Bikejöring

Der nordische Zughundesport mit Fahrrad

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Zuletzt aktualisiert am: 13.9.2023

Teilnehmer mit Mountainebike und zwei Hunden vorgeschnallt bei einem Rennen im Zughundesport.jpg

Das wichtigste in Kürze

  • Beim Bikejöring zieht ein oder mehrere Hunde ein Fahrrad.
  • Als besondere Ausrüstung benötigst Du pro Hund ein Zuggeschirr und eine Jöringleine, die Du über einen Panikhaken mit Deinem Fahrrad verbindest.
  • Ein Hund kann bis zum vierfachen seines Körpergewichts ziehen. 
  • Durch kräftiges in-die-Pedale-treten kannst Du die Zuglast senken.
  • Deshalb können beim Bikejöring auch kleinere Hunde aller Rassen, Hybridhunde und selbst Mischlinge vorgespannt werden.
  • Voraussetzung ist, dass die Hunde lauffreudig und körperlich fit genug sind.
  • Gewissheit über die körperliche Fitness und Eignung Deines Hundes kann eine tierärztliche Untersuchung bringen, bei der der Bewegungsapparat und das Herz-Kreislauf-System im Fokus stehen.
  • Beim Bikejöring ist zu beachten, dass ab 15°C Hunde, insbesondere die üblichen, an große Kälte angepassten Schlittenhunde wie Huskys, leicht überhitzen.
  • Selbst bei passenden Wetterbedingungen musst Du aber auf die Temperatur Deiner Hunde achten und immer ausreichend Wasser für sie mitführen.
  • Ausreichende Pausen, gute Verpflegung und Pflege vor allem der Pfoten und des Bewegungsapparates sind ein Gebot.
  • Bikejöring gehört zur fünf Zughundesportarten umfassenden Gruppe der nordischen Zughundesportarten ohne Schnee bzw. on-land.
  • Gemeinsam haben sie, dass sie von den Sommertrainingsmöglichkeiten der nordischen Schlittenhundesportarten inspiriert sind und daher auch in unseren eher schneefreien Breiten ausgeführt werden können.

Bikejöring ist ein nordischer Zughundesport, der mit einem Fahrrad auf schneefreien Wegen, also „on dry land“ ausgeführt werden kann. Wie alle nordischen Zughundesportarten, hat auch das Bikejöring seinen historischen Ursprung im schneereichen hohen Norden. Dort wurden schon früh Hunde vor diverse schneetaugliche Fortbewegungsmittel wie Schlitten, Pulkas und Ski gespannt.

Aus diesen Fortbewegungsarten entwickelten sich die modernen nordischen Zughundesportarten „on snow“, die nicht mehr nur im schneebedeckten hohen Norden betrieben werden. Vielmehr finden heute sowohl das Training als auch einige Wettrennen in wärmeren Gegenden oder Jahreszeiten statt. Neben dem Bikejöring existieren noch das CaniCross, das Dogscooting sowie das Ziehen von Trikes und Sacco-Carts genannten vierrädrigen Wagen.

Zur Ausübung des Bikejörings wird neben einem geländegängigen Fahrrad im Wesentlichen nur für den Hund ein Zuggeschirr benötigt, an das eine mit einem Ruckdämpfer ausgestattete Jöringleine befestigt wird, die auf Seiten des Hundeführers mit einem Panikhaken am Fahrrad befestigt wird.

Entsprechend der vielen unterschiedlichen Zughundesportarten existiert international eine Vielzahl von Verbänden und Vereinen, die sportliche Wettbewerbe organisieren. In Deutschland ist der Verband Deutscher Schlittenhundesport Vereine e. V. - VDSV für die nordischen Varianten ohne Schnee, also auf dry-land verantwortlich.

Unter dem Dach des VDH können aber auch im Rahmen des Turnierhundesports neben dem Bikejöring noch zwei weitere on-land-Varianten des nordischen Zughundesports betrieben werden.

Geeignete Rassen für Bikejöring

( Um die Rassebeschreibung der ausgewählten Rasse lesen zu können, bitte auf das Bild klicken! )

Wichtige Gesundheitstipps für Bikejöring

  • Der Hund sollte vom Tierarzt gesundheitlich auf "Herz und Nieren" geprüft sein, bevor es mit dem Hundesport losgehen kann!
  • Achtsam auf kommunikative Signale des Hundes während der Sportübungen achten, um das situative Befinden und Wohlergehen im Auge zu haben.
  • Vorsicht vor physischer und mentaler Überlastung & Übertreibung beim Hundesport!
  • Kranke und verletzte Hunde sollten keinen Hundesport ausüben!
  • Pausen einplanen (auf angemessene Erholungsphasen und Entschleunigung achten)
  • Zwang hat im Hundesport nichts verloren!
  • Vorsicht bei hohen Temperaturen (Hitzegefahr)
  • Intensität und Schwierigkeitsgrad langsam steigern
  • Aufwärmprogramm (dynamische Übungen zur Vorbereitung auf die Belastungen) mit dem Hund beim Hundesport absolvieren
  • Auf ausreichende Wasserversorgung und etwaige Energiezufuhr während des Hundesports achten!
  • Der Hund muss körperlich voll entwickelt sein
  • Kein Hundesport mit trächtigen und säugenden Hündinnen!
  • Hat der Hund Übergewicht, ist die Belastung für den Bewegungsapparat und gesamten Organismus höher!
  • Gesundheit, Fitness und Vitalität beim Hund müssen für den Hundesport stimmen
  • Erhöhtes Risiko für Kreuzbandriss bei kastrierten Hunden, jüngeren Hunden und Hunden mit Übergewicht!
  • Regelmäßiger Check-up bei einem Physiotherapeuten
  • Cool Down nach dem Hundesport
  • Bei eingeschränkten (Behinderungen, Arthrose, HD, ED etc.) und älteren Hunden (Seniorhunden) auf angemessene Hundesportarten ausweichen (z.B. Crossdogging, Degility, ZOS)
  • Stets auf adäquates Equipment beim Hundesport achten, um die Verletzungsgefahr und physische Belastung auf den Hund zu minimieren

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