Assistenzhund

Was ist ein Assistenzhund?

Von:
Zuletzt aktualisiert am: 4.9.2023

Rollstuhlfahrer mit zwei Irischen Wolfshunden.jpg
Synonyme
  • assistance dog
  • Tierischer Assistent

Ein Assistenzhund ist ein speziell ausgebildeter Hund, der ständiger Begleiter eines hilfsbedürftigen Menschen zur Unterstützung und Bewältigung des Alltags ist. Dabei handelt es sich um Personen mit Krankheiten oder Behinderungen. Die Assistenzhunde benötigen besondere Ausbildungswege, bei denen ihnen besondere Fähigkeiten und Aufgaben beigebracht werden, um akut und präventiv effektiv ihrer Bezugsperson zu helfen. Jeder Assistenzhund erhält also einen spezifischen Ausbildungsumfang, je nachdem ob er beispielsweise als Blindenführhund, Diabetiker- oder Epilepsiewarnhund eingesetzt werden soll, sprich die Ausbildung orientiert sich am tatsächlichen Aufgabengebiet im Zusammenleben mit dem jeweiligen Sozialpartner, der auf Hilfe angewiesen ist.

Durch die besondere und spezifische Ausbildung, wird der Assistenzhund in die Lage versetzt, mit seinen angeeigneten und dispositionsbedingten Fähigkeiten und Fertigkeiten, defizitäre Einschränkungen verursacht durch körperliche oder geistige Gebrechen ihrer hilfsbedürftigen Bezugsmenschen, diese auszugleichen und durch ihre tatkräftige Unterstützung und Arbeitsleistung zu kompensieren. Damit wird dem "Patienten" die Bewältigung seines Alltagsgeschehens, dem eigenständigen Lösen unvorhersehbarer Problemsituationen und die Teilnahme am normalen gesellschaftlichen Leben zu Teilen erleichtert und generell erst möglich gemacht. Denn der Einsatz eines Assistenzhundes verleiht dem Menschen mit einer Beeinträchtigung durch ein größtenteils selbstbestimmtes Leben, mehr Unabhängigkeit, Freiheit, Flexibilität und Sicherheit - alles wichtige Eckpfeiler für mehr Lebensqualität dank ihres tierischen Assistenten.

Ein Assistenzhund, der dauerhaft bei seinem Menschen lebt, ist kein Therapiehund.

Folgende Arten von Assistenzhunden werden u.a. in das Alltagsgeschehen der bedürftigen Personen integriert und an ihrer Seite als ständiger Partner eingesetzt:

Ein Assistenzhund legt vor seiner Einsatzfähigkeit nach Absolvierung seiner Ausbildung eine Prüfung ab, für die es aber keinen bundeseinheitlichen Rahmen gibt. Zudem wird die betroffene Person ebenfalls für den täglichen Umgang geschult und an den praxisnahen Einsatz mit dem Assistenzhund herangeführt. Beide müssen sich aufeinander abstimmen und einspielen, zudem muss der Hund, wie auch bei jedem anderen Hund-Mensch-Gespann, sicher geführt werden können und stets unter Kontrolle des behinderten oder kranken Hundeführers und Halters sein. So will es der Gesetzgeber gemäß den allgemeingültigen Hundegesetzen, die ihr in unserem Leitartikel "Die private Hundehaltung in Deutschland" bestimmt. Wichtige Eckpfeiler im Hinblick auf die gegenseitige Teamfähigkeit ist das Wissen und Verständnis für das Ausdrucksverhalten des Hundes, sprich die Hundesprache und die Kommunikation Hund/Mensch, damit eine Interaktion beider Kommunikationspartner jederzeit möglich ist und es nicht zu Kommunikationsdefiziten und -missverständnissen im täglichen Miteinander kommt, die zu fatalen Folgen führen könnten.

Bevor es aber mit der Ausbildung losgeht, wird zunächst die Tauglichkeit anhand bestimmter Wesens- und Charaktereigenschaften geprüft, da sich nicht jeder Hund für die verantwortungsvolle Tätigkeit eignet. Daneben muss der in Frage kommende Hund natürlich über eine intakte Gesundheit, körperlich stabile und robuste Konstitution sowie Fitness verfügen.

Prinzipiell kann jeder Hund, ob Rassehund, Hybridhund oder Mischlingshund die Selektion während dem Auswahlprozess für die Ausbildung und Verwendung als Assistenzhund bestehen, vorausgesetzt die entsprechenden Merkmale sind in ausreichendem vorhanden. Kurzum, der Assistenzhund muss nicht zwingend einer bestimmten Rasse entstammen.

Folgende Merkmale sind u.a. für einen Assistenzhund wichtig:

  • Wesensfestigkeit
  • Anpassungsfähigkeit
  • hohe Frustrationstoleranz
  • Belastbarkeit
  • Freundlichkeit
  • Kommunikationsfreudigkeit
  • Feinfühligkeit und Sensibilität
  • Ausgeglichenheit und Gelassenheit
  • Ausgeprägte Toleranz
  • Unerschrockenheit
  • Aufmerksamkeit
  • Hochgradige Sozialisierung
  • Starke Bindungsfähigkeit zum Hundeführer
  • Loyalität
  • Sicherer Grundgehorsam
  • Fehlende Aggressivität
  • Will to please
  • Schnelle Auffassungsgabe
  • Lern- und Arbeitseifer

Nachfolgend wollen wir noch einige Hunde und Hunderassen nennen, die regelmäßig neben vielen anderen, als Assistenzhunde zum Einsatz kommen:

Weitere Rassen, die über die obigen Charakterzüge und Wesensmerkmale unter den anerkannten Hunderassen und den Hybridhunden verfügen, findet ihr durch Anklicken und Durchsuchen unserer Rassebeschreibungen

Noch ein Tipp zum Abschluss:

Da Menschen mit einem Assistenzhund auf die Unterstützung ihres speziell für sie ausgebildeten tierischen Assistenten und Partners stets angewiesen sind, genießt das Team vielerorts besondere Vorteile im Gegensatz zu sonstigen Hund/Hundeführer-Gespannen. Denn dort wo häufig einem Hund der Einlass versagt bleibt, ob öffentliche Verkehrsmittel, bestimmte Bereiche im öffentlichen Raum oder Gaststätten, Museen, Krankenhäuser etc. wird dem Assistenzhund mit seinem Sozialpartner der Zutritt gewährt, sprich kommt ihnen eine Ausnahmeregelung zu Gute. Dennoch sollte jeder Betroffene vorab nochmals die genauen Bestimmungen überprüfen.

Hat dir der Inhalt gefallen? Dann teile ihn doch auch mit anderen:

VGWort Zählpixel