Rassehundezucht

Was ist die Rassehundezucht?

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Zuletzt aktualisiert am: 6.5.2021

Ein Border Collie sitzt auf dem Waldboden.jpg

Zunächst einmal bedeutet Rassehundezucht, die Zucht von Rassehunden. Bei der Rassehundezucht werden nach bestimmten festgelegten Kriterien und Rahmenbedingungen kontrolliert und beabsichtigterweise eine fruchtbare Hündin und ein unkastrierter Rüde einer Rasse und Varietät verpaart. Der Deckrüde belegt die Zuchthündin, während der Hitze ihrer Läufigkeit, um eine beabsichtigte Trächtigkeit herbeizuführen, damit am Ende der Trächtigkeitsphase die Nachzucht durch die Geburt eines Wurfs Rassehundewelpen das Licht der Welt erblickt.

Bei dem gezielten Fortpflanzungsprozess und Zuchttätigkeit durch den verantwortlichen Züchter, stellt der Rassestandard die Grundlage für das Zuchtziel dar, wobei durch die Verwendung bestimmter selektierter Zuchthunde von Seiten der Rassehundezüchter versucht wird, gewünschte Rassemerkmale und Eigenschaften gezielt zu verbessern und verstärken, hingegen Schwächen und unerwünschte physische oder psychische Merkmale mit Hilfe der Zuchtauslese zu reduzieren. Hierzu zählen neben den charakterlichen und wesensseitigen Merkmalen sowie den körperlichen Eigenschaften auch gesundheitliche und genetische Anlagen.

In der Rassehundezucht geht es nicht nur um das bloße Vermehren von Hunden durch die Verpaarung eines männlichen Hundes und einer weiblichen Hündin, sondern um die Weiterentwicklung und stetige Verbesserung der Rassen unter Berücksichtigung aller Vor- und Nachteile für die jeweiligen Hundeindividuen und der vorhandenen Erbanlagen der beiden auserwählten Zuchthunde, als Vater- und Muttertier.

Schaut man sich die Zuchtgeschichte der einzelnen Rassen an, die ihr in unseren Rassebeschreibungen ausführlich nachlesen könnt, so stand bei den allermeisten anerkannten Hunderassen die konkrete Verwendung für eine bestimmte Aufgabe und Tätigkeit, sei es bei Jagdhunden, Hüte- und Hirtenhunden, Wach- oder Schutzhunden etc., im Vordergrund und Fokus der daraus resultierenden Zuchtvorhaben. Das primäre Zuchtziel war also, leistungsfähige und entsprechend körperlich und geistig/mental geeignete Nachzuchten durch das Zusammenbringen von Hündin und Rüde mit den besten Anlagen zu schaffen.

Da aber auch im Bereich der Rassehundezucht sehr früh Hunde nicht nur als Gebrauchshunde und Arbeitshunde, sondern auch als reine Gesellschafts- und Begleithunde in der Gunst vieler Menschen hoch angesehen waren, rückte bei etlichen Rassen das Aussehen und Schönheitsideal häufig in den Mittelpunkt, was bis heute durch gewisse Modeerscheinungen für die Entwicklung bestimmter Rassen und damit Hundeindividuen, nicht nur Vorteile nach sich zog. Viele Rassen sind durch ihre Rassemerkmale von negativen Folgen, wie wir ausführlich in unserem gesonderten Artikel "Qualzucht – Wie Hunde unter der Qualzucht leiden" mitunter schwer beeinträchtigt und von gesundheitlichen Folgeerscheinungen betroffen.

Die Rassehundezucht ist also eine sehr verantwortungsvolle Tätigkeit, bei der es im Wesentlichen darum gehen soll, den Fortbestand und die Verbesserung einer bestimmten Rasse durch kontrollierte Zuchtmaßnahmen, unter genetischen und gesundheitlichen Aspekten, im Hinblick auf die funktionelle Verwendung, zu gewährleisten.

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