Gebrauchshund

Was ist ein Gebrauchshund?

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Zuletzt aktualisiert am: 22.9.2023

Ein Riesenschnauzer liegt auf der Wiese und schaut in die Kamera.jpg

Unter dem Begriff Gebrauchshund versteht man Hunde, die für eine bestimmte Aufgabe und Tätigkeit "gebraucht" und verwendet werden. Sie haben also eine bestimmte Funktion und gehen einem spezifischen Einsatzgebiet regelmäßig nach. Gebrauchshunde werden den Arbeitshunden zugerechnet.

So ist z.B. ein Hund, der zur Jagd ausgebildet und bei den verschiedenen Jagdaufgaben und -aktivitäten eingesetzt wird, ein sogenannter Jagdgebrauchshund, häufig auch einfach als Jagdhund bezeichnet.

Ferner werden Hunde auch in anderen Bereichen ausgebildet und kommen als Gebrauchshunde zum Einsatz. Geht es in Katastrophengebieten nach Erdbeben oder Lawinen um die Suche, Bergung und Rettung von Menschen oder Tieren, so werden von Rettungshundestaffeln, Polizei, Armee, THW etc. spezifische Gebrauchshunde hierfür verwendet. Die dort eingesetzten Hunde müssen für ihre Eignung zum Rettungshund ganz bestimmte körperliche Eigenschaften und Wesenmerkmale mitbringen. Welche Hunde sich hier als Gebrauchshunde eignen, könnt ihr in den einzelnen Rassebeschreibungen in der Rubrik "Verwendung heute" finden.

Weiters sind Hunde und Hunderassen, die für das Treiben, Hüten, Bewachen und Beschützen von Nutztieren genutzt werden, typische Gebrauchshunde. Damit sind alle Hüte- und Hirtenhunde gemeint, zu denen auch die im Sprachgebrauch verwendeten Herdenschutzhunde gehören.

Des Weiteren werden für den Wach- und Schutzdienst Hunde zum Bewachen und Beschützen von Objekten und Personen ausgebildet und benötigt. Auch dieses sind sogenannte Gebrauchshunde. Häufig kommen hier Belgischer Schäferhund, Deutscher Schäferhund, Dobermann und Rottweiler zum Einsatz und werden speziell zum Wach- und Schutzhund abgerichtet.

Manche Hunderassen, z.B. Riesenschnauzer und Airedale Terrier, sind zudem anerkannte Diensthunderassen und im Grunde auch Gebrauchshunde, deren wertvolle Mitarbeit bei Zoll, Polizei und Militär in Funktion eines Spürhundes, Personensuchhund, Schutzhund, Meldehund uvm., geschätzt wird.

Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) stuft alle anerkannten Hunderassen in ein bestimmtes hierarchisches Gruppensystem ein, welches als Rassennomenklatur bezeichnet wird. Auch hier gibt es Gebrauchshunde, nämlich die Rassehunde, die eine besondere Arbeitsprüfung ablegen. Welche dies genau sind, kann man in den jeweiligen Rassestandards nachlesen und direkt bei uns in den Rassebeschreibungen in der entsprechenden tabellarischen Zusammenstellung der wichtigsten FCI-Daten im Intro finden.

Für die nachfolgenden Kategorien von Rassehunden gilt zudem, dass sie privilegiert für die Teilnahme an Prüfungen sind, bei denen das sogenannte CACIT "Certifikat d´Aptitude au Championnat International de Travail" der FCI (Anwartschaft auf den Titel "FCI-Internationaler Arbeitschampion") vergeben werden kann und daher den offiziell den Status "Gebrauchshunderassen" tragen.

Bei der FCI betrifft dies Hunderassen der folgenden Gruppen:

  • Gruppe 1 Hüte- und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)
  • Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer - Molosser - Schweizer Sennenhunde
  • Gruppe 3 Terrier

Abschließend kommen wir noch zum Hundesport, ganz genau zum Gebrauchshundesport:

Beim Deutschen Verband der Gebrauchshundsportvereine, Mitglied im Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH), gilt der Gebrauchshundesport als älteste Hundesportart überhaupt. Ursprünglich geht die Historie auf den Schutzhundesport, der seit 1902 dort ausgeübt wird zurück. Der Gebrauchshundesport besteht heute aus drei Disziplinen, der Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst. Demnach gelten Hunde, die dort im Hundesportverein ausgebildet und in den Einzeldisziplinen eingesetzt werden demnach auch als Gebrauchshunde, die ihre Gebrauchsfähigkeit regelmäßig unter Beweis stellen.

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