bewegt wird. Auf dem europäischen Festland ist die Rennstrecke in der Regel 480 Meter lang.
Die während eines Windhunderennens zurückzulegende Strecke hängt von der Größe der Windhunderasse ab. Sie liegt für kleine Rassen wie den Whippet zwischen 250 und 500 Meter. Große Rassen wie die Afghanen rennen zwischen 250 und 900 Meter.
Wo finden Windhunderennen statt?
Windhunderennen finden auf speziellen Windhunderennbahnen statt. Darin liegt der Hauptunterschied zum Coursing, das auf Wiesen in der Natur veranstaltet werden kann.
In Deutschland halten folgende Vereine Windhunderennbahnen vor:
- BaWü Windhundrennclub Bodenseekreis e. V.
- BaWü Windhundrennverein Breisgau-Schwarzwald e. V.
- BaWü Windhundrennverein Kurpfalz e. V.
- BaWü Windhund-Rennverein Staufen e. V.
- Bayern Windhund-Rennverein Bayern e. V.
- Bayern Verein der Windhundfreunde Mertingen e. V.
- Berlin Windhundsportverein Berlin-Brandenburg e. V.
- Hamburg Norddeutscher Windhund-Rennverein e. V.
- Hessen Windhund-Rennverein Untertaunus-Hünstetten e. V.
- Hessen Club für Windhundrennen Frankfurt am Main e. V.
- Niedersachsen Windhund-Renn- & Sport Club Niedersachsen e. V.
- Niedersachsen Osnabrücker Windhundrennverein e. V.
- Niedersachsen Windhundrennverein Hannover e. V.
- NRW Windhund-Rennverein Münster e. V.
- RLP Windhund-Renn- u Coursing-Verein Saar-Pfalz e. V.
- Sachsen Windhund-Club Eilenburg e. V.
- Sachsen-Anhalt Windhund-Rennverein Greppin e. V.
- Schleswig-Holstein Hoisdorfer Windhundrennclub e. V.
- Thüringen Thüringer Windhundclub e. V.
Welche Hunde können an Windhunderennen teilnehmen?
Die Regeln für Windhunderennen legt die FCI und ihr deutscher Tochterverband VDH fest. Gemäß diesen Regeln dürfen nur Hunde der 13 Windhunderassen der FCI Rassengruppe 10 an den Start gehen. Das sind
- Afghane
- Azawakh
- Barsoi
- Polnischer Windhund
- Schottischer Hirschhund
- Spanische Windhund
- Greyhound
- Irischer Wolfshund
- Ungarische Windhund
- Saluki
- Sloughi
- Whippet
- und das Italienische Windspiel.
Hinzu kommen noch folgende vier Rassen aus der Gruppe 5 „Spitze und Hunde vom Urtyp“:
Welche Teilnahmevoraussetzungen bestehen für Hunderennen?
Es dürfen an offiziellen Rennen nur Hunde der im vorangehenden Absatz genannten Rassen teilnehmen.
Außerdem müssen die Hunde am Renntag aus gesundheitlicher Sicht fit genug sein, um an einem Rennen teilnehmen zu können. Nicht nur Verletzungen und Erkrankungen sind Gründe für einen Ausschluss. Denn bei weiblichen Hunden sind das auch Trächtigkeit und junge Mutterschaft.
Für den eindeutigen Nachweis eines ausreichenden Impfschutzes und einer Hundehaftpflicht ist auch die Identifizierbarkeit des Tieres durch Tätowierung oder Chip notwendig.
Um in Deutschland an Windhunderennen nach VDH bzw. FCI-Regeln teilnehmen zu können, müssen Windhunde ein Mindestalter aufweisen. Das liegt für kleinere Rassen bei 15 und größere bei 18 Monaten. An ersten Trainingsläufen dürfen sie jeweils drei Monate vorher teilnehmen. Ein Windhund darf nicht mehr an Hunderennen teilnehmen, wenn das achte Lebensjahr vollendet ist.
Wie können gesundheitliche Risiken beim Hunderennen gesenkt werden?
Bei Hunderennen können Windhunde sich aus unterschiedlichen Gründen verletzen und Herz-Kreislauf-Probleme zuziehen. Diese Risiken und ihre Gründe sollten jedem Windhundführer bekannt sein. Nur dann kann er Maßnahmen zur Senkung dieser Risiken treffen.
Der Tierarzt Stephan Teichmann hat hierzu hervorragende Informationen veröffentlicht, die allerdings auf Coursing zugeschnitten sind. Einige davon lassen sich aber problemlos auf die Rennbahn übertragen.
Das Verletzungsrisiko auf einer gepflegten Hunderennbahn ist eher niedrig. Wichtig ist, dass der Bahnbelag eben und griffig ist. Dazu müssen bei Grasbahnen die üblichen Pflegemaßnahmen für Wiesen ergriffen werden. Das Gras sollte auf maximal 10 Zentimeter Länge gemäht sein und Unebenheiten sollten mit geeignetem Gerät eingeebnet werden. Bei Sandbahnen entfällt das Mähen. Eben sollten die Bahnen immer sein, damit Verletzungen der Bänder und Gelenke sowie Knochenbrüche verhindert werden.
Immer ist darauf zu achten, dass die Bahnen frei von scharfkantigen oder sonstigen Fremdkörpern aus Glas, Stein, Kunststoff oder sonstigen Materialien sind. Das verhindert Schnitt- und Hautverletzungen an den Pfoten.
Das Renngelände sollte eingefriedet sein. Das schützt einerseits die Natur vor den Windhunden. Eine Einfriedung verhindert aber auch das unerwünschte Eindringen von Passanten, fremden Hunden und Tieren. Innerhalb des Vereinsgeländes kann eine Begrenzung der Rennbahn sinnvoll sein. Beide müssen so gestaltet werden, dass keine Verletzungsgefahr für die Hunde von ihnen ausgeht. Sie sollten also nachgiebig und „weich“ sein. Sollte hierzu ein Maschengewebe verwendet werden, sollten die Maschen so eng sein, dass die Hundepfoten sich nicht in ihnen verfangen können.
Den größten Einfluss auf die Hundegesundheit haben sicher alle Maßnahmen, die am Hund selbst ergriffen werden. So sollten Windhunde in regelmäßigen Abständen von einem Tierarzt auf ihre Eignung für Hunderennen hin überprüft werden. Neben dem Skelett mit Knochen und Gelenken spielen auch Muskeln und Sehnen eine Rolle. Zur Versorgung dieser mit Sauerstoff und Nährstoffen ist das Herz-Kreislaufsystem wesentlich und bedarf daher ebenfalls der Untersuchung.
Positiv beeinflussen können regelmäßige Konditionstrainings beide Faktoren. Solche können joggend oder fahrradfahrend durchgeführt werden.
Dazu kommen von der Wetterlage abhängige Maßnahmen vor und nach den Trainingsläufen und Wettkampfrennen.
Gesundheitliche Maßnahmen vor dem Hunde-Rennen
Du solltest Deinem Windhund fünf Stunden vor einem Hunderennen nur noch die Hälfte der üblichen Futtermenge geben. Auch sollte er zwei bis drei Stunden vor dem Lauf kein Wasser mehr aufnehmen. Das beugt nicht nur einer Magendrehung vor.
Um den Bewegungsapparat auf Rennen vorzubereiten, sollte der Hund vorher aufgewärmt und die Muskulatur gelockert werden. Zum Aufwärmen bewegt Ihr Euch ca. 15 Minuten. In dieser Zeit kann Dein Hund bei Bedarf Urin und Kot absetzen. Ihr beginnt in langsamen Schritt-Tempo und steigert Euch bis zum Trab.
Die Muskulatur des Hundes lockerst Du durch Rollen der Muskulatur sowie durch Knet- und Klopfmassagen. Das ist im Hundenacken, im Rücken-Schulter-Bereich sowie an Beinen und Pfoten zu tun.
Gesundheitliche Maßnahmen nach dem Hunde-Rennen
Nach einem Rennen benötigen die Hunde eine 15-minütige „Cool-down“-Phase. In dieser Phase gehst Du wieder mit dem Hund und senkst die Laufgeschwindigkeit ab. Auch jetzt sollte Dein Hund wieder auch die Möglichkeit bekommen, sein großes und kleines Geschäft zu verrichten. Wichtig für Deinen Hund ist jetzt auch ausreichend Wasser. Lass ihn trinken, bis er von selbst aufhört.
Um Verhärtungen der Muskulatur und „Erkältungen“ vorzubeugen, solltest Du Deinem Windhund an kühlen Tagen einen Windhundemantel anziehen.
Ganz anders ist an warmen Renn- und Trainingstagen zu verfahren. Denn an solchen Tagen kann Überhitzung bis hin zum Hitzschlag ein Risiko darstellen. Dann solltest Du Deinem Hund Schatten und viel, viel Trinkwasser gönnen. Achte auf Anzeichen für Überhitzung. Dazu gehören sehr starkes Hecheln mit gestrecktem Hals, eine tiefrote Zunge und glasige Augen. In dem Fall solltest Du ihn mit feuchten Handtüchern umwickeln, um ihn behutsam abzukühlen. Außerdem solltest Du Deinen Hund schnell von einem Tierarzt untersuchen lassen. Ein solcher ist bei offiziellen Rennen lt. Reglement zwingend anwesend.
Wenn Dein Hund Gleichgewichtsstörungen und taumelnde Bewegungen zeigt, apathisch wirkt und schnell, aber flach atmet, hat er wahrscheinlich einen Hitzschlag. Da es sich handelt jetzt um einen medizinischen Notfall handelt, ist Eile geboten.
Wie sieht das Training für Hunderennen aus?
Wie jeder Hundesport werden auch Hunderennen nach festen Regeln betrieben. Daher muss ein Hund mehr können, als wild hinter dem Hasen-Dummy herzujagen. Vielmehr müssen Windhunde und zum Rennhund ausgebildet werden.
Manfred Müller vom Deutschen Windhund Zucht- und Rennverein (DWZRV) machte hierzu eine Feststellung. Nämlich, dass Windhunde im Normalfall über alle für das Hunderennen notwendigen Eigenschaften verfügen. Aber die Hunde unterscheiden echte, überlebenswichtige Jagd vom spielerischen Rennsport.
Um an offiziellen Hunderennen teilnehmen zu können, sollte das Training
- guten Grundgehorsam
- ein verträgliches Sozialverhalten gegenüber anderen Hunden
- Spaß am Jagen
- eine gute Gesundheit sowie körperlicher Fitness
- die Gewöhnung an einen Maulkorb und die Renndecke
aufbauen und fördern.
Der Grundgehorsam und ein verträgliches Verhalten gegenüber anderen Hunden ist für den geordneten Ablauf des Trainings auf der Rennbahn unerlässlich. Beides kann prima in den Alltag integriert und gefördert werden. Denn der Grundgehorsam wird schließlich auch für einen reibungslosen Tagesablauf benötigt. Er muss daher für und in alltäglichen Situationen geübt werden. Dasselbe gilt für Hundebegegnungen. In kontrollierten Begegnungen lernt der Hund, dass andere Hunde lieb und nett sein können.
Einem derartigen „Sozialisierungstraining“ sind vor allem langhaarige Windhunde zu unterziehen.
Langhaarige Windhunden sind als Alleinjäger nicht ohne weiteres bereit, neben anderen Hunden zu laufen.
Generell sollten für alle Trainings- und Erziehungsmaßnahmen moderne Trainingsmethoden verwendet werden. Diese basieren häufig auf positiver Verstärkung. Denn diese fördert den Spaß am Training und damit auch die Lerngeschwindigkeit des Hundes. Damit der Hund nicht überfordert wird, müssen die Trainingseinheiten kurz bleiben. Wenn der Hund nachlassende Konzentrationsfähigkeit zeigt, spätestens nach 5 Minuten, sollte eine Trainingseinheit enden.
Das eigentliche Renn-Training für den Hund muss spannend und spielerisch gestaltet sein. Das fördert den Spaß am Jagen und damit den Rennsport insgesamt. Es muss immer ein als selten und spannend empfundenes Spiel bleiben. Schon Welpen können mit ersten kleinen Hatz-Spielen für Hunderennen begeistert werden. Hierzu kann ein Hasenfell oder Ähnliches an eine Schnur oder Reizangel gebunden und vor dem Welpen weggezogen werden. So wird sowohl seinen Hetztrieb als auch seinen Spieltrieb angeregt. Wichtig ist auch hier, dass die Spiel- oder Trainingseinheit zeitlich kurzgehalten und für den Hund mit einem Erfolg enden. So darf der Hund durchaus die Attrappe fangen. Feiere und lobe Deinen Hund dann lautstark. Belohne ihn vielleicht sogar mit ein paar Streicheleinheiten oder Leckerchen.
Zwei Bedingungen müssen erfüllt sein, um erste Ausflüge zur Hunderennbahn unternehmen zu können. Der Hund muss den Hasen-Dummy als zu hetzende Ersatzbeute anerkannt haben und mindestens 6 Monate alt sein. Ziel ist dieser Exkursionen ist, dass er das Renngelände positiv verknüpft. Denn hier soll sich der Hund nicht nur wohl und sicher fühlen. Vielmehr soll er Vorfreude und Spaß am Hunderennen entwickeln. Dennoch muss klar sein, dass er außerhalb eines (Trainings)rennens an der Leine zu führen ist. Bei diesen Aufenthalten kann der Junghund für kurze, aber spannende Zeit seine älteren Artgenossen beim Rennen beobachten und an deren Modell lernen.
Ebenfalls die ersten Rennerfahrungen auf der Bahn sollen dem Hund ein Erfolgserlebnis und somit Spaß bescheren. Beides stellt sich am ehesten dann ein, wenn der Hund nicht überfordert wird, sondern den Hasen fängt. Später soll der Hund aber auf jeden Fall der Attrappe bis hinter die Ziellinie folgen. Daher soll er den Hasen schon beim ersten Lauf nicht schon vor der Ziellinie fassen. Aus diesem Grund werden die ersten Läufe nicht über die volle Distanz ausgeführt. Sondern der Hund wird aus der Hand auf die Hatz über eine kurze Teilstrecke vor dem Ziel entlassen. Um die Erfolgsaussichten dieser Hatz weiter zu steigern, wird sie in einem möglichst reizarmen Setting ausgeführt. Das heißt, dass die ersten Läufe auf der Rennbahn möglichst zu einer Zeit stattfinden, zu der keine anderen Menschen und Hunde dort sind. Auch wird weder ein Maulkorb noch eine Renndecke verwendet. Der Hund soll einfach unkomplizierten Erfolg und Spaß am Kernelement des Hunderennens erleben.
Die Renndistanz wird nun in kleinen Schritten gesteigert. Dies entspricht der in den modernen Trainingsmethoden propagierten Zerlegung einer Aufgabe in kleinste Schritte. Schon vor der Erweiterung um die erste Kurve sind einige spielerische und erfolgreiche Läufe erfolgt. Sowohl der Abstand zwischen Hund und Hasenattrappe als auch die Renndistanz werden langsam und über Monate gesteigert. Läuft der Hund die Gesamtdistanz, muss er in reizarmer Situation auf dem Renngelände an die Startbox gewöhnt werden.
Eine andere Dimension, die die Gesamtübung des Hunderennens komplexer macht, ist die Einführung von Ablenkungen. Diese bestehen im Hinzukommen weiterer Hunde und Menschen während des Trainings. Zunächst sollen sie sich nur auf dem Renngelände befinden, aber noch nicht mit dem Hunde-Azubi gemeinsam laufen.
Auch die Gewöhnung an Maulkorb und Renndecke muss in dieser Zeit stattfinden. Dienlich ist hier eine reizarme Umgebung außerhalb des Coursing-Geländes, vielleicht daheim oder auf bekannten Gassirunden.
Wenn der Hund auf den Gassirunden keinen Verhaltensunterschied mehr zeigt, egal, ob er Maulkorb und Renndecke trägt oder nicht, ist ein weiteres Teilziel erreicht. Die letzte Trainingserweiterung besteht aus der Kombination aller Einzelteile. Sie kann erfolgen, wenn der Hund sich neutral oder positiv bei Hundebegegnungen verhält und auch mit angezogener Renn-Ausrüstung erfolgreich und ohne Verhaltensänderung hetzt. Dann nämlich kann erstmalig ein Lauf mit einem zweiten Hund erfolgen. Hier bietet sich ein Hund an, mit dem er sich generell gut versteht.
Ab diesem Punkt kann auf der Rennbahn unter offiziellen Rennbedingungen trainiert werden.
Wie sieht das Konditionstraining für den Renn-Hund aus?
Während der täglichen Hunderunden können viele Maßnahmen zur Konditionssteigerung ergriffen werden. Diese reichen vom spielerischen Freilauf mit Hundekumpels über gemeinsames Jogging bis zu Fahrradtouren mit an der Leine laufendem Windhund. Auch Apportspiele mit Ball oder Frisbee zahlen auf die Kondition und Schnelligkeit des Hundes ein.
Welche Ausrüstung braucht man für Windhunderennen?
Da Windhunderennen auf Rennbahnen trainiert werden, die wir weiter oben aufgelistet haben, sind die meisten Ausrüstungsgegenstände direkt mit dem Hund verbunden. In der folgenden Tabelle stellen wir entsprechende Artikel vor, um Euren Bedarf an Renndecken, Maulkörbe etc. zu decken:
Darüber hinaus können hochwertige und spezielle Hunderenn-Produkte wie Renndecken bei Windhundefreunde bestellt werden.
Fazit - Hunderennbahnen sind gut für Windhunde & schwer zu finden
Windhunde benötigen zur Befriedigung ihrer angezüchteten Anlagen Hetz- und Sichtjagden. Diese werden ihnen bei Windhunderennen geboten. Aus diesem Grund sind Windhunderennen für die Tiere eine gute Sache.
Wichtig ist dabei, dass wir Menschen unsere Tiere auf Grund unseres eigenen Ehrgeizes nicht überfordern. Weder im Training, noch durch unsere Erwartungen an die Leistung der Hunde im Wettbewerb.
Aus gesundheitlicher Sicht ist die Rennbahn im Vergleich zum Coursing weniger riskant, aber auch etwas langweiliger für den Hund. Denn auf der Rennbahn fehlen die abrupten Richtungswechsel. Dennoch sind wir verpflichtet, die Tiere vor und nach Rennen bestmöglich zu versorgen, wie es vom Tierarzt Stephan Teichmann beschrieben wird.
Für Hundehalter bietet der Windhundesport auf der Rennbahn einen wesentlichen Nachteil: Es gibt nicht sehr viele Rennbahnen in Deutschland. Daher ist dieser Hundesport für viele nur mit immensem Reiseaufwand oder gar nicht ausführbar.
Windhundrennen sind weniger verbreitet als Coursing. Vielleicht liegt in diesem Vorteil des Coursings auch der Grund, warum aktuell Coursing der beliebtere Windhundesport zu sein scheint.
Geeignete Rassen für Windhunderennen
Wichtige Gesundheitstipps für Windhunderennen
- Der Hund sollte vom Tierarzt gesundheitlich auf "Herz und Nieren" geprüft sein, bevor es mit dem Hundesport losgehen kann!
- Achtsam auf kommunikative Signale des Hundes während der Sportübungen achten, um das situative Befinden und Wohlergehen im Auge zu haben.
- Vorsicht vor physischer und mentaler Überlastung & Übertreibung beim Hundesport!
- Kranke und verletzte Hunde sollten keinen Hundesport ausüben!
- Pausen einplanen (auf angemessene Erholungsphasen und Entschleunigung achten)
- Zwang hat im Hundesport nichts verloren!
- Vorsicht bei hohen Temperaturen (Hitzegefahr)
- Intensität und Schwierigkeitsgrad langsam steigern
- Aufwärmprogramm (dynamische Übungen zur Vorbereitung auf die Belastungen) mit dem Hund beim Hundesport absolvieren
- Auf ausreichende Wasserversorgung und etwaige Energiezufuhr während des Hundesports achten!
- Der Hund muss körperlich voll entwickelt sein
- Kein Hundesport mit trächtigen und säugenden Hündinnen!
- Hat der Hund Übergewicht, ist die Belastung für den Bewegungsapparat und gesamten Organismus höher!
- Gesundheit, Fitness und Vitalität beim Hund müssen für den Hundesport stimmen
- Erhöhtes Risiko für Kreuzbandriss bei kastrierten Hunden, jüngeren Hunden und Hunden mit Übergewicht!
- Regelmäßiger Check-up bei einem Physiotherapeuten
- Cool Down nach dem Hundesport
- Bei eingeschränkten (Behinderungen, Arthrose, HD, ED etc.) und älteren Hunden (Seniorhunden) auf angemessene Hundesportarten ausweichen (z.B. Crossdogging, Degility, ZOS)
- Stets auf adäquates Equipment beim Hundesport achten, um die Verletzungsgefahr und physische Belastung auf den Hund zu minimieren
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