Greyhound
Die rasende und pfeilschnelle Rasse aus Großbritannien
Geschrieben von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 11.7.2023

Das wichtigste in Kürze
- Pfeilschneller Sprinter mit Jagdtrieb
- Ursprünglich für die Sichtjagd gezüchtet, heute Alltagsbegleiter und erfolgreicher Sporthund
- Großgewachsener, kräftiger, athletischer, muskulöser und eleganter Rassehund
- Intelligent, sensibel, freundlich, anhänglich, ausgeglichen, würdevoll, familienbezogen
- Pflegeleichter und bei angemessener Handhabung gut erziehbarer Hund
Der Greyhound könnte historisch betrachtet seinen Ursprung im Mittleren Osten haben, dennoch wird ihm in seinem Rassestandard der Fédération Cynologique Internationale (FCI) als Wiege seiner Schöpfung, Großbritannien verbrieft - dies liegt nicht zu Letzt daran, dass in Großbritannien der erste Standard für den Greyhound niedergeschrieben wurde.
Und so ist der Greyhound bereits seit dem Jahr 1955 von Seiten der FCI offiziell als eigenständige Rasse anerkannt und wird mit der Standard-Nr. 158 in der Gruppe 10 Windhunde in der aktuell gültigen Rassenomenklatur geführt.
Sieht man einmal einen Greyhound Gas geben, wird einem durch den Anblick des rasenden und pfeilschnellen Hundes, die Spucke wegbleiben. Denn die Rasse gilt als einer der schnellsten Läufer unter den Canidaen und aller landlebenden Säugetiere. Wie es der Rassestandard trefflich formuliert, handelt es sich um einen außergewöhnlichen Rennhund. Zu welchen Leistungen der Supersprinter in der Lage ist, zeigte ein Rassevertreter der Greyhound-Rasse, der mit sage und schreibe 72,4 km/h beim Laufen gemessen wurde. Wow. Damit liegt er zwischen Usain Bolt und einem Ferrari - unfassbar aber wahr.
Die außerordentliche Schnelligkeit und das herausragende Sehvermögen machten den Greyhound zu einem extrem leistungsfähigen und gebrauchstauglichen Jagdhund für die sogenannte Sichtjagd. Bei dieser Form der Jagd, entdeckt der Sichtjäger das Stück Wild und wird angetrieben durch den Bewegungsreiz des Tieres, wenn es flüchtet. Dies stachelt den Greyhound und dessen natürlich verankerten Jagdtrieb an und er macht sich auf die Verfolgungsjagd, um das Wild mit Hilfe seines grandiosen Laufvermögens zu fangen.
Sprich, der Greyhound wurde ursprünglich gezielt für den Jagdeinsatz entwickelt und gezüchtet. Und so gilt die Rasse in einigen Ländern auf der Welt bis heute als der perfekte Jagdhelfer für die Niederwildjagd und wird in diversen Regionen weiterhin z.B. für die Hasenhetze eingesetzt.
Abseits des "Jagdreviers" begeistert der Greyhound seines Besitzer und anwesende Zuschauer beim Hundesport, der eine willkommene Beschäftigung für den bewegungsfreudigen, laufbegeisterten und jagdpassionierten Greyhounds als geeignete Jagdersatzbeschäftigung darstellt. Denn hier wird die Jagdtrieb kontrolliert angesprochen und so kann der Greyhound sich an entsprechender Stelle mit all seinen Stärken, Fähigkeiten und Talenten einbringen, entfalten und voll ausleben. Und so trifft man den Rassehund als talentierten Laufspezialist bei den bekannten Windhundrennen an, wo die Hunde gegeneinander auf einer Rennbahn antreten und einem Dummy (Ersatzbeute) hinterherhetzen. Auch das Coursing, eine Form der Sichthetzjagd auf einem freiläufigen Gelände, ist eine weitere Sportart, bei der der ausdauernde Greyhound fantastische Leistungen abliefert und rassegerecht ausgelastet werden kann.
Mit ihrer Widerristhöhe gehören die Greyhounds zu den großen Hunderassen, sie sind kräftig und stabil gebaut. Ihr Körpergebäude und die Gliedmaßen stehen in einem perfekten Verhältnis zueinander und sind mit exzellenter Muskulatur bestückt. Das Erscheinungsbild ist von der athletischen und zugleich edlen Statur geprägt, wirkt trotz der Sportlichkeit harmonisch. Und dies zeigt sich auch in der Praxis. Denn Greyhounds sind äußerst agil, beweglich und ausgesprochen flink. Zudem gelten sie als geländegängig, was durch die geschmeidigen und bestens ausgestatteten Läufe und Pfoten mit den dicken Ballen resultiert.
Neben der robusten und gesunden Konstitution, ist der Greyhound auch von seinem äußeren Erscheinungsbild ein attraktiver und eleganter Hund. Dies geht auf die harmonischen Proportionen in Kombination mit dem feinen und dichten Haarkleid, in diversen Farbschlägen, zurück. Das Äußere wirkt vom Gesamteindruck aristokratisch und so kann man sich leicht vorstellen, wie der Greyhound an der Seite des britischen Adels bei Jagdgesellschaften und Hunderennen geführt wurde.
Vom Wesen wird der Greyhound laut Rassestandard als freundlich, anhänglich und ausgeglichen beschrieben. Seine Menschen sind ihm sehr wichtig, der Greyhound wird als familienbezogen, treu, anschmiegsam und kinderverträglich charakterisiert. Er liebt die Zuwendung und Zuneigung seiner Bezugspersonen, ob Groß oder Klein. Daneben attestiert man der Rasse eine ausgesprochene Intelligenz. Zudem ist der Greyhound scharfsinnig und extrem reaktionsschnell. Die als ruhig, ausgeglichen, entspannt und gelassen geltende Rasse, kann aber auch aus dem Stand explosiv von 0 auf 100 hochschalten, wie sie bei ihren Jagdeinsätzen und auf der Hunderennbahn regelmäßig beweist. Zuhause genießen die Hunde ihre Entspannungsphasen und dösen gerne eine lange Zeit vor sich hin - insofern sie auch an anderer Stelle ausreichend art- und rassegerecht beschäftigt werden, denn der Greyhound braucht unbedingt für seinen "Seelenfrieden" viel Bewegung und kognitive Aufgaben.
Was die Erziehung des Greyhounds anbetrifft, so gilt der Rassehund als gelehrig und gut erziehbar. Allerdings will der sensible Charakterhund mit Empathie, dem nötigen Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl sowie respektvollen Umgangsformen geführt werden.
Noch ein Wort zur Pflege des Greyhounds: Auf Grund der Fellbeschaffenheit ist das Haarkleid pflegeleicht und bedarf nur ab und an einer wohlwollenden Pflegemaßnahme mit einer Bürste oder speziellem Pflegehandschuh - dennoch wollen auch alle anderen Körperregionen regelmäßig auf Unversehrtheit und Schmutz gecheckt und wenn nötig gereinigt und gepflegt werden. Besonders die Pfoten werden intensiv bei den Aktivitäten beansprucht und müssen dementsprechend stets in einem guten Zustand sein. Die Krallenlänge muss hin und wieder kontrolliert und wenn erforderlich, gekürzt werden. Der stolze Greyhound ist von Haus aus reinlich und sabbert übrigens auch nicht.
Es gibt über den Greyhound noch so viel mehr zu erzählen. Dies wollen wir zu gegebener Zeit in den weiteren Ausführungen rund um dessen Entstehungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungsfragen, Aktivitäten, Pflege, Ernährung, Gesundheit, Haltebedingungen etc. auch tun.
Bis dahin seid ihr herzlich eingeladen, uns bei der weiteren Ausarbeitung des Rasseporträts aktiv zu unterstützen. Nehmt gerne zu uns Kontakt auf, wenn ihr Lust und entsprechendes Wissen zum Greyhound habt.
Nummer: | 158 |
Gruppe: | 10. Windhunde |
Sektion: | 3. Kurzhaarige Windhunde |
Subsektion: | - |
Arbeitsprüfung notwendig? | Nein |
Ursprung | Vereinigtes Königreich von Großbritannien |
Patronat | - |
Verwendung | Rennhund (Jagd auf Sicht) |
Datum der Veröffentlichung | 13. Oktober 2010 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | - |
Datum der finalen Bestätigung | 23. April 1955 |
Link zum FCI-Standard | FCI - Greyhound |
11 - 14 Jahre
11 - 14 Jahre
71 - 76 cm
68 - 71 cm
26 - 38 kg
25 - 32 kg
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