Zitzen beim Hund
Was sind Zitzen und wie viele Zitzen hat ein Hund?
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 6.1.2025
Bild von:
Sabrina Hopstein
Hochgeladen am: 18.7.2023

- Brustwarzen
- Gesäuge
- Papillae mammae
Ein Hund, egal ob Rüde oder Hündin, hat 8 bis 10 Zitzen. Seltener sind es zwischen 6 und 12. Die Zitzen sind paarweise rechts und links von Brust und Bauch angeordnet. Zitzen sind die unbehaarten Spitzen der Milchdrüsen. Der Hündin dienen Zitzen als Ausgang für Milch. Zitze und Milchdrüse bilden gemeinsam einen Gesäugekomplex. Die Zitzen und Milchdrüsen einer Seite bilden je Milchleiste, die zusammen das Gesäuge bilden. Dieses dient dem Säugen der Welpen.
1. Anatomie des Hundes: Wo hat ein Hund Zitzen?
Jeweils zwei Zitzen auf der rechten und linken Unterseite des Hunde-Körpers sind paarweise angeordnet. Auf jeder Körperseite bilden die Zitzen eine Linie, die Milchleiste oder Gesäugeleiste genannt wird. Die Milchleiste erstreckt sich bei Hunden vom Brustkorb über den Bauch bis in die Leistengegend.
2. Aufbau der Zitze und Milchdrüsen: Wie sehen die Zitzen beim Hund aus?
Jede Zitze vom Hund ist der äußerlich erkennbare, unbehaarte Teil von einem einzelnen Gesäugekomplex, der auch Mammarkomplex genannt wird. Die Zitze dient, wie Brustwarzen von Frauen, in diesem Komplex als Auslass für die in der Milchdrüse produzierte Muttermilch. Bei Hunden wird die Milch in acht bis zwölf Drüsensystemen produziert. Diese Systeme sind jeweils gleich aufgebaut. Sie bestehen aus vielen Alveolen, in denen die Milch gebildet und gespeichert wird. Von dort fließt sie über die Milchgänge in die Zisterne, die ebenfalls der Speicherung der Muttermilch dient. Von der Zisterne führt pro Drüsensystem ein Strichkanal zur Oberfläche der Zitze. Aus diesem Grund weisen die Zitzen von Hündinnen auf der Spitze acht bis 12 Öffnungen als Mündungen der Strichkanäle auf.
3. Wieviel Zitzen hat eine Hündin?
Die Anzahl der Zitzen jeder Art richtet sich nach der üblichen Wurfgröße der betreffenden Art. Der Wurf einer Hündin beträgt durchschnittlich fünf bis sechs, sehr selten auch bis zu 12 Welpen.
Diese Anzahl findet sich daher auch bei den Zitzen wieder. Die meisten Hündinnen haben acht, neun oder zehn Zitzen. Seltener kommt es vor, dass Hündin über weniger als 8 Zitzen oder mehr als 10 und bis zu 12 Zitzen verfügen.
Die Anzahl der Zitzen hängt von der Art, nicht von der Rasse ab. Daher gelten die genannten Werte für alle Hunde. Die Hunderasse oder auch die Größe der Rassen spielt keine Rolle.
4. Haben männliche Hunde und Rüden Zitzen?
Auch männliche Hunde, die Rüde genannt werden, verfügen über Zitzen. Genau wie der Mensch, gehört der Hund zu den höheren Säugetieren. Bei diesen wird die Brust in der embryonalen Entwicklung für beide Geschlechter angelegt. Während der Pubertät werden die geschlechtsspezifischen Merkmale weiter ausgebildet. Die Zitze des Rüden entwickelt sich üblicherweise nicht weiter, obwohl sie angelegt ist. Somit sind die Zitzen bei Rüden ebenso vorhanden, wie die Brustwarzen von Männer. Eine biologische Funktion üben beide aber nicht aus.
5. Entwicklung der Zitzen: Wann kommen Zitzen beim Hund?
Die Zitzen vom Hund werden angelegt, wenn der Welpe noch ein Fötus im Mutterleib ist. In diesem Stadium bilden sie sich sowohl bei den künftigen Hündinnen als auch bei den Rüden.
Daher verfügen bereits Hundewelpen beiderlei Geschlechts über Zitzen. Die Anzahl der Zitzen bleibt ein Hunde-Leben lang gleich. Durch Unfälle, Krankheiten oder Operationen kann es zum Verlust einer Zitze kommen. Es wird aber nie passieren, dass einem Hund eine weitere Zitze im Laufe seines Lebens wächst.
6. Ernährung der Welpen und Scheinträchtigkeit: Wann kommt Milch aus den Zitzen beim Hund?
Milch kommt üblicherweise nur aus den Zitzen weiblicher Hunde. Eine Hündin kann aus zwei Gründen laktieren, also in den Zitzen Milch produzieren. Entweder, weil sie tatsächlich trächtig ist und in Kürze Welpen erwartet oder bereits welche geworfen hat. In dem Fall werden die Zitzen schon während der Trächtigkeit durch hormonelle Botenstoffe auf die Milchproduktion vorbereitet. Hierdurch schwellen sie an, werden weicher und farblich dunkler. Diese Vorbereitung ist wichtig, damit die Muttermilch den Welpen schon kurz nach der Geburt zur Verfügung steht und sie gesäugt werden können. Hierbei nehmen die Welpen die geschwollenen Nippel der Zitzen ins Mäulchen und saugen an ihnen.

Im Falle einer Scheinträchtigkeit genannten Scheinschwangerschaft vom Hund können die Zitzen ebenfalls Milch produzieren. Dies hat seinen evolutionären Ursprung bei den Wölfen. Hier übernehmen die älteren weiblichen Geschwister des jüngsten Wurfes mittels Laktation eine Funktion als Amme: Sie produzieren Muttermilch ohne Trächtigkeit, damit sie ihre Geschwister im Welpenstadium säugen können.
7. Geschwollene Zitzen beim Hund – Was tun: Hausmittel oder Tierarzt?
Die Zitzen ihrer Hunde sollten von Hundeführenden aufmerksam beobachtet werden. Denn sind sie geschwollen, ohne dass eine Trächtigkeit vorliegt, kommen hierfür einige Gründe in Frage. Diese sollten samt und sonders tierärztlich diagnostiziert und entsprechend behandelt werden.
8. Gesundheit und Pflege der Zitzen von Hund und Hündin
Die Gesundheit Zitzen unserer Hunde ist für die Gesamtgesundheit der Tiere von zentraler Bedeutung. Aus diesem Grund sollten Hundeführende die Zitzen ihrer Hunde regelmäßig sanft mit einem weichen und feuchten Tuch zu reinigen. Dies beugt einer Mastitis bzw. Zitzen Entzündung vor. Besonders pfelegebedrüftig sind die Zitzen während der Welpenaufzucht. Denn zu dieser Zeit werden die Zitzen beim Säugen der Welpen besonders beansprucht. Das kann zu wunden Nippeln und Entzündungen führen.
Außerdem empfiehlt es sich, die Zitzen der Hunde regelmäßig abzutasten und in Augenschein zu nehmen. Auf diese Weise fallen Veränderungen wie Schwellungen oder Rötungen auf. Diese können nicht nur Anzeichen für eine Trächtigkeit sein, sondern auch für folgende Erkrankungen:
- Scheinträchtigkeit
- Entzündungen
- Tumoren
- Zysten
- usw.
Werden solche Auffälligkeiten festgestellt, sollte der Hund oder die Hündin einem Tierarzt vorgeführt werden.
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