Turnierhundesport

Breitensport und Leichtathletik für Hund und Mensch als Team = Turnierhundesport (THS)

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Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2023

Frau mit Hund beim Turnierhundesport Ausschnitt.jpg

Das wichtigste in Kürze

  • Turnierhundesport (THS) wird auf Grund der Disziplinen als Leichtathletik mit Hund bezeichnet
  • Steht prinzipiell für alle Hund-Mensch-Teams offen, gilt daher als Breitensport für Hunde
  • THS vereint Spiel, Spaß und Sport für laufpassionierte Hunde und Menschen
  • Teamarbeit ist gefragt, da die Laufdisziplinen gemeinsam absolviert werden
  • Physische Anlagen und kognitive Fähigkeiten werden gefordert (Bewegung und Denksport)
  • Kooperationsbereitschaft, Kommunikationsfähigkeit und Gehorsam sind nötig
  • Für bewegungsfreudige, laufbegeisterte, aktive und ausdauernde Hunde
  • Rassehunde, Hybridhunde und Mischlinge können am Turnierhundesport teilnehmen
  • Für Sozialkontakt mit anderen Hunden und Menschen auf dem Hundeplatz ist gesorgt
  • Vor dem Start muss der Hund auf Tauglichkeit vom Tierarzt kontrolliert werden

Turnierhundesport ist sportliche Betätigung für Hund und Mensch in mehreren Laufdisziplinen: Hürden-, Hindernis-, Slalomlauf werden zu unterschiedlichen Wettkämpfen kombiniert. Außerdem wird mit dem Geländelauf ein sportliches Naturerlebnis ermöglicht. THS ist Leichtathletik mit Hund und steht als Breitensport jedem, vom Kind bis zu körperlich beeinträchtigten Menschen, offen. Seit 2019 werden mit Canicross, Bikejöring und Dogscooter auch dem Zughundesport entlehnte Diszplinen in der Natur angeboten.

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Was ist Turnierhundesport?

Der Turnierhundesport (THS) gehört zu den Hundesportarten, die Bewegung und Kopfarbeit miteinander verbinden.

Die Teilnahme findet als Team, Hund und Mensch statt.

Bei den verschiedenen Disziplinen im Turnierhundesport werden den teilnehmenden Hund-Mensch-Teams diverse Aufgaben gestellt, wo Körpereinsatz und Denksport gefragt ist.

Bringen Hund und Mensch eine gute Fitness mit, sind gerne sportlich aktiv, haben Spaß am Laufen und Springen, so ist der Turnierhundesport garantiert eine Alternative für das gemeinsame Hundeprogramm.

Nicht umsonst wird der Turnierhundesport auch als Breitensport und Leichtathletik mit Hund bezeichnet. Denn viele Aufgaben und Übungen bei der Sportart, erinnern an bekannte Leichtathletikelemente, sei es das Hindernis-, Hürden- oder Slalomlaufen. Durch den Geländelauf, der seit 2019 sogar mit Zughundesportdisziplinen (CaniCross, Dogscooting und Bikejöring) angereichert wurde und Combination Speed Cup (CSC) mit einem spannungsreichen Staffellauf, wird das ursprüngliche Programm des Breitensports für Hunde, abgerundet.

Neben Geschicklichkeit, Ausdauer, Geländegängigkeit steht auch der Gehorsam/Unterordnung im Fokus, denn zur erfolgreichen Teilnahme und korrekten Umsetzung der Aufgaben in den vielfältigen Disziplinen, kommt es auf Kommunikation und Kooperation an. Sprich, Teamarbeit ist gefragt. 

Und im Wettkampfmodus können ambitionierte Hundesportler ihr Können auf höchstem Niveau im direkten Vergleich mit anderen Hund-Mensch-Teams unter Beweis stellen. Dies erfolgt aber in unterschiedlichen Klassen, damit nicht Äpfel mit Birnen verglichen werden. Kinder, Frauen und Männer treten beim THS also getrennt voneinander mit ihren Hunden an.

Beim Turnierhundesport ist also für Spiel, Spaß, Sport und Spannung gesorgt - probiert es aus!

Die Geschichte um Turnierhundesport im Kurzüberblick

Wie enstand Turnierhundesport?

Die Gründe, warum der Turnierhundesport als zweiter in Deutschland erdachte Hundesport nach dem Schutzhundesport überhaupt von den Herren Max Sutter, Hans Heidinger und Rudolf Reininger entwickelt werden musste, lassen sich nur über eine kleine geschichtliche Exkursion in die 1970er Jahre beleuchten.

Bis dahin bestand das deutsche Hundesportwesen nur aus einer Hundsportart: nämlich dem heute als IGP, IPO oder VPG bekannten Vielseitigketissport für  Gebrauchshunde. Dieser hatte seine Wurzeln in der Polizeihundearbeit des Kaiserreichs und seine Blütezeit in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Zugelassen zu den Prüfungen waren nur Hunde, die einer als Diensthunde tauglichen Rasse entstammten. Das waren ausnahmslos große Hunde wie die Schäferhunde. In der Nachkriegszeit gingen die Mitgliederzahlen zurück, da es in der Generation, die heute als die 68er in die Geschichtsbücher eingegangen sind, zunehmend an Interesse an einem Hundesport mangelte, dessen Wurzeln in der Polizeiarbeit an Obrigkeitshörigkeit und die rassistisch motivierte Verfolgung von Juden oder Andersdenkender im Dritten Reich erinnerte. Neben diesen Kritikpunkten entwickelte die damalige Jugend auch ein erstes Bewusstsein für Umwelt- und Tierschutzfragen, während die Granden aus der alten Generation, die das Establishment des Schutzhundesports bildeten, noch sehr rohe Trainingsmethoden in der Hundeerziehung anwandten, denen die Jugend ebenfalls immer ablehnender gegenüberstand.

In Folge des zurückgehenden Nachwuchses sank einerseits die Mitgliedszahl, während andererseits das Durchschnittsalter langsam stieg. In der Folge wurden den Hundesportvereinen sogar die Gemeinnützigkeit vom Fiskus aberkannt, sodass die Mitgliedsbeiträge zu versteuern und Spenden von den Spendern nicht mehr steuerlich absetzbar waren. Kurz: Es musste etwas geschehen im deutschen Hundesportwesen.

Das war auch dem 1915 geborenen Hundesportfunktionär Max Sutter, der Ende der 1960er Jahre Präsident des Südwestdeutschen Hundesportverbands (SWHV) war, klar. Gemeinsam mit den Brüdern Rudolf und Hans Heidinger, der ab 1969 in der Verwaltung des SWHV mit ihm eng zusammenarbeitete, trieb er die notwendige Entwicklung voran.

Sicherlich waren alle drei in der Konzeption des Turnierhundesports von einer weiteren gesellschaftlichen Entwicklung jener Jahre beeinflusst: Nach den bis in die frühen Nachkriegsjahre dauernden kriegsbedingten Entbehrungen schlug sich der neue Wohlstand des Deutschen Wirtschaftswunders auf den Rippen der Deutschen nieder. Die Wohlstandsbäuche brachten aber viele Gesundheitsrisiken mit sich, die in diesen Jahren die Trimm-Dich-Bewegung entstehen ließ. Das war eine Entwicklung, die die Krankenkassen förderten, da ihnen die mit Übergewicht, Herzinfarkten und weiteren Folgeerkrankungen verbundenen Kosten bewusst waren. Die Antwort darauf war die 1970 beginnende Kampagne „Trimm Dich fit durch Sport“ des Deutschen Sportbunds, die den Breitensport fördern sollte und für die auf ihrem Höhepunkt Mitte der 1970er Jahre sogar der damals amtierende Bundespräsident Walter Scheel vor den bundesrepublikanischen Kameras über den Trimm-Pfad lief.

Die sich hieraus ergebenden Anforderungen an den neuen Hundesport waren also im wesentlichen, dass er einen größeren Teilnehmerkreis ansprechen sollte als der Schutzhundesport und daher entsprechend offen sein sollte. Außerdem lag in der Luft der 1970er Jahre, dass nicht mehr nur die Hunde, sondern auch deren Halter sich sportlich betätigen sollten.

Im September 1972 waren die Drei im Verbund mit dem Hundesportverein Mühlacker, der der Heimathundesportverein der Brüder Heidinger war, soweit, mit dem „1. Freizeitturnier für Hunde aller Rassen und Größen“ im Rahmen einer Schutzhundeveranstaltung den damals noch nicht Turnierhundesport genannten neuen Hundesport erstmals öffentlich zu präsentieren. Damals ging es um einen reinen Hindernislauf auf Zeit, bei dem aber der Hundeführer seinen Hund in hohem Lauftempo begleiten muss und der auch heute noch eine Teildisziplin des Turnierhundesports ist. Da dieser stark an die aus dem Breitensport bekannten Trimmpfade jener Zeit erinnerte, verfestigte sich dieser Begriff auch schnell für den Hindernislauf mit Hund, sodass noch heute der Hindernislauf in der aktuellen VDH-Prüfungsordnung auch als Breitensport bezeichnet wird.

Schon die 1974 erlassene erste Prüfungsordnung enthielt neben dem reinen Hindernislauf dann auch schon den aus Disziplinen Gehorsam, Hürdenlauf, Slalomlauf und dem schon bekannte Hindernislauf bestehenden Vierkampf. Der Vierkampf ist aus vielen Sportarten schon bekannt, aber als Vorbild diente wohl die Leichtathletik, da er heute noch in der Prüfungsordnung als Leichtathletik mit Hund bezeichnet wird. Allerdings kamen im Laufe der Zeit noch weitere Disziplinen hinzu, die unter diesem Begriff zusammengefasst werden. Hier ist vor allem der Geländelauf mit Hund zu nennen. Da alle Disziplinen auch dem Hundeführer einiges an Sportlichkeit und körperlicher Fitness abverlangt, wurden für die Hundeführer schon früh Geschlechter- und Altersklassen eingeführt.

Um dem ursprünglichen Anspruch von Modernität und Offenheit für viele Hundebegeisterte auch nach 45 Jahre noch gerecht werden zu können, wurde mit Wirkung zum ersten Januar 2019 die Prüfungsordnung des THS stark überarbeitet und bei der Gelegenheit sofort um drei weitere Disziplinen erweitert: Der traditionelle Geländelauf existiert neben dem neu hinzugefügten CaniCross weiter. Außerdem entlieh sich der THS das Bikejöring und DogScooting aus dem Zughundesport. Darüber hinaus wurden bei dieser Gelegenheit Regeln erlassen, die die Teilnahme körperlich behinderter Menschen am Drei- und Vierkampf ermöglichen und somit der Inklusion förderlich sind.

Wie weit verbreitet ist Turnierhundesport?

Der Turnierhundesport mit seinem offenen Ansatz löste innerhalb der Welt der Hundesportvereine eine Art Revolution aus, die sicherlich bei den alteingesessenen Schutzhundesportlern nicht von Anfang an auf Gegenliebe stieß. Da aber der Turnierhundesport in fast allen wesentlichen Punkten den Zeitgeist traf, gab ihm der Erfolg in ganz Deutschland recht. Besonders wichtig war sicherlich, dass die Turniere nicht nur großen Rassehunden, sondern Hunden aller Rassen und sogar Mischlingen offenstand. Das vergrößerte die Menge der an der neuen Hundesportart Interessierten ungemein.

Gleichzeitig wurde in den Medien die Idee, sich selber sportlich zu betätigen, in jenen Jahren massiv propagiert, sodass die Trimm-Dich-Kampagne sich auch positiv auf den THS auswirkte. Clever war auch, dass der neue Hundesport einerseits als „Breitensport“ mit etwas niedrigeren Anforderungen an die Fitness und Gehorsam, aber auch im Rahmen der „Leichtathletik mit Hund“ auf höherem Fitnessniveau und immer in Verbindung mit einer Gehorsamsprüfung betrieben werden konnte und kann.

So stiegen in der Folge die Mitgliederzahlen der deutschen Hundesportvereine und vor allem des SWHV endlich wieder an. Heute ist der SWHV der mitgliederstärkste Regionalverband des DHV (Deutscher Hundesportverband), sicherlich auch deshalb, weil er der Verband war, der den Turnierhundesport entwickelte und als erster verbreitete. Da die neue Hundesportart sich auch günstig auf den Gesundheitszustand der Hundehalter auswirkte und der Erfolg so groß war, wurden die Hundesportvereine alsbald auch wieder als gemeinnützig anerkannt.

International aber konnte sich THS bisher nicht durchsetzen, da die FCI und der VDH auf internationaler Ebene stark auf die durch ihre Organisation geschützten Hunderassen abstellten und somit keine Mischlinge für Turniere zuließen. Das aber gerade war ja einer der Erfolgsfaktoren für den Turnierhundesport. Spätestens mit dem internationalen Durchbruch des ebenfalls in einem Hindernisparcours stattfindenden Agility, bei dem der Hundeführer ebenfalls den Hund in hohem Tempo begleitet, stehen die Chancen, dass THS doch noch über die Grenzen Deutschlands hinaus populär wird, gering.

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Was sind die Ziele & Voraussetzungen vom Turnierhundesport

Was sind die Ziele der Ausbildung und die Unterschiede zu ähnlichen Hundesportarten?

Neben der körperlichen Auslastung und der Steigerung der Fitness von Hund und Halter durch gemeinsame sportliche Aktivität, die an Leichtathletik und seit 2019 mit Bikejöring und DogScooter auch an die Sommervariante des nordischen Zughundesports erinnert, steht beim Turnierhundesport auch der Gehorsam und damit die lebenslange Hundeerziehung im Fokus des Trainings. Klar, dass die gemeinsame Aktivität auch auf die Bindung zwischen Zwei- und Vierbeiner einzahlen wird.

Im Gegensatz zum erst knapp 20 Jahre später seinen Siegeszug angetretenen Agility, das mit seinem Hindernisparcours an den Hindernislauf des THS erinnert, steht beim Turnierhundsport schon seit der Entwicklung nicht der Unterhaltungswert für das Publikum im Vordergrund, sondern der leichte Einstieg in die sportliche Betätigung einer großen Menge an Hund-Mensch-Teams.

Agility hingegen wurde als Unterhaltungseinlage im Rahmen der Crufts Dog Show in Groß Britannien aus der Taufe gehoben, sodass beim Agility die unterhaltsame Action im Vordergrund steht. Auch hier müssen Hund und Halter gemeinsam den Parcours durchlaufen, allerdings läuft der Hundeführer nur mit, um dem Hund den Weg durch den niemals gleich aufgebauten Parcours zu weisen. Im Breitensport soll aber der Hundeführer die Aufgaben auch selbst lösen und selbst durch den Slalomparcours laufen oder beim Hürdenlauf möglichst zeitgleich mit dem Hund über die Hürden springen.

Für Agiliy ist ebenfalls der Gehorsam des Hundes eine wesentliche Voraussetzung, kombiniert mit einigen Spezialkommandos und Führtechniken: Denn ohne Gehorsam wird der Hund den Parcours nicht sauber durchlaufen können. Bei der Leichtathletik mit Hund dagegen wird der Gehorsam darüber hinaus in einer gesonderten Disziplin überprüft. Generell wird der Hund  im THS so geführt, wie es im Alltag notwendig ist, speziell dann, wenn man mit dem Hund im Gelände joggen möchte. Natürlich ist hierzu ein gewisses Maß an Grundgehorsam notwendig.

Eine traditionelle Möglichkeit, THS auszuüben, ist der Geländelauf mit Hund. Der DVG hat seit dem 01.01.2018 allerdings auch ein Regelwerk zu einer neuen, ergänzenden Sportart, die CaniCross genannt wird, erlassen. Hierbei handelt es sich auch um einen Geländelauf mit Hund, der allerdings aus dem Zughundesport kommt und dort eine Möglichkeit darstellt, Zughunde auch ohne Schnee im Sommer zu trainieren. Im Fall des Canicross erstzen Läufer im Sommer die im Winter zu ziehenden Skifahrer. Im Unterschied zum Geländelauf, bei dem nur ein Hund neben oder vor dem Menschen laufen, ihn aber nicht ziehen darf, dürfen beim Canicross bis zu zwei Hunde mit auf den Lauf gehen. Diese müssen darüber hinaus auch vor dem Start keine Begleithundeprüfung abgelegt, aber ihre Verträglichkeit anderen Hunden gegenüber bewiesen haben. Im Geländelauf des Turnierhundesports sind die Streckenlängen exakt definiert, während diese im Rahmen des CaniCross vom Turnierveranstalter freier gestaltet werden können. Derzeit steht den Turnierhundesportlern Wahl zwischen Canicross und Geländelauf frei.

Allerdings lässt die Novelle des THS von 2019 erkennen, dass der Trend zu zughundesportähnlichen Disziplinen voranschreitet, denn seit dem 01.01.2019 stellen die ebenfalls aus dem Zughundesport stammenden DogScooter und Bikejöring zwei weitere Disziplinen im THS dar. Hierbei helfen die Zughunde ihren Menschen dabei, Roller und Fahrräder zu bewegen.

Da bei allen drei neuen Disziplinen der Hund ziehend vorauläuft, setzen sie alle eine enge Zusammenarbeit zwischen Hund und Mensch, der in dem Fall fast zum Musher wird, voraus. Schließlich muss sich der Hund über Kommandos in die richtige oder gewünschte Richtung lenken lassen. Außerdem müssen die Hunde gegenüber anderen Hunden verträglich sein, da sie diesen bei Überholvorgängen und im Start- und Zielbereich möglichst unbeeindruckt begegnen sollen.

Anforderungen an Hund und Mensch

Sicherlich ist die wichtigste Anforderung, die der Turnierhundesport als Breitensport stellt, der Spaß der Hundeführenden an der eigenen sportlichen Betätigung und am gemeinsamen Training mit dem Hund. Wenn diese Grundvoraussetzung gegeben ist, steht nichts im Wege.

Da der Turnierhundesport sowohl als Breitensport mit geringerem Schwierigkeitsgrad und niedrigen Einstiegshürden als auch für sportlich ambitioniertere Hundealter wie ein Spitzensport im Rahmen der Leichtathletik mit Hund betrieben werden kann, sind auch die Anforderungen an Hund und Mensch sehr flexibel. Daher können Menschen jeden Alters und Geschlechts, mit und ohne körperlichen Einschränkungen und mit jeder erdenklichen Art Hund den Sport betreiben. Selbst jüngste Kindern steht der Sport offen, sofern sie bereits gelernt haben, ohne elterliche oder sonstige Hilfe selbständig ihren Hund zu führen und im Griff zu haben.

Da nicht nur die Hunde, sondern auch ihre Hundeführer in sportlichem Wettkampf stehen und verglichen werden, wird das Teilnehmerfeld für die Bewertung der sportlichen Bestandteile in Alters- und Geschlechterklassen unterteilt. Eine solche Unterteilung findet für die Gehorsamsprüfung nicht statt.


Geeignete Rassen für Turnierhundesport

( Um die Rassebeschreibung der ausgewählten Rasse lesen zu können, bitte auf das Bild klicken! )

Benötigte Ausrüstung

Neben der üblichen, jedem Hundehalter bekannten Trainingsausrüstung, wie beispielsweise Belohnungen wie Hundefutter oder Leckerli, wird für den Turnierhundesport auf Seiten des Hundes nur dann weitere Ausrüstung benötigt, wenn Du mit Deinem Vierbeiner am klassischen Geländelauf oder einer der drei neu hinzugekommenen Zughundedisziplinen teilnehmen möchtest. Hier ist der Hund nämlich angeleint oder gar in einem Zuggeschirr zu führen, was bei den anderen Disziplinen nicht der Fall ist.

Um Deinen Hund anzuleinen, kannst Du aus zwei sinnvollen Kombinationen wählen, wobei die gewählte Leine immer zwei Meter lang sein sollte. Entweder nimmst Du eine fixe Leine, die dann allerdings von Dir während des Laufs in der Hand zu halten ist, damit Du mit der Hand ruckartige Züge auf den Hals des Hundes ausgleichen kannst.

Oder Du nimmst eine Leine mit Ruckdämpfer, der, wie der Name schon sagt, vermeiden soll, dass ein Ruck über die Leine und das Halsband auf den Nacken Deines Hundes übertragen wird. Ein solcher Ruck kann entstehen, wenn Dein Hund in eine andere Richtung laufen will als Du oder ihr aus dem gemeinsamen Lauftakt kommt, was beispielsweise durch ein Hindernis verursacht werden kann. Aufgefangen wird ein solcher Ruck durch ein dehnbares Zwischenstück in der Leine. Diese Leine darf zur Teilnahme an Turnieren maximal 2,5 Meter lang sein, wenn das Dehnungselement ganz ausgezogen wird.

Die Leine kann wahlweise an einem normalen Halsband oder einem Zuggeschirr befestigt werden, wobei für die drei Zughundesport-Disziplinen die Verwendung des Geschirrs vorgeschrieben ist.

Für Jogger und Marathonläufer wurden sogenannte Laufgürtel entwickelt, die unter anderem Platz für Trinkflaschen bieten. Diese Laufgürtel gibt es auch in speziellen Ausführungen für Hundehalter, sodass die Hundeleine entweder direkt im Gürtel integriert oder leicht anzubringen ist. Das Reglement des VDH erlaubt allerdings die Verwendung eines solchen Bauchgurtsystems nur in Verbindung mit einem Panikhaken und der oben schon erwähnten Gummifederung. Ein solcher Gürtel ist für den Geländelauf mit Hund sehr sinnvoll, da Du Deine Hände frei hast um einerseits mit ihnen frei schwingen und andererseits Bewegungen zum Ausgleich des Gleichgewichst machen zu können. Allerdings muss die Leine in dem Fall zwingend an einem Zuggeschirr befestigt sein, damit Energien, die nicht über die Gummifederung abgemildert werden können, nicht auf das Genick des Hundes übertragen, sondern über das Geschirr gleichmäßiger und damit für den Hund unschädlicher über eine größere Fläche abgegeben werden können. Sollte Bikejöring oder Dogscooting Deine Disziplin der Wahl sein, benötigst Du selbstverständlich ein Rad oder einen entsprechenden Roller, jeweils mit Bikeantenne ausgerüstet. Eine solche führt die Leine in einem sicheren Abstand zum Gefährt und ist ebenfalls mit einer Feder ausgestattet um ruckartige Züge an der Leine in beide Richtungen abzumildern.

Möchtest Du Deinen Hund in den Laufübungen des Drei- oder Vierkampfs oder des Shorty bzw. beim Hürdenlauf als Einzeldisziplin an der Leine führen, darf diese nicht länger als 1 Meter sein und darf keine weitere Haken oder Ösen haben, von der abgesehen, mit der die Leine am Hundehalsband befestigt wird.

Außerdem werden natürlich alle möglichen Gegenstände, die im Hindernisparcours als Hindernisse dienen können, genauso benötigt, wie Hürden und Fahnenstangen zum Abstecken der Slalomtore. Diese Dinge sollten aber vom Hundesportverein oder der Hundeschule, bei der Ihr Turnierhundesport trainieren wollt, gestellt werden.

Training im Alltag

Der Turnierhundesport ist sehr facettenreich und bietet jedem Hund-Mensch-Team die Möglichkeit, sich auszusuchen, in welchen Disziplinen es antreten möchte und ob es THS nur als lockeren Freizeitsport oder als ernstgenommenen Wettkampfsport betreiben möchte.

Soll THS aber wettkampfmäßig mit ambitionierten Zielen ausgeführt werden, bedarf es nicht nur eines Trainings mit Hund, sondern auch eines Trainings speziell für Dich als Hundeführer. Denn nicht nur Dein Hund, sondern auch Du musst gut und schnell zu Fuß oder fit wie ein Musher sein. Wie Hürden besonders flüssig und dadurch schnell zu überlaufen sind oder wie ein Slalomlauf besonders effektiv und schnell absolviert werden kann, musst Du genauso trainieren, wie Ausdauer und Spurtgeschwindigkeit. Der Reiz des THS liegt ja genau darin, dass auch Deine Gesundheit von dieser Hundesportart profitiert.

Im Alltag können nur zwei der traditionellen und die drei neu hinzugekommenen THS Disziplinen komplett, die übrigen nur teilweise trainiert werden. Komplett trainiert werden kann der Gehorsam, der Geländelauf, Canicross, Dogscooter und Bikejöring. Für die drei mit dem Gehorsam zum Vierkampf zusammengefassten Laufdisziplinen wird zu viel Platz und auch Material benötigt, um ihn zwischendurch schnell mal zu trainieren: Denn für Slalom, Hürdenlauf und Hindernislauf muss jeweils ein Parcours erstellt werden.

Wesentliche Basis für gute Ergebnisse ist die gute Zusammenarbeit zwischen Hund und Mensch. Das setzt wiederum Vertrauen zwischen beiden und einen guten Gehorsam des Hundes voraus. Um beides zu erreichen, gilt es, eine gute Hund-Mensch-Kommunikation im Alltag und auch während der Trainingsseinheiten zu betreiben. Ziel ist, dass der Hund mit Spaß und Motivation an der gemeinsamen Hund-Mensch-Aktion teilnimmt, die Du "Training" nennst. Zu diesem Zweck solltest Du auf Trainingsmethoden zurückgreifen, die auf der positiven Verstärkung des gewünschten bzw. trainierten Verhaltens basieren. Bezüglich des Gehorsams ist in gewissem Umfang ein Thema im Alltag jeden verantwortungsbewussten Hundehaltenden und somit als "Hundeerziehung" prädestiniert, täglich und in allen denkbaren Situationen geübt zu werden.

Hundeerziehung, und das Training für den Gehorsam im Rahmen eines Vierkampfes im THS ist nichts anderes, ohne die Unterstützung erfahrener Hundetrainer setzt voraus, dass Du selbst über ausreichende Erfahrung verfügst. Einige Tipps kannst Du Dir zwar anlesen, andere lassen sich aber nur durch Erfahrung erlernen, was wiederum die Unterstützung durch einen erfahrenen Trainer voraussetzt. Vor allem, wenn es um die positive Verstärkung geht, musst Du ein paar Dinge wissen.

Einerseits musst Du wissen, was Dein Hund als belohnend empfindet. In den meisten Fällen belohnst Du Deinen Hund, indem Du ihm ein bestimmtes Verhalten ermöglichst: Zu Beginn kannst ihm Leckerchen oder Hundefutter überlassen und ihm so ermöglichen, zu fressen. Denkbar ist aber, dass Du ihn kurz spielen lässt und ihm dazu Hundespielzeug oder andere Gegenstände überlässt. Zu bedenken ist aber, dass ein solches Spiel das Trainingsprogramm unterbricht und somit vielleicht eine geeignete Belohunf am Ende der Trainingseinheit darstellt.

Was Deinen Hund gar nicht motiviert, sondern ihm den Spaß gründlich verdirbt, ist jede Art von Überforderung. Die kann auf zwei Arten eintreten: Einmal, indem das Trainingsziel zu hochgesteckt ist, aber dazu später mehr, oder, weil die Trainingseinheit zeitlich aus dem Ruder läuft.

Damit sind wir beim nächsten wichtigen Thema, dem Timing. Dieses ist in doppelter Hinsicht wichtig. Einerseits muss die Trainingseinheit von Dir beendet werden, bevor Dein Hund die Konzentration und den Spaß an der Sache verliert. Das ist wichtig, weil das Training mit einem Erfolgserlebnis zu Ende gehen muss, damit Dein vierbeiniger Partner in die nächste Trainingseinheit mit Freude startet. Erfahrene Trainer gehen davon aus, dass ein Hund maximal 5 Minuten am Stück konzentriert trainieren kann. Wichtig ist, dass Du aber die individuelle Zeitgrenze Deines Hundes schnell erkennst und Dich dann nach ihr richtest.

Das Timing ist aber auch wichtig, damit Dein Hund begreifen kann, für welches Verhalten er belohnt wird. Dazu muss das richtige Verhalten sofort belohnt werden, noch bevor der Hund ein neues Verhalten beginnen kann. Schon die Zeit, die Du brauchen würdest, ein Leckerchen aus der Tasche zu fischen, wäre zu lange, denn als Faustregel gilt, dass die Belohnung innerhalb einer Sekunde nach dem Verhalten erfolgen soll.

Um das Timing-Problem in den Griff zu bekommen, ist es ratsam, den Hund zu loben und so das richtige Verhalten zu "markern".  Hierzu kannst Du entweder mit einem fixen Belobigungswort bzw. -geräusch arbeiten. Ein solches Geräusch erzeugt auch der berühmte Klicker. In beiden Fällen musst Du zunächst mittels klassischer Konditionierung dafür sorgen, dass Dein Hund das Wort oder das Klick-Geräusch mit der Belohnung verknüpft. Um das zu erreichen, lässt Du das Geräusch des Klickers ertönen und übergibst unmittelbar danach ein Leckerchen an Deinen Hund. Das wiederholst Du einige Male hinter einander. Die ganze Sequenz wiederholst Du mehrmals täglich, nötigenfalls ein paar Tage hintereinander. Zur Überprüfung, ob Dein Vierbeiner das Geräusch und die Belohnung verknüpft hat, kannst Du in einer ungewohnten Situation klicken. Ob er die Verknüpfung hergestellt hat, wirst Du im günstigsten Fall am Sabbern eines pawlowschen Hundes oder an seinem erwartungsvollen Blick erkennen, der dem Wort oder dem Marker-Geräusch folgt.

Die Tatsache, dass die Zeitspanne, in der sich Dein Hund konzentrieren kann, ist auch ein indirekter Grund für den zweiten Weg, ihn zu überfordern: Die Komplexität der Übung, die Du ihm antrainieren möchtest. Hier musst Du darauf achten, dass Du möglichst alle Einzelübungen in kleine und kleinste Teilübungen zerlegst. Ist Dein Ziel, dass der Hund aus der Grundposition, also links neben Dir sitzend, geradeaus bei Fuß läuft, sind das schon zwei Übungen, die er separat erlernen muss und verketten muss. Bei Fuß bleiben in einer Wende dagegen kann für sich genommen noch in weitere Teilschritte unterteilt werden.

Zu beschreiben, wie diese Verhaltensweisen im Detail zu trainieren sind, würde hier den Rahmen sprengen. Dafür bieten Dir die Links in den letzten Absätzen viele Einstiegsmöglichkeiten in das breite Themenfeld der lern- und trainingstheoretischen Grundlagen, die Du im ersten Teil unserer Artikelreihe gebündelt findest.

Daneben lässt sich der traditionelle Geländelauf leicht gemeinsam trainieren, sobald Dein Hund gelernt hat, an der Leine führig neben Dir zu laufen und dabei sozialverträglich und insgesamt folgsam zu sein. Hier kommt es nun darauf an, Eure Fitness langsam so zu steigern damit Ihr auf den Strecken von 1.000, 2.000 oder 5.000 Metern gute Zeiten erreicht. Ähnliches gilt für die drei neuen Gelände-Disziplinen Canicross, Dogscooting und Bikejöring analog, wobei hier nicht nur die Fitness für die 400-1.000 Meter lange Sprint-, die bis zu 3.000 Meter lange Kurz- und die 3.000 – 10.000 Meter lange Langstrecke hergestellt werden muss. Vielmehr ist hierfür auch die Führung und Lenkung des vorauslaufenden und ziehenden Hundes zu trainieren. Hierbei sollte ein besonderer Fokus darauf liegen, dass der Hund zwischen diesen Sportarten und normaler Leinenführigkeit zu unterscheiden lernt: Schließlich soll er in der einen Sitation ziehen, in der anderen nicht. Um die beiden Situationen für den Hund unterscheidbar zu machen, wird häufig geraten, mit Ritualen zu arbeiten: Bevor der Hund ziehen soll und darf, wird ihm auf die immer gleiche Art und Weise das Zuggeschirr angelegt. Die Kombination der Reize, die diese Situation ausmacht, dient Deinem Hund in Summe als Hinweisreiz, dass jetzt gezogen werden darf.

Solches Training kann natürlich leicht in die übliche Gassirunde integriert werden, wenn ihr den ersten Teil dieser Spaziergänge nutzt, dem Hund die Möglichkeit zu geben, sich zu lösen und zu nässen sowie Euch beide gut aufzuwärmen und zu dehnen.

Training im Hundesportverein / Hundeschule

THS sollte aber nicht nur im Alltag, sondern auch unter der Leitung eines fachkundigen und erfahrenen Hundetrainers innerhalb eines Hundesportvereins trainiert werden. Zusätzlich zu dem oben schon angebrachten Argument für den Hundesportverein, dass ein erfahrener Hundetrainer unerlässlich ist, wenn es Dir an ausreichender Erfahrung in der Hundeerziehung fehlt, kommt beim Turnierhundesport dazu, dass es Dir wahrscheinlich an dem notwendigen Platz zum Aufbau von Parcours für den Slalomlauf, den Hürdenlauf oder den Hindernislauf mangelt.

Aber auch Teams, die sich primär gemeinsam im Gelände bewegen, ist ein Training in der Gruppe sinnvoll, um die Hunde an das mögliche Gedränge im Start- und Zielbereich und an Überholmanöver zu gewöhnen.

Ein weiteres, wenn nicht sogar "das Argument" für die Mitgliedschaft in einer Trainingsgruppe liefert unter anderem die seit jeher eng mit dem Turnierhundesport verbundene Familie Heidinger, die in der Person Albrecht Heidingers das Training für diese Hundsportart systematisiert hat. Im Zentrum seines Konzepts steht die in den 1960er Jahren in der UdSSR zur Steigerung des sportlichen Erfolgs sozialistischer Spitzensportler entwickelte und seit 1972 auch in der Bundesrepublik zum selben Zweck angewandte Periodisierung des Trainingsprogramms. Hierbei geht es darum, das Trainingsprogramm der Athleten über das Jahr so zu gestalten, dass zur Turniersaison die Spitzenform erreicht und somit Spitzenleistung abrufbar wird. Üblicherweise wird das Jahr dazu in Perioden unterteilt, in denen unterschiedliche Trainingsziele und -inhalte im Fokus stehen.

Heidinger teilt das Trainingsjahr in drei Phasen:

  1. Übergangsphase mit allgemeinem Grundlagentraining von Oktober bis Dezember
  2. Vorbereitungsphase mit spezifischem Grundlagentraining von Januar bis April
  3. Wettkampfphase mit wettkampfähnlichem Training von Mai bis September

Weiterhin hat Albrecht Heidinger, der Philosophie des Breitensports folgend, das Trainingssystem so aufgesetzt, dass Anfänger in schon bestehende und somit erfahrenere Trainingsgruppen integriert werden können. Dazu sollen die Trainingsziele und Trainingsmethoden der einzelnen Hund-Mensch-Teams individuell vom aktuellen Leistungsstand ausgehend entwickelt werden, sodass das jeweilige maximale Leistungspotenzial zum Höhepunkt der Wettkampfsaison voll ausgeschöpft werden kann. Die individuelle Ausgangsposition aus Leistungsstand und Leistungspotenzial der einzelnen Teams zu erkennen und daraus den Trainingsplan zu erarbeiten und umzusetzen, ist die Aufgabe der erfahrenen Trainer, die nicht neben den Fähigkeiten des Hundes auch die leichtathletischen Fähigkeiten der Hundeführer im Blick haben müssen.

Hierzu werden Trainingseinheiten ohne Hunde mit unterschiedlichen Inhalten eingesetzt. Hier geht es um das korrekte Aufwärmen und Dehnen zur Minimierung des Verletzungsrisikos bis hin zu Konditionstraining, Spurttraining oder auch die Verbesserung der notwendigen Technik für den Hürdenlauf und den Slalomlauf.

Um sein System unter den Trainern der Hundesportvereine bekannt zu machen, hat er es in der Broschüre „Mit System trainieren“ dargestellt und bietet Seminare an, in denen die Systematik so erläutert wird, dass sie für die Seminarteilnehmer umsetzbar wird.

Das VDH Reglement für den Turnierhundesport trägt der Idee Rechnung, Hundehaltern jeden Alters und Geschlechts einen einfachen Zugang zum Hundesport zu geben, ohne dabei ambitionierteren und sportlicheren Hund-Mensch-Teams zu wenig Herausforderungen zu bieten. Das führt zu einer großen Vielzahl von Kombinationen aus Disziplinen, Altersklassen für die Hundeführer und Leistungsklassen.

Außerdem wird zwischen dem Breitensport als Einstiegsmöglichkeit in den THS und der Leichtathletik mit Hund für Fortgeschrittene und Ambitionierte unterschieden. Es werden in beiden Varianten fast dieselben Disziplinen und Spielarten angeboten, allerdings im Breitensport mit niedrigerem Schwierigkeitsgrad und ohne Gehorsamsprüfung. Folgerichtig unterscheiden sich die unten beschriebenen Zulassungsvoraussetzungen in diesen beiden Varianten.

Besonders erwähnenswert ist die traditionelle Kinderfreundlichkeit des THS: Seit Inkrafttreten des neuen Reglements am ersten Januar 2019 gibt es in vielen Disziplinen gar kein Mindestalter mehr für junge Hundeführer. Vielmehr darf jedes Kind an einem THS-Turnier teilnehmen, das fähig ist, einen Hund ohne fremde Hilfe und Unterstützung zu führen.

Mit der Para-Athletik, die die Teilnahme behinderter Menschen an Drei- und Vierkampf regelt, hält auch die Inklusion Einzug in den Turnierhundesport und führt die Idee eines für alle offenen Hundesports in die aktuelle Zeit.

Weil aber die Hundeführer in jedem Fall mit ihren Hunden gemeinsam laufen, existieren einige, ebenfalls unten dargestellte, Altersklassen für die Hundeführer sowohl für den Breitensport als auch für die Leichtathletik mit Hund.

Der Art viele Kombinationsmöglichkeiten verursachen ein extrem umfangreiches Regelwerk. Da dieser Text weit vor Inkrafttreten des neuen Reglements entstand, bitten wir vorläufig, trotz entsprechender Überarbeitung des Texts, Abweichungen zu den neuen Regelen zu entschuldigen.

Anbieter

VDH: Ja
FCI: Nein
Mit VDH/FCI verbunden:
Sonstige:

Welche Voraussetzungen sind für die Zulassung zu erfüllen?

Voraussetzung
Mindestalter
VDH
15 Monate
Voraussetzung
Mitglied in Verbandsverein (Halter)
VDH
Voraussetzung
Mitglied in Verbandsverein (Führer)
VDH
Voraussetzung
Identifizierbarkeit des Hundes (Chip oder Tättowierung)
VDH
Voraussetzung
Nachweis gültigen Impfschutzes
VDH
Voraussetzung
Nachweis einer Hundehaftpflichtversicherung
VDH
Voraussetzung
Mischlinge möglich
VDH
Voraussetzung
Hündin: darf weder trächtig noch säugend sein
VDH
Voraussetzung
Gesundheit: keine Verletzungen oder Krankheiten
VDH
Voraussetzung
Hundeführer muss selbständig Hund führen können
VDH

Gemäß der Zielsetzung, mit dem Turnierhundesport eine Hundesportart zu schaffen, die als Breitensport eine große Menge Menschen anspricht, findet sich im Reglement des VDH zum THS keine Teilnahmebeschränkung für Mischlingshunde.

Um Neueinsteigern den Einstieg ins Wettkampfgeschehen zu erleichtern und damit deren sportlichen Ehrgeiz und Verlangen nach Fitness zu wecken, wird zur Teilnahme an THS-Turnieren in der Regel keine bestandenen Begleithundeprüfung vorausgesetzt. Damit ist der Breitensport im Rahmen des THS die einzige Hundesportart unter dem Dach des VDH, die keine Begleithundeprüfung zur Teilnahme an einem Turnier oder einer höherrangigen Prüfung voraussetzt. Der THS verlangt eine Begleithundeprüfung nur, wenn ein bestimmter Hund in einem Turnier wegen mangelhafter Sozialverträglichkeit diskqualifiziert wurde. Um einer solchen Disqualifikation vorzubeugen wird in einigen Disziplinen die vorherige und erfolgreiche Teilnahme an der THS-Gehorsamsvorprüfung oder wenigstens an deren Teil A  verlangt, wobei es sich bei Teil A um eine Verträglichkeitsprüfung handelt. Diese Gehorsamsvorprüfung mit ihren beiden Teilen wird in der Prüfungsordnung des Turnierhundesports (THS-PO) geregelt.

Sowohl für den Breitensport als auch für die Leichtathletik gilt zwar ein Mindestalter von 15 Monaten für den Hund, nicht aber für den Hundeführer: Hier können selbst jüngste Kinder mit ihren Hunden teilnehmen. Voraussetzung hierfür ist natürliche neben einer schriftlichen Einverständniserklärung ihrer Eltern, dass sie ihre Hunde tatsächlich ohne fremde Hilfe führen können.

Einzig für die Disziplinen Geländelauf, Canicross, Dogscooter und Bikejöring existieren für bestimmte Kombinationen Mindestalter für Hundeführer, die zwischen 6 und 11 Jahren liegen, sowie für den Hund, der mindestens 18 Monate alt sein muss, wenn er eine Langstrecke von mehr als 5.000 Metern zurücklegen oder vor einen Dogscooter oder ein Bike gespannt werden soll.

Um das Alter und auch die übrigen über Dokumente zu belegenden hundebezogenen Voraussetzungen dem Tier zuweisen zu können, muss der Vierbeiner mittels Chip oder Tätowierung identifizierbar sein.

Sowohl der Hundeführerals auch der Hundehalter müssen, falls es sich hierbei um eine andere Person handeln sollte, Mitglieder in einem dem VDH angeschlossenen Verein sein und das mit dem Mitgliedsausweis nachweisen.

Aus Gründen des Tierschutzes werden trächtige oder säugende Hündinnen ebenso von Turnieren ausgeschlossen, wie kranke oder verletzte Hunde. Sollte hierüber zwischen den Leistungsrichtern und den Hundeführern keine Einigkeit erzielt werden können, wird die abschließende Entscheidung eines Tierarztes von allen zu akzeptieren sein.


Welche Größenklassen gibt es?

Größenklassen lässt das offizielle VDH-Reglement für den Turnierhundesport leider vermissen, was zu einer Benachteiligung kleinerer Hunde führt. Denn die Hindernisse und Hürden sind für alle Hunde gleich hoch und logischerweise für größere Hunde wie Labradore, Deutsche Schäferhunde oder noch größere leichter zu überspringen sind, als für recht kleine Hunde wie Jack Russel Terrier, Dackel oder Beagle.

Auch ist anzunehmen, dass das Verletzungsrisiko für recht kleine Hunde entsprechend höher ist, als für größere.

Welche Alterklassen gibt es?

Name
Mindestalter (15M)
Alter von
15 Monate
Alter bis
- Jahre
Regeln von
Fédération Cynologique Internationale,Verband für das Deutsche Hundewesen e.V.
Name
Jugendklasse
Alter von
- Jahre
Alter bis
19 Jahre
Regeln von
Verband für das Deutsche Hundewesen e.V.
Name
Aktivenklasse
Alter von
19 Jahre
Alter bis
50 Jahre
Regeln von
Verband für das Deutsche Hundewesen e.V.
Name
Seniorenklasse
Alter von
50 Jahre
Alter bis
- Jahre
Regeln von
Verband für das Deutsche Hundewesen e.V.

Die Prüfungsordnung des THS legt die drei oben genannten Altersgruppen für Menschen ohne ein Mindestalter für Kinder fest. Die Altersgruppen haben primär eine Auswirkung auf die für den Aufstieg in eine höhere Leistungsgruppe (siehe unten) innerhalb einer Disziplin notwendige Punktzahl. Andererseits hängt die Höhe der beim Hürdenlauf zu überspringenden Hürden an den Altersgruppen.

Auffällig ist, dass die PO hier sicherlich unwillentlich eine Lücke aufweist, in der junge Leute keiner der Altersgruppen zugewiesen werden können: Während die Mitgliedschaften in der Jugendklasse in dem Kalenderjahr enden, in dem Betroffene ihren 18. Geburtstag feiern und somit ihr 18. Lebensjahr beenden, findet der Eintritt in die Aktiven-Klasse erst in dem Kalenderjahr statt, in dem sie ihren 19. Geburtstag feiern und ihr 19. Lebensjahr vollenden. Dazwischen liegt ein Jahr, in dem eine Turnierteilnahme in der Disziplin „Hürdenlauf“ streng genommen nicht möglich ist, da unklar bleibt, ob die Hürde auf 30 oder 40 Zentimeter hängen muss. 😊

Die PO sagt gleichzeitig, dass jeder Veranstalter die Altersgruppen anders zusammenstellen kann, wenn er diese über die Turnierausschreibung bekannt gibt.  Hierzu verweist die PO auf einen Anhang mit entsprechenden Beispielen. In dem Anhang findet sich das folgende Beispiel, das die Altersgruppen weiter unterteilt und auch wieder ein Jahr ohne Eingruppierung vorschlägt, diesmal für Kinder, die 14 Jahre alt sind. An diesen beiden Beispielen wird klar, dass sich hier schnell der Fehlerteufel einschleichen kann.

Jüngstenklasse sobald der Hund ohne Fremdhilfe geführt werden kann bis zu dem Kalenderjahr (KJ), in dem das 14. Lebensjahr (LJ) vollendet wird (Also bis zum KJ, in dem der 14. Geburtstag liegt)
Jugendklasse ab dem KJ, in dem das 15. LJ vollendet wird, in dem also der 15. Geburtstag liegt
Aktivenklasse ab dem KJ, in dem das 19. LJ vollendet wird
Altersklasse A ab dem KJ, in dem das 35. LJ vollendet wird
Alterklasse B ab dem KJ, in dem das 50. LJ vollendet wird
Seniorenklasse ab dem KJ, in dem das 61. LJ vollendet wird

 

Welche Turniertypen gibt es?

Im Wesentlichen drehte es sich bei der Entwicklung des THS um Laufsportarten, die Hund und Halter gemeinsam absolvieren. Diese Laufsportarten sind der Hindernislauf als ältester Bestandteil, der Hürdenlauf und der Slalomlauf. Darüber hinaus gibt es noch den Geländelauf, der mit der PO-Novelle von 2019 nun mit Bikejöring und Dogscooter unter dem Punkt Canicross abgehandelt wird, und den Gehorsam.

Viele der Einzeldisziplinen werden in unterschiedlichen Kombinationen oder auch als Einzeldisziplin angeboten. Die folgende Tabelle gibt über die Kombinantionen einen kurzen Überblick, bevor wir die einzelnen Disziplinen vorstellen.

Namen oberste Zeile sind die Einzelsportarten/ Namen in der ersten Spalte sind Turnierarten Bemerkung Canicross, Geländelauf, Bikejöring und Dogscooter Hindernislauf Hürdenlauf Slalomlauf Gehorsam
Canicross, Geländelauf, Bikejöring und Dogscooter Als Einzeldisziplin ja        
Hindernislauf Als Einzeldisziplin   ja      
Slalomlauf Als Einzeldisziplin       ja  
Dreikampf Kombi-Disziplin   ja ja ja  
Vierkampf Kombi-Disziplin   ja ja ja ja
CSC Staffellauf für 3 Hund-Mensch-Teams mit Vierkampf Laufdisziplinen   ja, zweimal ja ja  
Shorty Staffellauf für zwei   ja      
K. O. Cup Zwei Teams laufen gegeneinander   ja      

 

Die vom Zughundesport Stammenden: Canicross, Geländelauf, Bikejöring und Dogscooter

Die aus dem Zughundesport stammenden und mit dem traditionellen THS-Geländelauf zusammengeführten Disziplinen Canicross, Bikejöring und Dogscooter sind die einzigen Disziplinen, die ausschließlich für sich allein stehen und keinen Teilbereich irgendeiner Kombinationsdisziplinen bilden. Konnte der Geländelauf bis 2019 turniermäßig ausschließlich im Rahmen der Leichtathletik mit Hund und daher nur nach bestandener Begleithundeprüfung betrieben werden, ist die Vorlage einer entsprechenden Prüfungsbestätigung heute nur notwendig, wenn der betreffende Hund von einem Turnier wegen sozialer Unverträglichkeit disqualifiziert wurde. Ansonsten genügt vor dem ersten Rennen im Leben eines Hundes die Teilnahme an einer Verträglichkeitsprüfung. Diese ist als Teil A der Vorprüfung des THS in der Prüfungsordnung für Turnierhundesport geregelt.

Die Streckenlängen beim traditionellen Geländelauf betrugen 1.000, 2.000 und 5.000 Meter für die Sprint-, Kurz- und Langstrecke. Der Geländelauf kann auch  heute noch so veranstaltet werden, schon, weil die Strecken heute flexibler gestaltet werden können. So darf die Sprintstrecke zwischen 400 und 1.000 Meter, die Kurzstrecke bis zu 3.000 und die Langstrecke bis zu 10.000 Meter lang sein. Der Streckenverlauf wird im Gelände markiert und mit Kontrollposten versehen, an denen das Passieren dieser Stellen protokolliert wird. Die Strecke darf zwar auch über Wald- und Wirtschaftswege führen, diese sollten aber nicht geteert sein.

Selbst beim Hindernislauf, erst recht bei den auf Zughundesport basierenden Disziplinen, darf der Hund darf nicht abgeleint werden. Wettkampfgerechte Leinen müssen immer mit einem Dehnungselement ausgestattet sein, sodass ein Ruck nicht ungedämpft auf den Körper des Hundes übertragen wird. Die Länge der Leine hängt von der Disziplin ab:

  • Beim Hindernislauf und Canicross darf sie im ausgezogenen, vollständig gedehnten Zustand maximal 2,50 Meter lang sein.
  • Beim Dogscooter und Bikejöring muss sie im vollständig gedehnten Zustand mindestens 2,50 aber maximal 3,00 Meter lang sein.

Während der Hund sich schon vor dem Start auf der Strecke befinden darf, muss der Hundeführer und sein Gefährt sich noch hinter der Startlinie befinden. Für das Startprozedere kann der Veranstalter für Geländelauf und Canicross aus vier Varianten, für Dogscooter und Bikejöring aus drei wählen: Der Massenstart ist für die letzten beiden Disziplinen aus Platz- und Sicherheitsgründen generell nicht vorgesehen.

Der Einzelstart ist die klassische Startvariante für den Geländelauf. In der neuen PO steht diese Variante für alle vier Disziplinen zur Verfügung und das Zeitintervall zwischen den einzelnen Starter wird nicht mehr von der PO festgeschrieben, sondern vom Veranstalter festgelegt und durch Aushang am Wettkampftag bekannt gemacht.

Beim neuen Verfolgungsrennen wird sowohl die Reihenfolge als auch das Zeitintervall, das zwischen den einzelnen Teilnehmern liegt, in einem dem eigentlichen Rennen vorangehenden Rennen ausgefahren.

Beim Staffelrennen können mehrere Staffeln gleichzeitig starten. Zur Vermeidung von Unfällen werden keine Staffelstäbe übergeben, sondern Wechselzonen von 10-20 Meter Länge markiert. Sobald sich ein Hund-Mensch-Team am Ende seines Laufabschnitts komplett innerhalb dieser Zone befindet, zeigt der Leistungsrichter oder sein Vertreter dies durch einen lauten Pfiff an, woraufhin sich das Folgeteam in Bewegung setzten darf.

Beim nur für den Geländelauf und Canicross angebotenen Massenstart starten alle Teams gleichzeitig. Allerdings muss auf den ersten 100 Metern der Strecke eine Breite von 2 Metern pro Team zur Verfügung stehen. Das kann es notwendig machen, das Starterfeld in zwei oder mehrere Startblöcke einzuteilen und entsprechend viele Massenstarts hintereinander durchzuführen.

Der Hindernislauf

Der Hindernislauf ist die älteste, ursprünglichste und prominenteste Disziplin im Turnierhundesport. Außer im Geländelauf spielt er in allen anderen Spielarten des THS eine Rolle. Als Einzeldisziplin im Rahmen des Breitensports unterscheiden sich die Regeln nicht von denen im Drei- oder Vierkampf. Obwohl der Drei- und Vierkampf in drei verschiedenen Leistungsklassen angeboten wird, ist der Hindernislauf die einzige Disziplin, die in allen Leistungsklassen dieselben Regeln und fast keine Erhöhung des Schwierigkeitsgrades aufweist. Einzig ist der Hund ab der zweiten Leistungsklasse immer unangeleint, also im Freilauf zu führen.

Jedoch gibt es leichte Unterschiede in der Art und Weise, wie er im CSC, im Shorty oder in KO-Cups gestaltet wird, aber dazu weiter unten mehr.

Der Aufbau des Hindernislaufs

Als Einzeldisziplin und damit auch im Drei- oder Vierkampf werden auf einer schnurgeraden Gesamtstrecke von 75 Meter insgesamt acht Hindernisse mit einem Abstand von je fünf Metern aufgebaut. Außerdem gibt es noch ein Start- und ein Zieltor, beide mit einem Abstand von drei Metern zum ersten beziehungsweise zum letzten Hindernis. Bei Platzmangel auf dem Turnierplatz und vorheriger Ankündigung kann der Hindernislauf auch mit einem Rechtsbogen oder U-förmig mit zwei Rechtsbögen aufgebaut werden. Dabei muss aber der Laufweg des Hundeführers immer noch 75 Meter betragen.

Das Reglement sieht für den Hindernislauf die folgenden Hindernisse in der dargestellten Reihenfolge fix vor:

  • Drei Meter hinter der Startlinie findet sich als erstes Hindernis eine Hürde mit den Maßen 100x50 cm (b x h). Die Hürde im Turnierhundesport ist aber nicht wie die beim Agility eine aufgebockte Stange, sondern muss aus einer durch ein Ständerwerk in eine senkrechte Position gebrachte Platte bestehen.
  • Da zwischen den Hindernissen je fünf Meter liegen müssen, ist das zweite, fünf Meter entfernte Hindernis die Schrägwand, deren Oberfläche rutschfest beschichtet sein muss. Die Schrägwand muss bei einer Breite von einem Meter eine Höhe von 80 Zentimetern und oben eine Plattform von 30 Zentimetern Tiefe über die gesamte Breite von einem Meter aufweisen. An der Basis, also dort, wo die Schrägwand auf dem Boden steht, ist sie ebenfalls einen Meter breit, aber 1,5 Meter tief.
  • Das dritte Hindernis ist der 3,5 Meter lange, 80 Zentimeter hohe und 40 Zentimeter breite Tunnel, wobei klar sein sollte, dass es sich um die Innenmaße handelt.
  • Der Laufdiel gleicht einer 40 Zentimeter breiten Brücke aus drei in gerader Linie angeordneten Elementen, die alle mit rutschfester Oberfläche versehen sein müssen: An die "Schrägauflauf" genannte Auffahrt schließt sich auf einer Höhe von 65 Zentimetern der eigentlichen Laufdiel als ebenes Mittelstück von 4,50 Meter Länge an, bevor die "Schrägablauf" genannten Abfahrt den Hund wieder zum Boden zurückführt. Der Schrägauf- und der Schrägablauf müssen aus Brettern bestehen, die 1,20 Meter lang sind. Diese Länge führt dazu, dass der Laufdiel eine Gesamtlänge am Boden von 6,50 Metern hat: Schrägauflauf 1,00 Meter, Laufdiel 4,50 Meter, Schrägablauf 1,00 Meter.
  • Die quer zur Laufrichtung liegende Tonne weist einen Durchmesser und somit eine Höhe von 60 Zentimetern bei einer Breite von 80-100 Zentimetern auf. Auch die Tonne muss mit einer rutschfesten Oberfläche versehen sein.
  • Beim Durchsprung handelt es sich um ein über ein Ständerwerk in eine senkrechte Position gebrachtes Brett von einem Meter Breite. In dieses Brett ist mittig ein Loch mit einem Durchmesser von 70 Zentimeter geschnitten, dessen tiefster Punkt bei 30 Zentimetern liegt.
  • Der Hoch-Weit-Sprung ähnelt einer Doppelhürde des Agility: Es werden vier Pylone von 30 Zentimeter Höhe in einem Quadrat mit einer Seitenlänge von einem Meter angeordnet. Auf diese werden entsprechend lange Stangen gelegt. Diese können aus massivem Holz oder in hohler Variante aus Alu oder Kunststoff bestehen.
  • Als letztes Hindernis kommt nochmal die zu Anfang beschriebene Hürde.

Die Aufgabe beim Hindernislauf

Nach dem Startsignal aus der Trillerpfeife läufst Du in vollem Spurt rechts neben Deinem nicht angeleinten Hund her, der sicherlich trotz der von ihm fehlerfrei zu überwindenden Hindernisse schneller sein dürfte als Du. Die Zeit ist, wie bei allen Laufdisziplinen des Turnierhundesports, das Erfolgskriterium beim Hindernislauf.

Die Bewertung beim Hindernislauf

Wie bei allen Laufdisziplinen des THS, wird die Zeit, die ihr für den Lauf benötigt, gestoppt. Sie startet, wenn der erste von Euch beiden die Startlinie überquert hat und endet, wenn der letzte durchs Ziel ist. Sollte einer von Euch unterwegs Fehler begehen, fallen dafür Fehlerpunkte an, die als Strafsekunden zu der gemessenen Laufzeit hinzugerechnet werden.

So werden vier Fehlerpunkte gewertet, wenn ein Hindernis von Deinem Hund nicht genommen, sondern umlaufen wird. Ebenfalls fallen vier Fehlerpunkte an, wenn der Laufdiel nicht korrekt über den Schrägauflauf angelaufen wird, sondern Dein Hund seitlich auf den Diel springt.

Verlässt er aber den Diel nicht korrekt über den Schrägablauf, sondern springt seitlich ab, bringt das nur zwei Fehlerpunkte. Auch das Unterlaufen einer Stange beim Hoch-Weit-Sprung bringt zwei Fehlerpunkte, wohingegen das Abwerfen einer Stange nur einen Strafpunkt kostet.

Kein Fehler und somit auch ohne Strafpunkte kann Dein Hund den Hoch-Weit-Sprung als Doppelsprung ausführen und alle anderen Hindernisse mit dem Bauch oder den Pfoten berühren. Sollte dadurch das Hindernis in Bewegung geraten oder umkippen, bleibt auch das straffrei.

Wenn Du als Hundeführer nach Durchlaufen des Starttores Deinen Hund mit der Hand festhältst, egal wo, und wird jeweils mit 2 Fehlerpunkten geahndet.

Der Hürdenlauf

Auch wenn ähnliche Hürden als Hindernis im Hindernislauf vorkommen, sieht das Reglement des Turnierhundesports für den Hürdenlauf einzig die Rolle als eine der drei Laufdisziplinen im Dreikampf und Vierkampf vor. Der Hürdenlauf kann also nicht als Einzeldisziplin betrieben werden. Da der Vierkampf in drei verschiedenen Leistungsklassen angeboten wird, wird auch der Schwierigkeitsgrad im Hürdenlauf von Klasse zu Klasse anspruchsvoller. Der Schwierigkeitsgrade wird durch die Lauflänge, die Höhe der Hürden und die Frage, ob der Lauf mit angeleintem oder freifolgendem Hund zu absolvieren ist, verändert. Die folgende Beschreibung bezieht sich auf die niedrigste Leistungsklasse, während ich die höheren Leistungsklassen im entsprechenden Kapitel beschreibe.

Der Aufbau des Hürdenlaufs

Die Streckenführung beim Hürdenlauf entspricht in der Form einem kopfstehenden U, wobei das Starttor und das Zieltor die Enden des Us bilden. Die Tore liegen also direkt nebeneinander, das Starttor links, das Zieltor rechts, allerdings mit einem Abstand von 1,5 Metern zueinander. Nimmt man die Mitte dieser Lücke zwischen den Toren und zieht von dort eine 30 Meter lange Linie in Laufrichtiung, kommt man zum höchsten Punkt des kopfstehenden Us. Dort steht die Wendestange.

Die zwei Hürden werden im Abstand von 10 Metern vor die Tore gestellt. Zwei weitere Hürden dann im Abstand von weiteren 10 Metern zu den beiden schon stehenden Hürden gestellt. Somit stehen jeweils zwei Hürden hintereinander und zwei nebeneinander. Der Abstand zwischen den nebeneinanderstehenden Hürden beträgt ebenfalls wieder 1,5 Meter.

Daraus ergibt sich folgender Laufweg: Startlinie überschreiten, 10 Meter bis zum ersten Hürdensprung, 10 Meter zum zweiten Hürdensprung, 10 Meter bis zur Wendestange um dann 1,5 Meter rechts versetzt alle 10 Meter wieder über eine Hürde zu springen und nach der zweiten Hürde noch 10 Meter bis zum Zieltor laufen zu müssen.

Die zu verwendenden Materialien und Maße für Hürden und Tore sind folgende:

  • Start- und Zieltore werden aus jeweils zwei in die Erde gerammten Markierungsstäben gebildet. Jedes Tor muss zwei Meter breit sein. Zwischen den Toren muss ein Abstand von 1,5 Meter liegen.
  • Eine Hürde wird aus zwei Pylonen mit einer Höhe von 30 Zentimetern gebildet. Auf diese werden 2 Meter lange Stangen quer zur Laufrichtung gelegt, wobei diese hohl sein müssen, wenn sie nicht aus Holz, sondern aus Alu oder Kunststoff bestehen.
  •  Beim Aufbau ist darauf zu achten, dass 
    • der linke Pfosten des Starttors und die linken Pylonen der ersten beiden Hürden auf einer Linie liegen.
    • der rechte Pfosten des Starttors und die rechten Pylone der ersten beiden Hürden auf einer Linie liegen.
    • zwischen Starttor und erster Hürde, zwischen erster und zweiter Hürde jeweils 10 Meter liegen.
    • der linke Pfosten des Zieltors und die linken Pylonen der letzten beiden Hürden auf einer Linie liegen.
    • der rechte Pfosten des Zieltors und die rechten Pylone der letzten beiden Hürden auf einer Linie liegen.
    • zwischen Zieltor und letzter Hürde, zwischen letzter und vorletzter Hürde jeweils 10 Meter liegen.
  • Auch die Wendemarke wird aus einem in die Erde gerammten Markierungsstab gebildet. Beim Aufbau ist darauf zu achten, dass
    • zwischen den ihr nächstgelegenen Hürden und der Wendemarke 10 Meter Distanz liegen.
    • die Wendemarke in der Mitte des 1,5 Meter breiten Korridors zwischen Start- und Zieltor bzw. den Hürden der Hinlaufstrecke und denen der Rücklaufstrecke liegt.

Die Aufgabe beim Hürdenlauf

Die Aufgabe des Hund-Mensch-Teams ist es nach Startfreigabe des Leistungsrichters, den Hürdenlauf möglichst schnell zu absolvieren.

Dabei kommt es darauf an, dass Dein Hund entweder angeleint oder freifolgend ständig links neben Dir als Hundeführer läuft. Am besten in der typischen Fuß-Position, in der sich das Schulterblatt Deines Hundes auf der Höhe Deines Knies befindet.

Während Dein Hund auf jeden Fall über die Hürden springen muss, kannst Du frei wählen, ob Du in dem Korridor zwischen den Hürden oder über die Hürden laufen möchtest. Allerdings müsst ihr alle beide die Wendestange in einer Rechstwende umrunden.

Die Bewertung beim Hürdenlauf

Auch in dieser Laufdisziplin geht es um Zeit. Diese wird gestoppt, sobald der erste von Euch beiden die Startlinie überschreitet. Die Zeitnahme wird beendet, wenn der letzte von Euch beiden die Ziellinie überschreitet.

Solltest Du Deinen Hund ohne Leine, also in Freifolge, über die Hürden führen, werden Euch 10 Sekunden als Bonus gutgeschrieben und von der Laufzeit abgezogen.

Jedoch führen Fehler zu Strafsekunden, die zur gemessenen Laufzeit hinzugerechnet werden:

  • 10 Strafsekunden werden vergeben, für jeden, der die Wendestange nicht umrundet.
  • 4 Strafsekunden für jede Hürde, die nicht übersprungen, sondern über- oder unterlaufen wurde
  • 2 Strafsekunden für jede abgeworfene Hürdenstange
  • 2 Strafsekunden für jedes Mal, wenn die Formation (Hundeschulterblatt auf Höhe des Menschknies) vor einer Hürde aufgelöst wird. Dies wird als Vorprellen oder Nachhängen bezeichnet.
  • 2 Strafsekunden für jeden Fall, in dem Du als Halter zwischen Start und Ziel Deinen Hund mit der Hand am Halsband oder sonst wo festhältst.

Der Slalomlauf

Wie der Hürdenlauf wird auch der Slalomlauf innerhalb des Turniernhundesports nicht als Einzeldisziplin angeboten, sondern ist eine der drei Laufdisziplinen im Drei- und Vierkampf, der in drei Leistungsklassen angeboten wird. Aus diesem Grund wird auch der Slalomlauf in drei Leistungsklassen angeboten, die sich vor allem in der Länge der zu laufenden Strecke unterscheiden. Im Folgenden wird die niedrigste Leistungsklasse dargestellt. Die höheren Leistungsklassen beschreibe ich im entsprechenden Kapitel.

In anderen Kombinationsdisziplinen wie den Staffelläufen des CSC und den Shorty werden zwar ebenfalls Slalompassagen verwendet. Allerdings enthalten diese neben der reinen Slalomstrecke auch zusätzliche Hindernisse und unterliegen somit anderen Regeln.

Der Aufbau des Slalomlaufs

Aus fünf Slalomtoren, dem Starttor und dem Zieltor wird eine Slalomstrecke über 55 Meter nach einem im Reglement fest definierten Zick-Zack-Plan angelegt.

Folgende Materialien werden für den Aufbau des Parcours für den Slalomlauf benötigt:

  • Start- und Zieltore werden aus jeweils zwei mindestens 1,80 Meter hohen, elastischen und in den Boden gerammten Stangen gebaut. Jedes Tor muss eine Innenbreite von 2,00 Metern aufweisen.
  • Die fünf im Zick-Zack angeordneten Feldtore, durch die im Slalom gelaufen werden muss, werden aus jeweils zwei mindestens 1,80 Meter hohen, elastischen und in den Boden gerammten Stangen gebaut. Jedes Tor muss eine Innenbreite von 1,40 Metern aufweisen.

Die Aufgabe beim Slalomlauf

Vom Startbereich aus läufst Du nach der Startfreigabe durch den Leistungsrichter mit Deinem angeleinten oder frei folgenden Hund so schnell ihr könnt erst durch das Starttor, dann durch alle fünf Slalomtore und abschließend durch das Zieltor.

Die Bewertung beim Slalomlauf

Auch beim Slalomlauf wird die Zeit zwischen dem Überschreiten der Startlinie durch den ersten von Euch beiden bis zum Überschreiten der Ziellinie durch den letzten von Euch beiden gemessen.

Solltest Du Dienen Hund nicht an der Leine, sondern frei führen, werden Euch 5 Sekunden von der gemessenen Zeit als Bonus abgezogen.

Folgende Fehler werden mit zur gemessenen Laufzeit hinzuzurechnenden Strafsekunden geahndet:

  • Jedes Slalomtor, das nicht von beiden Teampartnern oder von keinem Teampartner durchlaufen wird, schlägt mit 4 Sekunden zu Buche.
  • Hältst Du Deinen Hund am Halsband oder an anderer Stelle mit Deiner Hand zwischen der Start- und Ziellinie fest, fallen 2 Sekunden zusätzlich an.

Der Gehorsam

Kein Hundesport kann ohne einen gehorsamen Hund ausgeführt werden, soll der Hund doch immer in Zusammenarbeit mit seinem Hundeführer Aufgaben erledigen, die nur zu erledigen sind, wenn der Hund auf seinen Menschen hört. So ist es auch beim Turnierhundesport. Beim THS allerdings wird eine separate Gehorsamsprüfung abgenommen. Hieran kann man gut erkennen, dass der THS in der Tradition des bis zur Entwicklung des THS einzigen in Deutschland betriebenen Hundesports steht: Dem nach den zu verschiedenen Zeiten geltenden Prüfungsordnungen VPG, IGP und heute IGP genannten Schutzhundesport, der ebenfalls eine separate Gehorsamsprüfung enthält.

Im Turnierhundesport findet der Gehorsam nur im Rahmen der Leichtathletik mit Hund statt. Hier vervollständigt er neben den drei Laufdisziplinen als vierte Disziplin den Vierkampf. In den einzelnen Leistungsklassen unterscheiden sich die Gehorsamsprüfungen in der Art der vier unterschiedlichen geforderten Übungen und damit im Schwierigkeitsgrad.

Jede dieser vier Übungen ist mit eigenen Laufwegen und Aufgaben verbunden, was dazu führt, dass auch der Bewertung jeweils eigene Kriterien zu Grunde liegen. Im Folgenden werde ich die Gehorsamsprüfung in der niedrigsten Leistungsklasse beschrieben, während die der höheren im Kapitel Leistungsklassen nachzulesen sind.

Die vier einfachsten Aufgaben in der Gehorsamsprüfung

Die Gehorsamsprüfung im Vierkampf des THS umfasst in der niedrigsten Leistungsklasse die folgenden vier, im weiteren vorgestellten Übungen:

  • Leinenführigkeit
  • Freifolge
  • Sitz mit Abholen und
  • Ablegen mit Herankommen

Für jede dieser vier Aufgaben sind die Laufwege im Reglement festgeschrieben, da teilweise die Laufgeschwindigkeit oder die Richtung geändert werden muss. Allen Übungen gleich ist, dass sie aus der Grundstellung heraus beginnen und mit ihr enden. Auf diese Weise sind die einzelnen Übungen miteinander verknüpft: Die Grundstellung am Ende einer Übung ist die Grundstellung, aus der die nächste beginnen soll.

Sitzt Dein Hund links neben Dir eng an Deinem Bein, sodass sein Schulterblatt direkt neben Deinen Knie beziehungsweise neben Deinem Bein liegt, bezeichnet man das als die Grundstellung. Die Position des Schulterblatts an Deinem Bein ist auch im „Steh“ und in Bewegung zu halten.

In der Bewegung sind Deine Beine natürlich auch in Bewegung, was dann mit „bei Fuß gehen“ bezeichnet wird. Die Bewegung der beiden Beine muss der Hund dann nicht nachvollziehen, sondern er soll sich an der gedachten Linie unter Deinem Oberkörper befinden, an der Deine Beine sich befinden, wenn Du stehst. Auch ist wichtig, dass er das alles durchgägng nah bei Dir macht. Das setzt voraus, dass Dein Hund seine Laufgeschwindigkeit und -richtung Deiner exakt anpasst.

Die Leinenführigkeit

Die Gehorsamsprüfung beginnt mit der Leinenführigkeit, die die einzige Übung ist, bei der Dein Hund angeleint sein darf. Bei ihr geht es darum, mit Deinem angeleinten Hund bei Fuß zu gehen und dabei verschiedene Wendungen und Kehren zu zeigen. Zwischen den Richtungswechseln sollt Ihr jeweils 15 Schritte geradeaus laufen.

Die erste Position ist die Grundstellung. In dieser gibst Du Deinem angeleinten Hund einmal das Kommando für Fuß-Gehen und läufst mit ihm die ersten 15 Schritte geradeaus auf den ersten Richtungswechsel zu. Dieser ist eine Kehrtwende um 180°, sodass Ihr nun auf den Ausgangspunkt zurücklauft. Dort wird in Form einer Rechtswende um 90° der nächste Richtungswechsel vollzogen, an den sich nach weiteren 15 Schritten eine weitere Rechtswende anschließt.  Nun folgt eine weitere Kehrtwende und zwei Linkswendungen, sodass Ihr abschließend wieder am Ausgangspunkt der Übung steht. Sobald Du dort stoppst, soll sich Dein Hund ohne weiteres Kommando neben Dich setzen, sich also in die Grundstellung begeben. Die Prüfung der Leinenführigkeit ist mit der eingenommen Grundstellung abgeschlossen. Diese bildet die Ausgangsstellung für die nun folgende Freifolgeprüfung.

Damit Ihr die volle Punktzahl von 15 Punkten aus der Bewertung Leinenführigkeit erhaltet, ist es wichtig, dass die Übungen exakt ausgeführt werden. Du darfst nur einmal zu Beginn der Prüfung ein Kommando geben und später weder mündlich noch körperlich durch langsameres oder schnelleres Gehen Signale geben noch Deinen Hund um die Kurve ziehen. Der wiederum muss seine Geschwindigkeit und Richtung durchgänig ohne "Erinnerung" an Dir ausrichten und eben seine relative Position zu Dir auch in der Bewegung halten. Auch muss er sich schnell und ohne weitere Hilfe oder Anweisung von Dir in die Grundposition setzen, wenn Du anhältst.

Die Freifolge

Die zweite abgeprüfte Übung ist die Freifolge, die sich von der Leinenführigkeit nur dadurch unterscheidet, dass Du Deinen Hund in der Grundstellung ableinst. Einfacher ausgedrückt, wiederholt Ihr nun die gesamten Übungen der Leinenführigkeit ohne Leine.

Auch die Bewertungskriterien sind dieselben, wobei die Freifolge maximal 20 Punkte einbringen kann und somit höher bewertet wird, als die Leinenführigkeit.

Das Sitz mit Abholen

In die Dritte Gehorsamsübung startet Ihr aus der am Ende der Freifolge eingenommenen Grundstellung, indem Du das Kommando für Fuß-Gehen gibst und mit Deinem freifolgenden Hund losgehst. Nach 10-15 Schritten gibst Du ihm das Kommando zum Sitz-Machen, ohne Dich zu Deinem Hund umzudrehen. Es ist zwar in der niedrigsten Leistungsklasse nicht fehlerhaft, wenn Du Deine Geschwindigkeit in dem Moment drosselst oder gar anhältst, in den höheren allerdings schon. Dein Hund soll das Kommando nun exakt umsetzen und aus dem Gang heraus ohne Richtungsänderung zügig die Sitzposition einnehmen und diese aufmerksam und freudig aber still halten. Nun gehst Du alleine weiter, um Dich nach weiteren 10-15 Schritte zu Deinem immer noch sitzenden Hund umzudrehen. Dort wartest Du ab, bis der Leistungsrichter Dich auffordert, zu Deinem Hund zurückzukehren. Sodann begibst Dich rechts neben Deinem Hund in die Grundstellung, womit die Übung abgeschlossen und die Startgrundstellung für die letzte Übung eingenommen ist.

Bewertet wird auch hier wieder das Fußgehen, das Halten der Grundstellung und das exakte sowie schnelle Umsetzen der beiden von Dir jeweils nur einmal zu gebenden Kommandos. Besonderes Augenmerk liegt natürlich auf dem Sitz. Für die Übung werden insgesamt 10 Punkte vergeben. Geht Dein Hund in Platz oder Steh über, statt die gesamte Zeit ruhig zu sitzen, kostet das 5 Punkte. Läuft er Dir gar nach, ist die Übung komplett entwertet und wird mit 0 Punkten bewertet. Aber auch die Art und Weise des Sitzens wird bewertet: Dein Hund soll ruhig, aber dennoch aufmerksam sitzen.

Das Ablegen mit Herankommen nach Abruf

Die Prüfung Ablegen mit Herankommen nach Abruf ist so aufgebaut, wie die Prüfung Sitz mit Abholen, allerdings mit zwei Unterschieden: Dein Hund soll aus der Bewegung heraus stoppen und sich dann hinlegen, statt Sitz zu machen. Der zweite Unterschied liegt dann darin, dass Du später nicht zu Deinem Hund zurückkehrst, sondern ihn mit Deinem Hörzeichen für „Herankommen“ zu Dir rufst. Auf diesen Abruf soll Dein Hund so reagieren, dass er freudig, gleichbleibend schnell und in gerader Linie auf Dich zuläuft, um sich dicht vor Dich zu setzen. Sodann gibst Du Dein Kommando für „Grundstellung einnehmen“, damit sich Dein Hund in die schon beschriebene Position begibt.

Auch die Bewertung ähnelt der der Vorgängerübung, vor allem, was die Fußarbeit in Freifolge angeht. Von den maximal erreichbaren 15 Punkten für diese Übung werden 7 abgezogen, wenn Dein Hund statt zu liegen stehen bleibt oder sitz macht. Sollte er nach Deinem Hörzeichen für Ablegen gar nicht stoppen, wird die Übung mit 0 Punkten bewertet. Darüber hinaus gibt es Punktabzüge, wenn Dein Hund nach dem Abruf nicht auf die oben beschriebene Art und Weise zu Dir kommt oder einer von Euch beiden Fehler macht, also von der beschriebenen Art und Weise abweicht.

Der Vierkampf

Der Vierkampf ist die Königsdisziplin der Leichtathletik mit Hund, da er sich aus den oben detailliert beschriebenen drei Laufdisziplinen Hindernislauf, Slalomlauf und Hürdenlauf sowie der Gehorsamsprüfung zusammensetzt.

Da hier die Gehorsamsprüfung eine große Rolle spielt, stellt die Begleithundeprüfung, deren Bestehen eine der wesentlichen Startvoraussetzungen für Turniere der Leichtathletik mit Hund ist, keine hohe Hürde dar.

Interessant ist, wie das Reglement es schafft, zwei grundsätzlich gegensätzliche Bewertungsansätze zu vereinen. Während es beim Gehorsam darum geht, eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen, ist es bei den drei Laufdisziplinen umgekehrt, sollen doch möglichst wenige Sekunden benötigt werden, um gut platziert zu sein.

Lösbar wäre dieses Problem, indem von der tatsächlich erzielten Punktzahl im Gehorsam einfach die erzielten Laufzeiten abgezogen würden. Das könnte aber zu Punktzahlen unter 0 führen. Um das zu verhindern, sieht das Reglement eine Summe von Punkten für die drei Laufdisziplinen vor, von denen dann die gemessenen Zeiten und die Fehlersekunden abgezogen werden, sodass die Gesamtpunktzahl aus den Laufdisziplinen bei wenigen Fehlern und niedrigen Laufzeiten entsprechend hoch bleibt. Zu diesem Punktwert wird dann das möglichst hohe Ergebnis aus der Gehorsamsprüfung hinzugerechnet. Konkret sieht das dann so aus:

Erwähnenswert ist nun noch die Tatsache, dass eine gute Wertung im Gehorsam für eine gute Platzierung wichtig bleibt, auch wenn der Anteil der Gehorsamspunkte an der Gesamtpunktzahl recht gering ist. Das wird erreicht, indem diejenigen, die weniger als 42 Gehorsamspunkte haben, nachrangig in der Tabelle gelistet sind: Teams mit mehr als 42 Gehorsamspunkten werden höher platziert, als Teams mit weniger als 42 Gehorsamspunkten, auch wenn diese eine höhere Gesamtpunktzahl erzielt haben.

Der Dreikampf

Der Dreikampf ist die Breitensport Variante des Vierkampfes: Hier wird weder eine bestandene Begleithundeprüfung als Startvoraussetzung zu einem Turnier, noch eine Gehorsamsprüfung im Turnier verlangt. Stattdessen werden nur die drei Laufdisziplinen Hürdenlauf, Slalomlauf und Hindernislauf geprüft.

Der Dreikampf stellt somit eine hervorragende Möglichkeit dar, den Kern des THS kennenzulernen, ohne vorher die aufwendigen Choreografien im Gehorsam trainieren zu müssen. Allerdings ist es dennoch wichtig, dass Dein Hund auf Dich hört und sein Verhalten an Dir ausrichtet, da ihr sonst kaum gute Zeiten in den Laufdisziplinen erreichen könnt. Auch könnt Ihr Bonuspunkte bekommen, wenn Du und Dein Hund in Punkto Gehorsam ein so gutes Team seid, dass er auch ohne Leine mit Dir den Hürdenlauf und den Slalomlauf absolviert.
Bewertet wird dann folgender Maßen.

Der CSC Combinations-Speed-Cup

Innerhalb der Leichtathletik mit Hund gibt es aber ebenfalls Wettbewerbe, die keine Gehorsamsprüfung enthalten. Um an diesen teilnehmen zu können, muss aber dennoch eine bestandene Begleithundeprüfung nachgewiesen werden können. Neben dem Geländelauf ist das vor allem der Combinations-Speed-Cup, kurz CSC.

Der CSC ist ein Staffellauf, für den Ihr Euch mit zwei weiteren Hund-Mensch-Teams zusammenschließen müsst. Den Parcours des CSC bilden drei Sektionen, die die drei Laufdisziplinen des Vierkampfes in leicht abgewandelter Form repräsentieren. In Eurer Mannschaft ist je ein Team für eine dieser Sektionen zuständig.

Der Aufbau des CSC

Die drei Teilparcours werden in einem Spielfeld von 21,50 Meter mal 48,80 Meter nach einem im Regelwerk des VDH fest definierten Schema aufgebaut. Von diesem kann aber der Turnierveranstalter abweichen, wenn er die Abweichung schon bei der Turnierausschreibung bekannt gibt.

Sektion 1

Die erste Sektion beginnt am Starttor und endet in einem Wechseltor. Dazwischen liegt ein Slalomlauf, der aus drei Slalomtoren gebildet wird. Allerdings wird der Parcours noch um einige Hindernisse erweitert. Insgesamt besteht Sektion 1 aus folgenden Gegenständen:

  • Im Anschluss an das schräg zur Laufrichtung ausgerichtete Starttor sind
  • die drei mit einem Abstand von 5,50 Meter zueinander stehenden Slalomtore von Dir und Deinem Hund zu durchlaufen, von denen das mittlere um 6,00 Meter seitlich versetzt zu den beiden anderen Toren steht, um danach
  • den Frankfurter Kreisel zu überspringen. Dieser besteht aus zwei im rechten Winkel zueinanderstehenden Oxern mit einer Sprunghöhe von 50 Zentimetern und eine Sprungweite oder -tiefe von ebenfalls 50 Zentimetern sowie einer Wendemarke, um die herumgelaufen werden muss, damit die beiden Oxer sauber angelaufen werden können.
  • Nun muss nach einem Anlauf von drei Metern eine Hürde, wie sie im Hindernislauf verwendet wird, übersprungen werden. Im Anschluss
  • gelangt man nach 5 Metern freien Weges zum Hochweitsprung. Der Hoch-Weit-Sprung ähnelt einer Doppelhürde des Agility: Es werden vier Pylone von 30 Zentimeter Höhe in einem Quadrat mit einer Seitenlänge von einem Meter angeordnet. Auf diese werden entsprechend lange und hohle Stangen aus Holz, Alu oder Kunststoff quer zur Laufrichtung gelegt. Danach kommt
  • die Mühlacker Harfe, also eine Hürde aus dem Hindernislauf, deren zu überspringende und somit senkrecht stehende Platte aber einerseits Schlitze aufweist, durch die hindurchgeschaut werden kann und deren untere Seite abgerundet ist, erreicht man nach weiteren 5 Metern Anlauf.
  • Mit Überschreiten des 3 Meter hinter der Mühlacker Harfe stehenden Wechseltors ist diese Sektion beendet und das Team am Startpunkt der Sektion 2 darf starten.

Sektion 2

Die zweite Sektion ist eine Mischung aus Hindernislauf, bei dem Du neben Deinem Hund und den Hindernissen herläufst und dem Hürdenlauf, den ihr alle beide absolvieren müsst. Auch hier gibt es

  • ein Starttor, dem sich
  • nach 3 Metern der Tunnel anschließt. Dieser ist innen 80 Zentimeter hoch und 40 Zentimeter breit bei einer Länge von 3,5 Metern.
  • Nach 9 Metern freien Laufs muss Hund über die quer zur Laufrichtung liegende Tonne. Diese weist einen Durchmesser und somit eine Höhe von 60 Zentimetern bei einer Breite von 80-100 Zentimetern auf und muss mit rutschfestem Material beschichtet sein.
  • Nun hat Dein Hund 7 Meter Anlauf, bevor er über eine Hindernis-Hürde muss bevor
  • Ihr beide um die 5,5 Meter entfernte Wendemarke müsst um dann
  • drei jeweils mit 9 Metern Anlauf versehene Hürden überlaufen müsst, denen sich
  • mit einem Abstand von 3 Metern das Wechseltor anschließt.

Sektion 3

Die dritte Sektion wartet nur mit Elementen des Hindernislaufs auf. Sie besteht aus

  • dem Starttor, dem sich nach
  • 4 Metern Anlauf die Schrägwand anschließt. Die Schrägwand muss bei einer Breite von einem Meter eine Höhe von 80 Zentimetern und oben eine Plattform von 30 Zentimetern Tiefe über die gesamte Breite von einem Meter aufweisen. An der Basis, also dort, wo die Schrägwand auf dem Boden steht, ist sie auch einen Meter breit, aber 1,5 Meter tief. Sie muss mit rutschfestem Material beschichtet sein.
  • dem schon für Sektion 1 beschriebenen Hoch-Weit-Sprung geht ein Anlauf von 8 Metern voraus.
  • Auch  vor dem Laufdiel finden sich 8 Metern Anlauf. Der Laufdiel gleicht einer 40 Zentimeter breiten Brücke aus drei in gerader Linie angeordneten Elementen, die alle mit rutschfester Oberfläche versehen sein müssen: Der Schrägauflauf genannten Auffahrt, um auf die notwendige Höhe von 65 Zentimeter zu kommen, dem eigentlichen Laufdiel als ebenen Mittelstück von 4,50 Meter Länge und der Schrägablauf genannten Abfahrt, die den Hund wieder zum Boden zurückkehren lässt.  Der Schrägauf- und der Schrägablauf müssen aus Brettern bestehen, die 1,20 Meter lang sind. Diese Länge führt dazu, dass der Laufdiel eine Gesamtlänge von 6,50 Metern hat: Schrägauflauf 1,00 Meter, Laufdiel 4,50 Meter, Schrägablauf 1,00 Meter.
  • nach 10 Metern Anlauf eine Hindernishürde als letztem Hindernis vor dem Zieltor.
  • einem letzten Spurt von 4,30 Metern vor dem Zieltor.

Der Ablauf und die Aufgabe beim CSC

Ein CSC wird also in einer aus drei Hund-Mensch-Teams bestehenden Mannschaft als Staffellauf bestritten. Die Zusammensetzung bezüglich Altersklassen oder Geschlecht bestimmt der Veranstalter eines Turniers schon in der Ausschreibung. So wäre denkbar, dass Mannschaften aus einem Jugendlichen und zwei Erwachsenen beider Geschlechter bestehen müssen.

Zu Beginn des Laufs nehmen alle die 6 Teammitglieder Aufstellung im Startbereich ihrer jeweiligen Sektion. Nach Freigabe läuft das Team, das in Sektion 1 startet, als erstes los. Sobald beide das Wechseltor überschritten haben, gibt ein Helfer ein klares Signal, damit das Team in Sektion 2 starten kann. Dieser Vorgang wird so auch für den Wechsel zwischen Sektion 2 und 3 gemacht. Vermeiden sollten alle Mitglieder eines CSC-Teams Frühstarts. Selber zu starten, wenn die Mannschaftsmitglieder die Vorgänger-Sektion noch nicht beendet haben, führt zu empfindlichen Strafen, wie unten zu lesen ist.

Generell soll Dein Hund im Freilauf auf Deiner linken Seite geführt werden, sodass er alle Hindernisse überwinden kann, während Du sie nicht überspringen musst. Die Ausnahme von dieser Regel stellt der Slalomlauf und der Hürdenlauf sowie die Wendestangen dar, da Du hier selber auch alle Hürden, Slalomtore und Wendestangen um- und durchlaufen musst.

Die Bewertung beim CSC

Bewertet wird die Zeit, die zwischen dem Start in Sektion 1 und dem Einlauf des letzten Teams in das Ziel von Sektion 3 vergeht. Allerdings verursacht ein Frühstart eine Strafsekunde und führt zur Annullierung des Laufs, der einmal wiederholt werden kann. Mehr als ein Frühstart an einem Turniertag führt zum Ausscheiden der Mannschaft. Alle bis zum Abbruch des Laufs durch den Frühstart „verdienten“ Fehlerpunkte werden in das Ergebnis eingerechnet.

Zur gemessen Zeit kommen in bekannter Manier Fehlersekunden hinzu. Die Strafen richten sich jeweils nach dem Reglement des Slalomlaufs, des Hürdenlaufs und des Hindernislaufs, wenn die Fehler an Geräten aus den jeweiligen Bereichen gemacht werden. Hierbei werden die nur im CSC verwendeten Mühlacker Harfen und Frankfurter Kreisel nach den Regeln des Hindernislaufs bewertet.

Der Shorty

Der Shorty ist die CSC-Variante im Breitensport. Der Shorty ermöglicht Dir im Rahmen des Turnierhundesports auch ohne bestandene Begleithundeprüfung Staffellauf turniermäßig zu betreiben. Einzige Voraussetzung ist, dass Dein Hund Dir in der Freifolge, also ohne Leine, nicht von der Seite weicht und sich führen lässt. Im Gegensatz zum CSC starten beim Shorty allerdings nur zwei Teams, wodurch auch die Laufstrecke geringer ist.

Der Aufbau des Shortys

Der Shorty besteht aus zwei mit einem Abstand von 3 Metern parallel zueinander liegenden, jeweils 30 Meter langen Bahnen, die Sektion 1 und 2 genannt werden. Die beiden Sektionen sind so ausgerichtet, dass sie in entgegengesetzter Richtung zu durchlaufen sind.

Die Sektion 1 beginnt mit dem Starttor und endet mit einem Wechseltor, während die Sektion 2 mit einem Wechseltor genannten Starttor beginnt und dem Zieltor endet. Alle Hindernisse vor oder nach einem solchen Tor müssen zu den Toren einen Abstand von 3 Metern aufweisen, während der Abstand zwischen den jeweils 5 Hindernissen 5 Meter beträgt.

Die Hindernisse der Sektion 1 sind die Hürde, der einfache Oxer, die Schrägwand, die Tonne und der Durchsprung. Die zweite Sektion wartet mit der Hürde, dem einfachen Oxer, dem Tunnel, dem Hoch-Weit-Sprung und der Mühlacker Harfe auf. Der genaue Aufbau und die Beschaffenheit dieser Geräte sind in den Abschnitten zum Hindernislauf und, im Falle der Mühlacker Harfe und des Oxers, zum CSC beschrieben.

Die Aufgabe beim Shorty

Genau wie beim CSC beginnt das erste Hund-Mensch-Team mit dem Durchlauf durch den Hindernisparcours. Sobald beide, also Hund und Mensch, die Ziellinie der ersten Sektion überschritten haben, kann das zweite Team die zweite Sektion durchlaufen. Beide Hundeführer sollen hierbei rechts von ihren nicht angeleinten Hunden laufen, ohne selber die Hindernisse überlaufen zu müssen.

Die Bewertung beim Shorty

Bewertet wird auch hier primär die Zeit, die zwischen dem Überschreiten der Startlinie des ersten Läufers und dem Überschreiten der Ziellinie durch den letzten Läufer benötigt wird. Hinzu kommen Strafsekunden für Fehler, die bezüglich möglicher Frühstarts denen den CSC entsprechen und im Übrigen denen des Hindernislaufs, wenn es um Fehler an den Hindernissen geht.

Gewinner ist dann jeweils die Mannschaft mit den niedrigsten Zahlenwerten für die Summe aus gemessener Zeit zuzüglich Strafsekunden.

Der K. O. Cup

Im K.-O.-Cup messen sich zwei Hund-Mensch-Teams im direkten Wettbewerb, indem sie zeitgleich einen Kurzstreckenlauf durch je einen von zwei identischen Hindernisparcours aus einer Auswahl an Hindernissen des THS-Hindernislaufs absolvieren. Diese Wettbewerbe sind Teil des Breitensports und bedürfen daher als Startvoraussetzung keinen Nachweis über eine bestandene Begleithundeprüfung. Da die Hunde allerdings ohne Leine im Freilauf zu führen sind, ist ein gewisser Grundgehorsam dennoch Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme.

Der Aufbau des K.O.-Cups

Länge und Ausstattung mit Hindernissen der Parcours eines K.O.-Cups sind sehr weitgefasst, sodass es unendlich viele Möglichkeiten der Gestaltung gibt. Wichtig ist, dass zwischen 6 und 10 Hindernisse verwendet werden. Ebenfalls wichtig ist, das es zwei baugleiche Parcours gibt, die exakt gleichlange Laufwege aufweisen, damit ein direkter Vergleich der parallel startenden Wettbewerber fair ist.

Die Aufgabe beim K.O.-Cup

Zwei Startteams laufen gegeneinander jeweils durch einen der beiden Parcours, wobei die Hunde jeweils ohne Leine links von den jeweiligen Hundeführern zu laufen haben. Wie immer im Hindernislauf, muss nur der Hund über die Hindernisse, während der Hundeführer so schnell er kann, nebenher rennt. Gestartet werden darf, sobald das aus einem Trillerpfeifen-Pfiff bestehende Startsignal ertönt.

Wer gegen wen läuft, kann im Vorfeld durch eine Qualifikationsrunde oder durch Los entschieden werden.

Die Bewertung beim K.O.-Cup

Die Bewertung ist ganz einfach: Das schnellere Team gewinnt und kommt eine Runde weiter, bis der Sieger feststeht. Auch um die Plätze zwei und drei wird ein Ausscheidungswettbewerb gelaufen. Zeiten werden nicht gemessen und es werden auch keine Fehlerpunkte vergeben, wenn ein Hindernis nicht vom Hund angenommen, sondern um- oder unterlaufen wird. In einem solchen Fall ist das Hindernis erneut anzulaufen, was automatisch Zeit kostet. Lässt ein Team ein Hindernis aus und beendet den Lauf, ohne das Hindernis korrigiert zu haben, hat es automatisch den Lauf verloren.

Welche Leistungsklassen gibt es?

Das Regelwerk des Turnierhundesports unterschied bis zu seiner Novelle im Januar 2019 auf der obersten Ebene zwischen dem Breitensport und der Leichtathletik mit Hund. Während das Reglement des Breitensports den Start für Neueinsteiger in den THS erleichtern sollte und daher alle Spielarten und Turniere nur in einem einzigen und niedrigen Schwierigkeitsgrad regelte, waren die Regeln der Leichtathletik mit Hund so gestaltet, dass von einer einfachen Vereinsmeisterschaft bis zur Deutschen Meisterschaft alle Leistungsniveaus abbildbar waren.

Obwohl auch heute noch zwischen Breitensport und Leichtathletik mit Hund unterschieden wird, führt die Novelle von 2019 nun auch Leistungsklassen für den aus dem Breitensport stammenden Dreikampf ein.

Wenn Disziplinen sowohl im Breitensport als auch in der Leichtathletik mit Hund geregelt sind, so vor allem die Laufdisziplinen für den Dreikampf und den Vierkampf, entsprechen die Regeln und somit der Schwierigkeitsgrad im Breitensport immer der gleichrangingen Leistungsklasse der Leichtathletik mit Hund.

Somit ist der einzige Unterschied zwischen beiden, dass im Breitensport/Dreikampf der Gehorsam keine prüfungsrelevante Disziplin darstellt.

Beide, also der Drei- und der Vierkampf, werden in der neuen Prüfungsordnung auch als Para-Version geregelt, um einen Schritt in Richtung Inklusion zu gehen und die Teilhabe schwerbehinderter Menschen i. S. d. Sozialgesetzbuches IX an dieser Hundesportart zu ermöglichen.

Hier ein Überblick über die die Spielarten, der auch darstellt, welche in verschiedenen Leistungsklassen angeboten werden.

  Bemerkung Breitensport Leichtathletik mit Hund PARA-Regeln
Geländelauf, Canicross, Bikejöring, Dogscooter

Einzeldisziplinen mit unterschiedlich langen Strecken, aber keine Leistungsklassen:

- Sprintstrecke: 400-1.000 Meter

- Kurzstrecke: bis 3.000 Meter

- Langstrecke: bis 10.000 Meter

nein nein nein
Hindernislauf Als Einzeldisziplin: ja    
Dreikampf mit Leistungsklassen 1-3

Kombidisziplin mit den drei Laufdisziplinen des Vierkampfes, ohne Gehorsamsprüfung.

Der Schwierigkeitsgrad steigt in den Disziplinen

- Hindernislauf (Freilauf ab LK 2)

- Hürde

- Slalom

ja   ja
Vierkampf mit Leistungsklassen 1-3

Kombidisziplin aus Hindernislauf, Slalomlauf, Hürdenlauf und Gehorsamsprüfung.

Der Schwierigkeitsgrad steigt in den Disziplinen

- Gehorsam

- Hindernislauf (Freilauf ab LK 2)

- Hürde

- Slalom

  ja ja
CSC Staffellauf für 3 Hund-Mensch-Teams mit Elementen der Laufdisziplinen des Vierkampfs ohne Leistungsklassen   ja  
Shorty Staffellauf für 2 Hund-Mensch-Teams ohne Leistungsklassen ja    
K. O. Cup Zwei Teams laufen gegeneinander, das schlechtere scheidet aus. Keine Leistungsklassen ja    

 

Für den Geländelauf und die drei Zughundesportdisziplinen könnte behauptet werden, dass mit der steigenden Distanz ein höheres Maß an Fitness verlangt wird und dass daher die Unterscheidung von Kurz-, Mittel- und Langstrecke je eine Leistungsklasse darstellt. Wenn man sich aber vor Augen führt, dass unterschiedliche Laufdistanzen in der Leichtathletik jeweils andere Disziplinen und eben keine Leistungsklassen darstellen, wird klar, dass dies so auch im THS gelten wird.

Somit sind der Drei- und der Vierkampf die einzigen Turnierarten, in denen der Turnierhundesport tatsächlich Leistungsklassen differenziert. Zur Steigerung der Schwierigkeit des aus vier Einzeldisziplinen bestehenden Vierkampfs werden aber vor allem drei der vier Disziplinen von Leistungsklasse zu Leistungsklasse angepasst. Von der Pflicht, den Hund ab der zweiten Leistungsklasse im Freilauf zu führen, bleibt der Hindernislauf über die Leistungsklassen unveränderlich.

Besonders viele Änderungen sind in der Gehorsamsprüfung zu verzeichnen. So werden von Leistungsklasse zu Leistungsklasse nicht nur die Anforderungen in Aufgaben, die in allen LKs vorkommen, schwerer, sondern es kommen auch andere und vor allem schwierigere Aufgaben auf Kosten der einfacheren hinzu. Somit bleibt die Anzahl der Aufgaben immer gleich. Für den Dreikampf angepasst werden die Anforderungen für den Slalomlauf in sehr geringem Umfang und für den Hürdenlauf schon etwas mehr.

Die Steigerung der Schwierigkeit in den Laufdisziplinen in Drei- und Vierkampf

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Änderungen in den Laufdisziplinen, bei denen der Schwierigkeitsgrad von Leistungsklasse zu Leistungsklasse zunimmt.

  LK 1 LK 2 LK 3
Hindernislauf      
Wer muss über die Hindernisse? Nur der Hund Nur der Hund Nur der Hund
Hund an der Leine oder Freilauf? Freilauf optional, dafür aber KEINE Bonuspunkte. Freilauf zwingend Freilauf zwingend
Hürdenlauf      
Wer muss über die Hürden? Nur der Hund Du und der Hund (Ausnahme: Seniorenklasse ab 61 Jahre.) Du und der Hund
Hund an der Leine oder Freilauf? Freilauf optional, bringt Bonuspunkte Freilauf zwingend Freilauf zwingend
Hürdenhöhe 30 Zentimeter 30 Zentimeter

30 Zentimeter für Teilnehmer folgender Altersklassen:

- Jugendklasse

- Seniorenklasse

40 Zentimeter für Starter folgender Altersklassen:

- Aktivenklasse

Länge der Laufstrecke 2 mal 30 Meter 2 mal 30 Meter 2 mal 40 Meter
Slalomlauf      
Wer muss durch die Slalomtore? Du und der Hund Du und der Hund Du und der Hund
Hund an der Leine oder Freilauf? Freilauf optional, bringt Bonuspunkte Freilauf zwingend Freilauf zwingend
Länge der Laufstrecke 55 Meter 65 Meter 75 Meter

 

Die Steigerung der Schwierigkeit in der Gehorsamsprüfung des Vierkampfs

Wie schon dargestellt, werden von Leistungsklasse zu Leistungsklasse einige Aufgaben gegen gänzlich andere ausgetauscht, andere in sich schwieriger werden. Einen ersten Überblick über die Aufgaben der einzelnen Leistungsklassen gibt die folgende Tabelle.

  LK 1 LK 2 LK 3
Leinenführigkeit ja (10 Punkte)    
Freifolge ja (20 Punkte) ja (20 Punkte) ja (20 Punkte)
Sitz mit Abholen ja (10 Punkte) ja (10 Punkte) ja (10 Punkte)
Ablegen mit Herankommen ja (15 Punkte) ja (15 Punkte)  
Steh mit Herankommen   ja (15 Punkte)  
Ablegen aus dem Laufschritt     ja (15 Punkte)
Steh aus dem Laufschritt     ja (15 Punkte)

 

Weiter oben im Abschnitt „Welche Turniertypen gibt es?“ findet sich unter der Überschrift „Der Gehorsam“, eine Beschreibung der Gehorsamsprüfung und zu absolvierenden Übungen, allerdings für die Leistungsklasse 1. Im nun folgenden werden für diese die Unterschiede zu den übrigen Klassen beschrieben, während die noch gar nicht beschriebenen Übungen, wie Steh mit Herankommen, Ablegen aus dem Laufschritt und Steh aus dem Laufschritt komplett beschrieben werden.

Freifolge

Während die Freifolge in der ersten Leistungsklasse nur in normaler Schrittgeschwindigkeit gezeigt wird, muss in den beiden oberen Leistungsklassen auch der Laufschritt und der langsame Schritt gezeigt werden. Dazu wird der Laufweg leicht angepasst. Er beginnt nun mit einer geradeaus in normaler Geschwindigkeit gezeigten Freifolge, gefolgt von einer Kehrtwende. Auf dem Weg zurück zum Ausgangspunkt müssen alle drei Geschwindigkeiten für je 10-15 Schritt gezeigt werden: erst Normal, dann Laufschritt und zuletzt langsam. Im Anschluss daran wird alles exakt so abverlangt, wie es auch die Freifolge in der Leistungsklasse 1 verlangt.

Sitz mit Abholen

In allen Leistungsklassen sollst Du mit Deinem Hund in der Freifolge laufen und ihm zu einem bestimmten Zeitpunkt das Kommando für Sitz geben, dabei aber im Grund selber weiterlaufen.

In der ersten Leistungsklasse ist es Dir aber noch erlaubt, Deine Laufgeschwindigkeit zu verringern oder die Schrittart zu verändern, um Deinen Hund ins Sitz zu bekommen. Das ist in den beiden oberen Klassen ein Fehler, der zu Punktabzug führt. Abgesehen davon sind keine Änderungen vorhanden.

Ablegen mit Herankommen

Ablegen mit Herankommen wird nur in der Leistungsklasse 1 und 2 geprüft. Die Anpassung der Schwierigkeit erfolgt auf dieselbe Art, wie beim Sitz mit Abholen.

Steh mit Herankommen

Die Übung Steh mit Herankommen wird nur in der zweiten Leistungsklasse des Vierkampfes überprüft.

Der Laufweg ähnelt dem aus der Übung Sitz mit Abholen, bei der Du ebenfalls aus der Grundstellung heraus 10-15 Schritte mit Deinem Hund läufst und ihm dann ein Kommando gibst ohne Dich nach ihm umzuschauen oder die Schrittart zu verändern. Allerdings soll Dein Hund jetzt nicht sitzen, sondern stehen bleiben während Du weitere 30 Schritt gehst. Dann bleibst Du stehen, drehst Dich zu Deinem Hund um und rufst ihn auf Anweisung des Leistungsrichters zu Dir. Er soll nun freudig, schnell und gradlinig zu Dir kommen und sich vor Dich setzen. Abschließend gibst Du ihm ein Kommando, auf das er sich in die Grundstellung neben Deinem linken Bein begeben soll.

Für die Bewertung ist ausschlaggebend, dass Dein Hund exakt, konzentriert und freudig arbeitet. Er soll also Deine nur einmal zu gebenden Kommandos unmittelbar auf die beschriebene Art und Weise umsetzen. So werden von den maximal 15 Punkten 7 abgezogen, wenn Dein Hund nicht steht, sondern sitzt oder sich ablegt. Läuft er Dir hinterher, ohne auf das Steh-Kommando hin anzuhalten, ist diese Übung mit 0 Punkten bewertet.

Ablegen aus dem Laufschritt mit Herankommen

Die Übung Ablegen aus dem Laufschritt mit Herankommen wird nur in der höchsten Leistungsklasse verlangt.

Aus der Grundstellung heraus gehst Du nach dem Kommando "Fuß gehen" 10-15 Schritte in normaler Geschwindigkeit, bevor Du das Kommando Fuß laufen gibst und in den Laufschritt wechselst. Nach weiteren 10-15 Schritten gibst Du das Hörzeichen für Ablegen, ohne Dich zu Deinem Vierbeiner umzudrehen oder die Laufart und -geschwindigkeit zu verändern. Dein Hund soll nun das Kommando zügig umsetzen und sich in Laufrichtung ablegen, während Du weitere 30 Schritte weiterläufst. Dort drehst Du Dich zu ihm um und rufst ihn nach Freigabe durch den Leistungsrichter zu Dir. Dein Hund soll auch dieses Kommando freudig, schnell und gradlinig umsetzen und zu Dir kommen, um sich vor Dir hinzusetzen. Nun forderst Du Deinen Hund auf, sich in die Grundstellung neben Dein linkes Bein zu setzen, womit die Übung beendet ist.

Bewertet wird, ob Du und der Hund exakt und zügig nach der Übungsbeschreibung arbeitet. Das inkludiert, dass jedes Kommando von Dir nur einmal gegeben werden darf, um keinen Punktabzug zu verursachen. Der Fokus liegt natürlich auf dem Ablegen aus dem Laufschritt. Würde Dein Hund gar nicht anhalten oder Dir bald hinterherlaufen, wäre die Übung komplett entwertet. Von den maximal 15 Punkten für die Übung würden 7 abgezogen, wenn Dein Hund statt sich hinzulegen lieber sehen bliebe oder sich setzen würde.

Steh aus dem Laufschritt mit Herankommen

Auch diese Übung ist ausschließlich Bestandteil der dritten und damit höchsten Leistungsklasse. Sie läuft genau ab, wie das Ablegen aus dem Laufschritt mit Herankommen, nur dass hier Dein Hund stehen bleiben muss, statt sich abzulegen. Das macht es für Deinen Hund und Dich notwendig, klar den Unterschied zwischen Steh, Sitz und Ablegen zu üben, damit hier die ganzen 15 Punkte geholt werden können.

Aufstiegsmechanismus von Leistungsklasse zu Leistungsklasse im Drei- und Vierkampf

Der Leistungsstand wird immer für ein Team aus einem bestimmten Hund und einem bestimmten Menschen bestimmt. Wechselst Du also den Hund oder der Hund den Hundeführer, wird immer in der niedrigsten Leistungsklasse begonnen.

Aus der ersten Leistungsklasse in die zweite oder von der zweiten in die dritte aufzusteigen, setzt voraus, in der jeweilig niedrigeren Leistungsklasse eine gute Figur gemacht zu haben und dort eine gewissen Summe an Punkten gewonnen zu haben. Hier ist zu beachten, dass im Vierkampf der Gehorsamsteil eine besondere Stellung einnimmt. Für diese Prüfung wird eine separate Mindestpunktzahl festgelegt, ohne deren Erreichen ein Aufstieg auch bei schnellster und fehlerfreiester Umsetzung der Laufdisziplinen nicht möglich ist.

Für einen Aufstieg in die nächsthöhere Leistungsklasse müssen in allen Altersklassen und durch beide Geschlechter und die PARA-Sportler mindestens 48 Gehorsamspunkte erreicht werden.

Sollte im Erreichen der notwendigen Gehorsamspunkte ein Problem für Dich und Deinen Hund bestehen, kannst Du Eure sportliche Leistung im Dreikampf zeigen und dort in die höheren Leistungsklassen vorstoßen.

Dies vorausgeschickt sind folgende Mindestpunktzahlen für die Aufstiege im Dreikampf zu erreichen:

notwendige Punkte für den Aufstieg in die Leistungsklasse 2 Dreikampf
Altersklasse weiblich männlich
Jugendklasse 170 175
Aktivenklasse 185 190
Seniorenklasse 175 180
PARA 180 180

 

notwendige Punkte für den Aufstieg in die Leistungsklasse 3 Dreikampf
Altersklasse weiblich männlich
Jugendklasse 185 190
Aktivenklasse 195 200
Seniorenklasse 180 185
PARA 190 190

 

Folgende Mindestpunktzahlen ermöglichen einen Aufstieg in die höheren Leistungsklassen des Vierkampfs:

notwendige Punkte für den Aufstieg in die Leistungsklasse 2 Vierkampf
Altersklasse weiblich männlich
Jugendklasse 230 235
Aktivenklasse 245 250
Seniorenklasse 235 240
PARA 220 220

 

notwendige Punkte für den Aufstieg in die Leistungsklasse 3 Vierkampf
Altersklasse weiblich männlich
Jugendklasse 245 250
Aktivenklasse 255 260
Seniorenklasse 240 245
PARA 240

240

 

06

Turnierhundesport: Gesundheit & Fazit

Wichtige Gesundheitstipps für Turnierhundesport

  • Der Hund sollte vom Tierarzt gesundheitlich auf "Herz und Nieren" geprüft sein, bevor es mit dem Hundesport losgehen kann!
  • Achtsam auf kommunikative Signale des Hundes während der Sportübungen achten, um das situative Befinden und Wohlergehen im Auge zu haben.
  • Vorsicht vor physischer und mentaler Überlastung & Übertreibung beim Hundesport!
  • Kranke und verletzte Hunde sollten keinen Hundesport ausüben!
  • Pausen einplanen (auf angemessene Erholungsphasen und Entschleunigung achten)
  • Zwang hat im Hundesport nichts verloren!
  • Vorsicht bei hohen Temperaturen (Hitzegefahr)
  • Intensität und Schwierigkeitsgrad langsam steigern
  • Aufwärmprogramm (dynamische Übungen zur Vorbereitung auf die Belastungen) mit dem Hund beim Hundesport absolvieren
  • Auf ausreichende Wasserversorgung und etwaige Energiezufuhr während des Hundesports achten!
  • Der Hund muss körperlich voll entwickelt sein
  • Kein Hundesport mit trächtigen und säugenden Hündinnen!
  • Hat der Hund Übergewicht, ist die Belastung für den Bewegungsapparat und gesamten Organismus höher!
  • Gesundheit, Fitness und Vitalität beim Hund müssen für den Hundesport stimmen
  • Erhöhtes Risiko für Kreuzbandriss bei kastrierten Hunden, jüngeren Hunden und Hunden mit Übergewicht!
  • Regelmäßiger Check-up bei einem Physiotherapeuten
  • Cool Down nach dem Hundesport
  • Bei eingeschränkten (Behinderungen, Arthrose, HD, ED etc.) und älteren Hunden (Seniorhunden) auf angemessene Hundesportarten ausweichen (z.B. Crossdogging, Degility, ZOS)
  • Stets auf adäquates Equipment beim Hundesport achten, um die Verletzungsgefahr und physische Belastung auf den Hund zu minimieren

Gesundheitsrisiken

Der THS wurde entwickelt, um der breiten Masse einen Zugang zu sportlicher Aktivität mit ihren Hunden zu ermöglichen, daher leitet sich schließlich die Bezeichnung Breitensport ab. Die Erfinder traten also mit der Idee an, einerseits eine große Menge Hundehalter an Hundesport heranzuführen und gleichzeitig, dem damaligen Zeitgeist entsprechend, ein Fitness-, oder im Sprachgebrauch der 1970er Jahre zu bleiben, ein Trimm-Dich-Programm für die Hundehalter anzubieten.  Es stand also neben der Beschäftigung mit dem Hund auch die Gesundheit der Hundehalter im Fokus.

Das merkt man dieser Hundsportart natürlich heute noch an. So werden die zu überspringenden Hürden nicht auf die Größe der Hunde hin angepasst, sondern auf das Alter der Hundeführer, die ebenfalls über diese Hürden springen müssen. Daher ist zumindest davon auszugehen, dass kleinere Hunde in dieser Sportart zumindest benachteiligt sind, müssen sie doch im Vergleich zu ihrer Körpergröße höher springen als größere. Damit einher geht denn sicherlich auch ein etwas höheres Verletzungsrisiko für diese Hunde, da sie richtig springen müssen, während ein großer Hund einen eher überschaubaren Hüpfer absolvieren muss.

Im Agility wird die Belastung für den Hundekörper auf Grund schneller und hoher Sprünge, vor allem in Verbindung Richtungswechseln im Moment der Landung heiß diskutiert. Richtungswechsel in der Landung finden im THS nicht statt, sodass das Verletzungsrisiko hier niedriger zu sein scheint, als beim Agility. Andererseits sind alle Hindernisse im Agility so zu konstruieren, dass die zu überspringenden Hürden und Hindernisse schon durch leichte Berührungen zu Boden fallen und bei Berührung durch den Hund zu keinen Prellungen oder anderen Verletzungen führen.

Im Gegensatz dazu sind im THS die zu überspringenden Hindernisse im Hindernislauf, vor allem die Mühlacker Harfe und die Hürde, so gebaut, dass nur das gesamte Hindernis umkippen kann, nicht aber nur die zu überspringende Latte. Allerdings ist die Höhe von 50 Zentimeter von den meisten Hunden gut und leicht zu überspringen, wobei besonders kleine Hunde auch hier wieder benachteiligt sind.

Festzuhalten ist also, dass der Sport für besonders kleine Rassen wie einen Yorkshire Terrier, ein höheres Verletzungsrisiko birgt, als für Hunde von der Größe eines Labradors oder eines belgischen Schäferhundes.

Ein bei jedem flotten Hundesport zu bedenkender Aspekt ist, dass der Körper eines Säugetieres vor einer körperlichen Anstrengung aufgewärmt und gedehnt werden sollte. Das hilft, Überlastungen des Bewegungsapparates mit einhergehenden Verletzungen wie Muskelzerrungen oder Muskelfaserrissen zu verhindern und betrifft im THS sowohl den Menschen als auch den Hund.

Solltest Du also einen sportlichen und nicht zu klein geratenen Hund besitzen, selbst viel Spaß am Laufen haben, dann ist der Turnierhundesport sicherlich die richtige Alternative für Euch. Wenn Du außerdem großen Wert auf richtiges Aufwärmen legst, werdet Ihr beide sicherlich lange gemeinsam erfolgreich sein und Spaß haben können.

Seid ihr interessiert weitere Infos, Tipps und To-dos rund um mögliche Sportverletzungen, Risiken und Symptomen vom Hundeprofi zu erfahren? Dann seid ihr hier nun genau richtig. Denn unsere dogondo-Tierärztin Vanessa Lässig hat das Thema umfassend in einem ergänzenden Beitrag beleuchtet.

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