Siberian Husky

Liebenswerter Langstreckenläufer aus den USA

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Zuletzt aktualisiert am: 14.12.2023

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Das wichtigste in Kürze

  • Bekannteste Schlittenhunderasse weltweit - kurz Husky genannt
  • Extrem athletische, lauffreudige, schnelle, ausdauernde, agile Sportskanone
  • Charakteristisches Aussehen mit dichtem Fell in Schwarz, Grau, Sand, Rot und Weiß
  • Muss unbedingt umfassend bewegt und kognitiv gefordert werden
  • Für erfahrene, aktive und unternehmenslustige Hundebesitzer geeignet

Der Siberian Husky steht sinnbildlich für einen Schlittenhund und ist sicherlich eine der beliebtesten Hunderassen dieser Art.

Auf Grund seiner angedachten Verwendungsart als leistungsfähiger Schlittenhund, der in eisigen und verschneiten Kälteregionen der Erde als tatkräftiger Helfer und Arbeitshund seine Besitzer beim Transport verschiedenster Güter unterstützte, ist er körperlich bestens für die widrigen Klimaverhältnisse und die anstrengenden Tätigkeiten gewappnet. Denn der Siberian Husky hat einerseits ein enorm dichtes und dickes Fell, was ihn vor extremer Kälte schützt. Zudem sind seine Pfoten dickgepolstert, was ihm eine hervorragende Geländegängigkeit verleiht und ihn problemlos große Distanzen auf Schnee und Eis zurücklegen lässt. Dabei ist er leichtfüßig und außerordentlich ausdauernd auf seinen hervorragend gebauten und bemuskelten Läufen unterwegs.

Aber nicht nur mit seiner Körperstatur und seiner schönen Optik kann der Siberian Husky überzeugen. Die Rasse gilt als außerordentlich freundlich und sanftmütig, kontaktfreudig und sozialverträglich, anpassungsfähig und kinderlieb. 

Soll der Siberian Husky als Begleit- und Familienhund angeschafft werden, so ist dessen hohe Bewegungsfreude und Energie zu bedenken, sprich die Rasse will ausreichend bewegt und gefordert werden. Aber auch kopfseitig benötigt die intelligente und gelehrige Hunderasse rassespezfische Beschäftigung, um sich einzubringen und voll entfalten zu können.

Bei entsprechendem Umgang und Erfahrung ist der Siberian Husky ein angenehmer, gehorsamer und führiger Partner - durch die hohe Bindungsbereitschaft und Geselligkeit, lässt er sich ideal in das Familienrudel integrieren, genießt dabei die Aufmerksamkeit und Nähe seiner Bezugsmenschen. 

Um noch mehr über die anmutige und begeisternde Rasse zu erfahren, habt ihr nun die Gelegenheit alle Einzelheiten zum Siberian Husky in unserem Rasseporträt nachzulesen. Es erwarten euch viele interessante Infos und hilfreiche Praxistipps rund um die Entwicklungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungsfragen, Beschäftigung, Pflege, Gesundheit, Ernährung und Haltebedingungen. Viel Spaß bei der Lektüre!

Nummer: 270
Gruppe: 5. Spitze und Hunde vom Urtyp
Sektion: 1. Nordische Schlittenhunde
Subsektion: -
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Vereinigte Staaten von Amerika
Patronat -
Verwendung

Schlittenhund

Datum der Veröffentlichung 2. Februar 1995
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 8. September 1966
Link zum FCI-Standard FCI - Siberian Husky

Wie entstand unser Rassenname?

Der Rassename "Siberian Husky" liegt einerseits in der Herkunft des Rassehundes begründet, denn sein Ursprung liegt in Sibirien.

Der Begriff "Husky" wiederum, galt zunächst als beleidigende Bezeichnung für die Eskimo-Völker (Inuit und Yupik), später auch für deren Zughunde.

Dies führte in der Folge vermutlich zur Entstehung der Rassebezeichnung Siberian Husky.

Welches Problem sollten wir lösen?

Der Siberian Husky und andere bekannte Schlittenhunderassen, wie beispielsweise die Rassen Alaskan Malamute, Samojede oder Grönlandhund sollten stets ihre Besitzer beim Transportieren ihres Hab und Guts, diverser Waren und Beute in den schneereichen Gebieten Alaskas, Nordamerikas, Sibiriens und anderen Teilen der Welt tatkräftig unterstützen, da es bei diesen klimatischen Verhältnissen und örtlichen Begebenheiten keine andere Möglichkeit gab, Dinge von A nach B zu verbringen. 

Die Leistungsfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit als Zughund standen damit immer im Mittelpunkt des Geschehens, wobei die Hunde sicherlich auch andere Arbeiten übernahmen.

Die Hunde sorgten vermutlich unterwegs bei den beschwerlichen Wanderungen für Schutz, bewachten und behüteten das Lager bzw. die Siedlungen, ihre Besitzer und deren Eigentum, sowie die sonstigen Vieh- und Nutztiere. Sollten sich also fremde Menschen nähern oder tierische Eindringlinge eine Bedrohung darstellen, schlugen sie an und sorgten für entsprechende Verteidigung.

Weiterhin waren sie hilfreiche und wehrhafte Begleiter bei der Jagd, um Beute ausfindig zu machen und bei Zusammenstößen mit Wölfen oder Bären, ihre Menschen zu schützen.

Kurzgesprochen, die Nomadenvölker benötigten Hilfe beim Transport ihres Besitzes von einem Ort zum anderen, sie brauchten einen Jagdhelfer und jemanden der auf sie, ihren Besitz und ihre anderen Tiere aufpasste. 

Es musste also ein Individuum her, dass auf verschiedenen Feldern zu höchsten Leistungen fähig war, gleichzeitig anspruchslos, widerstandsfähig, robust und ein verlässlicher Begleiter war. 

Die Lösung des Problems lag auf der Hand: Unermüdliche, kräftige, treue, genügsame, wehrhafte und wetterresistente Hunde sollten das Problem in der kargen Einöde lösen. So wurden diverse Schlittenhunde, wie eben auch der Siberian Husky angeschafft, als ideale Lebensbegleiter und vielseitig begabte Arbeitshunde eingesetzt. 

Der Husky war in der Lage, alle Aufgaben sicher und souverän zu meistern, wurde als Arbeits- und Gebrauchshund unentbehrlich, konnte den harten Bedingungen des polaren Klimas problemlos trotzen und war zudem mit wenig zufrieden. Mit diesem Gesamtpaket sicherte der heutige Husky und seine Vorläufer, letztlich auch das Überleben der Nomaden.

Wie wurden wir eingesetzt?

Der Siberian Husky wurde jeher als äußerst belastbarer, arbeits-williger und -fähiger sowie leistungsstarker Arbeitshund genutzt, um das Leben seiner Nomaden sicherer, effektiver und leichter zu gestalten. Denn er sorgte als Zughund und Schlittenhund, Wach- und Schutzhund, Jagdhund und Rudelpartner in vielen Bereichen für tatkräftige Unterstützung und war stets auch ein fester Bestandteil als Freund, Sozial- und Kommunikationspartner des Sozialverbands mit dem er Seite an Seite lebte.

Primär wurden die Siberian Huskies als Schlittenhunde benutzt, mit denen die Nomaden ihren kompletten Besitz bei ihren Wanderungen durch die schweren Gelände und schneebedeckten Weiten transportieren mussten. 

Die Schlittenhunde waren und sind im Verbund eines Gespanns von bis zu 10 Hunden in der Lage, schwere Lasten schnell und auf sehr weite Entfernungen sicher zu ziehen.

Damit waren die Schlittenhunde der wertvollste Besitz der Nomaden, da ihre Reisen ohne die enorme Arbeitsleistung ihrer Hunde nicht möglich gewesen wären. Zudem mussten hunderte von Kilometer auf sich genommen werden, um ihre Felle, andere Erzeugnisse und sie selbst zu den Märkten und Handelsplätzen zu bringen.

Auf ihren Wegen gab es natürlich etliche Gefahren. Einmal das Klima mit Schnee, Schneestürmen, Eis und extrem kalten Temperaturen, sowie tierische und menschliche Räuber, die es auf Fleisch, Vieh und sonstiges Hab und Gut abgesehen hatten. 

Um für ihre eigene Nahrung zu sorgen, gab es zu dieser Zeit in der Einöde nur die Möglichkeit, durch die Jagd Beute zu machen und das wichtige Fleisch und tierische Fett für ihr Überleben zu sichern.

Auch hierbei sind die Jäger immer wieder in brenzlige Situationen geraten, die es erforderte, Hunde als Begleiter zum Schutz gegen Eisbären, Wölfe und andere Räuber mitzunehmen. Ferner wurde ihr Bestreben, Beute ausfindig zu machen, durch die Unterstützung ihrer Hunde vereinfacht - denn diese witterten die kleinsten Spuren im Schnee wie auch auf schneefreien Flächen außerhalb der Wintermonate.

Alles in allem wäre für die Nomaden das Leben in der bekannten Form nie ohne die Huskies und andere Schlittenhunde möglich gewesen, da sie die beschwerlichen Aufgaben übernahmen, für die es ein Vielfaches an menschlicher Arbeitskraft benötigt hätte.

Ohne Übertreibung kann man mit Fug und Recht behaupten, dass ohne die widerstandsfähigen, belastbaren, anspruchslosen, zähen und arbeitseifrigen Schlittenhunde weder die Wanderschaft der Nomaden, noch etwaige Besiedelungen und Erforschungen durch Expeditionsteams in den den Polarregionen, der Arktis, Alaskas, Grönlands, Sibiriens und diverser weiterer Gebiete mit harten klimatischen Bedingungen und zuweilen unpassierbaren Geländen, möglich gewesen wären.

Wo stammen wir her?

Die Heimat und folglich der Ort an dem die ursprüngliche Rasseentstehung des Siberian Huskys begann, liegt in Sibirien.

Im Osten der weitläufigen Region Russlands liegen demnach die Wurzeln des Schlittenhundes, wo die Nomadenstämme der Jugakiren und Tschuktschen, als auch die Völker Kamtschatkas in Nordostasien, den leistungsfähigen Husky als Zugtier und tierischen Helfer nutzten. 

Sie waren keine Züchter nach dem heutigen Verständnis, sorgten aber durch die weiteren Verpaarungen ihrer Huskies zum Erhalt ihres notwendigen Bestands an Hunden für die verschiedenen Arbeiten im Lebensalltag. Wurden also weitere Hunde als Arbeitskräfte benötigt, da aktuell aktive früher oder später ins "Rentenalter" wechselten, sich Hunde verletzten oder gar starben, sorgten sie mit der beabsichtigten Fortpflanzung ihrer Tiere für einen stabilen Population.

Arbeitshunde der alten Nomadenvölker Sibiriens sind die Ahnen des Siberian Husky.

Welche Rassen sind unsere Vorfahren?

Die Vorfahren des heutigen Siberian Huskys waren die Zug- und Jagdhunde der Nomadenvölker Sibiriens, wie beispielsweise die Inuit-Hunde, den ursprünglichen Schlittenhunden, die in allen nordischen Ländern ihr zu Hause hatten. Sei es in Kanada, Alaska, Grönland oder eben Sibirien gewesen.

Vermutlich wurden die Hunde in Teilen mit Wölfen verpaart. Das Wolfsblut in ihren Genen und Adern, kann man durchaus an einigen Verhaltensweisen nachvollziehen. Ob es nun das Heulen oder ihr stürmisches und in Teilen wildes Temperament ist. Ein gutes Beispiel stellt hierfür auch der Kampf um den Platz als Leithund und Rudelführer in einem Gespann dar. Alle anderen Rangmitglieder ordnen sich bereitwillig dem Leittier unter, Huskys sind es gewohnt in festen Rangordnungen zu leben, so wie es auch der Wolf jeher ist.

Die Rasse und deren Vorläufer gilt als eine der ältesten Hunderassen bzw. -typen überhaupt.

Wie haben wir uns auf der Welt verbreitet?

Wie bereits erwähnt, beginnt die Zuchtgeschichte und damit die Verbreitung des Siberian Husky in Ostsibirien. Denn dies ist die Region seiner "Geburtsstätte", von wo aus er Stück für Stück zahlreiche Regionen unseres Globus und unzählige Herzen eroberte.

Durch die Teilnahme im Jahr 1909 an dem Hundeschlittenrennen "All Alaska Sweepstakes" in Nome/Alaska, rückte der Siberian Husky außerhalb seines bisherigen Vorkommens in der westlichen Welt in den Fokus. 

Denn der russische Pelzhändler William Goosak nahm bei dem Rennen teil. Zunächst beäugten seine Konkurrenten ihn bzw. seine vermeintlich zu leichten und zu kleinen Schlittenhunde kritisch und urteilten negativ über jegliche Wettbewerbsfähigkeit der Hunde. 

Goosak strafte die Konkurrenz ab und nahm sehr erfolgreich an dem Wettbewerb teil, ließ viele seiner Konkurrenten hinter sich und belegte schließlich Rang 3. Hierdurch strahlten die Siberian Huskies in einem ganz anderen Licht und von nun an wurde die Hunderasse von Russland nach Alaska vielfach verkauft und gehandelt.

Bereits im Folgejahr triumphierten die Huskies durch die Teilnahme John Johnsons als Sieger mit seinem Siberian-Huskies-Gespann. Komplettiert wurde der Erfolg durch zwei weitere Teilnehmer, die Rang 2 und 4 belegten. What a success.

Die gezielte Zucht des Rassehundes wurde folglich durch den Norweger Leonhard Seppala gestartet, der Huskies von seinem Landsmann, dem weltbekannten Polarforscher Roald Engelbregt Gravning Amundsen übernahm. Dieser hatte die sibirischen Huskies kurz vor Kriegsbeginn 1914 eigentlich für eine Nordpolexpedition auf Grund ihrer hohen Robustheit und Leistungsfähigkeit erworben. Die Expedition fand aber nicht mehr statt, so dass er für die Huskies keine Verwendung mehr hatte. Seppala startete nun mit den Hunden die ersten Schritte der systematischen Siberian-Husky-Zucht.

Gleichzeitig nahm auch Seppala an Schlittenhunderennen sehr erfolgreich teil. Dies machte den Siberian Husky vor allen Dingen in ganz Nordamerika, sprich den USA und Kanada, durch ihren Erfolg immer bekannter, beliebter und damit auch begehrenswerter. Seine Nachzuchten standen daher hoch im Kurs. Mit dem Verkauf wurden weitere Zuchtlinien geschaffen, die ebenfalls sehr erfolgreich die Husky-Zucht prägten und damit ein Fundament der heutigen standardisierten und modernen Zucht darstellen.

Durch eine dramatische Begebenheit sollte Leonhard Seppala die Siberian Husky Rasse allerdings noch viel bekannter machen. Denn im Jahr 1925 brach in Nome/Alaska mitten in den harten Wintermonaten eine Diphterie-Epidemie aus, durch die zahlreiche Menschen ihr Leben verloren. Es musste dringend ein Gegenmittel trotz der eiskalten, verschneiten und in Teilen unpassierbaren Schneeregionen besorgt werden, was allerdings mehr als eine unwägbare Herausforderung war. Seppala stellte sich mit mehreren freiwilligen Musher dieser Gefahr und sorgte mit den Huskies dafür, dass ein Serum trotz einer Gesamtstrecke von mehr als 1.000 KM den Weg nach Nome schaffte und damit zur großen Rettung der erkrankten Menschen wurde. 

Dieses Schlittenhunderennen gegen die Zeit ging als "Serum Run to Nome" in die Geschichtsbücher ein. Das letzte Teilstück bei der Rückkehr übernahm ein Schlittenhundegespann unter der Führung des Leithundes "Balto", des verantwortlichen Schlittenhundeführers (Musher) Gunnar Kaasen, der Teil der besagten freiwilligen Musher war.

Seppalas Leithund "Togo" erhielt erst einige Zeit später Ruhm und Ehre, die er sich auf dem längsten und schwierigsten Teilstück verdient hatte. Dies sorgte für einigen Unmut bei Seppala gegenüber seinem Mitstreiter Kaasen, denn dieser zog die Lorbeeren in den Augen Seppalas primär auf sich, obwohl er als Schlussläufer schließlich nur stellvertretend für alle Retter, Hunde und Musher, stand.

Zu Ehren dieser außerordentlichen Rettungstat wurde im New Yorker Central Park ein Denkmal für die Huskies noch im Jahr 1925 aufgestellt. Durch die Gratulation und Anerkennung der Öffentlichkeit, Presse und des amtierenden US-Präsidenten Calvin Coolidge, rückte die Rasse weltweit in den Blickpunkt.

1930 erfolgte die erste Registrierung eine Siberian Husky im American Kennel Club (AKC).

Durch die systematisierte Zucht nach einem festgeschriebenen Rassestandard gewann das Zuchtgeschehen in den Vereinigten Staaten von Amerika rasant an Fahrt. 

Hierdurch gelangten nun auch in den 1950er und 1960er Jahren die ersten Siberian Huskies aus Amerika zurück nach Kontinentaleuropa.

Die FCI erkannte den Siberian Husky im Jahr 1966 als eigenständige Hunderasse an.

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Aktuelles zum Siberian Husky

Wie beliebt ist der Siberian Husky und wie wird er heute eingesetzt?

Beliebtheit der Rasse heute

Auch heute erfreut sich die Hunderasse Siberian Husky großer Beliebtheit, wenn man überlegt, in welchen Breitengraden wir leben und die schneereichen Tage in Deutschland an einer Hand abgezählt werden können. Sprich, die ursprüngliche Verwendungsart als Schlitten-, Gebrauchs- und Arbeitshund ist bei der Haltung eines Huskys in Deutschland nur schwer oder zeitlich sehr begrenzt umsetzbar. Zumindest wenn man den Schlitten im Schnee als Gefährt nutzen möchte, denn im Zughundesport gibt es natürlich noch diverse andere Disziplinen, die ohne das kalte Weiß ausgeübt werden können. Hierauf kommen wir später nochmals dezidierter.

In aller Regel wird der Siberian Husky aber in Deutschland vorwiegend als Familien- und Begleithund angeschafft.

Die jährlichen Welpenzahlen sind aber dennoch über einen längeren Zeitraum betrachtet konstant hoch, so dass die deutschen Hundehalter dafür sorgten, dass der Siberian Husky nur knapp die Kategorie der 50 beliebtesten Hunderassen regelmäßig verfehlt. Aber immerhin ist dies eine stolze Platzierung, bedenkt man, dass es zwischenzeitlich weit mehr als 350 anerkannte Rassen gibt.

Dies beruht auf Grundlage der jährlichen Welpenstatistik, die der Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) herausbringt und die gemeldeten neugeborenen Welpen der kontrollierten und organisierten Zucht jedweder Rasse beinhaltet.

Schauen wir uns kurz die Entwicklung der registrierten Siberian-Husky-Welpen der VDH-Züchter an:

  • 2020 333 Welpen
  • 2019 371 Welpen
  • 2018 327 Welpen
  • 2017 364 Welpen
  • 2016 337 Welpen
  • 2015 324 Welpen
  • 2014 339 Welpen
  • 2013 341 Welpen
  • 2012 339 Welpen
  • 2011 278 Welpen
  • 2010 377 Welpen
  • 2005 299 Welpen

In den USA rangiert der Husky von seiner Beliebtheit auf Rang 14 von 193 Hunderassen, was eine starke Aussage für die arbeitstüchtige und liebevolle Rasse ist. Diese Zahlen publiziert der American Kennel Club (AKC) in seinem "Breed Popularity Ranking".

Verwendung heute

Nach wie vor werden die Siberian Huskies als Schlittenhunde und demnach Arbeitshunde von den Inuits und anderen Völkern genutzt, die ihr zu Hause in den schneereichen und kalten Klimazonen haben. Sie sind bis heute auf die arbeitsfreudigen und leistungsfähigen Hunde angewiesen, um sich in den Wintermonaten in den enormen Schneemassen fortbewegen zu können. Ferner halten sie auch Wache und geben Laut, wenn Raubtiere wie Bären und Wölfe sich dem Lager bzw. den Siedlungen der Inuits nähern.

Des Weiteren wird der Husky zwischenzeitlich auch als Familien-, Begleit- und Haushund auf der ganzen Welt von Liebhabern der Rasse angeschafft und gehalten.

Professionelle Schlittenhundegespanne, die an den entlegensten Schlittenhunderennen teilnehmen, greifen ebenfalls u.a. auf die Siberian Huskies als ihre Trainings- und Rennhunde zurück. Neben dem Zughundesport, ist der Husky auch ein guter Hundesportler, der sportliche Betätigungen generell und alle Laufdisziplinen im Besonderen liebt.

Menschen, die tief in der Natur leben, beispielsweise in der weiten Landschaft Kanadas, halten sich Huskies, damit sie sowohl für die Jagd, für den Transport, als auch für das Aufsuchen von Schulen, Städten und Siedlungen mobil sind -dort fungieren sie also bis heute als zuverlässige und unermüdliche Arbeits- und Gebrauchshunde. Natürlich wird nebenbei auch auf motorisierte Schneefahrzeuge zurückgegriffen. Sprich, hier und da ist dann die Notwendigkeit für das Halten von Schlittenhunden merklich zurückgegangen.

Neben den vorgenannten Verwendungsarten, trifft man den tüchtigen Husky als ausgebildeten Rettungs-, Assistenz- und Therapiehund, wo er diversen Funktionen zur aktiven Hilfe der Menschen übernimmt.

Ferner wird der Siberian Husky auch bei Polizei und Zoll nach vollendeter Spezialausbildung als Diensthund geführt. Der Einsatz kann dann in Form eine Schutzhundeverwendung oder als Spürhund zum Auffinden verbotener Substanzen, Schmuggelware bis hin zur Suche vermisster Menschen.

Der Siberian Husky ist also auf Grund seiner natürlichen Fähigkeiten und möglichem Aufbau zahlreicher weiterer Fertigkeiten, ein wahrer Allrounder und damit vielseitig ausbild- und einsetzbar.

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Wie ist es um die Physis des Siberian Huskys bestellt?

Welche körperlichen Rassemerkmale bringt der Siberian Husky mit und welche Vor- und Nachteile hängen mit ihnen zusammen?
Lebenserwartung
Rüden
12 - 16 Jahre
Hündinnen
12 - 16 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
53.5 - 60 cm
Hündinnen
50.5 - 56 cm
Gewicht
Rüden
20.5 - 28 kg
Hündinnen
15.5 - 23 kg

Schläge und Varietäten

Wie bei vielen anderen Hunderassen auch, hat das Zuchtgeschehen nicht davor halt gemacht, auch beim Sibirischen Husky die Zucht in verschiedene Richtungen zu treiben.

So gibt es seit Mitte des 20. Jahrhunderts Bestrebungen, die Rasse nicht nur auf die Arbeitsleistung hin weiterzuentwickeln, sondern auch das Schönheitsideal und attraktive äußere Erscheinungsbild in den Vordergrund zu rücken.

Es wird also in der kontrollierten Zucht zwischen der Leistungszucht, mit den sogenannten Arbeitslinien und auf der anderen Seite die Rassevertreter die der Showlinie entstammen, unterschieden.

In der Leistungszucht liegt der Fokus der Zuchttätigkeiten auf den Rasseeigenschaften, die der Siberian Husky für seine Verwendung als lauf- und zugstarker Arbeitshund in bester Qualität benötigt. Es geht also hierbei nach wie vor darum, dass die Rassemerkmale des Huskys gefördert, verfeinert und gefestigt werden, die zu seiner enormen Leistungsfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit als unermüdlicher und höchst ausdauernder Schlittenhund für sehr große Strecken führen. Die Arbeitslinien heißen demnach nicht umsonst so, denn deren Rassevertreter sollen möglich in ihrer angestammten Paradedisziplin eingesetzt und gefordert werden.

Die Showlinien hingegen wollen vermehrt das Aussehen und damit bestimmte körperliche Merkmale fördern, wie beispielsweise die Augen, Ohren oder Stellung und Winkelung der Läufe. Hier ist das Ziel einen möglichst schönen und in der Gesamterscheinung perfekt anmutenden Husky bei den Zuchtschauen und Hundeausstellungen zu präsentieren. Auch wenn dies die Folge hat, dass eventuell etwaige typische Leistungsmerkmale in den Hintergrund rücken oder gar Defizite im Gegensatz zu den Arbeitslinien aufweisen, die u.U. auch nicht dem Rassestandard der FCI entsprechen.

Weiterhin werden ganz vereinzelt im Ausland Huskies gezüchtet, die dem alten und urtypischen Schlag des Schlittenhundes entsprechen. Hier geht es bei der gezielten Nachzucht insbesondere um die Leistungsfähigkeit als Schlittenhund, wie bei der oben genannten Leistungszucht. Die körperlichen und wesensseitigen Merkmale sollen dem Husky die Qualität verleihen, die er für das Arbeiten und Leben unter den widrigsten Bedingungen seiner ursprünglichen Heimat, gewohnt war. Diese Zuchtlinien heißen „old foundation line“ und werden primär in den USA und Finnland betrieben, mit dem Ziel, den Arbeitswillen als Arbeits-/Zughund zu fördern und dabei die Körperlichkeit mit mehr Gewicht, Kompaktheit und Struktur für die Arbeitsfähigkeit im Auge zu behalten.

Allgemeines Erscheinungsbild

Jeder Hundeliebhaber, der einem Siberian Husky begegnet, ist von dessen Schönheit und Aura gefangen. Das kann man sehr gut nachvollziehen, der der Schlittenhund ist wahrlich eine äußerst attraktive Erscheinung. Und wenn er dann noch seinem Gegenüber mit seinen stahlblauen oder braunen Augen anschaut, ist es um die allermeisten Hundefreunde geschehen - spätestens dann werden sie von seinem Äußeren begeistert sein und ihn in ihre Herzen schließen. 

Da das Aussehen für viele Menschen eine ganz wesentliche Rolle im Hinblick auf ihr individuelles Geschmacksempfinden in Sachen "Gefallen" und folglich ein entscheidender Faktor beim Hundekauf spielt, wollen wir euch unseren ergänzenden Artikel "Gedanken rund um die Anschaffung eines Hundes" nahelegen. Denn das äußere Erscheinungsbild kann natürlich mit in die Entscheidungsfindung einfließen, aber nicht das Hauptargument pro Hund/Rasse liefern. Warum? Das werdet ihr in dem vorgenannten Beitrag erfahren...

Nun wieder zurück zum Siberian Husky:

Ganz charakteristisch ist der Kopf mit den wundervollen Augen, dem durchdringenden, aber stets freundlichen, interessierten und bisweilen schelmischen Blick, das pelzige Fell mit der buschigen Rute und die aufrecht getragenen Ohren. Das gesamte Aussehen weist dabei sofort auf seine nordische Herkunft hin.

Die Hunderasse steht förmlich stellvertretend für alle Schlittenhunde. Man kann sofort die Kraft und Arbeitsfähigkeit spüren, die der Husky mit seiner herausragenden Konstitution und seinem vorzüglichen Körperbau als Zug-, Gebrauchs- und Arbeitshund in den weiten Schneelandschaften fähig war, täglich abzuleisten. Und bisweilen macht er dies an der Seite der Inuits und/oder von Menschen, die in den kalten Klimazonen ihr zu Hause haben, bis heute.

Wir wollen uns nun das äußere Erscheinungsbild des Huskys Körperbereich für Körperbereich näher anschauen und dabei auf die Kriterien des Rassestandards der FCI eingehen:

Die Proportionen des gesamten Körperbaus muten äußerst harmonisch und stimmig an.

Die Rüden des Siberian Huskys wirken stets maskulin, aber niemals grob. Die Hündinnen hingegen feminin, aber ohne, dass ihre Körperbauweise dadurch Schwächen aufzeigt.

Der Körper ist mäßig kompakt gebaut. Die Körperlänge ist vom Schultergelenk bis zum Sitzbeinhöcker gemessen, ein wenig größer als die Widerristhöhe.

Gott sei Dank ist der Siberian Husky dichtbehaart, denn für die widrigen und harten Wettervoraussetzungen in seiner Heimat war und ist dies zwingend erforderlich, da die kalten Temperaturen durchaus die -40 Grad Celsius erreichen können, eisige Winterstürme mit Schneefällen und Eis extrem harte Bedingungen im Freien liefern und dennoch die Hunde stets robust und widerstandsfähig ihre Leistung abrufen können müssen. Dies ist aber definitiv beim Husky gewährleistet, denn er ist genau dafür geschaffen, um trotz härtester klimatischer Voraussetzungen, leichtere Lasten in mäßigem Tempo über große Entfernungen zu ziehen. Das beweist er seit seiner Entstehung und nicht umsonst bauen so viele Menschen, die auf seine wertvollen Dienste angewiesen sind, auf den wunderschönen Schlittenhund.

Um diese außerordentliche Leistungsfähigkeit im Hinblick auf das ausdauernde Laufen als Lastenzughund auf die Piste zu bringen, ist der Rassehund mit einer gut entwickelten und straffen Muskulatur ausgestattet. Die Gesamtrobustheit seiner Körperlichkeit verleiht ihm zudem die angemessene Knochenstärke. Der Husky steht stabil mit seinen gut bemuskelten Läufen auf dem Schnee.

Dass das Gesamtpaket von Körperform, -ausstattung und -proportionen einfach Extraklasse ist, zeigt sich bei dem ausgewogenen Verhältnis von Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer wieder.

Passend zum Äußeren des Siberian Huskys, ist dessen charakteristisches Gangwerk. Die freie, leichte, mühelose und elegante Bewegung zeigt einen fließenden und schwungvollen Ablauf, der Antritt ist zudem enorm schubvoll. Sprich, der Laufstil, ob Trab oder Galopp, sieht nicht nur gut aus, sondern er ist sehr effektiv - die Rasse ist flink, kraftstrotzend und konditionsstark. Ferner ergänzt der Standard, dass im Falle des mäßigen Trabs, sich der Vortritt beim Husky in ausgeprägter Form zeigt. Bewegt sich der Husky hingegen im Schritt, so fällt dem Betrachter beim Anblick seiner Läufe vom vorderen bis hinteren Ende auf, dass der Hund keinen bodenengen Gang mehr zeigt. Gibt der Siberian Husky aber mehr Gas und läuft schneller, so tendieren seine Vorder- und Hinterläufe nach und nach zur Mitte hin, bis die Pfoten des Hundes auf einer Linie gesetzt sind, die sich genau unter der Längsachse seines Körpers befindet. Kommt es zu dem Punkt im Ablauf, an dem sich die Pfotenabdrücke decken, so sind die Vorder- und Hinterläufe in der Bewegung gerade nach vorne gerichtet. Dabei drehen die Ellenbogen und Kniegelenke weder nach innen noch nach außen. Die Läufe weisen einen parallelen Bewegungsablauf auf. Während des kompletten Bewegungsablaufs bleibt die obere Profillinie stets straff, fest und gerade.

Nachdem wir nun mehr das allgemeine Erscheinungsbild von seiner Wirkungsweise betrachtet haben, wollen wir weiters die einzelnen Körperteile abarbeiten:

Der mittelgroße Schädel fügt sich bestens zu den sonstigen Körperproportionen und der Gesamterscheinung des Siberian Huskys ein. Oben drauf ist der Schädel leicht gerundet und verjüngt sich von der breitesten Stelle hin zu den Augen.

Der Stopp ist gut ausgeprägt und fällt entsprechend beim Betrachten des Rassehundes auf.

Im Zusammenhang mit dem Stopp, gibt es nach den Kriterien des Standards, folgende wichtige Proportion zu nennen, die der Husky aufweisen soll: Der Abstand von Nasenspitze bis zum besagten Stopp, muss gleich dem vom Stopp zum Hinterhauptsbein, sein.

Der Nasenschwamm ist beim Husky je nach Fellfarbe unterschiedlich gefärbt. So haben schwarze, graue und lohfarbene Huskies eine schwarze Nase. Ist die Farbe des Haarkleids hingegen kupferfarben, so ist der Nasenschwamm leberfarben und bei rein weißen Hunden kann sie sogar fleischfarben sein. Weiterhin wird laut dem Rassestandard die rosastreifige „Schneenase“ zugelassen und toleriert.

Die Länge und die Breite des Fangs fallen beide mittelmäßig aus. Zur Nase hin verjüngt sich die Fangform. Sie läuft aber weder spitz noch quadratisch aus.

Der Nasenrücken, sprich die obere Linie von Stopp bis zur Nasenspitze, ist beim Siberian Husky gerade gebaut.

Die Lefzen liegen gut an und sind gut pigmentiert.

Um sein Fressen gut zerkleinern zu können, ist der Husky mit einem sehr gut funktionierenden Scherengebiss ausgestattet. Dabei schließen die Zähne im Gegensatz zum Zangengebiss beim Biss knapp aneinander vorbei. Wenn ihr an dieser Stelle mehr über das Hundegebiss im Allgemeinen und über die Zahnpflege des Hundes erfahren wollt, so nehmt euch kurz Zeit zur Lektüre unseres Magazinartikels „Wie sieht die Zahnpflege bei Hunden aus?“ in dem wir die Anatomie des Gebiss beleuchten und wertvolle Tipps in Sachen Zahnpflege geben.

Nun kommen wir zu den wunderschönen und beeindruckenden Augen des Siberian Husky. Die Augen sind mandelförmig und liegen nur mäßig weit auseinander. Die Augen sind etwas schräg im Kopf gelagert. Die jeweilige Augenfarbe kann beim Husky braun oder blau sein. Dabei kommt aber bei der Rasse aber auch immer wieder zu folgender Besonderheit: Manche Rassevertreter haben zwei völlig unterschiedliche gefärbte Augen. Das eine Auge ist dann braun, das andere blau. Zudem stattet Mutter Natur sogar den ein oder anderen Husky mit mehrfarbigen Augen aus. Dies alles ist auch gemäß dem Rassestandard der FCI erlaubt.

Die Ohren sind ebenfalls ein charakteristisches Merkmal bei dem Schlittenhund. Der Siberian Husky hat sogenannte Stehohren. Sie sind mittelgroß, haben eine dreieckige Form, stehen eng beieinander und sind hoch am Kopf angesetzt. Die Ohren sind strukturell dick, weisen eine gute Behaarung auf und sind hinten leicht gewölbt. Der Husky trägt seine Ohren aufrecht stehend, mit leicht abgerundete und aufgerichteten Spitzen.

Um als Zughund mit genug Kraft und Power den Schlitten ziehen zu können, kann sich der Husky u.a. auf seinen Hals mittlerer Länge verlassen, den er im Stand immer stolz aufgerichtet hält. Wenn er sich dagegen im Trab befindet, streckt er den Hals soweit, dass der Kopf leicht nach vorne gelagert ist.

Die Rückenpartie ist mittellang, gerade und an der oberen Linie waagerecht verlaufend. Der Rücken ist kräftig gebaut. Dies bietet ihm viel Stabilität beim Laufen.

An den Rücken schließen sich die straffen, festen und mit einer trockenen Muskulatur ausgestatteten Lenden an. Diese sind leicht aufgezogen und schmaler als der Rippenkorb.

Die Kruppe fällt ab, allerdings nicht so steil, dass der Schub und die Fortbewegung der Hinterhand durch die Anatomie beeinträchtigt würden.

Der Brustbereich ist gut ausgebildet. Die Brust ist tief und kräftig, aber nicht zu breit gebaut, damit die Bewegungsfreiheit gewährleistet bleibt. Der tiefste Punkt der Brust liegt in Höhe oder direkt hinter den Ellenbogen. Auch der Rippenbereich ist entsprechend gut gebaut, denn diese weisen direkt am Ansatz der Wirbelsäule eine gute Wölbung aus, seitlich sind die Rippen flacher, damit auch durch diese die Fortbewegung beim Laufen nicht eingeschränkt oder erschwert wird.

Die charakteristische Rute des Siberian Huskys wirkt durch die gute Behaarung buschig. Die Rute weist die Form einer Fuchslunte auf. Sie ist relativ weit hoch, direkt unterhalb der oberen Profillinie, angesetzt. Bei Aufmerksamkeit des Hundes, trägt er die Rute über seinem Rücken. In diesem Fall macht sie einen eleganten sichelförmigen Bogen (Sichelrute). Laut dem Rassestandard soll die Rute dabei weder auf der einen noch der anderen Seite des Körpers sich ringeln oder flach auf den Rücken gedrückt sein. Im Ruhezustand und wenn der Hund gelassen ist, hängt die Rute des Husky. Durch die rundum gleichlange Behaarung wirkt die Rute wie eine Rundbürste. Die Haare an der Rute sind mittellang.

Gehen wir über zu den Gliedmaßen des Siberian Huskys, die so viel Arbeit als Schlittenhund ableisten müssen und daher von einer besonderen Beschaffenheit und Qualität sind:

Betrachtet man den Husky vom vorderen Profil, so sieht man die gerade und parallele Stellung der Vorderläufe. Sie stehen dabei nicht allzu weit auseinander. 

Die Knochenstruktur ist gut und voller Substanz, aber zu keiner Zeit schwer, da dies nur unnötig Ballast bedeuten würde.

Was die Länge der Vorderläufe angeht, so ist der Bereich von Ellenbogen bis zum Boden leicht länger, als die Länge von Ellenbogen zum Schulterblattkamm.

Die Afterkrallen an der Vorderhand dürfen laut dem Rassestandard der FCI entfernt werden.

Das Schulterblatt der Vorderhand liegt gut zurück. Die Oberarme sind vom Schultergelenk zum Ellenbogen leicht nach hinten gerichtet und stehen nie senkrecht zum Boden. Die straffe und gut ausgebildete Muskulatur und die starken Bänder halten die Schulterblätter am Rippenkorb.

Die Ellenbogen liegen eng am Körper des Husky an und sind weder nach innen noch nach außen gedreht.

Das Vorderfußwurzelgelenk ist kräftig gebaut, bleibt dennoch stets biegsam und geschmeidig.

Der Vordermittelfuß ist vom seitlichen Profil aus betrachtet leicht schräg gestellt.

Schauen wir uns nun vom hinteren Profil aus den Siberian Husky an, so vernehmen wird auch hier die parallele Stellung der Hinterläufe, die zugleich mäßig weit auseinander stehen. 

Sollte die Hinterhand mit Afterkrallen ausgestattet sein, so besagt der Rassestandard, dass diese entfernt werden sollen.

Die Oberschenkel sind mit einer starken und ordentlichen Portion Muskeln ausgestattet, was den Husky kraftvoll und athletisch macht.

Einen weiteren Vorteil für die enorme Laufleistung, liefern die gut gewinkelten Knie.

Die Sprunggelenke sind nah am Boden platziert und zeichnen sich gut ab.

Damit der Siberian Husky für das schwierige Gelände und die harten Klimabedingungen gut gerüstet ist, verfügt er über mittelgroße und kompakte Pfoten an den Vorder- und Hinterläufen. Sie sind nicht lang und habe eine ovale Form. Die Ballen sind äußerst widerstandsfähig und haben eine dicke Polsterung. Die Pfoten sind gegen den Schnee und das Eis resistent, da sie zwischen den Zehen und Ballen stark behaart sind. Steht der Husky in der Position des natürlichen Stands, so zeigen die Pfoten weder nach innen noch nach außen.

Fellfarben & Fellarten

Felldichte dicht
Fellstärke dick
Fellform glatt
Fellhärte mittelhart
Felllänge mittel
Unterwolle Ja
Fellmuster einfarbig, zweifarbig, dreifarbig, mehrfarbig, Abzeichen, schattiert
Fellfarbe Schwarz, Braun, Weiß, Grau, Rot, Blau, Tan (Loh), Fauve, Kupfer, Wildfarben

Den Siberian Husky gibt es in verschiedenen Farbschlägen, so dass man sehr selten auf einfarbige, sondern in aller Regel auf zweifarbige, dreifarbige und mehrfarbige Rassevertreter trifft, da neben den primären Grundtönen immer wieder reduzierte Farbtöne wie rot, beige oder braun sich beimischen.

Der Rassestandard schreibt hierzu, dass besonders im Bereich der Kopfpartie, eine große Vielfalt an Zeichnungen üblich ist und es zu manchen auffälligen Musterungen kommt, die man von anderen Rassen eher nicht gewohnt ist.

Was die Farben angeht, so sind alle Farben von schwarz bis rein weiß erlaubt. Sprich, die Muster können beispielsweise Grau, Blau, Rot, Weiß, Schwarz und andere Farbtöne wie lohfarben oder kupferfarben aufweisen.

Wir wollen einige Beispiele nennen, um euch ein besseres Bild vom Husky und seinen Farbvarianzen zu geben:

  • Weiß (Deckhaar und Unterwolle sind in diesem Fall komplett weiß)
  • Mostley Black (bei dieser Ausführung ist der größte Teil des Fells schwarz mit weißen Abzeichen)
  • Silvergrey and White (Silbergraues Deckhaar mit weißer oder hellgrauer Unterwolle, zudem können rote, braune und beige Töne auftreten)
  • Grey and White (Graues Deckhaar mit weißer/beiger/silberfarbener Unterwolle, zudem können rote, braune und beige Töne auftreten)
  • Darkgrey and White (Dunkelgraues Deckhaar und silber/beige Unterwolle, zudem können rote, braune und beige Töne auftreten)
  • Wolfsgrey and White (Grau/Schwarzes Deckhaar mit weißer Unterwolle, vereinzelt rote/braune/beige Farbstellen möglich)
  • Agouti Grey ( Graues bis dunkelgraues Deckhaar, mit weißer oder dunkelgefärbter Bauchpartie)
  • Agouti Red (Rotes bis dunkelrotes Deckhaar, mit weißer oder dunkelgefärbter Bauchpartie)
  • Agouti Black (Schwarzes Deckhaar, mit weißer oder dunkelgefärbter Bauchpartie)
  • Lightred and White (Hellrotes Deckhaar mit starkem weißen Einschlag und weißer Unterwolle)
  • Red and White (Rotes Deckhaar mit weißer Bauchpartie und hellroter bis weißer Unterwolle)
  • Darkred and White (Dunkelrotes bis braunes Deckhaar, weiße Bauchpartie und kupferfarbener, hellroter bis brauner Unterwolle)
  • Pinto / Piebald / Splash (Weißes Deckhaar mit farblichen Flecken, Unterwolle Weiß)
  • Black and Tan (Schwarz bis dunkelbraunes Deckhaar mit orange-braunfarbenen Farbtönen, weiße Unterwolle)

Beim Husky wird anhand der vorgenannten Fellfarbvarianten augenscheinlich, wie different das Haarkleid bei Hunden coloriert sein kann. Habt ihr an dieser Stelle vielleicht Interesse, mehr über Fellfarben und Fellmuster bei Hunden zu erfahren? Dann habt ihr hier nun die Gelegenheit unseren ergänzenden Artikel aufzurufen. Klickt einfach hier.

Gehen wir über zur Beschaffenheit des Haarkleides:

Der Siberian Husky ist mit einem doppelten Haarkleid ausgestattet. Es besteht aus dem Deckhaar und der Unterwolle.

Das Oberfell ist mittellang, bedeckt aber niemals die klaren Außenlinien des Hundes. 

Das Fell sieht schön aus und wirkt wie ein wärmender und kuscheliger Pelz.

Die wärmende Unterwolle ist weich und dicht. Zudem ist sie ausreichend lang, damit sie das Deckhaar stützen kann.

Die mittellangen Haare des Deckhaars sind gerade und steif, liegen zudem etwas an. Sie sind hingegen nie harsch von ihrer Struktur und stehen auch nicht gerade vom Körper des Huskys ab.

Während des Haarwechsels fehlt die Unterwolle.

Sollten Halter dem Siberian Husky die Tasthaare, die Haare zwischen seinen Zehen und um die Pfote des Hundes herum kürzen wollen, ist dies laut dem Rassestandard durchaus erlaubt, wenn es dem Gesamtauftritt und dem gepflegten Äußeren des Vierbeiners dient.

Ein Verbot laut dem Rassestandard gilt dagegen für jegliches Trimmen des Haarkleides an jeder anderen Stelle, als den vorgenannten. Bei Zuwiderhandlung wird der jeweilige Husky streng bestraft.

Körpermaße

Nimmt man die Größenangaben des aktuellen Rassestandards der FCI als Maßgabe, so gehört der Siberian Husky eindeutig zu den großen Hunderassen. Der Schlittenhund bringt eine beachtliche Körpergröße und entsprechend angemessenes Gewicht mit, die ihm die außerordentlichen Lauffähigkeiten garantieren.

Husky-Rüden bringen es auf eine Widerristhöhe von 53,5 bis 60 cm (21 bis 23,5 inch). Das Körpergewicht soll bei 20,5 bis 28 Kg (46 bis 60 pounds) liegen.

Schaut man sich die Siberian-Husky-Hündinnen an, so kann man einen leichten Größenunterschied feststellen. Sie erreichen eine Widerristhöhe von 50,5 bis 56 cm (20 bis 22 inch) und ein Gewicht von 15,5 bis 23 Kg (35 bis 50 pounds)auf die Waage.

Der Standard weist zudem darauf hin, dass das Gewicht damit im richtigen Verhältnis zur Widerristhöhe steht und der jeweilige Größen- und Gewichtskorridor, keinerlei bevorzugte Werte nach oben wie unten aufzeigen soll. Sollte ein Hund übermäßiges Übergewicht aufweisen oder die Knochenstärke maßlos ausfallen, so soll dies bei der Beurteilung des betroffenen Huskies bestraft werden.

Stärken

Der Sibirische Husky bringt beste körperliche Eigenschaften mit. Seine Erschaffer haben züchterisch stets alles dafür getan, damit sie sich auf seine herausragenden Qualitäten und Fähigkeiten als höchst leistungsfähigen und immens wetterfesten Arbeitshund verlassen konnten. Die Rasse bringt dementsprechend eine vorzügliche Körperlichkeit mit ausgeprägter Fitness mit, die er im Hundealltag bei allen Aktivitäten gerne unter Beweis stellt - die physischen Rassemerkmale schenken dem Siberian Husky zahlreiche Stärken, die euch als Halter in diversen Verwendungsbereichen sehr zu Gute kommen.

Jetzt seid ihr sicherlich gespannt, mehr über das gewaltige Potential des Huskys zu erfahren...

Der Husky wartet mit einer vorzüglichen körperlichen und geistigen/mentalen Konstitution auf, ist fit, vital und leistungsstark. 

Die Rasse ist für das unermüdliche Ziehen schwerster Lasten über weite Strecken in extremen Klimazonen mit Schnee, Eis, unvorstellbarer Kälte, extrem frostigen Stürmen etc. geschaffen worden. Der Husky ist ein begnadeter Läufer. Da seine Gliedmaßen von bester Qualität sind, ist er extrem geländegängig, resistent und kann problemlos weite Strecken mit einem Vielfachen seines eigenen Körpergewichts im Schlepptau, durch die weiten Schneemassen ziehen. Der athletisch gebaute Schlittenhund ist ausdauernd, stark, belastbar und tatkräftig - alles was ein Zughund braucht, um seinen Menschen bei der Bewältigung schwerster Arbeiten effektiv unter die Arme zu packen. Huskys sind wahre Marathonläufer, die mehrere hundert Kilometer mit schwerem Gepäck auf dem bepackten Schlitten durch den Schnee ziehen können. Nicht umsonst greifen auch bis heute zahlreiche Menschen für Expeditionen, Schlittenhunderennen und als "Lastenhund" bei der Jagd etc., auf die Unterstützung des Siberian Huskys in den Polarregionen zurück.

Durch das außerordentliche und gewandte Laufvermögen des konditionsreichen Huskys, der voller Energie und Tatendrang steckt, ist er für manche Hundesportarten mit Laufdisziplinen und als Begleiter beim Joggen, Fahrradfahren und Ausreiten mit Pferd, geradezu prädestiniert.

Neben den Eigenschaften für die Langstrecke, besticht der Siberian Husky aber auch mit einem schubvollen und rasanten Antritt, kann zügig hohe Geschwindigkeiten aufbauen und dabei leichtfüßig kurze und lange Distanzen hinter sich bringen. Sein Laufstil sieht nicht nur mühelos aus, sondern er ist der geborene Läufer. Aber am liebsten wird er tatsächlich auf weiten Distanzen gefordert. Dies ist seine Paradedisziplin.

Da der Husky aber sehr flink, beweglich, wendig und agil mit Hilfe der muskulösen Beine laufen kann, eignet er sich auch bestens für die verschiedenen Disziplinen beim Agility, Turnierhunde- bzw. Breitensport oder dem Rally Obedience. Aber auch Flyball und Disdogging sind für dieses sportbegeisterte Laufwunder genau die richtigen Aktivitäten, um für seine rassespezifische Auslastung und Bespaßung zu sorgen.

Auch ihre Sprungkraft weiß zu überzeugen, so dass sie beim Hundesport leicht Hindernisse überqueren können. Dies muss sein Halter wissen, denn auch der Zaun rund um das Grundstück sollte hoch genug sein, damit der Husky sich nicht verselbstständigt und mit einem Satz über den Zaun auf Erkundungstour geht.

Durch die Beschaffenheit der Pfoten und Gliedmaßen ist der Husky extrem geländegängig, sprich er kann prima auf jedem Untergrund unterwegs sein, da ihn z.B. die dickgepolsterten Ballen ausreichend schützen. Ob Eis, Schnee, Sand, Geröll oder im Unterholz, der Rassehund hat stets das richtige Schuhwerk an.

Was die äußeren Wetterbedingungen, das Klima und die jeweiligen örtlichen Begebenheiten in denen sich der Husky gerade aufhält angeht, ist die Hunderasse sehr anspruchslos und kommt mit allen Bedingungen klar. Sie sind ausgesprochen wetterresistent, können extreme Kältetemperaturen selbst im Freien aushalten, Schnee, Eis, Winterstürme, Regen und selbst die wärmeren Temperaturen können die Rasse nicht erschüttern. Im Winter schützt den Husky das dichte und wärmende Fell mit Deckhaar und Unterwolle, die im Frühjahr beim Fellwechsel ausfällt und somit die wärmeren Temperaturen gut auszuhalten sind. Bei Regen und dichtem Nebel, wirkt sein Haarkleid feuchtigkeitsabweisend.

Insgesamt sind die Sibirischen Huskies robust, widerstandsfähig und zäh.

Die Hunderasse ist nicht aggressiv, weiß sich aber gut durchzusetzen, denn der Anspruch auf den Posten eines Leittieres als Schlittenhund im Gespann mit mehreren Artgenossen muss sich erkämpft werden - sprich der Husky ist auch körperlich in der Lage sich durchzusetzen. Genauso mussten die Hunde von jeher sich gegen Raubtiere, die das Lager der Nomaden bedrohten oder unterwegs auf der Jagd mit ihnen zusammenstießen, zur Wehr setzen können. Genug Kraft, ein gut ausgestattetes Scherengebiss mit vorzüglich funktionierenden Zähnen und einem kraftvollen Kiefer haben sie allemal. Ein weiterer Grund, warum der Husky ein gutes Kauwerkzeug benötigt, ist das Verarbeiten seines Fressens. Als Begleiter und Rudelmitglied der Inuit sah die Versorgung rohes Fleisch der Beute vor. Kein Problem für den Husky. Das Zermalmen war durch sein Gebiss sicher gewährleistet. Kurzum, die zur Verfügung stehenden Mittel, über die ein Hund für die vorgenannten Fälle verfügen muss, sind in ausreichendem Maß beim Husky vorhanden.

Um als Schlittenhund gut funktionieren zu können, benötigt es eine große Ausdauer, die durch eine gute Sauerstoffversorgung gewährleistet sein muss. Dafür braucht es bestens entwickelte innere Organe. Damit diese sich gut ausbilden können, ist entsprechender Platz notwendig. Durch seinen tiefen Brustbau und die gut gewölbte Rippenpartie, ist der Husky körperlich in diesem Kontext perfekt aufgestellt.

Insgesamt verfügt der Husky über sehr gut funktionierende Sinnesorgane. Er sieht und hört gut, um visuelle und akustische Signal und Umwelteinflüsse aufzuschnappen. Des Weiteren sei der hervorragende und feine Geruchssinn des Sibirischen Huskys genannt. Selbst bei der Jagd an der Seite der Inuit im dichten Schnee überzeugt er durch das sichere Aufspüren der Wildfährte.

Weitere angenehme Eigenschaften des Huskys sind seine mäßige Neigung zu sabbern und dass die Hunde nur sehr wenig Hund riechen. Und zu guter Letzt kann auch seine Pflegeleichtigkeit hervorgehoben werden. Denn ein Arbeitshund an der Seite von Nomaden, die lange Zeit ausschließlich herumzogen und in der Natur lebten, war ein Hund von Nöten, der nicht viel Pflege brauchte. Da sticht der Husky wiederum heraus und macht seinem Halter wenig Arbeit - was nicht heißen mag, dass er keine Pflege benötigt, denn diese trägt immerhin zum schönen Aussehen, seiner Gesundheit, Vitalität und Wohlbefinden bei.

Stärken

  • Beweglichkeit
  • Flinkheit
  • Geländegängigkeit
  • große Sprungkraft
  • schubvolle Beschleunigung
  • Langstreckenläufer
  • Wendigkeit
  • Zughundetauglichkeit
  • Agilität
  • Ausdauer
  • Belastbarkeit
  • Sportlichkeit
  • ausreichend Platz für innere Organe
  • kaum Hundegeruch
  • wenig Sabber
  • geringer Pflegeaufwand
  • Robustheit
  • Wehrhaftigkeit
  • Widerstandsfähigkeit
  • Zähigkeit
  • guter Geruchssinn
  • gutes Hörvermögen
  • gutes Sehvermögen
  • Kälteresistenz
  • Nässeresistenz
  • Schneeresistenz
  • Wärmeresistenz
  • Windresistenz

Schwächen

  • hoher Futteraufwand
  • Fellwechsel 2 mal jährlich
  • Haarverlust ganzjährig
  • großer Platzbedarf

Schwächen

Der Siberian Husky ist gesegnet mit Stärken, die sich aus seiner herausragenden Konstitution und Vitalität ergeben.

Nun wollt ihr bestimmt wissen. ob die Rasse auch für die ein oder andere vermeintliche Schwäche bekannt ist. Dies ist häufig subjektiv und liegt im Auge des Betrachters. Der Husky bringt tatsächlich einige wenige Eigenschaften mit, die manchen Halter im Alltag vielleicht nerven oder gar von einer Anschaffung absehen lassen.

Der Husky wechselt beispielsweise zweimal jährlich zum Frühjahr und Winter sein Fell. Zum Frühjahr verliert er seine dichte und wärmende Unterwolle, wodurch zum einen viele Haare auf dem Boden liegen, das Sofa schmücken oder an der Kleidung nach dem Körperkontakt mit dem Hund hängen bleiben. Ferner ist die Hundepflege während des Haarwechsels deutlich zeitaufwendiger. Denn das abgestorbene Haar muss täglich herausgebürstet werden.

Apropos Haaren: Der Sibirische Husky verliert ganzjährig sein Fell. Sprich außerhalb des Fellwechsels werden auch überall Hundehaare zu finden sein.

Des Weiteren ist der Husky ein großer Hund, dem entsprechende Haltebedingungen für den Wohnraum, Transport mit KFZ und auch unterwegs, je nachdem wo ihr euch aufhalten werdet, geboten werden müssen. Kurz, der Husky braucht Platz.

Durch die Größe und den hohen Aktivitätsgrad, den der Dauerläufer gerne im Alltag für seine Beschäftigung ausleben will, verbraucht der Siberian Husky viel Energie. Dieser Energieverlust will mit hochwertigem Futter wieder ausgeglichen werden.

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Siberian Husky: Wesen, Charakter & Temperament

Was zeichnet das Wesen und Sozialverhalten beim Siberian Husky aus?

Allgemeine Merkmale

Intelligenz Hoch
Temperament Hoch
Willenstärke Hoch
Allein zuhause Gering
Verfressenheit -
Jagdtrieb Hoch
Wachsamkeit Mittel
Streuner-Trieb -
Bewegungsbedürfnis Hoch
Verspieltheit -
Mut Hoch

Allgemeine Merkmale

Intelligenz

Fantastischer Orientierungssinn, so dass sie selbst nachts in den schneereichen Polargebieten sich bestens zurechtfinden und Wege, die sie einmal gelaufen sind, mit verbundenen Augen jederzeit wieder zurücklegen können. Ob die Sibirischen Huskies über einen 7. Sinn verfügen oder nach einem inneren Kompass laufen, kann bis heute nicht abschließend erklärt werden.

Grundsätzlich wird der Sibirische Husky als sehr intelligent, gelehrig, lern- und arbeitseifrig beschrieben, was dem jeweiligen Halter und Hundeführer für jegliche Erziehung, Ausbildung, Abrichten und dem Führen im Alltag, hervorragend entgegenkommt und sich zu Nutze machen kann. Denn die Hunderasse wird schnell begreifen, was man von ihr verlangt und neue Übungen, Abläufe und Verhalten beim Hundetraining, Hundesport und den Freizeitaktivitäten zügig verstehen, erlernen und in der Folge wunschgemäß umsetzen. Hier spricht man dann von einer guten Arbeitsintelligenz.

Der Husky ist ein blitzgescheiter Beobachter, der schnell seine Schlüsse ziehen und entsprechend handeln kann. Zudem verfügt er über beste Sinnesorgane, die der wachsame ehemalige Begleiter der Nomaden für seine wertvollsten Dienste auch brauchte.

Apropos Arbeitsintelligenz: Der US-Psychologe Stanley Coren hat in seinem Buch "Die Intelligenz der Hunde" Ergebnisse aus einer Studie mit zahlreichen Fachleuten über eine Großzahl von Hunderassen veröffentlicht. Hier wird der Husky in der vierten Kategorie geführt, deren Mitglieder als durchschnittliche arbeitende Hunde gelten, die für den Aufbau von neuem und unbekannten Verhalten 25 bis 40 Wiederholungen benötigen. Zudem führen sie diese in mindestens 50% der abgerufenen Fälle gehorsam aus.

Dass der Siberian Husky klug, lernwillig, kooperativ und lernfähig ist, kann nicht abgestritten werden. Denn ansonsten wäre er nicht so vielseitig verwend- und ausbildbar. Sei es ehemals als verlässlicher Schlittenhund, heute im Hundesport oder bis hin zu verantwortungsvollen Jobs nach Vollendung einer Spezialausbildung zum Rettungs-, Assistenz-, Therapie oder Diensthund.

Temperament

Der Husky ist ein sehr agiler, wendiger, beweglicher und flinker Hund, der die Bewegung und die Arbeit liebt. Die Rassevertreter/-innen sind unwahrscheinlich eifrig und bringen eine innere Lauffreude und eisernen Laufwillen mit. Wie temperamentvoll, leidenschaftlich und zielstrebig der Sibirische Husky veranlagt ist, bekommt man spätestens beim Einsatz als aktiver Schlittenhund mit, wo er unermüdlich sich ins Zeug legt und mit enormen Einsatzwille, Engagement und Esprit bei der Sache ist. Ein typischer Arbeitshund eben, der Spaß und Ernsthaftigkeit bei der Arbeit verbindet.

Wird der stark verankerte Jagdtrieb durch einen Außenreiz angetriggert, zeigt er seine ausgeprägte Jagdpassion - auch hierbei kann die temperamentvolle Persönlichkeit beobachtet werden. Entsprechend ist es bei dem konditionsreichen Dauerläufer angeraten, ihn eher an der Schleppleine unterwegs zu führen, damit er sein Beutefangverhalten nicht unkontrolliert auslebt. Denn ist der unabhängige Husky einmal auf Jagdtour, kann er Stunden das Wild verfolgen.

Sein Temperament kann durchaus als impulsiv beschrieben werden. Der Husky hat ein lebhaftes, aktives und energiegeladenes Wesen, will als Arbeitshund gefordert werden, da er extrem arbeitswillig und -freudig ist. Kurzum, der Sibirische Husky ist während der Aktivität ein richtiges Energiebündel.

Auf der anderen Seite ist er sehr aufmerksam und konzentriert, hält seine Umgebung stets im Blick und ist neugierig für Neues. 

Ist der Sibirische Husky ausreichend ausgelastet, verhält er sich ruhig, ausgeglichen und zeigt seine gelassene Seite.

Generell sind Huskies freundlich, sanftmütig, duldsam und mit zeitlicher Reife und Adoleszenz sollte Zurückhaltung ihr Wesen u.a. prägen und Würde abverlangt werden können.

Willensstärke

Eigenständige, unabhängige, freiheitsliebende und selbstständige Hunde, die sich zu Urzeiten bei ihren Nomaden zu Teilen selbst versorgen mussten.

Mental sind die Hunde ausgesprochen stark, schließlich müssen sie sich auch bis heute in den arktischen Gebieten bei extrem kalten Temperaturen und Schneemassen stundenlang mit den Bedingungen auseinandersetzen und ihnen unermüdlich die Stirn bieten. Eine Grundvoraussetzung sind ihre hohe innere Laufbereitschaft und Laufwille, um diese besondere Laufleistung und körperliche Belastung mit Hingabe und unerschütterlicher Ausdauer zu meistern. Die Rasse gilt als sehr zielstrebig und extrem arbeitswillig. Ihre innere Entschlossenheit und den Durchhaltewille haben sie jeher als leistungsfähige und unermüdlich ackernde Schlittenhunde bewiesen. Für ihre Zähigkeit gingen sie sogar in die Geschichtsbücher mehrfach ein - sei es als Lebensretter, als sie mit ihren Mushern ein Antiserum gegen die wütende Diphterie-Epidemie nach Nome/Alaska brachten oder regelmäßig Expeditionsteams an die entlegensten Regionen im ewigen Eis brachten. Auch diese Leistungen können nur von Tieren mit extrem starkem Willen vollbracht werden.

Mitunter kann diese Charakterstärke auch in leichte Sturheit und Dickköpfigkeit umschlagen. Denn der Husky kann auch einen starken eigenen Willen mit Starrköpfigkeit in seinem Tun an den Tag legen. Dies erfordert besonders bei der Erziehung und dem Führen des Hundes einiges an Erfahrung, damit man weiß, wie man mit dem Hund umzugehen hat. Eine Befehlsverweigerung kann durchaus schon mal vorkommen. Hier und da muss er eben mal von bestimmten Erwartungen seines Hundeführers überzeugt werden. Daher sind Konsequenz, Disziplin, Durchsetzungsvermögen und Souveränität als Rudelführer ganz wichtige Eckpfeiler, um den Respekt und das nötige Vertrauen seines Huskys zu gewinnen, damit er sich bereitwillig dem Rudelführer als Leittier des kleinen Ersatzrudels und dessen Rolle als Autoritätsperson unterordnet. Huskys sind es gewohnt in festen Rangordnungen integriert zu sein und brauchen diese feste Struktur im Alltag. Nimmt man als Halter diese Rolle an und lebt sie mit Geschick, Geduld, Einfühlungsvermögen und Führungsstärke, werdet ihr mit eurem Husky einen angenehmen und kooperativen Begleiter haben. 

Ausgeprägtes Selbstbewusstsein ist ebenfalls gegeben, der Sibirische Husky ist sehr würdevoll.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Husky einen starken Charakter hat und folglich eine willensstarke Hundepersönlichkeit ist.

Allein zuhause

Der Husky ist ein ganz typisches Rudeltier, das sehr ungerne alleine gelassen wird. Er kann sich am besten entfalten, wenn er immer mit anderen Hunden oder menschlichen Familienmitgliedern zusammen ist.

Wenn ihr also einen Hund kaufen wollt und den ganzen Tag bei der Arbeit seid, der Vierbeiner währenddessen geduldig das Haus hüten soll, dann ist der Sibirische Husky sicher nicht die geeignete Rasse. Selbst mit der besten Gewöhnung wird es dem Innenleben des Huskys nicht guttun, ihn über einen längeren Zeitraum alleine zu lassen. 

Der Sibirische Husky eignet sich auf Grund der beschriebenen Merkmale nicht als Zwinger- oder Hofhund für die Außenhaltung, wo er abseits seiner Menschen alleine draußen leben soll. Dies würde dem Seelenleben des Hundes stark zusetzen, er würde unweigerlich vereinsamen und psychischen Schaden nehmen.

Mit mehreren Huskies zusammen ist das Halten im Zwinger oder einem gut gesicherten Freigelände allerdings überhaupt kein Problem. Es geht um den nötigen Sozialkontakt, ob innerartlich oder mit Bezugsmenschen.

Natürlich kann es im Alltag auch bei einem Husky, der eng verbunden mit seiner Familie im Haus lebt passieren, dass er einmal für kurze Zeit alleine bleiben muss, da z.B. ein Arzttermin oder Behördengang die Mitnahme nicht möglich macht. Gibt es keine bekannten Personen, die vorübergehend aufpassen können, wäre eine gut geführte Hundepension ein guter Ausweichplatz. Dort wäre er unter Artgenossen und könnte die Zeit mit ihnen hundgerecht verweilen.

Dennoch raten wir prinzipiell während der Welpenaufzucht auch das Gewöhnen an das Alleinsein mit ins Pflichtprogramm aufzunehmen. Denn es kann immer mal vorkommen, dass auch ihr in bestimmten Situationen keine Zeit zum Organisieren der Betreuung habt, oder auch nur kurz den Müll wegbringen wollt und dabei Nachbarn zum Plausch trefft. Hat der Husky dann das Alleinbleiben nicht durch sukzessives Training behutsam beigebracht bekommen und ihr lasst ihn unvermittelt alleine, dann bricht unter Umständen durch den unbekannten Zustand die Welt führ ihn zusammen, Trennungs- und Verlustängste treiben den Stresspegel in unbekannte Höhen. Die Folgen können dann von Zerstörungswut, über Bell- und Heularien, Lösen im Wohnraum bis hin zu schweren psychischen Störungen gehen. Dies wollt ihr bestimmt vermeiden. Daher will der Husky in Sachen Alleinsein Schritt für Schritt geduldig für den Fall der Fälle, geschult und trainiert werden.

Was es in Sachen Alleinsein zu beachten gibt, könnt ihr gerne in unserem ergänzenden Artikel nachlesen.

Jagdtrieb

Jagdtrieb/-instinkt, Jagdpassion und das natürlich verankerte Beutefangverhalten sind beim Husky stark ausgeprägt.

Diese Tatsache gilt es einmal im Hinblick auf die Erziehung und das nötige Hundetraining im Auge zu haben, um in Sachen Impulskontrolle und Frustrationstoleranz dem Hund selber wichtige Inhalte zu vermitteln, damit er sich bei etwaige externen Einflüssen im Griff halten und den Reizen widerstehen kann. Ferner braucht es aber auch gewisser Führungstools, damit auch ihr als verantwortlicher Hundeführer auf euren Husky situativ einwirken könnt und durch funktionierende Mittel, ihn jederzeit unter Kontrolle bekommt. Hier geht es dann mit dem Grundgehorsam, der Leinenführigkeit und Freifolge los. Weiters ist ein sicherer Rückruf und ein Abbruchsignal von Nöten, damit ihr euren Husky zuverlässig zurückrufen und ihn in seinem Tun stoppen könnt. Zudem ist umfangreiches Wissen über das Ausdrucksverhalten aufzubauen, damit ihr das Verhalten des Huskys durch das aufmerksame Beobachten lesen, deuten und antizipieren könnt. Es müssen also die nötigen Hausaufgaben im Hinblick auf die Erziehung und das Trainingsprogramm gemacht werden, damit es zu keinem unkontrollierten Jagdverhalten kommt.

Aber nicht nur erzieherische Komponenten spielen eine Rolle, auch adäquate Beschäftigungen sind notwendig, um die natürlichen Triebe an geeigneter Stelle gezielt anzusprechen und in andere Bahnen kontrolliert umzuleiten. Die Fährtenarbeit, das Mantrailing und alle sonstigen Betätigungen mit Nasenarbeit sind hierfür u.a. sehr sinnvoll und im Hinblick auf die rassespezifische Auslastung effektiv. Denn der Husky braucht körperliche und kognitive Aufgaben, wo er seine Anlagen einbringen, sich entfalten und ausleben kann. Kurz, der Husky muss im Hinblick auf seinen starken Jagdtrieb gefordert werden.

Der Geruchssinn des Huskys ist vorzüglich und extrem feinnasig. Sprich, er nimmt kleinste Düfte schon auf, die ihn zum Jagen animieren könnten. Ebenso sind es Bewegungsreize, die seinen Jagdtrieb ansprechen. Dies kann bereits beim Vorbeihuschen der Nachbarskatze sein, oder seine Jagdmotivation wird durch ein gesichtetes und flüchtendes Reh im Wald oder dem Kaninchen auf dem offenen Feld angeregt. Es kann also stets aus dem Husky herausbrechen, sollten diverse Reizpunkte von Außen auf ihn einwirken und auf seine natürlich verankerten Triebe Einfluss nehmen.

Zudem ist es vielleicht in gewissen Gegenden vorsichtshalber angebracht, den Hund an der Schleppleine auszuführen, da er mit dieser ausreichend Bewegungsfreiheit hat, die nähere Umgebung erkunden kann, das Risiko aber deutlich minimiert wird, da der Halter weiterhin direkten Zugriff auf seinen Husky hat.

Um euch ein besseres Bild zu verschaffen, haben wir einen ausführlichen Artikel mit dem Titel „Führung - Freifolge - Hund-Mensch-Bindung, der sichere Rückruf und die Konditionierung – wie hängt das alles zusammen?“ geschrieben, der die Zusammenhänge einiger wichtiger Aufgaben rund um die Erziehung des Hundes und dem Hund-Mensch-Team vermittelt. Nehmt euch die Zeit, es lohnt sich.

Wachsamkeit

Die Hunderasse ist zwar aufmerksam und hochkonzentriert, aber viel zu kontaktfreudig und freundlich, als dass sie sich als Wachhund, geschweige denn als Schutzhund, eignen würde. Der Husky ist Fremden nicht misstrauisch genug gegenüber und vom Grund auf nie aggressiv. Es fehlt dem Husky für die Aufgabe des Wächters einfach an territorialem Besitzanspruch und Mannschärfe.

Kommt es zu gefährlichen Situationen für die Familie, so ist der Husky allerdings in der Lage, wehrhaft und mit Nachdruck seine Familie zu verteidigen. Nicht anders ist es auch beim „Bewachen“ und Beschützen im Umfeld der Inuit, wo sie tierische Eindringlinge sofort melden und anschlagen.

Streuner-Trieb

Der Sibirische Husky bringt einen ausgeprägten Jagdtrieb mit und benötigt täglich viel Auslauf und Bewegung. Dies stellt seinen Halter vor große Herausforderungen, denn er braucht in beiden Segmenten ausreichende physische und psychische/mentale Aufgaben, damit er sich bei sinnvollen Beschäftigungen mit seinen Fähigkeiten und natürlichen Triebverhalten ausleben, auspowern und auslasten kann. Der Husky ist nun mal ein leistungswilliger Arbeitshund mit großem Arbeits- und Bewegungsbedürfnis sowie ausgeprägten jagdlichen Ambitionen.

Werden beide Komponenten bei den täglichen Beschäftigungen nicht ausreichend angesprochen, gereizt und damit gezielt ausgelastet, so werden Unterforderung und Langeweile bestimmt den Hund motivieren, sich eine Ersatzbefriedigung und -beschäftigung selber zu suchen. Dafür ist der Husky alleine durch seine Eigenständig- und Unabhängigkeit mit Sicherheit in der Lage.

Genau dies wird dann u.U. dazu führen, dass der Sibirische Husky sich unterwegs losreißt oder die Gelegenheit beim Freilaufen am Schopfe packt, wenn er eine Wildfährte mit seiner vorzüglichen Nase aufnimmt, um diese dann ausgiebig zu verfolgen. Es kann aber auch der direkte Sichtkontakt mit einem Hasen, Reh oder der Katze sein, die für ihn so unwiderstehlich sind, dass er sofort die Verfolgung aufnimmt und weg ist.

Selbst das Ausreißen und Verlassen des eingezäunten Grundstücks ist bei Hunden, die nicht ausreichend gefordert und ausgelastet sind, keine Seltenheit. Auch der Husky ist dafür anfällig. Und glaubt, er ist in diesem Zusammenhang äußerst kreativ und wird eine Möglichkeit aufmachen, auszubrechen.

Des Weiteren können sexuell motivierte Ursachen, wie eine läufige Hündin für das Ausbüchsen sorgen, da sich der Husky Rüde von der heißen Dame so sehr angezogen fühlt. 

Oder aber die Bindung zum Halter ist nicht stark genug, wodurch es den Hund immer wieder wegzieht und er die Umgebung eigenständig erkunden will.

Nicht umsonst werden die Sibirischen Huskies als Ausbrecherkönige bezeichnet, denn das Graben von Tunneln z.B. unter dem Zaun, oder das Durchkauen von Leine oder einem Seil, dass das Tor verschließt oder aber ein zielsicherer Sprung über den Zaun, alles Fluchtbeispiele, die der intelligente Rassehund bereits vollführt hat.

Bewegungsbedürfnis

Das Bewegungsbedürfnis des Sibirischen Husky ist sehr sehr hoch. Das Laufen ist dabei seine größte Leidenschaft. Schließlich ist er als Schlittenhund gezüchtet worden, der hunderte von Kilometern unermüdlich und mit großer Passion laufen kann.

Der Hund muss folglich täglich mehrere Stunden Laufen und sich auf diverse Art bewegen. Ferner will er aber auch kopfseitig gefordert werden und kognitive Aufgaben lösen.

D.h. dass ihr mit eurem Husky täglich bei Regen, Schnee, Wind und Sturm, Eiseskälte und an warmen Tagen vor die Tür gehen müsst, um eurem Hund die notwendige körperliche und geistige/mentale Auslastung zukommen zu lassen.

Die Aktivitäten sollten viele verschiedene Ansätze haben. Nicht nur das Thema Zughundesport, für den er absolut prädestiniert und geboren ist, sondern viele weitere Beschäftigungsfelder sind ideal, um gezielte Reizpunkte zu setzen, seine Instinkte/Triebe ansprechen, damit rassekonform in die Aktivitäten einzubinden. Der Husky will mit anspruchsvollen Beschäftigungen gefordert und demnach gefördert werden. Er hat das Verlangen sich auszupowern und seine enorme Energie bei sinnvollen Betätigungen einfließen zu lassen.

Hier ist der Hundesport mit Agility, Turnierhunde- bzw. Breitensport, Fährtenarbeit uvm. sowie verschiedene Freizeitaktivitäten wie ausgedehnte Spaziergänge, Joggingrunden, Fahrradtouren, Skilanglauf, Ballspiele, Such- und Intelligenzaufgaben genau die Bausteine, die die gesamte Beschäftigung des Huskys beinhalten sollten. Nur so kann er rassespezifisch ausgelastet werden, sich voll entfalten und glücklich sein. Er will vollends auf seine Kosten kommen, schließlich ist er ein arbeitsemsiges Arbeitstier.

Kurz: Es muss ein umfangreiches Auslastungsprogramm her, dass den Bedürfnissen des Husky gerecht wird und zugleich Arbeit, Sport, Spiel und Sport verbindet.

Mut

Eine ordentliche Portion Mut, Tapferkeit, Courage und Durchsetzungswille musste der Siberian Husky eh und je mitbringen, denn einerseits sollte er sich bei einem etwaigen Anspruch als Leithund im Gespann entsprechend gegen seine Mitläufer durchsetzen und seine Position sogleich auch verteidigen, was unweigerlich zu Rangordnungskämpfe führte. 

Andererseits brauchte es auch Mut, um sich gegen die Naturgewalten in der Arktis und den Polarbreiten durchzusetzen und bei diesen Bedingungen als Arbeitshund zu bestehen. Auch hier sei nochmals als bestes Beispiel die Geschichte des "Serum Run to Nome" in unserer Rubrik Geschichte genannt, als die Huskies zu großem Ruhm kamen, da sie trotz schlimmster Witterungsverhältnisse in den Wintermonaten Alaskas, viele Menschen das Leben mit ihren Schlittenhundeführern retteten. Näheres könnt ihr weiter oben unter der Verbreitungsgeschichte lesen.

Aber auch bei der Jagd sowie dem Beschützen und Verteidigen ihrer Besitzer, deren Nutztiere und dem Hab und Gut gegen Raubtiere, war stets ein wehrhafter und mutiger Hund gefragt.

So sind sie auch auf gewisse Weise im normalen Hundealltag mutig, wenn sie mir ihrer Aufgewecktheit und Aufmerksamkeit Neues entdecken und dann auch couragiert erkunden.

Sozialverhalten

Sozialverträglichkeit

Huskies bringen von Haus aus ein stark ausgebildetes Sozialverhalten mit, sind sehr kontaktfreudig im Hinblick auf Artgenossen, schließlich sind sie das Aufwachsen und Leben im Rudel von jeher gewohnt. Daher ist er nach wie vor auch bestens an der Seite eines Mehrhundehaushalts oder in der Gruppe mit Gleichgesinnten aufgehoben.

Damit ist auch die Frage nach seiner Sozialverträglichkeit anderen Hunden gegenüber beantwortet: Der Husky ist umgänglich, sozialverträglich und ein geselliger Partner, der mit anderen Hunden gut zurechtkommt.

Aber auch mit einer derartig natürlichen Veranlagung, muss der Siberian Husky umfassend während der Welpenaufzucht mit Menschen, anderen Hunden verschiedener Altersgruppen und diversen Rassen/Typen sowie artfremden tierischen Spezies im Hinblick auf eine Zusammenführung, geprägt und sozialisiert werden.




Freundlichkeit zu Hunden

Verträgt sich bei richtiger und frühzeitiger Sozialisierung mit anderen Hunden sehr gut, ist nicht aggressiv veranlagt, höchst sozialverträglich – einfach ein typisches Rudeltier, das häufig in großer Gemeinschaft mit Artgenossen gehalten wird.

Schließlich muss der Husky im Gespann beim Einsatz als Schlittenhund gut mit seinen Mitstreitern funktionieren. Allein die Regelung des Leittieranspruchs muss dabei geklärt werden, was natürlich unweigerlich zu Rangordnungskämpfen führt. Dies kann dann situativ etwas ruppiger werden.

Huskys blühen im Rudel grundsätzlich auf, so wie es für Rudeltiere normal ist. Müssen aber frühzeitig durch den regelmäßigen Umgang mit Artgenossen das Sozialverhalten von Hunden weiter auf- und ausbauen, durch häufiges hündisches Miteinander reifen, um sich in den Sozialverband zu integrieren und die innerartliche Verhaltensnormen angemessen zu beherrschen. Die Hunderegeln und deren Kommunikationssprache ist existentiell für das Funktionieren in der Gemeinschaft. 

Um euch hier einen tieferen Einblick zu verschaffen, welche Verhaltensweisen und Kommunikationswege die Hunde wählen, haben wir einen ausführlichen Artikel mit dem Titel „Das Sozialverhalten von Hunden“ geschrieben. Hier werdet ihr viele hilfreiche Informationen finden und ein besseres Bild für das Hundeverhalten untereinander und zum Menschen erhalten.




Freundlichkeit zu Menschen

Der Husky ist von seinem Wesen freundlich und sanftmütig, gleichzeitig zeigt er sich sehr kontaktfreudig. 

Fremden gegenüber ist er nur leicht misstrauisch und reserviert, insgesamt kann man ihm eine große Menschenfreundlichkeit zuschreiben. 

Aggressives Verhalten Fremden und Unbekannten gegenüber liegt nicht in seiner DNA.

Der Husky ist einfach ein angenehmer, aufgeschlossener und umgänglicher Zeitgenosse.




Dominanz gegenüber Hunden

Es gibt durchaus Huskies, die zu dominantem Verhalten gegenüber ihren Artgenossen neigen und eine Position des Leaders einnehmen wollen. Dieser Anspruch musste und muss schließlich ein Alphatier mitbringen, der beim Einsatz als Schlittenhund die gesamte Mannschaft führen, lenken, kitzeln, antreiben und damit motivieren muss.




Dominanz gegenüber Menschen

Einen starken Willen, selbstbewusstes Auftreten, eine ausgeprägte Selbstsicherheit, Eigenständigkeit und Unabhängigkeitsgefühl zeichnen die Hunderasse aus. Dies kann hier und da natürlich zu Dominanzverhalten führen, besonders wenn der Hund die Rolle des Leittiers in der Familie übernimmt, da sie entweder durch Unwissenheit, Unerfahrenheit, Nachlässigkeit und Führungsschwäche schleichend das Heft aus der Hand gegeben wird und der Hund damit die Oberhand gewinnt.

Die Dominanz kann sich hier und da durch sein stures und eigensinniges Verhalten zeigen oder eben auch durch das Überhören von Befehlen oder gar Befehlsverweigerung.

Dies gilt es von Anfang an, beim Husky mit der richtigen Herangehensweise und Ansprache zu vermeiden. Die Rollen müssen klar verteilt sein, klare Regeln aufgestellt und von allen Familienmitgliedern nachhaltig eingehalten werden. Dies erfordert den Husky-Welpen ab dem Tag des Einzugs voll zu integrieren und im Familienrudel seine Rangposition in der bestehenden Rangordnung zuzuweisen - durch adäquate Führung wird diese im Alltag immer wieder verfestigt und der Husky an seine rangniedrigere Stellung erinnert. Dies geschieht durch geschicktes, souveränes und charismatisches Führen. Der Halter muss bei dem charakterstarken Husky die Rolle des Rudelführers vollends annehmen, mit seinem Führungsstil und Charisma ausstrahlen, damit den Respekt und das Vertrauen als Autoritätsperson gewinnen und letztlich dem Siberian Husky damit die Sicherheit für sein eigenes Verhalten schenken. Merkt der Hund, dass seine Interessen und Bedürfnisse durch sein Leittier gewahrt sind, wird er sich bereitwillig einordnen und hat keinen Grund aufzubegehren.

Es kommt also auf das richtige Handling an, ferner dass man als Halter auf die jeweilige Hundepersönlichkeit und deren Wesen/Charakter eingeht sowie den angemessenen Führungsstil unter Einbezug der Bedürfnisse anpasst.




Bindung zum Herrchen

Als typische Rudelhunde genießen sie den engen Kontakt zur Familie, sie sind äußerst loyal.

Dennoch handelt es sich bei der Hunderasse um eigenständige und selbstsichere Hunde, bei denen der jeweilige Halter ein wenig Geschick und Arbeit investieren muss, damit der Bindungsaufbau zum Sibirischen Husky funktioniert, er zu einem treuen und anhänglichen Begleiter wird.

Eine enge Bindung könnt ihr zu eurem Husky aufbauen, wenn ihr ihm genug Aufmerksamkeit und Nähe zukommen lasst, die konsequente Führung als Leittier übernehmt und er euch als Rudelführer akzeptiert. Geht auf seine Wesensmerkmale ein und richtet daran eure Herangehensweise bei der Erziehung und dem täglichen Miteinander aus. Dafür braucht es Erfahrung und Routine.

Gemeinsame Aktivitäten, bei denen der Vierbeiner physisch und psychisch ausgelastet wird, sorgt für die Befriedigung der Bedürfnisse und demnach für Zufriedenhit, Freude und Glück. Körperliche Zuwendung, Pflege, Streicheleinheiten und die richtige Kommunikation tun ihr Übriges, damit die Bindung wächst. einfach eine intensive gemeinsame Zeit miteinander wird Balsam für beider Wohlbefinden sein und damit auch die Bindung auf- und ausbauen sowie stabilisieren.

Schafft durch euer Verhalten Vertrauen und gebt dem Hund die erforderliche Sicherheit. Seid für ihn stets berechenbar, was z.B. eure Kommunikation, Körpersprache, Stimmlage, Befehle usw. angeht, damit der Hund eine feste Struktur erkennt und geht als sein Rudelführer vor. Gerade in schwierigeren und prekären Situationen braucht der Hundepartner ein Fels in der Brandung, der souverän die Dinge angeht und meistert. Dies erwartet der rangniedrigere Rudelpartner von seinem Leittier. Dann wird er sich stets an euch orientieren, da er das Gefühl hat, gut aufgehoben und vertreten zu sein.




Erziehbarkeit

Der Sibirische Husky ist ein anspruchsvoller Begleiter, den es früh vom Welpenalter an mit der notwendigen Ernsthaftigkeit zu prägen, sozialisieren und erziehen gilt.

Eine starke, konsequente, aber liebevolle und einfühlsame Führung benötigt der Husky. 

Sprich, sein Halter sollte über ausreichend Hundeerfahrung verfügen, wissen wie er mit einem Hund umzugehen hat, der einen eigenen Kopf mitbringt, u.U. Befehle nicht direkt ausübt oder gar verweigert. Mit Strenge und Härte kommt man hier nicht weiter. Geduld, Fingerspitzengefühl und Geschick gepaart mit Disziplin sind notwendig.

Der große Vorteil der Hunderasse sind die hohe Gelehrigkeit und Lernbereitschaft, Intelligenz und folglich das Verständnis, sowie die ausgeprägte Freude am Arbeiten und der engagierte Arbeitswille.

Der Husky ist weder unterwürfig noch bedingungslos gehorsam, aber unterordnungsbereit, wenn er verspürt, dass sein Rudelführer die Bezeichnung auch verdient hat - er will von seinem Leittier in jeder Situation sich, seine Interessen und natürlichen Bedürfnisse gut vertreten sehen. 

Bei den Erziehungsmethoden sollte die positive Verstärkung im Zentrum stehen und mit Lob, Belohnung und Motivation die erwünschten Trainingsziele und alltäglichen Verhalten anvisiert und gesteuert werden. Bestrafung und Härte bezwecken bei der Hunderasse nur das Gegenteil.

Mit dem richtigen Handling lässt sich der Husky gut erziehen und ausbilden, was letztlich auch an seiner vielseitigen Verwendung über diverse Bereiche zeigt.




Kinderfreundlichkeit

Vorausgesetzt, dass der Siberian Husky Welpe bereits im Welpenalter an Kinder gewöhnt und umfassend sozialisiert wurde, kommt der Rassehund im Allgemeinen gut und verträglich mit den Kindern aus.

Bei Kleinkindern sollten aber immer Erwachsene mit anwesend sein, da die heranwachsenden Huskies durchaus stürmisch sein können und aus purer Spielfreude schnell ein Kind umgerannt ist, was u.U. zu Verletzungen führen könnte.

Das A und O sind wie bei der gesamten Erziehung, feste Regeln, Grenzen und angemessene Umgangsformen, die konsequent und mit äußerster Disziplin eingeführt und nachhaltig umgesetzt werden müssen. Und hierbei sind alle Beteiligten der Familie aufgefordert an einem Strang ziehen. So wie aber der Hund sich an konkrete Spielregeln im Umgang mit der Familie halten muss, brauchen auch die Kinder bestimmten Verhaltensregeln. Der Hund ist kein Spielzeug, will fair und respektvoll behandelt werden.

Um euch an dieser Stelle zu unterstützen, legen wir euch unseren ergänzenden Artikel "Goldene Regeln für Kinder im Umgang mit einem Hund" ans Herz. Viel Freude beim Lesen.




Sozialverhalten

Freundlichkeit Hoch
Dominanz Mittel
Sozialverträglichkeit Hoch

Freundlichkeit Hoch
Dominanz Mittel
Bindung Herrchen Mittel
Erziehbarkeit Mittel
Kinderverträglichkeit Hoch
Sensibilität -
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Was gibt es beim Siberian Husky im Hinblick auf die Erziehung zu wissen?

Welche rassespezifischen Erziehungsthemen können bei der Haltung des Siberian Huskys aufkommen?

Erziehungsthemen

In diesem Kapitel beschäftigen wir uns mit rassespezifischen Erziehungsthemen und Verhalten im Alltag, die mit der Husky-Haltung verbunden sein können. Sprich, wir wollen besprechen, worauf es bei der Erziehung ankommt und mit welchen typischen Verhaltensproblemen ihr u.U. konfrontiert werden könntet.

Bevor wir aber auf diese eingehen wollen, seien uns noch ein paar allgemeine Anmerkungen zur Persönlichkeitsstruktur eines Hundes erlaubt. Denn jede Hundepersönlichkeit bringt vererbte und damit genetisch angeborene Wesenseigenschaften, Charakterzüge, Temperament und Verhalten mit, die rassespezifisch unterschiedlich sind. Ferner kommen diverse Einflüsse und Faktoren ab Geburt hinzu, die die Entwicklung des jeweiligen Welpen und Hundes maßgeblich fördern, positiv und negativ - dies sind die erlangten und erworbenen Erfahrungen und Eindrücke, die dann die weiteren Bausteine im Hinblick auf den weiteren Auf- und Ausbau der Persönlichkeit des Hundeindividuums liefern. Letztlich den Hund zu dem machen, was er im hier und heute ist, wie er mit seiner gesamten Umwelt interagiert und kommuniziert. Kurzgesprochen, wie er am Ende des Tages tickt und sich verhält.

Es kommt also vieles auf uns Menschen an, welche genetischen Veranlagungen ein Hundeindividuum mitbekommt und was dann in der Folge aus diesem neugeborenen Welpen bis zu seinem Lebensende durch äußere Einflüsse, die zum großen Teil durch uns Menschen gesteuert werden können, gemacht wird. Folglich wie die Persönlichkeit als komplexes und sich dynamisch veränderndes Gebilde konstruiert ist und sich daraus verhaltensseitig gegenüber allen Wesen und Sachen verhält.

Entsprechend raten wir im Hinblick auf einen möglichen Welpenkauf oder die Anschaffung eines Hundes via Adoption aus dem einheimischen Tierheim oder dem ausländischen Tierschutz, keine Schnellschüsse zu machen, damit einerseits alle relevanten Punkte abgeklopft sind und der zukünftige Hundepartner wirklich zu euch und eurer Lebenssituation passt, aber auch hinsichtlich seiner Persönlichkeit alles dafür tut, möglichst einen gesunden, unbelasteten, verhaltenssicheren, sozialverträglichen und authentischen Hund in die Haltung zu übernehmen. Denn alles geht im Grunde bei der entsprechenden Bezugsquelle und dem Züchter beim Welpenkauf los. Dieser ist für eine sorgsame Auswahl der Elterntiere, deren Genmaterial und Veranlagung verantwortlich, damit die Nachzuchten nur beste Vorgaben mitbekommen. In der kontrollierten Zucht geschieht dies durch eine strenge Zuchttauglichkeitsprüfung potentieller Zuchthunde - entweder bestehen diese das Auswahlverfahren, bei dem die Hunde in Sachen Gesundheit, Wesen, Verhalten und Phänotyp auf Herz und Nieren geprüft werden. Gibt es Auffälligkeiten, erhalten sie nicht ihre Eignung als Zuchthunde und werden ausselektiert. Daher muss man besonders bei Bezugsquellen außerhalb der kontrollierten Zucht noch mehr ein Auge auf die gesundheitlichen Aspekte der Welpen, Elterntiere und Vorgängergenerationen legen, um möglichst gesundheitliche Beeinträchtigungen, Erbkrankheiten, Defekte etc. auszuschließen. Bei bereits älteren Hunden aus einer angedachten Adoption, kommen nochmals die Erfahrungswerte und Vorgeschichte des jeweiligen Individuums hinzu, die es geprägt und hinsichtlich seines Verhaltens geformt haben. Also Augen auf beim Welpen- und Hundekauf!

Nun aber zurück zum Siberian Husky und mögliche Erziehungs- und Führungsthemen, die während des Zusammenlebens aufkommen können:

So oder so braucht der charakterfeste, selbstbewusste, willensstarke und mitunter eigenwillige Sibirische Husky mit all seinen sonstigen natürlichen Wesensanlagen, Trieben und Instinkten idealerweise einen hundeerfahrenen, charismatischen, souveränen und führungsstarken Menschenpartner, der die Leaderrolle unzweifelhaft an sich zieht und seinen Husky konsequent, diszipliniert, durchsetzungsfähig, aber geduldig und mit Fingerspitzengefühl führt, steuert und leitet. Und hier geht es nicht darum die Muskeln spielen zu lassen, den Hund hart anzupacken und mit Vehemenz seine Wünsche durchsetzen, sondern mit Geschick und Strategie seinem Husky den Sinn für das erwünschte Verhalten kommunikativ zu verdeutlichen. Denn genug Grips bringt die Rasse allemal mit, ist zudem äußerst gelehrig, lern- und arbeitswillig, so dass auf das Kooperieren nur eine Frage der richtigen Ansprache und Führung ist. Man muss es eben verstehen mit den angemessenen Führungstools seinen Huskey zu überzeugen und ihn abzuholen. Dann wird er auch gehorsam, unterordnungsbereit seinem Leittier folgen und gut mitarbeiten.

Sollte ihr trotz aller Hinweise als unbedarfte und unerfahrene Hundeneulinge einen Husky als euren tierischen Lebensbegleiter und Ersthund wählen, dann lasst euch beim Züchter gut beraten, denn er kennt durch sein tagtägliches Arbeiten mit den Welpen, wie diese bereits charakterlich bis hierhin veranlagt sind. Es ist nämlich an dieser Stelle nicht ratsam nach individuellem Geschmacksempfinden in Sachen "Gefallen" und vermeintlicher "Liebe auf den ersten Blick" zu gehen, denn bereits in der Wurfkiste zeichnet sich ab, wer von den Welpen eher intro- oder extrovertiert, eher dominant oder zurückhaltend ist und die Ellenbogen gegenüber den Geschwistern beim Zusammenwirken auspackt. Diese Charakter werden auch im Hundealltag eher offensiv ihren Willen einfordern und versuchen durchzusetzen, als zurückzustecken und klein beizugeben. Ein erfahrener Hundetrainer, der euch als Hundeanfänger bestenfalls von Anbeginn der Welpenübernahme dann erzieherisch begleiten wird, ist ebenfalls ein geeigneter Ansprechpartner, der bei der Welpenauswahl euch vor Ort im Gespräch mit dem Züchter unterstützen kann.

Führungsschwäche, falsches und unsachgemäßes Handling, Nervosität, Hektik, Unsicherheit, Härte, unangemessene Ansprache etc. sollten vermieden werden bzw. haben im Hinblick auf die art- und rassekonformen Umgangsformen nichts zu tun. Allesamt werden bei Hunden allgemein und beim Husky insbesondere die Beziehung zu einander belasten und im Hinblick auf Gehorsam, Führigkeit und Unterordnungsbereitschaft eher ins Gegenteil wirken.

Der Husky braucht sein Leittier wie im Schlittenhundegespann, an dem er sich orientieren kann und bereitwillig folgt, da er ihm vertraut und seine Bedürfnisse gewahrt sieht. Geht ihr also respektvoll, fair und Huskylike mit eurem Vierbeiner um, integriert ihn in das Familienrudel und weist ihm seine Rangposition in der Rangfolge zu, erinnert ihn durch das disziplinierte Leben der "Hausordnung" daran und untermauert mit eurem Tun eure Rudelführerschaft, werdet ihr einen angenehmen Partner an eurer Seite haben. Entsprechend wird auch Dominanzverhalten und Aufbegehren, Befehlsverweigerungen, Ungehorsam etc. euren gemeinsamen Alltag eher nicht bestimmen.

Gehen wir weiter und schauen was noch so alles zu beachten ist...

Bei all den Aufgaben und Beschäftigungen, die ihr im Alltag ab der Übernahme des Husky-Welpen rund um die artgerechte und rassespezifische Haltung absolvieren werdet, solltet ihr immer im Blick haben, dass der Husky zwei Herzen in sich trägt. Einerseits ist es eine Hunderasse vom Urtyp, die durch ihre ursprüngliche Heimat und die dortigen Bedingungen, eine sehr wilde und freiheitsliebende Seite hat, andererseits die Nähe, Zuneigung, Vertrauen, Schutz und Sicherheit ihrer Bezugsmenschen und Ersatzrudels mit festen Rudelstrukturen für ihre volle Entwicklung und Entfaltung ihrer Persönlichkeit braucht. 

Diese beiden Seiten müssen aktiv und ausreichend bedient und befriedigt werden, damit der Hund sich artgemäß und wie es für seine Rasse angebracht ist, entfalten und ausleben kann. Dabei stehen beim energiegeladenen Dauerläufer das Bewegungsbedürfnis, anspruchsvolle kognitive Aufgaben und der Jagdtrieb ganz oben auf der Liste, hinsichtlich der Zusammenstellung des Beschäftigungsprogramms. Unterforderung und Langeweile werden den cleveren und unabhängigen Husky sonst früher oder später auf dumme Gedanken bringen. Er ist zu jeder Zeit in der Lage, selbständig nach ersatzbefriedigenden Alternativbeschäftigungen Ausschau zu halten, damit er auf seine Kosten kommt.

Ferner kommen noch ein paar Themen hinzu, die wie das Alleinsein im Mittelpunkt der Aufzucht und des alltäglichen Zusammenlebens in irgendeiner Weise bedacht werden müssen.

Bewegung, Beschäftigung, Auslastung

Mangelt es an Auslauf, wir der Husky unausgelastet und folglich verstimmt sein. Er ist für die Langstrecke gezüchtet worden, will bestenfalls beim Zughundesport im Schnee oder "offsnow" gefordert werden, um seine unermessliche Kondition auf die Bahn zu bringen. Alternativen sind das gemeinsame Joggen, Fahrradfahren ode Ausreiten. Seid kreativ und bietet eurem Husky etwas. Er liebt auch neue Dinge und Abwechslung. Es muss nicht immer täglich nur die Joggingrunde um denselben See sein. Abwechslung und ein guter Mix sind hier die Zauberwörter.

Aber vergesst bei allen Laufdisziplinen nicht, auch für Denksport zu sorgen, die Sinne der Supernase anzusprechen und bei adäquaten Beschäftigungen gezielt Reizpunkte zu setzen.

Jagdtrieb

Wie bereits mehrfach in unserem Rasseporträt über den Siberian Husky bis hierhin zum Ausdruck kam, bringt die Rasse einen starken natürlichen Jagdtrieb und ausgeprägtes Beutefangverhalten mit, dass seinem Halter durchaus zum Verhängnis werden kann - der Husky benötigt unbedingt gezielte Aufgaben, bei denen seine jagdlichen Ambitionen mit gezielten Reizpunkten angesprochen und in geeignete Bahnen kontrolliert umgeleitet werden. Er braucht Aktivitäten, wo er sich in diesem Bezug einbringen, entfalten und ausleben kann. Aber keine Panik, dies ist nicht nur als aktiv geführter Jagdhund im Jagdrevier möglich, es gibt sowohl im Hundesport, als auch mit kreativen Ideen im privaten Umfeld Möglichkeiten, seinem Husky mit anspruchsvollen Suchaufgaben zu beschäftigen und mittels Nasenarbeit für entsprechende Auslastung zu sorgen.

Ferner braucht es im Hinblick auf die Erziehung einige wichtige Lerninhalte, um situativ auf euren Vierbeiner effektiv und sicher mit den nötigen Führungswerkzeugen eingreifen zu können. Sprich, diverse Kommandos und Signale sollen für den entsprechenden Zugriff auf den Hund sorgen. Zudem ist es bei dem freiheitsliebenden und unabhängigen Marathonläufer mit dem starken Jagddrang vielleicht mancherorts eher angebracht, ihn beim Spazieren an einer langen Leine zu führen, die ihm einerseits zwar einen großen Bewegungsradius zugesteht, andererseits aber auch die Kontrolle durch die Anbindung behaltet. Gerade im Wald und Feld ist dies je nach Gehorsam, Führigkeit, Trainingsstand und Hundeindividuum angebracht. Um den Husky in Sachen Außenreizen in Bezug auf sein Triebverhalten etwas resistenter zu formen, müssen zudem die Impulskontrolle und Frustrationstoleranz auf- und ausgebaut werden. Denn dann wird er bestenfalls nicht mehr so reizaffin sein und auf Bewegungsreize, Sichtkontakt und Fährte von Wild weniger anspringen.

Um die vorgenannten Erziehungsthemen anzugehen, ist vielleicht auch die frühzeitige Einbindung eines erfahrenen und versierten Hundetrainers eine Überlegung wert, da einfach die möglichen Risiken aus unkontrolliertem Jagdverhalten für andere Tiere, Menschen und den eigenen Hund enorm sein können. Denn hat der Husky erst einmal die Verfolgung eines Wildstücks aufgenommen, wird er problemlos kilometerweit das Wild jagen können und niemand ist dann davor gefeit, dass bei der Verfolgungsjagd Hund und Wild eine stark befahrene Straße überqueren und einen schweren Verkehrsunfall verursachen. Zudem wird das unkontrollierte Jagen rechtlich als Wilderei eingestuft, was in letzter Konsequenz bis zum gezielten Abschuss des Hundes durch Jagdausübungsberechtigte führen kann. Dies alles muss unbedingt durch die entsprechenden Maßnahmen und präventiven Vorkehrungen möglichst vermieden werden.

Die Lösung liegt also nahe: Erziehung, Auslastung und weitsichtiges Handeln durch Anleinen etc. sind die einzigen Mittel mit denen man dem starken Jagdtrieb des Huskys entgegnen kann.

Befehlsverweigerung

Wie wir bereits erfahren haben, ist der Husky ein unabhängiger, selbstbewusster, selbstsicherer, willensstarker Charakterhund, der mitunter auch seinen starken eigenen Kopf zeigen kann.

Hat euer Husky mal wieder keine Lust das zu tun, was ihr wollt? Glänzt er mit Desinteresse, da etwas anderes für ihn viel spannender ist und seine Aufmerksamkeit anzieht? Habt ihr das Gefühl, er ignoriert euch und überhört regelmäßig abgerufenes Verhalten?

Kurz, situativ stellt euer Husky euch auf eine Geduldsprobe und Gehorsam wie Führigkeit entsprechen nicht eurer Wunschvorstellung. Dann ist es vielleicht an der Zeit, den Hundeprofi zu Rate zu ziehen. Denn Probieren und Herumdoktern verschlimmbessern die Sache oftmals und eine etwaige Verhaltenskorrektur wird hinten raus nur noch mühsamer.

Vielleicht liegt es ja auch an der eigenen Kommunikation, dass der Zugang in manchen Situationen zum Hund fehlt. Oft reichen kleine Änderungen, damit die Ansprache verständlicher wird, folglich euer Husky den Sinn und euer Anliegen besser versteht.

Wie stark kleinste Kommunikationsdefizite sich auf das Miteinander von Hund und Mensch auswirken können, haben wir in unserem Magazinartikel „Die Kommunikation zwischen Hund und Mensch“ eingehend abgehandelt. Hier gibt es spannende und hilfreiche Tipps und Ratschläge, die zu einem verständlicheren Umgang führen.

Streunen und Abhauen

Der Sibirische Husky benötigt täglich viel Bewegung und rassegerechte geistige Herausforderungen, damit er artgerecht und rassegemäß ausgelastet ist.

Ist der Husky unterfordert, da es an auslastenden Maßnahmen mangelt, wird der „Ausbrecherkönig“ sicherlich eigene Wege finden, sich selbständig zu machen und in Eigenregie für genug spannende Erlebnisse sorgen. Sich alleine auf Tour zu begeben, stellt für den Husky mit dem großen Freiheitsdrang und der ausgeprägten Unabhängigkeit überhaupt kein Problem dar. Ganz im Gegenteil, dann kann er tun und lassen wozu er Lust hat.

Langeweile und Unterforderung sind bei dem Arbeitshund Gift.

Alleinsein und Vereinsamung

Wenn es einen typischen Rudelhund gibt, dann sind es im Allgemeinen die Schlittenhunde und im Speziellen unser Sibirischer Husky.

Der Husky braucht unbedingt den Familienanschluss und/oder das Leben in einem größeren Huskyrudel. Der Husky bleibt weder gern alleine, noch will er sein Dasein als Einzelgänger abseits eines Menschrudel oder von Artgenossen fristen.

Einsamkeit wird beim Husky unweigerlich zu psychischen Problemen und Depressionen führen, er wird innerlich verkümmern und eingehen.

Die Hunderasse braucht den Sozialkontakt. Stundenlanges Alleinsein, Isolation als alleiniger Zwingerhund oder eine Haltung an der Leine als Hofhund abseits seines Rudels, werden dem Husky nachhaltig zusetzen und ihn seelisch schwer belasten.

Die Folgen können dann sehr breitgefächert sein. Verlust- und Trennungsängste, mangelndes Zugehörigkeitsgefühl etc. führen zu Unsicherheit, Stress und Unbehagen. Und wie nun der einzelne Husky darauf reagiert, kann je nach Persönlichkeit sehr unterschiedlich sein. Aggressives Verhalten, Zerstörungswut, permanentes Heulen, Bestrafungen seiner Bezugsmenschen durch Urinieren oder Kotabsetzen im Wohnraum bis hin zu starkem Angstverhalten gegenüber Mensch und Tier etc. - auf jeden Fall wird es ihn in seiner Persönlichkeit verändern und zu Verhaltensproblemen führen. 

Graben

Huskies haben in der Wildnis Fressbares vergraben, um Proviant und Vorräte anzulegen und zu verstecken.

Aber auch Kuhlen im Schnee und Eis mussten sie graben, um sich besser vor den eisigen Winden und der Kälte zu schützen. 

So graben sie auch heute sehr aktiv und mit großer Leidenschaft an Mauselöchern und anderen Tierbauten, die sie mit ihrer feinen Nase aufgestöbert haben.  Auch in diesem Kontext zeigt sich wieder das stark angelegte Jagdverlangen.

Diese Neigung und gleichzeitig hohe Begabung zum Graben, wird sich bei manchem Husky mehr oder minder im Alltag zeigen. Unterforderung und Langeweile können auch hier wieder dazu führen, dass dieses Verhalten mehr an den Tag gelegt wird, da er einfach Spaß beim Buddeln empfindet und es für ihn eine interessante Alternativbeschäftigung darstellt.

Dieses ganz natürliche Verhalten zeigen die Huskies somit auch heute noch, was für viele Besitzer eine Katastrophe darstellt, wenn ihr schön angelegter und gepflegter Vorzeigegarten von ihrem Husky bearbeitet und umgegraben wird.

Zusammenleben mit Kindern

Der Husky muss für das Zusammenleben mit Kindern gut sozialisiert, an die "Eigenarten" und Verhaltensweisen positiv herangeführt und gewöhnt werden. 

Zudem braucht es ein festes Gerüst an angemessenen Umgangsformen und Regularien, denn der Schlittenhund ist kein Spielzeug. Er will fair und respektvoll behandelt werden. Hat er mal keine Lust oder schläft sogar, haben die Kinder ihn nicht zu stören. Gleiches gilt beim Fressen und Geschäftmachen. Es gibt einfach Momente, in denen der Hund seine Ruhe haben will. Gerade im Welpenalter darf der heranwachsende Vierbeiner nicht überfordert werden und muss möglichst viele positive gemeinschaftliche Erlebnisse mit den Kindern abspeichern - denn so wird sich eine stabile Bindung und kameradschaftliche Beziehung aufbauen. 

Gerade kleine Kinder, die mitunter noch grobmotorisch zupacken, könnten durch ihr Verhalten und Umgang für Situationen sorgen, die nachhaltig nicht förderlich für ein harmonisches Zusammenleben sind und beim Welpe Spuren hinterlassen. Schwanzziehen, Zwicken, Schlagen können dem Welpe körperlich und seelisch zusetzen, das Verhältnis früh belasten. Ist der Hund sogar älter, fühlt sich bedroht, kann er sich auch wehren. 

Daher sind hier die Eltern und Erziehungsberechtigten gefragt. Seid beim gemeinsamen Treiben anwesend, um als Rudelführer die Szenerie moderieren zu können und wenn nötig schreitet im Sinne beider Parteien ein. Eventuelle ist es ratsam, früh mit den Kindern einen Hund-Kind-Kurs in der Hundeschule zu besuchen. Zudem gibt es ganz bestimmte No-Gos, die wir als Umgangsformen in einem gesonderten Leitfaden zusammengefasst haben. Interesse? Dann klickt hier.

Erziehungsthemen

  • Antijagdtraining
  • Hund und Kind Training
  • Streunen und Abhauen

Siberian Husky - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Der Siberian Husky ist eine Rasse, die den Inbegriff der Majestät, der Freiheit und der wilden Schönheit darstellt. Seine strahlend blauen oder vielschichtigen braunen Augen, die oft als Fenster zur Seele des Hundes bezeichnet werden, zeichnen ihn sofort aus. Der Husky ist eine athletische und robuste Rasse, geboren, um in der unwirtlichen Kälte Sibiriens zu überleben, und zeigt dabei eine bemerkenswerte Ausdauer und Kraft. Es handelt sich jedoch nicht nur um körperlichen Dunst, sondern auch um einen Rassenvertreter mit einem ausgeprägten Verstand, einer auffälligen Intelligenz und einem stark ausgeprägten sozialen Bedürfnis.

Sozialisation des Siberian Husky

Bei der Sozialisierung des Siberian Huskys geht es darum, ihn frühzeitig mit unterschiedlichen Situationen, Menschen und Umgebungen in Kontakt zu bringen. Dies fördert die Entwicklung von Vertrauen und hilft dem Hund, sich als gut angepasster, glücklicher und geistig gesunder Vierbeiner zu fühlen. Ein gut sozialisierter Husky ist in der Regel auch freundlicher und weniger ängstlich in unbekannten Situationen.

Grundkommandos

Die Grundkommandos wie "Sitz", "Platz", "Bleib" und "Komm" sind alle für den Siberian Husky von wesentlicher Bedeutung. Diese Kommandos können ihm unter Umständen das Leben retten. Es ist wichtig zu beachten, dass Huskys dazu neigen, unabhängig und stur zu sein, daher erfordert es Geduld und Konsequenz, ihnen diese Grundkommandos beizubringen. 

Gehorsamstraining – Leinentraining

Das Gehorsamstraining ist auch beim Husky von besonders hoher Bedeutung, da es zur Sicherheit des Hundes beiträgt und für eine erfolgreiche und harmonische Beziehung zwischen ihm und seinem Menschen sorgt. Leinentraining ist ebenfalls unerlässlich, da der Siberian Husky einen starken Jagdinstinkt besitzt und gern rennt.

Spiel- und Apportiertraining

Interaktives Spiel- und Apportiertraining ist ein fester Bestandteil der Ausübung eines Siberian Huskys. Dies hilft nicht nur, die körperliche Energie des Hundes zu kanalisieren, sondern ist auch eine großartige Möglichkeit, das Band zwischen Hund und Mensch zu stärken. Apportiertraining fördert auch den Gehorsam des Huskys und lehrt ihn, Gegenstände zu holen und loszulassen.

Was sollten wir sonst noch zu dieser Rasse wissen?

Ein Siberian Husky-Besitzer muss einige wichtige Dinge beachten:

  • Ausgeprägter Bewegungsdrang: Huskys sind sehr aktiv und benötigen eine erhebliche Menge an täglichem Auslauf, um gesund und glücklich zu bleiben.
  • Rassespezifische Gesundheitsprobleme: Wie jede Rasse können auch Huskys bestimmte Gesundheitsprobleme haben. Daher ist vorbeugende Tierarztbesuche und regelmäßige Check-ups essentiell.
  • Sozialisierungsbedarf: Huskys sind Herdentiere und brauchen viel Sozialkontakt, sowohl mit Menschen als auch mit anderen Hunden.
  • Hohes Pflegebedarf: Sie sind starke Haarer und benötigen regelmäßig Pflege.
Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Siberian Husky eine Rasse ist, die von Abenteuer, Energie und geistigem Feuer zeugt. Während Huskys unverkennbar wunderschön sind, müssen potenzielle Besitzer daran denken, dass sie auch eine ernsthafte Verpflichtung sind. Mit dem richtigen Training, ausreichend Bewegung und liebevoller Geduld, kann man das Privileg haben, einen so treuen und atemberaubenden Gefährten wie den Siberian Husky in seinem Leben zu haben.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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Rassetypische Krankheiten des Siberian Huskys

Siberian Husky: Welche Erbkrankheiten, genetischen Belastungsfaktoren und sonstigen rassetypischen Hundekrankheiten können auftreten?

Erbkrankheiten

Wenn ihr euch mit der Anschaffung eines Siberian-Husky-Welpen beschäftigt, ist es sicherlich das Ziel, einen gesunden, wesensfesten, verhaltenssicheren, sozialverträglichen und rassetypischen Rassevertreter in die Haltung zu übernehmen.

Und so müssen auch im Zusammenhang mit der Gesundheit im Rahmen der Recherchearbeiten im Vorfeld des Welpenkaufs, die Hausaufgaben sorgsam und akribisch gemacht werden. Denn leider tummeln sich nicht nur seriöse und kompetente Züchter auf dem Markt, sondern auch Menschen, die mit dem Verkauf von Welpen, schnelles und leichtes Geld verdienen wollen. Und diese Motivation wird allzu häufig auf dem Rücken der Zuchthunde, Welpen und deren Gesundheitszustand, Vitalität und Wohlergehen ausgetragen.

In der kontrollierten und organisierten Zucht wird aber alles dafür getan, Nachzuchten zu züchten, die nur beste genetische Voraussetzungen durch die sorgfältig nach strengen Kriterien ausgewählten Elterntiere, mitbekommen. Bevor also ein Rüde oder eine Hündin für die gezielte Verpaarung eingesetzt werden dürfen, werden sie gesundheits-, wesens-, verhaltens- und phänotypsseitig auf Herz und Niere durch eine Zuchttauglichkeitsprüfung gecheckt. Auffällige und vorbelastete Hunde werden herausselektiert, damit die Zuchtlinie weiterhin frei von unerwünschten erblichen Hypotheken bleibt.

Es ist also auf jeden Fall für jeden potentiellen Hundekäufer ratsam, die Augen beim Welpenkauf u.a. in Sachen Gesundheit offenzuhalten und sich umfassend zu informieren. Denn auch beim Siberian Husky ist für die eine oder andere Erbkrankheit und Rasseprädisposition bekannt, auch wenn die Rasse generell als äußerst gesund gilt.

Wie schaut es nun hinsichtlich potentieller Erbkrankheiten und Krankheitsdispositionen beim Husky aus?

Der zähe, robuste und widerstandsfähige Husky zählt unzweifelhaft zu den äußerst resistenten und vitalen Hunderassen. Die Themen Überzüchtung und Qualzucht sind bei der Rasse spielen glücklicherweise eine untergeordnete Rolle, da die Rasse auch nie zu einem typischen "Modehund" wurde.

Durch die guten Gene und die hervorragende Konstitution, erreichen die Sibirischen Huskies eine durchschnittliche Lebenserwartung von immerhin 12-16 Lebensjahre und gehören damit zu den Hunderassen, die ein sehr hohes Lebensalter erreichen.

Die nachfolgenden Erbkrankheiten/Dispositionen sind nachgewiesenermaßen beim Siberian Husky in der Vergangenheit aufgetreten, müssen aber nicht zwangsläufig euren Husky betreffen. 

Im Bereich der erblich und genetisch bedingten Augenkrankheiten sind für den Sibirischen Husky folgende Belastungsfaktoren bekannt:

  • Progressive Retinaatrophie
  • Korneadystrophie
  • Goniodysgenie
  • Membrana pupillaris persistens (MPP)
  • Distichiasis
  • Grauer Star (primär Katarakt)

Die vorgenannten Veranlagungen bestätigt auch die Publikation "Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Grades eines Dr.med.vet. beim Fachbereich Veterinärmedizin der Justus-Liebig-Universität Gießen" von Nina Berenice Gehring und in Teilen die Orthopedic Foundation for Animals (OFA), eine amerikanische Institution, die seit den 1970er Jahren Untersuchungsergebnisse über alle Hunderassen hinweg im Hinblick auf diagnostizierte Erbkrankheiten sammelt. Die OFA führt etwaige erbliche Augenkrankheiten beim Husky mit einer Trefferquote von sehr geringen 1,6% auf. Sprich, sie treten nur sehr selten zu Tage.

Ebenfalls in sehr seltenen Fällen ist die Hunderasse an ihrem Bewegungsapparat von Erbkrankheiten betroffen, die unweigerlich zu Beschwerden beim Laufen und in der Bewegungsfreiheit führen.

Hier sind die Hüftgelenksdysplasie (HD), die Ellbogendysplasie (ED) und die Kniescheiben-Verrenkung (Patella) zu nennen, die von Seiten der OFA ebenfalls aufgeführt werden, aber nur zu ganz niedrigen Prozentsätzen diagnostisch nachgewiesen wurden. (HD 2,2%, ED 0,4% und Patella 1%)

Abschießend treten beim Siberian Husky ab und an die Schilddrüsen-Unterfunktion auf.

Mögliche weitere erbliche Belastungen findet ihr in der ergänzenden Box "Krankheiten". Solltet ihr mehr Infos zu diesen nachlesen wollen, so klickt einfach auf den entsprechenden Link.

Sonstige Krankheiten

Da der Husky ein versierter Läufer, dabei stets sehr geschmeidig und leichtfüßig unterwegs ist, ist das Risiko einer Verletzung nicht übermäßig groß, aber es kann durch einen blöden Umstand natürlich immer mal beim Hundesport durch falsches Aufkommen nach einem Sprung oder dem Wegrutschen auf der nassen Wiese, zu einer Bänderverletzung kommen.

Bei dem einen oder anderen Husky treten vielleicht auch Unverträglichkeitserscheinungen gegen Futtermittel auf, die sich oftmals durch Übelkeit, Blähungen und Durchfall äußern.

Auch etwaige Allergien sind nicht ausgeschlossen, das Risiko davon betroffen zu sein, ist genau so hoch, wie bei jeder anderen Hunderasse.

Allerdings gibt es bei Sibirischen Huskies, die aktiv als Schlittenhunde in kalten Regionen genutzt werden, Auffälligkeiten für Magen-Darm-Erkrankungen, Bronchitis und bronchopulmonale Beschwerden, die auch Skiasthma genannt werden. Es gibt also bei Huskys, dies in kalten Klimazonen leben und regelmäßig beim Ziehen der Schlitten an ihre Leistungsgrenzen gehen, eine Auffälligkeit für Atemwegserkrankungen. Hiervon sind aber die Rassevertreter in unseren Breitenregionen in aller Regel nicht betroffen.

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Welche Aktivitäten eignen sich für den Siberian Husky?

Welche Hundesportarten und Alltagsbeschäftigungen eignen sich für den Siberian Husky?

Passende Sportarten

In unseren bisherigen Ausführungen über den Sibirischen Husky haben wir bereits die Stärken und Vorteile durch die körperliche Beschaffenheit des Rassehundes kennengelernt und seine geistigen/mentalen Wesensmerkmale sowie die daraus resultierenden Fähigkeiten eingehend betrachtet.

Zusammengenommen muss man festhalten, dass der Siberian Husky ein unwahrscheinlich athletischer und sportlicher Hund ist, den man mit den richtigen Hundesportarten sicherlich sinnvoll fördern und fordern kann, um mit adäquaten Beschäftigungen im Sport für seine physische und psychische Auslastung beizutragen.

Denn eines ist klar: Es wird viele verschiedenartige Aufgaben und Aktivitäten benötigen, um den Husky vollends zufrieden zu stellen, seine Bedürfnisse, Triebe und Instinkte ausreichend bedient und angesprochen zu haben. Der Schlittenhund braucht viel Bewegung und ausreichenden kognitiven Denksport.

Der schöne Nebeneffekt beim Hundesport ist die Tatsache, dass im Prinzip alle Sportdisziplinen von euch gemeinsam ausgeübt werden, somit ihr etwas für eure Fitness und Gesundheit aktiv tut, aber vor allen Dingen durch die gemeinsamen Stunden, die Bindung und Partnerschaft zu eurem Hund weiter stabilisiert und ausgebaut werden.

Bei vielen Übungen muss sich euer tierischer Partner auf euch verlassen und die Übungen nach euren Anweisungen und Kommandos umsetzen. Bei gutem Gelingen und Erfolg treibt dies das Vertrauensverhältnis und das Sicherheitsgefühl des Hundes euch gegenüber in immer weitere Höhen. Auch erzieherische Maßnahmen, die Herangehensweise beim Training und der gemeinsame Umgang gewinnen mehr Routine, das Team Hund-Mensch gewinnt immer mehr an Funktionalität. Stück für Stück werdet ihr noch eingespielter sein und im Hundesport bestimmt tolle Erfolge im Training als auch bei den Wettkämpfen einheimsen. Der leistungsstarke, engagierte und talentierte Husky wird sicherlich seinen Beitrag dazu leisten. 

Da der Siberian Husky ursprünglich als Arbeitshund und hier schwerpunktmäßig als Zughund zum Ziehen des beladenen Schlittens über lange Strecken gezüchtet wurde, müssen nun seine Aktivitäten für die rassekonforme Auslastung ein stückweit auf unsere Breitengrade angepasst werden. Dies kann durch passende Hund Hundesportdisziplinen und sinnvolle Freizeitaktivitäten geschehen, mit denen ihr ein ausgewogenes Trainings- und Beschäftigungsprogramm zusammenstellen könnt, die einerseits seine herkömmlichen Aufgaben in gewisser Weise mit einschließen und mit weiteren spannenden, spaßbringenden, kreativen und abwechslungsreichen Aufgaben ergänzt werden. Ein guter Mix ist nötig.

Ideale Hundesportarten für den Sibirischen Husky 

Wenn ihr zu den nachfolgenden Sportarten nähere Informationen über die einzelnen Disziplinen, Übungen, Regeln und Teilnahmevoraussetzungen erfahren wollt, so könnt ihr jeweils die Hundsportart anklicken und kommt direkt zu den entsprechenden Ausführungen.

Es gibt eine Reihe von Hundesportarten, die die Geschicklichkeit, das ausdauernde Laufvermögen, die Sprungkraft, die Flinkheit, Agilität und Beweglichkeit des Huskys zur Genüge abrufen, sei es durch einen Hindernisparcours mit Wippen, Tunneln, Hürden oder Slalomstangen. 

So sind Agility, Turnierhunde- bzw. Breitensport und Rally Obedience ideale Hundesportarten für den Husky, um einen Teil seiner herausragenden Talente sinnvoll anzusprechen und ihn mit anspruchsvollen Aufgaben zu fordern.

Weiterhin eignen sich Flyball, Treibball und Discdogging für den sprtlich engagierten Husky. Hier wird ihm körperlich und geistig einiges abverlangt, zudem kann er seinen Spieltrieb dabei kontrolliert ausleben.

Die absolute Paradedisziplin ist natürlich der Zughundesport mit den unterschiedlichsten Varianten wie Canicross, Dogscooter oder Bikejöring, die je nachdem auf dem Schnee oder auf trockenem Untergrund ausgeübt werden. Hierbei kann auf jeden Fall der Sibirische Husky Vollgas geben und seinen dafür geschaffenen Körper voll auf Hochleistung bringen.

Beim Obedience und dem Dogdancing werden Gehorsamkeitsübungen im Zusammenspiel Hund und Hundeführer nach festen Regeln ausgeführt. Gerade das Dogdancing kombiniert den Gehorsam mit rhythmischen Bewegungen zu Musik, ähnlich dem Dressurreiten bei Pferden.

Der feine Geruchssinn und vorzügliche Orientierungssinn werden bei der Fährtenarbeit, dem Mantrailing und bei der Zielobjektsuche optimal eingesetzt. Dies ist prima, schließlich bringt der Husky jagdliche Ambitionen mit, denn er wurde an der Seite der Inuit bei der Jagd verwendet. 

So ist auch der Rettungshundesport eine weitere Alternative, um seinem Husky eine geeignete Beschäftigungsform zu bieten. Denn auch hier muss er mit der Nasenarbeit glänzen, um seine Aufgaben erfolgreich zu meistern.

Das Crossdogging kann ebenfalls angesteuert werden und eignet sich besonders für Hunde, die zwar bewegt werden wollen, aber aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr so belastungsfähig sind. Seien es Alterserscheinungen, Behinderungen, Krankheiten etc. - alles kein Problem, denn beim Crossdogging werden Intensität, Umfang und Schwierigkeitsgrad auf die individuelle Hundepersönlichkeit angepasst.

Zu Guter Letzt wären da noch Agility Hoopers, Degility und Jagility, die sich auf Grund der gesamten Anlagen prima für den Husky eignen. Jagility ist zudem eine weitere Möglichkeit den Jagd- und Beutetrieb des Huskys mit gezielten Reizpunkten anzusprechen und der Vierbeiner sich rassegerecht bei den Übungen einbringen, entfalten und ausleben kann.

Aktivitäten für jeden Tag

Um ein optimales Programm für die gesamte Beschäftigung des Siberian Husky zusammenzustellen, das dem Hund ausreichend physische und psychische Auslastung bringt, sollten mehrere Komponenten mit verschiedenen Ansätzen die Instinkte/Triebe des Huskys anregen und auf kontrollierte Weise in geeignete Beschäftigungen umgeleitet werden. 

Es sollte eine einseitige Belastung vermieden werden, damit in Teilbereichen keine Unterforderung auftritt und durch aufkommende Routine, dem Hund nicht langweilig wird. 

Dies ist gerade bei einem so leistungsbereiten und -fähigen Arbeitshund und derartigen Sportler unheimlich wichtig.

Neben der einen oder anderen Hundesportdisziplin bieten sich im Alltag und der Freizeit viele kreative Möglichkeiten an, den Husky mit Bewegung, Auslauf und Kopfarbeit zufriedenzustellen.

Täglich müssen mehrere Stunden über den Tag verteilt investiert werden, denn der Schlittenhund ist schließlich für das Ziehen der Schlitten über viele hunderte Kilometer gezüchtet worden, so dass er ein gewisses Pensum täglich unbedingt benötigt, um seine artgerechte und rassespezifische Auslastung zu bekommen. Der Husky hat ein hohes Bewegungsbedürfnis, dem man mit viel Auslauf gerecht werden muss.

Ein bis zwei ausgedehnte und abwechslungsreiche Spaziergänge in Wald, Feld oder auf endlosen Wiesen, stellt ein Grundelement vieler Hunderassen im Hinblick auf das tägliche Beschäftigungsprogramm dar. Dabei kann der Husky an der Schleppleine sich gut und in einem vernünftigen Radius bewegen, wodurch er einen gewissen Freiheitsgrad erhält, ihr aber dennoch die Kontrolle über euren Husky behalten könnt, sofern er beim Schnüffeln eine Fährte aufnimmt oder gar in einiger Entfernung ein Wildtiere entdeckt. Hier sind die Huskyies unwahrscheinlich begabt im Wittern der Tiere, dank ihrer feinen Nase und dem ausgeprägte Jagdinstinkt.

Während der täglichen Hunderunde ist es immer eine prima Idee, unterwegs als Halter für ein wenig Abwechslung zu sorgen, in dem ihr mit dem Hund spielt und ihm ein paar gezielte Aufgaben stellt. 

So bieten sich hier Apportierspiele mit dem Ball, der Frisbee oder einem anderen Hundespielzeug an.

Durch den hervorragenden Geruchssinn sind aber auch Suchspiele mit dem Futterdummy oder versteckten Leckerlies ideale Varianten, um den Husky geistig/mental zu fordern. Damit baut ihr quasi auch eine Jagdersatzbeschäftigung ein, da er die Beute unbedingt aufspüren und finden will. Am Ende steht dann neben dem Lob die wohlverdiente Belohnung an.

Selbstverständlich sind über Tag einige Gassirunden einzuplanen, damit sich der Husky lösen und stressfrei sein Geschäft verrichten kann. Nebenbei erhält er zudem ein wenig Auslauf, um sich die Beine zu vertreten und in der Umgebung einige Eindrücke aufzuschnappen. Denn diverse Umwelteinflüsse werden immer wieder neue Reizpunkte setzen, die Sinnesorgane zum Arbeiten bringen und für spannende Erlebnisse sorgen.

Da der Sibirische Husky ein begnadeter und begeisterter Läufer ist, bieten sich ausgiebige Joggingrunden, Fahrradtouren oder das Inlinescaten an. Solltet ihr passionierte Reiter sein, ist der Husky ein idealer Reitbegleithund.

Als geborener Zughund freuen sich die Kinder des Hauses, wenn ihr einen Hundewagen bzw. Bollerwagen anschafft, die Kinder in diesem Platz nehmen und der davor gespannte Husky die Kinder kilometerweit durch die Landschaft ziehen kann.

Solltet ihr einen Schrebergarten haben oder Holz für euren Kamin benötigen, kann der Husky auch prima als Arbeitshund eingesetzt werden und die Gartengeräte, Ernte bzw. das Holz von A nach B mit dem Bollerwagen ziehen.

Alternativ könntet ihr zukünftig das Auto für die Einkäufe stehen und diese von eurem Vierbeiner nach Hause ziehen lassen.

In den Wintermonaten mit Schnee sind Schlittenfahrten mit den Kindern oder gar euch selbst als “Schlittenhundeführer”  genau die richtige Beschäftigung wofür der Sibirische Husky ursprünglich geschaffen wurde. Diese bereiten ihm Spaß und Freude und er wird körperlich optimal ausgelastet. Schafft euch aber bitte auf alle Fälle das richtige Material mit einem passenden Geschirr an und hantiert nicht mit einem Seil herum, da dies der Gesundheit und körperlichen Konstitution des Hundes negativ zusetzen kann.

Des Weiteren ist der Skilanglauf eine wunderbare Gelegenheit, mit dem Husky durch den Schnee zu laufen. Spannt ihn an einem Geschirr mit der entsprechenden Anleintechnik vor euch und ihr werdet auch jede Steigungmit tatkräftiger Unterstützung eures kräftigen Huskys problemlos meistern.

Für alle Sibirische Husky Besitzer, die es zwar sportlich aber etwas ruhiger angehen wollen, können den Vierbeiner bei kilometerweiten Wanderungen durch Natur oder alternativ beim Nordic Walking mitnehmen.

Ferner eignen sich Übungen zum Trainieren von Hundetricks und Kunststücken. Das Trickdog wird dem agilen, beweglichen und spielfreudigen Husky viel Spaß bereiten, zudem kann diverses aufgebautes Verhalten im Alltag eingebunden werden. Lasst doch euren Husky mit der Schnauze den Lichtschalter anmachen oder die Hausschuhe ans Sofa bringen. Fast alles ist möglich. Dies fordert und fördert ihn kognitiv und körperlich.

Ist euer Husky gut sozialisiert und verträgt sich mit Artgenossen? Dann nichts wie ab zur nächsten Hundewiese, damit er innerartlichen Sozialkontakt erhält und sich mit Gleichgesinnten austoben kann.

Ihr habt noch weitere Ideen, wie man den Sibirischen Husky artgerecht und rassegemäß beschäftigen kann? Dann lasst uns bitte eure Ausführungen zukommen, damit wir diese mit allen anderen Husky-Besitzern teilen können.

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Das sind die Anforderungen für die Haltung eines Siberian Huskys

Welche Besonderheiten sind im Hinblick auf Haltebedingungen, Zeit- und Kostenaufwand beim Siberian Husky zu beachten?
Pflege Gering
tägliche Aktivitäten Hoch
Gassi gehen Hoch
Erziehung Gering

Anforderungen an den Hundehalter

Stadttauglichkeit

Der Husky ist für die weite Wildnis Alaskas, Sibiriens und für die sonstigen arktischen Bedingungen und Gegebenheiten geschaffen worden und fühlt sich eindeutig in der weiten Natur erheblich wohler, als in der dicht besiedelten Stadt.

Hinzu kommt der tägliche zeitliche Aufwand, mit dem der Husky im Freien artgerecht und rassespezifisch ausgelastet werden will. Die optimalen Bedingungen hierfür werden sicher eher auf dem Land, im Feld, dem Wald oder den weitläufigen Wiesen liegen, als auf dem Asphalt in der Innenstadt von Berlin, München oder Frankfurt.

Platzbedarf Wohnung und Garten

Der Siberian Husky ist den großen Hunderassen auf Grund seiner Körpermaße zuzuordnen. 

Entsprechend müssen die Wohnverhältnisse ausfallen, damit sich der lebhafte und aktive Hund auch im Wohnraum bewegen kann, ohne ständig der Gefahr zu laufen, irgendwo gegenzustoßen.

Ausreichend Platz für seine Ruhe- und Schlafzonen sind selbstverständlich.

Ein großer Garten kann nie schaden, damit der Husky sich neben den täglichen Aktivitäten auch hier im Freien aufhalten kann. Allerdings ist dieser nicht zwingend erforderlich, da die Beschäftigung und Auslastung an anderer Stelle erfolgen muss, außer ihr seid Großgrundbesitzer...

Zeitaufwand Erziehung 

Der notwendige Zeitaufwand in Sachen Erziehung ist immer etwas schwierig zu bemessen, da es doch von zahlreichen Faktoren abhängig ist und folglich diese in die Kalkulation im Hinblick auf den nötigen Umfang einfließen.

Seid ihr bereits erfahrende Mehrfachhundehalter und habt sogar bereits einen Siberian Husky an eurer Seite gehabt, beherrscht das Husky-Handling und wisst genau wie man mit seinen Wesensmerkmalen, dessen Charakter und Verhalten umzugehen habt? Dann werdet ihr aller Voraussicht nach wenig Zeit benötigen, um euren Husky aufzuziehen und ihm das Hunde-Einmaleins beizubringen. Habt ihr hingegen noch nie einen Hund besessen und wählt einen Siberian Husky als euren Ersthund, dann werdet ihr als blutfrische Hundeneulinge ohne Erfahrung und praktischem Wissen, sicherlich mehr Zeit einplanen zu müssen, um als Team eingespielt und funktionstüchtig zu sein. Und euren Husky situativ unter Kontrolle halten und angemessen auf ihn einwirken zu können.

Im Hinblick auf die Haltung und das Führen des charakterstarken und eigenständigen Huskys, braucht es neben der Sachkenntnis, auch den richtige Führungsstil. Der Husky will von einer charismatischen Autoritätsperson geleitet und gesteuert werden, so wie er es im Schlittenhundeteam gewohnt ist. Rangordnung und Rudelstruktur sind ihm bekannt, sprich er ist unterordnungsbereit, hingegen nicht unterwürfig. Dies alles erfordert konsequentes, diszipliniertes, durchsetzungsfähiges und souveränes Vorgehen. Und dies von klein auf ab der Welpenübernahme, um die erwünschten Trainingsziele abzuarbeiten. Generell arbeitet der Husky gerne und bereitwillig mit, will aber liebevoll, geduldig, geschickt und mit angemessener Ansprache geführt werden.

Je nach Vorkenntnis würden wir die zu investierende Zeit mit tief bis mittel einschätzen. Natürlich gibt es auch Hunde, die sehr kooperativ, einsatzfreudig und arbeitsintelligent mitarbeiten, demnach der Trainingserfolg schneller von statten gehen kann. Ebenso kann aber auch der Zeitaufwand aus verschiedenen Gründen nach oben abdriften - letztlich kommt es also maßgeblich auf den jeweiligen Halter, das Hundeindividuum und auf den individuellen Umfang der Erziehung und Ausbildung an.

Zeitaufwand Gassi und tägliche Beschäftigung

Wer sich mit der Anschaffung eines Sibirischen Husky Welpen auseinandersetzt, muss direkt von Anfang an wissen, dass der einzuplanende Zeitrahmen für die Gassirunden und gesamte tägliche Beschäftigung sehr hoch ausfallen muss. Und dies nicht nur durch die von Euphorie geprägte Anfangszeit, sondern über die gesamte Dauer der Haltung.

Um dem Husky seine tägliche körperliche und kognitive Auslastung mit sinnvollen Aktivitäten zukommen zu lassen, werden einige Stunden über den Tag verteilt aufzuwenden sein, damit der Hund zufrieden und ausgepowert ist. Die rasse- und artgerechte Haltung des Huskys, wird also viel viel Zeit abverlangen.

Zeitaufwand Pflege

Der Sibirische Husky ist im Grunde sehr pflegeleicht. Entsprechend wird die nötige Zeit auf den Tag runtergebrochen, tief sein.

Aber was gehört alles zur Pflege überhaupt dazu? Dies wollen wir hier nun in Kürze anschneiden. Einen besseren vollumfänglichen Eindruck gewinnt ihr aber durch unsere ergänzende Lektüre „Hundepflege – was gehört alles zu einer umfassenden Pflege des Hundes dazu?“.

Das Gute vorweg: Der Husky hat fast keinen typischen Hundegeruch, wodurch Baden nur in äußersten Fällen notwendig wird, wenn sich beispielsweise der Hund in fremden Kot oder Aas gewälzt, oder aber ein ausgiebiges Schlammbad genommen hat. Hier könnt ihr aber von klein auf mit der richtigen Erziehung einwirken, damit er dies nicht tun wird...

Das Fell sollte im Normalfall ab und an gebürstet werden. Anders sieht dies zur Zeit des Fellwechsels aus. In dieser Phase macht das doppelte Haarkleid deutlich mehr Arbeitsaufwand, denn im Frühjahr verabschiedet sich viel Haar aus dem Bereich der Unterwolle. Hier steht täglich das Bürsten an, um das ausfallende Haar aus dem Haarkleid zu bürsten und damit für Entlastung zu sorgen.

Die Ohren und Augen sollten immer wieder auf Sauberkeit überprüft und wenn nötig, mit einem Lappen und lauwarmen Wasser ausgewaschen werden.

Da der Husky viel in der Natur unterwegs sein wird, solltet ihr ihn regelmäßig auf Zecken absuchen. Gleichzeitig könnt ihr dabei seine Haut auf Entzündungen und Irritationen überprüfen und abtasten, ob Schwellungen oder Verletzungen zu spüren sind.

Die Pfoten eines Hundes bedürfen besonderer Aufmerksamkeit. Schließlich tragen sie den Hund und beim Husky umso mehr, viele Stunden am Tag durch die Landschaft. Sprich, sie werden stark beansprucht und müssen stets in bestem Zustand und voll funktionsfähig bleiben.

In den Wintermonaten wird in unserer Region gegen Schnee und Eis mit Streusalz und Splitt angekämpft. Beides Substanzen, die die Pfoten zusätzlich belasten und zu schmerzenden Entzündungen führen können, gerade wenn das Salz in offene Wunden oder kleine Risse gelangt. Wascht daher die Pfoten mit lauwarmen Wasser nach den Aktivitäten ab und checkt sie auf Rückstände und Verletzungen. Damit vermeidet ihr auch, dass der Husky durch Eigenpflege beim Lecken das Salz aufnimmt und in den Verdauungstrakt gerät. Denn dies ist nicht gesund.

Auch die Krallen müssen hin und wieder überprüft werden. Ab und an könnte es erforderlich sein, sie zu schneiden. Da aber Huskys gerne graben, kann es durchaus sein, dass die Krallen sich von selbst abnutzen und und somit auf natürlichem Weg kürzen.

Zum Schluss seien noch die Maul- und Zahnhygiene genannt, die regelmäßig erfolgen sollte. Ein Tipp hierfür: Fangt bereits im Welpenalter eures Huskys an, ihm regelmäßig die Zähne zu putzen und das Maul zu reinigen. Damit gewöhnt er sich früh an die Pflegemaßnahmen und auch der Tierarzt wird es leichter haben, bei den Untersuchungen eurem Hund in das Maul zu greifen. Selbiges gilt auch für den Bereich der Ohren und Augen.

Je nachdem in welchem Lebenszyklus bzw. Lebensalter sich euer Siberian Husky befindet, desto mehr kann der Pflegeaufwand ausfallen, da die nötige Zuwendung aufgrund der Alterserscheinungen größer wird. Dasselbe gilt im Übrigen für kranke und körperlich eingeschränkte Hunde.

Kostenaufwand Pflege

Die Pflegemaßnahmen, die beim Sibirischen Husky anfallen, sind ohne Probleme für jeden Halter gut zu erlernen und in Eigenregie umzusetzen. 

Damit werden die laufenden Kosten sehr niedrig ausfallen. Es wird nur die Erstausstattung mit Hundekamm, Schere, Bürste und einige andere Pflegewerkzeuge zu besorgen sein.

Ein schöner Nebeneffekt, den ihr durch das Pflegen des Hundes erreicht, ist das stärken der Bindung. Denn die gemeinsame Zeit mit der sozialen Zuwendung und intensivem Körperkontakt, den ihr beim Ausführen eurem Hund zukommen lasst, wird sich positiv auf den Bindungsaufbau und -verfestigung auswirken. Der Husky wird garantiert die Zweisamkeit genießen, was sich folglich auf dessen Wohlergehen und seelischen Gemütszustand positiv niederlegt.

Kostenaufwand Ernährung

Der Husky ist ein äußerst aktiver und sportlicher Zeitgenosse, der täglich vielen physischen und psychischen Aufgaben und Beschäftigungen für seine Auslastung nachgehen wird. 

Bei den anspruchsvollen Aktivitäten mit viel Bewegung, Körpereinsatz und Denksport, wird ein hohes Pensum an Energie verbraucht.

Dieser Energieverlust wird durch eine ausgewogene, nahrhafte und mit besten Inhaltsstoffen angereicherte Ernährung erreicht. Sprich, der Husky benötigt hochwertiges und bestes Hundefutter.

Ob ihr nun herkömmliches Nass- und/oder Trockenfutter reicht oder lieber die Rohfütterung bzw. das Barfen anstrebt, liegt in eurem Ermessen.

Die Kombination aus großer und sehr aktiver Hunderasse, verlangt dem Geldbeutel somit auch einiges ab. Wir schätzen den Kostenaufwand in Sachen Ernährung bei einem artgerecht gehaltenen Sibirischen Husky als hoch ein.

Habt ihr Interesse noch ein paar weitere Tipps rund um die Fütterung von Hunden zu bekommen? Dann klickt gerne hier.

Kostenaufwand Erziehung

In dieser Kategorie müssen wir erneut die Unterscheidung zwischen erfahrenen Husky-Besitzern und Hundeneuligen machen, da der Erziehungsaufwand entsprechend unterschiedlich ausfällt. 

Der Hundeanfänger wird als komplett unerfahrener Besitzer gerade bei einem Husky, von Anfang an professionelle Unterstützung benötigen, damit Halter und Hund den richtigen Weg für die Erziehung einschlagen. Bestenfalls werden einige Trainingsinhalte auch in Einzelstunden mit einem versierten Hundetrainer eingeübt, damit die volle Konzentration auf dem Aufbau der Kompetenz dieses Hund-Mensch-Gespanns liegt. Es gibt alles in allem einiges zu tun, um alle notwendigen Trainingsziele für die Grundausbildung erfolgreich zu erreichen, schließlich muss der Hund gehorsam, führig sein und situativ möglichst unter Kontrolle gehalten werden können - bis dahin ist es aber als unerfahrener Halter ein langer Weg. Damit werden die Kosten für den Erziehungsbereich eher mindestens mittel ausfallen.

Erfahrene und bereits Husky erprobte Halter werden hingegen die Welpenschule und den Grundkurs in der Hundeschule besuchen und vieles der notwendigen Hundetrainings selbst umsetzen können, wodurch die Kosten eher gering zu bemessen sind.

Kostenaufwand Gesundheit

Wie wir bereits ausführlich in der Rubrik „Rassetypische Krankheiten“ abgehandelt und beschrieben haben, ist der Siberian Husky eine kerngesunde, stabile und widerstandsfähige Hunderasse.

Im Regelfall bedeutet dies für euch, dass ihr vermutlich nur zu den Vorsorgeuntersuchungen, den vorgeschriebenen Schutzimpfungen und der einen oder anderen Maßnahme wie Parasitenbehandlung mit entsprechenden Antiparasitika, Krallenschneiden oder Zahnsteinentfernung zum Tierarzt gehen müsst.

Der Kostenaufwand wird sich in diesem Fall vollkommen in Grenzen halten.

Anforderungen an die Umgebung

Stadttauglichkeit Gering
Platzbedarf Wohnung Hoch
Platzbedarf Garten Hoch

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