Das Apportieren vom Hund
Was ist Apportieren beim Hund?
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 29.4.2024
- Apport
- Bringen
- Herbeibringen
Wenn man beim Hund von Apportieren spricht, bringt der Hund dem Hundeführer einen vorab abgelegten, versteckten oder geworfenen Gegenstand, dies kann bei den verschiedensten Freizeitaktivitäten bei Apportierspielen mit Ball, Frisbee, Stöckchen, Dummys, Hundespielzeug oder einem anderen Spielgegenstand sein, wie auch beim Hundesport z.B. beim Dummytraining, Flyball, Discdogging, Obedience oder der Wasserarbeit, wo der jeweilige Hund das sogenannte Apportel dem Hundeführer übergeben soll. Wird das Apportieren des Hundes aus einer jagdlichen Aktivität heraus betrachtet, so bringt der Jagdhund ein geschossenes Stück Wild zu seinem Jagdführer, sprich es beschreibt das Herbeibringen von erlegtem Wild.
Beim Apportieren geht es also darum, dass der Hund auf Aufforderung seines Hundeführers einen Gegenstand holt, aufnimmt, zurückverbringt und abliefert. Dies geht auch aus der Wortherkunft hervor: Der Begriff Apportieren leitet sich aus dem Französischen von "Apporter" ab und bedeutet übersetzt "Bringen".
Wird ein Hund speziell zum Apportieren trainiert und ausgebildet oder gehört er einer bestimmten Gruppe von Jagdhunden an, deren Anlagen für das Apportieren hinsichtlich ihrer Rassehundezucht gezielt gefördert wurde und zu den besonderen Merkmalen der Rasse gehören, spricht man von Apportierhunden. Diese Hunde und Rassen zeichnen sich u.a. durch ihre Bringfreude und Apportierfreudigkeit aus.
Je nach Verwendung des Hundes, ob eher für private Freizeitaktivitäten oder beim jagdlichen Einsatz, wird ein spezielles Signal, Kommando oder Befehl für das Holen des entsprechenden Gegenstandes mit dem erwünschten und abzurufenden Verhalten verknüpft, um den Apportiervorgang beim Hund zu starten. Häufig werden dabei außerhalb des Jagdbetriebs verbale Befehle wie Bring, Brings, Hol verwendet, im jagdlichen Segment wird u.a. auf das Kommando Apport zurückgegriffen, genauso kann der Hund für den Start der entsprechenden Beschäftigung auf den Pfiff aus der Hundepfeife konditioniert werden.
Das Apportieren besteht vom Handlungsablauf aus verschiedenen Sequenzen:
- Start des Apportiervorgangs durch ein Signal, Befehl oder Kommando durch den Hundeführer
- Aufnahme des zu apportierenden Gegenstandes
- Zurückbringen des Apportiergegenstandes
- Übergabe an den Hundeführer auf ein Signal, Befehl oder Kommando
Des Weiteren kann die Apportierübung in abgewandelter Form folgendermaßen aussehen:
- Start des Apportiervorgangs durch ein Signal, Befehl oder Kommando durch den Hundeführer
- Aufnahme des zu apportierenden Gegenstandes
- Sitz oder Platz nach Aufnahme des Gegenstandes direkt an dem Ort der Aufnahme
- Zulaufen des Hundeführers zum wartenden Hund
- Übergabe an den Hundeführer auf ein Signal, Befehl oder Kommando
Eine weitere Variante kann folgendermaßen aussehen:
- Start des Apportiervorgangs durch ein Signal, Befehl oder Kommando durch den Hundeführer
- Aufnahme des zu apportierenden Gegenstandes
- Sitz oder Platz nach Aufnahme des Gegenstandes direkt an dem Ort der Aufnahme
- Neues Kommando zum Zurückrufen des Hundes zum Hundeführer
- Übergabe an den Hundeführer auf ein Signal, Befehl oder Kommando
Nach der Übergabe des Gegenstandes wird der Hund gelobt und belohnt. Wie dies richtig funktioniert, um den erwünschten Effekt zu erreichen, könnt ihr in unserem Artikel "Richtiges Loben & Motivieren beim Welpen & Hund" nachlesen.
Neben den vorgenannten Apportiervarianten gibt es natürlich noch weitere Möglichkeiten, wie man mit dem Hund das Apportieren ausüben kann. So gibt es alleine bei der Übergabe verschiedene Varianten, im Idealfall wird der Hund dahingehend konditioniert, dass er den Gegenstand in die Hand seines Hundeführers auswirft und ablegt. Des Weiteren kann das Apportel auch vor die Füße des Hundeführers gelegt werden oder der Hundeführer greift nach dem Apportel und auf ein Hörzeichen öffnet der Hund das Maul und lässt von dem Gegenstand ab.
Das Apportieren wird sowohl komplett zu Lande aber auch in Teilen zu Wasser stattfinden, z.B. bei der Wasserarbeit im Hundesport oder am See, wenn ihr eurem Hund ein Stöckchen ins Wasser werft und er auf euer Kommando hin, dieses holen und zurückbringen soll.
Neben dem Spaß, bedeutet das Apportieren eine ideale Form der Auslastung, sowohl körperlich wie auch für den Geist und Kopf. Hinzu ist es eine tolle Beschäftigung, bei der Aufmerksamkeit gegenüber dem Hundeführer, Gehorsam und Führigkeit gemeinsam trainiert werden, beim Einsatz von Futterdummys als Apportel die Nase und Nasenarbeit gefördert wird und der Erfolg des gemeinsamen Trainings auf die Bindung Halter und Hund einzahlt. Zudem sind die verschiedenen Apportierübungen tolle Jagdersatzbeschäftigungen für Jagdhunderassen, die nicht als Jagdhunde ausgebildet und eingesetzt, sondern als Familienhunde und Begleithunde angeschafft und verwendet werden.
Das tolle am Apportieren ist die Tatsache, dass die Beschäftigung nahezu überall, ob im eigenen Garten oder auf einer Hundewiese, mit wenig Ausrüstung unternommen werden kann. So können beispielsweise gewohnte Übungen auch während dem Urlaub an einem ganz anderen Ort weiterhin problemlos zur Auslastung in den Tagesablauf eingebaut werden.
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