Russischer Jagdwindhund

Der rasante Jäger aus Russland

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Zuletzt aktualisiert am: 29.1.2024

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Das wichtigste in Kürze

  • Besser bekannt als "Barsoi"
  • Früher Jagdwindhund russischen des Adels, heute begnadeter Sportler (Coursing/Windhundrennen)
  • Schnellste Hunderasse von großer Ausdauer aus Russland
  • Aristokratisches Aussehen, mit schlankem, athletischem und harmonischem Körperbau
  • Ausgeglichenes Wesen - Zuhause ruhig und gelassen, bei den Aktivitäten voller Power

Der Russische Jagdwindhund, auch als Barsoi weitläufig bekannt, ist für sein außergewöhnliches Laufvermögen über die Grenzen Russlands bekannt - er ist superschnell und flink, wird zu den schnellstens Säugetieren gerechnet. 

Diese extreme Leistungsfähigkeit des Russischen Jagdwindhundes (Barsoi) als ausdauernder Sprinter unter den Hunden, machten sich seine Besitzer bei der Verwendung als Jagdwindhund zu Nutze - der Barsoi wurde bei der Hasen- und Fuchsjagd erfolgreich geführt. Hin und wieder sogar bei der Wolfsjagd.

Der Russische Jagdwindhund Barsoi wird in seinem Heimatland, wo er der Jagdbegleiter schlechthin des russischen Adels an den Fürsten- und Zarenhäusern war, "Psovaja borzaja" genannt. Und dies trifft völlig ins Schwarze, denn übersetzt bedeutet dies schnell, flink, rasant. So wie der Barsoi als pfeilschneller Läufer eben ist.

So außergewöhnlich der Barsoi von seinem edlen Erscheinungsbild aussieht, genauso ambivalente Seiten trägt er im Hinblick auf sein Temperament in sich. Denn er gilt als unwahrscheinlich ruhiger Zeitgenosse mit einem ausgeglichenen Wesen, der es Zuhause auch mal genießt, sich abzulegen und zu relaxen. Auf der anderen Seite kann er bei bestimmten Reizen förmlich explodieren und seine enorme Energie, Power und aufsehenerregende Schnelligkeit förmlich auf die Bahn bringen. Denn früher wurde der Barsoi zwar primär zur Jagd eingesetzt, heute darf er sein außerordentliches Leistungsvermögen beim Windhundrennen und Coursing zeigen, wo er regelmäßig Glanzleistungen abruft. 

Wer sich von den gegensätzlichen Charakterzügen des Russischen Jagdwindhundes und dessen besonderem Aussehen angezogen fühlt, wird sicherlich viel Freude mit dem bewegungs- und lauffreudigen Rassehund haben, der auf der einen Seite eine gewisse Eigenständigkeit und Unabhängigkeit mitbringt, sich aber ebenso gerne seiner Familie anschließt, deren Umgebung genießt und sich ihnen äußerst treu und anhänglich zeigen kann. Ferner ist der Barsoi mit der entsprechenden Sozialisierung ein sehr sozialverträglicher Hund, der sich Menschen gegenüber neutral bis freundlich verhält und mit anderen Hunden im Regelfall gut verträgt und sich umgänglich zeigt.

Körperlich kommt der Russische Jagdwindhund Barsoi, mit einer guten Konstitution und Vitalität daher. Der Barsoi ist athletisch gebaut und mit einer gut entwickelten Muskulatur ausgestattet. Der Rassehund steht auf hohen Läufen und ist insgesamt großgewachsen, schlank, schmal und dennoch stark. Das gesamte Erscheinungsbild wirkt elegant, harmonisch und wie es der Rassestandard ausdrückt, aristokratisch. Das anmutende und adrette Aussehen wird durch das lange, weiche, seidige, wellige bis langgelockte Haarkleid abgerundet. Farblich tritt der Russische Jagdwindhund (Barsoi) in diversen Fellfarben und -mustern auf - so z.B. Weiß, verschiedene blasse Schattierungen (in Rotfalb, Graufalb, Silberfalb), Rot, Grau, Schwarz etc. Und alle Farben können einheitlich oder scheckig mit Loh auftreten. Es ist beim Barsoi also für eine große Farbvarianz gesorgt.

In Sachen Erziehung braucht der Russische Jagdwindhund (Barsoi) einen einfühlsamen, geduldigen, versierten und souveränen Besitzer, der auf seinen Hundepartner eingeht und ihn dennoch mit der nötigen liebevollen Konsequenz erzieht und führt. Denn unterwerfen und blind gehorchen, steht nicht für die Persönlichkeit des charakterstarken und freiheitsliebenden Barsois. Wichtig sind auch eine intensive, umfassende und positive Sozialisierung, damit der Barsoi sich zu einem angenehmen, zuverlässigen und umgänglichen Partner für Menschen und andere Hunde entwickelt. Im Übrigen ist der Russische Barsoi nicht für eine Zwingerhaltung geeignet. Dafür ist er viel zu sehr auf seine Menschen eingeschossen, trotz seiner zuweilen aufkommenden Eigenständigkeit, die Nähe seiner Familie und zeigt sich durchaus anhänglich.

Was sonst noch alles in dieser faszinierenden Rasse steckt, könnt ihr nun in unseren weiteren Ausführungen zu einem späteren Zeitpunkt gerne erfahren. Denn hier findet ihr dann viele weitere Infos zur Entstehungsgeschichte, physischen und psychischen Rassemerkmale, Beschäftigungsmöglichkeiten, Pflege, Ernährung, Gesundheit, notwendige Haltebedingungen etc. - Vielleicht habt ihr auch Lust, die Rassegeschichte weiter mit aufzubauen. Dann freuen wir uns über eure Kontaktaufnahme!

Nummer: 193
Gruppe: 10. Windhunde
Sektion: 1. Langhaarige oder befederte Windhunde
Subsektion: -
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Russland
Patronat -
Verwendung

Jagdwindhund, Renn- und Coursing Hund.

Der Barsoi ist ein Jagdwindhund, der vorrangig für die Hasen- und Fuchsjagd eingesetzt wurde, weniger für die Wolfsjagd. Er kombiniert große Lebhaftigkeit mit Ausdauer und der Fähigkeit, das Wild sofort anzugehen. Erfolgreiche Verwendung für die Windhundjagd (Coursing) und Rennen.

Datum der Veröffentlichung 4. September 2019
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 13. Januar 1956
Link zum FCI-Standard FCI - Russischer Jagdwindhund
Lebenserwartung
Rüden
8 - 12 Jahre
Hündinnen
8 - 12 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
75 - 85 cm
Hündinnen
68 - 78 cm
Gewicht
Rüden
35 - 46 kg
Hündinnen
24 - 40 kg

Russischer Jagdwindhund - Erziehung & Training
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Wenn es eine Rasse gibt, die den Ausdruck "hochmütig" verkörpert, dann ist es der majestätische Russische Jagdwindhund, kurz Barsoi. Ein Überbleibsel der Adelshäuser Russlands, verströmt dieser langbeinige Windhund die Aura von Hochmut und aristokratischer Pracht. Mit seiner seidigen, fließenden Mähne, die die Eleganz dieses hohen und schlanken Tieres hervorhebt, steht der Barsoi in der Tat wie eine Skulptur von erhabener Schönheit da und zieht alle Blicke auf sich. Doch die Ästhetik des Russischen Jagdwindhundes Barsoi ist nicht nur betörend, sondern birgt in sich das Wesen eines komplexen und faszinierenden Charakters, der Verstand, Selbstaufopferung und Zuneigung in sich vereint.

Ein hellbeige-braunfarbener Windhund mit längerem Haar läuft seitlich zum Betrachter über das Feld

Sozialisation des Russischen Jagdwindhundes (Barsoi)

Beginnen wir damit zu verstehen, dass trotz ihres aristokratischen Aussehens, diese Hunde eine immense Menge an Sozialisation benötigen. Russische Jagdwindhunde (Barsoi) sind von Natur aus vorsichtig und zurückhaltend, insbesondere gegenüber Fremden und unbekannten Situationen. Diese Eigenschaft kann leicht in Ängstlichkeit umschlagen, wenn sie nicht von klein auf richtig sozialisiert worden sind. Sie sollten früh und häufig mit verschiedenen Menschen, Orten und Situationen in Kontakt gebracht werden. Der Besuch von Welpenklassen kann hierbei eine große Hilfe sein. 

Grundkommandos

Ein wichtiger Aspekt bei der Erziehung eines Barsois sind Grundkommandos. Obwohl er ein intelligenter Hund ist, handelt es sich bei ihm um einen unabhängigen Denker, der dazu neigt, Befehle zu hinterfragen. Es braucht Geduld, Beharrlichkeit und positive Verstärkung, um diese Hunde dazu zu bringen, auf Ihre Befehle zu hören.

Gehorsamstraining – Leinentraining

Die Gehorsamstrainings sind von großer Bedeutung. Der starke Jagdtrieb des Russischen Jagdwindhundes Barsoi kann dazu führen, dass er anderen Tieren jeder Größe nachjagt, und daher ist es unerlässlich, dass er in der Lage ist, auf Abruf zu kommen. Das Einüben dieser Kommandos ist ein kontinuierlicher Prozess, der sowohl Geduld als auch Beständigkeit erfordert.

Leinentraining ist ebenfalls wichtig, wenn es um das Gassigehen geht. Diese Rasse zieht es vor, zu rennen und ihre Energie abzubauen. Daher ist es wesentlich, dass sie daran gewöhnt werden, kontrolliert an der Leine zu laufen.

Spiel- und Apportiertraining

In Bezug auf Spiel- und Apportiertraining ist zu beachten, dass der Barsoi zwar gerne spielt, aber das Nachholen nicht so sehr bevorzugt. Sie sind hervorragende Sprinter und nicht darauf ausgelegt, über längere Zeiträume hinweg Energie abzubauen.

Ein weiß-grauer langhaariger Windhund steht im Profil auf dem schneebedeckten Boden vor einem Wald und schaut konzentriert auf den Betrachter

Was sollten wir sonst noch zum Russischen Jagdwindhund (Barsoi) wissen?

Als Besitzer eines Barsois ist es wichtig zu wissen, dass diese Hunde eine ruhige und stabile Umgebung bevorzugen. Sie sind sehr sensibel auf Spannungen und laute Geräusche und könnten in einer chaotischen Umgebung gestresst sein.

Das Training der Stubenreinheit, das Einüben von Kommandos, die spezifische Pflege ihrer langen Mähne, das Verständnis ihres eigenartigen Temperaments und die Geduld im Umgang mit ihrem unabhängigen Geist sind weitere Aspekte, die bei der Erziehung eines Russischen Jagdwindhundes Barsoi wichtig und richtungsweisend sind.

Zusammenfassung

Der ideale Besitzer eines Barsois ist jemand, der die Zeit und Geduld hat, sich diesem erhabenen Hund anzunehmen. Er sollte genügend Platz haben, um seinen Bedürfnissen nach Bewegung und Freiheit gerecht zu werden. Darüber hinaus sollte der zukünftige Barsoi-Besitzer in der Lage sein, geduldig, einfühlsam und liebevoll mit der Eigenart und Sensibilität dieser Rasse umzugehen.

Der Barsoi ist ein Hund für Menschen mit Sinn für das Schöne und Erhabene, die in ihm mehr sehen als nur ein Haustier und bereit sind, das besondere Temperament, das in diesem ehrwürdigen Rassehund steckt, zu ehren und zu respektieren. Mit Liebe, Geduld und Verständnis wird Ihnen ein Barsoi ein erfülltes und glückliches Leben ermöglichen.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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