Autismushund

Was ist eine Autismushund?

Von:
Zuletzt aktualisiert am: 4.9.2023

Maedchen mit langen dunklen Haaren geht mit einem Border Collie auf der Wiese spazieren.jpg
Synonyme
  • Autismusbegleithund

Ein Autismushund ist ein speziell ausgebildeter Assistenzhund, der als dauerhafter Lebensbegleiter eines Autisten fungiert, ihn bei der Bewältigung seiner Herausforderungen im Alltag verhilft, ihm als wichtiger und vertrauensvoller Kommunikationspartner und bester Freund im Leben Halt schenkt, auf dessen Unterstützung und unvoreingenommene Anwesenheit und Nähe er sich stets verlassen kann, der ihm Sicherheit und ein Stück Unabhängigkeit im Leben verleiht. Der Autismushund kann sowohl bei Erwachsenen wie auch Kindern mit Autismus eingesetzt werden, wobei in diesem Fall die Eltern und das Kind gleichermaßen Bezugspersonen des Austismushundes sind und die Eltern die Funktion des verantwortlichen Halters inne haben, Nutznießer durch das breite Aufgabenfeld des Hundes, alle drei Parteien gleichermaßen sind.

Austismushunde sind weder reine Assistenzhunde noch Therapiehunde. Sie leisten etliche Aufgaben beider, denn sie fordern und fördern mit ihrem Dasein und Verhalten die Persönlichkeitsentwicklung des Autisten, was z.B. zu Verbesserungen in der Wahrnehmungsfähigkeit, Aufmerksamkeit und Lernfähigkeit, in Sprache, Artikulation und Kommunikationsfähigkeit, Grob- und Feinmotorik, Kontaktfähigkeit etc. beim Patienten führt, unterstützen mit der Übernahme etlicher Aufgaben auf Kommando des Austismus-Patienten wie beispielsweise dem Apportieren verschiedener Gegenstände, dem Öffnen und Schließen von Türen, Schränken oder Schubladen, An- und Ausschalten von Lichtschaltern etc. und sorgt mit seinen erlernten Fähigkeiten für eine erheblich höhere Sicherheit des betroffenen Bezugsmenschen, wenn er z.B. die Haustüre versperrt, für den Fall dass der Autist sich aus dem Haus entfernen will, beim Spazieren Hund und Patient durch eine spezielle Austismushundeleine miteinander verbunden sind, die das unerwünschte Entlaufen vermeidet, wenn sich der Hund setzt und am Weitergehen durch das Gegengewicht verhindert, den vom Haus entfernten Patienten zügig und zielgenau aufspürt, seinen Sozialpartner durch geschicktes Positionieren im öffentlichen Raum auf Grund seiner Menschenscheu geschickt abschirmt und andere Personen auf Abstand hält, für Stressreduktion und Beruhigung durch sein beherztes Eingreifen in Situationen mit unkontrollierten Verhaltensausbrüchen sorgt oder ihn am Eintreten in den Straßenverkehr hindert, da er sich absetzt und nur auf Kommando bei gefahrloser Lage weitergeht.

Da viele Austismus-Patienten zusätzlich mit epileptischen Anfällen zu kämpfen haben, ist der Hund zudem in der Lage, in einer solchen Notsituation Hilfe zu holen. Ferner sorgen Reizüberflutungen durch äußere Umwelteinflüsse, die förmlich auf den Patienten einprasseln, für eine angespannten Stimmung durch erheblichen Stress, was zu Teilen ein Eskalieren mit unkontrolliertem Verhalten beim Autismusbetroffenen durch einen Verzweiflungsausbruch auf Grund von totaler Überforderung führen kann und eine Bandbreite von Schreien, Werfen von Gegenständen, sich selber auf den Boden werfen, mit dem Kopf gegen die Wand schlagen etc. nach sich zieht. In diesem Moment ist der Autismushund der Ruhepol und Anker für den Patienten, sucht gezielt Körperkontakt, legt sich mitunter mit seinem kompletten Körpergewicht auf die Beine des Patienten, um zu beruhigen und ein Entspannen der Situation herbeizuführen.

Kann jeder Hund zu einem Autismushund ausgebildet werden?

Prinzipiell muss ein Autismushund nicht einer speziellen Hunderasse angehören, kann also sowohl ein Rassehund, Hybridhund oder auch Mischlingshund sein.

Dennoch sind spezielle Anlagen und Wesensmerkmale Voraussetzungen, um den Strapazen und Herausforderungen im Zusammenleben mit einem Autisten jederzeit gewachsen zu sein und den betroffenen Beteiligten einen effektiven Nutzen zu bringen.

Ein Autismushund muss gesund und fit, körperlich und geistig robust und resistent sein, sprich eine rundum stabile Konstitution haben.

Weiter sind eine hohe Belastbarkeit, Ausgeglichenheit, Freundlichkeit, Friedfertigkeit, Bindungsfähigkeit, Herrchenbezogenheit, Loyalität, Will-to-please, Lern- und Arbeitsbereitschaft, Kommunikationsfähigkeit, Auffassungsgabe und noch einige weitere Eigenschaften, die ihr in den allgemeinen Ausführungen des Assistenzhundes findet, von Nöten.

Zusammenfassend kann man an dieser Stelle nur wieder anerkennend sagen, ein Hund ist mit der entsprechenden Veranlagung und Konditionierung zu allerhand möglich, sei es auf der geistigen oder körperlichen Ebene.

Hat dir der Inhalt gefallen? Dann teile ihn doch auch mit anderen:

VGWort Zählpixel