Slalomlauf

Mehr als eine Teildisziplin anderer Hundesportarten

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Zuletzt aktualisiert am: 10.10.2024

Schaeferhund laeuft durch Slalomstangen.jpg

Das Wichtigste in Kürze

  • Slalomlauf für Hunde findet nach unterschiedlichen Regeln im Agility, NADAC-Agility, Degility, Jagility und Rally-Obedience statt.
  • Slalomlauf kann aber nach den Regeln des Turnierhundesports als alleinstehende Hundesportart betrieben werden.
  • Der Slalomlauf fördert die Fitness von Hund und Mensch.
  • Denn hier läuft der Hundemensch gemeinsam mit seinem Hund durch den Parcours.
  • Das gemeinsame Durchlaufen des Slalomparcours steigert die Hund-Mensch-Bindung und bringt viel Spaß.
  • Alle Hund-Mensch-Teams, die Spaß an gemeinsamer Bewegung haben, sind beim Slalomlauf willkommen.
  • Denn in diesem Hundesport sind neben Rassehunden auch Hybridhunde und Mischlinge willkommen.

Was genau ist eigentlich Slalomlauf für Hunde?

Der Slalomlauf ist im Hundesport keine eigenständige Sportart. Vielmehr findet er in allen möglichen Hundesportarten mal mehr mal weniger ausgeprägt statt.
 
Häufig wird der Slalomlauf mit Agility assoziiert. Das verwundert ein wenig, denn im Agility durchlaufen die Hunde schließlich einen Parcours. Dieser enthält meist einen Slalom-Abschnitt. Allerdings ist der Slalomlauf hier keine eigene Disziplin. Das ist bei den meisten anderen Hundesportarten ebenfalls so.

Einzig im THS abgekürzten Turnierhundesport nimmt der Slalomlauf mit Hund eine einzigartige und hervorgehobene Stellung ein. Denn im THS steht der Slalomlauf als Disziplin zur Verfügung. Nur hier kann sich tierische Athleten und ihre menschlichen Mitläufer in Wettbewerben messen, in denen keine weiteren Hindernisse oder Disziplinen gefordert werden.

In welchen Hundesportarten kommt der Slalomlauf vor?

Ein Slalomparcours ist sehr einfach zu erstellen. Darüber hinaus kann er aus diversen Dingen gebaut werden. Es können Kegel, Pylone mit Stangen oder nur Stangen verwendet werden. Die Stangen können mit in den Boden zu rammenden Spießen auf Wiesenflächen aufgestellt werden. Oder sie verfügen über einen Ständer und können auf versigelten Flächen oder in-Door aufgestellt werden.

Weil der Slalom somit sehr flexibel ist, ist er Teil vieler und vor allem der folgenden Hundesportarten: 

Eine Sonderstellung unter den Hundesportarten nimmt in zweifacher Hinsicht der aus diversen Laufdisziplinen bestehende Turnierhundsport ein. Denn hier kann der Slalomlauf, wie auch der Geländelauf, als eigenständige und alleinstehnde Disziplin ausgeführt werden. Der Slalomlauf ist aber, genau wie der Hindernislauf oder der Hürdenlauf, auch eine Disziplin im Vierkampf. Dieser besteht aus 4 Disziplinen, darunter auch der Gehorsam. Für den Vierkampf muss der Hundeführer und sein Hund vorher auch die Begleithundeprüfung abgelegt haben.  Der Turnierhundsport ist der einzige Hundesport, in dem auch der Mensch sportlich gefordert wird. Denn hier läuft nicht nur der Hund, sondern er wird von seinem Hundefüher durch den Slalom-Parcours begleitet.

Wo kann Slalomlauf für Hunde gemacht werden?

Da ein Slalom-Parcours so einfach zu erstellen ist, kann er im Grunde genommen überall aufgebaut werden. So können unterwegs, z. B. auf der Strecke der Gassi-Runde, kleine Slalompassagen eingebaut werden.

Besonders flexibel können Pylone eingesetzt werden. Diese können draußen auf Wiesen im Garten und versiegelten Flächen im Hof gestellt werden. Ebenso gut lassen sie sich in ausreichend großen Innenräumen verwenden.

Slalomelemente werden in sehr vielen Hundesportarten verwendet. Daher wird es Dich auch vor keine großen Probleme stellen, einen Verein oder eine Hundeschule mit entsprechendem Angebot in Deiner Nähe zu finden.

Wie bringe ich meinem Hund Slalomlauf bei?

Es existieren viele Möglichkeiten, einem Hund Slalomlauf beizubringen. Trainingsziel ist zunächst, dass er durch „wedelt“, statt in gerader Linie an den Pylonen oder Slalomstangen vorbeizulaufen.

Unter den modernen Trainingsmethoden, die auf positiver Verstärkung beruhen, bieten sich zwei auf den ersten Blick besonders an. Die beiden verbindet, dass sie darauf abzielen, den Hund durch die Slalomstrecke zu führen.

Weit verbreitet im Hundetraining unerfahrenerer Hundemenschen ist die Lockmethode. Dabei wird der Hund vom Geruch eines Futterhappens in Deiner Hand gelockt, der Hand zu folgen. Der Nachteil dieser Methode besteht darin, dass der Hund hierbei das Hundefutter nicht nur in der Nase, sondern auch im Kopf hat. Sein Ziel ist es, das Leckerchen zu bekommen. Darauf ist er so konzentriert, dass er den eigentlichen Lerninhalt kaum realisiert.

Weniger verbreitet, aber viel effektiver, ist der „Umweg“ über den Aufbau eines Hand-Nasen-Targets für große Hunde. Bei kleinen Hunden kommt ein Target-Stick zum Einsatz. Dieser ermöglicht das Führen des Hundes, ohne dass Du Dich bücken musst. In beiden Fällen wird das Targettraining als Methode verwendet. Um das Target aufzubauen, wird er Hund zwar mit einem Leckerchen belohnt, wenn er die Hand oder den Stick mit der Nase berührt. Der Vorteil der Methode ist aber, dass der Hund im folgenden Training nicht vom Leckerchen-Geruch abgelenkt wird. Somit wird das jeweilige Trainingsziel viel schneller erreicht.

Ist ein solches Target einmal aufgebaut, kannst Du damit auch weiteres Verhalten trainieren. Beispielsweise die Freifolge bei Fuß sowie die Leinenführigkeit.

Das „Wedeln“ um die Slalomstangen kannst Du außerdem leicht in Teiltrainingsziele unterteilen. So bieten sich zu Beginn niedrige Pylone oder Stangen an. Die geringe Höhe erleichtert es Dir, selbst in gerader Linie zu laufen, während Deine Hand den Hund in die gewünschte Schlangenlinie führt.

Für manche Hunde gestaltet sich der Übergang von Pylonen zu Stangen sehr einfach, für andere stellt er ein separates Trainingsziel dar. Um hier für alle Fälle gewappnet zu sein, können Pylone verwendet werden, in die sich Stangen stellen lassen. Denn dann kann zunächst nur mit Pylone, dann mit Pylone und Stange, zum Schluss nur noch mit Stange trainiert werden.

Eine weiter Möglichkeit besteht in der Verwendung besonderer Trainingsstangen. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie durch Kunststoffführungen verbunden werden können. Diese lassen dem Hund nur die Möglichkeit, um die Stangen herum zu laufen.

Slalomlauf für Hunde – welches Zubehör wird benötigt?

Für den Slalomlauf mit Hund brauchst Du nur dann zusätzliche Geräte, wenn Du ihn auch im privaten Umfeld trainieren möchtest. Willst Du ihn nur auf dem Hundeplatz eines Hundesportvereins oder einer Hundeschule ausüben, werden dort Sportgeräte aller Kategorien vorgehalten. Hundehalter brauchen dann nur die üblichen Dinge wie Leinen, Halsbänder etc.

Auch hier gilt wieder eine Ausnahme für den Turnierhundesport. Denn hier würdest Du mit Deinem Hund laufen. Dazu solltest Du Dir entsprechende Sportkleidung zulegen.

Für das Training daheim schlagen wir Dir folgenden Tabelle ein paar Produkte vor. Wettkampftauglich sind diese meist nicht. Deswegen liegen sie auf der Grenze zwischen Hundespielzeug und Sportgerät.


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Slalomlauf: Kaum gesundheitliche Risken für Hunde?

Ja, es stimmt! Der Slalomlauf stellt für Hunde fast keine gesundheitlichen Risiken bereit. Natürlich sollte jeder Hund vor der sportlichen Aktivität durch langsame Steigerung der Bewegungsintensität aufgewärmt werden. Das senkt das Risiko für Sportverletzungen in jeder Sportart, so auch hier.

Der Slalom ist auch Teil der super-soften Hundesportarten Degility und Hoopers-Agility. Diese wurden extra entwickelt, um zwei Ziele zu fördern.

Erstens sollte die Verletzungsgefahr, die dem Agility mit seinen rasanten Richtungswechseln und Sprüngen über Hürden und andere Hindernisse innewohnt, gesenkt werden. Daher wurden nur wesentlich softere Aufgaben, zu denen auch der Slalomlauf gehört, in die Parcours eingebaut.

Zweitens sollten Hundesportarten geschaffen werden, die auch Hunden mit einer geringeren körperlichen Fitness offenstehen. So können Slalomstrecken von dreiläufigen oder sonst eingeschränkten Hunden ebenso absolviert werden, wie von ziemlich alten Hunden. Diese werden zwar sicher nicht so flink sein, wie top-gesunde Hunde besten Alters. Aber vielleicht ist ja der Spaß an der gemeinsamen Aktivität viel wichtiger als Leistung und schnelle Laufzeiten. Denn gerade durch den gemeinsamen Spaß steigt die Hund-Mensch-Bindung noch einmal immens.

Fazit: Slalomlauf für Hunde – einfach, flexibel, gesund

Der Slalomlauf ist nur in einer Hundesportart mehr als ein kleiner Teil des Parcours. Aber das macht nichts, denn er ist so einfach für Dich und Deinen Hund ausführbar, dass Du ihn überall als Einzelsport ausüben kannst.

Dabei muss der sportliche Ehrgeiz mit seinen Bewertungen nicht vorne anstehen. Vielmehr kannst Du über den Slalomlauf eine gemeinsame Aktivität mit Deinem Hund ausüben, bei der Spaß und Bewegung im Vordergrund stehen. Das zahlt auf Eure Bindung genauso ein, wie auf die Gesundheit des Hundes.

Denn die Bewegungsabläufe im Slalom reichen über reines Gassi-Gehen hinaus. Die leicht schlängelnde Bewegung des gesamten Hundekörpers halten Muskeln und Gelenke locker und flexibel.

Geeignete Rassen für Slalomlauf

( Um die Rassebeschreibung der ausgewählten Rasse lesen zu können, bitte auf das Bild klicken! )

Wichtige Gesundheitstipps für Slalomlauf

  • Der Hund sollte vom Tierarzt gesundheitlich auf "Herz und Nieren" geprüft sein, bevor es mit dem Hundesport losgehen kann!
  • Achtsam auf kommunikative Signale des Hundes während der Sportübungen achten, um das situative Befinden und Wohlergehen im Auge zu haben.
  • Vorsicht vor physischer und mentaler Überlastung & Übertreibung beim Hundesport!
  • Kranke und verletzte Hunde sollten keinen Hundesport ausüben!
  • Pausen einplanen (auf angemessene Erholungsphasen und Entschleunigung achten)
  • Zwang hat im Hundesport nichts verloren!
  • Vorsicht bei hohen Temperaturen (Hitzegefahr)
  • Intensität und Schwierigkeitsgrad langsam steigern
  • Aufwärmprogramm (dynamische Übungen zur Vorbereitung auf die Belastungen) mit dem Hund beim Hundesport absolvieren
  • Auf ausreichende Wasserversorgung und etwaige Energiezufuhr während des Hundesports achten!
  • Der Hund muss körperlich voll entwickelt sein
  • Kein Hundesport mit trächtigen und säugenden Hündinnen!
  • Hat der Hund Übergewicht, ist die Belastung für den Bewegungsapparat und gesamten Organismus höher!
  • Gesundheit, Fitness und Vitalität beim Hund müssen für den Hundesport stimmen
  • Erhöhtes Risiko für Kreuzbandriss bei kastrierten Hunden, jüngeren Hunden und Hunden mit Übergewicht!
  • Regelmäßiger Check-up bei einem Physiotherapeuten
  • Cool Down nach dem Hundesport
  • Bei eingeschränkten (Behinderungen, Arthrose, HD, ED etc.) und älteren Hunden (Seniorhunden) auf angemessene Hundesportarten ausweichen (z.B. Crossdogging, Degility, ZOS)
  • Stets auf adäquates Equipment beim Hundesport achten, um die Verletzungsgefahr und physische Belastung auf den Hund zu minimieren

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