FCI-Patronatsland für eine Hunderasse
Was ist unter einem FCI-Patronatsland zu verstehen?
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 18.12.2023
- Patronat
Ein FCI-Patronatsland ist ein Land, das sich stellvertretend für die Interessen und Belange einer nationalen Hunderasse kümmert, die aus einem Staat stammt, der nicht als Mitgliedsverband bei der Fédération Cynologique Internationale (FCI) organisiert ist.
Das Land mit dem übernommenen Patronat wird auch im Rassestandard der jeweiligen Rasse erwähnt.
Das Patronatsland zeichnet sich folglich gegenüber der FCI für die provisorisch bzw. endgültig anerkannte Rasse verantwortlich.
Neben einem konkreten Land kann auch die FCI selber ein Patronat für eine Rasse innehaben.
Um es verständlicher zu machen, wollen wir dies an zwei Beispielen erläutern:
Ursprung | Patronat | |
Malteser mit der FCI-Standard-Nr. 65 | Mittleres Mittelmeergebiet | Italien |
Chinesischer Schopfhund mit der FCI-Standard-Nr. 288 | China | Großbritannien |
Shar-Pei mit der Standard-Nr. 309 | China | Fédération Cynologique Internationale (FCI) |
Alle vorgenannten Rasse haben also ein bestimmtes Herkunfts- und Ursprungland, wo sie auf nationaler Ebene gezüchtet wurden. Da die Staaten (Mittleres Mittelmeergebiet und China) weder als Region noch spezifisches Land Mitglied in der FCI sind, werden die Rassen von Italien, Großbritannien und der FCI selber, vertreten.
Im weitesten Sinn übernimmt also das FCI-Patronatsland eine Schirmherrschaft für die nationale Rasse eines anderen Landes, das nicht Mitglied der FCI ist.
Soll beispielsweise für eine nationale Hunderasse eine internationale Rasseanerkennung durch die Fédération Cynologique Internationale (FCI) erfolgen, aber das Land kein Mitgliedsland sein, so wird die Antragstellung den bisherigen Ausführungen gemäß, durch ein Patronat erfolgen. Nun kann es aber sogar sein, dass eine Anfrage auf Anerkennung sogar erfolgen soll, obwohl eine Rasse aktuell auf nationaler Ebene ihres Ursprungslandes durch den dort führenden Zuchtverband, nicht anerkannt ist. Auch in diesem Fall kann ein anderes Land theoretisch/praktisch in Vertretung übernommen werden. Die Antragstellung inklusive Rassestandard muss dann bei der FCI in einer der gültigen Amtssprachen, Englisch, Französisch, Deutsch oder Spanisch erfolgen. Sollte die Rasse nach eingehender Prüfung durch die Organe der FCI anerkannt werden, erhält sie eine FCI-Standard-Nr. und wird in die Rassenomenklatur aufgenommen. Etwaige Änderungen und Ergänzungen im Hinblick auf den Rassestandard, erfolgen ebenfalls durch das FCI-Patronatsland.
Hinweis:
Auch bei dogondo spielt das FCI-Patronatsland eine Rolle. Der Leser wird in der Rubrik „Rassen“ auf der jeweiligen Rassedetailseite im Intro einen tabellarischen Kurzüberblick zu diversen FCI-Info finden. Hier spielen wir einmal das Ursprungsland aus, aus dem die Rasse ursprünglich stammt. Zudem gibt es einen Vermerk, sollte die Rasse durch die Übernahme eines Patronats von einem anderen Mitgliedsland der FCI oder der FCI selbst, vertreten werden.
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