Nordischer Zughundesport

Der Oberbegriff für viele aus dem hohen Norden stammende, teilweise sommertaugliche Hundesportarten

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Zuletzt aktualisiert am: 15.4.2024

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Das Wichtigste in Kürze

  • Oberbegriff für alle ursprünglich aus dem hohen Norden stammenden „Schlittenhundesportarten“ oder -rennen.
  • Unterscheidung zwischen Schlittenhundesport mit Kufen und Ski auf Schnee (on snow) und mit Rädern ohne Schnee (on green land).
  • Im Schnee primär für die üblichen Schlittenhunderassen (Husky, Malamute etc.)
  • On land eignen sich aber alle lauffreudigen Hunderassen, Hybridhunde und Mischlinge.
  • Voraussetzung ist, dass der Hund ausgewachsen und sein Knochengerüst ausgehärtet ist.
  • Die körperliche Eignung, auch das Herz-Kreislauf-System, sollte tierärztlich überprüft werden.
  • Das zu ziehende Gewicht sollte pro Hund das Vierfache seines Körpergewichts nicht überschreiten. 
  • Bei der genauen Gewichtsbestimmung ist auch die Art des Zughundesports wichtig: Bei einigen kann der „Musher“ mithelfen, bei anderen nicht.
  • Die Beschaffenheit des Geländes und des Bodens spielen für die Körperbelastung des Hundes eine doppelte Rolle: Harter, glatter Boden bietet den geringsten Widerstand und ist „leichtzügig“.
  • Dafür sind weiche Waldwege oder weicher Schnee aber weniger belastend für den Bewegungsapparat.
  • Besonderes Augenmerk solltest Du auf die Hundepfoten legen: Booties, also Hundeschuhe, können ebenso notwendig sein, wie besondere Pflegemaßnahmen mit Salben.
  • Von Rennen oder Trainings bei über 15°C ist abzusehen, damit die Hunde nicht überhitzen. 
  • Aber auch bei niedrigeren Temperaturen müssen die Hunde ausreichend trinken und Pausen bekommen, um sich zu lösen und zu nässen.

Unter „nordischem Zughundesport“ verstehen wir alle Arten des Zughundesports, die auf verschiedene Fortbewegungsmethoden mit Hunden im Schnee zurückgehen und die unter den Menschen im hohen Norden weit verbreitet waren.

Dort wurden beiderseits des Atlantiks unterschiedliche Mengen von Hunden vor alle Fortbewegungsmittel gespannt, die der Mensch für den Schnee entwickelt hatte – von Ski über kleine Pulka-Schlitten der skandinavischen Samen bis hin zu den großen und bekannten Hundeschlitten oder den Toboggan der Kanadischen Ureinwohner.

Mit zunehmender Motorisierung der Fortbewegungsmittel in Form von Motorschlitten und Flugzeugen verloren die unter dem Begriff „Schlittenhunde“ und „Hundeschlitten“ firmierenden traditionellen Einsatzgebiete der Zughunde ihre teilweise lebensrettende Bedeutung.

Um die nun primär sportlich eingesetzten Hundegespanne auch in kühlen, aber schneefreien Regionen und im Sommer trainieren zu können, wurden die Tiere vor Fahrzeuge gespannt, die ähnlich schwer und aufgebaut waren, wie die Wintergeräte, aber über Räder verfügten.

Aus diesem Umstand ergab sich die Notwendigkeit, den nordischen Zughundesport weiter zu differenzieren. So werden heute Zughunderennen „on snow“, also auf der Kufe im Schnee, und „on land“ bzw. auf „dry land“, also auf Rädern und ohne Schnee, abgehalten.

Entsprechend der vielen unterschiedlichen Zughundesportarten existiert international eine Vielzahl von Verbänden und Vereinen, die sportliche Wettbewerbe organisieren. In Deutschland ist der Verband Deutscher Schlittenhundesport Vereine e. V. - VDSV für die nordischen Varianten auf Schnee und auf dry-land verantwortlich.

Unter dem Dach des VDH können aber auch im Rahmen des Turnierhundesports drei on-land-Varianten des nordischen Zughundesports betrieben werden.

Geeignete Rassen für Nordischer Zughundesport

( Um die Rassebeschreibung der ausgewählten Rasse lesen zu können, bitte auf das Bild klicken! )

Wichtige Gesundheitstipps für Nordischer Zughundesport

  • Der Hund sollte vom Tierarzt gesundheitlich auf "Herz und Nieren" geprüft sein, bevor es mit dem Hundesport losgehen kann!
  • Achtsam auf kommunikative Signale des Hundes während der Sportübungen achten, um das situative Befinden und Wohlergehen im Auge zu haben.
  • Vorsicht vor physischer und mentaler Überlastung & Übertreibung beim Hundesport!
  • Kranke und verletzte Hunde sollten keinen Hundesport ausüben!
  • Pausen einplanen (auf angemessene Erholungsphasen und Entschleunigung achten)
  • Zwang hat im Hundesport nichts verloren!
  • Vorsicht bei hohen Temperaturen (Hitzegefahr)
  • Intensität und Schwierigkeitsgrad langsam steigern
  • Aufwärmprogramm (dynamische Übungen zur Vorbereitung auf die Belastungen) mit dem Hund beim Hundesport absolvieren
  • Auf ausreichende Wasserversorgung und etwaige Energiezufuhr während des Hundesports achten!
  • Der Hund muss körperlich voll entwickelt sein
  • Kein Hundesport mit trächtigen und säugenden Hündinnen!
  • Hat der Hund Übergewicht, ist die Belastung für den Bewegungsapparat und gesamten Organismus höher!
  • Gesundheit, Fitness und Vitalität beim Hund müssen für den Hundesport stimmen
  • Erhöhtes Risiko für Kreuzbandriss bei kastrierten Hunden, jüngeren Hunden und Hunden mit Übergewicht!
  • Regelmäßiger Check-up bei einem Physiotherapeuten
  • Cool Down nach dem Hundesport
  • Bei eingeschränkten (Behinderungen, Arthrose, HD, ED etc.) und älteren Hunden (Seniorhunden) auf angemessene Hundesportarten ausweichen (z.B. Crossdogging, Degility, ZOS)
  • Stets auf adäquates Equipment beim Hundesport achten, um die Verletzungsgefahr und physische Belastung auf den Hund zu minimieren

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