Wie lange ist eine Hündin trächtig & wie läuft die Trächtigkeit ab?

Wann werfen Hündinnen ihre Welpen? Was ist bis dahin zu tun?

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Zuletzt aktualisiert am: 15.6.2021

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Wie ist der Ablauf der Trächtigkeit bei Hündinnen? Wann wird die Hündin werfen und was ist während der Schwangerschaft alles zu tun? Viele Fragen, die es zu klären gilt.

Sobald die Trächtigkeit festgestellt ist, so sind einige Umstellungen, Anpassungen und Vorkehrungen zu treffen, damit die Hündin möglichst einen reibungslosen Schwangerschaftsverlauf hat.

Was wir Hundebesitzer in der Zeit der Trächtigkeit alles für die Hündin unternehmen können, werden wir eingehend beschreiben. Am Ende steht dann ein Wurf entzückender Welpen.

Dauer der Trächtigkeit bei Hündinnen

Auf den Tag genau kann man die anzunehmende Dauer der Trächtigkeit bei einer Hündin nicht oder nur äußerst schwer voraussagen.

Und warum dies so ist, ist relativ einfach zu beantworten.

Die Hündinnen haben einen bestimmten Zeitraum, in der die Läufigkeit akut stattfindet. In dieser Zeit kann sie von einem unkastrierten Rüden bestiegen und durch den Fortpflanzungsprozess mit den Spermien des Hundes schwanger werden. Dies wird dann als Trächtigkeit bezeichnet.

Um das genaue Ende der Schwangerschaft zu bestimmen, muss man wissen, wann die Spermien des Rüden die Befruchtung der Hündin erreicht haben. Die Spermien des Rüden können aber eine Zeit im Körper der Hündin verweilen, bis sie den Punkt des Befruchtens schaffen. Dies kann durchaus bis zu 10 Tagen dauern.

Sollte die Trächtigkeit ganz klar bestimmt sein, dauert sie beim Hund bzw. bei der Hündin, 63 Tage +/- 3 Tage. Dies ist dann die konkrete Trächtigkeitsdauer.

Damit steht fest, dass die Hündinnen 63 Tage schwanger sind, bis sie ihre Welpen werfen.

Sobald diese das Licht der Welt erblicken, steht für die Hündinnen eine Menge Arbeit für die Welpenaufzucht an. Die Welpen wollen über die Zitzen des Muttertiers ernährt, gesäubert und beschützt werden. Auch Erziehungsmaßnahmen stehen früher oder später auf dem Plan, denn die neugeborenen Hundewelpen brauchen jede Menge Lernschritte, um auf das wahre Hundeleben optimal vorbereitet zu werden.

Will man als Hundehalter sich über den beschriebenen Zustand der Trächtigkeit keinerlei Gedanken machen, so ist entweder eine Kastration oder Sterilisation der Hündin angesagt oder enormes Aufpassen während der Läufigkeit, wenn die Hündin heiß und empfängisbereit ist. Denn sonst ist sie schneller schwanger, als es euch lieb ist.

Dies ist im Übrigen auch ein wesentlicher Punkt bei vielen Welpen- und Hundekäufern, der immer wieder bei der Wahl und Entscheidung zwischen Rüden und Hündin zur Disposition steht, wie ihr in unserem ergänzenden Artikel nachlesen könnt.

Denn viele Hundeinteressierte scheuen sich vor den Umständen die die jährliche Zeit, in der die Hündin heiß ist, mit sich bringt. Ganz zu schweigen von der Möglichkeit, dass die Hündin auch noch ungewollt trächtig wird, was wir in unserem gesonderten Beitrag "Die Hündin ist ungewollt trächtig" eingehender beschrieben haben.

Wie und wann kann die Trächtigkeit vom Tierarzt festgestellt werden?

Mittels einer Ultraschalluntersuchung wird die Hündin durch den Tierarzt untersucht, um festzustellen, ob die Hündin trächtig ist.

Die Ultraschalluntersuchung kann vom Tierarzt ab der 4. Schwangerschaftswoche erfolgen.

Damit die Hündin zu diesem Zeitpunkt die anstehenden Untersuchungen mit Anfassen durch den Tierarzt und dessen tiermedizinischen Angestellten, als auch die Berührungen mit dem Ultraschallkopf entspannt über sich ergehen lässt, solltet ihr generell eure Hunde frühzeitig für einen entspannten Tierarztbesuch gezielt trainieren.

Eine sehr wirkungsvolle und zielorientierte Trainingsmethode stellt hierfür das sogenannte Medical Training dar, das in Ansätzen bereits Gegenstand in der sensiblen Phase der Welpenentwicklung bestenfalls Platz finden sollte, um auf spielerische Art und Weise den Welpen früh an Berührungen von fremden Personen und bestimmten Behandlungsmaßnahmen mit Gegenständen zu gewöhnen, sowie positive Erfahrungen in diesem Zusammenhang zu sammeln. 

Macht die Röntgenuntersuchung bei der Hündin Sinn?

Ja, durchaus.

Da man nur sicher durch eine Röntgenuntersuchung erkennen kann, wie viele Welpen am Tag der Geburt dem Wurf angehören werden, ist es auf jeden Fall ratsam, diese Untersuchungsmaßnahme während der Trächtigkeit durchzuführen.

Somit kann genau bestimmt werden, wann der letzte Welpe aus dem Mutterleib das Tageslicht erblickt und der Geburtsablauf als beendet angesehen werden kann. Dies gibt allen Planungssicherheit.

Einen weiteren Vorteil bringt die Röntgenuntersuchung in der Hinsicht, dass man durch das Erkennen der Größenverhältnisse der einzelnen Welpen, etwaige besondere Schwangerschafts- oder Geburtsvorkommnisse einschätzen und ggf. vorbereitende Maßnahmen vornehmen kann.

Somit ist der Tierarzt frühzeitig auf die vorliegenden Schwangerschaftsverhältnisse der Hündin und deren Welpen vorbereitet, kann sich auf Besonderheiten frühzeitig einstellen und vorab etwaige unterstützende und begleitende Behandlungen anraten.

Wann kann der Tierarzt die Röntgenuntersuchung in der Trächtigkeit der Hündin machen?

Es macht überhaupt keinen Sinn, um die Anzahl der Welpen im Mutterleib der Hündin festzustellen, wenn der Tierarzt die Röntgenuntersuchung der Hündin zu früh durchführt.

Eine Röntgenuntersuchung ist demnach ab ca. der 7. Schwangerschaftswoche des Hundes sinnvoll.

Ist es also soweit, dass die Hündin trächtig ist, so plant frühzeitig den Tierarzttermin ein.

Was sollte ich tun, wenn ich denke, dass die Hündin trächtig ist? Und worauf ist während der Schwangerschaft zu achten?

Sobald ihr die Vermutung habt, dass eure Hündin trächtig sein könnte, führt ein ausführliches Gespräch mit dem Tierarzt eures Vertrauens. Er wird euch einige wertvolle Ratschläge für den kompletten Zeitraum der Schwangerschaft eurer Hundedame geben. Sobald er aus medizinischer Sicht die Schwangerschaft diagnostizieren kann, wird er seiner Veterinärtätigkeit nachkommen und eure Hündin eingehend untersuchen.

Den Tierarzt frühzeitig mit einzubinden ist aber auf jeden Fall sinnvoll. Je näher der Tierarzt euren Hund begleitet, um so intensiver ist das Verhältnis, das zwischen ihm und dem Tier entsteht. Und ein enges und vertrauensvolles Verhältnis ist insbesondere bei Komplikationen ein ganz wichtiges Fundament.

Einige Themenbereiche, die ihr mit dem Tierarzt besprechen und angehen solltet:

Wichtige Themen
Ernährung bzw. Futteraufnahme während des Schwangerschaftsverlaufs
Nahrungsgabe während der Säugezeit
Impfungen vor einer geplanten Trächtigkeit
Impfungen während der Trächtigkeit der Hündin
Untersuchungen während der Schwangerschaft und der Säugezeit
Wurmkuren
Aktivitätsgrad während der Trächtigkeit und der Säugezeit

Ist vom Tierarzt die Trächtigkeit klar diagnostiziert, sind aus Sicht von euch Hundehalter einige Dinge zu beachten, damit es den Hündinnen und Muttertieren, wie auch den Welpen, während der Schwangerschaft und bei Geburt gut geht.

Von Seiten der Ernährung und des Hundefutters, ist in den ersten Wochen der Trächtigkeit der Hündinnen, keine Notwendigkeit gegeben, die bisherigen Nahrungsbestandteile zu verändern und umzustellen.

Da nach 6. Wochen Trächtigkeit ein erhöhter Energiebedarf besteht, ist es ratsam, dass ihr euren Hündinnen mehr Futter reicht, diese aber auf mehrere Mahlzeiten aufteilt.

Lässt der Appetit der Hündinnen merklich nach, muss unbedingt ausreichend energiereiches Futter serviert werden, damit keinerlei Mangel und Mangelerscheinung eintreten kann.

Alle notwendigen Inhaltsstoffe müssen dabei vorhanden und ggf. angepasst werden. Sollte dies nicht ausreichen, so können etwaige Nahrungsmittelergänzungen Abhilfe schaffen, allerdings ist dies in aller Regel nicht notwendig.

Besprecht dies am besten mit eurem behandelnden Tierarzt.

Der Tierarzt wird sicherlich bei der Schwangerschaftsbegleitung anraten, die Impfungen und Regelmäßigkeit der Wurmkuren einzuhalten, damit die Welpen bereits im Mutterleib damit versorgt sind und sowohl von den Impfstoffen profitieren, als auch die Übertragung von Wurmlarven auf die Welpen, erschwert wird.

Rund um die Geburt schießt die Milch bei den Hündinnen ein, die Zitzen werden dicker.

Wird die Scheide der Hündin größer und weicher, wird der Prozess der Geburt unmittelbar bevorstehen.

Kurz vor der Geburt fangen die Hündinnen an sich einen Nistplatz zu bauen. Ihr Hundehalter könnt sie dabei gut unterstützen und ihnen eine schöne und bequeme Atmosphäre ermöglichen. Da dies ein Rückzugsort und Ruhepol für die Hündinnen und deren Welpen sein soll, macht es Sinn den Hündinnen eine Art Kiste / Wurfkiste zu bauen, in der sie sich ungestört und geschützt fühlen.

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