Skijöring

Hier zieht der Hund den Skilangläufer

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Zuletzt aktualisiert am: 16.4.2024

Ein Skifahrer mit Startnummer 131 und Hund vorgeschnallt beim Skijoering.jpg

Das wichtigste in Kürze

  • Das Skijöring entwickelte sich aus einer althergebrachten Reiseart des schneereichen Nordens.
  • Dazu ließen sich Skiläufer von großen, an die rauen und kalten Gegebenheiten angepassten Hunden über den Schnee ziehen.
  • Schon früh maßen sich die „Musher“ genannten Hundeführer in sportlichen Rennen, aus denen das moderne Skijöring als Zughundesport hervorging.
  • Skijöring gehört der Gruppe der nordischen Zughundesportarten auf Schnee bzw. on-snow an. 
  • Zur selben Gruppe von Zughundesportarten gehören auch Schlittenhundesport und Ski-Pulka.
  • Geeignet für Skijöring sind vor allen Dingen Menschen, die körperlich fit genug sind, sich dauerhaft auch ohne Hund mit Langlaufski fortzubewegen. 
  • Wichtig sind auch profunde Kenntnisse über die Physiologie der Hunde: Denn diese benötigen bei den hohen Belastungen kundige Führung, fachmännische Pflege und manchmal Versorgung von Verletzungen.
  • Geeignet für das Skijöring und die anderen auf Schnee stattfindenden Zughundesportarten sind alle Arten von Schlittenhunden und entsprechende Kreuzungen, die gegenüber dem kalten Klima besonders resistent sind.
  • Eine dauerhafte tierärztliche Betreuung vor und während der Rennen erscheint genauso wichtig wie ausreichende Pausen, gute Verpflegung und Pflege vor allem der Pfoten und des Bewegungsapparates.

Unter Skijöring verstehen wir einen nordischen Zughundesport auf Schnee, bei dem der Musher gennannte Hundeführer auf Ski stehend von einem oder mehreren Hunden gezogen wird. Er geht auf die entsprechende Fortbewegungsmethode mit Hunden im Schnee zurück und wurde wahrscheinlich von den Menschen im hohen Norden entwickelt, wobei die Chinesen die historischen Ursprünge dieser Fortbewegungsmethode für sich reklamieren. Sie behaupten, spätestens im Mittelalter, vielleicht sogar bereits in der Antike, auf die Idee gekommen zu sein, Menschen auf skiähnliche Bretter zu stellen und diese dann von Tieren wie Hunden über Schnee ziehen zu lassen.

Wirklich greifbar ist aber, dass in Europa auf Ski stehende Samen, der Urbevölkerung des skandinavischen Lapplands, sich über Jahrhunderte hinweg von ihren Rentieren haben ziehen lassen, um größere Distanzen zu überwinden. Hieraus hat sich im europäischen hohen Norden das Skyjoring entwickelt, das auf Norwegisch „Ski Fahren“ im Sinne von Kutsche-Fahren meint.

In der modernen Variante werden verschiedene Arten von Skijöring danach unterschieden, welcher Art der „Antrieb“ ist: So werden heute nicht nur Tiere, sondern auch Autos oder Motorschlitten vor den oder die Skifahrer gespannt. In unserem Kontext ist aber klar, dass wir von Skijöring mit Hunden sprechen. Deren Zuggeschirre über eine mit einem Ruckdämpfer ausgestattete Jöringleine und einen Panikhaken an einem speziellen Gürtel des Mushers befestigt sind.

Die Hunderennen in im Skijöring liegen mit Rennstrecken von fünf bis 20 Kilometer Länge meist im Sprintbereich, obgleich es in Russland und Nordamerika auch Langstreckenrennen von 190 bis 440 Kilometer Länge gibt, die zumeist im Rahmen der Langstreckenschlittenhunderennen absolviert werden.

Da eine wesentliche Voraussetzung für Rennen im Schnee dessen Vorhandensein ist, existiert international eine Vielzahl von Verbänden und Vereinen, die sportliche Wettbewerbe in schneereichen Gegenden organisieren. In Deutschland zeichnet der Verband Deutscher Schlittenhundesport Vereine e. V. - VDSV auch für die nordischen Varianten auf Schnee in Punkto Ausbildung und Wettbewerbe verantwortlich.

Da in Deutschland schneereiche Wetterlagen und Landschaften selten sind, wird das Training häufig „on dry land“, also auf schneefreien Wegen, abgehalten. Dazu ziehen die Hunde den auf einem Roller oder Fahrrad fahrenden oder einfach laufenden Musher. Aus diesen Trainingsansätzen entstanden der nordische Zughundesport mit Scooter, das Bikejöring und das CaniCross.

Geeignete Rassen für Skijöring

( Um die Rassebeschreibung der ausgewählten Rasse lesen zu können, bitte auf das Bild klicken! )

Wichtige Gesundheitstipps für Skijöring

  • Der Hund sollte vom Tierarzt gesundheitlich auf "Herz und Nieren" geprüft sein, bevor es mit dem Hundesport losgehen kann!
  • Achtsam auf kommunikative Signale des Hundes während der Sportübungen achten, um das situative Befinden und Wohlergehen im Auge zu haben.
  • Vorsicht vor physischer und mentaler Überlastung & Übertreibung beim Hundesport!
  • Kranke und verletzte Hunde sollten keinen Hundesport ausüben!
  • Pausen einplanen (auf angemessene Erholungsphasen und Entschleunigung achten)
  • Zwang hat im Hundesport nichts verloren!
  • Vorsicht bei hohen Temperaturen (Hitzegefahr)
  • Intensität und Schwierigkeitsgrad langsam steigern
  • Aufwärmprogramm (dynamische Übungen zur Vorbereitung auf die Belastungen) mit dem Hund beim Hundesport absolvieren
  • Auf ausreichende Wasserversorgung und etwaige Energiezufuhr während des Hundesports achten!
  • Der Hund muss körperlich voll entwickelt sein
  • Kein Hundesport mit trächtigen und säugenden Hündinnen!
  • Hat der Hund Übergewicht, ist die Belastung für den Bewegungsapparat und gesamten Organismus höher!
  • Gesundheit, Fitness und Vitalität beim Hund müssen für den Hundesport stimmen
  • Erhöhtes Risiko für Kreuzbandriss bei kastrierten Hunden, jüngeren Hunden und Hunden mit Übergewicht!
  • Regelmäßiger Check-up bei einem Physiotherapeuten
  • Cool Down nach dem Hundesport
  • Bei eingeschränkten (Behinderungen, Arthrose, HD, ED etc.) und älteren Hunden (Seniorhunden) auf angemessene Hundesportarten ausweichen (z.B. Crossdogging, Degility, ZOS)
  • Stets auf adäquates Equipment beim Hundesport achten, um die Verletzungsgefahr und physische Belastung auf den Hund zu minimieren

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